Dienstag, 31. Oktober 2023

Irgendwie war's etwas ...

 ... hektisch gestern, zu viel wollte erledigt werden, außerdem schien es mir angebracht, den Umstand, dass es ausnahmsweise mal nicht regnete, für Gartenarbeiten zu nutzen.

Raus mit dem (Un-)Kraut und rein mit den Blumenzwiebeln, doch just als ich so richtig schön eingesaut war, schellte es an der Tür und ein Stadtwerkemensch wollte unsere Zähler ablesen.

Wieder mal ein schönes Beispiel für Servicewüste und mangelnde Digitalisierung im Lande, denn als ich vor einigen Jahren mal wieder den Anbieter wechselte, tat ich dies gleichzeitig für Strom und Gas.

Bei E.ON gibt F. an jedem Monatsersten die aktuellen Zählerstände auf der Website ein und bereits vor Wochen bekamen wir die Jahresabrechnung für Strom.

Warum die fürs Gas nicht gleichzeitig kommt, ist eigentlich rätselhaft und wohl nur durch das umständliche Gehabe der Stadtwerke zu erklären, denen die Zähler ja gehören.

Jedes Jahr aufs Neue schicken sie einem die Ableser ins Haus, benötigen dann ewig für die Übermittlung an E.ON, so dass wir vermutlich demnächst noch eine weitere Stromabrechnung bekommen werden für dann nur zwei oder drei Monate, wodurch sich das Abrechnungsintervall schon wieder verschiebt, und zwar nicht parallel zum Gas, wo das gleiche Spiel droht.

Am Ende hat man größte Schwierigkeiten, das noch nachheten zu können, und ich frage mich schon, ob so etwas wirklich noch sein muss im Computerzeitalter?

Apropos Computer - hat jemand von euch schon mal mit der Suchmaschine bzw. der "KI" beim Browser "Edge" gechattet?

Ich bin an sich höchst skeptisch, was KI angeht, nichtsdestotrotz aber ungeheuer fasziniert, was dieses Ding alles an Infos ausspuckt, egal welch seltsam formulierte Frage man ihm stellt.

Gestern versuchte ich es mit "Was tun, wenn der Auspuff tropft?", mit "Was mache ich gegen Hunger?" und "Was tun, wenn der Hund Schuppen hat?" und bekam sehr ausführliche Antworten, für deren Einzelteile ich ziemlich lange hätte googeln müssen.

Erstaunlich, aber irgendwie auch unheimlich finde ich das.

Doch zurück zum Stadtwerkemann, den ich in diesem Moment echt nicht gebrauchen konnte, denn erstens drängelte Rex sich mit an die Tür, zweitens hatte ich Matschhände und drittens musste ich erst mal die Kellertreppe freiräumen, damit er sie benutzen könnte.

Er bekam mit, dass ich zögerte, und meinte, ich könne die Zähler gerne auch einfach knipsen, er käme dann in zehn Minuten wieder.

Okay, das war mir sehr recht so, also erledigte ich alles in Windeseile, stieg hinab in die Katakomben, doch dann saß ich hier blöde mit meinem Handy, weil er sich mehr als eine Stunde Zeit ließ, in der ich meine Gartentätigkeiten natürlich nicht fortsetzen konnte.

Am Ende langte es mir nicht mal mehr für ein kurzes Mittagsschläfchen, denn auch Badewasser musste ich mir noch kochen, habe ich doch heute endlich den im Sommer ausgefallenen Termin in der Sehschule, und da soll man ja nicht müffelig hingehen, wie mir meine Mami einst beibrachte. 🤣

Morgen ist eh Badetag, deshalb wollte F. nicht auch noch in die Wanne - ganz angenehm, denn so musste ich nur die halbe Menge an Wasser schleppen und konnte überdies mal ein paar Minuten entspannt liegen bleiben, sehr ungewohnt inzwischen, aber schon schön. 😊

Nach dem Abendbrot war ich ziemlich erledigt, freute mich darauf, mich einfach aufs Sofa zu legen und womöglich doch noch ein Nickerchen zu machen, dann allerdings wurde mein Bruder munter, der sich ja seit geraumer Zeit extrem rar machte.

Am Ende rief er an und wir quatschten gleich drei Stunden lang - kein Wunder, war es doch das erste Gespräch in diesem Jahr.

Unnu muss ich hurtig in die Pötte kommen und darauf vertrauen, dass ein Bus fahren wird.

Wenn nicht, wäre es mehr als ärgerlich, denn das würde wohl wieder ein halbes Jahr Wartezeit auf einen neuen Termin bedeuten ...

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Montag, 30. Oktober 2023

Ganz kurz nur heute, ...

 ... weil mir die Zeit im Nacken sitzt, auch wenn ich schon seit halb fünfe zugange bin. 🙄

Trotzdem will ich aber erzählen, dass ich bei Aldi eben das Gleiche erlebte wie kürzlich bei Netto.

Ich war noch dabei, meine Waren aufs Band zu räumen, vorn am Wagen hing wie immer der Trolley und während ich noch packe, sagt die Kassiererin: "Dann gucke ich schon mal eben rein, ne ..."

Sprachs, öffnete gleichzeitig die Klappe und schaute rein in  mein Kütschchen. 

"Sie wissen, dass Sie das nicht dürfen?"

"Doch, das darf ich ..."

"Irrtum, Sie dürfen es nicht! Es sei denn, es läge ein begründeter Tatverdacht vor oder Sie hätten mich beim Klauen erwischt. Dann können Sie die Polizei rufen und diese darf mich oder meine Taschen durchsuchen!"

Im Gegensatz zu der Dame neulich blieb sie freundlich und so fügte ich dann hinzu: "Mir ist schon klar, dass mache Leute klauen wie die Raben und ich kann das Dilemma nachvollziehen. Mir selbst macht es im Grunde auch nichts aus, denn ich gehöre nicht zu den Rabenartigen, aber ich wollte sie schon darauf hinweisen, dass es rechtlich nicht in Ordnung ist, was Sie machen.
Vielleicht könnte man ja höflich fragen, statt einfach Taschen zu öffnen?"

Wobei es vielleicht schon helfen würde, wenn man in den Läden auf der Benutzung von Einkaufswagen bestehen würde.

Oft beobachte ich nämlich Menschen ohne Wagen, die emsig Dinge in mitgeführte Taschen packen, und frage mich jedes Mal, na, ob die das an der Kasse wohl wieder alles rausholen???


Und nun zum Erfreulichen: 


Zwei Stunden hat uns der Spaß gekostet und einiges an Rumgeschimpfe, denn wie befürchtet wurde es sehr eng in der Wand und F. hatte große Mühe, alles ans Halten zu bringen.

Wirklich ärgerlich, dass so viel Aufwand nötig war, nur weil die Hersteller alles ständig verändern müssen inkl. der Größen.

Die neuen Schaltergenerationen sind kleiner und nun zeigt es sich, dass man bei der Erstinstallation an den Wandkachel rechts von der Steckdose herumstückelte.

Zuvor sah ma nix davon: 


Jetzt wohl, aber dann isses halt so und ich denke, damit können wir gut leben.

Auf jeden Fall ist es ungewohnt, aber sehr schön, wieder ganz normal auf den Lichtschalter drücken zu können. 😊


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Sonntag, 29. Oktober 2023

Andere Lebenswelten

 Gestern Nachmittag durfte ich mal wieder daran schnuppern, als ich mich schräg über die Straße begab, um bei Nachgarn gucken zu gehen, die statt ihres üblichen Garagentrödels nun einen Adventsmarkt veranstalteten.

Etwa in meinem Alter befinden sie sich, fanden aber erst vor etwa 10 Jahren zusammen und so ganz wird keiner schlau aus ihnen.

Auf einmal waren sie da, weil sie das Haus neben U. gekauft hatten. In Windeseile steckten sie ungeheuer viel Geld hinein, ließen alles modernisieren und nachdem sie sich schnell unserer Klique angeschlossen hatten, wurden wir alle zu einer Geburtstagsfeier eingeladen und durften das Ergebnis der Umbauten bewundern.

Jo, piekfein alles, das muss ich schon sagen, sehr modern und schnörkellos - viel Schwarz und viel Metall, das Wohnzimmer geht in einen offenen Küchenbereich mit mittigem Kochblock über und daran schließt sich dann noch ein Essschlauch mit langer Tafel an.

Kein Stäubchen, kein herumliegendes Teil verrät, dass da jemand wohnen könnte und wer es wohl sein mag, nur sorgfältig platzierte Dekoartikel ziehen den Blick an und im Grunde wirkt so etwas nicht anders auf mich, als würde ich in einem Möbelkatalog blättern, sehr unpersönlich, fast schon unbewohnt, dafür natürlich aber einen gewissen Luxus ausstrahlend.

Ein Lebensstil der mit meinem nur sehr wenig gemeinsam hat, die ich nie auf die Idee käme, zum Haarewaschen zum Frisör zu gehen, Bettwäsche aushäusig erledigen und meine Bude von Fremden putzen zu lassen oder gar gleich zwei dicke SUVs anzuschaffen.

Bald darauf verkauften sie ihr Haus an U.s Nichte, die aber auch schon wieder weitergezogen ist und einer syrischen Familie das Feld räumte, und dafür kauften sie dann dieses uns schräg gegenüber, in das sie ebenfalls wieder viel Geld investierten.

Und nun machte ich mich also auf, zumindest den Garten mal anzusehen, den ich bis jetzt nur von Fotos kannte, denn in dessen Eingangsbereich hatten sie ihre Verkaufsstände gepackt.

"Bitte entschuldige das Laub auf dem Boden, ich bin heute noch nicht zum Pusten gekommen", sagte M. nun allen Ernstes zu mir, ich grinste und sagte, "hey, wir haben nun mal Herbst, da gehört das doch dazu", aber einen Moment später sah ich, dass auch in diesem Garten alles wie geleckt ist.

Offenbar von Fachleuten angelegt zieht sich ein langer, gewundener Weg hindurch, die Beete und Bepflanzungen sind korrekt angelegt und mit Mulch bedeckt, so dass sich kein (Un-)Kräutlein trauen würde hindurchzulugen und das saftig Grüne ist selbstverständlich Rollrasen, der mir fast den Eindruck vermittelte, als würden auch die einzelnen Grashalme noch in die gleiche Richtung gebürstet.

Keine Spur, nicht mal eine Ahnung davon war zu sehen davon, dass dort auch ein Hund lebt, wenn auch "nur" ein winzig kleiner Yorkie und insgeheim stellte ich mir vor, was die sagen würden, wenn Rex sich einmal für nur eine einzige Stunde in diesem Garten "umgesehen" hätte. 😂🤣😂

So sind die Geschmäcker halt verschieden bzw. es geht wohl auch sehr um Prioritäten, die bei mir ganz anders gelagert sind, und hihi, ich könnte fast wetten, dass auf den Betten eine Tagesdecke liegt. 😁

Offenbar war ich die Einzige aus der Nachbarschaft, die überhaupt mal gucken gekommen war, und so freute man sich ordentlich über meinen Besuch, wir plauderten ein Weilchen und zum Abschluss schleppte M. noch eine Leiter herbei, bestieg diese und pflückte fast schon überreife Feigen für mich.

Mit denen ich mich dann zu F. trollte, der es aber recht mühsam fand, sie zu essen, so dass bis auf eine alle anderen für mich allein hatte. 😄

Heute früh habe ich die geschenkte Stunde gleich genutzt für Gartenarbeit und Bettenbeziehen, klasse, dass ich beizeiten dran war, denn kaum war ich fertig, meldete sich meine Heidelberger Freundin und hatte fast nur Gutes zu berichten aus dem neuen Wohnumfeld, was mich ungeheuer freute für sie.


Nun gehe ich mal noch im alten Kochbuch blättern, offenbar hängt es mit Maggi zusammen und stammt etwa von 1930, mal sehen, ich werde berichten.


Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😊


Samstag, 28. Oktober 2023

Petrus ein Schnippchen schlagen

Manchmal geht das, auch wenn er uns im Moment nichts als Dauerregen präsentiert.

Gestern früh hatte ich echt keine Chance, zum Einkaufen zu gehen. Leichtes Nieseln nehme ich mit Regenjacke locker in Kauf, aber so wie es runterklatschte, wäre ich ruckzuck durchweicht gewesen, denn einen Schirm kann ich ja nicht mitnehmen, weil ich meine Hände fürs Schleppen und Trolley-Ziehen brauche.

Um halb zwölf servierte ich F. sein Essen und hatte dann das Gefühl, es würde zumindest ein ganz klein wenig heller draußen, also rin in die Klamotten und los.

Was für ein Glück, hin kam ich komplett trocken und als ich auf dem Rückweg war, fing es wieder an, sachte zunächst, doch kaum hatte ich die Tür im Schloss, gab der alte Bursche da oben wieder Gas.

Mir egal, entspannt drehte ich ihm eine lange Nase, was er offenbar gesehen hat, denn vor Wut machte er den Rest des Tages weiter so. 😂

Heute lief es dann ganz ähnlich, schon um kurz nach acht fuhren wir los zum Baumarkt, um endlich das Zeugs für den Lichtschalter im Bad zu besorgen.

Bissl mühsam war das Zusammensuchen, aber dann hatten wir es doch und zahlten am Ende nur ein Drittel dessen, was F. im Internet veranschlagt hatte.

Nun muss es nur noch passen und sich problemlos montieren lassen ... 

Kurz darauf kam ich ins Staunen.

Seit unser langjähriger Getränkemarkt so unvermittelt schloss, müssen wir zu dem anderen, der sich ebenfalls in diesem Gewerbegebiet befindet, dank der immer noch frühen Uhrzeit ging es sehr ruhig zu und so fiel mir der zweite Eingang auf, den man vom Parkplatz aus betreten kann.

"Tedox- Renovierungsdiscounter" - von der Straße aus hatte ich den Namen schon öfter gesehen, ging aber davon aus, dass es dort eh nur Tapeten, Farben usw. geben würde, doch nun sprangen mir die Auslagen an der Tür ins Auge und ich beschloss spontan mal hineinzuschauen.

Aber hallo, damit hatte ich nun gar nicht gerechnet, das war ja riesig und neben dem Renovierungskram gab es noch jede Menge anderes wie z.B. Küchenbedarf, Bettzeug, Haushaltswäsche und vor allem auch eine reiche Auswahl an Meterware, Dekostoffe, Borten, Schnüre, Wachstuch ...

Besonders Letztere faszinierte mich, denn mitunter musste ich schon bis nach Holland fahren, weil ich hier einfach nichts für Gardinen usw. bekam. 

Bin rundweg begeistert, auch von den Preisen und natürlich nahm ich ein paar Kleinigkeiten mit, begleitet von ungeheuer freundlichem Personal und am Ausgang wurde es dann noch richtig nett, denn dort stand eine junge Dame und fragte, ob ich ein paar Minuten Zeit hätte für eine Umfrage.

Na klar doch, soll F. ruhig noch bissl warten im Auto, wo das doch genau mein Thema ist, also beantwortete ich erst mal ihre Fragen und als sie merkte, dass ich deren Aufbau genau kenne, hielt sie mir ihr Tablet einfach hin, damit ich gleich selber ankreuzen konnte. 😁

Nebenher kamen wir ins Gespräch - sie sei Studentin und verdiene sich auf diese Weise ein paar Euro nebenher, woraufhin ich ihr dann den Tipp gab, es doch mal andersherum zu versuchen, indem sie nämlich nicht fragt, sondern selber antwortet, ganz bequem per Internet und bei absolut freier Zeiteinteilung.

Das habe sie schon mal versucht, aber bei diesem Panel gäbe es nur Einkaufsgutscheine ...

"Dann war es das falsche, da gibt es sehr viel bessere", erklärte ich ihr und nannte ihr gleich die, wo es sich mehr lohnt.

Hocherfreut war sie und schenkte mir zum Dank zwei Tüten Gummibärchen, eine davon für den armen F., der zwar geduldig gewartet hatte, aber nun doch gleich zugriff, um seine Nerven zu beruhigen. 😀

Kaum waren wir daheim, fing es an zu regenen, also alles mehr als gut gelaufen. 


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Freitag, 27. Oktober 2023

Die Vier ist weg

 Aus meiner Strichelliste, meine ich, denn diese startete ich mit 48 und nun habe ich bereits neun davon streichen können und bin bei 39 angelangt, heißt also, noch 39 mal schlafen und dann kann ich mir ... HOFFENTLICH ... die Haare wieder mit warmem Wasser waschen.

Hach, was wird das für ein Fest werden und mehr als ungewohnt für meinen Kopf, der gestern früh sogar erheblich zu schmerzen begann, nachdem ich ihm wieder mal so einen Kälteschock zugemutet hatte. 🙄

Sonst gab es gestern kaum Neues, bis auf dass unser Sauerkrauttopf wirklich lecker geworden ist und mich Rexibubi etwas ins Grübeln bringt.

Schon Püppi hatte - wie auch er jetzt - ihre zwei "Betten", eines oben und eines unten im Esszimmer und beide gehen ganz unterschiedlich damit um.

Püppi, Weibchen durch und durch, hatte einen regelrechten Nestbau-Trieb, d.h. immer wieder baute sie ihre Betten um, verwurschtelte die Decken und Auflagen, gestaltete neu, stand auf, legte sich wieder hin, stand erneut auf, baute wieder um usw.

Das machte sie mit voller Hingabe und ich musste mindestens einmal am Tag aufräumen, während Rex sich drauffallen lässt und oftmals dann über Stunden genauso liegen bleibt.

Ab und zu kriegt er auch heute noch unten seine Tobephase, besonders bei Dauerregen, wenn er sich nicht genug im Freien auspowern konnte, dann beginnt er hin und her zu sausen und gern wirbelt er dabei auch die oberste Auflage seines Bettes durch die Luft.

Bewegungsdrang, reiner Übermut - kein Problem, vor allem nicht, weil ich dann in der Regel noch ein Geschicklickeitsspiel mit ihm mache, um ihn zumindest geistig etwas zu fordern und abzulenken.

Doch nun gewöhnt er sich seit einiger Zeit etwas an, das ich noch nicht so recht einzuordnen weiß, und dabei geht es um oben.

Dort liegt noch immer der karierte Überrest einer vom Innenleben befreiten Heizdecke, mit dem ich Püppi jeden Abend zudeckte.

Sie liebte das und ich auch, ein bissl war es so, als würde man ein Kind zu Bett bringen.

Bei Rex keine Chance, der fühlt sich dadurch eingeengt, also lasse ich es natürlich, aber die Decke liegt immer noch dort, weil sie sich so praktisch als Türstopper benutzen lässt, wenn ich die Fenster aufreiße und für Durchzug sorge.

Mitunter schnappt er sich diese Decke nun und platziert sie genau dorthin, wo die Treppe beginnt, und neuerdings macht er das auch mit dem Hundepolster, das sein Bett nach oben hin abschließt.

Entweder finde ich es direkt vor der Schlafzimmertür oder ebenfalls an der Treppe und wenn ich dann hochkomme, steht der Bubi aufrecht dort und "strahlt" mich an, fast so, als habe er das Gefühl, eine Aufgabe erledigt zu haben und würde nun Lob erwarten dafür.

Es ist mir völlig rätselhaft, warum er das wohl macht, aber nun kam mir eine Idee, über die ich noch ein wenig nachdenken muss.

Meine Großtanten "machten" früher ihre Betten ganz ordentlich und am Ende kam auch noch eine Tagesdecke darüber, ein No-Go für mich, denn ich ziehe Frischluft Milben eindeutig vor, so dass ich beim Aufstehen sofort alles abräume, damit die Matratze erst mal reichlich von selbiger bekommt.

F. musste sich notgedrungen damit abfinden, also macht er es genauso, wenn er lange nach mir aufsteht, und natürlich reißt er dann auch noch die Fenster auf.

Später gehe ich irgendwann hoch, schüttele alles kräftig durch und räume das Bettzeug zurück, so aufgeschlagen, dass man abends direkt einsteigen kann und bis dahin Luft drankommt.

Natürlich bekommt Rex das mit, so wie er ja überhaupt jede Kleinigkeit aufmerksam beobachtet, aber ... kann es sein, dass er sich auch diesbezüglich in die Abläufe einfügen will und sich daher genauso verhält, wie er es bei uns sieht???

Klingt erst mal absurd und auch F. begann laut zu lachen, als ich ihm von diesem Verdacht erzählte, aber je länger ich darüber nachdenke, umso mehr halte ich es für möglich, dass da ein Nachahmungstrieb mit im Spiel sein könnte.

Schon seit Längerem springt es mich immer wieder regelrecht an, wie sehr dieser Hund inzwischen in seinem Zuhause angekommen ist; er strahlt es regelrecht aus, dass er sich wirklich geborgen, einfach voll dazugehörig fühlt, und besonders rund ums Schlafen haben sich ja ganz feste Rituale entwickelt, auf die er großen Wert legt.

Dieses selbstverständliche Nach-oben-Gehen, wenn ihm die Zeit gekommen scheint, das Mich-Holen, wenn ich in seinen Augen offenbar zu sehr trödele, und auch dass er dann wie angewachsen liegen bleibt, bis ich mich wieder rühre - jeden Tag wird mir warm ums Herz dabei, weil es einfach wunderschön ist, die Liebe dieses Hundes zu fühlen, der sich doch anfänglich so lange weigerte, uns auch nur wahrzunehmen, der auf alles pfiff, nur seinen Kopf durchsetzen wollte und sich eher wie ein Wildtier als wie ein Haustier benahm.

(als wie ... 😂🤣😂)

Ich merke, wie er sich über das dicke Lob freut, das er immer fürs Schon-oben-Sein bekommt, also, hm, warum sollte er dem nicht noch eins draufsetzen wollen, indem er sich wo verhält, wie er vielleicht meint, dass ich es von ihm erwarten könnte ...? *grübel*


Und nun genug davon, denn jetzt muss ich mich wohl oder übel in den Dauerregen begeben, um den Freitagseinkauf zu erledigen.

Nicht sehr angenehm, wenn man dann nass in ein kaltes Haus zurückkehrt und keine Chance hat, sich irgendwo aufzuwärmen, aber  ... noch 39 Tage, dann hat das ja hoffentlich ein Ende. 😀


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉



Donnerstag, 26. Oktober 2023

Allerhand Stoff zum Nachdenken

 Dabei ging es ganz harmlos los.

Für zehn Uhr war ich mit A. verabredet und da ich ja immer noch auf den ganzen aussortierten Büchern sitze, nahm ich eine Ladung davon mit in der Hoffnug, dass man sich im Caritasladen darüber freuen würde.

Was auch der Fall war und da die nette Dame zum Auspacken mit meinem Beutel nach hinten verschwand, hatte ich einen Moment Zeit, mich umzusehen.

Boah, hatte ich nicht am Morgen noch darüber nachgedacht, dass ich dringend mal eine neue Jacke benötigen würde?

Nun hing da eine und lachte mich regelrecht an. Kurz hineingeschlupft, jo, passte wie für mich gemacht, also mal fragen, was sie dafür haben wollen.

Wie bitte? Drei Euro fuffzich nur?

Tja, da war die Entscheidung schnell gefallen, denn natürlich verhaftete ich sie und nun hängt sie zum Trocknen auf der Leine - im Hintergrund von Rex bewacht. 😀



A. wurde sofort aufmerksam und da sie mit diesem Laden bestens vertraut ist, gab es gleich eine kleine Vorführung und sie zeigte sich sehr angetan.

Um Entschuldigung bat sie mich dafür, dass in der Wohnzimmerecke vor der Balkontür ein Wäscheständer stand, aber ich wischte das beiseite mit: "Hey, bei mir daheim steht auch grad einer herum, das ist völlig normal und absolut in Ordnung."

Erwähnenswert deshalb, weil es für mich ein weiteres Zeichen war, um wie viel lockerer das alles zwischen uns geworden ist. Diese anfängliche steife Höflichkeit, huch, da kommt Besuch ... alles wie weggewischt und genau das, was ich auch in unseren Sprachübungs-Rollenspielen immer versuche herüberzubringen:

Benimm dich am Telefon oder persönlich nicht, als hättest du einen Stock verschluckt - dein Gegenüber ist immer auch ein Mensch, also zeig ihm einfach, dass du ebenfalls einer bist. Lass es menscheln, dann klappt es in der Regel viel besser, immer schön locker halt ... 😀

Schon letzte Woche hatte sie in einem Nebensatz anklingen lassen, dass sie in der Erdogan-Türkei dank ihrer Nähe zur Gülen-Bewegung als "Terroristen" abgestempelt seien, ich war nicht weiter darauf eingegangen, aber aufgefallen war es mir schon und hatte mich auch durchaus zum Nachdenken gebracht, doch nun purzelte es förmlich aus ihr heraus.

Sie habe ein Buch, von einem deutschen (oder deutschsprachigen?) Autor geschrieben, in dem die ganze Gülensache wunderbar erklärt würde, und ... wenn sie es wiederhabe, würde sie es mir gerne geben, um dann zu hören, wie ich darüber denke.

(Und erneut erzählte sie in diesem Zusammenhang von der Angst, die sie vor hier lebenden Landsleuten haben, weil die meisten nun einmal Erdogan-Anhänger seien.)

Hm ... sofort sagte ich ihr, dass ich da aber auf jeden Fall gegenrecherchieren würde, denn ich versuche ja immer, Informationen nicht einseitig auf mich einwirken zu lassen, machte ihr also klar, dass sie durchaus mit Gegenwind in Sachen Gülen meinerseits rechnen müsse, was sie akzeptierte, nachdem ich ihr das Wort "recherchieren" erklärt hatte.

"Was will der Mann bzw. die Bewegung denn überhaupt, was sind die Ziele?"

"Bildung und ... Weltfrieden ..."

Hm, ein deutliches Hmmm, denn nachdem ich nachmittags daheim noch etwas im Internet stöberte, stieß ich auf sehr unterschiedliche Ansichten, aber manches ließ mich an etwas Sektenähnliches denken, zumal als ich auch noch las, dass viele Anhänger wohl einen gewissen Teil ihres Einkommens freiwillig abtreten.

Das erinnert mich an christliche Freikirchen und da schrillen bei mir gleich die Alarmglocken.

Andererseits erklärte sie mir aber, dass sie "Laizismus" für sehr wichtig halte und dass sie Religion vom Staat getrennt wissen möchte.

Und auch beim Thema Bildung stutzte ich noch einmal, so wichtig sie mir an sich ja auch ist, denn nun berichtete sie, dass der "Bildungsverein", wo ich vor einigen Monaten mit ihnen zu einem Grillfest war, ebenfalls zu der Bewegung gehört, so wie viele andere in Deutschland, und dass dort auch Nachilfeunterricht organisiert wird.

Das wiederum erinnerte mich an das, was eigentlich seit Jahren bekannt ist, aber kaum Beachtung findet, dass nämlich "Scientology" den deutschen Nachhilfemarkt nach Kräften unterwandert.

Extrem skeptisch bin ich, werde mir das Buch aber selbstverständlich durchlesen, zumal ich weiß, wie wichtig ihr meine Meinung inzwischen geworden ist.

Offenbar hatte ich genau den richtigen Riecher, als ich in den ersten Wochen immer wieder beobachtete, wie ihre Augen bei gewissen Themen zu leuchten begannen, z.B. auch als es um die Pflege bzw. auch das Zusammenleben mit alten Familienangehörigen ging.

Ich hatte damals auf Nachfrage erzählt, wie ich es einst rundweg ablehnte, mit Schwiegermuttern in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen. Stattdessen bestand ich ja darauf, dass wenn zusammen im Haus im Schwarzwald, dies nur mit separaten Eingängen geschehen dürfe, denn ich wollte F.s Mutter nicht ständig in meinem Bereich herumspazieren wissen.

Das lehnte sie ab, selber schuld - wäre sie nicht so stur gewesen, hätte sie ihre letzten Jahre nicht im Heim verbringen müssen.

"Ich habe auch nur ein Leben", sagte ich damals im Februar oder März zu M. und A., "und ich bin nicht bereit, mir das von irgendwem bestimmen oder kaputtmachen zu lassen. Punkt!"

Sehr nachdenklich reagierten sie, wohl, weil das Thema sie dank ihrer heimischen Traditionen noch viel mehr betrifft, und ich meinte besonders in A.s Augen deutliche Anerkennung zu sehen.

Nach den Erfahrungen mit ihrer Mutter, die ja ihr ganzes Leben unter die Knute ihrer Schwiegermutter gezwungen worden war, ist das ein ganz wichtiges Thema für sie und ... sie bezeichnet sich selbst als "Feministin".

Da prallen nun natürlich Welten aufeinander und leider machen uns die Sprachschwierigkeiten den Austausch nicht eben einfacher, auch wenn es immer besser klappt.

Wäre ich in ihrer patriarchalen Kultur oder in der unsrigen vor über 100 Jahren aufgewachsen, dann wäre ich womöglich auch zur Feministin geworden, einfach, weil es da viel an Rechten und Gleichstellung einzufordern gab bzw. gibt, aber grundsätzlich und so, wie ich nun einmal gestrickt bin, gibt es wohl gar keinen passenden Ausdruck für mich, keine Denkrichtung, der ich mich zugehörig fühle.

Ich selbst lehne es komplett ab, uns Frauen wie eine bedauernswerte Randgruppe mittels Gendern "sichtbarer" zu machen, und würde mich auch mit Händen und Füßen dagegen sträuben, einen Posten per Frauenquote zu bekommen, denn ich ziehe es deutlich vor, mit Qualifikation und Persönlichkeit zu überzeugen, statt künstlich und nur wegen meines Geschlechtes gepusht zu werden.

Von daher gehe ich mit Begriffen wie Feminismus vorsichtig um, weil mir da zu leicht übers Ziel hinausgeschossen wird und man meiner Meinung nach damit immer wieder Trennendes hinzufügt und am Ende womöglich das Gleiche in Grün hat, nur eben andersherum, was ja nicht Sinn der Sache sein kann.

Wir Frauen - ihr Männer ... wir sollten nicht so viel auf die Unterschiede achten, denn in erster Linie sind wir alle einmal Menschen und Frauen sind keinesfalls von Haus aus die besseren, von daher liegt mir ganz schlichter Pragmatismus eindeutig näher als jedwede Ideologie.

Zumindest aus meiner Kultur heraus kann ich das für mich so sagen, für A. sieht es natürlich deutlich anders aus mit ihrem Spagat zwischen verkrusteten Traditionen und der westlichen Welt.

Schwierig, sehr schwierig alles und dann kommt noch das Kopftuch hinzu.

Gerade las ich einen langen Artikel einer muslimischen Feministin, die es ebenfalls trägt und davon erzählt, welche Konflikte sich dadurch zu westlichen Feministinnen auftun.

Kann ich bis zu einem gewissen Punkt alles nachvollziehen, doch was mir fehlt, ist die Begründung fürs Verhüllen.

Es ist mein eigener Wille, seufz, das ist mir zu "billig", denn muss man dann nicht hinterfragen, wo genau dieser "Wille" herkommt?

Glaubt man wirklich daran, dass es Gott ist, der das von einem erwartet?

Wer hat denn Bibel oder Koran geschrieben? War das der jeweilige Gott selbst oder vielleicht doch Männer, die natürlich die damaligen Sitten und Gebräuche darin festhielten, festhalten mussten, um den Menschen etwas Vertrautes anzubieten?

Eben das ist der Grund, warum ich mich so viel mit der Antike beschäftige - ich will verstehen, aus welchem Kontext heraus diese Dinge entstanden, und selbstverständlich lasse ich mir als selber denkendes Wesen von niemandem vorschreiben, was ich hinterfragen darf und was nicht.

Seuuufz, das ist nur ein kleiner Auszug aus den vielen Grübeleien, die mich gerade beschäftigen, und eines ist klar, da gibt es noch jede Menge Redebedarf und ich werde sehr viel Fingerspitzengefühl benötigen, denn natürlich muss sie ihre Richtung und das für sie Wichtige selber herausfinden, Hauptsache, sie schafft es mit Selber-Denken, statt eine Ideologie durch die andere zu ersetzen.

Und dann bekam ich noch eine Einladung, schon für den nächsten Weltfrauentag im März.

Der soll wohl in ihrem Bildungsverein besonders gefeiert werden und dort möchte sie mir, wie sie sagte, einige ihrer Bekannten sooo gerne vorstellen, zumal die wohl auch schon ganz neugierig auf mich seien ... 

Wenn die sich da mal nicht zu viel von mir erwarten ... 🙄🤣

Abgesehen von diesen ernsten Themen hatten wir aber auch noch jede Menge Spaß, schafften sogar noch einige Kapitel im Deutschbuch - etliche Fragen hatte sie sich schon notiert gehabt, die es zu klären galt, und am Ende packte sie mir dann auch noch Laugengebäck und fast noch ofenwarmen Marmorkuchen für F. ein. 

Ach ja, und eine selbstgemachte Quittenmarmelade servierte sie, so lecker, wie ich sie wohl noch nie gegessen habe.

Schee war's und nun muss ich husch in die Küche, um die Kartoffeln aufzusetzen, denn ganz früh habe ich heute schon einen großen Topf Sauerkraut zubereitet, richtig deftig mit Kasseler, Gulaschfleisch und reichlich Zwiebeln und Äpfeln in der Hoffnung, dass uns das nachher bestens munden wird.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Hach, und nun kommt gerade auch noch eine Nachricht von meiner lieben U., die offenbar frisch verliebt ist.

Es hört gar nimmer auf, dass ich gespannt bin wie ein Flitzebogen ... 😂🤣😂

Mittwoch, 25. Oktober 2023

Da vier Ohren mehr hören als zwei, ...

 ... hatte ich F. gestern früh zum Arzt begleitet, wo neben einer Untersuchung auch eine Besprechung anstand.

Sehr zufrieden zeigte er sich mit den Blutwerten, die letzte Woche ermittelt wurden, von denen, die die Nieren betreffen, sogar regelrecht begeistert, und auch Cholesterin & Co waren tipptopp in Ordnung, also mache ich offensichtlich einiges richtig mit meiner Art des Kochens. 

Am Empfang, an dem es mal wieder zuging wie im Taubenschlag (die Leute standen im ganzen Treppenhaus Schlange), hatte ich zuvor abgeklärt, dass wir uns auch gleich gegen Grippe impfen lassen würden, worauf wir nun noch einen Moment warten mussten.

Während wir herumstanden, flüsterte ich F. zu: "War das überhaupt der Doktor A.?"

Er nickte, aber ich bin nach wie vor unsicher, hatte sein Gesicht völlig anders in Erinnerung, wobei ich aber zugeben muss, dass ich nicht der beste Gesichtserkenner bin.

Beim Gassigehen erkenne ich andere oft eindeutig nur an ihren Hunden und sonst helfen mir halt Dinge wie z.B. die Haare sehr weiter.

Als diese Arzt- zu einer Gemeinschaftspraxis gemacht wurde, hatte ich kein Problem damit, denn der eine der beiden männlichen hatte hellblondes, der andere fast schwarzes Haar, doch nun rasieren sie sich beide die nur noch kümmerlichen Reste ab, tragen also Glatze.

Beide sind sie sehr hager und haben Gesichter ohne große Auffälligkeiten, was bei mir zu den gleichen Schwierigkeiten führt wie bei Damen mit Kopftuch - ich stelle mich blöd an mit dem Wiedererkennen, weil für mich das Individuelle fehlt. 🙄

Ich könnte immer noch schwören, dass das Dr. W. und nicht Dr. A. war, aber wenn F. meint, richtig zu liegen, soll es mir auch recht sein und nun kam eh der Aufruf zum Impfen.

"Nein, Sie müssen bitte noch warten, wir passen nicht alle drei in den Raum", bremste mich die Mitarbeiterin aus, ich protestierte lachend mit "ja, dann hätte ich mir das Abnehmen ja auch sparen können", und als ich dann endlich an die Reihe kam, sah ich den Grund, denn das Räumchen war kaum größer als eine öffentliche Klokabine.

Und schon griff sie das Thema Abnehmen wieder auf, ich erzählte von meiner damaligen Hauruck-Aktion und sie fragte, wie um alles in der Welt ich das denn geschafft hätte, 40 kg in so kurzer Zeit zu verlieren, wo sie doch nun schon das ganze Jahr dran sei und erst 12 kg geschafft habe. 

So angeregt plauderten wir, dass ich, hätte mir nicht hinterher der Arm wehgetan, nicht mal hätte sagen können, ob sie mich nun piekste oder nicht, denn vor lauter Quatschen bekam ich davon überhaupt nix mit. 🤣

Dann vereinbarte ich noch einen Termin für die Coronaimpfung, die wir ebenfalls wieder haben möchten, und sammelte die Rezepte ein, die ich am Vortag geordert hatte, zusätzlich zu einem neuien für F. denn ich hatte den Doc auf seine Füße hingewiesen, die trotz Hauhecheltee immer noch etwas zu dick sind.

Kein Vergleich zu denen anderer Männer, die ich im Wartebereich sah, denn diese bekamen teilweise kaum noch die Schuhe zu, aber ich finde es ganz gut, wenn er nun mit einem niedrig dosierten Mittel etwas entwässert.

Erstaunlich fand ich, dass für dieses Medikament neben der Zuzahlung von 5 Euro auch noch ein Eigenanteil von 1,86 Euro berechnet wurde.

Hatte ich so auch noch nicht ... 

F. hatte sich von der Praxis aus auf den Heimweg gemacht, ich selber marschierte noch weiter, um Kasseler aus dem Angebot zu besorgen, das ich morgen mit ins Sauerkraut kochen will, und unterwegs überlegte ich, dass sich irgendetwas an meinen Boots merkwürdig anfühlte.

Ein uraltes Paar, aber sooo bequem und zu meinem Leidwesen löste sich eine der Sohlen 2016 ab, als wir uns bei einem Familientreffen im Schwarzwald durch hohen Schnee auf dem Kandel  kämpften.

Ganz langjährige Leser unter euch werden sich vielleicht an diese nicht unwitzige Geschichte erinnern, als wir nach der Wanderung bei einer zünftigen Mahlzeit oben auf dem Berg saßen und kichernd durchs Fenster beobachteten, wie einem Mann das Gleiche wiederfuhr. Keiner von uns, am allerwenigsten ich selber, ahnte, dass ich einen Moment später genauso belämmert aus der Wäsche schauen würde wie er. 🤣

Von meinem russischen Leib- und Magen-Schuhmacher hatte ich die Sohle damals kleben lassen, aber nun schien erneut etwas nicht zu stimmen, doch ich hoffte, den Einkauf noch unbeschadet damit zu überstehen.

Vor der Ladentür traf ich auf meine langjährige Friseurin, die ihren Job verloren hatte, als ihre Chefin von der Coronapanik ruiniert wurde, doch hätte sie ihm sowieso nicht länger nachgehen können, wie ich ja vor einiger Zeit schon von einer ihrer ehemaligen Kolleginnen erfahren hatte.

Nun hörte ich es von ihr selbst, dass sie offenbar am "Post-Vac-Syndrom" leidet, einer ganz selten vorkommenden Folgeerscheinung der Impfung und wohl mit Long-Covid vergleichbar.

Toll zu hören, wo wir uns ja gerade den Termin für die nächste Impfung geholt hatten, und letztlich ist es einfach eine Risikoabwägung ... 

Als ich endlich wieder daheim war, nahm ich mir endlich meinen Schuh vor und nun sah ich die Bescherung: 

 


 

Keine Ahnung, wie das passieren konnte, denn die Sohle ist ja nicht nur gebrochen, sondern hat auch noch ein großes Loch, auf jeden Fall war nun der Zeitpunkt gekommen, mich schweren Herzens von meinen Schühchen zu trennen. 🤨

Tja, und wo ich jetzt irgendwie eh in Rage war, nutzte ich den Schwung gleich noch aus und schnitt - leider viel zu früh - die noch prächtig blühenden Geranien aus meinen Blumenkästen ab und ersetzte sie durch meinen üblichen Wintermix aus Tannengrün und bissl was Buntem.

Kostete mich viel Rennerei treppauf und treppab, aber ausnahmsweise bewies ich dabei einmal das richtige Händchen fürs Timing, denn kaum war ich fertig, ging es los mit dem Regen, der uns auch jetzt wieder begleitet.

 

Gerade komme ich zurück von meinem wöchentlichen Treffen mit A., diesmal mit ganz neuen Erkenntnissen, doch dazu morgen mehr, denn nun ruft mich erst einmal die Arbeit.

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


 

Dienstag, 24. Oktober 2023

Tippelgeschichten

 Jo, tippeln musste ich gestern reichlich und dem ausgiebigen Gassigang am Morgen folgte eine große Einkaufsrunde.

Dabei traf ich einen Nachbarn, mit dem ein längeres Pläuschchen fällig war. Er beklagte, wie sehr doch die einstige Partyhütte fehlt, in der wir uns alle so häufg trafen, manchmal zu geplanten Feiern, mitunter aber auch ganz spontan.

Wirklich traurig, welche Entwicklung durch U.s Trennung von ihrem Mann in Gang gesetzt wurde, der Zusammenhalt beginnt zu schwinden, weil man sich schlicht kaum noch sieht und schon gar nicht mehr austauscht.

Es ist gar nicht so lange her, da hörte ich so manchen sagen, hier bringe ihn keine Macht der Welt mehr weg, weil die Gemeinschaft mit Gold nicht aufzuwiegen wäre, genau dieser Magnet fehlt nun und schon mehrere Parteien sind weggezogen.

Die neuen Hausbesitzer sind bis jetzt durch die Bank strenggläubige Muslime, die Frauen noch aufwändiger verpackt als A. und auch wenn ich bisher noch mit keinem von ihnen ein Wort wechselte, kann ich wohl ausschließen, dass sich mit ihnen eine vergleichbare Gemeinschaft entwickeln könnte.

Sie kommen aus unterschiedlichen Ländern und von M. und A. weiß ich ja, wie sehr man sich da oft misstrauisch beäugt oder sogar aufeinander herabsieht, schon von daher dürfte es schwierig werden und hinzu kommen die etwas lockereren Sitten, wie sie in der Hütte gepflegt wurden.

Da floss immer reichlich Alkohol, mich hat das nie gestört, obwohl ich ja schon seit Langem selber gar keinen mehr trinke, aber für A. und M wäre es ein No-Go, von den Bekleidungssitten rund um den Pool mal abgesehen.

Ich glaube, das Schwierige ist, wenn althergebrachte, aus der Heimat mitgebrachte Traditionen eng mit Religion verknüpft sind, denn diese macht ein Aufweichen bzw. Annähern an freiheitlichere Sitten fast unmöglich.

Meine Freundin in Süddeutschland erzählte kürzlich von ihrer mehr oder weniger aus dem Ärmel geschüttelten Einweihungsfeier. Außer der jungen Hausbesitzerfamilie wohnt noch ein mittelaltes türkisches Ehepaar im Haus, ER spricht wohl kaum Deutsch, aber SIE ist unverschleiert und beide hatten kein Problem damit, gemeinsam mit den anderen Wein zu trinken - eine völlig andere Situation als bei uns, was vielleicht auch mit den sich wandelnden Mehrheitsverhältnissen zusammenhängen mag, die dort auf dem Land noch ganz anders sind.

Aber zurück zu M., meinem Nachbarn, der nicht nur das Auseinanderbrechen der Gemeinschaft beklagte, sondern wie wir durch EU und Grüne finanziell und überhaupt in die Bredouille geraten ist.

Genau wie wir und so viele andere Hausbesitzer ist er völlig ratlos, wie es mit dem Heizen weitergehen soll, wie und was, keine Ahnung, nur eines ist klar, es wird sehr, sehr teuer und besonders in reiferem Alter ist das erschütternd, weil man ja nicht mehr die Chance hat, mal eben Kredite aufzunehmen, alles komplett umzubauen, um es dann in den folgenden Jahrzehnten in Ruhe abzubezahlen. 😣

Nachmittags ging das Getippele dann weiter, denn sage und schreibe 14x musste ich zwischen Küchenherd und Bad hin und herflitzen, bis ich die Wanne so voll hatte, dass auch F. hineinsteigen mochte.

Stück für Stück geht das, zunächst muss vier Mal der Wasserkocher ran, bis auch das Wasser in drei Töpfen heiß ist.

Interessant dabei finde ich, dass die Töpfe ganz unterschiedliche Größen haben und die Herdplatten ja auch, trotzdem fangen sie fast zeitgleich an zu kochen.

Für mich selbst reicht das Bad nach dieser ersten Welle so weit, dass ich mich hineinlegen und - wenn ich mich stark auf die linke und rechte Seite drehe und noch mit der Hand benetze - einigermaßen reinigen kann inkl. Haarwäsche, auch wenn diese dann leider mit einem eiskalten Wasserstrahl abgeschlossen wird, doch bei F. ist da kein Denken dran, er braucht mindestens die gleiche Wasserladung noch mal zusätzlich, also renne und renne ich, bis ich am Ende zumindest nicht mehr über Kälte in den Knochen klagen kann. 😅

Gleich werde ich ihn zum Arzt begleiten, denn ich vermute, dass heute ein Gespräch anstehen dürfte, auch darüber, ob er weiter im Prädiabetes-Programm bleiben muss.

Und dann schaun mer mal, wie es heute weitergeht ...


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Montag, 23. Oktober 2023

Nix Neues ...

 ... gab es gestern zu vermelden, weil ich den größten Teil des Tages mit Putzarbeiten verdaddelte, nicht eben die schönste Sonntagsbeschäftigung, aber unterm Strich dann doch erfreulich, weil man die Dinge danach erledigt weiß.

Und natürlich gönne ich mir zwischendurch auch gerne mal eine kleine Pause in meinem Rauchereckchen, sofern Petrus mich lässt, und gestern tat er es, auch wenn der Himmel düster und wolkenverhangen war.

Bei einer dieser Gelegenheiten beobachtete ich etwas, das mich sogleich wieder hochriss und um die Kamera bzw. das Handy flitzen ließ, und als ich dabei hinter F. vorbeisauste, drehte dieser fast erschreckt den Kopf vom Monitor weg und fragte: "Ja, was rennscht denn so?"

"Der Guschtl hat nen Wurm ...!"

Und weg war ich wieder, kam allerdings leider zu spät.

Vorangegangen war, dass ich mich beim Pausenantritt leicht darüber wunderte, dass der Guschtl, der ja eh enorm zutraulich ist, nun auch noch die letzte Scheu vor mir verloren zu haben schien.

Sofern er es überhaupt ist.

Dieses Amselmännchen hält sich seit vielen Monaten fast ständig in unserem Garten auf, der einzige seiner Art und gut erkennnbar am weißen Schopf und einigen helleren Stellen am Körper.

Leuzismus, so weiß ich inzwischen, nennt man diesen an sich harmlosen Gendefekt, der bei Amseln wohl öfter auftritt, doch nun bin ich verunsichert, denn das Gefieder erscheint mir unverändert, doch der Kopf ist auf einmal komplett schwarz.

Mauser oder womöglich ähnlich wie bei einem Schwan? Oder ist es doch ein anderer Amslerich, der Guschtels Verhalten 1:1 kopiert?

Wie dem auch sei, ich bleibe mal bei seinem Namen und gestern fiel mir auf, dass er fast wütend am Teich auf und ab hüpfte, erst recht, als er mich erblickte.

Ahhhh, da lag ein mächtig langer Regenwurm, so gut gebaut, dass der Guschtl ihn kaum zu packen kriegte, zumal der sich auch noch wehrte.

Vermutlich hatte er Muffe, dass ich ihm seine Beute streitig machen könnte, also zog ich mich ganz vorsichtig zurück, um dann erst im Haus einen Zahn zuzulegen in der Hoffnung, der Kampf könnte bis zu meiner Rückkehr anhalten.

War wohl nix, ich kam gerade noch zurecht, um zu sehen, wie er den Wurm im Schnabel baumeln hatte und dann losflog in Richtung Kirschlorbeer, wo er sich in aller Ruhe damit vergnügte, und leider ist das Gras schon wieder zu hoch, als dass ich da noch Genaueres hätte sehen können.

Zurück im Haus stieß ich auf einen grinsenden F., der sich darüber beömmelte, was ich so alles mit "meinen" Tieren erlebe und dass sie dann auch noch alle Namen bekommen, während ich den Sauger wieder anwarf, was nun mein anderes "Tierchen" in helle Aufregung versetzte.

Nein, nicht das Saugen an sich, daran hat Rex sich inzwischen gewöhnt, nachdem er in seiner Anfangszeit bei uns immer auf das Gerät losgehen wollte, doch nun war er wohl erheblich irritiert, weil ich dabei Handschuhe trug.

Ausgerechnet die, die ich sonst nur zum Gassigehen anziehe, wobei ich noch nie darüber nachgedacht hatte, dass er selbst darauf achten könnte.

Von Handschuhen wimmelt es bei uns im Haus regelrecht, seit meine Hände so kälteempfindlich geworden sind. Allein an der Garderobe stecken immer mindestens 5 oder 6 Paar, damit ich farblich und dem Anlass entsprechend Auswahl habe, und weiter hinten im Flur liegen auf dem Schuhschrank immer etliche frisch gewaschene Paare mit abgeschnittenen Fingern bereit, die ich ja im Haus nun wieder ständig trage. (Sofern ich nicht gerade mit irgendetwas herummantschen muss.)

Klar, so ein Hund ist ein wahres Wunder an Beobachtungsgabe.

Morgens bliebt er z.B. stur auf seinem Bett liegen, während ich aufstehe, nach unten gehe und erst mal das Bad aufsuche.

Dann Rolläden hoch, Kaffee aufsetzen - all das verfolgt er von oben genau mit und in dem Moment, wo ich auf den Schalter der Kaffeemaschine drücke, taucht er für gewöhnlich hinter mir auf, wohlwissend, dass ich mich dann zur Garderobe begebe, Schuhe wechsele und Jacke anziehe.

Schon steht er fürs Anlegen des Geschirres bereit, und zwar im Bereich der Türscharniere. Sobald die Leine eingeklickt ist, umrundet er mich, um dann an der richtigen Seite zu warten, bis ich die Türe öffne und es endlich losgehen kann.

So hat er jeden Handgriff im Blick und weiß vermutlich auch genau, welche Handschuhe ich zum Gassigehen anziehe, deshalb also nun seine Verwirrung, weil da ja für ihn vorne und hinten nix zusammenpasste.

Saugen mit Handschuhen, ungewohnt nach den wärmeren Monaten, wo ich das natürlich wie jeder normale Mensch mit nackten Händen erledigte, aber dann auch noch das an den Fingern, was er mit Gassi verbindet?

Kein Wunder, dass er mich regelrech durch die Räume verfolgte und immer wieder an meinen Händen schnüffen kam.

Hihi, so wird selbst eintönige Hausarbeit zu etwas recht Unterhaltsamem. 😂

Im weiteren Verlauf des Tages gab er mir dann noch mehrmals Gelegenheit, mich daran zu erfreuen, wie eingespielt man irgendwann mit seinem Hund ist, wie gut man sich doch kennt.

Gegen 14 Uhr, ich saß noch arbeitend am Laptop, kam er auf einmal energisch anmarschiert.

Er "sagte" nichts, benutzte auch sonst keine Körpersprache, sondern sah mich nur auffordernd an und im Grunde fehlte nur ein vorwurfsvoller Blick zur Standuhr, wenn er diese lesen könnte, denn er wollte mir nichts anderes mitteilen, als dass es Zeit würde für unser Mittagsschläfchen. 😀

Und abends zeigt er es dann erst recht, wie selbstverständlich wir (als Rudel sozusagen) zusammengehören, denn wenn wir uns erheben, um uns langsam bereitzumachen zum Hochgehen, steht auch er - ohne jede Aufforderung - auf und trollt sich nach oben, um sich auf seine Decke zu legen, damit wir alle drei die Nacht miteinander verbringen können.

Schön ist das, ein so warmes Gefühl, um nichts in der Welt möchte ich das missen. 😊


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 

 

 


Sonntag, 22. Oktober 2023

Zwutschi gehen

 Warum auch immer, dieser Ausdruck kam mir gerade in den Kopf und wie oft meine Oma ihn verwendete, wenn sie sich anschickte, das Haus zu verlassen, oder auch, wenn sie einem erklären wollte, wo sich jemand anderer gerade befand: "Die Mama is zwutschi gegangen ..."

Gibt es sie bei euch auch, diese Sätze, die irgendwann einmal durch Kindermund entstanden und sich dann über die Jahre in der Familie einbürgerten, diese Art Gemeinsprache, die niemand sonst versteht?

"Tachtach gehen", sagte meine kleine Schwester, wenn sie "spazieren gehen" meinte - vermutlich weil sie mitbekommen hatte, dass man unterwegs schon mal jemanden traf, den man mit ""Tach" begrüßte?

Einmal sagte sie am Mittagstisch, auf dem eine heiße Suppe dampfte: "Papa, muttu aufpassen, sonst brennt du dir Nauzi", und das wird bei uns bis heute als Warnung ausgesprochen, wenn das Essen noch sehr, sehr heiß ist. 😂

Als sie das erste Mal bewusst die Ostsee entdeckte, stellte sie unmissverständlich fest: "Schepp ist das", vermutlich weil sie das Rauschen der Wellen als Scheppern empfand, ... keine Frage, wie das Meer in unserer Familie bis heute genannt wird, oder? 😁

Im gleichen Urlaub machten wir einen Tagesausflug nach Bad Segeberg, E. kommentierte einen prächtigen Springbrunnen mit "Ohhh, Pappppppaaaa, da ist ja ein Handstand-Plumps-Wässerchen", auch dieser Ausdruck überlebte die Jahrzehnte, genau wie "Mutze dadauftellet", was die kleine E. verkündete, als sie sich ganz allein die Mütze aufgesetzt hatte, zwar krumm und schief und halb über den Augen, aber sie war immerhin oben auf dem Kopf.

F. war natürlich noch gar nicht dabei, aber auch er versteht es, wenn ich ihm mit "Mutze dadauftellet" verkünde, dass ich fertig angezogen bin fürs Ausgehen. 😅

Und ein Wort hat er sich sogar vollständig gekapert, nämlich das Hiesimäxchen.

So taufte ich selber als Winzling Pferde, natürlich, machten sie in meinen Ohren doch "Hiiieeee", und außer mir wird es wohl keiner verstehen, wenn F. zu mir sagt: "Schau, Eule, da sind Hiesimäxchen ..." 😀

Und nun habe ich der Ordnung halber das  "Zwutschi gehen" doch mal eben durch die Suchmaschine gejagt und staune nicht schlecht, denn ausgerechnet das entstammt keinem familiären Kindermund, sondern ist in Norddeutschland, wo Oma ja aufwuchs, gebräuchlich, auch wenn ich das "S" immer wie "Z" verstand.

Man lernt nie aus und damit auch genug, denn nun muss ich die sonntägliche Ruhe mit dem Staubsauger stören gehen, weil mir unter der Woche beim besten Willen keine Zeit für eine solche Aktion bleiben wird.

Habt einen schönen und ... ruhigeren Sonntag und bleibt bitte gesund! 😊

Samstag, 21. Oktober 2023

Von Haltung, Teppichen und Rungholt

 A. und ihre Familie sind ja emsige Arztgänger und als ich vorgestern bei ihr aufschlug, zeigte sie mir sogleich den Ausdruck des großen Blutbildes, das bei ihr kürzlich gemacht worden war.

"Prima", freute ich mich, nachdem ich die Werte überflogen hatte, "und das Cholesterin sollte sich auch regeln lassen, vielleicht etwas weniger doch sehr fetthaltiges Gebäck anfertigen?"

"Und wie ist bei dir?", wollte sie nun wissen, worauf ich erst mal mit den Schultern zuckte, dann aber doch noch auf das "Zwangslabor" vom letzten Jahr verweisen konnte, als die Augenklinik ja darauf bestand. (Schätze, das war das erste Mal nach mehr als 15 Jahren.)

Warum ich das nicht öfter checken ließe, wollte sie nun wissen und erklärte mir auch gleich, dass die Krankenkasse das doch alle drei Jahre bezahlen würde.

Keine Ahnung, ob das so stimmt, und es interessiert mich auch gar nicht, denn warum sollte ich ohne jeden Anlass zum Arzt gehen?

Nun war sie es, die ratlos war, meinte, ja, aber das sei doch wichtig ...

Woraufhin ich ihr dann versuchte zu erklären, wie ich das mit den Solidargemeinschaften so sehe.

Alle dazu Fähigen zahlen ein, damit der, der dann wirklich Hilfe benötigt, sie auch bekommt, ohne über Gebühr dafür belastet zu werden.

Leider scheint aber ein regelrechter Wettbewerb einzusetzen, was man wo noch zusätzlich herausholen kann, egal, ob man es wirklich braucht oder nicht, was dazu führt, dass die Beiträge für alle immer weiter steigen.

Gutes Beispiel ist der Nachbar, den ich vor einiger Zeit auf der Straße traf.

Er habe "Rücken" und sei nun auf dem Weg zur Krankengymnastik, weil er so und so viele Anwendungen verschrieben bekommen habe.

"Na, so was", sagte ich", ich hatte auch kürzlich erst Rücken, ziemlich heftig sogar, aber ich hab mir dann im Internet Übungen herausgesucht, sie stur durchgezogen und nun hüpfe ich wieder wie ein munteres Rehlein ..." 😂🤣😂

Ja, das fand er fein, aber .... nein, für ihn käme das doch eher nicht in Frage, er würde mal lieber auf die "Anwendungen" bauen, nach dem Motto, was nix kostet (vor allem die anderen nicht), kann ja gar nicht gut sein. 

Und dann erst die Nachbarskinder. Samt und sonders eigentlich pumperlgesund, doch nichtsdestotrotz haben einige von ihnen bereits im Grundschulalter mehr Arztbesuche hinter sich als ich in sechs Jahrzehnten.

Dies und jenes wollen die stets besorgten Müttern kontrolliert wissen und wenn der eine Arzt nicht spurt, dann wird eben der nächste aufgesucht, so lange, bis sich einer findet, der die offenbar gewünschte Diagnose und die entsprechenden Hilfsmittel ausspuckt.

Weiter ging es mit dem Thema "Haltungstrainer". A. erzählte, dass sie so einen einst vom Arzt verschrieben bekam und flitzte auch gleich los, um ihn zu holen und mir zu zeigen.

Nun lachte ich, hatte ich mir doch ganz etwas Ähnliches genau zwei Tage zuvor bei Aldi mitgenommen, nur dass meinem leider der Bauchgurt fehlt, über den ihrer verfügt, womit ich ihn für den besseren halte.

So sieht das Ding aus ...


... und ich bin ganz angetan davon, auch wenn es vorn vor den Achselhöhlen nicht ganz angenehm sitzt.

Trotzdem merkt man aber, dass man sich automatisch gerader hält, was ja Sinn der Sache ist, und sogar F. konnte ich davon überzeugen. