Sonntag, 31. März 2024

Watt hammer denn bloß falsch gemacht?

 Gestern gratulierte ich meiner Dörflifreundin zum Geburtstag, erst mal nur schritlich per WhatsApp, denn erstens macht es mit meinem Husten nicht viel Sinn zu teiefonieren und zweitens weiß ich, dass sie an solchen Tagen die Bude immer voll hat, zumal ich auch nie sicher sein kann, ob sie gerade zu Hause sind oder schon wieder mal auf Reisen.

Und tatsächlich, fürs Telefonieren bleibt uns nächste Woche nur ein kleines Zeitfenster, dann  dann geht es los, diesmal wollen sie den jüngsten Sohn und seine Frau auf dem letzten Stück ihrer Schiffs-Weltreise begleiten.

Ach, das ist sicher nett, dachte ich, so vier, fünf Tage auf einem Kreuzfahrtschiff, wurde dann aber eines Besseren belehrt, denn sie werden geschlagene sieben Wochen unterwegs sein, und zwar von Singapur bis Venedig. 

(Was man halt so letztes Stück nennt ... 🤣)

Und wieder einmal kam ich ins Staunen, wie die das alle machen.

Die Jungs hatten schon mit umme 30 eigene Häuser, teilweise sogar mehr als eins und ständiges Reisen gehört für die ganze Familie dazu, vor allem auch für meine Freundin selbst, die mit ihrem Mann nur noch unterwegs ist, seit sie beiden in Rente sind, die offenbar sehr üppig ist, obwohl sie beide ganz normale Jobs hatten.

Gut, was da natürlich hinzukommt, ist, dass sie aus einer bäuerlichen Familie stammt, die sich daran gesund stieß, dass der Bedarf an Wohnflächen so stark stieg.

Hier ein Äckerlein verkauft, dort noch mal eins, schon rappelt es im Geldbeutel und dass heute alles zubetoniert ist, wo wir als Kinder die üppige Natur genossen, wen juckt das schon?

Natürlich sei es ihnen aber von Herzen gegönnt, wenn sie so viel Spaß am Unterwegssein haben, ob nun die Dörfler, F.s Schwester oder auch meine eigene, die ja schon am nächsten Sabbatjahr herumbastelt.

Was F. und mir aber auffiel, als wir uns gestern darüber unterhielten, ist, welches Glück wir haben, in dieser Beziehung wirklich gut zusammenzupassen, denn keiner von uns hat das Bedürfnis, ein anderes Bett dem eigenen vorziehen zu wollen, selbst dann nicht, wenn wir Geld wie Heu hätten.

Woran es bei ihm liegt, kann ich gar nicht mal sagen, er ist ja generell nicht besonders unternehmungslustig, aber bei mir selbst ist es so, dass ich seit frühester Kindheit ständig auf Achse war, und vielleicht isset irgendwann mal einfach genug und man freut sich am meisten über seine eigenen vier Wände?

Die in der letzten Nacht für mich auf die des Wohnzimmers beschränkt waren, denn ich schniefte derartig, dass ich F. nun doch von meiner Anwesenheit verschonen wollte, auch wenn er das gar nicht erfreulich fand.

Und noch weniger erfreulich wird es gleich, wenn wir wegen der Preiserhöhungen ab morgen gerne unsere Zählerstände bei E.ON eingeben würden, denn dies ist nach wie vor nicht möglich.

So oft rief ich dort nun schon an, außerdem schickte ich mehrere Mails, die man aber zu blöd ist zu lesen.

In der letzten hatte ich ausführlich beschrieben, dass Gas- und Stromvertrag unter einem Account zusammengeführt werden müssen, doch statt das Problem zu lösen, bekam ich ein Formschreiben mit einem Link fürs Zurücksetzen des Passwortes. 

Unfassbar, dass die das nicht auf die Reihe kriegen, und ich freue mich schon wie jeck auf Dienstag, wenn ich dann wieder anrufen muss, um den Stromstand auf diese Weise durchzugeben, da ich anders ja keinen Zugriff bekomme.

Vermutlich werde ich wieder im Kosovo oder sonst wo landen und mit jemandem sprechen, der eh von  nix eine Ahnung hat, davon aber viel ... 🙄


Unnu gehe ich die Kartoffeln aufsetzen, froh darüber, dass ich das Kraut gestern schon kochte, denn nach viel Küchenkram wäre mir jetzt gar nicht zumute.


Frohe Ostern und ... bleibt bitte gesund! 😉



Samstag, 30. März 2024

Man kränkelt so vor sich hin

 Blöd, denn solche Tage, an denen man sich nur um das Nötigste kümmert und ansonsten zum Herumgammeln neigt, können mich so gar nicht befriedigen, aber da muss ich nun durch, zumal mir für mehr eh die Power fehlt.

Gestern Mittag - ich hatte grad den Sud für den Sauerbraten gekocht und schaute kurz ins Wohnzimmer, sah ich aus dem Augenwinkel, dass mein Handy, das wie meistens auf dem Sofa lag, gerade ausging.

Also musste es irgendwas gegeben haben, nachgeschaut, ein entgangener Anruf meines Bruders.

"Noch mal bitte, war grad in der Küche und hab nix gehört", schrieb ich ihm und schon bimmelte es und wir hörten uns nach längerer Zeit mal wieder, wenn auch leider blökend, denn ich hustete, was das Zeug hielt, und er machte fleißig mit, weil er schon seit fünf Wochen mit einer hartnäckigen Erkältung herummacht.

Erstaunliche Dinge erfuhr ich, nämlich dass seine Mädels, als sie kürzlich an einer Cats-Vorführung im Stadttheater beteiligt waren, nicht nur schauspielerten und tanzen, sondern auch noch Solostücke sangen.

Letzteres war mir völlig neu, denn noch nie habe ich sie singen gehört, und als ich nun fragte, ob sie es denn gut könnten, meinte er, zumindest sei keiner aus dem Publikum weggelaufen. 🤣

Und dann erzählte er, dass die Große, sie ist kürzlich 17 geworden, nun tatsächlich schon mitten im Führerschein steckt und die theoretische Prüfung bereits bestanden hat.

Vor dem Haus steht nun ein Motorrad für sie - ich hätte mir in diesem Alter alle Finger danach geleckt, würde mir aber aus Sicht der Eltern heute ganz sicher in die Hose scheißen, wenn sie damit unterwegs ist, aber was will man machen auf dem Land?

Den Schulbus bekommen die Kids nur bis zur 10. Klasse bezahlt, ansonsten fahren die öffentlichen Verkehrsmittel nur sehr spärlich und sind vor allem derart teuer, dass es sich mit einem Moped eindeutig günstiger lebt. 

Wo ist sie geblieben, die Zeit? War es nicht eben erst, dass sie krähte: "Pie-ßaa-u, feeertig, Popo abputzen ..."??? 😀🙄

Sehr zu denken gab uns beiden, als er dann noch berichtete, was einige Minuten vor unserem Telefonat stattgefunden hatte:

Er sagte zu seiner Frau, er überlege, ob er mal seine Schwester anrufen solle, und diese antwortete nicht etwa mit der Frage, welche denn, sondern sagte zu ihm: "Tu das unbedingt, hast du doch nur die eine ..." 😲

Tatsächlich kennen sich die beiden kaum, glaube ich, also unsere Schwester und meine Schwägerin. Woher denn auch? Und hinzu kommt, dass es kaum Anknüpfpunkte für Gespräche geben wird - keine gemeinsame Vergangenheit, über die man reden könnte, und größer könnten die Unterschiede kaum sein.

Die eine seit jeher finanziell so gut abgesichert, dass sie es sich schon immer leisten konnte, nach grünen Ideologien zu leben, während die andere bettelarm in der thailändischen Provinz aufwuchs und einen ungeheuren Kampf hatte, sich daraus hochzuarbeiten; die eine stets in Jeans und T-Shirt, die andere sehr mode- und kosmetikbewusst; die eine isst am liebsten vegan und versteht nicht viel vom Kochen, die andere lernte es (nachdem sie keine thailändischen Straßenküchen mehr zur Verfügung hatte) und produziert inzwischen die köstlichsten thailändischen und deutschen Gerichte, gerne mit reichlich Fleisch oder Garnelen darin ... usw.

Da prallen Welten aufeinander und vielleicht sollte ich mir mal Gedanken darüber machen, ob ich die Lücke, die unsere Mutter hinterließ, bei der ja alle Fäden und Infos zusammenliefen, nicht etwas besser auffüllen kann.

Auch wenn die Distanz, die zwischen uns liegt, eher von Schwesterlein nebst Mann als von uns ausgeht ...

Ansonsten nix Neues hier außer Schniefen. 

20 kg Kartoffeln haben wir heute früh mit dem Auto herangekarrt, trafen in der Tiefgarage von Netto noch eine Bekannte, mit der ein wenig geplaudert werden musste, dann ab nach Hause und gleich den Herd angeworfen, denn für Ostern habe ich mir ein ganz besonderes Festmenü überlegt:

Sauerkraut mit Kasseler und Kartoffeln. 😂🤣😂

Irgendwie schrappe ich grad mal wieder ständig am richtigen Timing vorbei, der Kuchen wird Ostern nicht mehr erleben und das eigentliche Festmahl, nämlich den Sauerbraten, wird es dann erst zum nächsten Wochenende geben. 😁

Egal, und nun ruft mich erst mal mein Sofa für ein Stündchen - an Bett brauche ich gar nicht zu denken, da ich mich heftig mit Tee vollpumpe, der dann natürlich auch wieder hinauswill.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉



Freitag, 29. März 2024

Irgendwie hatte die ...

 ... Corona-Zeit doch auch ihr Gutes, denn weil ich mich so sehr von anderen Menschen fernhielt, blieb ich durchgehend verschont von Viren und lief so auch nicht Gefahr, andere damit anzustecken.

Nun nehme ich wieder in vollem Umfang am Leben teil, sehr schön natürlich, aber ... jetzt hat es mich dadurch bereits zum zweiten Mal erwischt.

Das volle Programm, Schnupfen und ein sehr fieser Husten, wegen dessen ich F. letzte Nacht eigentlich meine Anwesenheit ersparen wollte, doch als ich ankündigte unten schlafen zu wollen, wurde er rigoros:

"Nix da, du gehörscht zu mir und ohne dich in meinem Bett geht gar nix! Mitgefangen, mitgehangen ...!" 😂

Also ging ich mit nach oben, bemühte mich aber wenigstens darum, mich nicht zu ihm hinzudrehen.

Ob das reicht, man wird sehen, und dann sind da noch die Kartoffeln, die Netto morgen noch einmal im Angebot hat.

An sich vermeide ich es, mich mit Virenlast unters Volk zu begeben, denn man muss den Mist ja nicht unnötig weiterverteilen, aber zwei 10-Kilo-Säcke brauche ich unbedingt, also werden wir noch mal das Auto bemühen und ich darin und auch im Laden zumindest eine Maske aufsetzen und nicht lange herumsuchen, sondern gleich wieder verschwinden.

Über Kartoffeln hatte ich es am Montag auch mit A. gehabt, denn auch letzten Samstag hatte es ja ein Angebot gegeben.

"Die hatten aber gar keine", berichtete sie mir empört und als ich dann nachhakte, zu welcher Uhrzeit sie denn hingegangen sei, meinte sie, es sei nachmittags gewesen.

