Sonntag, 31. Dezember 2023

So geht es denn zu Ende

 Also nur das alte Jahr meine ich 😉, und das hoffentlich ohne größere Zwischenfälle.

So schade ich es finde, dass wir Silvester nicht mehr wie früher gemeinsam mit den Nachbarn in der Partyhütte feiern können, so gut ist es doch für Rex, dass wir den Abend komplett mit ihm verbringen werden, denn seine Nerven sind nun schon seit Tagen sehr angespannt, weil fast rund um die Uhr geknallt wird.

In einigen Stadtteilen gehört es unter Jugendlichen inzwischen das ganze Jahr über dazu, Anwohner und auch Tiere mit Polenböllern in den Wahnsinn zu treiben, und gestern fiel mir auf, wie gespalten selbst dazu die Meinungen sind.

Ich lese es sehr häufig in den örtlichen Gruppen der sozialen Netzwerke, wie belastet sich manche dadurch fühlen, aber wagen sie sich, sich darüber zu beklagen (weil sie zum Beispiel schichten und gerne auch mal schlafen würden), kommen sofort die Stimmen, die sie bestenfalls als Spaßbremsen bezeichnen, regelrecht runtergeputzt werden sie und bekommen am Ende von diesen "Freigeistern" sogar mitunter noch die rechte Keule übergebraten.

Was ich daran interessant finde, ist, dass man ja einfach weiterscrollen könnte, wenn einem ein Beitrag nicht zusagt, während das mit den Ohren der Lärmgeplagten ja nicht so einfach geht. 

Hat schon was, wie sich die angeblich doch so Toleranten dann mit ihrer Intoleranz selber die Maske herunterreißen ... 😁

Ansonsten war ich gestern lange mit den Vorbereitungen zu unserer Nicht-Party beschäftigt.

Donnerstag und Freitag hatten die Lebensmittelläden den Rotstift gehörig zum Einsatz gebracht, also schlug ich zu und hatte mich dann neben Schnitzeln und Koteletts auch noch um etliche Scheiben Fleischkäs und mit Speck umwickelte Würschterln zu kümmern.

Ich wollte das erledigt wissen, weil mich heute Vormittag der Kartoffelsalat beschäftigen würde, und zog der Einfachheit halber auch gleich den Fleischkäs mit durch die Panade, erstmalig, und tatsächlich schmeckt das richtig gut.


Der Berg, der sich hinterher auftürmte, war nicht von schlechten Eltern - falls also jemand noch  nichts vorhat heute Abend, immer her mit euch, das Essen reicht für alle. 😀


Wobei das eh nur ein Zwischenstand war, am Ende war der Teller noch bissl voller und sah auch hübscher aus, nachdem ich die alten Zeitungen, die ich vorher immer auslege, weggeräumt hatte. 😉

Wie sehen denn eure Pläne für den Abend aus? Ähnlich ruhig wie bei uns?

Silvester gehört für mich eigentlich wie der Heiligabend zu den Tagen, wo ich keinen Fernseher mag, aber drumherumkommen werde ich wohl kaum, denn wenn man eh 24/7 zusammen ist, setzt man sich dann kaum hin, um bewusst darauf zu verzichten und gepflegte Konversation zu betreiben. 😅

Also zusammenreißen, den anderen auf der Mattscheibe beim Feiern zuschauen und sich an die Zeiten zurückerinnern, wo man selber noch mittendrinsteckte im fröhlichen Treiben.

Am schönsten lief es für uns eigentlich zu Stuttgarter Zeiten, denn sofern wir nicht zu meinen Eltern gefahren waren, verbrachten wir diese Nacht dann bis ins Morgengrauen hinein in unserer Stammkneipe, sangen, tanzten, aßen vom Büffet, erfreuten uns an der Travestieshow eines schwulen Freundes, redeten und lachten - schee war's und zugegebenermaßen auch immer ziemlich feucht. 🥂 😅


Rutscht gut hinein ins Neue Jahr, das euch nur Gutes bringen möge und uns allen hoffentlich friedliche und freundlichere Zeiten! 😊




Samstag, 30. Dezember 2023

Nein, M. sah ich ...

 ... vorgestern wieder nicht, A. war allein mit den Kindern und erzählte, dass der Gatte unterwegs sei, um das richtige Fitnessstudio für sich herauszufinden, denn er habe mehrere Kilos zugenommen.

Immer mehr kann ich nachvollziehen, warum sie sich vor ihrer Abreise aus der Türkei genau ansahen, "wie viel in jedem Land gibt", denn sie sind materiell wirklich bestens versorgt und können sich deutlich mehr erlauben als F. mit seiner kleinen Rente. 

Ansonsten war es wieder sehr nett mit uns.

Den kleinen Sohnemann wollte ich mal testen, ob und wie viel Deutsch er inzwischen versteht, nachdem er nun ja schon ein halbes Jahr in den Kindergarten geht, aber wie immer zierte er sich zunächst ein wenig und ließ sich auch nicht anmerken, ob er kapierte, was ich ihn fragte.

Bis ich dann in die Falle lockte.

Er hatte seine kleinen Schätze angeschleppt und zeigte mir stolz seine "Gemälde".

"Ohhh", sagte ich, "das ist aber ein schönes Blau oder ... ist das womöglich gar nicht blau, sondern grün?"

Hihi, damit hatte ich ihn, denn nun krähte er ganz aufgeregt: "Gelb!!!"

War es gar nicht, es war tatsächlich blau, aber immerhin wusste ich nun, dass er mir durchaus folgen konnte. 😂

Was den Kindergarten angeht, blicke ich immer noch nicht ganz durch, ob es sich um einen "offenen" handelt, aber das Konzept scheint mir in diese Richtung zu gehen, umso bedauerlicher ist es nun, dass die einzige Bezugsperson, die er dort gefunden hatte, gekündigt hat.

A. erzählte schon mehrmals, dass sie den Kleinen beim Abholen immer allein und traurig irgendwo herumsitzend vorfand, wenn diese eine Kindergärtnerin frei hatte - wirklich schade, denn indem man diesen winzigen Menschlein selber die Entscheidung überlässt, wo sie gerade mal teilnehmen möchten, scheint man mir Integration und Zusammengehörigkeitsgefühl zu verhindern. 

Und dann wies mich A. noch auf ihre vielen Notizblätter hin.

Sie notiert sich ständig irgendwelche Dinge (genauso gehe ich auch vor) und fertigt dann hinterher vorbildliche Reinschriften an in ihrer wunderschönen und gestochen scharfen Handschrift.

Diese Schmierzettel sind alles Abfallprodukte aus der Schule ihrer Tochter.

"Warum bekommen die sooo viele Blätter?", fragte A. mich ratlos und zeigte mir die Vorderseiten dieser Ausdrucke, auf denen oftmals nur eine einzige Aufgabe steht oder eine winzige Zeichnung zu sehen ist.

Gute Frage - überall werden wir mit dem Thema Umwelt bombardiert, alles wird angeblich ihr zuliebe verteuert, an jeder Ecke sollen wir Papier einsparen und aus diesem Grunde immer mehr digital erledigen, doch in den Schulen werden die Ressourcen dann derart sinnlos verschwendet?

Im Februar steht die A1-Prüfung für A. an, deshalb arbeiteten wir neben Frühstück und Kindern sehr intensiv, beschäftigten uns mit der Beschreibung von Fotos mit extrem langweiligen Einkaufsszenen, in die dann bestimmte Dinge wie z.B. "sowohl - als auch" eingebaut werden mussten, und natürlich tauschten wir auch Privates dabei aus.

Ob ich eigentlich spezielle Waschmaschinenreiniger verwende, wollte A. wissen, ich verneinte und erklärte, dass ich meist den Weichspüler durch Essig ersetze, dem ich ein paar Tropfen Lavendelöl oder andere Düfte zufüge, womit sich das Thema teure Entkalker dann erledigt hätte.

Als wir mit allem durch waren und ich meine Brille einpackte, schnappte sich A. auf einmal die Kinder, verschwand mit ihnen in der Küche und schob sie Sekunden später vor sich her zurück, direkt zu mir, und nun drückte mir die kleine B. dies hier mit einem "Frohe Weihnachten" in die Hand ... 🥰


 Was mich tief berührte, hatte ich doch bisher eher den Eindruck gehabt, dass die Familie um alles einen ängstlichen Bogen machen würde, was irgendwie christlich klingen könnte.


Dann marschierte ich los zum Rhein, um mir das Hochwasser anzuschauen. Hier sieht man die Treppe, über die man normalerweise hinuntersteigt, um dann auf dem Leinpfad laufen zu können:


Der Weg ist verschwunden, stattdessen Wasser, wohin man sieht:



Danach direkt weiter zu Aldi und dort stand auf einmal U.s Sohn mit seinem Kumpel vor mir an der Kasse.

Sie hatten sich mit Feuerwerk eingedeckt, erzählten, dass bei den anderen Läden schon alles ausverkauft gewesen sei, und auch hier waren die Regale bereits so gut wie leer.

Das soll was werden, zumal das Getöse nun eh schon seit Tagen anhält. Fast rund um die Uhr hört man es aus allen möglichen Richtungen knallen - nicht gut für Rex, den das sehr beunruhigt, von den Wildtieren mal ganz zu schweigen. 😥

Ob sie mit dem Auto da seien, fragte ich dann, denn wenn ich zu A. gehe, nehme ich ja meinen Trolley nicht mit - erstens will ich ihn nicht unbedingt die Treppen schleppen und zweitens habe ich Muffe, dass er mir im Treppenhaus geklaut werden könnte.

Nun hatte ich ein paar Dinge mehr als geplant eingekauft und freute mich dolle, als S. bejahte, sie wären mit Vatters Wagen da und sie würden gerne auf mich warten.

Unterwegs erfuhr ich, dass die beiden Schulkameraden waren und der Freund im Gegensatz zu S., dem es ja zu anstrengend gewesen war, durchzog und seit diesem Jahr sein Abi in der Tasche habe.

"Und nun?", wollte ich wissen.

Er habe vor auf Lehramt zu studieren, erzählte er, aber im Moment laufe erst mal ein FSJ.

"Als da hieße? Abkürzung für freiwilliges soziales Jahr, oder was ist das?"

Nun mischte sich S. ein - ich muss immer noch grinsen, denn er mahnte seinen Kumpel, der irgendwie das Rumdrucksen anfing:

"Mit DER kannste normal reden, die versteht das, denn DIE ist nicht blöd". 🤣

Ach sooo, meinte dieser nun, ja, normalerweise würden die Leute so komisch nachhaken, was er denn mit der Bundeswehr am Hut habe, während er doch nur vom Bundesfreiwilligendienst rede, und das sei ihm dann zu doof  ...

Ich amüsierte mich köstlich, denn erst die Tage hatte sich S. kurz zu U. und mir dazugesellt, ganz passend, nachdem sie mir vorher erzählt hatte, er habe sich zu einem argen Klugscheißer entwickelt.

