Dienstag, 28. Februar 2023

Chaos:innen

 Zumindest innen in meinem Kopf herrscht es, denn inzwischen bin ich beim Ausdruck "Cluster" angelangt, nachdem mich dieser irre heftige Schmerz nun alle paar Sekunden überfällt.

Vielleicht hilft Bewegung, dachte ich und hab in der Früh gleich mal die Betten überzogen, doch leider Fehlanzeige, die Waschmaschine läuft längst, Entspannung brachte es nicht mit sich, genauso wenig wie das Zertrümmern der gestrigen Eierschalen, die ich nun in den Kräuterecken im Garten verteilt habe, aber immerhin sind die Betten frisch und duftig. 😀

Den Doppelpunkt in der Überschrift habe ich mir erlaubt, weil ich gestern gleich mehrmals auf die Auswüchse stieß, auf das sprachliche Chaos, das das Gendern inzwischen anrichtet, denn offenbar geht den Menschen dadurch zunehmend das Gefühl verloren, sich korrekt bzw. präzise ausdrücken zu können.

Im ersten Falle war es allerdings schlicht der Ärger, der mich packte.

Zum Abendbrot hatten wir uns die Nachrichten im ZDF eingeschaltet, landeten dadurch anschließend bei einer Vorabend-Krimiserie, der "Soko Hamburg", die eh abgesetzt werden soll, weil man künftig ein "jüngeres Publikum ansprechen will". 

Schon seit geraumer Zeit fällt es mir bei solchen Serien (wie natürlich auch an anderen Stellen und besonders in der Werbung) auf, wie sehr man sich um "politcal correctness" bemühnt oder was man dafür hält, d.h. die Ermittler müssen möglichst "divers" herüberkommen, was Hautfarben, Geschlecht und sexuelle Orientierung angeht.

Mindestens einem oder einer drückt man ene gleichgeschlechtliche Beziehung aufs Auge, etwas, was ich noch nie verstehen konnte. Warum muss ich mir anschauen, mit dem der Kommissar in die Kiste steigt, während ich doch eigentlich nur wissen will, wer der Mörder ist?

Dass sie neuerdings nun auch noch gendern, war mir zu viel, und auch wenn es F. etwas verblüffte, dass ich mitten im Film umschaltete, da musste er durch, ich lasse mir von denen doch nicht den Abend verderben, reicht schon, wenn mein Kopf das zurzeit tut. 

Immerhin der WDR als Teil der Öffentlich-Rechtlichen hat wohl inzwischen eingesehen, dass das Publikum die Genderei zum allergrößten Teil konsequent ablehnt, aber was nützt es, wenn sie die Entscheidung dann letztlich den Redakteuren überlassen, die auf den Unis linksidentitär auf Linie gebracht wurden?

Was dabei herauskommt, konnte ich mir später dann noch in einer Geschichtsreportage anschauen, wo der Sprecher doch tatsächlich von Aräolog-Innen und Archäologen sprach, d.h. er machte eine deutliche Sprechpause vor dem "Innen", doppelt gemoppelt also und dazu natürlich grammatikalisch schlicht und ergreifend falsch.

In einer weiteren Nachrichtensendung war die Rede von Zuschauerinnen, obwohl der Saal voller Männer saß, da vergaß der Sprecher also die Pause und entmannte die anwesenden Herren damit kurzerhand. 😁

Natürlich musste ich grinsen, allerdings fiel es eher schief aus, denn genau das springt mir nun immer öfter ins Auge, sozusagen ein generisches Femininum scheint sich da einzubürgern, unnötige Verkomplizierung unserer Sprache und ich werde mal verstärkt darauf achten, wie Ausländer wie meine Schwägerin, mein Schwager oder nun auch M.und seine  Frau damit klarkommen, die sich so sehr bemühen, ein richtiges Deutsch zu lernen und es doch so erschwert bekommen.

Von den beiden Letzteren habe ich übrigens noch gar nichts gehört wegen des nächsten Termines, was mir im Moment aber gerade recht kommt wegen meiner maladen Birne.

Vielleicht sollte ich trotzdem mal nachfragen, ob es dem Kleinen gutgeht, denn sie wollten ja am Freitag zum Kinderarzt mit ihm ...

Und nun genug, denn nun gehe ich mal schauen, ob ein heißes Bad mir vielleicht guttut.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


PS: Am Abend brachte mich auch mein Bruder noch sehr zum Lachen, aber dazu morgen mehr, sonst läuft mir die Wanne über. 🤣


Montag, 27. Februar 2023

Ursachensuche

Nun ist es schon der dritte Tag mit den Stichen im Kopf und natürlich fängt man dann an zu überlegen, wo es herkommen könnte.

Gestern Abend, als mich ständig alle paar Sekunden überfiel, kam mir dann der Zufall zu Hilfe, denn beim Husten oder bestimmten Schluckbewegungen trat ein kurzer, aber heftiger Schmerz irgendwo zwischen Hals und Ohr auf.

Eustachische Röhre?

Keine Ahnung, wo ich den Ausdruck in diesem Moment hernahm, aber er ist natürlich richtig, denn genau sie stellt die Verbindung zwischen Ohr und Rachenraum dar.

Ohr also?

Hm, damit kenne ich mich überhaupt nicht aus, während meine kleine Schwester sehr oft mit Mittelohrentzündung darniederlag und auch F. häufig jammert, er habe "Zug gekriegt", bin ich davon bisher weitgehend verschont geblieben, andererseits ist das Durchgefrorensein nun natürlich zum Dauerzustand bei uns geworden, gut möglich, dass zumidest eines meiner Ohren davon die Schnauze voll hat. 😆

Um halb zehn hatte ich fertig und beschloss ins Bett zu gehen, nicht ohne mir allerdings zuvor noch ein mit Schwedenkräutern getränktes Läppchen ins Ohr zu schieben - gut so, denn die Nacht verlief fast beschwerdefrei.

Heute früh hab ich dann mal bissl nachgeforscht. Zwar habe ich gar keine Ohrenschmerzen an sich, aber der Rest passt trotzdem gut dazu, vor allem auch der aufdringliche Tinnitus auf dieser Seite, der von Anfang an mit dem Stechen einherging und eine Mischung darstellt aus lautem Rauschen und Radiopiepsen.

Grad mal noch F. dazu interviewt: Er beschreibt es sehr gut, wie einem an einer bestimmten Stelle die Haarwurzeln schier zu explodieren scheinen, nicht durchgängig, sondern stichweise, also kann ich wohl aufhören zu jammern und mich stattdessen fortan zum Kreise der, ähm, Ohrsensiblen zählen. 🤣

Ansonsten ist eh alles im grünen Bereich, und das meine ich sogar wörtlich, denn eben habe ich mich schon um die Grüne Soße für morgen gekümmert, die bei mir allerdings wenig gemeinsam hat mit dem Original, wie die Frankfurter es machen.

Zum einen wäre mir das viel zu fett, zum anderen finde ich es in den allermeisten Fällen arg schade, wenn der Pürierstab zum Einsatz kam und man von den einzelnen Zutaten nix mehr sieht und auf der Zunge spürt.

Was natürlich Geschmackssache ist, ich bin halt eher der Typ für Apfelkompott statt -mus, ich liebe das Nebeneinander von Farben und Formen in der Suppe und auch braune Soßen passiere ich höchst selten durch, mag es, wenn man Gemüse und Zwiebeln zumindest noch ansatzweise erahnen kann.

Und nun muss ich gerade grinsen, weil ich an den Babybrei meiner kleinen Schwester dachte.

Hin und wieder bekam sie eines dieser Gläschen und Brüderlein und ich kloppten uns dann darum, wer die Reste vertilgen durfte. Vermutlich gewann ich zu oft, so dass mein Brei-Bedarf damit dann irgendwann gedeckt war? 🤣

Ich würfelte also Zwiebeln sowie - deutlich feiner - Knobi und Ingwer, gab alles in eine große Schüssel und salzte vor.

Darauf raspelte ich eine Schlangengurke, natürlich mitsamt der Schale, gab auch ihr noch etwas Salz und dann folgten 0.2%iger Joghurt, Magerquark, etwas Senf und Meerrettich, tiefgefrorene "8 Kräuter" und "Italienische Kräuter", aus dem Garten noch Petersilie, Zitronenthymian, normaler Thymian und Salbei sowie ordentlich Pfeffer und ein Spritzer Zitrone.

Nebenher habe ich Eier hartgekocht, die ich nach dem Abkühlen würfeln und vorsichtig unterheben werde.

Dann darf das Ganze im Kühlschrank durchziehen und wird uns hoffentlich morgen zu Pellkartoffeln so richtig gut schmecken. 

Während ich dort herumwerkelte, saß F. inhalierend am Küchentisch, wollte erst wissen, was ich da eigentlich machte, und nachdem er es erfahren hatte, kam:

"Und was isch'n mit Fleischle dazu?"

Da hat er natürlich so unrecht nicht, eine Scheibe gekochtes Rindfleisch wäre fast göttlich dazu, nur, seuuufz, kann sich das ja kein Mensch mehr leisten, zumindest wir nicht, und erst recht nicht, wenn man es dann gleich scheibenweise vertilgt.

Also wird er sich notgedrungen mit dem Gedanken an Vegetarisches anfreunden müssen, sofern ich nicht doch noch schwach werde und in den Tiefen des Gefrierschrankes anfange zu graben.

Schaun mer mal ... 😁

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

Sonntag, 26. Februar 2023

"Jabber"

 Nun hat er mich selber auch erwischt, wenn er auch mehr aus erschreckten kleinen Ausrufen besteht als in wirklichem Jammern.

Mit Schmerzen kann ich an sich ja ziemlich gut umgehen - kaum einer bekommt es mal mit, wenn ich welche habe, vermutlich dem Umstand geschuldet, dass ich es als unangenehm empfand, wenn meine Mutter die ganze Familie unter ihren echten oder weniger echten körperlichen Malesten leiden ließ.

Deshalb gehe ich auch immer ganz locker zum Zahnarzt, wohlwissend, dass er mir gleich Aua machen wird, und im Grunde dafür gewappnet, nur gegen das Zusammenzucken kann man wenig tun, das automatisch erfolgt, wenn er urplötzlich mit seinem Bohrer einen Nerv erwischt und die Betäubung nicht stark genug ist, das zu überdecken.

So ähnlich fühlte es sich ab dem Vormittag gestern in meinem Kopf an, ich hatte an sich gar nix, also keine Kopfschmerzen oder so, aber immer wieder gab es an einer Stelle links oben einen kurzen Stich, so als würde einem jemand ein Messerchen mal ganz kurz hineinjagen, nur den Bruchteil einer Sekunde lang, dann ist wieder Ruhe.

Zunächst trat das nur ab und zu mal auf, dann aber häufte es sich, manchmal lagen mehrere Minuten dazwischen, mitunter aber auch nur zwei Sekunden und dann so heftig, dass ich zusammenzuckte und vielleicht auch mal "aua" quiekte.

Besonders nach dem Abendessen, als Rex endlich zur Ruhe gekommen war und ich mich für ein Stündchen entspannt auf dem Sofa langmachen wollte, pfiff es mir derart hiein in die Birne, dass F. die Zuckerei mitbekommen musste, und nun erkundigte er sich, was denn los sei.

"Mach doch amol Rotlicht", empfahl er mir, aber ich hatte wenig Lust, mich von meiner warmen Decke - die Heizung war den ganzen Tag noch nicht gelaufen - wegzubewegen, und nun versetzte er mich in Erstaunen.

"Wo hascht des Rotlicht denn liege?", wollte er wissen und machte sich tatsächlich höchstpersönlich auf den Weg in die Küche.

Von wo ich ihn dann ... hihi ... fluchen hörte, denn dort steht ein brusthoher Schrank, der die beiden Kruschtel-Schubladen enthält, die es wohl in jedem Haushalt gibt, und in dem ich neben Bedienungsanleitungen und Nähzeug hinter der hohen Türe auf der rechten Seite medizinische Gerätschaften, Bandagen usw. verstaut habe.

So voll ist diese Seite, dass auch ich selber immer fluche, wenn ich etwas benötige, denn dafür muss man in der Regel sehr viel ausräumen, bevor man das Gewünschte hat.

So erging es nun auch ihm, aber irgendwann kam er freudestrahlend mit dem Rotlichtstab anmarschiert, der die Form einer Handbrause hat und mit dem ich mich von da an immer wieder einmal bearbeitete, damit er den Gang nicht umsonst auf sich genommen hatte.

Gebracht hat's nicht viel, das Stechen ist immer noch da, aber immerhin wird das Ding schön warm, was in diese Zeiten ja auch nicht zu verachten ist, auch wenn ich großflächigeres Heizen irgendwie vorziehen würde. 🤣

Und dann war da noch Rex, der mich wieder einmal ins Grübeln brachte. Was ist es nur, was Hunde sich derartig vor meiner Speisekammer fürchten lässt?

Ich entsinne mich genau, wie Püppi mir ganz am Anfang die zwei Stufen hinunter nach dort folgte, deutlich zögerlich, aber sie tat es, wenn auch nur zwei-, dreimal dann zog sie es vor, oben zu warten.

Gut, könnte man da noch denken, vielleicht hat ja damals irgendetwas vor dem Haus geknallt, vielleicht ein Auspuff oder so, was sie dermaßen erschreckte, aber ... bei Rex ist es ja das Tupfengleiche, auch er weigert sich, den Raum zu betreten.

Und das bei einem derartig verfressenen Hund, vor dem überhaupt nichts Essbares sicher ist, sofern er es nur irgendwie erreichen kann.

