Und hoffentlich trifft es auch wirklich so ein, denn allmählich wird es unerträglich ohne Heizung - im Schlafzimmer werden inzwischen sogar die Decken von oben feucht, wenn wir uns wagen im nur 2° kalten Raum zu atmen. 😶
Bei den vielen Geburtstagstelefonaten merkte ich, dass die Akkus des Festnetzapparates nicht mehr die besten sind. Ab und zu sind sie halt durchgenudelt und müssen ersetzt werden, also versuchte ich mein Glück vor Ort auf dem Weg zum Freitagseinkauf und hatte das Glück, dass Rossmann speziell dafür ausgerichtete da hatte.
Gut so, denn ich habe ja immer noch die Befürchtung, dass noch ein Anruf der Heizungsfirma kommen könnte, und es ist auf jeden Fall sinnvoll, erreichbar zu sein, denn kommt kein Anruf, gehe ich davon aus, dass die am Montagmorgen wie versprochen anrücken.
Als ich heimkam, stellte ich fest, dass die Arbeiter von neulich die Nebenstraße schon wieder aufgerissen haben, vor allem auch den Bürgersteig vor unserer Hecke.
Ob das denn nie ein Ende nimmt? Er nervt mich, nein, eigentlich stresst er mich sogar regelrecht, der doofe Rüttler.
Irgendwie trifft es immer mich mit den Bauarbeiten.
In meiner ehemaligen Firma in Stuttgart ging es los, denn da baute man von außen einen weiteren Betonkasten dran und wer hatte sein Büro direkt an der am meisten betroffenen Außenwand?
Klar, natürlich ich und es war die Hölle, sich trotz des Dauerlärms auf seine Arbeit konzentrieren zu müssen.
Dann ging es daheim weiter, die ganze Häuserzeile gegenüber wurde umgebaut, wieder viele Monate lang nichts als Lärm und Dreck und kaum waren wir nach hier umgezogen, wurden die Straßen rund ums Haus aufgerissen.
Später dann das Heim, dessen Bau mich sehr lange quälte und dem der Abriss des alten Hauses direkt an unserem Garten vorausging, und natürlich wurden auch dafür die Straßen noch gründlichst aufgerissen.
Gebranntes Kind halt ... 😣
Aber natürlich gab es auch Schönes, denn mit A. hatte ich wieder sehr viel Spaß. die mitgebrachten Kekse schmeckten ihr vorzüglich und dann fragte sie mich, was das unter den Kokosmakronen denn eigentlich sei, so etwas habe sie ja noch nie gesehen.
Die Oblaten meinte sie und später knipste ich die Packung für sie, damit sie sie im Laden wiedererkennen kann.
Vielleicht sollte ich mal mit ihr einkaufen gehen, denn sie erwähnte, dass sie vor vielen Produkten in den hiesigen Supermärkten recht ratlos steht, weil sie sie nicht kennt und die Bezeichnungen natürlich nicht versteht.
Wieder einmal sagte sie mir auch, wie wichtig ihr unsere Treffen seien, wie viel ihr das gemeinsame Lernen brächte, und wie fast immer hatte sie sich Wörter notiert, die sie von mir erklärt haben wollte, z.B. "erleben", "erfahren", "erkunden", "erkundigen" usw.
!:1-Übersetzungen gibt es in der Regel nicht, da die türkische Sprache über wesentlich weniger Wörter verfügt als das Deutsche und man bei Weitem nicht so fein differenziert, und nun stellt euch mal vor, wie man jemandem dann solche Begriffe erklären kann, und zwar möglichst einfach.
Ich hatte jedenfalls mein Tun damit, besonders, als ich ihr auch noch klarmachte, dass es einen Unterschied gibt zwischen "eine Erfahrung machen" und "etwas erfahren" im Sinne von "hören" oder "eine Nachricht bekommen", aber da ich notfalls auch Hände, Füße und sogar den ganzen Körper einsetze und mitunter auch auf die absurdesten Ideen komme, um etwas zu verdeutlichen, klappte es am Ende und sie konnte überall Häkchen dahintersetzen auf ihrer Liste. 😅
Dann ging es in einem Rollenspiel um einen imaginären Besuch in Berlin und mir fiel auf, dass sie noch nie vom "Brandenburger Tor" gehört hatte, obwohl sie Bilder davon durchaus kannte.