Zu einem kleinen Vortrag hub er an, um mir die Vorteile von TikTok näherzubringen, woraufhin ich ihm darlegte, was ich von chinesischer Spionage halte. 😁

So war das einige Male hin und her gegangen, immer wenn er versuchte mich mit seiner vermeintlichen Bildung zu beeindrucken, servierte ich ihm Argumente, die ihn zusehends ins Schwimmen brachten - zu U.s allergrößtem Vergnügen übrigens, und deshalb machte mir die Situation im Auto nun wirklich Spaß. 😂

Nachdem er diesen Satz zu seinem Freund gesagt hatte, erwiderte ich von meinem Rücksitz aus:

"Na, das will ich zumindest hoffen, dass ich nicht ganz blöd bin, und ... wenn ich es recht überlege, kann man mit mir sogar ernsthafte politische Diskussionen führen, sofern man mir denn gewachsen ist." 😂🤣😂

Letzteres mit einem Augenzwinkern zu S., der mich im Rückspiegel ansah - eine Art stilles Einverständnis, denn er weiß, dass ich ihn sehr gerne mag, es nur besser fände, wenn er endlich etwas lernen würde, statt nur große Sprüche mit nix dahiner zu dreschen. 😉

Abends rief dann noch mein Bruder an - das Thema Weihnachten umging er, offenbar war es ihm auch nicht ganz koscher, wie das gelaufen war, dafür quatschten wir aber zwei Stunden lang über andere Dinge und nun kann das neue Jahr kommen.

Und weil das nicht mehr fern ist, sollte ich jetzt hurtig in die Küche springen, wo 4 Schnitzel und 4 Koteletts darauf warten, geklopft, paniert und gebraten zu werden.

Also auf in den Kampf ... 


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 🙂

 








Donnerstag, 28. Dezember 2023

Nix gibt's zu erzählen ...,

 ... es war einfach einer jener Tage, die genauso gut hätten ausfallen können.

Bissl PC-Arbeit, bissl Haushalt, ein schönes warmes Vollbad und immerhin die Erkenntnis, dass ich meine Videokamera, die seit vielen Jahren unbeachtet im Schrank liegt, mal hervorholen sollte.

Einen Videoracorder haben wir natürlich schon lange nicht mehr, nun ist die große Frage, ob man diese Cam mittels Kabel womöglich direkt an Fernseher oder PC anschließen kann?

Ich habe nicht mal mehr eine Vorstellung, was im Einzelnen ich damit filmte, aber so viel steht fest, meine Eltern und auch Püppi müssten drauf sein, und zwar alle noch höchst lebendig.

Wäre schade, wenn diese Aufnahmen das gleiche Schicksal erlitten wie die alten Super-8-Filme vom Großonkel.

Die hatte ich ja für sehr teures Geld in einem Fachgeschäft auf Video-Format umwandeln lassen, meine Mutter schenkte diese Erinnerungen Papa zum Geburtstag, doch leider verschwanden sie nach ihrem Tod auf Nimmerwiedersehen.

Vermutlich hat die "nette Nachbarin", die schon meine Oma pflegte und auch bei Muttern nach ihrem Umzug in den Schwarzwald ganz selbstverständlich ein- und ausging, sie wie so vieles anderes für sich verhaftet und nun erfreut man sich in Portugal daran?

So habe ich nun tatsächlich mal einen Vorsatz fürs neue Jahr, was bei mir eher ungewöhnlich ist, und damit auch genug für heute, denn ich sollte mich rasch um mein Postfach kümmern, da ich später dann bei A. sein werde.

Es sind Ferien, also werden die Kinder daheim sein und womöglich auch M.?

Das wäre ja was, ich habe ihn schon seit den Sommerferien nicht mehr zu Gesicht bekommen.

Schaun  mer mal ...


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Mittwoch, 27. Dezember 2023

Nachdem ich mich gestern in ...

 ... Meer- und Erinnerungslaune geschrieben hatte, machte ich mich auf die Suche nach einer bestimmten Fototasche, die ich am Ende dann gar nicht fand, dafür aber viele andere, die mich dann auch darauf brachten, dass ich mich mit den Jahreszahlen vertan hatte, denn 1991, dem Jahr meiner Fuß-OPs, waren wir gar nicht in Domburg, sondern auf Texel.

Meine Eltern hatten sich dort für die Sommerferien ein Mobilheim gemietet und stellten dann fest, dass das Ding riesig war, so groß, dass auch F. und ich noch mit hineinpassen würden. Urlaub war in weiser Voraussicht schon mal eingereicht worden, also genügte nun ein Anruf und schon machten wir uns auf den von Stuttgart aus recht weiten Weg.

Schön war's und ich glaube, man sieht es meinen Eltern an, wie sehr auch sie diese Wochen mit uns genossen:


Und familiär ging es dann gestern auch weiter, weil ich nämlich noch meine Tante anrief, die Frau von Mutterns verstorbenem Bruder, zu der ich erst nach dem Tod meiner Mutter Kontakt bekam, weil sie das zuvor ja verhindert hatte.

Es ist gar nicht lange her, dass die Tante mich anrief, trotzdem wollte ich ihr gerne Frohe Weihnachten wünschen und sie freute sich dolle darüber, musste dann aber das Gespräch abbrechen, weil ihr Sohn von nebenan aus dem Haupthaus kam, um sie abzuholen.

Und nun wurde es ganz witzig, denn auf einmal rief eine mir bis dato unbekannte Männerstimme: 

"Hallo xxx, ich bin's, der H., ich hol die Mutter grad ab und wir sind leider in Eile, aber nächstes Mal sagt sie mir Bescheid, wenn sie dich wieder anruft, dann komme ich mal dazu, denn sie erzählt immer so viel von dir."

Ja, wie geil fand ich das denn? 😀

Onkel und Tante haben vier Kinder in die Welt gesetzt, aber nur die beiden älteren habe ich als Winzling mal kennengelernt, die beiden jüngern dann schon nicht mehr, und zu denen gehört mein Cousin H.

Würde mich freuen, ihn zumindest telefonisch mal kennen zu lernen, denn meine Tante ist bereits 86 und es wäre doch schade, wenn nach ihr der Kontakt zu diesem Teil der Familie wieder komplett abrisse.

Schaun mer mal ...

Ansonsten nichts Neues gestern, außer dass es richtig guttat, ein paar regenfreie Stunden zu erleben.

Schon war ich im Garten am Wurschteln, merkte das abends sehr gut, weil ich dadurch wieder sehr viel besser einschlafen konnte als an den faulen Tagen, und demensprechend kam ich auch heute früh endlich wieder beizeiten aus dem Bett.

Mit etwas mulmigem Gefühl ging ich dann mit Rex aus dem Haus und sah mich erst mal vorsichtig um, ob das Wasser schon käme ... 

Nicht weit von uns hat ein maroder Deich zu lecken begonnen, die Feuerwehr ist im Dauereinsatz und in den örtlichen Gruppen werden bereits die Notfallpläne der Stadt geteilt.

Bei 9,47 Metern steht der Pegel im Moment, ab 10 würde es wohl endgültig kritisch werden, also kann man jetzt nur hoffen, dass die einströmenden Wassermassen aus der Ruhr die Lage nicht vollends ins Kippen bringen, zumal auch Petrus nun schon wieder seine Schleusen geöffnet hat. 

Wäre ziemlich doof, wenn unsere neue Heizung nun gleich ersäuft werden würde. 🙄

Mal sehen, falls wir morgen noch trockene Füße haben, werde ich nach meinem Treffen mit A. mal einen Erkundungsgang unternehmen und ein paar Bilder machen.

Ein Nachbar tat dies gestern schon, dadurch weiß ich, dass die Treppe, die zum Leinpfad hinunterführt, unterhalb dessen normalerweise noch etliche Meter Böschung bis zum Wasser sind, schon zu einem guten Teil überspült sind, es könnte also eine sehr knappe Kiste werden ...


Es kann nicht schaden, uns uns vielen anderen Hochwassergefährdeten im Lande die Daumen zu drücken, und das werde ich gleich in der Wanne tun, denn da drückt sich's eindeutig wärmer. 😉


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund (und trocken)! 🙂




Dienstag, 26. Dezember 2023

Es muss im Sommer 1991 gewesen sein ...

 Wir verbrachten unseren Sommerurlaub bei meinen Eltern, denn da wir noch in Stuttgart lebten, sah man sich ansonsten ja nicht allzu oft.

Mein Papa war sehr unternehmungsfreudig, und es konnte passieren, dass er von jetzt auf gleich Lust aufs Meer bekam.

So auch jetzt und wie auch immer er das hinbekam, es gelang ihm tatsächlich, aus dem Stegreif zwei Doppelzimmer in seinem kleinen, aber feinen Lieblingshotel in Domburg klarzumachen und wenige Stunden später befanden wir uns auf der Autobahn.

Sollte sich jemand für die niederländische Nordeeküste interessieren, neben dem wunderschönen Texel kann ich auch die Halbinsel Walcheren sehr empfehlen mit ihren malerischen alten Orten, den traumhaften Stränden und den wunderbaren Dünenlandschaften.

Es war das Jahr mit meinen Fuß-OPs, die erste hatte ich bereits hinter mir, drei weitere sollten folgen und damit viele Monate, in denen ich mit dem rechten Fuß gar nicht mehr auftreten durfte, aber noch war ich bedingt einsatzbereit und so mieteten wir uns Fahrräder, erkundeten die Gegend und verbrachten auch viel Zeit am Strand.

Und dann kam dieser Moment, den ich nie vergessen werde, weil ich ihn zutiefst bewusst erlebte.

Papa, mit dem ich meist gemeinsam in den Wellen herumtobte, hatte das Wasser schon verlassen, ich blieb allein zurück, schwamm etwas weiter hinaus, drehte mich auf den Rücken, ließ mich sanft schaukeln, sah in der Ferne meine Lieben auf ihren Handtüchern, wandte den Blick hoch zum tiefblauen Himmel, beobachtete, wie einige wenige Schäfchenwolken vorbeischwebten, und dachte: Halte diese Sekunde gut fest, wer weiß, ob du das so noch einmal erleben wirst, und ganz sicher wird die Zeit kommen, wo du dich verzweifelt nach solchen Momenten zurücksehnen wirst ...

Jep, dem ist so, und besonders an Tagen wie Weihnachten fällt es mir auf, wie wenig von dem noch übrig ist, was man einst so selbstverständlich als Familienfest beging. 

Sei's drum, nun ist es fast vorbei, bleibt noch Silvester mit der Scheißknallerei, die Rex jetzt schon verrückt macht, zu überstehen, dann kann das Leben wieder in gewohnteren Bahnen verlaufen und nachdem heute sogar zum ersten Mal die Sonne hervorlugte, nachdem es gestern tatsächlich keine einzige regenfreie Sekunde gab, beginne ich mich darauf zu freuen. 