Was in der Regel nie funktioniert, denn bei Angeboten der Discounter sollte man am besten gleich morgens zuschlagen, was in der Türkei vielleicht anders ist?

Vermutlich weiß sie das nicht einmal, denn so lange sie noch in der Heimat lebten, standen sie ja finanziell sehr gut da und mussten gar nicht auf Angebote achten.

Wir werden das bequatschen, wenn wir demnächst zusammen einkaufen gehen, denke ich. 

Und dann hatte ich immer noch den einen der Mozzarella-Beutel herumliegen, die sie mir wegen des Mindesthaltbarkeitsdatums mitgegeben hatte.

Abgelaufen war er schon ein paar Tage, aber natürlich noch tipptopp in Ordnung - ich sollte daran denken, ihr die Beweisfotos zu schicken, dass dem wirklich so war und man Lebensmittel auf keinen Fall nur wegen dieses blöden Datums wegwerfen sollte.

Was nun tun damit? Noch einmal Pizza?

Ja, warum eigentlich nicht. Zwar hatte ich keine Lust aufs Herummantschen mit Hefeteig, aber ab und zu darf man sich ja auch mal etwas Convenience gönnen und dann wurde es ganz interessant, weil ich die Preise verglich:

Eine Packung mit fertigem Pizzateig, den man nur noch aufs Blech legen muss, gab es inkl. einem Gläschen Tomatensoße für 2,29, während die Teigrolle ohne Soße nur 1,49 Euro kostet.

Ein durchaus gerechtfertigter Unterschied, bis mir dann auffiel, dass die Teigmenge bei der ersten Version deutlich weniger ist, d.h. man bekommt das Blech gar nicht ganz bedeckt und das gab dann den Ausschlag.

Für 59 Cent nahm ich eine Packung passierte Tomaten mit, dünstete daheim in einem kleinen Töpfchen eine Zwiebel und zwei Koblauchzehen an, rührte die Tomaten ein, zwei Esslöffel Ajvar und würzte mit Pfeffer, Salz und reichlich Oregano, Basilikum und frischer Petersilie, die im Suppengrünpack mit enthalten war, dass ich heute fürs Einlegen eines Schweinesauerbratens benötige, allerdings ohne Petersilie.

So passte alles perfekt und nachdem mein Sößchen abgekühlt war, strich ich es auf den nun ausgerollten Teig, belegte mit Salami, Zwiebelstreifen, Champignons und Thunfisch und gab am Ende den gewürfelten Mozzarella darüber:


 Eine halbe Stunde später holte ich dies hier aus dem Backofen:


Dazu gab's noch Bohnensalat und F. rieb sich begeistert das Bäuchlein, nachdem es sich deutlich gerundet hatte, denn mein Sößchen hatte dem Ganzen ziemlichen Pfiff gegeben, will sagen, saulecker war es. 😊


Unnu gehe ich den Sud für den Sauerbraten kochen ...


Habt einen schönen Karfreitag und bleibt bitte gesund und virenfrei ... 😉

Donnerstag, 28. März 2024

"Och, watt niedlich ..."

 Das sagte ich laut auflachend zu F., als wir uns am Dienstag das Länderspiel anschauten.

"Nu ham se se also in Spielanzüglein gesteckt ...?" 😍😂

Durch den Farbverlauf mit den großen Zahlen in der Mitte erinnerte mich das wirklich an die kurzen Latzhosen, die wir im Kleinkindalter trugen. Besonders von meinem Bruder gibt es davon noch niedliche Fotos - die Büx schön bunt und weit genug, dass das Windelpaket mit hineinpasste. 🤣

Von daher kam ich während des Spieles aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus - dass sie gewannen, wurde fast nebensächlich, zumal auch noch F. seiner Empörung immer wieder deutlich Ausdruck gab.

Für ihn ist es seit jeher ein No-Go, Farben wie Rot oder Pink zu tragen, die er schlicht als unmännlich empfindet.

Einmal - wir waren noch recht frisch zusammen, aber ich wusste bereits von seiner Abneigung - wagte ich mich, ihm zu Weihnachten ein rot-schwarz kariertes Hemd zu schenken, dachte, wenn er es erst mal anzieht, wird er schon merken, dass Rot doch so schrecklich gar nicht ist.

Püh, das führte fast zu einem Eklat.

Wir verbrachten die Feiertage bei meinen Eltern, zur Bescherung hatte sich die ganze Familie versammelt, was aber für F. kein Hinderungsgrund war, mir eine ordentliche Szene zu machen:

"Was soll das denn??? Sooo was ziehe ich nicht an!!! Des kannsch glei in den Müll werfe ...!!!!" 😡

Was ich natürlich nicht tat. Stattdessen versuchte ich es später einem schwulen Freund aufs Auge zu drücken, der es aber auch nicht mochte, weil es ihm zu derbe, zu holzfällerisch vorkam, also zog ich es am Ende selber an und war um eine Erfahrung reicher. 😁

Nie wieder habe ich einen solchen Versuch gestartet. Orange geht, sofern es mehr gelb- als rotlastig ist, aber käme ich ihm mit Pink an, wäre das für F. vermutlich fast ein Scheidungsgrund, also tobte ich meine Lust an dieser Farbe an meinen beiden Nichten aus, die sie mit fünf, sechs Jahren "megacool" fanden, gerne auch noch mit bissl Glitzer dazu. 💃❣💟💖

Was ich mich nun frage, ist, wie würde F. wohl reagieren, wenn er Profifußballer, dazu noch Nationalspieler wäre?

Schätze, er würde auf jede Kohle pfeifen und lieber wieder als Installateur arbeiten, würde man ihn zwingen wollen, in einer solchen Farbe über die Mattscheiben zu sausen, und dann ... wäre ich es, die über eine Scheidung nachdenken würde. 🙄

Was für ein Glück, dass er übers normale Vereinskicken nie herauskam ... 😁

Unnu muss ich hurtig in die Klamotten springen, denn heute hat Netto Blumenerde zum halben Preis und da ich 120 Liter davon nicht in meinen Trolley bekomme, muss F. mit dem Wagen mitkommen.

Nein, nicht in Pink, sonst müsste ich meine Säcke am Ende doch selber schleppen. 😂


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀

Mittwoch, 27. März 2024

Manchmal rächt es sich, ...

 ... wenn man zu sehr aufs Sparen versessen ist.

Vor einiger Zeit wollte ich mir ja etwas Gutes tun, indem ich mir auch so einen "Blubber" bestellte, wie ihn F. von seinem Lungen-Doc verschrieben bekam.

Seiner kostet umme 60 Euro, meiner unter sechs:

Man bläst kräftig hinein, und zwar gegen einen Widerstand, weil sich im unteren Teil eine Kugel befindet, die dadurch in Vibration gerät.

Ich habe mir angewöhnt, das beim abendlichen Fernsehen ca. 10 Minuten lang zu machen, und habe das Gefühl, es tut mir wirklich gut.

Nun aber stand eine gründliche Reinigung an, also schraubte ich es auseinander und legte die Einzelteile kurz in einen Topf mit kochendem Wasser, so wie es bei F.s teurer Ausführung in der Bedienungsanleitung steht.

Dabei zeigte sich dann der Qualitätsunterschied, denn meines ist offenbar nicht fürs Aushalten so hoher Temperaturen gedacht und verlor einiges an Farbe durch diese rüde Behandlung.

Inwieweit das ungesund ist, wage ich nicht zu beurteilen, aber mindestens genauso ärgerlich war, dass es sich nicht mehr zusammenschrauben ließ.

Beide haben wir uns fast die Finger dabei gebrochen, mit roher Gewalt bekam F. es dann hin und ... blies gleich mal probeweise hinein, um zu testen, ob die Kugel arbeitet. 😲

Toll, nun sollte ich es also gleich wieder auseinanderbauen und kochen, denn das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders, dass zwei Leute mit ihren Schnäbeln an so einem Therapiegerät herummachen. 🙄

Besser lief es bei meinen Fenstern in der oberen Etage, wo ich die Blumenkästen gestern schon von der Winterbestückung befreite, mit einem gewissen Bedauern, denn das Tannengrün hatte sich tatsächlich fast ein halbes Jahr lang prima gehalten und sah mit den künstlichen, aber bunten Dingen, die ich dazwischengesteckt hatte, nach wie vor sehr hübsch aus.

Nützt aber nix, nächste Woche Donnerstag hat Aldi Geranien - diesmal habe ich aufgepasst, damit ich nicht wie letztes Jahr in die Röhre gucke 😁 -, also musste ich Platz dafür schaffen.

Und mindestens genauso erfolgreich war ich mit dem Nusskranz.

Einige Rezepte hatte ich mir angeschaut, bastelte mir dann selber eines zusammen, das erste Mal in meinem Leben, dass ich einen Rührteig mit Quark und Öl statt Butter und Milch anfertigte.

200 g gemahlene Walnüsse fügte ich hinzu und wollte dann noch die 7 Walnüsse verarbeiten, die ich kürzlich für 75 Cent gekauft hatte. (Fand ich ganz schön happig, fast 11 Cent für eine Nuss.)

Nussknacker?

Na klar haben wir einen, nur ... wo ist das Ding? 😲

Schon seit vielen Jahren verzichte ich auf den Kauf von Nüssen, seit wir nämlich beide Probleme mit den Zähnen bekamen und sie davon zu leicht abbrachen, deshalb führt der arme Knacker nun ein Schattendasein, so sehr, dass ich ihn tatsächlich nicht fand, dafür aber die Geflügelschere, für die ich auch schon eine Vermisstenanzeige aufgeben wollte. 😂

F. knackte die 7 Nüsse dann mit der Hand auf und ... machte sich auch gleich noch ans Auspulen, was ich gar nicht unbedingt wollte, denn er fummelte ewig damit herum und versperrte genau die Stelle, an der ich den Teig rühren wollte, wodurch sich die Backerei arg in die Länge zog. 🙄

Ich hatte beschlossen, den Kuchen mit einer Schokoglasur zu versehen, auch hier ein Novum, denn da ich das Zerkleinern von Kuvertüreblöcken immer als sehr nervig empfinde, brach ich einfach zwei Tafeln Schokolade in Stücke und schmolz sie in zwei Minuten in der Mikrowelle. Noch ein paar Mandelsplitter drauf, fertig:

F. durfte gleich testen und ... war restlos begeistert:



Später am Tag gab ich ihm recht, dieses Rezept ist der Hammer, sehr schön nussig und dabei wunderbar fluffig und kein bisschen trocken.

Den werde ich sicher öfter machen, aber nun muss ich erst mal nach oben und die Betten beziehen.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Dienstag, 26. März 2024

Puschen gegen Käse

 Osterferien - schon im Treppenhaus hörte ich, dass der kleine Sohnemann zu Hause war, wieder mal mächtig quengelig, während A.s Tochter eine Freundin zu Besuch hatte.

Puschen standen für mich schon bereit, also schlupfte ich hinein und kümmerte mich dann selbst ums Aufhängen meiner Jacke, denn A. war vollauf mit dem Lütten beschäftigt. Sehr schön so, für mich nämlich wieder ein Zeichen, dass ich immer mehr dazugehöre und einfach in das eintauche, was sich gerade abspielt, ohne dass man für mich noch großartige Umstände machen würde.