Unfassbar, dass es in diesen Lehrbüchern ständig um banale Alltagssituationen geht, die man in der Realität eigentlich kaum einmal erlebt, sie aber absolut nichts über das Land erfahren, in dem sie eine neue Heimat finden möchten.
Im nächsten Semester solle es wohl zwei Monate geben, in denen man sich mit dem Leben in Deutschland befasse, erzählte sie - viel zu wenig, wenn man mich fragt, aber ... das tut ja leider keiner. 🙄
Übrigens war der kleine Sohnemann nun doch zu Hause und tat sein Bestes, uns von der Arbeit abzulenken. Er selbst ist wieder gesund, aber nun hat es die Kindergärtnerin erwischt und wie überall gibt es wohl keine Kollegen mehr, die dann einspringen können.
Abends rief mich meine Schwester an und brachte mich zum Grinsen, denn als ich von unserer Heizung erzählte und die Grünen erwähnte, kam sofort: "Ja, so gehts vielen Menschen in der Ukraine auch, und manche haben nicht einmal mehr ein Haus."
"Jau, sagte ich, Whatsaboutism kommt immer gut und du hast ja recht, es findet sich stets einer, dem es noch schlechter geht, man muss es nur richtig relativieren." 😁
Sie selber hätten auch erst vor zwei Tagen die Heizung erstmalig eingeschaltet, meinte sie, denn "nur 17°" zum Schlafen sei ihnen doch etwas ungemütlich, da reiche der Ofen dann doch nicht mehr ganz aus ... 😂🤣😂
Und dann wurde es interessant, denn sie erzählte von den Plänen, an denen sie zurzeit herumschmieden.
Als Hardcore-Umweltschützer haben sie sich ja vor einiger Zeit endgültig von ihrem Auto getrennt, merken aber nun gerade im Winter, dass es sich ganz ohne doch nicht immer so einfach leben lässt in einem Dorf irgendwo im Nichts.
Sie hatten eh schon überlegt, später, wenn sie in Pension sind, in irgendeine Stadt zu ziehen, nun wollen sie dies vorziehen und kamen auf Bonn.
Alles nicht so einfach, denn in zweieinhalb Jahren haben sie ein weiteres Sabbatjahr geplant und würden gerne hinterher die Schulen wechseln, wenn die zuständigen Stellen mitspielen.
Ihr Haus wollen sie allerdings nach Möglichkeit demnächst schon verkaufen und sich eine Wohnung im Ort suchen, später dann eine Mietwohnung in Bonn und eventuell eine Zeitlang mit zwei Wohnsitzen überbrücken, falls sie nicht beide gleichzeitig neue Lehrerstellen bekommen.
Wie der Mietmarkt den in Bonn aussähe, wollte ich wissen, aber sie meinte, dass dieser enorme Wohnungsmangel wohl hauptsächlich die günstigeren beträfe und da sie sich ja durchaus etwas Gehobeneres leisten könnten, würde es da wohl keine Schwierigkeiten geben.
Spannend finde ich das und sagte ihr auch gleich, dass ich es für eine gute Idee halte, die Sache so schnell wie möglich anzugehen, denn je jünger man noch ist, umso leichter dürfte es einem fallen, sich ein neues Umfeld, einen neuen Bekanntenkreis aufzubauen.
Interessant, dass ich mit A. nur Stunden zuvor über das gleiche Thema gesprochen hatte, also pro und contra fürs Leben auf dem Land oder in der Stadt, denn dadurch war ich gleich mittendrin mit dem Argumentieren und meine Schwester meinte, das könnten wir ja vielleicht nächte Woche noch mal weiter vertiefen.
Fein, etwas mehr Kontakt zwischen uns könnte wirklich nicht schaden ... 😀
So, und nun muss ich hier hurtig weitermachen, denn heute bin ich irgendwie spät dran mit allem und sollte schauen, dass ich alles noch erledigt bekomme.