Gestern wurde mir das mal wieder richtig bewusst, als ich unten sein Abendessen zusammensuchte und dabei einige Leckerlis umpackte in eine andere Schachtel, wobei das Längste deutlich sichtbar oben herausschaute, schon für heute Abend zurechtgelegt.

Ausgerechnet um eines seiner Lieblingsleckerlis handelte es sich dabei, er verfolgte genau, was ich tat, stand mit den Hinterbeinen in der Küche, bergab quasi, denn die vorderen hatte er auf die Stufe gesetzt und zappelte dort erregt herum, beinahe sabbernd, so sehr hatte er Lust auf genau dieses Teil.

Die Tür steht meistens offen, er könnte also jederzeit hineinspazieren und sich bedienen, aber ... er macht es einfach nicht. Sehr bequem für mich, denn natürlich stelle ich Speisen zum Abkühlen dort hinunter und kann mir sicher sein, dass er sich nicht daran vergreift, doch verstehen würde ich es wirklich gern.

Seit nun schon fast 27 Jahren plagt mich dieses Rätsel und ich bekomme es einfach nicht geknackt.

Irgendetwas nehmen die Hunde dort wahr, für das meine Sinne offenbar nicht fein genug sind, doch was mag das sein?

Püppi war extrem sensibel, Rex ist genau das Gegenteil, ein Haudrauf in allen Gassen, Verbote, räumliche Absperrungen, alles umgeht er und macht nach Möglichkeit, was er will, doch von der Speisekammer hält ihn irgendetwas ab, das sogar stärker ist als seine Gier, und das will etwas heißen.

Seltsam, oder?

Egal, ich werde es nicht klären können, und damit ich auf andere Gedanken komme, gehe ich jetzt das Bad putzen, denn dazu kam ich gestern wegen des Backups nimmer, obwohl es mir eigentlich recht flott von der Hand ging.

Gut, dass das nun erledigt ist, und wieder einmal ärgere ich mich, dass ich mir diese Mühe nicht auch mit den Blogeinträgen der letzten 9 Jahre gemacht habe, denn dann wären sie nun nicht alle verschwunden.

Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😀



Samstag, 25. Februar 2023

Verständnislos

 Das war ich gestern mehrmals, schon gleich morgens, als ich dies hier las.

Jedes Jahr liest man es aufs Neue, dass in Spanien zehntausende Windhunde getötet werden und doch ändert sich nie etwas.

Wir Menschen sind von der Natur nun einmal omnivor angelegt, das heißt als Allesfresser, und von daher esse ich Fleisch, auch wenn es sich mit meiner Liebe zu Tieren nicht unbedingt verträgt.

Was man dort aber treibt, das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, wie kann man denn aus purer Geldgier lebende Wesen züchten auf Deibel komm raus, nur um dann die allermeisten von ihnen gnadenlos zu töten oder auszusetzen?

Hier geht es nicht um Nahrung, sondern nur um die perverse Freude daran, zuzuschauen, wie eine Kreatur die andere durch die Gegend hetzt. 

Wirklich, da fehlen mir die Worte und einmal mehr bin ich froh, dass zumindest Rex und auch damals schon unsere Püppi einem so unmenschlichen Schicksal entgehen konnten.

Büble wäre vermutlich auch in einer dieser Tötungsstationen gelandet, wäre er nicht so klug gewesen, sich aus eigenem Antrieb einer Tierschutzorganisation anzuschließen, und egal, was für ein kleines Mistviech er manchmal sein kann, ich möchte ihn doch nicht missen in meinem Leben und erst recht nicht Püppi, die so ziemlich das wunderbarste Lebendige war, das ich je kennen lernen durfte, und die mir so ungeheuer viel beibrachte, nicht nur über Hunde, sondern auch über mich selbst.

Wirklich schade, dass die unzähligen Erlebnisse mit den beiden, die ich bei myblog.de im Laufe der Jahre festhielt, nun alle verschwunden sind, und es ist fraglich, wie viel davon ich noch einmal so zusammenbekommen kann ... 

Verständnislos ist noch zu schwach für das, was ich später am Tag empfand, als ein Schreiben vom Chemiewerk eintrudelte, das nicht sehr weit von uns entfernt seinen Dreck in die Luft bläst, sehr gerne auch nachts.

Hatte ich wirklich geglaubt, die würden ihr Giftzeugs nur nach oben absondern?

Vielleicht nicht wirklich, aber näher drüber nachdenken wollte ich auch nie, bis ich dieser Tage darüber stolperte, dass in den sozialen Netzwerken vom verseuchten Grundwasser berichtet wurde.

Nun also offiziell von Seiten des Betreibers und auch der Stadt, wobei Ersterer fast seine Hände in Unschuld wäscht, denn wie bei so vielen Firmen fanden in den letzten Jahren etliche Besitzerwechsel statt und am Ende schiebt dann jeder die Schuld auf die Vorgänger.

Fakt ist, dass das Grundwasser in einer Tiefe von 7 bis 12 Metern stark mit Schwermetallen belastet ist. Unser Trinkwasser ist angeblich in Ordnung, Pech nur für diejenigen, die sich im Garten einen eigenen Brunnen bohren ließen, denn dieses Wasser dürfen sie nun nicht mehr benutzen, weder zum Bewässern noch zum Füllen von Pools. 🤢

Und noch einmal geht mir Verständnis ab, diesmal für etwas, das F. seit einiger Zeit betreibt.

Da ich ja nun den Daumen auf allem Zuckerhaltigen habe, lege ich ihm meist auf dem Küchentisch zwei Stücke Obst bereit, damit er nicht ganz in die Röhre schaut, wenn ihn die Lust auf Süßes überkommt.

Abends macht er sich in der Regel darüber her, doch nun ertappte ich ihn immer wieder dabei, dass er vorher die Heizung anstellt, um sein Obst auf dem Heizkörper anwärmen zu können.

Hallooooo?

In den letzten Tagen hatten wir Außentemperaturen um die 14° und das genügt eigentlich, dass wir es in unseren Klamottenbergen im Haus aushalten können, ganz ohne Gas zu verschwenden.

Nun tut er es über den Obst-Umweg aber doch, das muss doch echt nicht sein, oder? *ratlos gugg* (Vermutlich kommt das dann den Bananenpreisen nahe, von denen ich kürzlich bei der Sparköchin las. 😂)

Tja, und fast wie um Wasser auf F.s Mühlen zu gießen, kam dann gestern auch noch ein Schreiben unseres Energieversorgers.

Haltet euch fest: Man besteht darauf, unseren monatlichen Abschlag für Strom zu senken, weil ja nun die Strompreisbremse zum Tragen käme.

Haben die sie noch alle? 😮

Die erneute Preiserhöhung ist gar nicht lange her, mehr als deftig ist sie und nun will man parallel dazu monatlich weniger einziehen?

Was soll denn da im November für eine Endabrechnung auf uns zukommen?

Ein heilloses Durcheinander, beim Gas ist es ja noch schlimmer, keiner blickt mehr wirklich durch, weder wir selbst noch die Versorger, scheint mir. 

Bleibt mir nur, zu versuchen, das in meinem Account wieder zu ändern, Ende offen, denn meist hat man da große Schwierigkeiten, überhaupt etwas ändern zu können. 😖

Das sind sie also, die kleinen "Freuden" des Alltags, aber immerhin etwas Positives erlebte ich gestern dann doch noch, denn natürlich mache ich mir allmählich Gedanken, wie ich mich bei M. und seiner Frau zumindest etwas revanchieren könnte, wenn sie mich schon immer derartig verwöhnen.

Ich will gar nicht, dass das einreißt, denn nichts ist mir lästiger als Besuche, zu denen man sich immer gegenseitig etwas mitbringen muss.

So etwas engt mich ein, kostet Geld und nimmt mir letztich die Freude daran, deshalb hab ich mich für eine Art Mittelweg entschieden, d.h. nachdem der kleine Sohn ja nun an "Jabber" 😉litt, werde ich beim nächsten Mal einfach eine Kleinigkeit für die Kinder mitnehmen, aber wirklich nur eine solche:


Und nun werde ich mein Glück mit dem Backup auf die frisch geputzte externe Festplatte probieren, damit ich das endlich auch von der Backe habe.

Habt einen schönen Samstag und ... bleibt bitte gesund! 😀

Freitag, 24. Februar 2023

Noch immer lässt sie mich nicht los, ...

 ... die Sache mit den Schuhen.

Deshalb eine Frage an euch, die ihr es auch so handhabt, dass sich eure Gäste unnerum naggisch machen müssen:

Ist das nur bei euch so oder in eurer Gegend allgemein üblich, und zwar traditionell, d.h. habt ihr es auch in eurer Kindheit schon so erlebt, dass jeder bei jedem die Schuhe freiwillig auszog bzw. man im anderen Falle dazu aufgefordert wurde?

Ich selbst kenne das nämlich tatsächlich gar nicht und habe nun noch einmal die verschiedenen Stationen vor meinem inneren Auge Revue passieren lassen.

Hier in der Stadt gab es das weder in meiner großen Familie noch bei Freunden zu Hause, nicht einmal die Bekannten meiner Eltern, die oben Vorzeigeküche und -bad hatten und in Wirklichkeit im Keller kochten und duschten, gingen so weit und auch beim Großonkel, der aus dem Bergischen Land stammte und so pingelig war, dass sogar die Teppichfransen täglich gekämmt wurden, kannte diesen Brauch nicht.

An der Ostsee wurde es nicht gemacht und offenbar auch nicht in Hamburg, von wo meine Oma Sprache und Gebräuche mitbrachte, und mir scheint, auch nicht in dem Teil von Franken, aus dem ihre Vorfahren stammten und in den die Familie im ersten Viertel des letzten Jahrhunderts zurückkehrte.

In Nordhessen, wo ich ja sehr viel Zeit verbrachte, behielt man seine Schuhe an, und zwar in jedem einzelnen der vielen Häuser, in denen ich ein- und ausging.

Und dann kam noch Stuttgart, wo ich mir ebenfalls einen großen Bekanntenkreis aufbaute, durchaus schichten- und altersübergreifend.

Schuhe ausziehen? Nein, das erlebte ich dort nirgendwo, genauso wenig wie in anderen Teilen Baden-Württembergs und auch F.s Eltern, die aus Ostpreußen und Oberschlesien in den Westen gemacht hatten, brachten es von dort nicht mit, was mich nun einigermaßen ratlos macht.

Ich hätte schlicht, wie es ja auch bei der Jugendsprache ist, auf "Migrantisierung" getippt, dass die alteingesessene Bevölkerung Sitten von der neu hinzukommenden annimmt, was aber natürlich fraglich ist, wenn ihr mir sagt, dass ihr es auch in eurer Kindheit schon als üblich erlebtet?

Womit sich dann aber zwei weitere Fragen auftun, denn zum einen erlebte ich gerade bei Jungs und jüngeren Männern schon sehr häufig extreme Stinkefüße. (Die es durchaus auch bei Mädels gibt.)

Die konnten baden und schwimmen gehen, so oft sie wollten, ihre Haxen müffelten grundsätzlich, und zwar so, dass man gottfroh war, wenn sie in ihren Schuhen blieben.

Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand Wert darauf legen könnte, das riechen zu wollen, und dann ist da natürlich noch die Temperatur.

Früher und zunehmend ja auch jetzt wieder wurden bzw. werden bei Weitem nicht alle Räume geheizt, die Böden sind auch in den oberen Etagen entsprechend kalt, und da sollen die Gäste dann auf Socken herumlaufen?

Bei uns im Haus unbenkbar, denn es ist nur teilunterkellert, da brauchts schon richtig dicke Hausschuhe, die ich natürlich für Gäste nicht bereitstehen habe, was ich aber auch ausgesprochen ekelig fände, wenn dann einer in die füßlichen Hinterlassenschaften des vorherigen einsteigen müsste.

Und wie siehts - bei so viel Wertlegen auf eine Sterilität - denn eigentlich mit Mänteln aus?

Ich bin mit dem Bus angefahren, habe mit dem Mantel auf einem Sitz gesessen, auf dem womöglich vor mir ein anderer Fahrgast seine Füße deponiert hatte und auf dem schon Tausende anderer Jacken und Hosen herumschrappten.

Darf ich diesen "verseuchten" Mantel nun zu den anderen an die Garderobe hängen oder sollte ich ihn am besten auch schon vor der Haustür ausziehen und im Freien deponieren? 

Wie gesagt sehe ich das mit den Böden absolut locker, da ich ja weder von ihnen essen will noch mit dem nackten Hintern darauf herumrutschen, ähm ... 😁

Wo ich dafür aber eine gewisse Empfindlichkeit habe, das ist in Bezug aufs Händewaschen.

Komme ich vom Einkaufen oder egal, woher, selbst wenn ich nur Rex angefasst habe, sie werden immer sofort gründlich gewaschen, und das eigentlich schon immer, also lange, bevor Corona kam.

Und wenn ich irgendwo zu Besuch bin, bitte ich in der Regel immer als Erstes, das mal eben erledigen zu dürfen, weil ich natürlich unterwegs alles Mögliche angefasst habe.

(Gilt auch, wenn ich - ganz selten mal - auswärts essen gehe, immer erst uffs stille Örtchen, gucken, wie es da mit der Sauberkeit ausschaut, und ... natürlich ... Hände waschen.) 😉

Genau das sehen andere aber deutlich entspannter, wie mir immer wieder auffällt.

