Donnerstag, 30. November 2023

5 ...

 Etwas turbulenter als erwartet lief es gestern ab, obwohl sich ja das Empfangen von Besuch im eiskalten Haus von selbst verboten hatte.

Einst hatte ich an solchen Tagen die Hütte voll, aber der Rest von Familie, Freunden und Bekannten lebt ja inzwischen in alle Winde verstreut, die Partyhütte, wo ich am Wochenende sicher gemeinsam mit der Nachbarin von gegenüber eine Feier ausgerichtet hätte, existiert dank U.s Trennung nicht mehr, also wäre es eh ein bescheidener Rahmen geworden, der sich nun ganz erübrigte.

Gut so, denn rummelig wurde es auch so:

Gleich morgens überraschte mich F. mit einer neuen Handtasche, nachdem eine meiner alten ja auf so schmähliche Weise ihren Geist aufgab, indem sie sich buchstäblich in Luft auflöste, als ich vor einigen Monaten A. in der Psychiatrie besuchte.


Und dann ging es auch schon rund hier, ob auf WhatsApp, in den sozialen Netzwerken und Foren oder am Telefon, von allen Seiten trudelten den ganzen Tag über Glückwünsche ein und ich freute mich über jeden von ihnen von Herzen, war aber auch gut beschäftigt mit dem Beantworten, unter anderem "musste" ich mit einer meiner Tanten eine sehr ausgiebige Diskussion über Politik führen und eine Freundin trösten, weil sie es gerade nicht ganz leicht hat im Leben, dazwischen wollte ein Berg Umfragen abgearbeitet werden und mein lieber Mann hatte natürlich auch pünktlich um halb zwölf Hunger.

So zerrann mir der Tag regelrecht unter den Fingern und als ich just das Rindfleisch aus dem Gefrierschrank genommen hatte, aus dem heute eine Suppe entstehen sollte, meldete sich A., um mir mitzuteilen, dass der kleine Sohn gesundet sei und morgen (also heute) wieder in den Kindergarten könne. Sie würde sich sehr freuen, heute wieder mit mir zu pauken, falls ich es einrichten könnte.

Hm, hatte ich mir nicht einen freien Tag vorgenommen?

Bei näherem Hinsehen fiel mir auf, dass dieser ja eh nicht existierte, also schrieb ich ihr, dass es klargehe, und machte mich auf in die Küche, um die Suppe einen Tag früher als geplant anzufertigen, halt aus gefrorenem Fleisch, aber ich hoffe, sie schmeckt trotzdem.

Dadurch kam ich nun aber zeitlich ins Trudeln, denn eigentlich hätte ich den Herd ab etwa vier Uhr für unser Abendessen benötigt, das zur Feier des Tages aus Cordon Bleu, gebratenen Zwiebeln, Pommes und Bohnensalat bestehen sollte, nun aber auf später verschoben werden musste.

Für F. kein Problem, denn ihn hatte ich zwischendurch mit Christstollen und Kakao verwöhnt, nur mein Rexibubi sah es gar nicht ein, länger als üblich auf seine Abendspeisung warten zu müssen, und maulte mir ordentlich die Ohren voll.

Irgendwie habe ich alles hinbekommen in fliegendem Wechsel zwischen PC, Telefon und Küche, wo sich die Pfanne so präsentierte, nachdem die Suppe zum Abkühlen in der Speisekammer verschwunden war:


 Doch als wir dann endlich beim Essen saßen - für mich selbst war es ja mein Frühstück - ... genau, da schellte natürlich schon wieder das Telefon, diesmal war es meine Dörflifreundin. 😂

Was solll's, essen kann ich jeden Tag, es wird eh überbewertet 😁, und so genoss ich jede Sekunde dieses rummeligen Geburtstages und habe mich sogar schon an die blöde 3 gewöhnt, weil ich sie bereits oft genug schreiben musste.

Und immerhin blieb mir auch noch genug Zeit, um auszurechnen, dass F. und ich nun wieder gute neun Monate warten müssen, bevor wir uns beim Alter wieder die gleiche Quersumme teilen. 🤣


Abends war ich so geschafft, dass ich mir Promi-BB aufnahm und heute erst anschauen werde.

Stattdessen fiel ich k.o. ins Bett und träumte friedlich hinaus aus einem turbulenten, aber wirklich fröhlichen Geburtstag. 😊

Was den Vorteil mit sich brachte, dass ich beizeiten wieder munter war und mich u.a. dem Kochen von einem Kilo Reis widmen konnte, denn wenn ich selber schon zwutschigehe, sollte F. ja trotzdem nicht vom Fleische fallen.

Es ist also für alles gesorgt und nun gehe ich mich feddischmachen, um dann zu A. und noch einigen Besorgungen zu starten.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Mittwoch, 29. November 2023

6 ...

Heute gönne ich mir mal was, nämlich einen freien Tag und sogar schon am frühen Morgen etwas Wärme zumindest im Wohnzimmer, auch wenn der kleine Heizlüfter uns gestern Kopfzerbrechen machte.

Es war schon Abend, das Gerät lief, genau wie der Fernseher, als auf einmal alles ausging und die Tannenbaumbeleuchtung zu flackern anfing.

Nanu, Stromausfall?

Nur eine Sekunde lang, dann war alles wieder da und wir machten uns keine großen Gedanken darüber, was sich aber änderte, als sich das Ganze eine Stunde später wiederholte, denn nun fiel mir auf, dass es nur diese drei Dinge betraf, während die Wandlampe über dem Sofa, die ich zufällig kurz mal eingeschaltet hatte, ungerührt weiterbrannte.

"Hoppla, das muss mit der Steckdosenleiste zusammenhängen", sagte ich zu F. und erkundigte mich, wo er die denn überhaupt eingesteckt hatte.

Oh, in eine weitere Leiste?

Ja, nun wunderte mich der Ausfall nicht mehr wirklich, denn offenbar ist der Saft, der dann noch ankommt, nicht ausreichend für den Heizlüfter, also ausgesteckt und heute früh suchte ich mir eine neue Lösung, so dass er nun eine Steckdose für sich alleine hat, auch wenn diese gar nicht so einfach zu finden war.

Außerdem bemerkten wir dann auch noch, dass der warme und direkt unter dem Couchtisch hindurchgeleitete Luftstrom dem Sofa nicht besonders guttut, also bekam dieses eine Abdeckung durch ein Badelaken verpasst und nun hoffe ich, dass wir die letzten Tage noch gut durchstehen werden, immer vorausgesetzt, die Heizung ist auch wirklich geliefert worden und die Monteure werden nicht pünktlich zum Montag durch Grippe außer Gefecht gesetzt.

 Und hier habe ich noch ein kurzes Video für euch, mein Guschtl in action. 😊



So macht er es jeden Tag, räumt alles im Garten um und während er dies tut, "unterhalten" wir beide uns dabei immer ausgiebig, will sagen, er hat jede Scheu vor mir verloren, egal wie sehr ich herumzappele oder wie laut ich bin. 😀


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Dienstag, 28. November 2023

7 ...

 Was für ein Glück, dass es bei uns beim Regen blieb, auch wenn dieser gestern nicht mal für eine einzige Sekunde aussetzte, sondern uns den ganzen Tag mit seinem Plätschern beehrte.

Nicht einmal Rex hatte Lust aufs Freie und ich selbst bugsierte knurrend die Mülltonne zum Leeren vors Haus, denn Nasswerden ist nicht gut, wenn man keine Möglichkeit zum Trocknen hat.

Wie gesagt bin ich trotzdem ganz zufrieden so, denn so gerne ich Schnee an sich mag, wenn man 30 Meter Bürgersteig von ihm befreien muss, kann das die Freude daran schon deutlich dämpfen. 😁

Die Zeit wusste ich auch drin im Haus gut zu nutzen, nachdem ich die Dunstabzugshaube auseinandergebaut hatte, gönnte ich ihren Metallfiltern ein sehr heißes Bad in der Spülmaschine, machte mir mit dem Wasserkocher heißes Wasser, kümmerte mich um die Reinigung der weiteren Teile und nachmittags war alles wieder an seinem Ort.

Außerdem, und das war der Clou des Tages, raffte F. sich auf und kümmerte sich endlich um seine Reste im Esszimmer.

Oh Wunder, danach konnte der Tisch weggerückt werden, ich stieg auf die Leiter und schrubbte den letzten verbliebenen dunklen Fleck an der Decke, nachdem ich ja nun monatelang darauf gewartet hatte. 

Nun isses so, wie ich es mir vorstelle, na ja, abgesehen von einem einzigen Karton, in den mein lieber Mann flugs einige Überreste seines Sammelsuriums verschwinden ließ, aber - der kommt auch noch weg, hat er mir fest versprochen. Nur über das "Wann" verriet er mir noch nix. 😂

Später brachte er mich dann zum Lachen.

F. hat so eine Art, Werbung und andere Dinge wahrzunehmen, die mich oftmals grinsen lässt.

Er hört einen Ausdruck, stutzt und murmelt ihn dann mehrmals vor sich hin, gerne etwas verstümmelt, wie z.B. "Tschortschy Amaaaniiiee", was er sich nie verkneifen kann mit lieblicher Stimme zu sagen, sobald diese Werbung im Fernsehen läuft. 🤣

Irgendwann begegnete ihm mal der Satz "I'll be back!", den Arnold Schwarzenegger im "Terminator" vielsagend in den Raum stellt.

Wir haben diesen Film nie gesehen, aber irgendwie hat es ihm der Klang angetan und so höre ich diese Worte nun öfter mal. Er sitzt über seiner Inhalation am Küchentisch, ich schneide grad Zwiebeln oder so und auf einmal ertönt es hinter mir: "I'll be back!", oder gerne auch aus dem Nebenraum, wo er vermeintlich vertieft am PC sitzt. 

Gestern Abend schauten wir fern und obwohl eigentlich ich es bin, die aufgrund der vielen Umfragen in den Werbepausen genauer hinsehen sollte, ist es dann doch F., der sehr viel besser als ich mitbekommt, welche Marke grad beworben wird, während ich mir die Zeit so lange am Läppi vertreibe oder durch die Gegend springe.

Wieder war es so, doch auf einmal sah ich höchst erstaunt auf, als ich nämlich von der anderen Tischseite hörte: "Aldi back" ... 

Recht zögerlich war das gekommen, ich sah, wie es in ihm arbeitete, denn offenbar war ihm das halb unbewusst herausgerutscht, nun aber befand er es für gut und sagte es noch einmal, diesmal voller Inbrunst:

"Aldi back!" 🤣😂🤣

Es lässt sich schriftlich schwer beschreiben, aber es ist vergnüglich, wie er mit Klängen spielt, und schon so manches "geflügelte Wort" ist in unserer Familie durch seine mitunter völlig unbeabsichtigten Wortverdrehungen entstanden, ob es nun der "Mitsibishuuuu" ist, die "Knockebicker" oder auch der Ausdruck "scheidenfahnig". 😁

Schön, wenn man immer wieder was zum Lachen findet, und nun muss ich mich auf den Weg zum Einkaufen machen und hinterher Badewasser kochen - hoffentlich das vorletzte Mal, dass ich es durchs Haus schleppen muss. 


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Montag, 27. November 2023

8 ...

 Gezwungenermaßen  geruhsam verlief der gestrige Nachmittag, denn nachdem ich am Morgen in der eiskalten Küche 132 Rosinenhöckerlis gebacken hatte, ...