Genauso mag ich es und so ging ich schon mal ins Wohnzimmer und packte meine Schätze auf den Tisch: Die Schale, in der ich die Köfte bekommen hatte, nun gefüllt mit etwas zum Naschen für die Bekannte und einem Zettel, den ich mit einem Dankeschön und Herzchen bemalt und auch noch mit Blumenstickern versehen hatte. 

Außerdem hatte ich zwei kleine Kinderschokoladen-Osterhasen für die Kinder mitgebracht und dann noch, hihi, ein paar Hausschuhe.

Nagelneu natürlich. Zu Weihnachten hatte ich sie für F. gekauft, extra in Größe 44, obwohl er nur 41 hat, denn sie kamen mir sehr klein vor. Was sie auch waren, so klein, dass F. sie gar nicht gebrauchen konnte - keine Ahnung, warum die überhaupt Größen draufschreiben, wenn die eh nicht genormt sind und jeder seine eigenen Phantasien dabei umsetzt.

Auf jeden Fall hatten sie bisher hier herumgestanden und nun kam mir der Gedanke, ob A. sie nicht gebrauchen könnte, wo sie doch immer jede Menge Puschen für ihre Besucher benötigen.

So war es dann auch, sie fand sie hübsch, freute sich, wollte sie dann aber bezahlen.

"Kommt gar nicht in Frage", lehnte ich das ab, "ich habe sie einfach falsch gekauft und wenn du sie brauchen kannst, ist das viel besser als wegwerfen."

Obwohl sie selbst den ganzen Tag streng hungert und durstet, hatte sie für mich einen Kaffee zubereitet und sogar zwei Riegel Schokolade dazugelegt.

"Das war aber wirklich nicht nötig" bedankte ich mich, "du weißt doch, dass es mir überhaupt nix ausmacht, weil ich ja eh ständig intervallfaste ..."

Nein, sie bestand darauf, dass es genüge, wenn sie alleine leidet 😁, und alsbald waren wir mitten in einem munteren Gespräch, waren wir doch während der drei Veranstaltungen, die wir zuletzt gemeinsam besuchten, kaum dazu gekommen.

Ganz normale Alltagsdinge, Haushalt und Kinder, die sie im Moment kaum in den Griff bekommt, besonders den Buben nicht.

"Trotzphase", sagte ich, "er probiert sich aus, will antesten, wie weit ergehen kann, ob und wo seine Grenzen liegen und ... du solltest ihm unbedingt welche stecken."

Schwierig für sie, vor allem bei Jungen in tradtitionell islamisch lebenden Familien wohl eher nicht ganz so üblich und dann ist da auch noch das Problem mit dem Schlafengehen.

Sie bekommt die beiden einfach nicht ins Bett, bis fast Mitternacht springen sie umeinander, haben dementsprechend morgens keine Lust auf Schule und Kindergarten, pennen dann tagsüber aber ein, um abends umso munterer zu sein. .🙄

Dann wollte sie den Unterschied wissen zwischen "Kosten" und "Preis", den ich ihr an einigen Beispielen versuchte deutlich zu machen.

Weiter ging es mit der Schul-App auf ihrem Handy. Politik und deutsches Staatswesen sind gerade an der Reihe und wir arbeiteten uns durch 30 Multiple-Choice-Fragen, von denen mich zwei kurz ins Straucheln brachten, denn wer wählt, setzt wen ein, wer hat wo was zu sagen, seufz, alles Dinge, mit denen man kaum einmal in Berührung kommt, aber letztlich schafften wir es mit 0 Fehlern.

Vom Höcksken aufs Stöcksken landeten wir von Politik über Wäschewaschen und wie das in früheren Zeiten ging, beim Kochen und als ich von meinem Gurkensalat erzählte, der in der Regel mindestens 10 verschiedene Kräuter in der Joghurtsoße enthält, ein Teil davon tiefgefroren, meinte sie: "Moment ...", und kam wieder einmal mit ihren Salatfix-Tütchen angeflitzt.

Diesmal hatte sie statt der teureren von Knorr die Eigenmarke genommen und war nun extrem verunsichert, ob das denn wohl was taugen könne. Wie meine Erfahrungen damit seien?

Wobei ich weitgehend passen musste, denn ich mache meine Salatsoßen ja selber und brauche so'n Fertigzeugs nicht, auch wenn ich natürlich trotzdem damit schon in Berührung kam.

Deshalb erzählte ich ihr nun bissl was darüber, wie es sich mit diesen Eigenmarken verhält, dass dort meistens eh die großen Marken dahinterstecken und der größte Unterschied im Preis liegt, den.ich mir fast immer zunutze mache.

Und nun wurde es ganz erstaunlich, denn sie war der Meinung, das Waschmittel "Ariel" stamme aus Israel - an ihrem Gesichtsausdruck erkannte ich, dass sie es aus diesem Grunde wohl eher nicht kaufen würde, wobei wir aber noch nie über Israel bzw. die Palästinenser gesprochen haben, ich ihre Einstellung dazu also gar nicht kenne.

Hm ... *grübel* ... "Henkel"? "Procter & Gamble"?

Ganz sicher war ich mir nicht, blickt doch heute eh keiner mehr durch, welcher Konzern welchen Namen grad aufgekauft hat, aber daheim recherchierte ich dann gleich und schrieb ihr, dass ich mit "Procter & Gamble", also den USA richtig lag.

Und da mir klargeworden war, dass sie auch den Unterschied zwischen Kräutern und Gewürzen noch nicht kapiert hat, schickte ich ihr dieses Foto mit von der Kräutermischung, wie ich sie gerne bei Aldi kaufe:


 "Ich habe schon gesehen, wusste aber nicht, was es ist", antwortete sie und wir waren uns einig, dass der Vorschlag, den sie mir mittags gemacht hatte, goldrichtig ist.

Sie bat mich nämlich, mal mit ihr gemeinsam einkaufen zu gehen, allzu oft stehe sie vor den Regalen und wüsste nicht, was nehmen, da sie ratlos ist, was sich hinter den Bezeichnungen verbirgt. 

Dem Kinde kann geholfen werden, gleich nächste Woche werden wir das angehen und dann fragte sie auf einmal, ob ich Mozzarella möge, sie habe viel zu viel davon gekauft, weil sie ihn so liebe und dachte, sie könnte ihn während der Fastenzeit nachts futtern.

Nun musste ich lachen, denn kurz zuvor hatten wir noch darüber geredet, dass sie ja beim Würzen extrem zurückhaltend ist, wozu der Mozzarella perfekt passt, weil er ja eigentlich nach gar nix schmeckt. 😂 

Nun war sie besorgt, weil das MHD heute ablief und sie ihn dann nicht mehr essen könnte ... 😲

Herrjehhhh, da war sie aber an die Richtige geraten und so legte ich gleich los, hielt ihr erst mal einen kleinen Vortrag über Gucken, Riechen, Schmecken ... und erklärte ihr, dass dieses blöde Datum absolut nichts damit zu tun hat, dass Dinge danach ungenießbar seien.

Ich hoffe, sie hat verstanden, was ich ihr dringend sagen wollte, trotzdem drückte sie mir ihre beiden Packungen mit jeweils zwei Kugeln darin aufs Auge und als ich nun den Geldbeutel zücken wollte, lehnte sie das so rigoros wie zuvor ich ab und zeigte dabei auf die Hausschuhe. 😄

Egal, irgendwie passte eh alles und als ich von ihr aus direkt weiter zu Aldi ging, stieß ich dort auf ein Sonderangebot für Wagner-Pizza.

Perfekt - wenn ich mal fertige nehme, peppe ich die sowieso immer noch etwas auf, da konnte ich also gleich einen Teil des Käses verwerten und da auch noch Feldsalat im Angebot war, schlug ich auch da zu.

Natürlich machte ich auch davon ein Foto, um ihr zu zeigen, dass ihr Mozzarella eine sehr gute Bestimmung erfahren hatte, aber ... hihi, ich wartete bis 20 Uhr mit dem Abschicken, wohlwissend, dass nun endlich auch ihr Bäuchlein gefüllt sein würde, denn um fünfe hätte sie das sicher als ziemlich gemein empfunden. 🤣


Und nun will ich mal in die Küche eilen, um mich an einem Nusskuchen zu versuchen, den F. kürzlich mal anregte.

Schaun wir mal, ob er was wird ... 


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉



 



Montag, 25. März 2024

Forever young?

 Zurzeit lässt man in TV und Radio sehr gerne die Musik der Achtziger wiederaufleben, schöne Erinnerungen werden dabei wach, aber vor zwei Tagen gab es einen Moment, in dem unvermittelt ein glühender Dolch durch den Leib zu fahren schien und der mir das Wasser in die Augen trieb.

Ein in die Jahre gekommener, dicklicher Herr, nämlich Marian Gold, sang mir aus dem Fernseher entgegen und mit einem Mal befand ich mich in einer Szene, die sich Silvester 1984 abspielte.

Ein gutes halbes Jahr später sollte ich mit F. zusammenkommen, aber das wusste ich natürlich noch nicht, denn noch war ich ja mit Uli zusammen, wobei die beiden sich seit ihrer Kindheit sehr gut kannten - dieser ganze Stuttgarter Stadtteil war im Grunde wie ein Dorf. 

Wir feierten im noblen Duplex-Penthouse eines Freundes, im mehr als 60 qm messenden Wohnzimmer gab es u.A. einen Barbereich, ganz in Mahagoni ausgekleidet, und ich hatte das schwarz-weiße Petticoat-Kleid angezogen, das ich mir zum 70. Geburtstag von Ulis Vater gekauft hatte, der feierlich mit dem ganzen Stadtrat begangen wurde:

Irgendwer hatte die Musikanlage ausgestellt, da er unbedingt "Dinner for One" sehen wollte, also lief kurz der Fenseher, wir gerieten zunächst in eine Partysendung und nun kam dieser Moment, der jetzt wieder so lebendig wurde in mir: 

"Alphaville" sangen "Forever Young" und damals konnte ich mich nicht sattsehen an den dunklen Augen besagten Marian Golds.

So eindringlich schien er einen direkt anzusehen und weder ihm noch sonst einem von uns gelang es, diesen Satz zu leben, unsere Jugend zumindest optisch festzuhalten. 

Vier Wochen zuvor war ich 24 geworden, damit deutlich jünger als die anderen Feiernden und auch wenn das Lied mich nachdenklich machte und ich immer schon zu Grübeleien neigte, war es doch gut, dass ich nicht ahnte, wie ich fast 40 Jahre später daran zurückdenken sollte, diesmal im Bewusstsein, wie verdammt kurz unser ganzes Gastspiel auf Erden doch nur ist.

Uli, hier beim Schneeräumen meines Minis:


... gönnte sich um Mitternacht ein kühlendes Bad in der Springbrunnenanlage auf der Terrasse des Penthouses, während wir die grandiose Aussicht über Böblingen im Farbenmeer der Raketen genossen, so jung waren wir, so unbeschwert, zumindest aus heutiger Sicht, denn wenn man einmal genauer hinschaut, war das Leben natürlich auch damals nicht ohne Tücken.

Kommenden Sonntag hätte Uli seinen 73. Geburtstag gefeiert, er sollte ihn nicht mehr erleben, ist nun schon seit einigen Jahren tot, und genau das ist es, was mir so scharf ins Bewusstsein schoss, als ich den guten Marian im Fernseher sah, jetzt leider ohne seine dunklen Locken und gar nicht mehr geeignet, noch einmal schwärmerische Gefühle in mir zu wecken ...