Beim Einkaufen schieben sie ihren Wagen, kratzen sich zwischendurch mal mit der Hand an der Nase, neben dem Mund oder direkt unterm Auge, wo wo Keime und Viren ja nun wirklich blitzeschnelle in die Schleimhäute gelangen können, fingern zwischendurch an den Gemüseauslagen herum, dann mal wieder am Ohr ...  und auch bei Gästen erlebe ich es meist so, dass sie sich erst mal an den Küchentisch setzen, Kaffee trinken, dies oder jenes in die Hand nehmen ... ach, ist das die Tante Erna? Da war sie ja noch jung ... oder ... oh, das ist aber hübsch, wo haste das denn her? ... bevor sie dann irgendwann das Bad ansteuern und sich dort ... eventuell ... auch die Hände waschen. 😅

Das halte ich tatsächlich für wesentlich risikoreicher als die Fußböden, aber ... ist eh nur meine bescheidene Meinung. 😉

Und sonst so?

Bei uns zumindest nicht viel Neues. Nachdem ich vorgestern bei Netto entgegen dem Angebot im Prospekt keine Endivien bekam und alles andere Salatige derart schäbig und überteuert war, dass ich es liegen ließ, hatte ich gestern bei Aldi Glück und konnte einen Kopf ergattern.

Abends gab es dann Backofenpommes mit Bratwurst und Endiviensalat, nach alter Familientradition mit dem Kartoffeltrick zubereitet.

Das heißt, ich würfle eine Zwiebel, salze sie vor, dann kommen Pfeffer und Essig hinzu, zwei soeben gekochte Kartoffeln und ein guter Schluck vom Kochwasser.

Kurz mit dem Kartoffelstamper durchgeknetet, schon kann die in feine Streifen geschnittene Endivie hinzu, noch etwas Öl und dann kräftig durchgemischt.

Die Konsistenz des Salates finde ich dann ungeheur angenehm, die Kartoffel hebt das Bittere auf und er geht so richtig geschmeidig über die Zuge, hmmm ... lecker, und auch F. war restlos begeistert. 😊

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀

 


Donnerstag, 23. Februar 2023

Wenn das so weitergeht, ...

... wird's eng mit meinem Intervallfasten bzw. ich muss es wohl flexibler auslegen, denn obwohl ich M. per WhatsApp gebeten hatte, dass sich seine Frau wegen mir doch bitte keine Mühe machen möge, pfiff man munter darauf und wieder wurde ich über die Maßen verwöhnt.

Pünktlich um eins war ich dort, betrat den Gang, in den man von der Treppe aus geradeaus hineinsteuert und wieder fiel mir der Unterschied auf, der vermutlich in der Schuheauszieh-Mentalität begründet ist.

Wäre es meine Wohnung und jemand käme zu Besuch, würde ich mindesten beim ersten Mal ganz sicher zwei Schritte in den Gang hinaustreten, weil der Gast sonst von der Treppe aus gar nicht sehen kann, welche der seitlichen Türen geöffnet ist, und nicht einmal weiß, ob er in der richtigen Etage ist.

Nicht so M., er bleibt im Inneren der Wohnung stehen und letztes Mal schloss ich nur aus den Geräuschen des kleinen Sohnes, dass ich nicht weiter hinaufgehen müsste.

Gut, ich kannte das nun ja schon, also näherte ich mich dem Eingang, stieg gleich aus den Crocs, warf einen Blick hinein, sah im Hintergrund M. und seine Frau und an der Schwelle die schon bereitstehenden Schlappen.

Seufz, also wieder hinein in die Dinger - wirklich gewöhnen werde ich mich daran nie und ich frage mich, was ich machen soll, zwingt mich das Wetter einmal zu festerem Schuhwerk.

Ehrlich, meine Schnürboots schaffe ich kaum im Stehen anzuziehen, weil das doch recht mühsam ist. Zu Hause setze ich mich dafür in der Regel auf die Treppe, was aber sollte ich dort tun?

Auf Socken bis zur einige Meter entfernten Treppe schleichen, um mich dort niederzulassen und um meine Jeans dann hinterher gleich in die Wäsche geben zu müssen?

Oder soll ich mich stattdessen direkt vor der Tür auf den Gangboden fallen lassen, um dort mein Werk zu verrichten? 

Angenehm finde ich das alles nicht, aber dank der leichten Crocs hatte ich die Schuhe nun immerhin schnell gewechselt.

Leider kränkelte der kleine Akin ein wenig, die Ursache ist noch nicht bekannt, soll noch von einem Kinderarzt geklärt werden, aber für den Moment diagnostizierte M. erst einmal "Jabber".

Jabber? 😮 *stutz und grübel*

Nach einigem Hin und Her kam ich dahinter, dass er Jammer meinte und tatsächlich beschrieb es die Situation sehr gut, denn der Kleine war quengelig und jammerte immer wieder leise vor sich hin, während seine Mutter ihn mit sich herumtrug.

Alsbald waren wir wieder mitten in einem munteren Gespräch über Politik, über Krieg, die Weltsicherheitslage, über Aserbaidschan, über die DDR und die BRD, in der er den Sozialstaat als wichtigste Errungenschaft bezeichnete.

Das sei er sicherlich, gab ich ihm recht, gab allerdings auch zu bedenken, dass dieser nun deutlich an seine Grenzen stoße, eine Krise nach der anderen, dazu ein Asylsystem, das ursprünglich nur für Menschen wie ihn, also politisch Verfolgte, eingerichtet worden war, nun aber in immer größerer Zahl missbraucht wird, zumal auch noch so viele aus Kriegsgebieten ins Land kommen, die man aus humanitären Gründen aufnimmt, also weit über das eigentliche Asyl hinaus.

(Von Lörrach las ich erst später und dass man dort nun sogar schon langjährigen Mietern ihre Wohnungen kündigt, um Platz für Migranten zu schaffen, weil der Wohnungsmarkt nun einmal leergefegt ist und man den Neuankömmlingen keinesfalls Container zumuten will.)

Wie schon letzte Woche hatten wir auf den beiden Sofas begonnen und wechselten dann an den Esstisch mit der Spitzendecke und nun tauchte seine Frau wieder auf - der Kleine war offenbar eingeschlafen, und ... ihr ahnt es schon? ... wieder war sie beladen mit kulinarischen Köstlichkeiten.

Was mich richtig entzückte, war ihr Anblick, denn hatte sie beim Kennenlernen ihren Kopf noch streng verhüllt, trug sie nun mehr ein Tüchlein als ein Kopftuch.

Farbig, frisch und zipfelig nach hinten gebunden, so dass ich einen Teil ihrer Haare und auch mehr vom Gesicht sah, wirklich schön fand ich das und auch die weite Hose und der senffarbene Pullover standen ihr gut. 

Tee in kleinen Gläsern gab es und dazu für M. und mich jeweils einen quadratischen weißen Teller mit einem noch warmen Hörnchen mit Schokofüllung und etliche Plätzchen.

Die sind aber nicht selbstgebacken, oder, wollte ich nach dem ersten Bissen wissen, sahen sie doch absolut perfekt aus und erst der Geschmack ... boah!

Ich war hin und weg, so lecker schmeckten sie und als ich dann fast bedauernd murmelte, dass das Rezept dafür ja vermutlich nur auf Türkisch existieren würde, lachten sie mir beide zu und meinten, das würde sich schon hinkriegen lassen, doch dazu gleich noch mehr.

Wieder setzte sich Ayse nicht zu uns und diesmal war ich so frech, mich danach zu erkundigen, wollte eigentlich wissen, ob es bei ihnen nicht üblich sei, dass Frauen und Männer gemeinsam essen, doch es lief dann auf das Kind hinaus und dass sie eh schon in der Küche gegessen habe.

Mit seinen gewünschten Themen "Mieten einer Wohnung" und "Kleiderkauf" waren wir recht schnell durch, zumal es auch ihm schon aufgefallen war, dass es in Deutschland in Klamottenläden kaum noch Bedienung gibt, also überhaupt keine Koversation stattfindet.

Das sei in seiner Heimat noch anders, erzählte er, mit Betonung auf noch, denn auch dort verändere es sich allmählich, aber noch würden eben die kleinen Geschäfte mit Bedienung überwiegen.

Womit wir dann wieder beim Thema Sozialstaat anlangten, denn nun führte ich aus, dass der Einsatz von Personal hierzulande derartig teuer ist wegen der irrsinnig hohen Abgaben auf alles.

Besonders dramatisch bei Handwerkerstunden, die sich kaum noch jemand leisten kann, sehr zu Lasten von Umwelt und Ressourcen, für die es eine Katastrophe ist, wenn Neukauf günstiger kommt als Reparieren. 

Und über diesen Umweg kamen wir dann auch wieder bei den Wohnungen an, die zu seiner Betrübnis in Deutschland oftmals ohne Einbauküche angeboten würden.

Womit er dann mehr wusste als ich, denn bei mir ist es doch sehr lange her, dass ich mich mit so etwas befassen musste.

Im Nu waren anderthalb Stunden herum, ich befand, dass es an der Zeit wäre, mich zu verabschieden, schaute bedauernd auf die zwei Kekse auf meinem Teller, die ich beim besten Willen nicht mehr hatte schaffen können, und fragte einfach, ob ich die womöglich meinem Mann mitnehmen dürfe?

Ohhhh, gut dass du erinnerst ...

Beide begannen zu lachen und berichteten, dass sie es bei meinem letzten Besuch ganz vergessen hätten, denn auch da habe schon etwas für mich bereitgestanden.

Und nun huschte Ayse in die Küche und kam mit diesem Tütchen zurück:



"Made with love", dazu ganz viele Herzchen, ich war so gerührt, dass ich Gänsehaut bekam, bedankte mich auf Türkisch mit "tesekkürler" (leider kann meine Tastatur dieses S nicht, dass sich wie sch spricht), wünschte den beiden ein herzliches "Afiyet olsun" (guten Appetit), was sich ja zwischen uns nun schon zum geflügelten Wort entwickelt hat, und dann zog ich meiner Wege.

Zutiefst befriedigt, muss ich sagen, denn wieder hat das Beisammensein viel Spaß gemacht und dieser Austausch der Kulturen ist ganz sicher für beide Seiten bereichernd.

Schon lange hatte ich mir vorgenommen, mich mal wieder mehr um meine Fremdsprachenkenntnisse zu bemühen, warum also nicht Türkisch?

Zumindest ein paar Brocken kann man ja echt mal lernen ... 😊

F. war aufs Höchste überrascht von der Gabe, die ich ihm mitbrachte, und nach dem ersten Probieren genauso hin und weg vom Geschmack der Kekse wie ich.

Bedanke dich bitte ganz herlich in meinem Namen, was ich natürlich umgehend über WhatsApp erledigte, sogar ein Foto von ihm hänge ich an, damit die beiden sehen, wer sich so sehr gefreut hatte.

Nur zwei Stunden später piepste mein Handy erneut und tatsächlich kam da schon das Rezept.

Ich hatte den Geschmack gar nicht so genau definieren können, hatte irgendwie auf Erdnüsse getippt, sah nun aber, dass es sich um Kokos handelte.

Das Rezept hatte er sicher ganz mühsam ins Deutsche übersetzt, ich musste ein wenig daran heruminterpretieren, kam dann aber zu dem Schluss, dass die Zutaten die folgenden sind:

200 g Schokolade, gern hell und dunkel gemischt

100 g Zucker

1 Ei

200 g Mehl

70 g weiche Butter

100 g Kokosflocken

1/2 Päckchen Backpulver

1 Vanilleschote

Für den Ablauf schickte er den Link zu diesem Video mit und eigentlich erklärt sich damit alles von selbst, besonders den Trick mit dem Glas am Ende finde ich klasse und werde es sicherlich ausprobieren.

160°, vermutlich bei Umluft, sonst 180, denke ich und zur Backzeit war leider nur angegeben, bis sich die Ränder leicht bräunen.

Ich tippe auf etwa 10 Minuten, dürfte sich hinkriegen lassen, oder? 😉


Tja, das waren sie also, meine gestrigen Erlebnisse, für nächste Woche haben wir noch keinen festen Termin ausgemacht, weil sein Deutschkurs dann weitergehen soll und er noch nichts Genaueres wusste.

Dafür haben wir ja WhatsApp, also alles fein und nun muss ich mich wohl oder übel in den Regen stürzen, um ein paar Einkäufe zu erledigen.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀



 



Mittwoch, 22. Februar 2023

Ein mühsames Unterfangen ...

 ... war das gestern mit dem Versuch, endlich mal ein Backup meines Läppis anzufertigen.

Schon vor Jahren hatte mir F. eine externe Festplatte aus seinem Fundus zu diesem Zwecke überlassen, doch als ich irgendwann mein Glück damit versuchte, scheiterte ich kläglich, also schob ich das Thema von da an von mir weg - natürlich keine gute Idee, denn sichern sollte man seine Daten ja schon.

Also startete ich nun Runde Nr. 2, wieder ging überhaupt nichts und als F. durch mein Fluchen aufmerksam wurde und sich nun seinerseits dranmachte, kam er zum gleichen Ergebnis.

"Da muscht du doch Scheiß gebaut habe mit deinem Compi", meinte er, "fahr den erscht amol runter, denn sehen wir weiter."

Nee, nix da, weder hatte ich etwas vermurkst noch hatte ich Lust aufs Runterfahren, forderte ihn stattdessen auf, das Ding doch mal an seinem Desktop auszuprobieren, dann würde sich ja schnell zeigen, ob ich es war, die Mist gemacht hatte, oder ob er mir ein defektes Gerät angedreht hatte.

Ha, ich lag richtig, auch drüben am Großen machte die Festplatte keinen Mucks, woraufhin er dann eine andere herausrückte.

Die allerdings erst einmal von den auf ihr bereits gelagerten Daten befreit werden musste bzw. einen Teil davon wollte F. sich herunterziehen, also vertagte ich das Backup und er selbst war bis in den späten Abend mit dem Ding beschäftigt. 🙄

Mal sehen, ob ich dann vielleicht am Wochenende dazu komme, die nächsten Tage sind mit anderem vollgepackt und heute Mittag um 13 Uhr gehts ja erst mal weiter mit dem Deutschunterricht.

Blöde Uhrzeit, das muss ich M. noch klarmachen, dass die überhaupt nicht in meinen in der Regel eh gut gefüllten Tagesablauf passt.

9 oder 10 Uhr wäre mir recht, dann könnte ich das Stündchen vor meine Einkaufsrude setzen, wobei ich dann aber vor dem nächsten Problem stehe: Wenn meine Schuhe nicht in die Wohnung dürfen, wie sieht es dann mit dem Trolley aus?

Das ist ja kein billiger, sondern ein hochwertiger von Andersen, den ich auch niemals vorn im Laden stehen lassen würde, wie es viele machen. Der hängt immer am Einkaufswagen, hat ja extra Haken dafür, und ihn einfach ins Treppenhaus zu stellen, wäre mir eindeutig zu riskant in einer Stadt, in der man noch nicht mal eine Fußmatte vor die Haustür legen kann, weil sie sofort geklaut wird.

Das wird noch zu klären sein und heute habe ich die Kutsche ja eh nicht dabei.

Als Themen hat sich M. für heute ausgesucht "In einem Bekleidungsgeschäft einkaufen" und "Eine Wohnung mieten" und brachte mich damit ins Grinsen, ist es doch mehr als fraglich, ob ich da die richtige Ansprechpartnerin bin.

Meinen letzten Mietvertrag unterschrieb ich im Jahr 1985 und aus Läden, in denen man sofort Verkaufspersonal an der Backe hat, verschwinde ich umgehend, weil ich es gar nicht leiden kann, wenn ich mich zu einem Kauf gedrängt fühle.

Schaun mer mal ... 😁


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀

Dienstag, 21. Februar 2023

Tag der Muttersprache

 Gerade Salman Rushdie weiß, warum er es tut, wenn er die Freiheit der Sprache so verteidigt und gegen ihre linksidentitäre Verhunzung ankämpft, deshalb würde ich ihn am liebsten küssen für diese Replik, wie man sie hier im "Tagesanbruch" nachlesen kann!

Und auf das Thema Muttersprache stieß ich auch, als ich mich wie geplant an die Kiste mit den Schätzen meiner verstorbenen Mutter machte, denn offenbar hielt auch mein Urgroßvater nicht allzu viel davon bzw. auch er benutzte vor weit über 100 Jahren schon Anglizismen, wohl weil er es als schick ansah und für umsatzfördernd hielt. (Was auch funktionierte, denn bei ihm ließen die "Oberen Zehntausend" ihre Kleidung anfertigen, wie man mir öfter erzählte.)

So weit ich weiß, hatte er seiner Schneiderlehre noch drei weitere hinzugefügt, u.a. eine Kürschner-Ausbildung in Kanada, von wo er den Ausdruck "Ladies Tailor" mitbrachte, der fortan sein Firmenschild an erster Hamburger Geschäftsadresse zierte:


Kurz nach der vorletzten Jahrhundertwende dürfte das Foto entstanden sein und munter sprang ich nun hin und her durch längst vergangene Zeiten, las etliche Briefe, die meine Oma mit ihrer Tochter, also meiner Mutter, ständig austauschte, und war írgendwann sehr dankbar dafür, dass es zu ihrer Zeit noch kein Internet gab.

Nun muss ich kurz ausholen: Die Familie meines Vaters verbrachte traditionell mindestens die Sommerurlaube an der Ostsee (ein Großonkel von ihm besaß direkt an der Steilküste einen riesigen Gutshof, vermutlich war die Liebe zur See dadurch entstanden) und dort hatte er auch meine Mutter kennengelernt, die von Oma in ganz jungen Jahren losgeschickt worden war, um als Saisonkraft Geld nach Hause zu bringen.

Es lief dann anders als geplant, denn nun entdeckte der Opa väterlicherseits sein Interesse an dem Mädel, nahm es mit zu seiner Familie, wollte Muttern eigentlich zur Sprechstundenhilfe ausbilden.

Auch da kam es anders, weil ich mich frecherweise ankündigte, also wurde geheiratet und Muttern arbeitete ohne Ausbildung in der Praxis mit, wodurch sie aber trotzdem einiges an medizinischen Kenntnissen mitnahm.

Und nun kam ihre eigene Mutter hinzu, die ebenfalls ihr Interesse an Krankheiten entdeckte.

Was muss diese Frau an Zeitungen und Zeitschriften durchforstet haben, immer auf der Suche nach möglichen Erkrankungen und meist alternativen Heilungsmethoden.

Unmengen an Artikeln schnitt sie aus und klebte sie auf ihre handschriftlichen oder auch mit der Maschine getippten Briefe, hier ein "Guru", ob sie nun Köhnlechner oder wie auch immer hießen, dort einer, der tolle Ideen hatte, was angeblich gut für den Körper sei, was man lassen oder befolgen solle, und immer wieder erzählte sie von Zeugs, das sie sich bestellt hatte und von dem sie auch meiner Mutter etwas abgeben wolle.

Ganz schwindelig wird einem da und eigentlich wundert es mich nun nicht mehr, was mein Papa einst im Vertrauen über meine Mutter zu mir sagte, die voll auf den Zug aufsprang: 

"Weißte, wenn sie abends etwas im Fernsehen sieht über eine Krankheit, kannste dich fast drauf verlassen, dass sie die am nächsten Tag dann auch hat ..." 🙄

Irgendwann landete ich dann beim Herumkramen wieder an der Ostsee, kein Wunder, denn einige der sieben Kinder meines Opas führten die Tradition fort und verbrachten später ebenfalls die Sommerurlaube mit ihren eigenen Familien dort - für uns Kinder wunderbar, wenn wir dort auf etliche unserer Cousins und Cousinen trafen.

Hier ein Bild, auf dem man gut erkennen kann, warum ich es so liebte, wenn, wie damals üblich, jeder eine Burg rund um seinen Strandkorb anschaufelte:


Im Schatten des Strandkorbes konnte meine kleine Schwester ihr Mittagsschläfchen halten ohne die Gefahr, dass jemand auf sie treten würde, überhaupt boten einem diese Burgen ein Refugium, das von allen respektiert wurde, die ja das Gleiche für sich hatten.

Kleine Kinder wussten, hier ist die Grenze, man musste nicht jede ihrer Bewegungen ängstlich im Auge behalten und ganz nebenher war das Errichten auch ein Riesenspaß.

Die Schaufeln gab es kostenlos bei den Strandkorbvermietern, meist waren es die Väter mit den Kindern, die dann schüppten, was das Zeug hielt, und mache machten sich sogar richtig viel Mühe, bauten Zinnen oder Figuren in ihren Wall, manchmal noch hübsch geschmückt mit Muscheln und Steinen und natürlich flitzten sie ständig los mit der Gießkanne, um ihre Kunstwerke feucht zu halten. 

Schön war das und wir alle genossen ungeheuere Freiheit, durften den ganzen Tag durch die Gegend springen, wie wir Lust hatten, holten uns ab und zu eines der Brötchen ab, die Papa am Morgen in großer Zahl geschmiert hatte, und Sorgen, wenn wir immer wieder ins Wasser gingen, musste sich auch keiner machen, denn dank des heimischen Schwimmclubs (ebenfalls Familientradition) waren wir ja alle ganz geübte Schwimmer.

Und dann war da noch dieser Strandfotograf, heute vermutlich aus Datenschutzgründen undenkbar.

Einen Fotoladen hatte er auf der Promenade und ständig waren seine Leute unterwegs und knipsten, was das Zeug hielt.

Jeden Tag standen wir neugierig vor dem Schaufenster, in dem die Ausbeute des Vortages ausgehängt wurde. Erkannte man sich und befand das Bild als gut, konnte man hineingehen und es kaufen, für uns Kinder mit dem bescheidenen Taschengeld natürlich gar nicht so einfach.

Aber einmal schaffte ich es doch, Papa zu überreden, dass ich zuschlagen durfte, nämlich bei diesem Bild:


So erwachsen fühlte ich mich in dem dunkelblau-altrosafarbenen Badeanzug, dessen Unterteil so schlecht trocknete, dabei kann ich nicht älter als 12 gewesen sein. 🤣

Und dieses hier fand ich auch niedlich, die große mit der kleinen Schwester, in inniger Liebe vereint:


Hach ja, nun habe ich fast das Gefühl, diesen Badeanzug gleich von der Leine holen zu können, und wenn ich's recht überlege, meine ich nun auch den Sand zwischen den Zähnen knirschen zu spüren, so sehr kommt es mir vor, als sei das alles eben gerade erst gewesen. 😊

Bin schon gespannt aufs nächste Kramen, heute aber leider nicht, weil ich mich gleich erst mal um eine Backup-Sicherung kümmern sollte, und morgen steht dann die nächste Deutsch-Stunde mit M. an.

Vielleicht am Wochenende, mal sehen ...


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀

Montag, 20. Februar 2023

Disharmonisch

 So empfanden es meine Ohren, als sie gestern mehrere Stunden lang von F.s PC her mit einer Mischung aus Jazz, Blues und Soul beschallt wurden.

Es lag nicht an der Abspielqualität, denn er hat dort schon vernünftige Boxen angeschlossen, sondern die Musikrichtung an sich war es, die mir auf Dauer zu schaffen machte, z.B. dieses ständige Jaulen der E-Gitarren.

Als er sich dann zum Essen zu mir setzte, sagte ich es ihm etwa so:

"Weißte, wenn jetzt unser Nachbar Spaß daran hätte, Metallstangen aneinanderzureiben und auch mit anderem Gerümpel in seiner Garage Töne zu erzeugen, dann fände ich es vielleicht sogar spannend, ihm dabei zuzusehen. 

Höre ich das aber nur so von nebenan, dann gehts mir irgendwann nur noch auf die Nerven."

Das konnte er so gar nicht nachvollziehen: 

"Wie, das ist doch wunderschöne Musik, ich find die toll."

Und wieder einmal staunte ich, wie unterschiedlich wir manche Dinge empfinden, denn für mich war der größte Teil des Sounds viel zu amelodisch, was mich dann nach einer Weile zu stressen beginnt.

Mir fehlt da ein Bogen, etwas Greifbares, eine nachvollziehbare Melodie und unterm Strich ist das für mich, als würde ich mir über Stunden willkürlich aneinandergehängte Buchstaben durchlesen, die keinerlei Sinn ergeben.

Etwa: pdrad lhelai clehnade ldnede cyfverahelleh dafasdferl dsfereele... 🤣

Dann gab es auch wieder ein Traumerlebnis, dem vorausging, dass ich in ZDFInfo in eine Sendung geriet über die frühe Neuzeit in Köln

Um Hebammen ging es, ein hochangesehener Beruf und wenn man nun meint, heute seien wir doch sooo viel weiter als die Menschen damals, dann gab es gleich ein Gegenbeispiel.

Heute kommt man dort wohl auf etwa eine Hebamme pro 10.000 Einwohner, damals waren es sieben, und diese Frauen waren Meisterinnen auf ihrem Gebiet, auch wenn die Kinder- und Müttersterblichkeit natürlich trotzdem hoch war.

Äußerst heilkundig waren sie, gaben ihr Wissen an Lehrmädchen weiter und neben der Gesundheit waren sie auch dafür zuständig, im Falle der Schande, also einer unehelichen Geburt, den Erzeuger des Kindes herauszufinden, damit dieser in den Kirchenarchiven vermerkt und für Alimente herangezogen werden konnte. 

Interessant fand ich, dass zu dieser Zeit Geburtssstühle verwandt wurden, die die Hebamme in der Regel mitbrachte und die die Gebärenden in eine etwas angenehmere Postion brachten.

Als dann Männer begannen Medizin zu studieren und zunehmend ins Geschehen einbezogen wurden, musterte man diese Stühle aus und verlagerte die Geburten aufs Bett, schlicht, weil die Herren der Schöpfung nicht zu Füßen der Frauen hocken mochten.

Scheiß doch drauf, dass sie nun noch viel mehr Schmerzen ertragen mussten, Hauptsache, die natürliche Ordnung funktionierte: Oben der Mann und die Frau unterhalb von ihm. 🙄

Dann schlug leider die Inquisition mit voller Wucht zu, besonders auf die Hebammen hatte man es abgesehen, aber bei Weitem nicht nur und ich fand wichtig, wie man das Thema beleuchtete, denn neben dem Glaubens- und Teufelswahn ging es oft darum, dass die klerikale und weltliche Obrigkeit scharf auf das Vermögen der Ermordeten war, aber auch das Volk spielte eine Rolle.

Unwetter, Hochwasser, Missernten, Seuchen, Krankheit, plötzliche Tode, für alles suchte man Verantwortliche, denen man die Schuld in die Schuhe schieben könnte, und da kamen öffentliche Hinrichtungen gerade recht - Menschenopfer sozusagen, die sich bei unserer Spezies ja hin und wieder immer schon gewisser Beliebtheit erfreuten.

Was mich irgendwie daran erinnerte, wie schnell heutzutage öffentlich gerichtet wird, nicht mehr per Scheiterhaufen, aber doch so, dass so manche Existenz in Windeseile zerstört sein kann.