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
Huiii, Liebe, 40 cm Schnee bei uns, sämtliche Straßenbauarbeiten eingestellt. Heizung unnötig, Schneeschippen heizt kostenfrei.
AntwortenLöschenDann kann ich dir einen Haufen Schnee im Schlafzimmer empfehlen, sicher wird es dort dann auch sehr schön warm.
LöschenUnd wenn du noch weitere Tipps brauchst - Badewasser durchs Haus schleppen bringt einen auch auf Temperatur.
Das erinnert mich an ein Gespräch mit einer ehemaligen Nachbarin, schon eine ältere Dame, die erzählte, dass sie und ihr Mann immer bei offenem Fenster geschlafen haben. Und es ist nicht nur einmal vorgekommen, dass in der Früh die Tuchent mit Schnee angezuckert war.
AntwortenLöschenSo verliebt könnte ich gar nicht sein ...
Lieben Gruß
Ich auch nicht ... 😁
LöschenLieben Gruß zurück! :-)
Nimm das denn gar kein Ende mit den Bauarbeiten? Es wär doch mal höchste Zeit, dass ihr euere Ruhe bekommt.Zählst du jetzt runter, wie lange es dauert bis die neue Heizung kommt. Zu wünschen wäre es euch, dass dann alles auch gleich funktioniert. Heute morgen gegen 5 Uhr begann es zu schneien. Liegen geblieben ist nix. Später taute alles wieder weg. Morgen Abend, wenn das Wetter paßt werde ich in die alte Heimat fahren und die heimische Schloßweihnacht zu besuchen. Ich werde ein paar Bilder machen und die dann in den Blog stellen. Hast du gehört, dass sie beschlossen haben den Strom zu rationieren. In erster Linie für die E-Kisten. Ich bin echt gespannt wo das noch hinführt?
AntwortenLöschenNatürlich.
LöschenIch habe mir doch an dem Tag, an dem wir den Termin für den Einbau erfuhren, eine Liste gemalt, von der ich jeden Tag einen Strich abstreiche. 48 waren es, nun sind es noch drei und ich hoffe, dass die ab Montag auch wirklich anrücken und weder Krankheit noch Schnee dazwischenkommen.
War es schön auf der Feier?
Und ja, ich hörte von den möglichen Stromrationierungen. Kein Wunder, wenn man nun alles übers Knie bricht und nun alles über Strom laufen soll, über den man bei Weitem noch nicht verfügt. 🙄
Hallo, Liebe "Rex-Mama!"
AntwortenLöschenBauarbeiten und kein Ende. Hoffentlich wirds da nicht auch dem "Guschtl" und seiner Sippe zu viel?
Aber das ist wirklich Pech. Wobei wenn dann das Warmwasser und die Heizung noch fehlt, man zumindest innen ein wonniges Gefühl haben könnte, das bestimmt doppelt an den Nerven zerrt?
Wie machen das deine Schwester und Mann nur, dass sie bereits wieder an ein Sabbatjahr denken, es sei ihnen von Herzen gegönnt, kann man sich so einfach vom Schuldienst befreien lassen?
So eine kleine Wohnung hat bestimmt etwas für sich. Besonders je älter man wird.
Wobei ich momentan mir nicht vorstellen könnte, das Haus in dem ich lebe zu verlassen.
Einen Einkauf mit "A" und "dir" würde ich auch als spannend empfinden. Wie mag es wohl sein, Produkte zu betrachten, die man überhaupt nicht kennt und dann noch in ungewohnter Vielzahl? - Ansonsten, freute es einem zu lesen, wie ihr miteinander umgeht und man mitlesen kann, wie eure Freundschaft und Vertrautheit nach jedem Treffen noch etwas angewachsen ist.
Was ist denn mit "A" Ehemann, war der nicht Anfangs viel öfters bei euren treffen, dabei? Hat dieser denn keine Lust, mit dir zu interagieren? ... ich habe den Eindruck, das ist auch ein netter.
Liebe - immer nah - Grüße
Vom lifeminder
Der arme Guschtl hat gar keine Sippe, fürchte ich, lieber lifeminder, jedenfalls sehe ich ihn immer nur alleine.