Und nun lieber flugs zurück zu den Lebenden.

F. ist beim Lungen-Doc, ich hoffe, dass er mit guten Werten nach Hause kommt, dann heißt es Abfüttern und mich später auf den Weg zu A. machen.

... die mir mit ihren gerade mal 36 sooo jung vorkommt und doch schon 12 Jahre älter ist als ich an diesem Silvesterabend.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉






Sonntag, 24. März 2024

Er macht, was er will ...

 Gemeint ist nicht etwa F., sondern der April, obwohl es auf Ersteren im Grunde auch passt, und zwar immer und ... auf Rex meistens auch ...  😂

Gestern hatte ich ausnahmsweise mal das richtige Händchen fürs Timing. Zu Aldi kam ich trockenen Fußes und als ich dort feststellte, dass man den "Samstagkracher"-Preis  von Netto für Kartoffeln nicht schlagen konnte, erweiterte ich meine Runde und tippelte auch noch dorthin.

Wo ich prompt ins Grübeln geriet, als ich nämlich an der Kasse auf eine Mitarbeiterin stieß, die ich noch nie gesehen habe.

Eine ältere Frau, die mit jedem Kunden ein wenig zu viel Zirkus veranstaltete, dass der Einkaufswagen auch wirklich bis ins letzte Eck um den Zipfel herumgeschoben werden müsste, in dem die Waren nach dem Scannen landen. Im besten Falle, denn gibt die Kassierin ihnen nicht den nötigen Schubs, bleiben sie oben liegen und man muss für jedes Teil um den Ständer mit dem Kartenterminal herumspringen.

Nicht gut gelöst ist das seit dem Umbau, aber das war es nicht einmal, was mich diesmal mehr als sonst störte, sondern es war die Mitarbeiterin selbst, der jedes Stück sichtbare Haut buchstäblich in Fetzten hing.

Bitte nicht falsch verstehen, jeder der von einer so üblen Hautkrankheit - Schuppenflechte, Neurodermitis, keine Ahnung, was genau es war - betroffen ist, hat mein vollstes Mitgefühl, so auch sie, denn der Anblick ihres sehr entstellten Gesichtes machte mich wirklich betroffen, aber ich fand es auch extrem unappetitlich, als sie alle meine Waren mit ihren blutig verkrusteten Händen anfasste, während Teile ihrer Haut durch die Gegend rieselten.

Gesagt habe ich natürlich nichts, war aber doch sehr froh, dass ich abgesehen von den Kartoffeln Obst und Gemüse schon von Aldi mitgebracht hatte, denn nach dieser Behandlung hätte ich keine Freude mehr daran gehabt, in einen meiner Äpfel zu beißen, und ich frage mich, warum zum Teufel sie nicht wenigstens Handschuhe trägt bei der Arbeit?

Welche aus Kunstsstoff oder Gummi wird sie vermutlich nicht vertragen, aber leichte Baumwolle müsste doch gehen, oder? 

Ein bissl kann ich ja mitreden beim Thema Hände, auch wenn meine sich in diesem Winter deutlich besser benommen haben als in den letzten, wo mir die Finger mitunter fast auf doppelte Dicke anschwollen.

Immer war mir dabei bewusst, wie ekelig das für andere aussieht, und selbstverständlich nahm ich es mit der Hygiene dann noch genauer als ohnehin schon, denn so etwas muss man niemandem zumuten, auch wenn das offenbar nicht jeder so sieht ... 🙄

Kaum war ich daheim, legte Petrus los, schickte einen Schauer nach dem anderen und heute isser vollends durchgedreht und kann sich nicht entscheiden, ob er Bock auf Gewitter hat, auf Hagel oder doch lieber zwischendurch mal einen Hauch Sonne.

Doof, weil ich eigentlich heute meine Winterkästen leeren wollte und anderes im Garten für die Pflanzsaison vorbereiten, was sich nun gemeinsam mit anderen dringend anstehenden Dingen vor mir zu stauen beginnt, aber irgendwie ins allgemeine Durcheinander zu passen scheint.

A. schlug mir den Donnerstag vor für unsere nächste Lernrunde, passt leider gar nicht, denn nur an diesem Tag hat Netto Blumenerde um 50% reduziert und da ich einige Säcke brauche, muss dann F. mit dem Auto mit und ich habe keine Zeit für A.

"Dann Freitag?", fragte sie, machte aber einen Rückzieher, als ich sie darauf aufmerksam machte, dass dieser ein Feiertag ist, schlug stattdessen morgen Nachmittag vor, was mich zwar mein Mittagsschläfchen kostet, aber ansonsten passt.

In der Früh hat F. Termin beim Lungen-Doc, wird genau hinkommen, dass er noch mittagessen kann, bevor ich abhaue, und so wird es vermutlich kunterbunt weitergehen bis nach Ostern ... vielleicht auch deutlich länger. 😂🤣😂

Unnu werde ich das Badewasser anstellen und mich ungemein daran erfreuen, dass es einfach so und ganz heiß aus dem Hahn kommt, ohne dass ich dafür den Küchenherd anwerfen und riesige Pötte durchs Haus schleppen muss. 😁


Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 


Samstag, 23. März 2024

Zu Rex' großer Freude ...

 ... bekam ich gestern bei Netto wieder Putenherzen aus dem Sonderangebot und dann auch noch um 30% reduziert. Da konnte ich ja nicht vorbeigehen, also schmiss ich meine eigentlichen Pläne um und stellte mich nach meiner Heimkehr erst mal an den Herd, um für das haarige Büble einen Eintopf anzufertigen, von dem er nun einige Tage wird schmausen können.

Wieder hatte er genau mitbekommen, dass er es war, für den ich kochte - woran auch immer er das erkennen mag? - und die Auswirkung bekam ich heute früh zu spüren, denn wie schon letzte Woche schmiss er mich aus dem Bett, weil er der Meinung war, nun würde es aber Zeit für ein leckeres Frühstück. 😂

Sehr erschüttert haben mich gestern die neuen Nachrichten aus dem englischen Königshaus und als ich die arme Prinzessin Kate auf ihrer Bank sitzen und berichten sah, tat mir das fast körperlich weh.

Nun hat dieser Scheiß-Krebs also gleich zwei aus der Führungsriege erwischt und für eine Mutter von drei kleinen Kindern muss so eine Diagnose die Hölle sein, egal ob bei Königs oder Normalos.

Zwar hat sie sicher die bessere Betreuung und ganz sicher keine finanziellen Probleme, aber dafür muss sie mit ihrer Krankheit nun unter den Augen der Öffentlichkeit leben und ist ganz nebenher auch noch mitverantwortlich dafür, wie sich die Stimmung in ihrem eh schon gebeutelten Land entwickelt.

Nein, da möchte man nicht tauschen, um nichts in der Welt ... 😥

Heute Abend werde ich wohl F. den Gefallen tun und mit ihm Fußball schauen, auch wenn ich absolut keine Lust dazu habe, erst recht nicht mehr, seit ich gestern hörte, dass der DFB vom deutschen Traditionsunternehmen Adidas zu den Amis wechselt.

Ein fatales Signal in Zeiten der Rezession und für mich ein weiterer Beleg dafür, dass es seinen Grund hat, wenn ich mit Sport immer weniger anzufangen weiß, je professioneller er betrieben wird.

Wenn es nur noch um Kohle geht, bin ich raus aus der Nummer, denn für mich standen beim Sport seit meiner Kindkeit die Freude daran und die gesundheitlichen Auswirkungen ganz vorn, natürlich auch Erfolgserlebnisse, nur hatten die nie etwas mit Kommerz zu tun. 

Unnu werde ich noch mal losflitzen, diesmal zum anderen Discounter, denn eben fiel mir auf, dass nächste Woche ja Karfreitag ist und mir damit ein Tag fehlen wird.

Gut, dass ich manchmal auch selber so was mitkriege ... 🤣


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Freitag, 22. März 2024

Fehlendes Einfühlungsvermögen?

 Diese Frage stelle ich mir immer, wenn ich beim Einkaufen mitbekomme, wie manche Kunden Artikel aus den Regalen nehmen und sie einfach in ihre mitgebrachten Taschen packen, weil sie wohl keine Lust hatten, sich einen Einkaufswagen zu nehmen.

Machen die sich eigentlich mal Gedanken darüber, wie das auf andere, besonders aufs Verkauifspersonal wirken muss?

Genau, nach Diebstahl sieht das aus, denn es steht ja keinem auf die Stirn geschrieben, ob er beabsichtigt, seine Tasche an der Kasse wieder komplett zu entleeren und wirklich alles zu bezahlen.

Ich war lange genug im Verkauf tätig, um zu wissen, dass die Leute klauen wie die Raben, und man sollte sich nie auf den äußeren Eindruck verlassen, denn es gibt genauso den Obdachlosen, der absolut korrekt ist, wie auch die von der Optik her vermeintlich gut Betuchten, die sich trotzdem nicht scheuen, mal schnell einen Lippenstift in die Tasche gleiten zu lassen.

Sogar meine Großtanten taten es, warum auch immer.

In jüngeren Jahren hatte ich sie nur ehrlich erlebt, doch in hohem Alter, schon etwas tüddelig, begannen sie Diebstahl offenbar als eine Art Sport anzusehen - mit dem Ergebnis, dass sie in einem der beiden Dorfläden Hausverbot bekamen.😲

In meinen Jahren im Versandhandel half ich manchmal aus, wenn übermäßig viele Schufa-Anfragen abgearbeitet werden mussten, denn wenn teure Geräte bestellt wurden, wollten wir natürlich abschätzen können, wie gut die Chancen auf Bezahlung standen.

Da konnte man schon erhebliche Zweifel an der Menschheit bekommen, denn "KI", in diesem Falle hieß das "keine Information", bekam ich ziemlich selten zu hören, dageben aber häufig von einem geplatzten Kredit nach dem anderen und von Unmengen an nicht bezahlten Rechnungen, Mahn- und Vollstreckungsbescheiden usw.

Einmal sagte ich, nachdem ich zu sehr vielen Namen nacheinander ähnlich katastrophale Ergebnisse erhalten hatte, hoffnungsvoll: "Nun kommt ne Omi, die ist ganz sicher okay."

"Pustekuchen ...!", meine Telefonpartnerin lachte auf, denn auch "Omi" hatte jede Menge Dreck am Stecken. 🙄

Deshalb kann ich es gut nachvollziehen, wie diese Edeka-Filiale nun vorgehen will: Wer Waren nicht gut sichtbar in Einkaufswagen, mitgebrachtem offenen Korb oder in der Hand mit sich führt, sondern sie vor dem Bezahlen in Taschen packt, muss mit einer Anzeige rechnen.

Wenigstens eine klare Regelung, die den Mitarbeitern sehr helfen wird und auch den anderen Kunden, denn die massenhafte Klauerei schlägt sich auf die Preise nieder, auch wenn natürlich nicht jeder, der diese Taschen-Methode benutzt, ein Dieb ist.

Unnu gehe ich mich selber ins Einkaufsgetümmel stürzen, MIT Wagen 😁, und ich sollte nicht vergessen, dabei nach etwas Ausschau zu halten, das ich in die Dose von A.s Freundin packen kann zum Dank, dass sie mich so nett mit Köfte bedachte, auch wenn sie für unsere Gaumen viel zu scharf war. 


