Montag, 11. Dezember 2023

Wie naiv kann man in seinen sozialromantischen Vorstellungen noch sein?

 Dieser Artikel beschreibt es sehr gut, worum es geht,und viel mehr will ich dazu eigentlich auch gar nicht sagen, außer dass es ein Skandal ist, wie wenig man davon in der Öffentlichkeit hört, denn die Veränderungen, die man damit anschiebt, werden uns und vor allem unsere Kinder, so wir welche haben, betreffen, wenn der Bundestag erst vollends zerfasert ist zwischen Linken, Rechten und Islamisten.

Will man unsere Demokratie wirklich so mutwillig aufs Spiel setzen und was wird dann mit den Rechten von uns Frauen und "anderen Randgruppen", um die man doch gerade so viel Aufhebens macht und  für die man sogar unsere Sprache verstümmelt?

Alles Schnee von gestern, Hauptsache, man sichert sich zumindest kurzfristig ein paar Wählerstimmen?


Damit aber auch genug davon, denn Weihnachten steht vor der Tür und allmählich wird mir etwas schwer ums Herzken, weil ich an den Zauber zurückdenken muss, der damit einst für mich verbunden war.

So schwierig und hart meine Mutter auch in vielerlei Hinsicht war, eines muss ich ihr lassen, von Weihnachten verstand sie etwas und gestaltete es wirklich immer zu einem Fest, sofern sie nicht gerade mit Papa herumzickte. 

Als wir noch kleiner waren, war das Wohnzimmer ab dem 23. 12. tabu für uns, denn da war ja das Christkind zugange, es schmückte den riesigen Tannenbaum, damals noch immer mit echten Kerzen, es dekorierte alles höchst stimmungsvoll, verteilte Berge von Geschenken rund um den Baum und stellte auch noch für jeden von uns einen eigenen Weihnachtsteller bereit mit blankpolierten Äpfeln, Mandarinen, einer dicken Apfelsine und natürlich jeder Menge Plätzchen, Dominosteine, Marzipan, Lebkuchen und derlei Köstlichkeiten mehr.

Selbst das Schlüsselloch war verstopft, damit wir nicht den kleinsten Blick erhaschen konnten und umso größer war unsere Spannung, wenn es dann endlich so weit war. 

Es klingelte mit dem Glöckchen, verschwand und überließ Muttern das Feld, die uns mitten im großen Wohnzimmer stehend empfing und uns erst mal zum gemeinsamen Musizieren und Singen niedersitzen hieß.

Sie selbst am Klavier, ich mit der Flöte oder Gitarre und alle sangen, zumindest anfänglich, später ertönten die guten alten Weihnachtslieder dann aus dem Cassettenrecorder, und zwar wirklich die alten deutschen, nicht etwa der amerikanische Partysound ala Jingle Bells. 🎄

Es war so richtig weihnachtlich und nie wäre uns in den Sinn gekommen, an Heiligabend oder den Feiertagen den Fernseher einzuschalten.

Erst waren wir mal stundenlang mit Bescheren beschäftigt, weil reihum jeder nacheinander jeweils nur ein Päckchen öffnen durfte und zuvor raten musste, von wem es wohl sein und was es enthalten könnte.

Viel Hallo und Freude war das immer und zog sich halt, da wir ja reichlich Leute waren, zumal mit zunehmendem Alter dann auch noch Partner hinzukamen.

Später wurde gegessen - manchmal taten wir es auch vorher, je nachdem, was unsere Bäuche sagten - ein paar Jahre lang musste ich sogar gegen elfe abhauen, da ich mit dem Kirchenchor in der Christmette sang, aber davon mal abgesehen wurde hinterher immer geredet und an den Feiertagen spielten wir Gesellschaftsspiele.

Es ging tatsächlich ganz ohne Fernseher und ich genoss das immer sehr, denn die Kiste läuft ja eh schon genug und muss nicht ausgerechnet dann auch noch zum Einsatz kommen.

Und dann war da auch noch immer Mutterns Weihnachtsfenster im Esszimmer:


Hier wirkt es relativ klein, in Wirklichkeit war das ein Megateil, allein die marmorne Fensterbank war mehr als einen Meter tief - mit Rinne in der Mitte für feuchtere Pflanzen - und leider war es auch so hoch, dass ich fürs Putzen von außen zusätzlich zur Leiter noch einen Teleskopstiel benötigte.

Schauder, ich musste das Ding wirklich oft putzen und natürlich die Fensterbank auch immer polieren, bis sie glänzte wie ein Affenärschle ...

Rot und Grün und etwas Ocker waren die Hauptfarben, in denen Mutter die Möbel im Bauernmalereistil wunderschön bemalt hatte, alles ungeheuer gemütlich und natürlich passte die große Tiffanylampe über dem Tisch farblich genau dazu.

Hach ja, wie oft saßen wir dort in großer Runde. Hier waren beispielsweise F.s Mutter und Schwester dabei, hinten auf der Bank sitzt mein Schwager mit meiner noch kleinen Nichte (sie lebt heute in Argentinien) und vorn sieht man noch einen Arm von F. 


 

Schee wars und wird doch leider nie wieder so sein, also machen wir das Beste aus dem noch Verbliebenen.

Grad zum Beispiel habe ich das erste Bad sehr genossen, für das ich nicht kübelweise kochendes Wasser durchs Haus schleppen musste.

Nein, es kam einfach so aus dem Hahn und ... wie geil, sogar Schaumbad konnte ich benutzen, weil ich zum Abspülen der Haare ja hinterher auch fließend heißes Wasser hatte und das nicht im Badewasser erledigen musste.