Einzige Chance, wenn einen erst einmal jemand angeschissen hatte, war, wohlangesehene Zeugen zu finden, die bekundeten, dass man zu Unrecht verdächtigt wurde, nur - genau wie heute - wird es sich jeder dieser möglichen Zeugen wohl dreimal überlegt haben, ob er den Mund aufmacht, viel zu groß war die Gefahr, dann selber auch verdächtigt zu werden. 

Irgendwann morgens hatte ich ein Damals/Heute-Bildchen gesehen. Ein Mann träumte als Kind im Kinderwagen von dem flotten Flitzer, den er später einmal fahren würde, doch 40 Jahre später fuhr er stattdessen sein nun eigenes Kind mit einem Lastenfahrrad durch die Gegend. 😁

Dies beides verknüpfte ich dann im Traum, ich war mit dem teuren Lastenrad meiner Schwester unterwegs, hatte eine Panne, ein Mann kam, bot mir seine Hilfe an, doch statt das Rad zu reparieren, schnappte er es sich und verschwand damit auf Nimmerwiedersehen.

Oh, dett war dumm jeloofen, und nun suchte ich verzweifelt nach Zeugen, die Schwester und Schwager bestätigen würden, dass ich einfach nur dem Falschen vertraut und nicht etwa ihr Gefährt hatte loswerden wollen, weil ich es ziemlich doof fand. 😂🤣😂

Und dann kam ich noch ins Grübeln, als ich eben diesen Artikel las.

Ein längst verstorbener Autor hat in seinem Buch jemanden als "fett" bezeichnet, der nie gelebt hat, weil ja frei erfunden.

Das geht natürlich heutzutage gar nicht mehr und muss dringend "modernisiert" werden, wo kämen wir denn auch hin, wenn sich ein 200-kg-Mensch, der dieses unaussprechliche Wort lesen muss, womöglich "in seinen Gefühlen verletzt" sehen könnte? 😲

Wobei dieser momentane Hang, alles beschönigen zu wollen, ja so neu gar nicht ist.

Meine Großtante, Jahrgang 1905, sprach von stattlichen Leuten, wenn sie so richtig dicke meinte, und ich bin mir gar nicht mal sicher, ob das in ihrer Jugend eh so gehandhabt wurde oder ob es dem Umstand geschuldet war, dass sie den Hunger während zweier Weltkriege miterlebte und nun Dicksein tatsächlich als erstrebenswert und schön empfand?

Damit auch genug, nun will ich mich hurtig den anstehenden Umfragen widmen in der Hoffnung, hinterher noch ein bissl Zeit zu finden, mich endlich wieder an die Kiste mit den Schätzen meiner Mutter machen zu können.

Denn so sehr ich mich dazu auch immer wieder überwinden muss, weil es arg schmerzlich ist, irgendwann fertig sollte ich ja trotzdem damit einmal werden. 😉

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀


Sonntag, 19. Februar 2023

Auf einmal war er da ...

... K., einer meiner Schwärme aus Jugendtagen, mit dem ich längere Zeit ein On/Off-Ding führte und von dem ich erst letztes Jahr traurig erfuhr, dass er bereits 2012 verstorben ist.

Irgendwann hatte ich seine kleine Schwester um ein Foto von ihm gebeten, da das einzige, das ich habe, sehr verschwommen ist und ich mich immer schwerer tue, mir sein Aussehen vorzustellen.

Nicht so letzte Nacht, denn wie gesagt war er auf einmal da und ich sah ihn sehr viel klarer, als es mir in wachem Zustand gelingen will - jedes einzelne Haar seines dunkelblonden Schnäuzers, das wie immer recht weit geöffnete Hemd, die dicke goldene Kette am Arm (so war das eben damals 😁).

So oft schon habe er sich gefragt, meinte er, wie das wohl gelaufen wäre, wäre aus uns damals etwas Festes geworden, ich hätte ihm gefehlt, aber nun seien wir ja endlich wieder beisammen. 

So niedlich habe ich immer aus der Ferne ausgesehen, wenn ich an der Bushaltestelle auf ihn wartete - nun erzählte er sogar von der hellblauen Bluse, die ich oft getragen hätte, die es zwar tatsächlich gab, die aber gar nicht mir, sondern meiner Freundin A. gehörte.

Wir ... ähm, küssten uns, redeten, immer im Wechsel und es war sogar schön, also irgendwie, denn insgeheim verspürte ich ein leichtes Gefühl von Enttäuschung und dann ... wurde ich sowieso wach.

Diese Technik funktioniert immer besser, sich einen Trauminhalt in der Sekunde des Aufwachens noch einmal aufzurufen, denn so bleibt er in der Regel erhalten, zumindest für eine ganze Weile und verschwindet nicht einfach ins Nichts.

Was mich verblüffte, war dass ich nun tatsächlich die (vermeintliche) Erinnerung eines anderen geträumt hatte, denn ganz sicher haben wir uns niemals an einer Bushaltestelle getroffen, zumindest nicht in diesem Universum. 😂

Dafür gelang es mir aber wieder, das vor mir zu sehen, was ich wach nicht kann - erneut ein Fingerzeig für mich, mich mehr mit den Fähigkeiten des Unterbewusstseins zu beschäftigen, denn wir haben da so vieles abgespeichert, was wir dann nicht zu nutzen wissen, einfach, weil wir nicht wissen, wie.

Lohnt sich sicher, sich damit eingehender zu befassen, so man denn die Zeit dafür hat.

Meine ging gestern ja zunächst mal fürs Einkaufen drauf.

Das Auffrischen der Getränke war schnell erledigt, auch wenn ich es im Nachhinein mächtig im Kreuz spüre, denn inzwischen bin ich es ja, die fürs Schleppen und Hochwuchten der Kästen in den Ständer in der Speisekammer zuständig ist, und die wiegen leider ordentlich was. 🙄

Dann versuchte ich erneut vergeblich, im Baumarkt an Rinderkopfhaut für Rex zu kommen.

Nix, im entsprechenden Regalfach herrschte gähnende Leere. Andere Dinge wie z.B. getrocknete Ohren gab es, aber ... zu welchen Preisen?

Wahnsinn, ich kann doch nicht für vier popelige Öhrkes 8 Euro hinlegen? 😮

Selbst bei TEDI, wo ich so einige seiner Lieblingsleckerlis vor Corona und Ukraine wirklich günstig bekam, hat man die Preise mehr als verdoppelt, wo soll das denn noch hinführen?

Im Gegensatz zu uns, die wir ja verstehen, warum wir nun auf so vieles verzichten müssen, kann ich einem Hund das nicht erklären, schon gar nicht einem wie Rex, der ziemlich unleidlich werden kann, bekommt er nicht regelmäßig solche Knabbereien, an denen er lange zu tun hat. 

Erfreulicher, sofern man davon beim Einkaufen überhaupt noch reden kann, lief es dann aber bei Kaufland.

An sich mag ich den Laden ja gar nicht, fühlte mich in keiner der Filialen jemals wohl, erst recht nicht in der, die von Real übernommen wurde, aber sein muss es trotzdem ab und zu, denn es gibt doch einige Dinge, die ich bei den beiden Discountern hier im Ort nicht bekomme.

Zum Glück hatte ich am Vorabend daran gedacht, mich für die Kunden-Card anzumelden, denn den Luxus, meine Daten geheimzuhalten, kann ich mir immer weniger leisten und prompt kam ich dadurch auch gleich in den Genuss einiger Vorteile.

Nicht nur Coupons, sondern es gab auch noch etliche Preisabzüge an der Kasse, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte, so dass sich der Einkauf am Ende richtig lohnte.

Tomaten, über die ich mich so geärgert hatte, wenn ich nun für die kleine Dose einen knappen Euro löhnen soll, gab es in doppelter Größe für 1,19 €, Margarine, für 1,29 statt 1,69 usw.

Meine an sich ja wirklich große Speisekammer ächzt inzwischen unter den Vorratsmengen, die man sich mehr und mehr gezwungen sieht, anzulegen, denn wenn es Sonderangebote gibt, muss man sich ja eindecken und ... tja, im Sinne der Umwelt ist es natürlich auch nicht, wenn ich künftig wohl doch mehr Einkäufe mit dem Auto statt zu Fuß werde erledigen müssen,  aber mir fällt eh auf, wie mich das Thema Umwelt zunehmend nervt.

Ich selber habe da von Haus aus eigentlich schon immer drauf geachtet und oft war ich es, die andere vorsichtig darauf hinwies, dass man hier und dort doch vielleicht etwas sorgsamer mit den Ressourcen umgehen könnte, doch seit es auf einmal einen derartigen Hype darum gibt, drängt sich mir immer stärker der Verdacht auf, dass es sich vor allem anderen um eine riesige Gelddruckmaschine handelt, und dann neige ich dazu, auf stur zu schalten, erst recht, wenn ich das Gefühl bekomme, das man mich manipulieren will.

Das aber nur am Rande, denn während ich dort duch die Regalreihen schlappte und eigentlich nach ganz etwas anderem suchte, sprang mir auf einmal der Name "Magic Dust" ins Auge.

Herrje, wie oft hatte ich davon nun schon gelesen und mich immer gefragt, wie das wohl schmecken mag? 😉

Eine Gewürzmühle war es und da unerwarteterweise sogar recht günstig, entschloss ich mich, sie mitzunehmen, ein gewisses Risiko, denn eine Brille hatte ich natürlich nicht dabei und konnte mich deshalb nicht direkt über die Zutaten informieren.

Später holte ich es dann daheim nach, googelte auch noch danach und war einigermaßen verblüfft, als ich erfuhr, dass diese Gewürzmischung eine amerikanische Erfindung ist, und zwar eigentlich fürs Marinieren von Grillfleisch.

Hm, grillen tun wir ja nun überhaupt nicht, Aufläufe oder Überbackenes gibts bei uns ebenfalls nicht, da ich versuche, den Backofen zu vermeiden, wo es nur geht, also muss ich mich wohl langsam durchtasten, wofür ich es dann überhaupt verwenden könne.

Das kommt davon, wenn die neugierigen Fingerchen schneller sind als der Kopf. 🤣

Und dann auf dem Rückweg fiel es uns wie Schuppen von den Augen - Mööönsch, wir haben ja Karneval. 😲

War an uns bisher fast unbemerkt vorbeigegangen, aber nun war es nicht zu übersehen, dass man sich rüstete für den Samstagsumzug, der wohl demnächst schon starten sollte, und wir mittendrin in den Vorbereitungen. 🙄

Überall waren Straßen abgesperrt, x-mal mussten wir zu einem noch weiteren Umweg ansetzen, denn immer wenn wir meinten, nun den richtigen Weg gefunden zu haben, stand auch dort auf einmal eine Absperrung.

Immerhin sahen wir aber viele verkleidete Menschen und dann auch ein sehr langes, hm, Quertandem, auf dem 12 oder noch mehr bunte Leute an einem Tisch mit Getränken Platz genommen hatten, jeder seine eigenen Pedale unter sich und ich musste lachen darüber, wie sie trotz des Dauerregens versuchten fröhlich zu gucken. 😁

Der Karneval war dann auch der Grund, warum ich Spencer immer noch nicht kennen gelernt habe, den neuen schwarzen Schäferhund, der gegenüber Einzug hielt.

An solchen Tagen ist U. mit ihren Freundinnen in Kneipen unterwegs, also muss unser Treffen noch warten, aber immerhin weiß ich nun schon einmal, dass ihr Ex-Mann das Tier aus dem Internet hat und dass es zweieinhalb Jahre alt ist.

Bestes Flegelalter, also darf man gespannt sein, wie sich das weiter anlässt ... 😃


Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😀


 

Samstag, 18. Februar 2023

Zwei Dinge noch zu gestern ...

 Zum einen gibt es eine Diskrepanz, die mir - eh lange bekannt - nun durch M. wieder ins Auge sprang.

Er ist in seiner Community bestens vernetzt, weiß genau, welches Amt für was zuständig ist, wer welchen Sprachkurs bezahlt usw., doch ansonsten konsumiert man TV und Nachrichten aus dem Herkunftsland, zum einen sicher wegen sprachlicher Defizite, zum anderen mangelt es wohl aber auch schlicht an Interesse.

Unter anderem hatten wir uns auch über das Thema Abnehmen und Sport unterhalten, er erkundigte sich nach Vereinen und schließlich ging es ums Schwimmen.

Ich erzählte, wie wir Bürger vor Jahren mit großem Aufwand immerhin unser örtliches Freibad retteten, während der Hallenbadteil aber nicht zu halten war und nun einem Verein gehört.

Das verblüffte ihn, erst recht als ich weiter ausführte, dass es so in fast jedem Stadtteil läuft, ob Bibliotheken, Sporteinrichtungen, Angebote für die Jugend, alles wird nach und nach eingestampft und nun wollte er den Grund dafür wissen.

Geld, diese Stadt ist pleite, es reicht nicht mal mehr für das Nötigste, die Schulen verkommen, die Straßen sind Löcherpisten und für die Bürger gibts kaum noch etwas ...

Ja, wie das denn sein könne? Deutschland sei doch ein so reiches Land?

Er fiel aus allen Wolken, kein Wunder, ich habe es in Tunesien und Thailand erlebt, dass man automatisch jeden Deutschen für reich hielt, und vorgestern blies Ralf Stegner bei Lanz noch einmal ins gleiche Horn, als er sagte, Deutschland sei ein reiches Land.

Gut, das wird M. nicht mitbekommen haben, so wie er im Grunde überhaupt nichts über diese Stadt weiß, also fasste ich es für ihn einmal kurz zusammen, wie es hier war, als der Laden noch brummte, bis dann der Niedergang von Bergbau und Schwerindustrie einsetzte.