Gestern war ein extrem langweiliger Tag, schrecklich, dieses erzwungene Nichtstun, dem ich so gar nichts abzugewinnen vermag, zumal nun auch F. noch mit Magen/Darm anfing, offenbar war das ein Virus, den ich uns angeschleppt hatte?

Egal, Läbba geht weiter, noch zumindest, also auf zu neuen Ufern ...


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Montag, 25. Dezember 2023

Gerade entdeckte ich ...

 ... in einem sozialen Netzwerk ein Foto der kleinen Kirche im Dörfli meiner Kindheit.

Der Sohn unseres Nachbarbauern, mit dem ich bis heute in Kontakt stehe, hat es gestern Abend aufgenommen, das alte Gemäuer stimmungsvoll beleuchtet und neben dem glitzernden Tannenbaum sieht man sogar das Denkmal, auf dem die Kriegstoten verewigt sind, unter anderem auch der kleine Sohn von Großonkel und -tante.

Mit einem Schlag war es da, das innige Gefühl der Vertrautheit, das Wissen, wie sehr ich dort einst dazugehörte, und wieder war sie da, diese Wärme, die ich stets empfand, wenn mich das Dorf mit all seinen Bewohnern so herzlich aufnahm - mein persönliches kleines "Bullerbü", mein Zufluchtsort vor der Angst, die ich daheim meistens vor den Launen meiner Mutter haben musste, mit denen sie ja unser aller Leben dominierte.

Schön fand ich das, bedankte mich sogleich für das wunderbare Bild, wünschte Frohe Weihnachten und schon entspann sich ein munterer kleiner Austausch. 🥰

Gestern Abend, nun ja, wie geplant machten wir halt das Beste daraus und nachdem unsere Bäuche gefüllt waren, hatte F. reichlich zu tun, bis er alles ausgepackt hatte, was ihm das Christkind (das sogar mit dem Glöckchen läutete 😀) unter den Baum gepackt hatte:

Mit diesem Fußwärmer wurde es recht spaßig, denn immer wenn F. darin die Füße anhebt, nickt das Tier einem freulich zu und grinst 😂:


 

Heimlich hatte ich gehofft, F. würde sich für den weiteren Verlauf zu einem Spieleabend überreden lassen, was aber nicht der Fall war, also kam dann tatsächlich das, was seit 2007 (das letzte normale Weihnachtsjahr, da mein Papa noch lebte) unvermeidlich zu sein scheint, nämlich der Fernseher.

Für "Das ewige Lied" hatten wir uns entschieden und waren uns beide sicher, dass wir schon einen älteren Schwarz/weiß-Film sahen, in dem die Entstehung von "Stille Nacht, heilige Nacht" eindrücklicher thematisiert wurde, nur konnte ich leider bisher dazu nichts herausfinden im Internet.

Anschließend dann noch rübergeschaltet zur "Feuerzangenbowle", eine gute Idee, denn so oft wir diesen Film auch schon gesehen haben so können wir uns doch jedes Mal aufs Neue köstlichst darüber amüsieren.

Damit war es dann geschafft, den Abend herumbekommen, mehr darf man sicher nicht erwarten davon, wenn man es nicht auf die Reihe bekam, sich eine eigene Familie aufzubauen - kein Grund zum Jammern, aber auch keiner zum Jubeln, ein Abend halt, abgesehen von den Geschenken für F. einer wie jeder andere und jut is ... 😉

Heute Morgen fiel es mir dann auf, wie still es hier geworden ist, zumindest in Bezug auf Kirchenglocken.

Früher hörte ich vom Garten aus  je nach Windrichtung oftmals mehrere gleichzeitig läuten, aber eine Kirche nach der anderen wird dichtgemacht, Moscheen haben leider keine Glocken, also läutet nun gar nix mehr, irgenwie passend zur neuen Weihnachtsdunkelheit.

Schon seit Jahren beobachte ich, wie es immer weniger wird an den Fenstern, aber so heftig wie jetzt war es noch nie, tatsächlich ist unser Haus inzwischen das einzige in der ganzen Straße, wo es noch leuchtet, auch auf meinen Wegen durch den Ort sehe ich so gut wie nichts mehr und selbst am Heim nebenan hat man nun auch noch auf die kleinen Lichterbögen an den Treppenhausfenstern verzichtet. 🙁

Fast schade, denn wo Petrus ja nichts anderes mehr kann als Regen, hätten sich die Lichter sicher in den vielen Pfützen besser denn je gespiegelt .. 😅

Und dann war da noch mein kleiner Guschtl heute früh.

Schon seit mehreren Tagen hatte ich ihn nicht mehr gesehen, war ein wenig in Sorge, denn er ist mir doch sehr ans Herz gewachsen, zumal ich mir mit ihm ja auch ein Bindeglied zu meiner Mutter zurechtgebastelt habe.

Sie hatte einst ihren "August", der sie etliche Jahre lang täglich besuchte, und weil mich "mein" Amselmännchen so sehr daran erinnert, bekam es von mir halt den Namen "Guschtl" verpasst - vielleicht biste ja ein Urururenkel vom August, hatte ich ihm erklärt. 😁

Heute früh, es war noch nicht einmal richtig hell, was es aber eh seit Tagen gar nicht mehr wird, war er auf einmal wieder da, pickte munter auf dem Rasen herum.

"Ja, guten Morgen, Guschtl", sagte ich zu ihm, ziemlich laut sogar in meinem Überschwang, "da biste ja endlich wieder. Kommst du von der Mimi und sollst mir frohe Weihnachten wünschen? Dann sag ihr mal, dass es mir fehlt, wie es einst war ..."

Und dann weiter: "Bleib mal bitte noch nen Moment, ich hol nur mal schnell das Handy, nicht abhauen, hörst du ...?"

(Der Bursche ist so niedlich, immer wenn ich mit ihm rede, hebt er das Köpfchen, so als würde er mir tatsächlich zuhören, und hüpft dann immer weiter auf mich zu, bis oft nur noch anderthalb Meter zwischen uns liegen.)

Flitzte los, kam zurück und sah schon von Weitem dick und groß Rex in der Hintertür stehen.

Verdammt, ganz sicher hatte er damit den Guschtl verjagt ...

Nö, hatte er nicht, der kleine Federkerl hatte brav ausgeharrt, auch wenn er Rex nun verächtlich sein Hinterteil zeigte: 


Das freute mich doch sehr und wenn ich mal durchzähle, dann stelle ich fest, dass inzwischen mehr Tiere als Menschen mein Leben täglich begleiten - fein, dass es sie gibt. 🥰


Habt einen schönen ersten Weihnachtstag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Sonntag, 24. Dezember 2023

Wo bleibt sie nur, die Weihnachtsstimmung?

 F. hat nebenan das Radio laufen, statt Glöckchen klingeln die gleichen Popsongs wie immer in meine Ohren und wenn ich dann noch lesen muss, dass Islamisten Anschläge auf den Kölner Dom und andere Orte in Deutschland und Europa planen, dann will auch das mir so recht keine fröhlichen Gefühle vermitteln, mal abgesehen von den Unruhen, die unsere Innenministerin für Silvester erwartet und die vermutlich auch in unserer Stadt noch deutlich wüster als im letzten Jahr ausfallen dürften.

So viele Gedanken gehen mir dazu schon wieder durch den Kopf, z.B. wie lange der Begriff "Islamist" wohl noch als politisch korrekt genug angesehen wird und ob es wohl auch Christimisten oder Buddhimisten geben mag, um die etwas gemäßigteren von ihren fundamentaleren Glaubensbrüdern und -schwestern abzugrenzen? 😊

Schon gut, ich bemühe mich aufrichtig um bessere Laune, auch wenn ich eines zuvor noch loswerden muss, über das ich mich gestern gewaltig ärgerte.

Unsere Hunde-OP-Versicherung hat uns rausgeschmissen, nachdem wir dort seit fast 10 Jahren einbezahlten und noch nie einen Cent in Anspruch nahmen.

Hintergrund ist die per Gesetz verordnete drastische Erhöhung der Gebührenordnung für Tierärzte, die Letzteren kräftig den Säckel füllt, es aber für viele immer unmöglicher macht, sich ein Tier halten zu können, weil die Kosten einen einfach auffressen.

Mit diesem Wissen empfinde ich die neue Strategie unseres Familienministeriums gegen Einsamkeit als scheinheilige Scheiße - sorry, aber anders kann ich es selbst an einem solchen Tag nicht ausdrücken.

Es ist nun einmal erwiesen, dass einem eine Katze oder ein Hund, besonders wenn man älter und alleinstehend ist, sehr gut die Einsamkeit vertreiben können, wobei so ein Hund ja noch zusätzlich für Gesundheit aufgrund von Bewegung sorgt und einem beim Gassigehen auch viele Kontaktmöglichkeiten eröffnet - na ja, zumindest wenn der Hund nicht gerade Rex heißt. 😁

Allein das jährliche Impfen schlägt seit der Neuregelung gewaltig zu Buche und wer sich bisher zumindest für eventuell benötigte OPs mit einer kleinen Vesicherung für um die 10 Euro im Monat auf der sicheren Seite fühlte, der wird nun im Regen stehen gelassen, denn jetzt haben diese Versicherungen den Beitrag mal eben verdreifacht, um die so drastisch gestiegenen Kosten auffangen zu können.

Natürlich können die so gewaltig nicht einfach erhöhen, deshalb also diese Kündigung mit dem Angebot, für über 30 Euro neu einsteigen zu können.

Tja, Pech für uns wie für vermutlich Millionen andere Rentner, denn mal eben 30 Euro im Monat abknapsen, das geht einfach nicht, womit es dann feststeht, dass Rex unser letzter Hund bleiben wird. 😥

Danke, liebe Regierung, ihr habt es echt drauf! 😡

So, und nun endlich zum Vergnüglicheren, denn das gab es ja gestern auch noch.

Mein Bruder schickte mir Fotos vom Hochwasser in seiner Region und von frisch geschlossenen Hochwassertoren. Bei einem Bild meinte, er optisch käme das so raus, als sei das Wasser in der Mitte des Flusses höher als an den Rändern, woraufhin sich dann dieser Dialog entspann, völlig sinnfrei, aber doch sehr vergnüglich:

Ich: Dann bräuchte man ja eigentlich nur in der Mitte Hochwassertore?


Er: Nein, in der Mitte läuft das Wasser nicht über.


Ich: Ach so, na, aber dann müssen die Tore ja immerhin nicht so hoch sein, wenns an den Rändern niedriger ist.


Er: Das ist so, weil die Erde rund ist


Ich: Aber sie dreht sich doch, müsste dann nicht die Fliehkraft dafür sorgen, dass es an den Rändern höher ist als in der Mitte?


Er: Sie dreht sich doch rückwärts, sonst könnte das Wasser gar nicht fließen


Ich: Ach so, aber dann steht Limburg sicher falschrum, denn sonst wäre das Wasser ja auch an der Quelle höher als an der Mündung.