LöschenFür diese Sabbatjahre - genau wie für die angedachten Versetzungen -, so erzählte es mir meine Schwester, muss man sich wohl sehr gutstellen mit der Schulleitung bzw. dem Ministerium, aber ansonsten ist es wohl kein Problem, sie schaffen dann arbeitszeitmäßig vor und verzichten auf einen Teil des Gehaltes, damit es auch während der freien Zeit weiterlaufen kann.
Überhaupt ist Staatsdienst nicht das Verkehrteste, während viele Rentner Flaschen sammeln müssen, dürfen sie ja mit hervorragenden Pensionen rechnen.
Ich selbst würde auch aus unserem Häuschen nie wegwollen, aber ich bin halt auch richtig angekommen, was bei den beiden eher nicht der Fall und wohl auch gar nicht wirklich gewollt ist.
M. habe ich tatsächlich seit den Sommerferien nicht mehr gesehen, denn danach konnte A. ja endlich mit den Deutschkursen beginnen, weil der Kleine in den Kindergarten kam.
Nun ist immer nur noch einer von beiden zu Hause, weil sie zu unterschiedlichen Tageszeiten Schule haben.
Mir ist es recht so, denn es macht wirklich Spaß mit ihr alleine und ich habe das Gefühl, es tut ihr auch ganz gut, weil sie sich so freier fühlt.
Wobei er aber auch ein netter ist ... ;-)
Liebe Immer-nah-ist-gut-Grüße zurück! :-)
Beim derzeitigen Lehrermangel werden sich deine Schwester und ihr Mann wohl nicht gutstellen müssen mit irgendwem, höchstens mit der derzeitigen Schulleitung, denke ich, liebe Rex-Mama.
AntwortenLöschenIhre Überlegung, das Haus zu verkaufen und sich zu verkleinern, ist doch eine super Idee. Meine drei Geschwister hocken in ihren viel zu großen Häusern, die sie gebaut haben, als die Kinder klein waren und in der Zeit, solange die Kinder zuhause waren, wunderbar waren. Aber jetzt im Alter wächst ihnen alles über den Kopf.
Sicher wird sich deine Schwester in Bonn wohlfühlen, sofern sie kein Dorfkind war oder ist. Für mich wäre das Stress pur, da sind überall viel zu viele Leute, mir graut schon, wenn ich an die Wege in der "Natur" denke, wo ich in 1 Stunde mehr Radfahrern und Joggern ausweichen muss als hier in einem ganzen Monat :-) Meine Enkel hier wachsen auf wie Bullerbü-Kinder, während die Bonner Enkel brav an der Hand laufen müssen und sich höchstens auf Spielplätzen austoben können.
Umgekehrt ist mein Sohn immer ganz genervt, weil er für alles das Auto braucht, weil es keine ordentlichen Bürgersteige gibt, weil man hier nichts einkaufen kann, weil man alle Menschen grüßen muss und alle wissen, dass er der Bruder der jungen Frau H. ist :-)
Gönnst du den Lehrern nicht ihre "hervorragenden" Pensionen? Ich würde jedem das dreifache gönnen, der sich 40 Jahre lang mit den Blagen abplagt. Ehrlich. Dieser Beruf wäre für mich niemals ein Option gewesen.
Der Vergleich mit den Menschen in der Ukraine hinkt natürlich, weil die ja keine Alternative (außer zu fliehen) haben.
Lieben Gruß und Daumendrücken, dass die Monteure am Montag kommen. :-)
Eben, liebe Hermine, um die derzeitige Schulleitung geht es, die sie gehen lassen muss, aber so genau kenne ich mich im Beamtenrecht nicht aus und nein, ich missgönne ihnen ihre guten Pensionen nicht, finde das ganze System aber höchst ungerecht.
LöschenUnd lach, meine Schwester ist wie ich mitten in der Großstadt aufgewachsen und vermutlich wird Bonn ein guter Kompromiss sein im Vergleich zu den Jahren "am Ende der Welt", sehr überschaubar, aber eben doch mit etwas mehr Möglichkeiten als im Dorf.
Lieben Gruß zurück und danke fürs Daumendrücken! :-)