Welch ein Luxus, genau wie das Trocknen der Wäsche.

Ich hatte tatsächlich schon fast vergessen, wie angenehm das vor sich geht, wenn die Temperatur in den Räumen nicht um den Gefrierpunkt schwankt. 😊

Und nun husch mit mir in die Küche, denn heute soll es Schinkennudeln mit Eisbergsalat geben.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

6 Kommentare:

  1. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Früher dachte bei uns am 24.12. auch keiner an den TV und selbst am 1. Weihnachtstag passiert in Sachen Fernsehen wenig. - Da gab es auch viel zu viel zu tun, zu erleben und miteinander zu schnacken.

    Heutzutage finde ich es aber nett, abends auch mal sich berieseln zu lassen. Zumal ich, sieht man mal von dem ein oder anderen Sport-Event ab, kaum Sendungen, Filme oder sonst etwas gesehen habe. ... und Filme waren und sind eigentlich neben den Büchern eine Leidenschaft.

    Familienweihnachten, es gibt kaum etwas Schöneres.
    Ob ich wusste, dass du Gitarre gespielt hast?

    Wir schmückten früher unseren Tannenbaum zusammen, so zwischen 20. und 22.12. dabei liefen klassische Weihnachtslieder vom Chor vorgetragen oder die Boney M. Weihnachtkassette bzw. später CD.

    Ein bisschen Sozialromatik sollten wir uns trotzdem alle bewahren. Ich bin sicher, wir werden nicht, was Frauenrechte und Co. betrifft, ins Mittelalter zurückgeschleudert.

    Der Artikel regt dennoch sehr zum Nachdenken an. - Man muss aufpassen, was man tut, und zwar gewaltig, sonst ist es wirklich eines Tages Essig mit unserer großartigen Demokratie.

    Aber auch weiterhin habe ich großes Vertrauen in unsere Politiker.



    Liebe - wunderschöne Weihnachtserinnerns - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Genau das ist es, lieber lifeminder, man sollte wirklich aufpassen, denn sonst kann es das sehr schnell gewesen sein mit Demokratie, manche Parteien scheinen es geradezu darauf anzulegen und mein Vertrauen hält sich leider sehr in Grenzen ...
      Da lieber zum Thema Weihnachten: Ja, ich hatte Klavier und auch etliche Jahre Gitarrenunterricht, nur kann ich leider gar nix mehr und das Baumschmücken erledigte bei uns auch nur das Christkind, so lange wir noch sehr klein waren.
      Später übernahm ich es und - hihi, werde ziemlich unruhig, wenn dann andere mit daran herumfummeln, weil das bei mir so läuft wie bei der Wohnungseinrichtung - ich mache mir um jedes Teil richtig Kopp, bevor es da sitzt, wo es mir perfekt erscheint.
      Bei meinem Bruder werfen sich immer alle gemeinsam drauf, entsprechend durcheinander sieht der Baum hinterher aus, jeder halt so, wie es ihm Spaß macht. 😂🤣😂
      Wie läuft es denn bei euch Heiligabend so ab? Der Fernseher läuft nicht von Anfang an, oder?

      Liebe Erinnerungs- und-Christkind-Grüße zurück! 😉

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  2. Erinnerungen kommen mir auch in den Sinn. Wir wurden mit dem Fernseher „abgelenkt“ bis zur Bescherung. Die Schiebetüre zum Wohnzimmer war geschlossen, denn dahinter werkelte ja das Christkind. Eine Glocke deutete an, dass die Zeit der Bescherung gekommen war. In Klavierbegleitung wurden Weihnachtslieder gesungen. Un dann war es so weit: die Geschenke wurden ausgepackt. Einmal bekam ich ein Buch geschenkt, das damals sehr viel Geld gekostet hat und ein anderes Mal ein Abo einer Autozeitung. Weist du manchmal habe ich das Gefühl als wäre ALLES erst gestern gewesen. Und es kommt Wehmut auf. Auch Schnee gab es reichlich. Täglich waren wir mit dem Schlitten unterwegs meist mit weiteren Kindern, die sich an einem bestimmten Platz trafen.. Große Gaudi garantiert. Liebe rex-Mama, ich freue mich einfach für dich, dass du ein Bad ganz bequem und OHNE die ganze Schlepperei geniessen kannst.

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    1. Ja, so geht es mir auch, lieber Helmut, als wäre alles eben erst gewesen und natürlich kommt da Wehmut auf, weil sich alles so rasend schnell verändert.
      Das Baden ist tatsächlich ein Erlebnis der Extraklasse, wenn man es so einfach haben kann.
      Ich glaube, das machen wir uns alle viel zu selten bewusst, wie gut es uns in so mancher Beziehung geht. ;-)

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  3. Uiuiui, Liebe, da hat es bei eurem einstigen Treffen wohl Karotten satt gegeben.
    Finde es interessant, wie deine Verwandtschaft auf dem Globus verstreut ist. Da erlebe ich genau das Gegenteil - 90% in Rufweite. An Weihnachten und dgl. liebe ich am meisten die Zeit danach.

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    1. Hätte es besser Spinat geben sollen? 🤣
      (Tatsächlich benutze ich "Gimp" so selten, dass ich mich jedes Mal aufs Neue hineinfummeln muss, und da es sich nicht so einfach wie früher radieren ließ, musste halt eine Farbe dazu.)

      So wie du es hast, würde ich es mir wünschen, denn bei uns hocken sie ja tatsächlich auf vier Erdteile verstreut, nur der Südpol und Australien sind vor uns verschont geblieben.

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