Er: Es ist immer an der  Quelle am höchsten


Ich: Stimmt, sonst würde es ja von der Mündung zur Quelle fließen. Kompliziert in Rheinland-Pfalz, oder ist das gar Hessen?


Er: Lahnstein ist bei Koblenz


Ich: Lahnstein? Ist das neu gegründet worden? Hab ich ja noch nie gehört, nur Zahnstein, aber da spielen Tore keine Rolle.


Er: Jedenfalls ist die Ruppertklamm nicht der Hohlraum unter einer Krone


Ich: Nee, nen König Ruppert gibts ja auch nicht


Er: Könige  haben aber meist Hohlraum unter der Krone


Ich: Klar, weil die ja immer alt sind und kaum noch Haare haben. Prinzen haben da noch keinen Hohlraum. 😁😁😁

 

Später folgte dann noch ein Bild des offenbar in letzter Minute aufgestellten Tannenbaumes und heute früh eines vom sich in der Mache befindlichen Kartoffelsalat.

Keine Ahnung, was er mir damit sagen will, vielleicht fiel es ihm dann irgendwann doch noch auf, dass wir gar nicht dabei sind?

Egal, ist mir schon mal passiert, dass man mich buchstäblich vergaß an Weihnachten, und zwar in dem Jahr, als ich F. zu Mutter und Schwester schickte, weil ich das damals für wichtiger hielt.

An Heiligabend war ich drüben bei der Familie, am ersten Feiertag vergaßen sie mich dann einfach und speisten fröhlich mit alle Mann, nur ich saß hier mit Püppi alleine.

Verhungert bin ich aber trotzdem nicht ... 😂

Genauso wenig wie F., der sich höchst erfreut zeigte über das Ergebnis meiner diesmal recht zeitfressenden Küchenwurschteleien:


Gleich nach dem Aufstehen teilte er mir schon in der Früh mit, wie sehr er sich heute auf "sein Roulädle" freue und ich schließe mich ihm an, denn sowohl Fleisch und Soße wie auch Rotkohl und Sellerie- und Möhrensalat werden heute noch besser als ohnehin schon schmecken, weil alles ruhen konnte und richtig durchzog.

Um fünfe wird gefuttert, diesmal mit Kartoffelknödeln, anschließend kann das Christkind kommen und für später haben wir uns den Film "Stille Nacht, heilige Nacht" vorgenommen, wenn denn schon keine Familie um uns herum ist zum Spielen und Plaudern und es eh auf den Fernseher hinauslaufen wird.


Habt einen wunderbaren und friedvollen Abend heute, bleibt bitte gesund und ...





Samstag, 23. Dezember 2023

Seit acht Uhr in der Früh ...

 .. stehe ich schon in der Küche und "vergnüge" mich mit dem Weihnachtsmenü herum, was allerdings auch dafür sorgen soll, dass ich die nächsten drei Tage außer Aufwärmen mal Urlaub vom Küchenkram habe, und als ich mir eben ein kurzes Rauchpäuschen gönnte, leider stehend in der Tür zum Garten, weil der ständige Dauerregen nichts anderes zulässt, hörte ich es auf einmal:

Bimm, bimm, bimm ...

Keine Ahnung, was das war, ob überhaupt eine Glocke, aber schlagartig fühlte ich mich zurückversetzt in meine Kindheit, an den ziemlich weiten Schulweg, der oftmals davon ausgebremst wurde, dass der Bahnwärter die Schranken hinabließ und dazu sein Glöckchen bimmelte.

Wie lange stand ich dort oft herum, denn bis die behäbige Dampflok 53 oder noch mehr Waggons - vor lauter Langeweile zählte ich meistens mit - weiterbefördert hatte, das konnte dauern, zumal sie auch ausgerechnet dort mitunter noch zu rangieren anfing.

Wo sind sie nur alle geblieben, die Schrankenwärter, die Schaffner in Bussen und Bahnen, die Männer, die in ihren Häuschen im Bahnhof Bahnsteigkarten verkauften, weil man ohne gar nicht nach oben durfte?

Wo sind die Fahrstuhlführer in den Kaufhäusern, die einem in jeder Etage verkündeten, welches Warenangebot dort auf einen wartete, und wo die vielen anderen Mitarbeiterinnen (meist waren es ja Frauen im Verkauf), von denen man jederzeit eine ansprechen konnte, wenn man Fragen hatte?

Wie mag man diese Jobs, in denen Ungelernte ihr Auskommen fanden und oft auch Rentner noch ein gutes Zubrot verdienen konnten, damals finanziert haben, wenn es doch heute für gar nichts mehr zu reichen scheint und die Arbeit zunehmend von Maschinen erledigt wird, weil das billiger ist?

Gerade mal nachgeforscht, allein im Thyssen-Werk fanden 1972 mehr als 92.000 Menschen ihr Auskommen, so viele wurden benötigt, dass man sie in großer Zahl aus der Türkei und auch anderen Ländern holte.

Vor ein paar Jahren begleiteten wir mal einen Freund, der dort arbeitete, auf einer Besichtigungstour, hielten uns in riesigen Hallen auf, in denen flüssiger Stahl gleich goldenen Wasserfällen durch die Gegend rauschte, und als er erzählte, wie es dort einst vor Menschen nur so gewimmelt hatte, wurde mir ganz anders, denn nun  sah man in der ganzen Halle gerade mal drei, die die Maschinen bedienten, die wiederum alles andere erledigten.

Das waren die Gedanken, die durch mein Päuschen bzw. das Bimmeln verursacht wurden, aber weiter ging es dann mit einem anderen Thema, weil ich mir in der Küche den kleinen Fernseher eingeschaltet hatte, damit ich bei der langweiligen Schafferei Ablenkung hatte.

Wie immer ein Doku-Sender und nun geriet ich in eine Reportage über die letzte Eiszeit und das Verhalten der damaligen Menschen.

Traditionelle Jäger und Sammler prallten auf die, die schon angefangen hatten sesshaft zu werden, und das voller Unverständnis, denn wenn man irgendwo eine "Kuh" sah, dann war die selbstverständlich zum Abschuss und Verzehr freigegeben, nicht aber dafür gedacht, hinter einem Zaun auf ihre "Besitzer" zu warten, die dann auch noch so blöd waren, sich die Rücken krummzumachen, um zu säen und ernten.

Das ließ mich an heutige links-grüne Kreise denken, aus denen ja auch gerne mal verlautet, dass das Besitzen von Land ja mal gar nicht gehe, sondern dass jeder Mensch auf der vollen Welt das Recht habe, hin und her zu ziehen und sich niederzulassen, wie und wo es ihm gerade beliebt.

Kopfkratz, wie stellen die sich das vor?

Sollten wir wieder zu Jägern und Sammlern werden, denn es würde sich doch wohl kaum einer die Mühe machen, ein Stück Land zu bebauen, wenn er genau wüsste, morgen könnten andere kommen, die sich genau darauf abgesehen haben?

Dumm nur, dass wir die Wildtiere zum großen Teil ausgerottet haben, denn dann wird es eng mit dem Jagen und ... von der schönen neuen veganen Welt will ich mal gar nichts sagen, denn wenn kein Ackerbau mehr betrieben wird, ist es damit ja auch Essig ...

Nun ja, nebenher werkelte ich selbstverständlich emsig vor mich hin und konnte mir den ein oder anderen Fluch nicht verkneifen, weil das Aufrollen von 12 Rouladen mächtig nervig sein kann, wenn sie nicht so wollen, wie man es sich vorstellt ... 🙄

Aber irgendwann war es dann geschafft und sie wanderten nacheinander zum Anbraten in die Pfanne:


Inzwischen schmurgeln sie im Topf auf dem Herd, aufgegossen mit dem gestrigen Kochwasser von Sellerie und Möhren, so habe ich gleich einen kräftigen Gemüsegeschmack an der Soße und mir scheint, da könnte eine leckere Geschichte werden, wenn auch nicht vor einse, so lange wird F. sich heute gedulden müssen.

Und immerhin gelang es mir mit dem ganzen Gedöns, die etwas trüben Gedanken zu vertreiben, die mich schon gleich nach dem Aufwachen umfingen, denn als wirklich prickelnd empfinde ich Weihnachten ganz ohne Familie nicht. 😔

Wie immer halt das Beste draus machen und damit auch genug, denn nun wollen die Klöße noch ins Wasser.

Hm, oder mach ich heute lieber Nudeln und morgen erst Klöße? 😂


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Freitag, 22. Dezember 2023

Es kann nur besser werden

 So vermutete ich gestern und tatsächlich kam es so - dank F. 🥰

Die vorletzte Nacht und auch der Vormittag hatten mich ziemlich gebeutelt, erst gegen Mittag beruhigte sich mein Bauch, nachdem ich ihm Schwedenkräuter gegönnt hatte, und als es gegen 17 Uhr mal kurz aufhörte zu regnen, überlegte, ich ob ich den Freitagseinkauf vielleicht vorziehen sollte?

Keine gute Idee, denn nur MInuten später schüttete es schon wieder wie aus Eimern und die Windböen waren so heftig, dass es mir zu gefährlich erschien wegen umherfliegender Äste oder Dachziegel.

Nach einem Blick auf die stundenweise Wettervorhersage vertagte ich das also und hoffte auf die kurzfristige Beruhigung am frühen Morgen.

Doch so früh, wie es Rex sich vorstellte, wollte ich denn doch nicht los.

Um halb vier fing er an zu spektakeln, ich bekam es zwar mit, fühlte mich aber immer noch so zerschlagen, dass ich beschloss ihn zu ignorieren.

Nicht so F., der das einfach nicht fertigbringt, obwohl es das Beste ist, was man tun kann, denn wenn der kleine haarige Geselle merkt, dass er gegen eine Wand läuft, lässt er das Knöttern in der Regel ganz schnell wieder sein.

F. stand also auf, ging mit ihm hinunter und wollte ihn in den Garten lassen in der Annahme, dass ihn das Bläsle drückte, was aber gar nicht der Fall war, denn offenbar machte Rex beim Anblick des Regens gleich wieder kehrt und verzog sich nach oben.

10 Minuten später das gleiche Spiel, wieder versuchte F. ihn rauszulassen und erneut drehte er sich angewidert ab.

Mit einem halben Ohr bekam ich das alles mit, die anderen anderthalb schliefen ungerührt weiter, doch als es wieder losging, hörte ich F. verzweifelt murmeln: "Verdammt, was will der denn bloß?"

"Fressen will der, sonst gar nix", murmelte ich zurück, "es steht schon abgemessen in der Speisekammer, brauchst es ihm nur in den Napf zu schütten."

Seufzend erhob F. sich noch einmal und das wirkte Wunder, denn kurz darauf lagen beide wieder selig auf ihren Betten und ratzten feste.

Im Gegensatz zu mir, denn nun begann ich allmählich richtig wach zu werden, also stand ich gegen halb sechs auf und schaute gleich wieder nach dem Wetter.