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉



Donnerstag, 21. März 2024

Hihi, dachten sie, sie könnten mich reinlegen?

 Um diesen Kommentar zum Genderverbot in Bayern geht es und natürlich stockte mein Lesefluss sofort an der Stelle, dass (nur) die "Bayerinnen" auch weiter die freie Wahl haben würden 😁, wohingegen ich bei Gebrauch des generischen Maskulinums flüssig weiterlese und automatisch alle Geschlechter mit einbeziehe.

Wäre man doch auch endlich in NRW bzw. meiner Stadt so umsichtig, aber nein, sie nerven weiter. In allen offiziellen Schreiben oder Bekanntmachungen wird gegendert, was das Zeug hält, und wenn ich dann von "Bürger*Innen-Politik lese, stellt sich mir reflexartig die Frage, ob eine Stadt auch Außen-Politik macht.

Ich weiß es gar nicht, ob es an meiner generellen Ablehnung von Ideologien liegt oder ob da nicht auch die Synästhetikerin in mir eine Rolle spielt, auf jeden Fall ergeht es mir bei Gegendertem ähnlich wie bei bestimmten Arten von Musik: Einige Jazzstücke empfinde ich als ungeheure Kakophonie, verbinde sie mit einem wahren Höllenfeuer aus Lila-, Dumkelrot- und Brauntönen, die giftig hochwabern, während Sopran-Arien für mich oft ein grelles Gelb haben, mitunter so neonartig, dass es mir fast unerträglich wird.

Genauso ergeht es mir mit der Sprache, an der ich an sich ja viel Freude habe, die mir aber schlagartig vergeht, sobald ich auf Genderformulierungen stoße. Zack, ist er weg, der Fluss, der mir sonst ins Gehirn läuft, um dort gleich weiterverarbeitet zu werden. 

Jeden Buchstabe, jedes Wort verbinde ich genau wie Zahlen und vieles andere sofort mit Farben, beispielsweise hat das W für mich meist einen Ockerton, der dann bei Wiese in ein Grün übergehen kann.

Als mir das zum ersten Mal bewusst auffiel, war ich drei Jahre alt, ich ging die Treppe hinunter, unten befand sich vor dem Eingang zu Opas Praxis eine lange Wandgarderobe, wo u.a. auch seine Mäntel hingen. 

Mantel >> Opa >> Zigarre >> braun >> 3, weil ich nämlich gleichzeitig darüber nachdachte, dass ich ja nun schon 3 war und seitdem hat diese Zahl ihre Farbe für mich nicht verändert, doch hielt ich dieses Verbinden verschiedener Sinneseindrücke bis vor gar nicht so langer Zeit für völlig normal, dachte, das erginge jedem so.

Was aber nicht der Fall ist, wie ich nun weiß, von daher ist es gut möglich, dass ich auf manches etwas anders reagiere als andere, aber für mich ist es beim Gendern halt so, dass der "normale" Farbfluss abrupt unterbrochen wird, dann sehe ich buchstäblich nur noch Schwarz und den Rest lese, höre oder sehe ich nur noch mit größtem Widerwillen weiter, wenn überhaupt. 

Von daher ein Hoch auf die Bayern, die sich mit ihrem Beschluss anderen Bundesländern angeschlossen haben, und nun hoffe ich, dass man dem auch bei uns folgen wird, bevor ich noch weiter "Rot" sehe, selbst wenn ich nur von "Beleuchung innen" auf irgendeiner Verpackung lese. 😂

Ansonsten nix Neues hier, abgesehen davon, dass ich eben mal mein Apfelbäumchen inspizierte und nun die zarte Hoffnung hege, dass es dieses Jahr mehr Früchte geben könnte als im letzten, in dem die Ernte ja mehr als überschaubar war.

F. habe ich vor 20 Minuten dies hier serviert:

... und nach ersten Begeisterungsrufen meinte er nun, nachdem er den Teller ratzeputz leergefuttert hat: "Boah, Eulchen, war das eine leckere Geschichte ..." 

Was will man mehr? 😊


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Mittwoch, 20. März 2024

Manches verändert sich schneller, als man denkt

 1994 zogen F. und ich nach hier und auch damals schon war diese Stadt nicht mehr die, in der ich aufgewachsen war, aber ich war nur 12 Jahre weg, oft bei meinen Eltern zu Besuch gewesen, hatte daher die Verwandlung durch die sich veränderne Bevölerungsstruktur von Anfang an mehr oder weniger lückenlos miterlebt.

Bei A. sah das ganz anders aus, zwar besuchte auch sie hin und wieder ihre Mutter, doch die war inzwischen ganz in den Süden der Stadt gezogen, wo die "gehobeneren" Viertel sind und man noch relativ wenig davon mitbekam, was weiter nördlich abging, und so stellte sie erst nach ihrer endgültigen Rückkehr fest, dass nichts mehr so ist wie früher und es besonders für Frauen nicht mehr unbedingt ratsam ist, im Dunkeln allein unterwegs zu sein.

"Es wird bald dunkel", sagte sie vorgestern um halb sechs zu mir, "da habe ich Angst - weißt ja, wo ich wohne - und muss schauen, dass ich den Bus um kurz nach sechs erwische."

Was ich absolut nachvollziehen kann, denn mir ergeht es ja nicht anders.

Vor zehn, fünfzehn Jahren war ich abends noch häufig mit den Öffis unterwegs, merkte aber damals schon, wie mir das besonders an den Haltestellen zunehmend unangenehmer wurde. Wo einst um diese Zeit schaufensterbummelnde Paare unterwegs waren, gab es nun zunehmend größere Gruppen fast ausschließlich junger Männer, ein Freund (ein Bär von Mann) erzählte mir, dass er abends Muffe hat, und ich selbst ziehe es ebenfalls vor, nachts nicht mehr vor die Hütte zu gehen, außer mit Rex, und erwische mich, wie ich sogar dann erst vorsichtig nach rechts und links schaue, wenn ich nur U.s Haus verlasse, um die Straßenseite zu wechseln und meine eigene Tür aufzuschließen.

Und M. und A. trauen sich noch nicht einmal ihre Tochter am hellichten Tag allein zur Schule gehen zu lassen. 

"Zu viele 'nicht gute' Menschen unterwegs", sagten sie oft zu mir, wenn wir darüber sprachen. 

Veränderungen auch im Osten der Republik, stelle ich grad fest, denn mein Bruder schickt mir Fotos aus Sachsen, wo er beruflich unterwegs ist.

Reiheinweise einst sicher wunderschöne Altbauten mit prächtigen Fassaden, die nun verfallen, weil alles leersteht.

So schade ist das, zumal man hier ja immer mehr zubetoniert, um Wohnraum zu schaffen  ... 😥

Immerhin gibt es aber auch Veränderungen der positiven Art, denn ... um es kurz zu sagen:

Kreuz vollends im Eimer, aber ... Teichumrandung fertig. 😁


 Eine Megaquälerei war es, bis ich alle Steine abgeräumt hatte, die teilweise heftig schwer sind und dank Rex erst mal ausgegraben werden mussten, da er mit seiner Scharrerei ja ungeheure Mengen an Dreck durch die Gegend schleudert.

Dann alles mit einem Unkrautvlies abgedeckt und wieder beräumt - einmal wäre ich dank des löchrigen Bodens fast gestürzt und sah mich den Bruchteil einer Sekunde lang schon mit dem Kopf auf meine Steinhaufen knallen, konnte mich dann aber doch noch abfangen und bin jetzt sehr froh, dass ich es vollends durchzog, denn eigentlich war ich nach dem Abräumen so platt, dass ich den Rest auf heute vertagen wollte.

Hätte nicht funktioniert, denn nun würde mein Kreuz nicht mehr mitspielen, dem die Dauerbückerei nicht sehr guttat.

Endlich kommen nun auch die Schätze wieder zur Geltung, die die meisten Leute vielleicht nicht einmal bemerken würden, die mir selbst aber viel Freude machen, da sie von uns und auch meinen Eltern selbst gesammelt wurden:



Und noch etwas grub ich bei dieser Aktion aus, nämlich dies hier:

Ein "Schatz" der etwas anderen Art, weil er Rex gehört und ursprünglich mal ein Kauknochen war.

Schön weich geknietscht muss er ihn unter einem der dicksten Steine versteckt haben, doch wie er das schaffen konnte, ist mir ein Rätsel, denn ich selbst bekam ihn gar nicht hoch, ohne ihn mit der Schüppe anzuheben. 😲

Und nun muss ich hurtig in die Küche eilen, um 8 Schnitzel zu panieren und braten, schon für morgen, wenn es Kartoffelsalat geben soll.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

Dienstag, 19. März 2024

Alles nicht so (ge)wichtig?

 Da staunte ich aber nicht schlecht, als A. nicht nur sogar etwas früher als erwartet (der Bus war megapünktlich gewesen) vor der Tür stand, sondern auch, weil ich zweimal hinsehen musste, ob sie es auch wirklich war.

Als sie nach rund 40 Jahren wieder in meinem Leben auftauchte, tat ich mich schwer, sie wiederzuerkennen, allzu faltig war ihr Gesicht, während ich doch das blutjunge Mädel vor meinem inneren Auge hatte.

Tatsächlich war es hauptsächlich ihre Stimme, später dann auch ihre Art zu reden, die die alte Vertrautheit rasch wieder aufkommen ließ, irgendwie zumindest, denn natürlich hat jede von uns in den Jahrzehnten dazwischen viel erlebt und sich dementsprechend verändert oder auch weiterentwickelt. (Hoffe ich zumindest ... 😁)

Gestern aber stand da auf einmal wieder die alte A., na ja, nicht ganz, aber doch sehr viel mehr, denn ihr Gesicht wirkte nun deutlich glatter.

Erst dachte ich, es läge am Gegenlicht, später wurde mir bewusst, dass dem wirklich so war, und ich kam auch auf des Rätsels Lösung, aber zunächst stand natürlich die Begrüßung an.

"Ist Rex gar nicht da", fragte sie, weil er nicht wie sonst hinter mir stand, und ich erklärte, dass er sich in Erwartung unseres sonst um diese Zeit üblichen Mittagsschläfchens wohl schon nach oben verkrümelt hatte.

"Der wird gleich auftauchen ...", kündigte ich an und schon kam er angesaust.

A. hat überhaupt keine Erfahrung mit großen Hunden, ist zwar schon von Haus aus ungeheuer tierlieb, doch vor Rex hatte sie zunächst etwas Respekt. Wohlgemerkt, Respekt, nicht etwa Angst, und Ersterer ist ja auch durchaus angebracht, zumal sie bei einem ihrer Besuche die Erfahrung machte, dass er sie anknurrte, als sie eines seiner Leckerlis vom Boden aufheben und für ihn werfen wollte.

Sie verstand damals selbst, dass es ausschließlich mit seinem Futter zusammenhing, von dem sie künftig die Finger lassen sollte - da zeigt sich eben, wenn jemand über einen gewissen Tierverstand verfügt und bereit ist, auf sie einzugehen.

Ansonsten gab es nie Schwierigkeiten, aber nun waren die beiden schon fast ein Jahr lang nicht mehr aufeinandergetroffen und ich war gespannt, wie es laufen würde.