... war ich so durchgefroren, dass wir den kleinen Heizlüfter im Wohnzimmer einschalteten und tatsächlich mal drei Stunden lang laufen ließen.

Die Temperatur stieg dadurch von anfänglich 10,5° auf stolze 15° an und erstaunlicherweise begann es mir dann schon zu warm zu werden.

Man gewöhnt sich wohl ans Dauerfrieren und natürlich kommen dann auch die acht Klamottenschichten ins Spiel. 😁

Klar, dass ich für mein Mittagspäuschen nicht nach oben ging, sondern wir uns lieber um die einzige Wärmequelle versammelten, und so landeten wir dann bei kitschig-süßen Weihnachtsfilmchen, fürs Gehirn Schrott, aber fürs Herzken immerhin ganz nett. 😊

Später bekam ich eh noch Gedankenfutter, als man im TV davon berichtete, dass das Mittelmeer als neuer Klima-Hotspot gelte, weil das Wasser im Sommer 28° erreicht habe.

Nanu?

Sogleich fiel mir ein, wie wir am 28.5.1986 zu unserer Hochzeitsreise nach Tunesien aufbrachen.

Ich weiß es so genau, weil es der Geburtstag meiner Schwester war, und habe mir auch alles Weitere gut gemerkt, denn wir flogen nachmittags ab und kamen erst gegen Mitternacht im Hotel an.

Zwar zeigte man uns unseren Bungalow, aber alles andere war schon geschlossen, wir bekamen also nicht einmal mehr etwas zu trinken. Ein junger Mitarbeiter rettete uns vor dem Verdursten, indem er sich auf ein Fahrrad schwang und uns im Nachbarhotel eine Flasche Wasser besorgte, aber F. war trotzdem so missgelaunt, dass er herummoserte, vermutlich sei das eine Fehlbuchung gewesen und er ginge davon aus, dass sicher auch das Meer kilometerweit entfernt sei.

Ha! Am nächsten Morgen sah die Welt ganz anders aus, denn als es hell war, erkannten wir, dass sich unser Bungalow direkt am Strand befand und dass wir nachts die Wellen gehört hätten, hätte es denn welche gegeben.

Kurz darauf begrüßte uns unsere Reiseleiterin und verkündete mit strahlendem Gesicht:

"Die Temperaturen betragen im Moment 28°", es folgte eine vielsagende Pause und dann fuhr sie fort, "im Wasser!"

Wie gesagt war das Ende Mai, der Sommer hatte also noch nicht einmal begonnen, trotzdem war das Mittelmeer bereits so warm, und nun - fast 40 Jahre später - will man uns diese Gradzahl als etwas absolut Besorgniserregendes verkaufen? 😲

Panikmache für etwas, das damals zwar erfreulich war, aber doch als völlig normal galt?

Ein wenig darüber wundern muss ich mich schon, obowohl es auf der anderen Seite auf der Hand liegt, wem damit gedient ist, nämlich grünen Ideologen und vor allem der Wirtschaft, die sich rund um die erneuerbaren Energien die Nasen platiniert. 🙄

Es folgte ein entspannter Abend, den ich mir neben TV mit einem angeregten WhatsApp-Austausch vertrieb, und dann kam ich sogar noch ins Staunen, denn Rex macht die Kälte im Haus wohl allmählich auch zu schaffen.

Nachdem wir hier unten etwas aufgeheizt hatten, verzog er sich nicht beizeiten wie sonst schon nach oben, sondern harrte bei uns aus und fast hoffte ich, er würde auch die Nacht unten verbringen, da ich ihm ja im Gegensatz zu uns keine Wärmflasche ins Bett packen kann, doch Fehlanzeige, so weit weg von seinem Rudel wollte er dann doch nicht schlafen.

Oben waren es nur 2° und nun versuchte ich mein Glück noch einmal mit einer Decke bei ihm.

Bisher hat er so etwas immer abgelehnt, vermutlich weil er sich dann nicht einsatzbereit genug sieht, sollte mal plötzlich ein böser Feind auftauchen (bei uns im Flur, klar) 😁, aber nun schaute er mich nur kurz an, ich erklärte ihm besänftigend, dass er gleich merken würde, wie gut ihm das tue, und tatsächlich, er ließ sich zudecken und blieb die ganze Nacht über so eingekuschelt liegen.

Und nun muss ich hier ein Schlächsken reinhauen, denn es gilt noch einiges vorzubereiten für nächste Woche, zumal mir heute früh auch noch die Dunstabzugshaube in die Quere kam, die dringend auseinandergebaut und gereinigt werden wollte.

Ganz klasse, wenn man kein fließendes heißes Wasser hat ... 


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Sonntag, 26. November 2023

9 ...

 Der Countdown läuft und das ist dringend nötig, nachdem wir letzte Nacht zum ersten Mal das Vergnügen hatten, bei nur noch 4° Raumtemperatur schlafen zu müssen.

Das Erstaunliche dabei, es geht tatsächlich, wenn man dicke Decken hat und sich auch noch Wärmflaschen ins Bett packt, nur für Rex ist es heftig, denn im Gegensatz zu Püppi kapiert er es nicht, welche Vorteile es mit sich bringt, wenn man sich zudecken lässt.

Zuvor hatten wir uns gestern den Abschied von Thomas Gottschalk angesehen und seine letzten Worte machten mich sehr betroffen:

"Dann sage ich lieber gar nichts mehr"

"Und der zweite Grund ist, dass ich, und das muss ich wirklich sagen, immer im Fernsehen das gesagt habe, was ich Zuhause auch gesagt habe. Inzwischen rede ich Zuhause anders, als im Fernsehen – und das ist auch keine dolle Entwicklung", so Gottschalk. "Und bevor hier irgendein verzweifelter Aufnahmeleiter hin und her rennt und sagt: Du hast wieder einen Shitstorm hergelabert. Dann sage ich lieber gar nichts mehr." Eine Anspielung auf die "Political Correctness", von der er sich nicht einschränken lassen will."

Genau das ist es, was ich zunehmend beobachte, die Leute achten immer mehr darauf, was sie sich vor wem noch zu sagen getrauen, denn jederzeit könnte eine Keule angelattert kommen, die einen als politisch nicht korrekt genug niederknüppelt, bei Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, besonders genüsslich.

 Man versucht uns eine Sprache aufzuzwingen, die die allermeisten ablehnen, und versucht sich wer dagegen zu wehren, kommt sofort die Nummer vom alten weißen Mann, der im Kopf nicht mehr flexibel genug sei.

Die vermeintlich moralisch Höherstehenden mögen nun argumentieren, dass es sich ja nur um eine Übergangsphase handele, die endet, sobald alle sich die neue Denke zu eigen gemacht haben, aber genau an diesem Punkt sträubt sich alles in mir, denn: 

Ich will ja gar nicht, dass mir jemand eintrichtert, was und wie ich zu denken und demzufolge dann auch zu reden habe, denn dazu ist mein Kopf durchaus selbst in der Lage und wird sich diese Freiheit auch nicht nehmen lassen, die ich für eines der höchsten Güter überhaupt halte!

Wo läge sonst noch der Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur?

"Neusprech" aus Orwells "1984" fällt mir dazu ein: "Neusprech (englisch Newspeak) heißt die sprachpolitisch umgestaltete Sprache in George Orwells dystopischem Roman 1984. Durch Sprachplanung sollen sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten beschränkt und damit die Freiheit des Denkens aufgehoben werden. Der fiktive totalitäre Staat Ozeanien entwickelt diese Sprachform, um die Ideologie von „Engsoz“ (Englischer Sozialismus englisch Ingsoc, English Socialism) im Unterbewusstsein der Menschen zu verankern.[1] "

Sehr nachdenkenswert in Zeiten, in denen noch keiner weiß, wie sich KI entwickeln wird, in der ich eine nicht zu unterschätzende Gefahr sehe, besonders wenn ihr nur noch Menschen gegenüberstehen, die alle auf gleiches Denken getrimmt sind, mal abgesehen von all den Umbrüchen, die auf dieser aus den Fugen geratenen Welt im Moment stattfinden.

Wenn wir eines also auf keinen Fall tun sollten, dann ist es, uns das Selberdenken verbieten zu lassen!

 

Und nun hurtig in den kleinen Alltag und zur neuen Brille, wofür ich kurz bis zum vergangenen Donnerstag ausholen muss.

Bei Aldi gab es ein Problem an der Kasse, auf einmal zickte sie und die Kassierin bat mich, in zwei Etappen zu bezahlen, was ich auch anstandslos tat.

Sicherheitshalber überflog ich anschließend kurz die beiden Bons und siehe da, genau vor dem Abbruch war mir ein Artikel drei- statt nur zweimal berechnet worden.

Die Dame glaubte mir sofort, ich musste also nicht den ganzen Trolley noch mal auspacken, sondern bekam mein Geld und machte mich auf den Heimweg.

Am Freitagmorgen fiel mir auf, dass noch gar kein Anruf des Optikers gekommen war, mit dem ich eigentlich Mitte der Woche gerechnet hatte, also ging ich auf Verdacht vor allen anderen Besorgungen einfach mal vorbei und tatsächlich, die Brille lag bereit, auch die Folie war schon aufgezogen.

Mit normalen Putztüchern darf ich sie wegen der Folie nicht reinigen, bekam dafür aber ein Sprühfläschchen dazu, dass ich mir immer kostenlos nachfüllen kommen darf, muss also nicht die 5 Euro bezahlen, die für eine Ladung sonst fällig werden.

Ein weiches Etui gab es ebenfalls, viel zu gefährlich, sie damit in die Tasche zu stecken, also ging ich mir nebenan bei Tedi noch ein Hartschalenetui für 2 Euro besorgen und später wurde es daheim dann spannend beim Ausprobieren.

Na ja, was soll ich sagen?

In die Ferne kann ich damit tatsächlich gut sehen, traue mich bis jetzt aber noch nicht, sie auf der Straße aufzusetzen, weil mich das Ding auf der Nase so arg irritiert, und schwierig wird es, wenn ich etwas zu nahe komme, denn dann sehe ich alles verschwommen.

Am PC kann ich damit nix anfangen und auch bei Aldi wäre ich aufgeschmissen gewesen, denn wenn ich sie absetze, dauert es eine ganze Weile, bis die Augen sich wieder umgewöhnt haben, so hätte ich auf dem Bon nix gesehen und die hätten meine zu viel gezahlte Kohle fröhlich eingesackt. 🙄

Nun ärgere ich mich, dass ich nicht doch für diesen ersten Versuch zu Fielmann oder Apollo gefahren bin, wäre ich dort doch sicher billiger davongekommen, aber nun ist es, wie es ist, und ich muss schauen, ob und wie ich mich daran gewöhnen kann.

Das Dämliche ist, Fernsehen geht einwandfrei damit, doch wenn ich endlich mit allem durch bin und mich entspannt dazu aufs Sofa legen will, stören natürlich die Bügel, also setze ich sie letztlich dann doch wieder ab. 

Hm ... 

Immerhin das erste Keksbacken verlief aber erfreulich.

Ich hatte F. gar nix davon gesagt, was ich vorhatte und so kam er auf einmal schnüffelnd in der Küche angeschlichen: 

"Hier riecht's ja so gut, was ist das?" 😂

Das hier war's: 

Ich hatte sie mal wieder nach meinem alten Rezept gebacken, also nach dem, wo man die Eier trennen muss.