Noch regnete es, aber um kurz nach sieben hörte es wie angekündigt auf, selbst der Wind schwieg und da Netto schon so früh seine Pforten öffnet, machte ich mich so zeitig auf den Weg, dass ich schon vor halb neun mit vollbepacktem Trolley zurück war - trocken. 😊

Okay, wenn man frisches Brot möchte, guckt man um diese Zeit noch in die Röhre und an einigen Regalen packte mich der heilige Zorn, weil man statt günstigerer No-Name-Produkte nur Markenartikel zu horrenden Preisen anbot. 

Masche womöglich, weil man genau weiß, dass die Leute vor den Feiertagen einkaufen müssen und zur Not eben das Teure nehmen, wenn nix anderes da ist? 

Wohl dem, der Vorratshaltung betreibt, denn mit ihren Marken-Nudeln konnten die mich mal kreuzweise und auch damit, dass einiges anderes ebenfalls nicht erhältlich war, aber immerhin war der Kaffee reduziert, so wie ich es im Internet schon gelesen hatte.

Als ich zurückkehrte, öffnete mir ein sehr erfreuter F., den ich vor meinem Start gar nicht mehr gesehen hatte, die Haustür und meinte: 

"I han scho denkt, wo isch denn bloß mei Eulchen abg'bliebe? Kann doch net sei, dass die weg isch ...???" 🤣

Kurz darauf überraschte er mich dann.

Ich hatte den Trolley in der Küche abgestellt und war erst mal im Bad verschwunden, um mich umzuziehen, wähnte meinen leiben Mann längst am PC, doch stattdessen war er dabei, meine Einkäufe auszupacken. 

Ui, so hilfsbereit kenn ich ihn sonst gar nicht und war begeistert, dass er mir die Dinge in die Speisekammer runterreichte, so brachte ich nicht ständig die Stufen hoch und runter sausen.

"Jetzt muss ich nur noch jemanden finden, der mir die zwei Kilo Möhren schält", sagte ich lachend und ging dann erst mal nach oben, um die Fenster zu schließen und die Betten herzurichten, hatte auch noch zwei, drei andere Dinge zu tun und staunte dann regelrechte Bauklötze, als ich wieder zurückkam und F. am Küchentisch vorfand, vor sich ein Sieb, in das er die Möhren legte, die er bereits mit dem Sparschäler bearbeitet hatte. 😲🥰

Ich könnte mir vorstellen, dass das die ersten Möhren seines Lebens waren, die er in dieser Form bearbeitete - wenn ich einen Riesenberg Kartoffelsalat mache, dann hilft er schon mal beim Pellen, aber das ist wirklich das Einzige, was er in der Küche macht, und nun dies, und dann auch noch ganz aus eigenem Antrieb.

Baff war ich und brachte meine Freude natürlich überschwänglich zum Ausdruck.

So konnte ich nebenher schon 6 Kilo Zwiebeln in ihren Korb sortieren, 12 Rouladen aus dem Tiefkühler herauswurschteln und mich um das Putzen des Selleries kümmern - herrlich, so zu zweit in der Küche und fast ein bissl wie früher daheim, wo ja auch oft gemeinsam gewerkelt wurde.

Mit dieser eher ungewohnten Aufmerksamkeit hat er mir richtig ein Stück Weihnachtsstimmung gebracht und nun freue ich mich darauf, ihm dann auch ein wirklich feines Festtagsfresschen servieren zu können.

Juckt es mich jetzt noch, dass Petrus längst wieder seine Schleusen geöffnet hat?

Nö, wir haben es trocken, werden gegen Abend sogar ein wenig heizen können, was will man mehr? (Außer einem satten Hund natürlich?) 😀


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Donnerstag, 21. Dezember 2023

Super

Nun erhöht auch noch unsere Krankenkasse den Beitrag und allmählich frage ich mich, ob es noch irgendeine Institution in Deutschland gibt, die einem nicht auch den letzten Cent noch aus der Tasche ziehen will.

Wegelagerei, aber immerhin ist es ja beruhigend zu wissen, dass dieser Staat sich erst dann noch weiter in die Schulden stürzen wird, wenn die Ukraine einen Mehrbedarf an deutschen Steuergeldern anmeldet.  

Nun suche ich gerade nach irgendetwas, das meine Laune heben könnte.

Der angekündigte Sturm vielleicht?

Nein, nicht wirklich, der bringt mich nur ins Flattern, sonst nicht. 🙄

Meine neue 200-Euro-Brille?

Nö, auch nicht, gestern habe ich sie zum ersten Mal draußen zu tragen versucht und umgehend wurde mir schwindelig, weil ich mir vorkam, als würde ich sekündlich zusammenschrumpfen.

Liegt vermutlich dran, dass ich den Erdboden ja nun mit einer Art Vergrößerungsglas sah, und das war alles andere als angenehm, zumal es beim Einkaufen auch wenig Sinn macht, denn Lesen ist damit absolut unmöglich. Will ich also irgendeine Packung im Laden näher anschauen, muss ich das Ding von der Nase nehmen, bin dann aber erst mal eine Weile blind, bis die Augen sich umgewöhnt haben.

Fehlkauf, würde ich sagen und diese Schraffierung hilft mir auch nur im Dunkeln, denn sobald die Sonne scheint oder auch bei Lampenlicht, sehe ich die Striche und zusätzlich Lichtschlieren. 🙄

Zum Trost hätte es ja viellecht eine gemütliche und erholsame Nacht geben können, aber das war leider erst recht Fehlanzeige.

Schon abends merkte ich, wie sich mein Bauch nicht mehr gut anzufühlen begann, und die ganze Nacht über quälten mich dann derartiges Sodbrennen, Magenschmerzen und Übelkeit, wie ich es selten erlebte und ohne dass sich eine Ursache dafür erkennen ließe.

Nun doktere ich mit Pfefferminztee und Schwedenkräutern herum und sehe endlich auch etwas Positives darin, dass und zu Weihnachten keiner haben wollte, denn so wären Packen und Fahren nicht unbedingt zum Vergnügen geworden.

Also kann es eigentlich nur noch besser werden, schaun mer mal, was der Tag noch so bringen wird. 😁


Lasst es euch gut gehen und ... bleibt oder werdet bitte gesund! 😉


Mittwoch, 20. Dezember 2023

15 Jahre - wo sind sie nur geblieben?

 So lange ist es heute her, dass mein Papa starb, nachdem er kurz zuvor noch über 500 km mit dem Auto locker in einem Rutsch durchzog, die ganze große Familie bekochte und sich sogar noch für einen Seniorenwettbewerb im Brustschwimmen angemeldet hatte.

Noch 11 Tage zuvor deutete nichts darauf hin, dass wir Weihnachten nicht vollzählig feiern würden, und doch saßen wir dann am Heiligabend bedröppelt herum und fingerten an den längst gekauften Geschenken herum, für die sich nun keiner mehr interessierte.

Schade, dass es ausgerechnet Weihnachten diesen Schleier verpasste, der nun wohl für alle Zeiten darüberliegen wird, das Fest, das er mit all seinen Traditionen so sehr liebte, inkl. Kirchgang, auch wenn er den immer allein absolvieren musste. 

Und wieder einmal bin ich ratlos über das Rennen der Zeit, das man fast schon unverschämt nennen muss, so wie sie einem hinweghuscht.

Vorgestern beim Saugen fiel es mir auch sehr auf. Unser Baum steht auf einem niedrigen Tischchen mit einer Decke, deren Bommel auf allen vier Seiten leicht den Boden berühren.

Was nun, wenn ich mit dem Sauger zu nahe herankäme, würde es dann zack machen und das wär's gewesen mit der weihnachtlichen Pracht?

Irgendwie saß ein Teufelchen in mir, dass mir immer wieder einflüstern wollte, probier es doch mal aus ..., und schon fühlte ich mich zurückversetzt in meine Kindheit.

Ich muss drei oder vier Jahre alt gewesen sein, wir lebten noch im riesigen Haus meines Opas und ganz oben unterm Dach war das Hausmädchen im Wäschezimmer mit Bügeln beschäftigt.

Nebenher sollte sie mich wohl hüten und wie heute sehe ich es vor mir, das silberglänzende Metall des Bügelbrettes, den Rost, auf dem man das Eisen abstellt.

Ich wusste genau, dass ich da nicht hinfassen durfte, aber er glänzte doch so herrlich, wie wunderbar glatt musste sich das unter den Fingern anfühlen?

Es ging nicht anders, ich musste es tun und ... verbrannte mir Letztere natürlich ganz jämmerlich daran, denn das Ding war ja heiß.

Und nun war es also wieder da, dieses Teufelchen, das mich verlocken wollte, etwas zu machen, von dem ich genau wusste, dass es böse Folgen haben würde.

Aber ... ich stelle fest, wenn auch vielleicht nicht viel, ein bisschen habe ich mich wohl doch weiterentwickelt seit damals, denn ich schaffte es, zu widerstehen, die Bommel und damit auch der Tannenbaum blieben unantetastet. *stolzguck* 😁

Sonst nicht viel Neues hier, mit A. habe ich gestern wieder ganz intensiv gearbeitet, nebenher quatschten wir natürlich auch, hatten viel Spaß und sie freute sich sowohl über die Keksle wie auch über den Umstand, dass ich nun schon die Zahlen von 1-10 auf Türkisch beherrsche.

Den Rest werde ich wohl auch schnell intus haben, denn das Zählsystem ist etwas einfacher und logischer als im Deutschen, wobei mir jetzt eh immer mehr auffällt, wie kompliziert unsere Sprache ist.

Umso mehr bewundere ich A. dafür, wie sehr sie sich darauf einlässt, und freue mich schon auf unser Treffen in der  nächsten Woche, vielleicht sogar am 2. Feiertag, dann hätte ich zu Weihnachten doch noch etwas Familie um mich, wenn schon  nicht die eigene.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😊


Dienstag, 19. Dezember 2023

Was für ein unermesslicher Luxus

 Ich hatte es fast vergessen, wie angenehm es ist, Badewasser nicht auf dem Herd kochen und durchs Haus schleppen zu müssen, um dann im Schnelldurchlauf durch die Wanne zu rutschen, damit es auch für den Nächsten noch warm genug ist.

Stattdessen in aller Ruhe das Spezialshampoo in die Kopfhaut einmassieren, etliche Minuten einwirken lassen, Zeit genug haben für ausgiebige Benutzung des Massageschwammes und Fußpflege.

Herrlich, d.h. zumindest so lange man sich das dafür notwendige Gas noch leisten kann, denn später am Tag wurde es noch hochinteressant, weil gleichzeitig mit den telefonisch vereinbarten neuen Vertragsangeboten eine Preiserhöhung unseres Energieversorgers ins Haus flatterte.