Überhaupt kein Problem, s' Büble kam gesaust, wurde von ihr sofort mit Streicheln begrüßt, und weil das so einladend wirkte, stellte er sich auch gleich noch an ihr hoch und sah ihr direkt in die Augen. 😁

"Höyyy, lass das, mein Freund ...", wollte ich sie von ihm befreien, aber sie meinte nur lässig, "lass ihn doch, wir müssen uns doch auch ordentlich guten Tag sagen."

Goldrichtig so, will sagen, das ist natürlich der Idealfall, dass jemand reinkommt, der sich nicht gleich inne Büx macht vor lauter Angst, denn wenn ich dann anfangen muss, den Hund die ganze Zeit fernzuhalten, wird diese Person dadurch natürlich immer interessanter. 

So aber war die Nummer schnell durch, auch wenn sich Rex durch die liebevolle Hinwendung und vor allem auch die Leckerlis, die sie ihm mitgebracht hatte, ab und zu noch einmal zu ihr hinzutrottete, um sich die ein oder andere Streicheleinheit abzuholen, die er auch gerne bekam.

Im ausnahmsweise mal muckelich warm aufgeheizten Wohnzimmer tranken wir Kaffee und ich servierte Apfel-Birnen-Strudel mit Vanilleeis und Schokostreuseln, doch lange hielt es uns nicht im Haus, kam doch die Sonne hervor und wir stellten im Garten bald fest, dass sie schon ordentlich Kraft hat, so sie sich denn einmal zeigt.

Schön fand ich, dass A. nicht wie sonst von innerer Unruhe geplagt schien, kein Sitzfleisch hatte, sondern wir verquatschten vier Stunden, lachten viel, sprachen aber auch über ernste Dinge, das ganze Spektrum eben.

Und nun im Tageslicht bestätigte sich mein erster Eindruck, sie sah sehr viel jünger aus auf einmal, ein Großteil der Falten im Gesicht ist tatsächlich verschwunden, selbst die an den Armen und überhaupt kam sie mir im Ganzen sehr viel jugendlicher vor, was ich ihr auch sagte und dabei gleich feststellte: "Du hast endlich bissl zugenommen, nicht wahr?"

Jawoll, das war des Pudels Kern, als sie kürzlich für zweieinhalb Wochen in der Klinik war, ließ sie das Gewicht, um das sie sonst mehr als überbesorgt ist, unbeabsichtigt schleifen, nun hat sie 64 Kilo, bei einer Größe von 1,70 m absolut in Ordnung und es steht ihr sooo gut.

Scheiß doch auf die winzige Speckrolle, die sie mir über dem Hosenbund zeigte mit dem Hinweis, sie müsse nun dringend wieder abnehmen.

Mit Engelszungen redete ich auf sie ein und konnte es mir nicht verkneifen, ihr immer wieder mal ein Kompliment zu machen, denn sobald die Sonne wieder hervorlugte, sprang mir das veränderte Aussehen ins Auge.

Da kann man mal sehen, was ein paar Kilos ausmachen können. So drastisch habe ich das noch nie gesehen, werde es mir aber hinter die Ohren schreiben, denn zwar halte ich es nach wie vor für erstrebenswert, kein Übergewicht mit mir herumzuschleppen, aber ganz so eng wie mit 18 Jahren müssen wir es auch nicht mehr sehen.

Prompt erinnerten wir uns an etwas von damals, d.h. ich erinnerte mich und musste ihr etwas auf die Sprünge helfen.

Wir waren im Kino gewesen und im Film waren zwei Frauen in einem Wagen mit Flügeltüren unterwegs. Immer wenn sie ausstiegen, kam der Aha-Effekt, denn sie hatten Bombenfiguren und diese in hautenge Lederoveralls gesteckt.

Beide wogen wir damals 62 Kilo und kamen uns damit auf einmal unendlich fett vor.

Das wollten wir ändern, beschlossen, dass uns 56 viel besser stehen würden, dann könnten wir mit den Filmtrullas mithalten. 😁

58 schafften wir, dann war Schluss, anderes wurde wichtiger und gestern stellten wir fest, dass die Zeit nun endgültig vorbei sein muss, in der wir meinten, irgendwelchen Modeidealen entsprechen zu müssen. 

Wozu denn auch? Die Typen, die die schicken Ladys aufrissen, würden uns ja eh nicht mehr angucken ... 😂🤣😂

So war das also ein sehr vergnüglicher Nachmittag und ich hoffe, wir werden es hinkriegen, uns jetzt endlich öfter zu sehen, mit dem kleinen Nebeneffekt, dass ich dann auch besser mitbekomme, ob sie ihre Pillen nimmt, denn die scheinen ihr gutzutun.


Da der Kleine der anderen A. schon wieder kränkelt, haben wir unser Treffen auf nächste Woche verlegt, dadurch habe ich nun endlich Zeit, mich weiter um die Teichumrandung zu kümmern.

Schaun mer mal, wie weit ich komme ...


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 



Montag, 18. März 2024

Explosion im Mund

 Die Köfterolle der "Chefin" hatte es schon am Dienstag deutlich in sich.

Mir schmeckte sie trotz ihrer Schärfe, weil ich zusätzlich Zwiebeln schmeckte, A. hingegen konnte sie vom ersten Moment an nicht essen, empfand es als viel zu feurig.

Als ich gestern die Schale, die sie mir mitgebracht hatte, näher inspizierte, stellte ich fest, dass sie fast gänzlich gefüllt war mit purer Köfte und als ich ein wenig davon kostete, erging es mir nicht anders als A., denn ohne die abmildernde Teigschicht drumherum kam nun auch ich schärfemäßig an meine Grenzen.

Das hab ich nun von meiner großen Fresse ... 😂🤣😂

F. ließ ich ebenfalls probieren, sicherheitshalber hatte ich nur wenig von der "Paste" auf ein Stückl Brot geschmiert, aber auch er war damit überfordert.

Was also tun?

Bleibt nur, das Ganze in ein Süppchen umzuwandeln, was ich am Abend in Angriff nehmen werde.

Ich denke an Tomaten und eine gewürfelte Schlangengurke - etwas Brühe dazu, dann wird es hoffentlich gehen. 

Abwarten und jetzt muss ich mich eh erst mal auf A. konzentrieren, die mir eben bestätigte, dass es bei 14 Uhr bleiben wird.

Wäre nett, wenn auch Petrus mitspielte, damit wir ab und zu im Garten eine rauchen gehen können, wobei ich aber auch für sie eine E-Zigi vorbereitet habe, denn so ganz ohne schmeckt uns beiden der Kaffee nur halb so gut. 😉

Einen Apfel-Birnen-Strudel werde ich dazu machen, für F. habe ich für mittags noch einen Rest von gestern bereitstehen, also bin ich gut gerüstet für alles und kann mich bis dahin dem normalen Tagwerk widmen. 

... und mich nebenher daran erfreuen, dass man es nun wirklich sieht, dass der Frühling nicht mehr fern ist:


 

Habt einen guten Start in die neue Woche und ... bleibt bitte gesund! 😀

Sonntag, 17. März 2024

Hin und weg mit kleiner Einschränkung

 Pünktlich um fünfe trafen wir vor dem Haus zusammen, A., die Kinder, ich und dann tauchte auch noch G. auf, die junge Ärztin, die ich vor einigen Monaten schon bei ihr kennen lernte.

Hatte sie damals ein wenig, hm, "teigig", etwas fad auf mich gewirkt, musste ich diesen Eindruck nun gleich revidieren, denn sie hat inzwischen eifrig Deutsch gelernt und schon unterwegs - sie saß mit den Kindern hinten, ich vorn neben A - stieg sie sofort in unsere Gespräche mit ein, mit Temperament Pfiff und sogar Witz.

Der gülenistische "Bildungsverein" besitzt ein riesiges Areal, so hatten wir kein Problem mit der Parkplatzsuche und wieder gab es vor dem Haus ein großes Hallo, fast ein bisschen wie Nachhausekommen für mich, denn nun kenne ich ja schon etliche von den Frauen, schon von Weitem strahlten sie mich an, kamen auf mich zu, begrüßten mich freudig, umarmten mich teilweise sogar.

Offenbar war das Büffet wieder eine Gemeinschaftsarbeit und auch A. lud nun aus dem Kofferraum eine große Platte mit in Würfel geschnittener Süßsspeise aus.

Innen waren in einem Saal sechs Tischblöcke festlich dekoriert worden, jeweils für acht Menschen, schneeweiße Tischdecken und vor jedem Platz lag neben Besteck ein kleines Beutelchen, das getrocknete Plaumen und Aprikosen enthielt:

                               (Später zu Hause geknipst.)

A. war immer wieder durch die Lütten abgelenkt und sprang auch öfter mal hin und her, aber besonders mit G. unterhielt ich mich sehr angeregt, qeer Beet von Medizinischem über Kochrezepte bis hin zum Spaß am Fotografieren, den wir beide haben, gingen unsere Themen und irgendwie wirkte sie ungeheuer "westlich" auf mich. Sie trägt kein Kopftuch, kam ganz locker in Jeans und Sweatshirt daher und abgesehen von den natürlich immer noch vorhandenen Sprachschwierigkeiten merkt man ihr die Ausländerin kein bisschen an.

Sie wird absolut keine Integrationsprobleme haben, da bin ich mir sicher, und wie auch bei A. fiel mir auf, welch großen Wert sie darauf legt, unsere Sprache so korrekt und umfassend wie möglich zu erlernen. 

Immer wieder die Frage: "Wie sage ich richtig, kann ich das besser ausdrücken ...?"

Dann auf einmal Flötenspiel, die Gespräche verstummten und ich sah vorn einen Mann, der voller Inbrunst in sein langes Gerät hineinblies, keine orientalischen Klänge, sondern etwas Getragenes, Schweres, das meine Ohren nicht unbedingt erfreute.

Einige Minuten lauschten wir ihm, dann teilte uns der Moderator mit, dass wir nun zu den Vorträgen kämen.

Ein Mann stellte sich als Pfarrer einer evangelischen Freikirche vor und hielt dann wohl 10 Minuten lang eine Rede über das biblische Fasten mit der Kernaussage, dass Jesus es nicht mögen würde, wenn sich jemand mit seinem Fasten brüstet, damit angibt, wie sehr er bereit ist, für seine Glauben zu leiden.

Danach wieder Flötenspiel, dann kam das muslimische Gegenstück, ein junger Mann berichtete über die Tradition des Fastens und die Quintessenz war die Gleiche - keiner soll damit auf den Putz hauen. 

Man war sich also einig, dass die Unterschiede gar nicht so groß sind, was meinen Erfahrungen zumindest mit Freikirchen entspricht, denn ihre Angehörigen leben oft genauso auf den Glauben konzentriert wie viele Muslime.

An der Stirnseite des Raumes hing eine große Uhr und ich bekam mit, wie A. immer wieder hinsah, nicht nur, weil sie Kohldampf hatte, sondern auch, weil sie zu bestimmten Zeiten wohl immer wieder ein kleines Pflichtgebet absolvierte, so wie der Ramadankalender es vorschreibt.

Sehr innig wirkte sie dabei, sehr entrückt, erst recht als es nun fast so weit war und vom Band der Ruf des Muezzins ertönte, nachdem zuvor noch ein Gebet gesprochen war.