Mehr Arbeit, aber wirklich lecker und eigentlich wollte ich meiner lieben A. damit morgen oder übermorgen eine kleine Freude machen, weil ich weiß, wie sehr sie auf Kokos steht.

Nun ist aber der Kleine schon wieder krank, also wird sie sich gedulden müssen, sofern ihr F. bis dahin noch was übriggelassen hat. 😁


Und nun müssen die Eigelbe verwertet werden, also mache ich mich gleich ans Backen von Rosinenhöckerlis, sofern meine eiskalten Finger das Formen noch hinkriegen können. 


Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

  


Samstag, 25. November 2023

Ein Wurm kommt selten allein

 Eigentlich wollte ich um diese Uhrzeit schon ganz weit sein, den Blog wähnte ich längst geschrieben und mich selbst am Backofen, um ihm bereits die ersten Bleche mit Kokosmakronen entnommen zu haben.

Stattdessen saß nun der Wurm mal wieder in F.s PC - nix ging mehr, er kam einfach nicht mehr ins Internet, obwohl die LAN-Verbindung als einwandfrei angezeigt wurde.

Zwei oder drei Stunden kostete mich der Spaß, egal, was ich versuchte, Microsoft erkannte kein Problem, konnte also auch keines beheben und wo immer ich in den Tiefen der Einstellungsmöglichkeiten  herumfummelte, alles blieb ergebnislos, genau wie diverse Neustarts und die Überprüfung aller Kabel.

In den Suchmaschinen gingen mir langsam die Ideen aus, was ich noch eingeben könnte, und auch was der ChatGPT von Bing mir vorschlug, ließ sich so nicht umsetzen, allerdings gab er mir die Anregung mit auf den Weg, die Netzwerkverbindung zurückzusetzen.

Die vorgeschlagene Methode funktionierte so wie gesagt nicht, aber dann fand ich selber die richtige heraus mit der Folge, dass sich statt Herunterfahren ein leuchten blauer Bildschirm öffnete mit einem übelgelauten Smiley und Hinweis auf einen Fehler in der Registry.

Nun halfen nur noch brutales Abwürgen und Neustart und siehe da, zwei Klicks später kam mein nun sehr erleichterter Mann wieder ins Internet und ich habe immerhin gelernt, dass es nicht das Gleiche ist ob man eine Internetverbindung deaktiviert und wieder aktiviert oder ob man sie komplett zurücksetzt. 

Wenigstens das, nun gehe ich schauen, inwieweit ich mit meinen eiskalten Fingern Kekse hinbekommen kann, und zu dem, was es in Punkto Brille Neues gab, dann morgen mehr.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀

Freitag, 24. November 2023

Böse grinsen musste ich, ...

 ... als ich eben diesen Artikel las: "Handwerker fordert Habeck zum Praktikum auf".

Sehr gut kann man es dort nachlesen, was er mitsamt seiner Wärmepumpen-Lobby angerichtet hat, und eigentlich ist es das Gleiche, was ich gestern im Nachsatz zu den Wahlen in den Niederlanden schrieb - wenn man den Bogen aus ideologischen Gründen überspannt, statt auf Pragmatismus zu setzen, schnappt das zurück und verkehrt sich leicht ins Gegenteil des eigentlich Gewünschten.

Etwas drastischer könnte man es auch so formulieren Wer unausgegorene Scheiße im Schnellschussverfahren abfeuert und die Leute derartig unter Druck setzt, sogar in Panik versetzt, braucht sich nicht zu wundern, wenn diese dann mit Scheiße zurückwerfen. 

Genau das ist nämlich passiert, all die, die die immensen Kosten für die Umrüstung auf Wärmepumpen oder Fernwärme nicht stemmen können oder wo das aus baulichen Gründen überhaupt nicht machbar ist, versuchten wie wir verzweifelt noch schnell ein herkömmliches Gerät zu bekommen, so lange es die Grünen noch gnädig gestatten, mit der Folge, dass die Lieferzeiten immer länger werden, weil sich die Aufträge stapeln.

Gut gemacht, werter Herr Minister, und sehr gerne würde ich mich diesem Handwerker anschließen und Sie einladen zu einem Probewohnen ohne Heizung.

Ab heute sinken die Temperaturen endgültig unter die 10°-Grenze, sollen sich in den nächsten Tagen sogar dem Gefrierpunkt nähern, also sollten Sie sich beeilen, wenn sie die momentane "Kuscheligkeit" bei immerhin 11,5° im Wohnzimmer noch miterleben möchten:


 Noch ein Tipp: Bringen Sie sich viele dicke Klamotten mit, vor allem auch Handschuhe und am besten auch noch eine Wärmflasche, denn wir haben nur zwei und die brauchen wir selber im Bett.

Dann werden wir drei es uns so richtig gemütlich machen, also immer herein in die gute Stube. 😁

Hach ja, das Leben kann so richtig Spaß machen, gerade eben haben die Bauarbeiter vor dem Haus wieder losgelegt, alles dröhnt und bebt, da ziehe ich es vor, trotz Regen zum Einkaufen zu gehen, auch wenn es hinterher schwierig wird, die Klamotten trocken zu bekommen und mich selbst wieder aufzuwärmen. 

Gab's sonst noch was?

Nö, eigentlich nicht, alles fein, ab morgen kann ich sogar mit dem 10-Tages-Countdown beginnen, immer in der Hoffnung, dass der Einbau wirklich am 4. und 5. ohne Probleme stattfinden wird und wir auch hinterher noch über ein Klo mit dichtem Abflussrohr verfügen, denn das muss ja ebenfalls umgebaut werden, weil Geräte immer komplizierter werden, je neuer sie sind. 🙄

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😊

 

Donnerstag, 23. November 2023

Watt'n jeckes Hündchen

 Verlass in Punkto Aufstehen ist jedenfalls nicht auf Rex.

Zurzeit gehen wir ja spät schlafen, weil uns das Trash-TV in seinen Fängen hat, und natürlich interessiert das den kleinen haarigen Burschen nicht die Bohne.

Gestern früh schmiss er mich tatsächlich schon um halb vier aus dem Bett.

Noch in der Hoffnung, er müsste vielleicht nur mal kurz in den Garten, stand ich auf, stieg vor Kälte schlotternd die Treppe hinab, doch er machte nicht mal Anstalten, mir zu folgen, also wieder hoch und ab ins noch warme Bett.

Pustekuchen, der Bursche versteht den Unterschied genau, ob ich nur im Nachthemd runterspringe oder mich zuvor anziehe, denn nur Letzteres riecht nach Aktivitäten, die auch ihn betreffen.

Schon ging das Gefiepe und Gemaule wieder los, so lange, bis ich endgültig aufstand und mich schließlich in die Küche begab.

Nein, den ersten Gassigang gewährte ich ihm nicht sofort, denn das hätte er als Belohnung für sein Verhalten aufgefasst, aber sein Frühstück stellte ich ihm dann doch hin.

Er fraß es begierig bis auf den letzten Krümel auf und ... ging dann wieder gemütlich schlafen, während ich notgedrungen und deutlich zu früh mit meinem Tagwerk begann. 🙄

Heute dann das genaue Gegenteil.

Wieder waren wir bis fast ein Uhr von dem Fernseher gesessen und ich machte mich schon auf Ähnliches gefasst, doch diesmal ließ er mich bis tatsächlich zehn vor sieben schlafen - viel zu lang, denn nun muss ich hetzen, um alles hinzubekommen, was ich mir für heute vorgenommen habe.

Armes Hündchen, gestern kassierte er sich ordentlich Schimpfe ein, heute beträgt er sich besser, und wieder isses nicht recht ... 🤣

Und dann war da noch der kleine Heizlüfter, den ich letztes Jahr besorgt hatte für den Fall, dass Deutschland das Gas komplett ausginge.

Bis jetzt haben wir ihn noch nie benutzt, aber nachdem für die nächste Woche so niedrige Temperaturen angekündigt sind, holte ich ihn hervor und gestern versuchten wir uns mit einem ersten Probelauf.

Mit eigentlich erstaunlichem Ergebnis.

Ich hatte ihn neben dem Tannenbaum auf den Boden gestellt, schaltete ihn ein und schon kurz darauf meinte F., der ca. einen Meter entfernt saß, seine Füße würden schon anfangen aufzutauen.

Zu Beginn zeigte das Thermometer unter dem Fenster 11° an, eine Viertelstunde später war es ein halbes Grad mehr und stieg dann sogar ziemlich rasch auf 12° an.

Dann machten wir aus, denn das Ding ist natürlich ein ungeheuerer Stromfresser, aber immerhin wissen wir nun, dass es uns im Notfall weiterhelfen wird.

Was mich aber seitdem im Hintergrund immer wieder mal beschäftigte, war die Frage, wie schnell sich ein Raum grundsätzlich aufheizen lässt.

Macht die Ausgangstemperatur dabei einen Unterschied aus oder schreitet die Wirkung konstant voran?

Meine Physikkenntnisse sind deutlich eingerostet, es war auch nicht wirklich wichtig, ging mir aber im Laufe des Tages doch immer wieder mal durch den Kopf.

Putzen z.B. macht mir deutlich mehr Spaß, wenn etwas sichtbar dreckig ist, denn wenn ich auf ohnehin so gut wie sauberen Flächen herumschrubbe, sieht man ja kaum einen Unterschied.

Wie ist das aber beim Erwärmen?

Wenn ich Badewasser auf dem Herd mache, bedecke ich den Wannenboden zunächst mit kaltem und kippe dann immer wieder kochendes dazu.

Steigt die Temperatur dann mit jedem weiteren Liter gleichmäßig weiter?

Nein, kann sie ja nicht, weil die Wanne sich nach unten verjüngt, d.h. die Oberfläche wird mit jedem weiteren Topf größer, also geht auch mehr Wärme flöten und natürlich dürfte auch die Raumtemperatur eine Rolle spielen, zumal sie sich durch die Dämpfe wohl noch etwas erhöht.

Und wie sieht das bei der Luft aus, inwieweit vermischt sich die kalte mit der neuen warmen überhaupt?

Gefühlt spürt man den Unterschied umso schneller, je kälter die Ausgangslage ist, aber ist das nicht vielleicht nur Einbildung?

Hm ... immer wieder grübelte ich darüber nach, während ich nach außen hin mit anderen Dingen beschäftigt war, und am Abend befragte ich dann mal F. dazu, der mich zunächst ratlos anguckte: 

"Worüber du aber auch immer so nachdenkst ...unfassbar." 😲 😁

Er grinste und meinte dann, warum ich dazu nicht eigentlich mal KI befragen würde.

Aber echt, warum hatte ich das nicht schon längst getan?

Und wieder einmal bin ich ziemlich begeistert davon, denn dieser ChatGPT von Bing spuckte mir dies hier aus:

"Ja, warme Luft erwärmt sich schneller als kalte Luft. Das liegt daran, dass die Moleküle in warmer Luft schneller schwingen als in kalter Luft. Wenn warme Luft auf kalte Luft trifft, stoßen sich die schnelleren Moleküle der warmen Luft gegen die langsameren Moleküle der kalten Luft. Dadurch wird Energie übertragen und die schnelleren Moleküle der warmen Luft werden langsamer, während die langsameren Moleküle der kalten Luft schneller werden. Am Ende haben alle Moleküle die gleiche Geschwindigkeit1."

 

Wobei ich mich nun  frage, wie man das überhaupt korrekt zitieren kann, weil man ja den entsprechenden Link nicht setzen kann.