Nun hoffe ich doch sehr, dass Letztere sich auf die alten Verträge bezog, bin aber gespannt, wie das weitergeht, d.h. heute werde ich die neuen unterschrieben zurückschicken und wäre doch einigermaßen empört, wenn dies so gar nicht mehr angenommen würde, sondern nur unter schlechteren Bedingungen.

Für anderthalb Jahre gewährt man uns eine Preisgarantie, wobei sich das aber nur auf den wirklichen Gaspreis bezieht, während man all die Frechheiten, die unsere unsägliche Regierung uns noch obendraufknallt und immer weiter erhöht, natürlich direkt an die Kunden weiterreichen wird. 🙄

Und dann gab es noch etwas sehr Schönes am Abend - eine Nachbarin schrieb mich über WhatsApp an, und zwar die von gegenüber, mit der ich mir den Geburtstag teile.

Sie bewohnt das Haus direkt neben U., ihre beiden Männer (der eine davon ja nun Ex) waren über viele Jahre sehr eng befreundet, aber dann klinkte der eine vor einiger Zeit ja mal schrecklich aus und es kam zum großen Krach, was einherging mit der Auflösung der einstigen Partyhütte.

Und nun die große Versöhnung, der eine ging auf den anderen zu, entschuldigte sich, was offenbar gern angenommen wurde.

In ihrem etwas holperigen, aber lustigen Deutsch - sie ist Tschechin - erzählte sie mir, dass die beiden nun säßen und redeten, und für mich war das eine der besten Nachrichten, die es so kurz vor Weihnachten geben konnte.

Wie schön wäre es, ließen sich überall auf der Welt Zwistigkeiten so einfach lösen ... 

Und nun rasch auf in den Tag, F. macht sich grad fertig für den Routinetermin beim Lungenfacharzt, ich selber werde mich um viertel vor zehn aufmachen zu A., natürlich wieder mit einem Beutelchen Selbstgebackenem:


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😊


Montag, 18. Dezember 2023

Gestern Abend ...

 ... rief mich meine Tante an und wieder einmal staunte ich, wie gut ihr Gehirn auch mit 80 Jahren noch funktioniert, wie glasklar sie die politische Lage auf der Welt analysiert - und das ganz ohne Internet - und dann erfuhr ich auch, wo meine Mutter ihre ganzen Weihnachtsrituale her hatte.

Von ihrer eigenen Mutter nämlich, die ja auch die meiner Tante war, wenn auch nur widerwillig, denn zunächst versuchte sie dieses Kind vor ihren Eltern zu verstecken.

Unehelich wie die zwei vorangegangenen brachte sie es heimlich in Berchtesgaden zur Welt und gab es dort in einem Kinderheim ab.

Erst mit fünf oder sechs Jahren wurde meine Tante zur Familie geholt, und das auch nur, weil jemand dafür gesorgt hatte, dass meine Urgroßmutter über Umwege von der Existenz der Kleinen erfuhr.

Auf jeden Fall stellte sich nun heraus, dass meine Mutter alles, was bei uns zu Weihnachten üblich war, von Oma abgekupert hatte, und Tante H. sagte nun den Satz, den auch ich kürzlich so formulierte: "Egal, wie mies sie sonst drauf war, von Weihnachten verstand sie was ..." 

Was mich sehr erfreute, war, als meine Tante beschrieb, wie sie ihre kleine Einraumwohnung hergerichtet hat. Zwei Weihnachtssterne auf der Blumenbank, einen Adventskranz, eine leuchtende Figur und für Heiligabend wird sie sich ihr Kunstbäumchen aufstellen und schmücken und sich etwas Feines kochen.

So viel Aufwand für sich ganz alleine, Atmosphäre und ein winziges Stück heile Welt, wenn da draußen schon alles so grausam ist. Das gefiel mir und mir stach der Kontrast ins Auge zu U., bei der ich vorgestern nicht einen Hauch von Weihnachten oder Advent entdecken konnte.

Darauf angesprochen meinte sie: "Ja, mir war et nich danach ..."

Pech für die Kinder, die dann eben auch verzichten müssen. 

So vieles geht mir dazu gerade durch den Kopf, nur fehlt mir leider die Zeit, es aufzuschreiben, weil ich mir nun dringend den Staubsauger schnappen sollte, um ihn durchs Haus zu jagen.

Oder er mich ...? 😂


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Sonntag, 17. Dezember 2023

Für eines ist der ...

 ... langweilige Küchenkram ja immer wieder gut, man kann seine Gedanken herrlich schweifen lassen, während die Hände schnibbeln und schneiden oder auch Teig kneten und formen.

Das sichtbare Ergebnis präsentierte sich gestern ausschnittsweise so:


... extra mit vielen Halbmonden, da ich A. am Dienstag welche mitnehmen möchte und lieber vorsichtig bin mit Symbolen, die sie im weitesten Sinne als christliche auslegen könnte.

Sensiblisiert dafür wurde ich letzte Woche, als sie erzählte, dass es im Kindergarten eine Nikolausfeier gegeben habe, und nun wissen wollte, wie sehr das christlich sei, genau wie die Lichterdekorationen, die man nun überall sieht.

Und mit dem Thema ging es auch später am Tag weiter, als ich in eine Doku geriet, die anschaulich vermittelte, was infolge einer der vielen Klimaveränderungen geschah, lange bevor die Menschheit sich als daran schuldig betrachtete, denn ... die Neigung der Erdachse spielt dabei ja auch immer eine große Rolle, und die ist nun einmal nicht konstant.

Etwa 6000 Jahre ist es her, dass es zu dem kam, was man heute als "Klimakatastrophe" bezeichnen würde, der Regen blieb vielerorten aus und unermesslich große Gebiete verödeten, die Sahara entstand, die arabische Halbinsel und Vorderasien trockneten regelrecht aus und übrig blieben die Erzählungen vom "Paradies", in dem die Menschen einst gelebt hatten.

Natürlich mussten da höhere Mächte im Spiel sein, die einem nicht wohlgesonnen waren, und nachdem die alten Götter ihre Pflichten nicht mehr erfüllten, ersann man sich den Glauben an nur noch einen einzigen Gott, der das Ruder sicher wieder würde herumreißen können.

Prompt zeigte dieser sich auch, wenn auch nur ganz wenigen "Auserwählten", die damit aber legitimieren konnten, dass sie ihre Leute dazu bringen wollten, sich auf den Weg ins "Gelobte Land" zu machen, wo es dann sicher genug Regen geben würde.

Diesem einen folgten dann noch zwei weitere "einzige Götter", ziemlich unheilvoll, sorgte und sorgt das doch bis heute dafür, dass man sich um vermeintlich deren willen immer wieder gegenseitig die Köppe einschlägt. 

Was mich auf die Frage bringt, welchen neuen und natürlich auch wieder einzigen Gott die derzeitige "Klimakatastrophe" denn wohl hervorbringen wird?

Wird er vielleicht einfach nur "KI" heißen? 😁

Und dann wurde es heute Nacht noch recht spannend, denn offenbar beginnt mein Unterbewusstsein nun schon selber sich Umfragen zu ersinnen.

Ich komme dabei ja mit den unterschiedlichsten Themen in Berührung und bei Weitem dreht sich nicht nur alles um Joghurts, Kosmetika und Tomatensorten, ums Testen von Waschmitteln, Schokokade und Hundefutter, sondern oft geht es auch um Politik, um die gerechte Verteilung von Impfstoffen und Ressourcen oder einfach um die persönliche Einschätzung irgenwelcher Dinge.

Genau da macht mein Kopf dann offenbar im stillen Kämmerlein weiter, denn nun träumte ich, dass mir ein Bericht vorgelegt wurde über einen Mann, der nachts seine Frau umgebracht hatte.

Verschiedene Fragen musste ich dazu beantworten - erstaunlich, hatte ich sie doch alle selbst ersonnen 😁 - um dann abschließend zu beurteilen, welche Strafe angemessen sein könnte.

Eigentlich lag alles auf der Hand: Er hatte sie abgestochen, also kam wohl nur lebenslänglich in Frage, wobei es das ja hierzulande eh nicht gibt, denn nach ein paar Jahren dürfen sich ja auch Mörder oft schon wieder ihrer Freiheit erfreuen, während die Getöteten für immer tot bleiben.

Und dann kam der Punkt, wo ich mir selber ins Knie schoss, denn nachdem ich diese Frage - wohlgemerkt, alles nur im Traum - beantwortet hatte, kam auf einmal das Zusatzwissen, dass der Mann Schlafwandler sei und angeblich von der Tat gar nichts mitbekommen hatte.

Nun sollte ich die gleichen Fragen noch einmal beantworten, offenbar wollte "man" herausfinden, ob dieser Umstand etwas an meinen Urteil ändern würde ...

Nein, tat es nicht, ich blieb dabei, denn begangen hatte er den Mord ja trotzdem und es machte für mich keinen wirklichen Unterschied, ob er dabei wach war oder nicht.

Was mich aber seitdem grübeln lässt über unsere Rechtssprechung, die ja viele mehr oder weniger ungeschoren davonkommen lässt, entweder weil sie zu jung sind oder aus einem anderen Grund nicht als verantwortlich für ihre Taten angesehen werden.

Bei Notwehr bin ich sofort dabei, ich jedenfalls hätte keine Hemmungen, einem eine Flasche über den Schädel zu ziehen, sollte ich ihn dabei erwischen, wie er ein Mädchen im Park vergewaltigt, oder gerade in mein Haus eingebrochen sein und plötzlich an meinem Bett stehen.

Aber ... hm, ich ahne schon, da gibt es noch einiges drüber nachzudenken, schon interessant, welche Eier mir mein Unterbewusstsein da in den Kopf legt ... 😂🤣😂

Und nun auch genug davon, neben mir leckt F. grad den letzten Krümel von seinem Teller, den ich heute mit einem djuvecartigen Reiseintopf gefüllt habe, der vor leckern und vor allem auch gesunden Dingen nur so strotzt und hervorragend zu schmecken scheint.

Dazu gabs knackigen Eisbergsalat in Kräuter/Joghurt/Sahnetunke, die ich nun immer auf Vorrat anfertige, was will Mann mehr? 😀

 

Habt einen schönen 3. Advent und ... bleibt bitte gesund! 😉



Samstag, 16. Dezember 2023

So schlecht lag ich ...

 ... offenbar nicht mit meiner Vermutung, dass die neuen Bänke auf dem Marktplatz zumnindest von Obdachlosen erfreut angenommen werden könnten, denn auf dem Weg zum Einkaufen bekam ich gleich die Bestätigung, was dort nachts vermutlich abgelaufen war:


Dies ist nun die Außenseite zur Straße hin - wie sinnig, mit dem Gesicht zu den sehr nah vorbeifahrenden Autos Bänke aufzustellen, ging aber nicht anders, denn das ist quasi die Rückseite von dem hier:


Dass Schnapsflaschen und anderer Müll einfach abgestellt oder hingeworfen wird, wundert mich nicht wirklich, denn eines vergaßen unsere pfiffigen Stadtplaner komplett, nämlich Papierkörbe. 🙄

Am Abend wusste U. übrigens zu berichten, man habe dieses ganze Gedödele an einem anderen Ort in der Stadt ab- und hier wieder aufgebaut, was nun auch die scharfkantigen Abschlussleisten erklärt, denn vermtlich war das zuvor bequem abgerundet, aber weil es hier nicht hinpasste, hat man halt einfach diese harten Balken davorgeknallt, die die nächtigenden Herrschaften im Liegen nicht stören, aber ansonsten niemanden einladen, sich dort hinzusetzen. 