Übrig blieb ein riesiges Heer von teilweise nur angelernten Arbeitskräften aus dem In- und Ausland, die nun alle versorgt werden mussten, da es kaum neue Stellen für sie gab.

Hinzu kamen die hohen Transferzahlungen, die die Stadt nach der Wiedervereinigung in den Osten leisten musste, und natürlich weiterer Zuzug in die Sozialsysteme.

Gerade mal nachgeschaut, wir haben hier eine Arbeitslosenquote von über 12 Prozent und mehr als 10 % der eigentlich Erwerbsfähigen erhalten Hartz IV, was man natürlich erst mal aufbringen muss, und klar, dass dafür dann an anderer Stelle gespart wird.

So viel zum "Fachkräftemangel" und ich halte es für ziemlich dämlich, wenn Politiker weiter die Mär vom doch so reichen Land verbreiten, während Niedriglöhner (von denen es viel zu viele gibt) und Rentner Papierkörbe nach Pfandflaschen durchsuchen und an den Tafeln Schlange stehen! 😣

Und dann ließ mich natürlich auch das Thema "Schuhe ausziehen" nicht mehr los, weil es mich doch ziemlich verblüffte, wie sehr die Meinungen dazu auseinandergehen. 😁

Den Artikel, den ich dazu verlinkt hatte, fand ich recht erhellend, stellte er doch die Sicht einer Migrantin, also von innen und außen dar, zumal sie das Wort "Spießer" ins Spiel brachte.

 Oh ja, so richtiges Spießertum lernte ich auch schon als Kind kennen. Da waren z.B. Bekannte aus der Schwimmclub-Klique meiner Eltern.

Meine Mutter wunderte sich oft, dass  dort das ganze Haus wie aus dem Ei gepellt wirkte, wann immer man hinkam. Küche und Bad waren wie alles picobello, so als würde dort überhaupt keiner wohnen.

Des Rätsels Lösung lag im Keller, wie sie dann später herausfand, denn dort existierten beide Räume noch einmal, d.h. gekocht und geduscht wurde dort unten, so dass man oben immer das perfekte Ambiente präsentieren konnte. 😁

Ähnlich läuft es auch heute noch bei den oberspießigen Eltern einer Freundin von mir, man hat Vorzeigeräume und welche, in die kein Fremder hieinkommt.

Womöglich hängt das noch damit zusammen, dass es einst ja durchaus üblich war, sich mit der Familie in der Wohnküche aufzuhalten, während die "gute Stube" nur geheizt wurde, wenn am Wochenende Besuch kam?

Keine Ahnung, jedenfalls passt es bei solchen Leuten auch perfekt ins Bild, wenn sie extra früher aufstehen, nur damit die Rolläden beizeiten hochgezogen sind. 

Was sollen denn sonst die Nachbarn denken ...? 😮😂🤣😂

Und dann gibt es natürlich auch die mit dem Putzteufel-Gen.

Bei einer Verwandten von uns traut man sich kaum, einen Wasserhahn zu benutzen, weil sie sofort mit dem Putzlappen hinter einem steht und nachwischt, damit um Gottes Willen kein Kalkrändchen entstehen kann.

Sitzt man auf dem Sofa, flitzt sie mal eben mit dem Mopp über die Treppe, weil man diese zuvor hinabgegangen war, und eine andere Freundin hockt beim gemeinsamen Rauchen auf dem Balkon mit Handfeger und Kehrblech dort und fegt umgehend jedes womöglich hinabgeflogene Aschekrümelchen auf, selbst wenn gar keines zu sehen ist. 😁

Gut, wenn es sie glücklich macht ..., aber eines ist den beiden Letztern gemein, noch nie musste ich die Schuhe bei ihnen ausziehen, obwohl es eigentlich gut ins Gesamtbild passen würde. 

Und bei mir selbst wird es ganz sicher nie jemand müssen, denn zwar lege ich durchaus Wert auf eine einigermaßen saubere Wohnung, besonders in Küche und Bad kann sogar ich ein wenig pingelig sein, aber ... eines will ich hundertprozentig nicht, nämlich vom Boden essen können.

Alles keimfrei und steril? Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn immer mehr Krankheiten, Unverträglichkeiten oder was auch immer auftauchen, und nein, ich werde auch nicht anfangen, Rex bei jedem Rein und Raus jedes Mal die Pfoten zu waschen. 😁

Jeder nach seiner Facon eben und natürlich entblöße ich brav meine Füße, wenn es von mir verlangt wird, aber als angenehm empfinde ich es nicht ...😉  

Und dann war da auch noch die Omi, von der ich ganz vergessen hatte zu erzählen.

Auf dem Rückweg von M. kam sie mir vorgestern auf unserer Straße entgegen, wirklich uralt, mit Rollator und das weiße Gesicht wirkte so eingefallen, dass ich kurz überlegte, wie weit das Jenseits wohl noch von ihr entfernt sein mochte.

Doch im Gegensatz zu diesem Eindruck wirkte sie sehr lebendig, schon von Ferne sah ich, dass sie vor sich hin brabbelte und nun fiel mir auch auf, dass sie über Hose, Pullover und Perlenkette gar keine Jacke trug.

Also war mal wieder jemand nebenan im Heim ausgebüxt, da würde ich etwas tun müssen.

Schon war sie heran und schimpfte sofort los, man halte sie dort gefangen, dann wurde es unverständlich.

"Ach, kommen Sie", sagte ich, "wir gehen mal zusammen hin, dann rede ich mal mit denen, denn das ist ja wirklich nicht in Ordnung."

Neiiiin, auf gar keinen Fall würde sie dorthin noch einmal zurückgehen, keifte sie nun regelrecht und wenn ich ihr nicht helfen wolle, dann würde sie jetzt eben überall klingeln.

Du liebe Zeit, und nun?

Ich versuchte es noch einmal ganz lieb, hatte die Hoffnung, ich könnte sie vielleicht unterhaken und langsam zurück zum Heim begleiten, aber keine Chance, egal wie sehr ich ihr versprach, mich kümmern zu wollen, sie war nicht zur Umkehr zu bewegen.

In ähnlicher Form ist mir das schon häufig passiert, doch nun war es das erste Mal, dass ich tatsächlich hilflos war, denn zwingen konnte ich sie nun nicht dazu, zumal nun auch der viele Tee, den ich bei M. getrunken hatte, begann sich bemerkbar zu machen, also verabschiedete ich mich freundlich, wünschte ihr alles Gute und rannte im Sauseschritt los, um die Ecke herum und bis zum Haupteingang des Heimes.

Wo ich dann allerdings das Problem hatte, dass der Empfang - wie meistens - nicht besetzt war.

Nach einigem Suchen konnte ich jemanden in der Kantine auftun, schilderte, was Sache war und in welcher Richtung die alte Dame sich bewegte.

Dass ich gern mehr getan hätte, fügte ich noch hinzu, aber nicht wusste, was, stieß damit auf großes Verständnis - nein, das hätte ich ja auch nicht können, sagte man mir und bedankte sich herzlich.

Dann bekam ich noch mit, wie jemand herbeigerufen und losgeschickt wurde, um die Entflohene wieder einzufangen, also konnte ich beruhigt nach Hause und in Richtung Klo gehen. 😀

Was mir dadurch aber wieder mal bewusst wurde, war, dass ich beizeiten anfangen sollte, Tabletten für den Notfall zu sammeln, denn sollte ich selbst einmal in die Lage kommen, dass es alleine nicht mehr geht, nein, so enden möchte und werde ich auf keinen Fall, so es denn in meiner Macht liegen sollte, das selbst zu entscheiden.

Wohlgemerkt, ich meine Pflegeheime - ob bei meiner Schwiegermutter oder bei den Nachbarn, ich erlebte und erlebe es so oft, wie sehr viele darunter leiden, das hat mit lebenswert nicht mehr viel zu tun.

Etwas anderes ist es natürlich, wenn man über das nötige Kleingeld verfügt und sich beizeiten in einer "Seniorenresidenz" einmieten kann, da mag es sich durchaus aushalten lassen. 😉

Und nun genug, denn heute müssen wir endlich losfahren, um die Getränkevorräte aufzufrischen, und ich will auch mal sehen, ob es nicht möglich ist, zumindest im Baumarkt getrocknete Rinderkopfhaut für Rex zu einem irgendwie noch annehmbaren Preis zu bekommen.

Schlimm, wie auch die Preise für Hundefutter nach oben schießen, und vieles von seinen Lieblingsdingen bekommt man eh gar nicht mehr. 🙄


Habt einen schönen Samstag und ... bleibt bitte gesund! 😀


Freitag, 17. Februar 2023

Pünktlich auf die Minute kam ich ...

 ... im leichten Nieselregen vor dem Haus meines neuen türkischen Bekannten an, klingelte, wurde eingelassen und stieg hoch in den ersten Stock, wo mich eine offene Wohnungstür erwartete.

M. begrüßte mich, im Hintergrund sah ich eine Frau mit zweiteiligem Kopftuch, also unter dem farbigem trug sie noch ein schwarzes, eng bis in die Stirn gezogen, und an sie drückte sich etwas verschämt der kleine, dreijährige Sohn.

Ich hatte es schon geahnt und war sicherheitshalber in Crocs losmarschiert, denn selbstverständlich erwartete man von mir die Schuhe auszuziehen.

Etwas, über das ich mich schon in Thailand ärgerte, denn ich empfinde es als ziemlich ekelig, mit nackten Füßen im Fußschweiß der anderen herumtappen zu müssen, aber gut, ich hatte ja damit gerechnet.

Dachte ich aber, nun einfach in meinen eh doppelten Socken hineinmarschieren zu dürfen, hatte ich mich getäuscht, denn man zwang mir regelrecht ein paar Plüschschlappen auf, von denen ich natürlich keine Ahnung habe, wessen Füße da schon alles drinsteckten. 🙄

Innerlich zähneknirschend fügte ich mich und dann endlich stellte er mir die Dame des Hauses vor, deren Namen ich leider nicht verstand und noch einmal genauer erfragen muss.

Auch sie wirkte, hm, ebenfalls beinahe etwas verschämt, wenn auch durchaus freundlich, also zwinkerte ich ihr einfach zu und sagte, wie sehr ich mich freute, sie kennen zu lernen.

Dann wurde ich ins (blitzsaubere) Wohnzimmer geführt, wo rechts und links an der Wand jeweils ein langes altrosafarbenes Sofa stand, gegenüber ein riesiger aufgehängter Fernseher mit einem niedrigen weißen Schränkchen darunter und zur Fensterseite hin gab es noch einen Esstisch mit einer weit weit auf die weißen Lederstühle herabhängenden Spitzendecke.

Sofort fiel mir die enorme Hitze auf, die überall herrschte, für mich viel zu überheizt und nach den Monaten des Frierens natürlich ein regelrechter Wärmeschock für mich. 😮

Auf das eine der Sofas sollte ich mich setzen, er selbst nahm mit Frau und Kind schräg gegenüber Platz und da es keinerlei Couchtische gab, war das für mich etwas gewöhnungsbedürftig, arg steif fühlte es sich an und erinnerte mich an Prüfungssituationen, so mit nichts vor mir als Leere.

Zum Glück kann ich solche Situationen, die mich leicht verunsichern, mit meiner meist ziemlich lockeren Art ganz gut überspielen und so entspann sich bald ein munteres Gespräch, in das ich versuchte auch Frau M. mit einzubeziehen.

Auf Englisch probierte ich es, stieß aber auf ein bedauerndes Schulterzucken, nein, das beherrsche sie leider nicht.

Woraufhin wir dann auch gleich beim Thema Schulunterricht landeten, denn die beiden hatten durchaus das Fach Englisch in der Schule, aber genau wie es mir schon in Thailand auffiel, kommt nicht viel dabei heraus.

M. erklärte mir dann den Grund dafür, denn sie lernen dort Fremdsprachen ähnlich, wie es bei mir in Latein lief, d.h. man beschränkt sich auf Grammatik und Vokabeln, aber die gesprochene Sprache wird vernachlässigt, so dass sie sie dann weder verstehen noch reden können.

Irgendwann kamen wir aufs Thema Essen, das er sich ja gewünscht hatte. 

Er holte sich Zettel und Stift, wir wechselten an den Esstisch und nun begann er mich zu löchern, welche Ausdrücke man im Lokal benutzt.

Rufe ich "Herr Kellner" und was sagt man, wenn Salz fehlt usw.

Manche Frage brachte mich ganz schön ins Grübeln, denn tatsächlich denkt man als Muttersprachler ja über viele Ausdrücke nie wirklich nach, z.B. ob man besser Konjunktiv oder Indikativ benutzt ...

Zunächst hatte Frau M. mich gefragt, ob ich etwas Wasser möchte, ich hatte dankend abgelehnt, nun aber bot sie mir Tee an, außerdem habe sie eine kleine Überraschung für mich vorbeitetet.

Hui, was dann kam, verblüffte mich wirklich, denn zunächst trug sie für M. und mich jeweils ein kleines Tablett mit Tee und einem Glas Wasser herbei, dann folgte für jeden von uns ein reich beladener Teller.

Drei Börek-Rollen lagen darauf und außerdem ein riesiges Stück dunkler und mit Creme gefüllter Torte.

Hui, viel zu viel für mich, erst recht um diese frühe Uhrzeit, aber immerhin ein Börek packte ich und den Kuchen eh. *g*

Was mir im Nachhinein auffällt, ist, dass sie uns bediente, sich auch zeitweilig zu uns an den Tisch setzte, ohne jedoch selbst irgendetwas zu konsumieren.