Egal, nun habe ich die Lösung, die für mich bedeutet, je länger man das Ding laufen lässt, umso günstiger kommt jedes weitere Grad der Raumerwärmung, weil es immer schneller geht.

Gar nicht so doof zu wissen, oder? 😊


Unnu muss ich flitzen, denn diese Woche brauche ich einiges von Aldi und da ich meinen Trolley nie zu A. mitnehme aus Angst, er könnte mir im Treppenhaus geklaut werden, konnte ich am Dienstag den Einkauf nicht direkt nach unserem Treffen erledigen und sollte ihn daher heute nachholen.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


PS: Und während ich unterwegs bin, werde ich erst mal die Wahl in den Niederlanden sacken lassen, denn es ist schon sehr auffällig, dass das Gleiche in allen Ländern zu passieren scheint, in denen links-grüne Ideologien die Politik mit Keulen vermeintlicher Moral vor sich hertrieben.

Immer öfter schnappt das dann zurück und weit übers Ziel in die andere Richtung hinaus.

Nicht gut, gar nicht gut ... 🙁

Mittwoch, 22. November 2023

Die erste Frostwarnung

 Und damit kriegen wir es noch richtig dicke während der (hoffentlich) letzten beiden Wochen ohne Heizung.

Allmählich macht mir auch die Feuchtigkeit zu schaffen, die ich nicht mehr aus dem Haus kriege, so lange es draußen immer wieder regnet.

Selbst die Betten fühlen sich inzwischen klamm an und ich brauchte gestern Abend lange, bis es mir darin einigermaßen erträglich vorkam.

Spaß macht das nicht mehr, echt nicht, und vielleicht hat F. recht, der vorschlug, wir sollten ab jetzt komplett aufs Baden verzichten, damit die Heizungsleute dann sehen und riechen können, was sie angerichtet haben. 😁

Werde ich natürlich  nicht tun, aber so ganz falsch liegt er gar nicht, denn vorgestern dauerte es viele Stunden, bis Spiegel und Kacheln im Bad nicht mehr beschlagen waren. Wenn man solche Mengen an kochendem Wasser in einem ungeheizten Raum ausschüttet, bildet sich irre viel Dampf und man kriegt ihn nicht zum Fenster raus, wenn draußen die Luftfeuchtigkeit ebenfalls sehr hoch ist.

Man kann Durchzug machen und wedeln, wie man will, es findet kaum Luftaustausch statt und wenn man dann auch noch Wäsche auf dem Ständer hängen hat, macht das die Sache natürlich nicht besser. 🙄

Immerhin sah ich aber, dass auch mein Bruder heftig mit dem Wetter zu kämpfen hat, denn gestern früh schickte er mir ein Video.

Mitten im Wald hatte er sich selbst aufgenommen, wie er in einem sumpfigen Gebiet verzweifelt versuchte eine seiner Messstellen zu erreichen.

"Huiiiii...", rief er im Stil eines asiatischen Kampfschreies, ging in Angriffsstellung und stellte sich als Yen Katschunga vor, der sich mitten im Survivaltrainig befinde. 🤣

Eine größere Wasserstelle musste er überqueren und versuchte sich nun mittels einer mitgebrachten Europalette, Brettern und allerlei Zeugs, das er dort fand, eine Art Steg zu bauen.

Den Fuß im Gummistiefel einen Schritt nach vorne, ui, das wurde knapp mit der Wasserhöhe, das nächste Brett angebaut usw. und dann war es doch passiert, er vermeldete, dass er spüre, wie es im Gummistiefel gluckere und dann blieb er auch noch stecken im Boden. 

Später folgte ein weiteres Filmchen, wie er sich in die offene Heckklappe seines Busses setzt, die Stiefel einzeln auszieht, das Wasser auskippt, die Socken auswringt, nur um dann alles so nass wieder anzuziehen. 😲

Ja, er habe schon alles zum Wechseln dabeigehabt, schrieb er mir später, aber er habe ja noch einmal zurückgemusst zu dieser Messstelle, von daher habe es erst mal so weitergehen müssen.

Gesund klingt das nicht und nun stelle ich mir gerade die jungen Leute aus der Nachbarschaft vor und frage mich, was sie wohl dazu sagen würden, pflegen sie doch schon wegen viel kleinerer Unannehmlichkeiten ihre Jobs oder gar die Ausbildung abzubrechen. 🙄

Erfreulicher lief es dagegen mit A., bei der ich mich zumindest für zwei Stunden mal richtig schön aufwärmen konnte.

Intensiv gearbeitet haben wir und wieder fiel mir auf, dass die "Protagonisten" in ihrem Deutschbüchern alle Namen haben wie Yusuf, Ali oder Nesrin.

Seltsam finde ich das und frage mich, wer diese Lehrbücher wohl entwickelt?

Will man den Ankommenden nicht zumuten, dass es - abgesehen von der nackten Sprache - irgendwie zu deutsch klingen könnte?

Ich jedenfalls würde stutzen, wenn ich z.B. nach Thailand auswanderte, dort einen Sprachkurs belegte und die Menschen in den Büchern dann alle Wolfgang oder Sabine hießen. 😅

Und noch etwas fiel mir auf, dass es ihr nämlich in einer deutschen "Großstadt" offenbar ziemlich provinziell vorkommt, was auch schon bei meiner Schwägerin so gewesen war.

Klar, Letztere hatte in Bangkok gelebt mit rund 15 Millionen Einwohnern, A. in Istanbul, wo es inzwischen etwa 17 Millionen gibt, dagegen muss ja sogar der Ballungsraum Ruhrgebiet noch piefig wirken und darauf kamen wir zu sprechen, weil es in Rollenspielen um Vergleiche ging zwischen alter und neuer Heimat.

Besonders zu denken gab mir, als sie das türkische Gesundheitssystem eindeutig für besser befand als das deutsche.

Ihr Mann, also M., hatte gerade wie hier üblich monatelang auf einen Termin zum MRT warten müssen, so etwas sei in der Türkei undenkbar und auch dieses ganze Hin und Her mit Unterlagen gäbe es dort nicht.

Dort seien alle Stellen miteinander vernetzt, alles greife schnell und reibungslos ineinander - was für ein Armutszeugnis für unser Land, in dem man so viel verpennt hat, das uns nun alles mit Wucht auf die Füße fällt. 

Dann kamen wir mal wieder aufs Backen zu sprechen, was sie ja mit großer Hingabe tut, und auf die Plätzchen, die sie nun besonders vor Weihnachten so häufig in den Regalen sieht.

Da doch lieber selber machen, meinte sie, das schmecke besser und sei vor allem auch sehr gesund!

Huch?

Augenzwinkernd sah ich sie an und zählte auf, dass ich weder diese Massen an Weißmehl für sehr gesund halte noch Butter, Zucker, Unmengen an Eiern usw. und sie zeigte sich einsichtig, ja, so richtig gesund sei das wohl alles nicht, aber ... doch immerhin gesünder als das gekaufte Zeugs, weil man da ja wüsste, was drin sei. 

Jo, da waren wir uns einig und ganz niedlich fand ich, als sie nun begann, von den Keksen zu berichten, die ich den beiden zum 10. Hochzeitstag gebacken hatte.

Sie hatte sich damals kurz erkundigt, was drin sei und wie ich die Glasur hinbekommen hätte, aber was ich bis gestern nicht ahnte, war, dass sie sie prompt nachgebacken und im Freundeskreis verteilt hatte.

Auf große Begeisterung sei sie damit gestoßen, freut mich sehr und ... das hätte sie mir ruhig auch schon früher mal erzählen können. 😀

Da sie das Thema nun schon einmal in mein Bewusstsein rückte, habe ich beschlossen, am Wochenende die diesjährige Kekssaison einzuleiten, vielleicht sorgt ja wenigstens der Backofen für ein bissl Wärme im Haus. 

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Dienstag, 21. November 2023

Wie gut, dass es ...

... Trash-TV gibt, denn ab und zu kann man sich damit hervorragend von all dem Übel ablenken, das im Moment auf der Welt geschieht, zumal wenn man nicht zu denen gehört, die sich mit einem "Pfui, wie kann man nur" moralisch höherstehend und entsetzt abwenden. 😁

Natürlich reichte mir Fernsehen als Alleinbeschäftigung mal wieder nicht aus und so grübelte ich nebenher über diesen Artikel nach: "Physiker vermuten Existenz von Paralleluniversen, in denen Doppelgänger von uns leben."

Sehr einfach hat es diese Zeitung zusammengefasst, was bei der String-Theorie letztlich herauskommen könnte, trotzdem freut es mich, dass man davon nun immer öfter liest, denn ich selber verfolge das Thema ja schon seit Jahren, begierig darauf, endlich Belege dafür finden zu können, was mir meine Erfahrungen und Intuition schon lange sagen, dass es nämlich wirklich so ist und wir lediglich zu klein, (noch) zu unwissend sind, das alles zu begreifen.

Dann überholte der Alltag rasch diese Überlegungen, denn schon am Nachmittag hatte ich die Jeans, in deren Knie dank Rex ja nun ein Loch war, frisch gewaschen auf links gedreht, ein Frühstücksbrettchen ins Bein geschoben und dann auf dem Bügelbrett einen rund ausgeschnittenen Flicken aufgebügelt.

Das Ding saß bombenfest und nun kam die altbewährte Methode meiner Schwiegermutter zum Einsatz, denn jetzt setzte ich mich mit der Hose - wieder auf rechts gedreht - vor den Fernseher und begann per Hand von außen immer wieder in kleinen Stichen darüberzunähen - hin und her, kreuz und quer, sehr viel mühsamer als mit der Maschine, aber doch machbar.

Im Moment sieht sie so aus:


Und ich finde, so kann ich sie durchaus wieder anziehen, werde aber vielleicht später noch mal mit einem etwas dunkleren Faden nacharbeiten, bis man wirklich gar nichts mehr davon sieht, dass da mal ein Loch war.

Und wo ich schon mal das Nähzeug draußen hatte, verpasste ich gleich noch meiner "neuen" Jacke einen Aufhänger, die ich mir kürzlich, als ich eigentlich nach einer Jeans suchte, aus dem kleinen Klamotten-Café für stolze 4,50 Euro mitgenommen hatte.

Ich habe ja wirklich Spaß an Second Hand, zumindest, wenn das auf so kleinen Wegen stattfindet und die Kleider nicht x-mal durch die halbe Welt geschickt werden, bevor sie neue Abnehmer finden, und in diesem Falle war es eine gute Wahl.


 

Auf dem Heimweg sah ich nach dem Kauf im Tageslicht, dass sie einige kleine Flecken hatte, so als habe jemand Cola verspritzt, aber zum Glück war das für meine nun wieder einwandfrei funktionierende Waschmaschine kein Problem, nun ist die Jacke wie neu und wird mich gleich hoffentlich kuschelig wärmen, wenn ich mich auf den Weg zu A. mache.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Montag, 20. November 2023

Wo ist es hin, ...

 ... das Wochenende?

Irgendwie ist es an mir vorbeigerauscht, bevor ich es überaupt als solches richtig wahrnehmen konnte.

Klar, den ganzen Samstag über die laute Baustelle und gestern war ich auch den ganzen Tag gut beschäftigt, aber immerhin mit der Folge, dass ich nun einen glücklichen Mann habe, und zwar deswegen:


Etwas früh?