Zu U. gleich noch mehr, denn zunächst gab es daheim noch bissl "Beef" mit F., wie man das auf Neudeutsch nun nennt. 😁

Wieder einmal setzte er es als selbstverständlich voraus, dass ich für dies und jenes rund um sein leibliches Wohl springe, und dann ging es auch noch ums Thema Wärmflaschen.

In den Wochen, in denen wir bei 0° Raumtemperatur schlafen mussten, hatte ich abends für jeden von uns eine fertiggemacht, denn anders ließ es sich ja im Bett gar nicht aushalten, und dabei stellte ich dann fest, wie postiv sich das auf mein Kreuz auswirkte, das mich ja oft genug bös piesackt.

Irgendwie jaulte ich auf, weil es mir mal wieder so heftig hintenreinfuhr, und bekam von F. vorwurfsvoll zu hören: "Ja, warum hasch denn geschtern Obed ned auch eine für dich mit gemacht?"

Daraufhin versuchte ich ziemlich erbost ihm klarzumachen, dass ich arbeitspensummäßig oft genug hart an meinem Limit laufe, sagte: "Guck mal auf die Uhr, ich bin nun schon seit so vielen Stunden ununterbrochen zugange, die früher deinen normalen Arbeitstag ausmachten, nur ... für mich beginnt die Arbeit erst jetzt, weil ich ja 'nebenher' auch noch ein paar Kröten verdienen muss, und das Ende ist nach hinten noch völlig offen. Du könntest verdammt noch mal auch mal einen Finger rühren, statt alles auf mich abzuschieben, denn es fallen genügend Dinge an, für die man keine Megamengen an Atem braucht!!! Krieg deinen Arsch doch auch mal hoch!!!" 😡

Dann rödelte ich weiter vor mich hin, gönnte mir am fortgeschrittenen Nachmittag ein knappes Stündchen in meiner Heia und als ich gemeinsam mit dem geduldig vor der Tür wartenden Rex wieder nach unten kam, wurde es auch schon Zeit fürs Abendbrot bzw. für mich persönlich natürlich Frühstück.

Zuvor noch rasch den Läppi wieder angeworfen und dort sah ich direkt eine Nachricht von U., die ich letztes Wochenende ja vertröstet hatte, während nun ihr Redebedarf wirklich nicht mehr zu übersehen war.

Also schnell zwei belegte Brote eingeworfen, dann begab ich mich über die Straße und wurde von ihr im ... ärmellosen Hemdchen begrüßt.

Was für ein Kontrastprogramm, wo wir selber doch im Winter stets etliche Lagen übereinander tragen, auch wenn die Heizung nun wieder funktioniert.

Ihr Ex ist nun endlich unten ausgezogen, doch schon türmen sich die nächsten Probleme vor ihr auf, unter anderem bezüglich ihres Fernstudiums, wo sie noch immer über einer großen Hausarbeit brütet, über die wir schon mehrmals sprachen.

Vor einiger Zeit vermittelte ich ihr einen Internetbekannten von mir für ein Fachinterview zum Thema Alkoholismus und die Folgen für die Angehörigen bzw. Co-Abhängigen und schon waren wir wieder mittendrin in der Diskussion, weil sie an einem Punkt angelangt ist, an dem sie festhängt.

Es ist oft von Vorteil, wenn man mal jemand Neutralen einbezieht, denn ich konnte ihr ganz gut aufzeigen, woran genau sie hängt, und nach ein paar Denkanstößen sah ich, wie ihr Gesichtsausdruck wesentlich positiver wurde, was sie dann auch bestätigte mit: "Boah, jetzt haste mir aber wirklich richtig weitergeholfen ..."

Und dann ging es sehr ernst weiter, denn es hat einen gravierenden Vorfall zwischen ihren Kindern gegeben, in das nun blöderweise auch noch das Jugendamt involviert ist.

Es genauer zu beschreiben, dazu ist hier nicht der Ort, nur so viel, die drei, inzwschen 15, 19 und 22 Jahre alt, haben bereits beachtliche "Karrieren" bei (Kinder-)Psychologen hinter sich und U. zermürbt sich natürlich mit der Frage, ob sie etwas falsch gemacht haben könnte.

Der 19-jährige Sohnemann tauchte zwischendurch mehrmals auf, dadurch hatte ich Gelegenheit, mich ein wenig mit ihm zu unterhalten, während er in der Tür stand, und befragte ihn zu dieser Maßnahme, in die man ihn steckte, nachdem er ja sowohl Gymnasium wie auch die Lehre abbrach.

Ja, das sei schon ganz gut, meinte er, dort sollten sie verschiedene Berufsfelder näher kennenlernen, nach und nach herausfinden, was ihnen liegen könnte, und auch Motivation erhalten, überhaupt mal mit irgendwas anzufangen.

Jeder Einzelne aus dieser Gruppe habe enorme psychische Probleme, wusste er noch zu berichten und ja, er sei auf einen Beruf gestoßen, der ihn vielleicht hätte reizen können, aber dafür sei mindestens das Fachabitur vonnöten.

"Tja", sagte ich ziemlich ungerührt, "genau das haste dir ja nun selber versaubeutelt ...", und wurde von ihm unterbrochen mit einer Erklärung, ja, das sei leider nicht anders gegangen, ich habe ja wohl keine Vorstellung davon, welch unvorstellbare Anforderungen man heutzutage an die Schüler stelle."

Ha! Da war er bei mir ja nun wirklich an der richtigen Adresse gelandet, denn nun war es natürlich an mir zu erklären, wie sehr man das Lernniveau inzwischen abgesenkt hat, es tun musste, wenn so viele wie möglich auf der Uni landen sollen.

U. pflichtete mir sofort bei, sie hat es ja über die Jahrzehnte selbst ebenfalls mitbekommen, war selbst einst Schülerin und zog 6 Kinder groß - da hat sich viel verändert, zu viel und vor allem in die falsche Richtung.

Hätte man uns früher ein Jahr gegönnt, in dem wir erst mal motiviert werden sollten, bevor wir uns aufraffen könnten, den Hintern überhaupt hochzukriegen?

Nö, für uns war es eigentlich Motivation genug, dass von nix nix kommt, denn da gab es keinen, der gesagt hätte, wir finanzieren euch den warmen Hintern, Essen, Wohnung und auch alles andere und falls ihr euch in euren Gefühlen verletzt seht im Falle des Arbeitenmüssens, dann lasst es halt, wir kümmern und doch auch gerne weiterhin um alles ... *koppschüttel*

Im Grunde war es genau das Gleiche, was mir kürzlich auch der Monteurslehrling erzählte, der ja unter all seinen Kumpels der einzige war, der überhaupt mit irgendetwas angefangen hatte.

Ende offen, denn sehr arbeitswillig kam er uns nicht vor, war die meiste Zeit mit dem Herumdaddeln auf seinem Handy beschäftigt, während wir dafür bezahlen mussten.

Was stimmt hier nicht? Warum kapieren "die da oben" es nicht, dass man genauer hinschauen muss und nicht alle gleich behandeln?

Unser Sozialsystem ist eines der besten der Welt und eine grandiose Errungenschaft, aber man muss doch verdammt noch mal unterscheiden, ob man denen hilft, die wirklich in Not sind, oder ob man man damit eine Null-Bock-Mentalität nach Kräften fördert und das System damit irgendwann zum Platzen bringt.

Wir wäre es denn, wenn mal wieder Werte wie Verantwortungsgefühl vermittel würden, nur mal so als Beispiel?

Oder gehört auch das zu den Dingen, die man inzwischen als "unzumutbar" empfindet?

 

Weit nach Mitternacht wurde es, ich hängte noch einen Gassigang mit Rex an und wurde dann im Bett sehr positiv überrascht, denn ich fand dort tatsächlich eine noch heiße Wärmflasche vor.

Vermutlich die erste meines Lebend, die ich nicht selber gemacht habe, und das erfreute mich über die Maßen, auch wenn es sehr ungewohnt war. 🥰

Rex ließ mich infolge des nächtlichen Ganges viel zu lange schlafen, deshalb bin ich nun mit allem spät dran, sollte nun schleunigst F. sein Futter servieren und mich dann ans Ausstechen des Teiges machen, der seit dem Morgen im Kühlschrank ruht.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉



Freitag, 15. Dezember 2023

Nu sind se weg

 Die Bücher meine ich, die ich vor etlichen Wochen stapelweise aussortiert hatte, um dann nicht zu wissen, wohin damit, weil man sich für die Baustelle rund um die Telefonzelle, in der der öffentliche Bücherschrank untergebracht ist, monatelang Zeit ließ.

Vom Ergebnis bin ich mehr als enttäuscht, da hat man sich mit unseren Steuergeldern einen schönen Murks erlaubt, der in erster Linie dazu diente, die Zahl der doch so dringend benötigten Parkplätze zu reduzieren.

Man stelle sich einen wirklich riesigen Platz vor, den man in zwei Teile teilte, indem man mittendrauf ein hässliches gelbes Rathaus baute mit mehreren Gebäudeteilen.

Die hintere der verbliebenen Hälften dient seit Jahrzehnten als Parkplatz, wie gesagt dringend benötigt, trotzdem will man ihn aber demnächst verkleinern (vermutlich, um auch die letzten Geschäftsleute, die es schafften, bis jetzt zu überleben, auch noch zu vergraulen?) und auf dem vorderen Teil wird zweimal in der Woche ein inzwischen mehr als übersichtlicher Markt abgehalten.

Zwischen diesem und dem Rathaus befand sich eine schmale Einbahnstraße mit Parktaschen an der Seite, die von Behördengängern genutzt wurden und von Menschen, die einkaufen wollen oder zum Arzt müssen. Für F. einst sehr nützlich, denn er muss sich ja arg quälen, um zu Fuß zu unserer Hausarztpraxis zu gelangen, und konnte sich das sehr vereinfachen, indem er mit dem Wagen fuhr und dort parkte, was auch für Bankgeschäfte galt.

Schnee von gestern, denn weder für einkaufende noch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen hat man hier ein Herz, sollen sie doch gucken, wo sie bleiben ... 😠

Als wir vor 30 Jahren hierherzogen, erfreute ich mich von Anfang an an der Gestaltung dieses vorderen Platzes, denn zur nicht breiten, aber viel befahrenen Durchgangsstraße hin hatte man ein dunkelblau lackiertes Gestänge angebracht, historischen Giebeln nachempfunden, d.h. oben gab es gläserne Spitzdächer und zur Straße hin war ebenfalls alles mit Glas abgeschirmt, sehr angenehm, weil man im Trockenen aufs Umschalten der Fußgängerampel warten konnte und auf dem Platz von Lärm und Abgasen recht gut abgeschirmt war, zumal das auch wirklich hübsch aussah.