Für mich kein angenehmer Moment, in etwa so, als würde ich unvermittelt in einem Saal mit lauter Nackten landen, was aber ausschließlich mit mir selbst zusammenhing, denn die Atmosphäre war durchaus angenehm und wirklich freundlich.

Schon als Kind erging mir das so, wenn ich an Gottesdiensten teilnehmen musste, egal, ob katholisch, evangelisch oder freikirchlich. Es war mir nie ganz geheuer, schon immer war da ein tiefes Gefühl der Fremdheit in mir, das Wissen, da gehörst du nicht zu.

Allzu gut erinnere ich mich an die Ratlosigkeit, die mich dann immer packte, was stimmte mit mir nicht, warum bin ich so anders? Ich wollte es ja gar nicht sein, hätte so gern emfpunden wie die anderen und doch konnte ich es niemals ...

Später sollte ich verstehen, warum, dazu waren einige Jahrzehnte und intensives Beschäftigen mit der Materie und mir selbst nötig, und doch war das Gefühl jetzt das Gleiche wie einst - diese Fremdheit, die aber genauso schnell wieder vergehen sollte, als es nun nämlich endlich losging.

Hier einige Bilder vom türkischen Büffet:






Und das war mein Teller, den ich bald darauf mit Nachschub versorgte, denn besonders die mit Hack gefüllte Aubergine, die in Olivenöl gebratenen Bohnen und der Kichererbsen-Reis hatten es mir angetan:


Hinten sieht man diese Köfterolle, die wie schon letzte Woche die "Chefin" angefertigt hatte, die sich irgendwann auch mal zu uns setzte.

"Ich habe wieder gemacht", rief sie zu mir herüber und ich antwortete, "schon gesehen, zwei Stücke hatte ich davon, weil es sooo lecker ist."

Und nun haute mich diese liebe Frau fast aus den Paninen, als sie nämlich sagte:

"Ich habe extra für dich mitgebracht, nimmst du nachher mit", dabei deutete sie mit den Händen  ein Paket an.

Boah ...

Von meinem Platz kam ich wegen des regen Treibens gerade schlecht weg, deshalb benutzte ich nun auch die Hände, legte sie über Kreuz auf die Brust und strahlte sie an. Sie verstand genau, was ich meinte, strahlte zurück vollführte dabei die gleichen Armbewegungen üder dem Herzen - es geht eben auch ohne Sprache.

Später erwischte ich sie, bekankte mich, es folgte ein festes und überaus herzliches Drückerchen, dass wir auch später noch einmal wiederholten.

Auch ihr Mann war da, A. zeigte ihn mir, erklärte, dass er Sportlehrer sei und nun wurde mir einmal mehr bewusst, was der Islam vor allem mit den Frauen macht.

Das Alter der "Chefin" konnte ich bisher kaum abschätzen, denn das weit ausladende Kopftuch und die Brille lassen nicht viel von ihrem Gesicht frei und wie fast alle trägt sie sackartige, lange Oberteile, was keinen Rückschluss auf die Figur zulässt.

Mitte fuffzich hätte sie gut und gern sein können, aber dank der Optik ihres Mannes muss ich da wohl mindestens 10 Jahre abziehen, denn er wirkt sportlich-durchtrainiert und sah in Jeans und kariertem Hemd verdammt flott aus.

Schon ungerecht, welchen Zwängen dagegen die Frauen ausgesetzt sind bzw. sich ihnen sogar freiwillig unterwerfen und nach wie vor habe ich mein Tun mit den Namen, denn ich kann ja nicht einmal A. danach fragen.

Wie sollte ich ihr erklären, wen ich meine, wenn ich nach dieser oder jener Frau frage, wenn sie doch mehr oder weniger alle gleich aussehen und es keine individuellen Merkmale gibt?

Irgendann erkundigte sich A. bei mir, ob nicht vielleicht jemand aus meiner Nachbarschaft mal Interesse haben könnte, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen, und nun erfuhr ich auch, warum die Deutschen an diesem Abend fast in der Überzahl waren, denn viele hatten einfach ihre Nachbarn eingeladen, um diese so besser kennen zu lernen.

Finde ich toll, ein ganz wichtiger Schritt in Richtung Integration - einfach mal hineinschnuppern bei den anderen, nur so können die Barrieren fallen.

Übrigens wurde mir auch mehrmals ein Mikrophon unter die Nase gehalten, denn der Moderator ging immer wieder mal von Tisch zu Tisch und befragte die Leute nach ihren Eindrücken.

Und gleich sorgte ich für allgemeine Heiterkeit, denn ich prötete erst mal so laut hinein, dass es ein Glück war, dass die Uhr nicht von der Wand fiel. 😂🤣😂

"Ohhh...", fuhr ich lachend fort, "das ist ja viel lauter als gedacht, aber ich kann auch leiser."

Dann erzählte ich kurz, dass ich mit A. dort war, um ihre Kultur und ihre Freunde etwas besser kennen zu lernen, und mich wie immer sehr herzlich aufgenommen fühlte, und schon war er wieder weg.

Als er das nächste Mal kam, kaute ich noch und teilte der Allgemeinheit nur kurz mit, dass ich den Mund zu voll hätte, um viel sagen zu können 😁, und fand es fast schade, dass er nicht später noch einmal auftauche, denn nachdem ich nun wusste, wie es zu den zahlreichen deutschen Besuchern gekommen war, hätte ich dazu durchaus noch einiges zu sagen gehabt.

Auf jeden Fall war es wieder ein wunderbarer Abend, wenn auch für mich mit etwas zu viel Religion.

Auf dem Rückweg - man hatte mir zuvor auch für F. noch etwas zu essen eingepackt - erfuhr ich dann von A., dass sie zu Weihnachten doch tatsächlich in ihrem Mietshaus herumgegangen war und an jeder Tür ein Beutelchen mit Selbstgebackenem abgeliefert hatte.

Tolle Geste, oder? 

Daheim stellte ich die Gabe der "Chefin" auf den Tisch:


 ... und öffnete sie:

Unter Tomaten und Salat Köfte, die ich ja so sehr lieben gelernt habe, da werde ich heute Abend nach Herzenslust schmausen können und nun überlege ich, was ich zum Dank in bzw. auf die Schale packen kann, wenn ich sie nächste Woche mit zu A. nehme, damit sie sie der "Chefin" zurückgeben kann.

So lieb, da fehlen mir echt die Worte ... 🥰


Jetzt werde ich mich mal dem Staubsauger widmen, da morgen ja die andere A. zu uns kommen wird, so sie es sich denn nicht noch einmal anders überlegen sollte.


Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉


PS: Fast vergessen, mir war den ganzen Abend aufgefallen, dass ein guter Teil des Saales durch Stellwände vom Rest abgetrennt war, und den Sinn erfuhr ich erst, als wir im Gehen begriffen waren, als A. mir nämlich erklärte, dass nun noch gemeinsam gebetet würde, die Männer im Saal, die Frauen hinter der Abtrennung.

Für die Christen gab es nix und auch A. durfte nicht teilnehmen, denm Frauen, die ihre Tage haben, ist das nicht gestattet.

Wieder eine Parallele, denn einst durften Menstruierende keine Kirche betreten, was zum Glück zumindest bei den Christen inzwischen überholt ist.

Als Objekte, in denen man Kinder ansetzt, simmer gut genug, aber das, was nun einmal die Voraussetzung dafür ist, macht uns zu unreinen Ausgestoßenen? 

Ich sage jetzt mal lieber nichts weiter dazu, was ich darüber denke ... 🙄


Samstag, 16. März 2024

Manchmal könnte ich ...

 Als ich vorgestern früh losging, sah ich, dass uns gutmeinende Zeitgenossen gleich zweimal bedacht hatten, zum einen lagen auf unserem Anänger drei ausrangierte Bratpfannen und zum anderen direkt vor dem Haus ein schwarzer Kackbeutel.

Prima, da sammelt man ganz brav die Hinterlasschaften seines Hundes auf, nur um die dann dem nächsten vor die Tür oder einfach ins Gebüsch zu werfen. 😡

Ein Stück weiter sah ich Fogendes:


Nun hat man auch die restlichen Bäume getötet - insgesamt müssen es mindestens 10 oder 12 gewesen sein und auf dem Rückweg erfuhr ich von einem Mann, der mit einem Klemmbrett an der Absperrung stand, dass alles wegkommt.

Das Haus, in dem mein ehemaliger Wahlleiter jahrzehntelang lebte und das nach ihm von dieser großen rumänischen Familie bewohnt wurde, die Garagen und vor allem auch diese kleine Grünanlage, die einstmals mit zwei Bänken, einigen kleinen Spielgeräten versehen war und hübsch bewachsen. Eine kleine Oase, in der ich einst Mütter mit ihren Kindern sah und die nun für den Bau neuer Wohnungen geopfert wird - was mir sehr bewusst machte, wie es mit unserem Häuschen nach uns weitergehen wird. 😞

Sie werden nicht ruhen, bevor nicht auch der letzte Fleck noch zubetoniert ist ... 😥

Gestern gab es dann bei der nächsten Einkaufsrunde noch ein kleines Erlebnis.

Ich hatte meinen Einkaufswagen an einer weniger frequentierten Stelle geparkt, wo er niemandem im Weg herumstehen sollte, während ich mir in der Umgebung einige Artikel zusammensuchte, doch nun kam meine Lieblingskassiererin mit einem riesigen Gitterwagen voller Ware angeschoben, also stand ich doch im Weg.

"Moment", sagte ich, "ich haue mal ab hier, dann haben Sie genug Platz."

"Das ist lieb von Ihnen", meinte sie und ich darauf lachend, "so bin ich nun mal."

"Das weiß ich", antwortete sie, "und ich wünschte, mehr Leute wären so wie Sie."

Ein ganz kurzer Satz nur und doch verriet er so viel darüber, wie sie sich bei ihrer Arbeit oft fühlen muss.

Angefangen von Leuten, die sich ihren Pfandbon zwischen die Zähne klemmen, während sie ihren Einkauf aufs Band packen, und dann erwarten, dass die Kassierinnen das selbstverständlich so hinnehmen und nicht ekelig finden, bis hin zu den Unfreundlichkeiten, denen diese immer wieder ausgesetzt sind, wie ich oftmals auch selber mitbekomme.

Man sollte beim Einkaufen viel öfter daran denken, dass die einen harten Job machen und sich über jedes nette Wort freuen.

Ein bisschen Verständnis, ein bisschen Wärme - das Leben könnte so viel angenehmer sein ...

Und nun muss ich mich hurtig durch den Tag wurschteln, denn für Montag habe ich mit meiner alten Freundin A. ausgemacht, dass sie herkommen wird, deshalb muss ich die Putzerei mal wieder vorziehen und mich ihr heute und morgen widmen.

Da man bei ihr nie ganz sicher weiß, ob sie eine Verabredung auch wrklich einhält oder infolge eines plötzlichen Stimmungsumschwungs absagt, werde ich nicht groß backen, sondern nur einen Apfel-Birnen-Strudel aus fertigem Blätterteig zurechtbasteln, der ist schnell fertig und zur Not verputzen wir ihn eben alleine.

Und heute steht erst mal die andere A. auf dem Programm. Um 17 Uhr werden wir uns bei ihr vor dem Haus treffen, früher als erwartet, denn eigentlich hatte ich ja nur mit gemeinsamem Fastenbrechen in ihrem "Bildungsverein" gerechnet und die Essenszeit dürfte erst um kurz vor sieben beginnen.