Na klar ist es viel zu früh, aber ... scheiß drauf, wenn F, sooo viel Freude daran hat, und mir selbst gefällt es auch, wenn er abends leuchtet (der Baum, nicht F. 😂), zumal es dank LED-Ketten vom Stromverbrauch her überhaupt keinen Unterschied macht, denn andere Lampen bleiben dafür selbstverständlich aus. 😊

Und was gab es sonst noch?

A., also die "alte", nicht die junge 😁, meldete sich, nachdem sie wegen der Hose offenbar einige Zeit lang verschnupft war.

Ich hatte ihr ja vor etlichen Wochen eine schwarze Jeans ins Krankenhaus gebracht, weil ihr die Klamotten ausgingen. Irgendwann fragte sie, ob ich die zurückhaben wolle, und ich sagte, ja klar, was denn sonst?

Hm ... Bei Büchern, die sie sich von mir im letzten Jahr mal mitgenommen hatte, war die gleiche Frage gekommen, irgenwie seltsam, geht sie bei allem, was sie sich ausleiht, davon aus, dass es Geschenke seien?

Da merkt man die 40 Jahre, die wir uns aus den Augen verloren hatten, ich habe nur grob eine Vorstellung davon, wie sie in dieser Zeit lebte, und offenbar gibt es nichts Materielles, das ihr ans Herz gewachsen wäre.

Die Wohnung ist kahl, eingerichtet mit ein paar billigen Möbeln und Gegenständen aus dem großen Sozialkaufhaus, das damals schon den Umzug meiner Mutter erledigte und viele Dinge aus dem Elternhaus übernahm. Viel mitgebracht kann A. nicht haben aus Süddeutschland, erzählte sogar, dass sie nur jeweils zwei Teller, Tassen, Gabel, Messer usw. besitze, deshalb lohne es sich gar nicht, die Spülmaschine, die bereits vorhanden war, zu benutzen.

Alles andere habe sie vor dem Umzug weggeschmissen - Wegwerfgesellschaft halt, Dinge werden nicht wertgeschätzt und leider wohl auch Menschen nur in sehr begrenztem Umfang.

Keine Hobbys, keine wirklichen Interessen, das ist nicht viel, was dann ein Leben ausmacht, wenn man auch überhaupt nichts zu tun hat außer gelegentliche Besuche bei der immer dementer werdenden Mutter und ansonsten immer wieder in depressiven Phasen versinkt, die die Bipolare Störung begleiten.

Fatal, und nun musste ich sie gestern auch noch vertrösten, als sie ein Treffen in dieser Woche vorschlug.

Erstens habe ich bereits jeden Tag verplant und zweitens habe ich absolut keine Lust, mich schon wieder dem Stress mit den nicht fahrenden Bussen auszusetzen und stundenlang an irgendwelchen Haltestellen herumzustehen, womöglich auch noch im Regen, nur um dann in der Stadt auch noch Kohle rauszuhauen für eine Tasse Kaffee.

Da ist es mir sehr viel lieber, sie kommt her, doch das macht natürlich im Moment ohne Heizung keinen Sinn, denn so wirklich gemütlich ist es ja nicht bei uns. 

Also schlug ich ihr vor, das auf die Woche nach dem 5.12. zu vertagen, sie willigte auch ein, nun ist nur noch die große Frage, ob sie bis dahin noch Lust dazu hat, denn diese Stimmungsschwankungen haben es echt in sich. 

Und dann ging mir noch die letzte Begenung mit der anderen A. durch den Kopf.

In einem bodenlangen weißen Baumwollrock hatte sie mich empfangen, ungewohnt luftig, dafür war dann allerdings das lilafarbene Kopftuch noch größer als sonst und bedeckte auch die Schultern.

Ich hatte ihr ein Kompliment gemacht und später kam sie auf das Thema zurück, erkundigte sich, ob ich eigentlich auch Röcke trüge.

"Na klar, im Sommer sehr gerne und ich habe sogar einen ganz ähnlichen wie du, nur wesentlich kürzer und vorn mit Schlitz."

Mit den Händen deutete ich rund um meine Knie an, was ich meinte, und mir fiel auf, wie nachdenklich sie mich anschaute, als sie nun ihrerseits berichtete, auch sie trüge sehr gerne Röcke, aber ausschließlich zu Hause.

Immer wieder versuche ich mich in sie hineinzuversetzen und tue mich doch so unendlich schwer damit.

Wie mag es sich anfühlen, wenn man in eine Kultur hineingeboren wird, in der die Frau traditionell als Eigentum des Mannes und der Familie gilt, gerechtfertigt damit, dass der angebetete Gott dies angeblich so verlange?

Die Männer dürfen herumlaufen, wie sie wollen, im Sommer fröhlich mit T-Shirt, doch die Frauen müssen sich immer einpacken, außer an Gesicht (wenn überhaupt) und Händen darf keine Haut sichtbar sein, jede Haarspitze wird sorsam versteckt und das fehlende Vitamin D nimmt man halt in Pillenform zu sich.

Dann zieht man um in ein westliches Land mit ganz anderen Traditionen, zumal dort die Frauen dank der Zeit der Auflärung und ihres eigenen Kampfes gesellschaftlich eine völlig andere Rolle einnehmen, und landet doch sofort wieder in der eigenen Community, die die heimatlichen Gebräuche emsig fortsetzt.

Auf der anderen Seite sieht man, wie die einheimischen Frauen sich das Recht herausnehmen, selbst über ihr Leben zu bestimmen und allein zu entscheiden, was sie anziehen mögen, etwas, dem eigentlich Verachtung gebührt, zumindest hat man es so gelernt.

Genau an diesem Punkt waren die beiden offenbar, als wir uns kennen lernten.

Nie vergessen werde ich, wie M. bei unserem ersten Treffen im Café fast empört auf meine Frage reagierte, als ich mich erkundigte, ob seine Frau Kopftuch trüge: " Ja selbstverständlich, sie ist doch Mulima!"

Dann immer wieder seine Grübeleien über gute und schlechte Menschen und dass dies offenbar wohl doch nicht nur von der wahren Religion abhinge?

Gleichzeitig bezeichnet A. sich selbst als Frauenrechtlerin, ich kann nur ahnen, welche Kämpfe da wohl gerade in ihr ablaufen mögen, und bin wirklich gespannt, wie das alles weitergeht.

Eigentlich ist das ganze Leben doch ein riesiges Puzzlespiel, eine Art Mosaik, oder?

Ständig entdeckt man neue Teilchen, die mitunter erst mal gar nicht zu passen scheinen, sich bei näherem Hinsehen dann aber doch noch irgendwie einfügen lassen, und so rundet sich das Bild langsam, aber stetig.

Schön finde ich das und nachdem ich nebenher schon einen großen Topf Spaghetti-Soße nach Art des Hauses anfertigte, werde ich mich nun mal an das Loch in der Jeans machen und sehen, ob da noch was zu retten ist. 😀


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 


 



Sonntag, 19. November 2023

Was war das denn?

 Als Erstes sprang mir heute früh beim Aufwachen das hier wieder in Erinnerung, denn es scheint mir bezeichnend zu sein für das, was gerade auf den Straßen unserer Großstädte abgeht und vor dem sich dieser Staat zu Recht ängstigt - eine völlig verfehlte Einwanderungs- und Integrationspolitik mit dem Ergebnis, dass sich viele Zuwanderer auch in der x-ten Generation dem Herkunftsland ihrer Vorfahren immer noch deutlich mehr verbunden fühlen als dem aufnehmenden, in dem sie geboren und aufgewachsen sind. 

Bei A. und M. bekomme ich es ja aus erster Hand mit, wie es läuft mit Ankommen und direkt hinein in die Parallelgesellschaft. Hätten die beiden nicht von sich aus die Initiative ergriffen und nach deutschen Kontakten gesucht, dann hätten sie auch keine, weil sie so gut wie alles in ihrer eigenen Community erledigen können.

Und nachdem ich nun auch ständig mit in den Deutschbüchern lese, sehe ich, dass auch das nichts mit Integration im Sinne von "Zugang zur neuen Kultur" zu tun hat, sondern es ausschließlich um die Sprache geht. Auf jeder Seite gibt es Alltagssituationen wie Kauf eines Pullovers, Ausmachen eines Termines oder Einladung zu einer Feier, die nachgespielt werden sollen, von den Inhalten her Grundschulniveau, ganz sicher kommen keine "diversen" Personen vor und selbst die Vornamen klingen in der Regel nicht deutsch, sondern meist türkisch, arabisch oder russisch. 

Namen wie Goethe oder Schiller sagen auch einer studierten Frau wie A. gar nichts, Ersteren hielt sie für den Gründer der Goethe-Institute, von denen sie schon gehört hat, und darauf zu sprechen kamen wir, als sie mich kürzlich fragte, woher denn der türkische Name eines Platzes hier im Ort rühre, das sei gerade Gesprächsthema unter ihren Landsleuten.

Erklären konnte ich ihr das auch nicht, denn als wir hierherzogen, war dieser Platz noch nach einem deutschen Dichter benannt ...

Außerdem war da gestern ja noch die Baustelle, was sich morgens noch so präsentiert hatte:

... sah später so aus:

... und es war nicht wirklich ein Vergnügen für uns, denn Lärm und Erschütterungen zogen sich über den ganzen Tag hin, Feierabend machten die erst, als es dunkel wurde.

Und das auf einen Samstag, wo sie doch sonst schon freitags um einse alles aus der Hand werfen.

Die Straße quer hinüber rissen sie auf, auch den gesamten Bürgersteig an unserem Grundstück entlang und es war dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass ich noch diese Decke für F. besorgen wollte, dass ich mitbekam, was sie sonst noch anstellten, nämlich dies hier:


Zum Glück ging ich vor dem Start noch mal eben ums Eck, um vielleicht doch noch herauszubekommen, was die da überhaupt machen.

Inzwischen waren es mehr Arbeiter als zuvor und als ich nun gleich einen empörten Brüller losließ, dass sie mir eine Ecke abgeschlagen hatten, versammelten sich gleich 10 oder 12 Mann um mich.

Einer von ihnen entpuppte sich als Vorarbeiter, er sprach einigermaßen Deutsch, doch statt einer Entschuldigung wurde er nun seinerseits laut.

Was mir denn einfiele, woher ich wissen wollte, dass sie dafür verantwortlich seien? Vielleicht sei ja einer vorbeigekommen und habe dagegengetreten ...

Ui, da war er bei mir aber an der richtigen Adresse, denn nun wurde ich richtig sauer, erklärte, dass diese Ecke noch in Ordnung gewesen sei, als ich morgens mit dem Hund unterwegs war, und dass es ja wohl mehr als eindeutig sei, was da geschehen war, nämlich mit dem kleinen Bagger, der ja rückwärts davorgestanden hatte.

Richtig frech wurde er jetzt, doch ich unterbrach ihn und fragte in die Runde der Männer, die nach wie vor alle um uns herumstanden, ob das irgendjemand anders sähe als ich?

Es waren alles Ausänder, doch ich merkte an den Gesichtsausdrücken, dass mich einige offenbar verstanden hatten, durchaus wohlwollend ansahen, und fuhr gleich fort:

"Wenn Sie das so sehen, dann rufe ich jetzt eben die Polizei, die werden die Beweislage sicher genauso feststellen wie ich. Moment, ich muss das mal eben fotografieren."

Und nun konnte ich ganz schnell werden, hatte ja Sorge, dass er die Bruchstücke verschwinden lassen würde.