Zu geschmackvoll offenbar für unsere Stadtplaner, also riss man alles ab, machte die Einbahnstraße vollends dicht und strich die Parkplätze ersatzlos.

Ersetzt hat man es durch dies hier:


Kein Schutz mehr vor Lärm und Dreck der Autos, dafür dieses knallige Blau und silberfarbene Halbkugeln, von denen kein Mensch weiß, wozu sie gut sein sollen.

Die hässlichen grauen Hochbeete wirken wie ein billiger Schandfleck vor der immerhin teilweise noch vorhandenen und sehr schönen historischen Bebauung und dann hat man sich noch Bänke einfallen lassen, die diesen Namen überhaupt nicht verdienen.

Wer bitte soll hier Platz nehmen, außer vielleicht Obdachlose, die nach einem Schlafplätzchen suchen, und natürlich die  "chillenden" Jungherrengruppen, die nachmittags schon mal mit ihren Bierflaschen dort auftauchen?


 Seht ihr diese eckige Kante vorne?

Ich hab's gestern ausprobiert und mich mal hingesetzt.

Selbst für meine Größe sind die Sitzflächen sämtlicher neuen "Bänke" zu hoch, d.h. man hat Mühe, die Füße auf den Boden zu stellen und genau diese scharfe Kante schneidet einem dabei heftig in die Oberschenkel. 

Noch dämlicher hätte man sich bei der Umgestaltung wirklich nicht anstellen können und zu allem Überfluss steht die Telefonzelle nach wie vor offen.

Hier hatte ich sie während der Baustellenzeit geknipst ...

... dachte damals, die seitdem immer offene Tür würde mit den Arbeiten zusammenhängen, aber weit gefehlt, nach wie vor sieht sie so aus und lässt sich auch nicht weiter zudrücken, so dass die Bücher im Inneren nun dem ständigen Dauerregen ausgesetzt sind, sobald der Wind falsch steht.

Ich möchte nicht wissen, wie viel Kohle die Verschandelung des Platzes fraß, aber diese Tür dabei in Ordnung zu bringen, dafür hat es dann nicht mehr gereicht?

Es ist übrigens nicht so, dass es nicht auch vorher schon genügend Sitzgelegenheiten auf dem Marktplatz gegeben hätte, nämlich bequeme metallene Gitterbänke, vorn abgerundet, so dass nichts einschneidet, und farblich genau passend zur Telefonzelle und dem Giebelgestänge, das man ja nun entfernte.

Ich beobachte das jetzt jedes Mal, wenn ich auf dem Weg zum Einkaufen dort entlanggehe, und wie nicht anders zu erwarten werden die blauen und sitzfreundlichen Bänke nach wie vor gerne benutzt, während die neuen mit der Folterkante immer leer sind.

Voll daneben, aber Hauptsache, man hat Steuergelder verschwendet für Dinge, die kein Mensch haben und nutzen will, und die Leute (Kunden) weggeekelt, die nicht in Fußnähe wohnen, sondern mit dem Auto kommen müssen. 

Schade, dass mein Papa das nicht mehr mitbekommt, der hätte es fertiggebracht und dort Schilder aufgestellt mit weinenden Smileys drauf, wie er es einst machte, als man den Stadtpark mit angeblicher Kunst verschandelte. 😂


Und nun muss ich mir das Elend notgedrungen gleich wieder ansehen, wenn ich zu meinem Freitagseinkauf starte, aber immerhin bin ich meine Bücher gestern komplett losgeworden, auch wenn es fraglich sein dürfte, ob sie noch Abnehmer finden, wenn sie nun dem Regen ausgesetzt sind. 🙄


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉



Donnerstag, 14. Dezember 2023

Dreist und dumm

 Ersteres bezieht sich auf unseren Energieversorger, der mich gestern früh zum Stutzen brachte, weil er eine Rückzahlung von 250 Euro ankündigte, aber gleichzeitig die neuen Abschläge um mehr als 50% erhöhte.

Wie konnte das zusammenpassen?

Ein Anruf sollte Klarheit bringen und nachdem ich mich eine Weile mit der unvermeidbaren Computerstimme unterhalten hatte, bekam ich tatsächlich innerhalb von nur zwei Minuten einen echten Menschen an die Strippe.

Eine wirklich freundliche Frau, nur war die Kommunikation mit ihr leider etwas umständlich, da sie nicht sehr gut Deusch sprach.

Sie erklärte mir das eigentlich Unerklärliche damit, dass der Gaspreis so stark gestiegen sei, und im Nachhinein muss ich mir auf die Schulter klopfen, dass ich zuvor mal in ein Vergleichsportal geschaut hatte, wo ich einen grob angenommenen Verbrauch (genau kenne ich ihn ja im Moment nicht) eingetragen hatte und erfuhr, dass ich bei genau diesem Anbieter für gut die Hälfte des nun geplanten Abschlages dabei wäre. Bei anderen sah es ähnlich aus ...

"Was nehmen Sie denn im Moment für eine Kilowattstunde?", wollte ich wissen und sie nannte mir doch allen Ernstes deutlich mehr als 16 Cent. 😲

Nun wurde ich richtig sauer und antwortete, dass der meines Wissens im Bereich zwischen 8 und 10 Cent liegen müsste, aber doch nicht derartig hoch und als ich nun erwähnte, was das Vergleichsportal ausgespuckt hatte, meinte sie, jaaaa, das sei natürlich der Preis für Neukunden,woraufhin ich sie mehr als ungehalten unterbrach:

"Wollen Sie mir also sagen, dass ich für meine Treue derart hart bestraft werde? Dann hilft ja wohl nur noch der sofortige Wechsel!" 😠

Ja, nein ... das sei natürlich auch nicht gewünscht, ich müsse halt ein anderes Produkt von ihnen beziehen.

"Wie das? Ich brauche ja nun mal Gas und kein anderes Produkt ..."

Nein, sie meinte damit einen anderen Vertrag, forschte nach und bot mir dann einen anderen Tarif an, bei dem die kwh auf einmal nur noch 10,64  statt weit über 16 Cent kosten soll.

"Warum zum Teufel bieten Sie einem so etwas nicht von sich aus an?"

Da würden sich ihre Kunden belästigt fühlen, wenn sie einfach anriefen, meinte sie und kassierte dafür ein Auslachen von mir: "Ganz sicher nicht, aber schon klar, dass sie nun nicht sagen dürfen, dass ihre Firma halt so viel Reibach wie möglich machen will."

(Ich hatte zuvor genehmigt, dass das Gespräch aufgezeichnet wird, also haute ich meine Wut kräftig raus.) 😁

Man müsse halt selber ab und zu anrufen, sagte sie, um sich nach günstigeren Konditionen zu erkundigen. Es ist also das gleiche Spiel wie bei den Versicherungen, wo ich es ja vor einigen Monaten genauso erlebte.

Heißt unterm Strich, überall, wo man laufende Verträge hat, sollte man einmal im Jahr von sich aus anrufen und nach besseren Bedingungen fragen, so lassen sich einige Hundert Euro sparen!

Bei den Konditionen, die sie mir nun anbot, war der monatliche Abschlag auf einmal wieder genauso hoch wie bisher, doch auf die Idee, auch beim Strom etwas zu verändern, kam sie wieder nicht von sich aus, obwohl sie beide Vertäge in ihrem PC sah.

Also sprach ich sie darauf an und siehe da, auch dort ist eine kleine Verbilligung möglich.

Sehr gern hätte sie das gleich digital erledigt, aber - vermutlich weil bei mir im Hintergrund Updates liefen - ich bekam die Links nicht geöffnet, die sie mir zusschickte, also versprach sie mir den Postweg, d.h. wir bekommen die neuen Verträge leibhaftig zugeschickt, was mir sogar die liebere Lösung ist, denn so habe ich die Möglichkeit, mir das vor dem Unterschreiben in den Vergleichsportalen noch mal genauer anzuschauen, weil es mir immer noch etwas zu hoch erscheint.

Ganz sicher bin ich mir aber noch nicht, ob ich wirklich jetzt schon wechseln will, denn bei der Angabe des Gasverbrauchs schwimme ich ja gewaltig, habe keine Ahnung, welche Zahl ich da eintragen soll.

Vielleicht gehe ich also auf die neuen Konditionen ein und warte dann erst mal ein Jahr ab, bis ich weiß, wie viel Gas unser neues Gerät überhaupt verbraucht.

Dreist ist es aber auf alle Fälle, wie man als Verbraucher überall abgezockt wird!

 

Natürlich war ich einigermaßen froh gestimmt, dass ich uns diese Last von den Schultern genommen hatte, die wir kaum noch hätten tragen können, doch am Abend kam dann das ganz böse Erwachen, als ich in den Nachrichten sah, was diese verdammte Ampel nun wieder ausgebrütet hat, in meinen Augen an Dummheit kaum noch zu überbieten.

Deutschland, der kranke Mann Europas, so werden wir nun überall genannt, zu Recht, denn wir sind die einzige der großen Volkswirtschaften, die man immer weiter in die Rezession hineinreitet, während es in allen anderen aufwärtsgeht.

Ausgerechnet über die Energiepreise will man den Karren aus dem Dreck ziehen, in den man ihn so gründlich hineinmanövriert hat?

Den Mittelstand noch weiter ruinieren, ihn und vor allem gut ausgebildete Fachkräfte mit aller Macht ins Ausland treiben, während man "die Kleinen", die eh schon ganz unten sitzen, immer weiter in die Verzweiflung treibt?

Jedes Teil, das man im Laden kauft, wird nun erneut teurer werden und wie gehabt, hängen sich die großen Unternehmen dran und wollen auch noch kräftig mit absahnen.

Die Inflation wird wieder an Fahrt aufnehmen, und genau das durfte nun nicht passieren!

Ehrlich, ich habe im Laufe meines Lebens schon viele unfähige Politiker kommen und gehen sehen, aber das was diese Regierung anstellt, ist kaum noch zu toppen und mein Bedarf an kleinen, gnomartig grinsenden Männern ist ein für alle Male gedeckt! 

"Die Ampel fährt unsere Wirtschaft gegen die Wand", ich denke, dieser Artikel beschreibt es recht gut, auch wenn man dort noch von sinkender Inflation ausgeht, was nun bezweifelt werden darf ... 🙄


Und damit auch genug davon, denn nachdem die Arbeiten auf dem Marktplatz endlich abgeschlossen sind, kann ich gleich Bücher loswerden in der Telefonzelle, bevor ich mich ans Einkaufen mache.


Habt einen schönen Tag und. ... bleibt bitte gesund! 😉