Erst gestern Abend zeigte sie mir die Einladung des Vereines und nun fiel ich aus allen Wolken, denn zunächst einmal wird es eine musikalische Darbietung geben, dann folgen ein Vortrag über das Fasten in Islam und Christentum, ein "interreligiöses Bittgebet", "Azan" (offenbar der Muezzinruf) und dann erst geht es ans Schmausen.

Die beiden vorletzten Programmpunkte stellen für mich als Atheistin ein durchaus zweifelhaftes Vergnügen dar, aber wer A sagt, muss auch B sagen, also muss ich da nun irgendwie durch.

Gut, dass F. gleich gesagt hat, dass er nicht mitkommen möchte, denn er hätte sicher nur noch die Augen verdreht ... 

Schaun mer mal, wie das wird und nun sollte ich mich wirklich dem Alltag widmen, der heute schon um 5 Uhr begann, vermutlich weil Rex genau mitbekommen hatte, dass ich gestern für ihn einen Putenherz-Eintopf kochte. 

Der Bursche vergisst nix und so stand er dann auffordernd jammernd an meinem Bett, weil ihn die Lust aufs Frühstück packte. 😁


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉




Freitag, 15. März 2024

Doppel-Tzääääää...

 Zunächst einmal war ich es, die sich selber an den Kopf klatschen musste, und das nicht zu knapp.

Seit Jahren bin ich auf der Suche nach einer mechanischen Eieruhr, ihr wisst schon, diese kleinen Teile, deren Unterteil man auf eine bestimmte Minutenzahl dreht, damit es dann klingelt und man nichts auf dem Herd vergisst.

Eigentlich habe ich seit Jahrzehnten eine in Form einer roten Paprika herumstehen, benutzte sie aber ausschließlich als Erinnerungsstütze, d.h. wenn ich an irgendetwas unbedingt denken sollte, stelle ich sie gut sichtbar auf den Küchentisch, in der Hoffnung, dass mir dann auch noch einfällt, was es ist, an das ich denken will. 😁

Dann verbrannte ich F.s "Blubber", also diesen Atmungstrainer, den man hin und wieder auskochen sollte. Stellte den Topf an und wurde erst wieder darauf aufmerksam, als das ganze Haus nach verschmortem Plastik stank und das Ding zu einer Platte zusammengeschmolzen war.

Daraufhin probierte ich Frau Paprika aus, aber ... sie tickerte zwar los, gab jedoch nicht das kleinste Tönchen von sich, so war sie als Wecker natürlich nicht brauchbar.

Vor Ort in den Läden suchte ich vergeblich nach einer neuen, bei Amazon wurde ich dann fündig, doch das Päckel ging unterwegs verloren, also gab ich es auf, bis ich gestern bei Aldi zufällig eine entdeckte, ganz allein lag sie in einem Ständer herum, nicht mal ein Preisschild gab es dazu und auch im Prospekt hatte ich sie nicht gesehen gehabt.

Egal, das kleine Schweinderl musste natürlich mit, für nur 1,98 Euro, wie ich an der Kasse erfuhr, das konnte man ja echt mal investieren, fand ich.

Daheim dann das böse Erwachen. Ich stellte sie auf fünf Minuten, blieb extra in der Küche und wartete, dann stoppte das Tickern, doch weiter pasierte ... nichts. 😲

Verdammt, haben die alle die gleiche Macke, war nun auch diese neue schon sofort kaputt?

Oder war die am Ende gar nicht zum Klingeln gedacht?

Nee, das konnte doch nicht sein, denn dann wäre sie ja völlig sinnlos, also fischte ich die Verpackung noch einmal aus dem Müll, schauen, ob da irgendwas draufstand.

Guck an, man muss erst bis auf 60 hochdrehen und dann wieder zurück bis auf die gewünschte Minutenzahl ... 😲😲😲

Das war mir völlig neu und nun kam ich natürlich auf die Idee, diesen Trick auch bei Frau Paprika mal anzuwenden. 

Schau, schau, sie klingelte, ist also völlig intakt, so dass ich nun zwei "Gesellen" herumstehen habe:


 An sich war ich davon überzeugt, dass die rote einst bimmelte, aber mir kommt das mit dem Hochdrehen so unbekannt vor, dass ich mich nun frage, ob ich sie überhaupt jemals benutzte? 😂

Auf jeden Fall habe ich gelernt, dass es niemals schaden kann, in Gebrauchsanleitungen hineinzuschauen, auch wenn man sich einbildet, schon alles zu wissen. 😂🤣😂

Abends kam dann eine traurige Nachricht von A.

Pünktlich zum Feiern des Ramadan-Endes wird ihre Schwester mit Familie für kurze fünf Tage zu Besuch kommen, doch ihrer Mutter, die sich für April angekündigt hatte, verwehrt die Deutsche Botschaft dies.

So sehr hatte sich A. darauf gefreut, doch wenn es so weitergeht, wird sie ihre Mutter vielleicht nie mehr in die Arme schließen können, wobei die Begründung wörtlich lautet:

"Es bestehen begründete Zweifel an Ihrer Absicht, vor Ablauf des Visums aus dem Hoheitsgebiet aus den Mitgliedsstaaten auszureisen."

Unfassbar! Die Frau ist 64 Jahre alt, Rentnerin, hat ihre ganze große Familie in der Türkei und die Eltern sind reich, wie A. es ausdrückt. Was also bringt die Botschaft auf den Gedanken, dass sie sich hier dauerhaft würde einnisten wollen?

Täglich reisen um die 1000 vorwiegend junge Männer in unser Sozialsystem ein, aber wenn eine Frau ihre Tochter besuchen und endlich auch ihren Enkel kennen lernen möchte, verbietet man ihr das rigioros?

Finde den Fehler bzw. erkläre mir doch bitte mal jemand diese Logik ... 😡

Es tut mir unendlich leid für A., die sowieso unter starkem Heimweh leidet und sich wirklich unsäglich auf ihre Mutter freute, und ich hoffe, dass ich sie morgen Abend ein ganz klein wenig trösten kann, auch wenn das eigentlich natürlich gar nicht möglich ist. 😥

Und nun muss ich hurtig losflitzen, eine Umfrage erfordert meinen Einsatz vor Ort in einem Laden und der Freitagseinkauf will natürlich auch erledigt werden, bevor der angekündigte Regen einsetzt.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉



Donnerstag, 14. März 2024

Hochzeitstag einmal anders

 Der 38. war es gestern und nachdem das Jahreslos der Aktion Mensch, das ich 2022 von F. zum Geburtstag bekam, letztes Jahr nicht erneuert wurde, zu Weihnachten meine Seite unterm Tannenbaum komplett leer blieb und sich auch gestern nix rührte, bestellte ich mir halt selber eines - selbst ist die Frau. 😁

Sogar mit einem hübschen Bild verzierte ich es, denn wenn ich mir schon etwas schenke, dann darf's ja ruhig auch nett aussehen. 😂

Dann feiern wir diesen Tag eben anders, überlegte ich, dachte zurück an die Köstlichkeiten des vorangegangenen Abends, inspizierte meine Speisekammer und stellte fest, dass ich alle Zutaten für "Köfte" im Hause hatte.

Also weichte ich etwas Bulgur in heißem Wasser ein, schnitt eine halbe Zwiebel, eine Knoblauchzehe und etwas Ingwer winzig klein, rieb eine Paprikaschote und eine Tomate, gab Ajvar und Tomatenmark hinzu, würzte kräftig und dann begann die Kneterei.

Eine Überraschung sollte es werden, denn von meinem Erstlingsversuch hatte F. sich ja vor einigen Monaten sehr begeistert gezeigt, doch nun stand er auf einmal hinter mir:

"Was machscht denn do? Ach, dieses türkische Zeugs? Des kannscht dann alloi fresse, des mog i ned ..."

Boah ... 😲🤓😡🤬

"Weißte was? Du kannst mich allmählich mal kreuzweise! DANKE für diesen wunderbaren Hochzeitstag, den haste mir nun vollends versaut!! Lass mich am besten von jetzt an einfach nur noch in Ruhe!!!" 😡

Jetzt war ich echt sauer und - natürlich - sagte ich ihm kein Sterbenswörtchen davon, dass es abends dazu eigentlich schon fertig marinierte Putenstreifen geben sollte, die ich noch im Gefrierschrank hatte. 

Das hätte seine Meinung vermutlich blitzartig verändert, aber selber schuld, er wollte es ja nicht anders ... 😁

Nach einem weitgehend konversationsfreien Tag - mittags hatte ich ihm sein Essen wortlos auf den Tisch geknallt - schnitt ich nachmittags die verbliebene halbe Zwiebel in Streifen, briet sie mit dem Fleisch, zupfte Salatblätter zurecht und bepackte sie mit extra liebevoll geformter Köfte:


F. brachte ich ein lieblos angefertigtes Käsebrot, ohne jeden Schnickschnack, kein Gürkchen dazu, nichts ... 😁 ... und bedachte dann nur mich selbst mit meinem Festmahl, das mir ausgezeichnet mundete, ganz passend zum Duft, der zuvor von der Küche ausgegangen war und F. vermutlich das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ ... 😂🤣😂

Und dann kam kurz ein erfreulicher Teil, als ich nämlich A. dieses Foto schickte.

Das sähe aber lecker aus, meinte sie und frage, ob sie es der "Chefin" zeigen dürfe.

Klar durfte sie und dann sandte sie mir im Gegenzug ein Foto ihres Prüfungsergebnisses, das sie nun auch schriftlich bekommen hatte:

Hören und Lesen - sehr gut - 44 von 45 Punkten

Schreiben - sehr gut - 20 von 20 Punkten

Sprechen - sehr gut - 100 von 100 Punkten

Wow! Besser ging es ja fast gar nicht mehr, ich war begeistert und beglückwünschte sie von Herzen, woraufhin sie mir das noch einmal schrieb, was sie am Abend zuvor schon gesagt hatte.

"Wir haben zusammen bestanden!" 

Ich darauf: "Ja, irgendwie schon, aber die Prüfung musstest du ja ganz alleine schaffen, und du hast es toll gemacht!"

Was sie mit einem Herzchen quittierte ... 😊

Kurz darauf war es dann allerdings wieder vorbei mit meiner guten Laune, als ich nämlich dies hier las.

Wegen des lieben Herrn Habeck mussten wir unsere Heizung ja erst vor vier Monaten gegen eine neue austauschen, obwohl sie mit einer Reparatur noch etliche Jahre hätte leben können, und nun kommt die EU und dreht uns ne lange Nase? 😡

Allmählich habe ich die Faxen von gut verdienenden Politikern dicke, denn das würde für uns bedeuten, dass wir - sollten wir überhaupt noch leben - in dann doch sehr fortgeschrittenem Alter wieder komplett ohne Heizung und warmes Wasser dasitzen würden, und zwar dauerhaft! 

Unfassbar ...


Und nun sollte ich los zum Einkaufen, eigentlich hauptsächlich, weil Aldi heute Erste-Hilfe-Kästen fürs Auto hat. 

Auch so ne Bürkokratennummer . unserer ist noch tipptopp, muss aber wegen des Datums zum wiederholten Male ausgetauscht werden und da F. dieses Jahr zum TÜV muss ... 🙄

Hat er eigentlich verdient, dass ich extra für ihn losrenne ..? *grübel* 😁


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