Also ums Eck, wie blöd ans Fenster gekloppt und F. gerufen, er solle mein Handy bringen, und genauso flink wieder um um die Ecke.

Er tat es, ich knipste und wurde schon wieder von diesem Vorarbeiter angefahren, ja, er hätte ja nett sein wollen und mir entgegenkommen, dann hätten sie das nämlich repariert.

"Entgegenkommen? Sie wagen sich von Entgegenkommen zu reden, nachdem SIE den Schaden verursacht haben? Das ist ja an Frechheit kaum noch zu überbieten!"

Nahm das Handy hoch und tat so, als ob ich die Nummer der Polizei wählte, schon ahnend, dass das zumindest einigen der Arbeiter vermutlich nicht recht wäre, und so begann dann auch prompt einer von ihnen - ein wirklich sympathischer Mann mit ganz liebem Lächeln - besänftigend auf mich einzureden, ich solle bitte nicht anrufen, er würde das gleich reparieren.

So verblieben wir, ich ging zum Einkaufen und als ich zurückkehrte, erzählte F., dass dieser Mann eben angeschellt und um einen Spülschwamm gebeten habe.

Also verstand er offenbar etwas davon, denn damit glättet man den Beton ja hinterher - ich ging noch mal ums Eck, schaute, sofort war er heran und sagte, er würde das gleich noch komplett fertigmachen.

"Okas", sagte ich, hob den Daumen anerkennend nach oben und fügte hinzu, "und nächstes Wochenende sehen wir uns dann wieder, wenn wir zusammen neu streichen, damit das nicht so hässlich bleibt? 

Er grinste, hatte also offenbar verstanden, was ich meinte, und damit ließ ich es auf sich bewenden, werde irgendwann sowieso noch mal mit dem Streichen anfangen müssen, zumal ja auch für die Heizung weitere Schäden an den Außenwänden entstehen werden.

Ärgerlich, aber nicht mehr zu ändern und unterm Strich muss ich sagen, im Grunde können wir ja froh sein, dass sich überhaupt noch Leute finden, die solche Arbeiten erledigen mögen, nachdem wir dem einheimischen Nachwuchs die Lust darauf offenbar gründlich aus dem Leibe gepäppelt haben. 

Und ein Vergnügen kann das wahrlich nicht gewesen sein, denn es war affenkalt und später fing es auch noch an in Strömen zu regnen, doch trotzdem wurde untermüdlich weitergearbeitet bis zum Einbruch der Dunkelheit.

Nur fertig wurden sie leider nicht, heute früh sah ich, dass das Loch in der Straße zwar gefüllt ist, der Verkehr rollt wieder, nur zugeteert wurde nichts, also wird es wohl noch einmal losgehen da draußen. 🙄

Die Decke, für die ich extra losgetippelt war, stieß übrigens zunächst auf keine große Begeisterung ... "Bäh, die ist aber dünn, das soll ja was sein ..."

Doch inzwischen hat es sich ins Gegenteil verkehrt, denn nachdem F. erst mal merkte, wie gut sie wärmt, obwohl sie so leicht ist, trägt er sie ständig auf dem Buckel mit sich herum und wickelt sich komplett darin ein, egal ob im Sitzen oder ob er damit herumgeht. 😁

So, unnu wird der Tannenbaum geschmückt, wobei ich das Wetter nicht aus den Augen verlieren sollte, denn eben habe ich mal wieder eine Menge Wäsche nach draußen auf die Leine verfrachtet, weil im Haus überhaupt nix mehr trocknet.

Der Wind ist klasse, nur sollte ich es nicht verpennen, wenn der schon wieder angesagte Regen einsetzt. 


Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉






Samstag, 18. November 2023

4° im Schlafzimmer, ...

 ... 8° in der Küche und selbst wenn es im Wohnbereich immerhin noch 10° sind, es wird immer schwerer zu ertragen und ich fühle mich in den übereinandergezogenen Klamottenmassen (inzwischen sind es u.A. gleich drei Westen in verschiedenen Materialien) zunehmend wie eine Tonne, die durchs Haus walzt - halb erfroren, aber immer noch agil genug, um überall hängen zu bleiben und Dinge von den Tischen zu fegen. 🙄

Was mir dabei gar nicht klar ist - wie mag es sich für Rex anfühlen? Ist sein Fell dick genug, um ihn vor größeren Schäden zu bewahren? 

Er hat den Vorteil, noch relativ nah am Original zu sein, d.h. man hat ihm nicht wie anderen Hunderassen die Unterwolle weggezüchtet, doch am Bauch besteht natürlich eine Schwachstelle, denn dort hat er nicht so viele Haare.

Blöd, dass Hunde nicht reden können, aber ändern würde es ja eh nix - wie wir muss er da nun durch.

 Daher lieber gleich weiter zum Positiven, das es ja auch gibt, denn ... es ist gelungen, das Päckchen kam gestern Mittag an, sofort machte sich besonders F. ans Werk, der seine liebe Mühe damit hatte, den Haken wieder ins Bullauge zu integrieren, dann schraubten wir die Tür gemeinsam wieder an die Maschine, eine Füllung bekam ich zusammen ... Probleauf, jawoll, sie schnurrt wie ein junges Kätzchen und dicht ist sie auch.

Was bin ich froh ... 😊

Keine Frage, dass F. den ganzen Tag über immer mal wieder dafür gelobt werden wollte, es sei ihm gegönnt, denn auch er braucht wegen des ständigen Frierens ein paar Seelenstreichler extra.

Aus diesem Grunde habe ich auch beschlossen, mich an diesem Wochenende seinem geliebten Tannenbaum zu widmen, auch wenn er den Tisch nebenan immer noch nicht ganz leer hat.

Als Entschuldigung lasse ich gelten, dass die Waschmaschine dazwischenkam, mit ganz viel Augenzudrücken funktioniert das. 😉

Tzääää ...

Nun hab ich doch wirklich alles getan, um mich selber in gute Laune zu schreiben, und was passiert gerade?

Auf einmal ein Höllenlärm, nachdem ich noch vor einigen Minuten diese friedliche Stimmung vom Schlafzimmerfenster aus festhielt:


Genau unter diesem Fenster, direkt vor unserem Abstellplatz und nur Zentimeter von meiner Speisekammer entfernt steht nun ein kleiner Bagger auf dem Bürgersteig, vorn hat er eine gewaltige Spitze baumeln, mit der er die Straße bis hinüber zur anderen Seite aufhackt.

Das ganze Haus vibriert, wahrlich keine angenehme Samstagsstimmung und leider kann ich mit den Arbeitern nichts darüber erfahren, wie lange das dauern soll, denn keiner von ihnen spricht auch nur ein Wort Deutsch. 

Ich glaube, statt den Tannenbaum in dieser Atmosphäre zu schmücken, werde ich lieber flüchten und für F. eine der leichten, aber vermutlich sehr warmen Decken besorgen, die ich gestern bei Tedi entdeckte, damit er sie sich beim Sitzen umlegen kann.

Und für die arme U. gegenüber ist das auch mehr als unerfreulich. Das ganze letzte Wochenende und die Woche verbrachte sie im Präsenzunterricht in der Uni, Donnerstagabend spät zurück, Freitag direkt wieder den ganzen Tag gearbeitet und nun versauen sie ihr das mehr als verdiente Ausschlafen am Samstag, vor allem auch noch ohne jede Vorankündigung. 

Wie sagte F. so treffend: Immer wir ... 😫😂


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Freitag, 17. November 2023

"Kinder und Menschen tanzten"

 Diesen Satz ließ A. los, als sie mir gestern in einem Rollenspiel eine imaginäre Hochzeitsfeier zu beschreiben versuchte.

Ich lachte laut auf und nachdem sie ihren Denkfehler - denn natürlich hatte sie Kinder und Erwachsene gemeint - verstand, lachte sie mit, so wie wir überhaupt wieder viel Spaß hatten, während wir gemeinsam frühstückten und dabei intensiv arbeiteten.

Abends musste ich daran zurückdenken, als in den Nachrichten dieser Beitrag lief, den ich natürlich mit großer Freude ansah.

Wobei ich aber schon die Überschrift "Verbot inklusiver Sprache" als sehr manipulativ empfinde, denn ich selbst fühle mich ja deutlich ex- und eben nicht inkludiert, wenn ich als Frau durchs Gendern ständtig darauf hingewiesen werde, dass man es für nötig hält, mich darauf hinzuweisen, dass ich auch mitgemeint bin (obwohl ich ja "nur" Frau bin) ... 

Für mich enthält das generische Maskulinum ALLE Menschen und wenn dies zufällig die männliche Form ist, dann macht es für mich insofern Sinn, alsdass es eben die kürzeste und damit am einfachsten lesbare und verständliche ist, nix weiter. 

Heißt, ich empfinde dieses generische Maskulinum ähnlich als alles einschließenden Oberbegriff wie beispielsweise das Wort "Obst".

Wenn ich eine Schale auf den Tisch stelle mit Äpfeln, Bananen und Birnen, dann sage ich ja auch nicht zu F.: "Iss Obst UND Bananen und Äpfel", denn unweigerlich würde er denken, dass mit den beiden letzteren etwas nicht so ganz stimmt, er sie aber trotzdem essen soll. 🙄

In dem kurzen Filmchen sah ich übrigens erstmalig bewusst, wie sich diese Doppelpunkteritis in anderen Sprachen macht, und mir wurde klar, wie sehr mich das beim Lesen nicht nur meiner eigenen, sondern erst recht bei anderen Sprachen irritiert.

Europa, vor allem Deutschland quillt über vor Menschen mit anderen Muttersprachen und welche Probleme sie beim Deutschlernen haben, sehe ich ja ständig bei A. und M.

Denkt bei diesem ganzen Zirkus eigentlich auch mal jemand an sie und wie erheblich ihnen die Integration damit noch zusätzlich erschwert wird ...? 

 

Und dann gerieten wir am Nachmittag noch ordentlich ins Staunen.

Ich las F. gerade eine Mail vom Ersatzteilshop vor, dass unser Waschmaschinen-Türgriff soeben zum Versand gebracht worden sei, als im gleichen Moment die Türklingel ertönte.

"Hui!!!!", rief F. mehr als verblüfft, "Das ist ein gelber Wagen, DHL, sooo schnell können die doch gar nicht sein???" 😲

Ja, das hielt ich auch für ausgeschlossen, denn selbst eine Drohne könnte die Lieferung ja kaum in Sekundenbruchteilen herbeifliegen, aber Fakt war, dass ein Paketbote geschellt hatte.

Ich öffnete, nahm ein Päcken entgegen und war nach dem Öffnen mehr als gerührt, denn mein Bruder, den die Arbeit kürzlich wieder mal in die Nähe meines Dörflis führte, hatte mir nicht nur selbstgesammelte und -getrocknete Pilze (Steinpilze, Totentrompeten und Pfifferlinge) geschickt, sondern auch noch einen Ring meiner allerliebsten Lieblingswurst - "Ahle Wurscht", nach der ich mir schon als Kind die Lippen leckte:


 

Fand ich herrlich, diese Duplizität der Ereignisse und genauso klasse den Zufall, dass ich mittags von A. aus noch einkaufen ging und frische Brötchen mitbrachte.