Gehört das zum traditionellen Rollenverständnis, dass Frauen und Männer getrennt voneinander essen, und wie passte dann ich in dieses Bild, wo ich doch auch weiblich bin?

Da gibt es noch viel zu erforschen und es war nicht zu übersehen, wie groß unser gegenseitiges Interesse an der Kultur des anderen war, immer wieder tauschten wir uns darüber aus und erzählten aus der eigenen Familie.

Ihm sei aufgefallen, dass die Menschen in Deutschland sehr wenig Kinder hätten, meinte er und ich gab - hihi - ziemlich ungerührt zurück: 

"Das ist auch sehr gut so, es gibt 8 Milliarden Menschen auf der Welt, das ist mehr als genug!" 😁

Ich merkte, dass SIE unserem Gespräch interessiert folgte und offenbar auch einiges davon zumindest ansatzweise mitbekam, z.B. horchte sie deutlich und begeistert auf, als das Wort "Archäologie" fiel, und auch jetzt nickte sie mir zustimmend zu, woraufhin ER dann meinte, ja, sie hätten für sich auch beschlossen, dass sie es bei ihren zwei Kindern belassen wollten.

Die Tochter habe ich leider nicht kennen gelernt, sie war noch in der Schule, aber es beeindruckte mich, was er erzählte.

Ohne ein Wort Deutsch war sie in die erste Klasse gekommen, gilt nun in der zweiten bereits als Klassenbeste und möchte gern einmal Kinderärztin werden.

Wow! Und wirklich begeistert war ich auch davon, dass er für später den Besuch einer Gesamtschule für sie ausschließt, weil er das örtliche Gymnasiun für wesentlich besser hält.

Womit er absolut recht hat!

Finde ich klasse und da merkt man halt einfach, wenn jemand von Haus aus schon Bildung mitbringt.

Was wir noch alles thematisch umrissen, kann ich hier gar nicht alles aufzählen, aber wichtig war vielleicht, dass wir auch noch auf Religion zu sprechen kamen.

Was denn der Unterschied zwischen katholisch und evangelisch sei, wollte er wissen - du liebe Zeit, da fragte er ja die Richtige. 😂🤣😂

Natürlich gab ich ihm aber Auskunft, doch als er dann wissen wolle, welcher Richtung ich zuneige, musste ich ihn etwas ernüchtern, da ich ja mit keiner Religion etwas am Hut habe.

"Atheist?", wollte er wissen, ich bejahte, führte aber auch gleich aus, dass das nicht auf etwaiger Gleichgültigkeit beruhtl, sondern damit zu tun hat, dass ich mich über viele Jahre intensiv damit auseinandergesetzt habe.

Mir war durchaus bewusst, dass ich mir damit seine Verachtung zuziehen könnte - ungläubig, das geht ja gar nicht, aber .. .er schluckte "die Pille", nahm es so hin und ich vermute mal, dass wir uns darüber noch öfter austauschen werden.

Dann fiel mir noch dieser, hm, offenbar leichte Konflikt in Bezug auf Frauen auf, denn er berichtete, wie großartig in ihrer Heimat immer für sehr viele Menschen aufgetischt wird, die ständig zu Besuch kommen, und ja, auch seine Frau könne hervorragend kochen, aber ... Apothekerin sei sie trotzdem.

So, als müsse das ein Widerspruch sein, der mir aber in Zusammenhang mit dem traditionellen Frauenbild, wie es in ihrer Heimat gepflegt wird, durchaus einleuchtet.

Dann gab es noch etwas zum Schmunzeln, denn mir fiel auf, dass alle beide mir ständig guten Appetit wünschten, selbst noch, als ich längst mein Besteck weggelegt hatte.

An sich wünsche man sich dies vor dem Essen, erklärte ich, weil es ja hinterher kaum noch einen Sinn ergeben würde, und nun begann er zu lachen und meinte, da hätte ich völlig recht, aber in der Türkei sei es üblich, sich die ganze Zeit und auch hinterher noch einen guten Appetit zu wünschen.

Wirklich Sinn mache das ja nicht, stellte er grinsend und selbstkritisch fest und seitdem hat sich dieses "guten Appetit" zwischen uns zu einer Art geflügeltem Wort entwickelt, selbst über WhatsApp schrieben wir es uns schon mehrmals mit Grinsesmiley. 😂

Ich denke, alles in allem haben wir damit eine richtig gute Basis gefunden, gegenseitig haben wir viel Interesse an Kultur und Lebensumständen des anderen und wenn dann noch die Fähigkeit hinzukommt, Dinge mit Humor betrachten zu können, klingt das eigentlich ideal, oder? 

Es hat mir jedenfalls großen Spaß gemacht, das nächste Treffen ist für Mittwoch angesetzt und zum Schluss bekam ich noch ein Schmankerl, als wir nämlich aufs Thema Alter zu sprechen kamen.

Nein, meines erschiene ihm unpassend, meinte er, sähe ich doch deutlich jünger aus.

Das wirkte so gar nicht nach morgenländischer, blumiger Übertreibung, sondern kam absolut ehrlich und spontan und ... ha, wer hört so etwas dann nicht gerne? 😀

Am Abend gab es dann noch Neues aus der Nachbarschaft, denn offenbar hat sich U.s nun ja leider Ex-Mann nach dem Tod der Schäferhündin Bailey, die wir kürzlich alle gemeinsam betrauerten, einen neuen Hund angeschafft, wieder groß und schwarz.

Mehr weiß ich noch nicht und mal sehen, vielleicht gehe ich heut Abend mal rüber in die Partyhütte, um mehr zu erfahren, denn das interessiert mich natürlich brennend. 😊

Erst mal muss ich nun eh losflitzen zum Einkaufen, nachdem ich in der Früh um fünfe schon einen großen Topf mit Spaghettisoße gekocht habe, so dass nachher nur noch die Nudeln gemacht werden müssen.

Lasst es euch gutgehen heute und ... bleibt bitte gesund! 😀


Donnerstag, 16. Februar 2023

Guck mal an ...

 Wir waren unterwegs - den Grund dafür habe ich leider vergessen, als ich auf einmal neben uns eine Art Biergarten im Grünen bemerkte.

Nanu?

Noch einmal hingeschaut, ja, ich hatte richtig gesehen, meine Eltern waren dort und schienen auf uns zu warten, eine vertraute Situation, denn wie oft haben wir gemeinsame Ausflüge unternommen und in der Regel gehörte es dazu, dass Papa dann zu Kaffee und Kuchen oder etwas Deftigem einlud.

Aber ... waren sie nicht eigentlich tot? *grübel*

Doch, natürlich sind sie tot, das wusste ich genau, andererseits sah ich sie aber jetzt vor mir, war ich also in einer anderen Zeit gelandet, gibt es sie doch, die Paralleluniversen, wegen derer ich so gespannt verfolge, welche neuen Erkenntnisse die Quantenphysik hervorbringt?

Diese Überlegungen liefen in Sekundenbruchteilen in meinem Kopf ab, während wir uns fröhlich, eigentlich so normal wie immer, begrüßten.

Waren die beiden echt?

Also ich sah sie ja vor mir, aber könnte ich sie auch anfassen?

Einen winzigen Moment zögerte ich, dann machte ich es einfach, titschte meine Mutter ganz kurz mit dem Finger an der Schulter an und ... gucke da, ich fühlte einen Widerstand, sie war so echt und leibhaftig wie F. und ich.

Jedes der feinen roten Äderchen in ihrem Gesicht konnte ich erkennen, ihr Haar war noch sehr dunkel, keine einzige weiße Strähne und auch Papas Hemd gehörte zu denen, die ich vor mindestens 30 Jahren so oft bügeln musste.

So jung noch und jetzt fiel es mir auf, auch wir waren deutlich jünger - F. trug die beigefarbene Hose, in der sein Knackarsch so gut zur Geltung kam, das Jacket im Miami-Vice-Stil, das ich damals so liebte, hatte er abgelegt - es war aber auch wirklich warm und ... wie niedlich, endlich konnte ich sein Gesicht mal wieder komplett sehen, denn der Vollbart war weg, nur der Schnäuzer war noch da und ebenfalls noch sehr dunkel.

Nun legte ich die Hände um Mamas Oberkörper, beugte mich ein wenig zurück, sah ihr tief in die Augen und sagte:. "Wieee schöööön, endlich mal wieder ..." 😍

Sie nickte mir zu, es wirkte innig und irgendwie verstehend, wussten sie also, dass sie seit Jahren tot sind, und falls doch nicht, sollte ich davon dann etwas sagen?

Wenn es ihnen ebenso bewusst war wie mir, wäre eh alles gut, wenn nicht, würden sie mich womöglich für bekloppt erklären? 

Andererseits, wenn ich sie darauf hinwies, könnte das natürlich für sie sehr tröstlich sein, zu wissen, dass es den Tod so gar nicht gibt, wie wir ihn uns vorstellen?

Eigentlich spielte es gar keine Rolle, zumindest jetzt nicht, denn alles war gut, so wie es gerade war - wir hatten ja nun alle Zeit dieser Welt und ... ich könnte bei Gelegenheit immer noch mit ihnen darüber reden ...

In diesem Moment wachte ich auf, mit einem ungeheueren Glücksgefühl tiefster Ruhe - der Anlass, warum F. und ich überhaupt unterwegs gewesen waren, war in der gleichen Sekunde aus meine Kopf verschwunden, aber der Anblick hat sich mir tief eingeprägt, angefangen vom Knackarsch über die jungen Gesichter bis hin zur Energie, die sie alle ausstrahlten.

Merkwürdig, dass ich "im Traum" jede Einzelheit von ihnen besser erkannte, als ich es im wachen Zustand jemals könnte, und jaaa, davon mag man mehr haben, das möchte ich noch öfter so "erleben". 😊

Ansonsten isses F. heute bissl mulmig zumute, denn ganz geheuer ist es ihm nicht, dass ich mein "Date" nachher in seiner Wohnung besuchen werde.

Den Zettel mit der Adresse habe ich ihm sicherheitshalber neben das Telefon gelegt und werde mich dann einfach mal überraschen lassen von dem, was mich erwartet.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀



Mittwoch, 15. Februar 2023

Nur ein Test

 Durch lifeminders Frage im letzten Kommentar wurde mir mehr als bewusst, dass ich in den letzten neun Jahren im alten Blog u.a. versuchte unsere nicht ganz unkomplizierte Familiengeschichte so festzuhalten, dass meine Nichten, sollten sie denn einmal Interesse dafür entwickeln, sie dort relativ einfach hätten nachverfolgen können. 

Nun ist alles weg, leider, und deshalb bastele ich nun daran herum, wie ich diese Dinge noch einmal und diesmal besser sortiert niederschreiben könnte.

Dieses Ersatz-Zuhause hier hatte ich mir ja schon vor Längerem eingerichtet, komme auch einigermaßen damit klar, aber grundsätzlich erscheinen mir die Einstellungsmöglichkeiten recht schwierig in der Handhabung, bei myblog war's wesentlich einfacher und da ich die meisten von euch nun bei wordpress sehe, habe ich mir dort ebenfalls einen Account eingerichtet.

Doch, ich muss es gestehen 😯, habe ich nun auch dort mein Tun mit den Einstellungen, denn mal eben einrichten, so wie ich es mir erträmt hatte, dett war wohl nüscht.

Schon an den Farben scheitere ich, bis jetzt zumindest, denn um mir meinen Blog optisch zumindest ansatzweise so gestalten, wie ich ihn gerne hätte, muss man wohl zahlen?

Oder wo hast du das schöne Blau her, lieber lifeminder?

Ich werde auf jeden Fall noch bissl weiterfummeln, sooo schnell gebe ich ja nicht auf, denn was mir bei Wordpress besser gefällt, ist die Möglichkeit, Kategorien zu setzen, die in Bezug auf Familie vielleicht nicht blöd wären, womit ich dann aber gleich bei einer Frage wäre:

Kann man dann einen Eintrag schreiben, der ganz normal in der zeitlichen Abfolge erscheint, dann aber zusätzlich z.B. unter der Kategorie Familie noch einmal aufgelistet ist, oder wie läuft das?

Hier bei Blogspot habe ich gerade "Labels" entdeckt, deshalb dieser Test, denn ich will sehen, wie der Eintrag dann angezeigt wird.

Ansonsten nicht viel Neues hier, abgesehen davon, dass mich die Preise beim Einkaufen gestern mal wieder ratlos machten.

Für eine stinknormale und sogar ziemlich pisselige Gurke wollten die 1,79 Euro haben beim Discounter, zwei davon hätte ich für meine Spaghettisoße gebraucht, von der ich ja immer einen großen Topf voll mache.

Vom Hackfleisch will ich mal gar nix sagen, immerhin hatte ich das neulich reduziert mitgenommen und eingefroren, aber der Preis für die 10 Dosen Tomaten, die ich benötige, hat sich genau verdoppelt, der für die Spaghettinudeln ebenfalls - da wird so ein Alltagsgericht allmählich tatsächlich zum Luxus-Event. 🙄

Von den Gurken nahm ich dann Abstand und wählte stattdessen ... eine Bio-Gurke für nur 1,39 Euro, nur eine, weil mir auch dabei zwei zu teuer gewesen wären, aber ist das nicht verrückt, was die Preise für Kapriolen schlagen?

Neulich waren Barillanudeln 30 billiger als die Eigenmarke und nun bei normal und bio das gleiche Spielchen ... 

 Und dann sind da noch F.s Finger.

Schon seit drei Tagen jammerte er, sie täten ihm weh, es fühle sich an, als säßen da Splitter unter der Haut.

Nun habe ich sie mir eben mal angeschaut und habe den Verdacht, ihm könnte das gleiche passieren wir mir, dass sie mit der ständigen Kälte im Haus nicht klarkommen und nun ebenfalls anschwellen, nachdem die Nebenwirkungs-Angaben seines neuen Schilddrüsenmedikamentes nichts hergaben, auf das ich es schieben könnte.

Abwarten und beobachten, auf jeden Fall isses nicht besonders schön, was dieser Staat einem zumutet.

Für morgen 13 Uhr steht meine Verabredung übrigens, das Thema Essen würde M. gerne mit mir besprechen und ich bin richtig gespannt, was er sich darunter vorstellt.

Möchte er etwas über deutsche Essgewohnheiten erfahren oder geht es ihm nur um die Bezeichung der verschiedenen Lebensmittel?

Ich bin gespannt ... 😊


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀

 

 


Dienstag, 14. Februar 2023

Wie empfangt ihr eigentlich TV?

 Bei uns kommt es über den Router und zufällig stieß ich vor ein paar Tagen in der Mediathek von Magenta TV auf den Film "Leben im Paralleluniversum".

Offenbar ist er auch bei Amazon Prime verfügbar, solltet ihr also auf irgendeinem Weg Zugang dazu haben, kann ich euch nur ans Herz legen, euch diese 50 Minuten einmal anzusehen.

Es wird anschaulich gezeigt, wie der noch junge Einstein den Weg für die Quantenpysik ebnete und was sich daraus alles an Möglichkeiten ergibt.

Hier noch ein Artikel dazu, der es auch für den Laien einigermaßen verständlich umreißt, worum es überhaupt geht - der dort erwähnte Physiker und Kosmologe Prof. Max Tegmark kommt auch im Film des Öfteren zu Wort, und selbst wenn er womöglich etwas übers Ziel hinausschießt, darf man mehr als gespannt sein, was man mit Hilfe des Teilchenbeschleunigers des Europäischen Kernforschungszentrums CERN noch so herausfinden wird.

Mich selbst haben diese Fragen seit jeher beschäftigt und ich entsinne mich genau, wie ich - ich muss etwa sechs oder sieben gewesen sein - meinen Papa löcherte mit z.B.: "Wo fängt die Welt denn an und wo hört sie auf?"

Es gäbe weder Anfang noch Ende, erklärte er mir, denn die Erde sei ja eine Kugel und dann nahm er einen Ball in die Hand, um es mir zu verdeutlichen.

Hmmm...?

Ich legte einen Finger auf das Ventil, fuhr mit dem Zeigefinger der anderen Hand rund um den Ball und sagte: "Aber guck, da bin ich doch wieder da, wo ich angefangen habe?" 😁

Gar nicht so einfach für meinen armen Papa (wie übrigens auch für den Großonkel, den ich ebenfalls ständig mit Fragen quälte), meiner kindlichen Logik etwas entgegenzusetzen, zumal er dann versuchte mir die Unendlichkeit zu erklären, als ich mich nun nämlich nach dem Ende des Weltalls erkundigte.

Und dann stellte ich eine Frage, die mich heute noch verblüfft, kam ich damit doch zum gleichen Schluss wie die heutigen Physiker, nämlich: "Gibt es mich dann womöglich woanders noch einmal genauso?"

Papa war damit endgültig überfragt, aber wirklich ausschließen konnte er es auch nicht, also blieb mir nichts anderes, als weiter für mich allein über solche Dinge nachzugrübeln.

Wie gesagt, ich war 6 oder 7 Jahre alt ... und es sollten noch Jahrzehnte vergehen, bevor ich mich eingehender mit den Möglichkeiten beschäftigte, die die Physik heutzutage ernsthaft erörtert, zumal es ja auch noch so viel anderes zu erkunden gab.

Wobei ich im Nachhinein aber erkenne, dass alles, was mich beschäftigte, mit allem zusammenhängt, denn da war z.B. meine Skepsis gegeüber Religion, mit der ich erst so richtig mit neun Jahren konfrontiert wurde, als ich anfing, ein katholisches Mädchengymnasium zu besuchen, obwohl ich selbst evangelisch war.

Wie beneidete ich meine Mitschülerinnen um ihren Glauben und um das schwarze Aschekreuz auf der Stirn, das sie am Aschermittwoch von der wöchentlich vor dem Unterricht stattfindenden Messe mitbrachten.

Warum - verdammt noch mal - war ich nur so anders als sie? 

Was stimmte mit mir nicht?

Warum konnte ich nicht an ihren Gott glauben, wenn doch alle sich so sicher waren, dass es ihn gäbe?

Äußerlich gehörte ich dazu, doch innerlich kochte ich immer schon mein eigenes Süppchen, ständig kreisten Gedanken in meinem Kopf, die so gar nichts mit dem zu tun hatten, was die anderen (im Gegensatz zu mir) als wichtig erachteten, und drüber reden lohnte sich nicht, sie hätten mich dann eh nur verständnislos angeschaut.

Blöd, dass ausgerechnet meine eigene Mutter versuchte, mich so klein wie möglich zu halten, denn die Selbstzweifel, die sie mir einsäte, gingen natürlich auf, ich kaufte es ihr ab, dass ich wohl weniger intelligent war als andere Menschen, obwohl ... hihi, mir dann auch dran wie an fast allem gewisse Zweifel kamen. 🤣

Und dann waren da diese Déjà-vu-Erlebnisse.

Kennt ihr das auch, diesen Bruchteil einer Sekunde, in dem einen das Gefühl überfällt: Genau diesen Moment, diese Situation habe ich schon einmal erlebt?

Blitzeschnell geht das, schon ist es wieder verschwunden, nur die Verwunderung bleibt, ein innerliches Kopfkratzen, nanu, was war das denn jetzt?

Auch andersherum passiert mir das mitunter, seltsamerweise fast immer nur, wenn ich auf der Eckbank in der Küche sitze.

Huch ...?

Ach ja, klar, ich bin ja hier und das ist meine Küche, geht es mir dann durchs Hirn, genauso in nur dem Bruchteil einer Sekunde wie beim Déjà-vu, mir früher unerklärlich, aber gemeinsam mit der Multiversum-Theorie könnte ein Schuh daraus werden, wenn nämlich doch einige von uns eine Ahnung hätten von dem, was gleichzeitig woanders abläuft, wobei man das Wort Zeit dann allerdings mit Vorsicht benutzen muss, denn sie ist dann nichts mehr, was in nur eine Richtung abläuft. 

Was übrigens auch dazu passen würde, ist dieser immer wiederkehrende Traum, in dem ich verzweifelt mein Ziel suche, ich selbst bleibe die Gleiche, aber die Welt, in der ich unterwegs bin, scheint ständig ihr Gesicht zu wechseln, selbst Berge und Täler verkehren sich - wo es eben noch nach oben ging, gehts es nun abwärts und umgekehrt ...

Sehr interessant finde ich auch, was der Artikel zum Thema Religion sagt und zu den Parallel- oder Zweitwelten, die man dort ja eigentlich noch nie bezweifelte, egal  ob man sie nun Paradies oder wie auch immer nennt.

Unterm Strich - ihr werdet es vielleicht ahnen? - läuft das alles auf ... Unsterblichkeit hinaus, und zwar auf eine, die sich am Ende vermutlich auf Physik begründen lassen wird statt auf das, was irgendwelche Heilsbringer verkünden, das Murmeltier lässt täglich grüßen und ob ich das dann wirklich als verlockend empfinde, darüber bin ich mir noch gar nicht so sicher. 😁

Heute Abend werde ich mir den Film jedenfalls noch ein drittes Mal zu Gemüte führen, denn mindestens einen Punkt habe ich schon entdeckt, an dem ich  Herrn Tegmark widersprechen muss, aber ich bin mit dem Thema eh noch lange nicht durch. 😃

Und damit auch zurück ins zumindest scheinbar reale Hier und Jetzt:

Eben schreibt mich mein "Date" an und schlägt den Donnerstagmittag fürs nächste Treffen vor.

Gar nicht meine Uhrzeit, aber ich denke, ich werde mich darauf einlassen und anschließend dann entscheiden, ob und wie das weitergehen kann.

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀


 



Montag, 13. Februar 2023

Die Mutter kündigt an, ...

 ... einen Obstsalat machen zu wollen. Die 500 g fassende Schüssel soll gefüllt werden, da sie aber von keiner Obstsorte ein ganzes Pfund vorrätig hat, soll es eine Mischung werden.

Äpfel, Birnen, Bananen, Kirschen, Erdbeeren und Apfelsinen lagern in der Speisekammer - ich selbst mag keine Kirschen und Erdbeeren, mein Bruder verabscheut Apfelsinen und Birnen, unsere Schwester bevorzugt Äpfel und Bananen, der Papa findet Bananen und Äpfel fies, während Oma und Opa und alle Cousins und Cousinen, die ebenfalls mitessen sollen, noch einmal andere Vorlieben haben.

Nun ist guter Rat teuer - maximal drei Sorten Obst werden wohl im Salat landen, doch welche soll die Mutter nun nehmen, damit zumindest die meisten von uns anschließend kein Magendrücken bekommen?

Kleine Holzäpfelchen, Minibirnchen usw. hat sie bereitgelegt, jeder von uns soll sich nun zwei aussuchen und in einen Topf geben, dann wird gezählt, wie wild gerechnet und obwohl die Apfelsinen zahlenmäßig am meisten vorhanden sind, entscheidet sich die Mutter dann aus einer Kombination von Erdbeeren, Kirschen und Äpfeln, weil sie so die 500 g genau zusammenbekommt.

Pech für mich und da ich genau weiß, dass ich auch beim nächsten Mal wieder "die Katze im Sack kaufen" werde, ist mir jetzt schon klar, dass ich mich dann nicht mehr an der Abstimmung beteilige, lieber ganz auf den Nachtisch verzichte, bekomme ich ja sonst doch wieder das hinengepackt, was ich gar nicht mag - eben weil ich vorher nicht abschätzen kann, was die Mutter am Ende miteinander zu kombinieren gedenkt.

So in der Art ging mir das gestern durch den Kopf, als ich die Berichterstattung zur Wahl in Berlin verfolgte und hörte, dass die Beteiligung um eine weitere Viertelmillion gesunken ist.

Und nicht nur gestern, sondern bei jeder Wahl kommen mir diese Gedanken. Natürlich gehe ich wählen, aber jedes Mal frage ich mich, was es bringt, wenn ich dann fast sicher davon ausgehen kann, dass die Partei, die ich vielleicht präferiere, sich am Ende mit genau der zusammentut, die ich so gar nicht an der Regierung wissen möchte.

Um noch mal auf's Obst zurückzukommen: Wäre es nicht einfacher, die Mutter würde uns vorher schon die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten zur Auswahl anbieten, also z.B. Äpfel und Birnen, Kirschen, Erdbeeren und Bananen oder auch Äpfel mit Bananen?

Dann wüsste ich, was ich zu erwarten hätte, und könnte mich für's kleinste Übel entscheiden, will sagen, mir geht das Herumgeeiere mit den Koalitionen mächtig auf den Geist, denn entscheide ich mich für die Äpfel, gucke ich blöd, wenn ich am Ende dann doch vornehmlich Erdbeeren und Kirschen aufm Teller habe.

Von daher wundert mich der Wahlverdruss bei den Leuten nicht wirklich und man darf gespannt sein, wer nun in Berlin das Ruder übernimmt oder eben auch weiterführt wie bisher, egal wofür sich die meisten entschieden.🙄

Und immer noch ärgert es mich, dass man sich damals für ausgerechnet diese Stadt als Hauptstadt entschied, den Ort, in den alle jungen Männer aus dem Westen strömten, die Bock auf Remmidemmi rund um die Uhr hatten, aber keinen auf Bundeswehr, und den Ort, in dem Schwerstkriminelle aus der Haft entlassen werden, weil man angeblich keinen Platz für sie hat. 

Würde unser Ortsbürgermeister ausgerechnet in dem Haus leben, das das schlampigste und marodeste von allen ist und in dem jeder macht, was er grad will, würde ich darauf vertrauen, dass er die Geschicke unseres Stadtteiles zu lenken weiß?

Nee, ich fürchte, das täte ich nicht, aber Berlin soll ich als Aushängeschild unseres Landes gutheißen ...? 😎

Und dann ist da noch Rex, der mich mal wieder vor ein großes Rätsel stellt, und erneut geht es um die männliche Markierungswut.

Das Problem ist ja nicht neu, aber immer, wenn ich meine, es endlich im Griff zu haben, überlegt er sich etwas Neues.

Diesmal sind es die beiden Vorhangsschals, die im Flur am Kellereingang hängen, wo das Anbringen einer Tür nicht möglich ist, weil man lange vor unserer Zeit die Richtung der Treppe nach oben genau umkehrte.

Ist auch egal, was man da baulich vermurkst hat, an sich können wir ganz gut damit leben und mit diesen Vorhängen sieht es sogar hübsch aus, vorausgesetzt, sie werden nicht angestrullert, was ja nun wirklich keine schöne Idee ist. 😕

Es geht nicht etwa darum, dass der arme Kerl Druck hätte und nicht weiß, wohin damit, denn er macht es, auch wenn nur drei Meter weiter die Tür zum Garten sperrangelweit offensteht.

Irgendetwas will er damit mitteilen, ich verstehe nur nicht, was, deshalb hab ich gestern kurzen Prozess gemacht, die Vorhänge abgenommen und gewaschen.

Mal sehen, wie er darauf nun reagiert - sollte jetzt alles trocken bleiben, müssen wir halt erst mal mit dem nackten Kellereingang leben - nicht sehr freundlich, aber besser als angepisst. 😁


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