Für jeden gab es ein halbes mit ahler Wurscht und weil ich sie natürlich gut einteilen will, die andere Hälfte mit Gouda, dazu weichgekochte "Frühstücks-"Eier - was für ein vorzügliches Abendbrot und prompt fühlte ich mich locker fuffzich Jahre jünger, denn in Gedanken saß ich nun am Küchentisch bei Großonkel -und Tante, wo ich jeden Morgen in diesen Genuss kam. 😊

Später begleiteten wir dann noch den Flug von Schwägerin und Schwager nach Philadelphia über "flightaware", d.h. ich tat es, denn F. kann die Seite ja nach wie vor auf seinem PC nicht öffnen, und als wir sie sicher gelandet wussten, begaben wir uns nach oben in die inzwischen eisekalten Gemächer.

Der für heute geplante Ausflug in den Nachbarort zwecks Jeanskauf ist verschoben, weil wir nun auf den Türgriff warten, der eindeutig wichtiger ist, also werde ich den Freitagseinkauf wieder mal zu Fuß erledigen, aber ... inzwischen freue ich mich über jede Art von Bewegung, denn heute ist es wirklich kalt. 

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

Donnerstag, 16. November 2023

Ich bin schon wieder auf dem Sprung, ...

 ... werde mich nachher zum zweiten Mal in dieser Woche mit A. treffen, muss hinterher gleich weiter für einige Besorgungen, daher nur ein kurzes Update zur Waschmaschine.

Beim Abmontieren und Zerlegen des Bullauges hockte ich wie immer bei solchen Dingen als diejenige daneben, die dies oder jenes halten oder anreichen muss, und natürlich konnte sich F. nicht verkneifen vorwurfsvoll zu sagen:

"Siehste, und du meckerst immer, dass ich viel zu viel Werkzeug hätte, aber ohne diese Spezialratschen würde jetzt nix laufen, und das ist Qualitätswerkzeug!!!"

Einen vielsagenden Blick kassierte ich mir noch ein und gefühlte tausend Schrauben später sahen wir den Übeltäter, nämlich dieses winzige abgebrochene Plastikstück, genau dort, wo das Material durch den Haken beim Öffnen und Schließen der Tür ständig beansprucht wird.

Da nützt es mir wenig, dass ich beim Kauf damals extra darauf geachtet hatte, dass die Scharniere aus Metall statt aus Kunststoff bestehen, wenn der Hersteller im Innern bei solchen Verschleißteilen dann doch spart. 🙄

Dafür lief es dann aber mit diesem Ersatzteilshop so gut weiter, wie es angefangen hatte. Ich schickte denen ein Foto und bat um Nachricht, ob ich nur den Griff bestellen könnte, oder falls nicht, welches Teil ich dann benötigte, damit er mit enthalten wäre.

Ohne Hilfe hatte ich das auf der Website nicht ermitteln können, aber innerhalb von nur wenigen Minuten trudelte schon die Antwort ein mit einem Link direkt zum passenden Griff.

Klasse, das muss ich schon sagen, und ich war auch wirklich angetan davon, dass man dort dann wählen konnte zwischen dem Originalteil und baugleichen Nachahmerprodukten zum niedigeren Preis.

Ich wählte natürlich Ersteres und vorausgesetzt, die Lieferung kommt an und wir kriegen die Tür wieder zusammengebaut, habe ich dann (hoffentlich) wieder eine funktionsfähige Waschmaschine fär nur knapp 36 Euro.

Klingt besser als ein Neukauf, oder? 😊

Grrr, und nun macht mir schon wieder F.s PC Schwierigkeiten.

Seine Schwester startet nachher in die USA, auf meinem Läppi kann ich über "flightaware" Flugstatus und später die Position der Maschine auf der Karte nachverfolgen, doch F.s Gerät weigert sich diese Seite zu öffnen.

Es muss mit der Windowsversion oder irgendeinem Treiber zusammenhängen, aber ich kriege nicht heraus, woran genau es liegt, und nun denkt sich mein lieber Mann, dass es für mich doch nicht nicht mehr als ein Fingerschnippen sein dürfte, das zu ändern. "ratlosguck"


Egal, nun muss ich mich eh anziehen ...


Habt einen schönen Tag mit hoffentlich nicht zu erdrückenden Sorgen und ... bleibt bitte gesund! 😉


Mittwoch, 15. November 2023

Warum wir? Warum denn immer wir?

 Das fragte F. mich gleich mehrmals, als vorgestern nun auch noch die Waschmaschinenverriegelung ihren Geist aufgab.

"Frag mal 10 andere, vermutlich würden dir 9 von ihnen das Gleiche sagen, dass es nämlich immer sie trifft", versuchte ich ihn zu trösten, aber insgeheim hatte ich natürlich ganz ähnliche Gedanken, denn im Moment reicht es wirklich und ich brauche nicht noch mehr Schwierigkeiten.

Das Frieren ist das eine, das andere ist das Trocknen von Wäsche, wenn man keine Heizung hat, es draußen ununterbrochen regnet und das Hygrometer konstant über 85% Luftfeuchtigkeit im Haus anzeigt.

Jeden regenfreien Moment mit Wind nutze ich aus, trage Wäsche in den Garten, um sie zumindest etwas vorzutrocknen, aber Handwäsche ohne Schleudern verbietet sich von selbst, also muss jetzt ganz schnell etwas geschehen.

Gestern gab es Schonzeit wegen der Impfung und weil F. kaputt war vom Laufen, aber heute muss das Bullauge ab und untersucht werden.

Entweder sehen wir den Fehler und können eingrenzen, welches Ersatzteil wir benötigen, doch falls nicht, muss eine neue her - klasse, wo wir erst gestern die ersten fünfeinhalb Tausender für die Heizung überweisen mussten, meine neue Brille noch aussteht und das Auto im Dezember Termin zur Inspektion hat. 🙄

Hat zufällig jemand von euch Erfahrung mit "Gorenje"?

Bei Saturn zum Schnäppchenpreis zu haben, sämtliche Testergebnisse klingen gut, doch F. verzog das Gesicht, als ich herausfand, dass es sich um eine slowenische Marke handelt, die nun offenbar in chinesischer Hand ist.

Nun ja, erst mal gucken, wie das Innenleben der Tür sich präsentiert, dann sehen wir weiter.

Seinen Spruch ließ F. gestern übrigens auch beim Doc noch einmal los, denn als wir ankamen, hing am Aufzug ein Schild, dass er außer Betrieb sei, und ausgerechnet fürs Impfen muss man in den zweiten Stock - in einem Altbau mit sehr hohen Räumen nur über für F. deutlich zu viele Stufen zu erreichen.

So fertig war er, als er oben angeschnauft kam, dass er erst mal sein Notspray verwenden musste, aber dafür ging es dann mit dem Pieksen rasch, so rasch, dass man uns nicht mal einen Platz anbot, sondern das gleich im Stehen erledigte.

F. schickte ich dann schnurstracks heim und ging selber noch bei dem kleinen Sozial-Klamottencafé vorbei, dachte, vielleicht haben die ja zufällig eine Secondhand-Jeans dabei, die mir passt?

Pustekuchen, d.h. Hosen und auch Jeans hatten sie jede Menge, nur gibt es leider keine Umkleidekabinen mehr.

Darin sei so viel geklaut worden, erzählte mir eine der dort tätigen alten Damen, dass sie sie schließlich abschafften, es hätte einfach keinen Sinn. 

Pech, also werde ich wohl am Freitag schon wieder in den Nachbarstadtteil müssen, wo es immerhin einen Takko gibt. Vielleicht werde ich da ja fündig.

Und nun noch ein  Nachtrag zur Waschmaschine:

Gerade haben wir die Türe abmontiert und zerlegt, unfassbar, wie schon beim Lichtschalter ist es wieder nur ein winzig kleines Plastikteil, das abgebrochen ist, und zwar im Griff, genau wo der Haken einrastet.


Dieser Ersatzteilshop hatte mir übrigens innerhalb weniger Stunden geantwortet, mir aber nur einen Link für einen neuen Haken geschickt und so habe ich denen jetzt noch einmal geschrieben und gefragt, ob ich auch nur den Griff bestellen kann.

Was natürlich optimal wäre, vorausgesetzt, wir kriegen die Tür dann auch wieder korrekt zusammengesetzt. 😁

Und nun gehe ich mal schauen, was ich mit dem Loch in der Jeans anfangen kann.

Da fehlt mir jetzt tatsächlich meine Schwiegermutter, denn die beherrschte das perfekt, setzte bei F.s Hosen von innen Flicken auf und nähte mit der Maschine von außen so raffiniert im Zickzack immer wieder darüber, bis man davon tatsächlich überhaupt nichts mehr sah.

An sich beherrsche ich das auch ganz gut, musste es bei F.s Arbeitshosen ziemlich oft machen, aber da das Loch ausgrechnet an der engsten Stelle im Hosenbein sitzt, hab ich mit der Maschine keine Chance - mal sehen, ob ich trotzdem was zurechtfrickele, denn fürs Gassigehen taugt sie dann allemale noch.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Dienstag, 14. November 2023

Ohne Hemd und ohne Höschen

 Ganz so wörtlich wollte ich den Start der "fünften Jahreszeit" eigentlich gar nicht nehmen und es ist auch nicht das Hemd, sondern die Jacke, aber von Anfang an.

Mit A. lief es wieder ganz wunderbar, nachdem ich mich durch Dauerregen und Wind gekämpft hatte, gab es selbstgebackene kleine Brötchen, etwas Frischkäse, Brombeermarmelade aus frisch gepflückten Früchten, dazu einen Salat, der für meinen Geschmack etwas zu kräuter- und rucolalastig, aber trotzdem schmackhaft war, und zum Nachtisch einen Schokoladenkuchen mit Kokoscremefüllung:


Man sieht es schon, das Deutschbuch und Blöcke liegen dabei immer auf dem Tisch, wir frühstücken und arbeiten nebenher intensiv.

Sie erzählte, welche Schwierigkeiten besonders die Ukrainer, die in ihrem Kurs mehr als die Hälfte ausmachen, mit der deutschen Grammatik haben, und wirklich wundern tut mich das nicht, denn wenn man Durchschnittsmenschen beim Einkaufen befragen würde nach der Deklination von Adjektiven oder wie ein bestimmtes trennbares Verb im Plusquamperfekt Passiv Konjunktiv konjungiert lauten müsste, die würden vermutlich auch nur mit den Augen rollen.

Dank ihres Eigenstudiums ist sie ihrem Kurs weit voraus und hat bereits ganze Ordner in ihrer sauberen und gut lesbaren Handschrift gefüllt mit Beispielen verschiedener Deklinationen, Konjugationen usw.

Dabei legt sie extremen Wert auf korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung und so mache ich sie auf jeden  noch so kleinen Fehler aufmerksam, der mir ins Auge springt.

Beispielsweise war es gestern das Wort Café, bei dem sie den "accent aigu" über das "a" gesetzt hatte.

"Das ist falsch, der muss über das 'e'", erklärte ich ihr und als sie meinte, sie habe es aber genauso aus ihrem Kursbuch abgeschrieben, sagte ich ungerührt, "dann enthält das Fehler, was bei Büchern nicht wirklich etwas Neues ist." 😁

Und damit kamen wir dann auf ihren Lehrer zu sprechen, der ebenfalls Türke ist, mit etwa elf Jahren nach Deutschland kam und wohl den typischen "Ghettoslang" in der Aussprache von seinen Landsleuten und auch jungen Deutschen übernommen hat, die sich dem oft anpassen, statt dass es andersherum laufen würde.

Sie achtet sehr auf meine Aussprache und thematisierte noch einmal das "isch" ... ihr wisst schon: "Isch weiß, wo dein Haus wohnt." 😂

"Richtig muss es doch 'ich' heißen?"

"Selbstverständlich, im Hochdeutschen gibt es kein 'isch'!"

Nun grinste sie und erzählte, dass sie ihren Lehrer bereits mehrfach darauf angesprochen habe, weil er es immer falsch sage, genau wie vermutlich das "r", das zu rollen ich ihr nur schwer abgewöhnen kann.

Ihr ungeheurer Lernwille und die Sorgfältigkeit, die sie dabei an den Tag legt, begeistern mich immer wieder, genauso hätte ich mir meine Tochter gewünscht, wäre mir denn eine vergönnt gewesen, und natürlich sagte ich gerne zu, als sie mich um ein weiteres Treffen im Verlauf dieser Woche bat.

Zum Abschluss packte mir dieses liebe Wesen noch zwei Stücke von dem leckeren Kuchen für F. in eine Tupperdose und nun bemühte ich mich, diese halbwegs gerade in meinem Leinenbautel nach Hause zu bekommen, während ich in der anderen Hand den zusammengerollten Schirm trug.

Bis dahin war alles wunderbar, doch nun folgte ein heftiger Einschnitt, der sich bis zum Abend noch gewaltig steigern sollte.

Mit dem Schirm hatte ich leicht ans Esszimmerfenster geklopft, damit F. mit die Tür öffnen sollte, doch der hörte nix, also hoch auf die Stufen und auf die Klingel gedrückt.

Nun ging es Schlag auf Schlag - aus dem Augenwinkel bekam ich mit, wie ein Mann mit einem Yorkie um die Ecke kam, F. öffnete, achtete nicht auf Rex, der aber das Gleiche wie ich wahrgenommen hatte, und nun stürmte er mit einem gewaltigen Satz an mir vorbei auf den Bürgersteig.

Jesses - ich glaube, ich ließ den Schirm fallen, sprang hinab und hinterher, versuchte mit der behandschuhten Hand irgendwie unter sein Halsband zu greifen, entschuldigte mich gleichzeitig bei dem Mann, der seinen Hund auf den Arm genommen hatte, ansonsten aber recht gelassen blieb ... Rex gebärdete sich wie wild, ich drohte das Halsband zu verlieren, verdrehte irgenwie die Füße beim Versuch, nachpacken zu wollen und ... ging zu Boden wie ein gefällter Baum. 

Rex hatte ich sicher, war aber ansonsten momentan in einer etwas hilflosen Situation, also ein Brüller zu F., der reglos oben in der Tür stand: 

"Verdammt noch mal, bewegste vielleicht den Arsch mal ...?"

Er tat es und im Nachhinen hätte eigentlich nur noch gefehlt, dass die Türe zugeklatscht wäre. 🙄

Er schaffte den Hund ins Haus, ich entschuldigte mich noch einmal bei dem Mann und sortierte dann meine Knochen, stellte dabei fest, dass ich den Kuchen tatsächlich immer noch sorgsam in der anderen Hand balancierte, und als ich in der Küche ankam, merkte ich, dass ich nicht nur eine offene Wunde am Knie hatte, sondern auch noch ein 2-cm-Loch in der Jeans. 😑

Der Jacke war zum Glück nichts passiert - es ist meine einzige brauchbare Regenjacke, nur dreckig war sie, also gleich die Waschmaschine anwerfen, nachdem ich mein Knie mit einem Pflaster versorgt hatte.

Boah, war ich sauer.

Mir selbst war mit Rex ja etwas Ähnliches auch vor einiger Zeit passiert, als ich ihn im Garten wähnte und nur eben einen Blick aus der Haustür werfen wollte, doch wenn ich heimkomme, ist er immer mit an der Tür und ich hatte F. schon öfter gebeten, dann doch bitte besser auf ihn zu achten.

"Klasse gemacht", sagte ich nun wütend, "meine Leib- und Magenjeans haste geliefert, die einzige, die mir im Moment wirklich gut passt." 

Eine Folge dessen, dass ich der Wrangler-Generation angehöre, die es auch heute noch nicht leiden kann, wenn die Büx am Hintern nicht schön eng sitzt - ein oder zwei Kilo mehr, schon wird es knapp mit dem Zukriegen. 🙄

Kaum lief die Maschine, fiel mir auf, dass ich eigentlich auch Handschuhe und Stoffbeutel gleich mit hinen hätte werfen können, also noch mal schnell die Pausentaste gedrückt, das würde sich ja nachholen lassen.

Was aber nicht kam, war der Knack, der anzeigt, dass man die Türe jetzt öffnen kann.

Schon seit einiger Zeit war mir aufgefallen, dass sich der Griff etwas "lommelig" anfühlte, aber nun ging gar nix mehr.

F. gerufen, ja, er bekam sie auf, doch einen Moment später ging sie nicht mehr zu.

Noch mal F. der sie auch zugedrückt bekam, doch nachdem die Maschine dann fertig war, ging gar nichts mehr, sie ließ sich einfach nicht mehr öffnen - und darin ruhte die Jacke, die ich doch heute eigentlich wieder anziehen wollte, da ja immer noch mehr Regen angesagt ist.

Gegoogelt, hm, eine Kindersicherung?

Nee, die war mir noch nie begegnet, also öffnete ich nun das Flusensieb und suchte vergeblich nach dem Notöffner, der sich bei den meisten Maschinen dort befinden soll.

Nicht so bei meiner Siemens und leider funktionierte der Schnurtrick bei ihr auch nicht.

Stundenlang fummelten wir abwechselnd daran herum und schließlich war es F., der sie aufbrachte - Jacke natürlich klatschnass, da ich nur eine niedrige Schleuderzahl eingestellt hatte, und aussichtslos, sie ohne Heizung bis heute trocken zu bekommen.

Und nun?

Bei der Vorgängermaschine war es ebenfalls der Ring am Bullauge gewesen, der irgendwann Probleme machte, und damals fand ich ein kleines Fachgeschäft, das mir das Ersatzteil für ganz kleines Geld besorgte.

So froh war ich über diese unkomplizierte Hilfe, dass wir diese neue dann genau dort kauften, doch leider existiert der Laden nicht mehr, also habe ich keinen persönlichen Ansprechpartner, dem ich das ausgebaute Teil einfach mal zeigen könnte.

Auf der Website von Siemens versuchte ich mein Glück vergeblich, zwar fand ich die Maschine, kam aber bei den Ersatzteilen nicht weiter.

Später entdeckte ich dann eine allgemeine Ersatzteilseite, die die Nummer der Maschine auch sofort erkannte, doch nun hänge ich an der Artikelbezeichnung, denn dort finde ich nur den Ring, benötige aber ja auch das Teil mit dem Griff. 🙄

Immerhin gab es ein Formular für Anfragen, das ich dann ausfüllte, und nun bin ich gespannt, ob und wann eine Antwort kommt. (Hoffentlich läuft es nicht genauso wie mit Kopp.)

Um halb elf haben wir Termin beim Doc für die Coronaimpfung, anschließend wird die Tür dann abgebaut und zerlegt, sofern F. das richtige Werkzeug findet, denn er meinte, die Schrauben seien ganz spezielle und er sich nicht sicher, ob er dafür etwas habe. 

Grrr, nun stehe ich ganz schön blöd da, denn zwar habe ich in meinen jungen Jahren lange genug alles mit der Hand waschen müssen, aber da hatte ich immerhin warmes Wasser.

Die Frage ist natürlich auch, ob es wirklich nur am Griff liegt - das ist der Mist, wenn alles immer technischer wird und man nicht weiß, ob die Elektrik (oder ist das Elektronik?) bei einem neuen dann den richtigen Impuls wieder bekommen würde.

Einen Monteuer kommen zu lassen, dürfte sich auf jeden Fall nicht mehr lohnen, dafür sind die Kosten inzwischen einfach viel zu hoch - da kann man besser gleich eine neue kaufen.

Seuuufz ...


Und nun muss ich Hosen anprobieren gehen, wäre ja doof, wenn ich ohne zum Impfen erschiene. 😁


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


PS; Was mir gerade noch einfällt, gestern lief es mit dem Regen ganz seltsam weiter.

Irgendwann rief mich F. in die Küche, meinte, ich solle mir mal das Fenster ansehen, was da denn los wäre?

Tatsächlich, es war wie auch andere komplett beschlagen, aber nicht etwa von innen, sondern von außen, was ich so auch noch nicht erlebt habe ...



Montag, 13. November 2023

Nein, natürlich ist F. ...

 ... noch nicht fertig mit der finalen Aufräumaktion im Esszimmer und so merkte ich gestern im Vorübergehen kurz an: 

"Es scheint mir nicht gut auszusehen mit dem Tannenbaum, also wird es dieses Jahr wohl mal ohne gehen müssen ..." 😁

Später, nun mir gegenüber sitzend, kam er darauf zurück, meinte, ja,  sooo schnell ginge das eben alles nicht und ich antwortete - lieblich lächelnd:

"Alles okay, lass dir nur Zeit, dann gibt es eben nächstes Jahr erst wieder einen Tannenbaum, hab ich mir schon Arbeit gespart ..." 😂

"Also nee", kam es jetzt, "dann mach ich mir eben mei eigenes Bäumle ..."

"Tu dir keinen Zwang an ..."

"Tu i au nedde, i nehm mir nen Besestiel, schneid mir Tannenzweige im Garten und dann bind i die da dran."

"Jawoll, das ist ein feiner Plan, so machscht du es, aber ... in mein schönes Wohnzimmer stellst du mir das Gebilde dann bitte nicht, kannst es ja drüben in deiner Rumpelkammer aufbauen."

Genau, so wollte er es machen, beschloss er und befand, dass ich dann allerdings kein Recht hätte, sein schönes Bäumle zu bewundern, wo es natürlich schwierig wird, denn um ins Wohnzimmer zu gelangen, muss man ja durchs Esszimmer.

Aber auch dafür fand ich dann eine Lösung und schlug ihm vor, das eine der Wohnzimmerfenster durch eine Tür zu ersetzen, dann hätte ich einen separaten Eingang, halt durch den Garten.

Nee, das erschien ihm zu viel Aufwand und er meinte, stattdessen könnte ich doch genauso gut immer durchs Fenster klettern ...

"Okay, Sport ist ja gesund", sagte ich, stand auf, marschierte in die Küche und kam mit einem Stapel Kochbücher zurück, die ich vor ihm auf den Tisch legte.

"Huch, was soll i denn damit?" 😲

"Na, kochen lernen, oder glaubst du im Ernst, nach so viel zusätzlichem Sport hätte ich noch die Kraft, für dich zu kochen?" 😂🤣😂

Sein verdutztes Gesicht machte mir große Freude, so endete der Tag sehr vergnüglich und nun muss ich mich hurtig anziehen, weil ich gleich mit A. verabredet bin.

Sofern ich hinterher keine Schwimmhäute habe, denn es regnet, was das Zeug hält, und soll später auch noch stürmisch werden, will ich hinterher bei der Heizungsfirma anrufen, um zu klären, ob es beim vorgesehenen Einbautermin bleiben wird, ob sie also das Material bekommen haben und wir die Kosten dafür anweisen können.

Spannend, mehr als spannend finde ich das, denn es wäre wirklich wünschenswert, wenn Dauerkälte und eiskaltes Wasser demnächst ein Ende hätten.


Lasst es euch gut gehen heute und ... bleibt bitte gesund! 😉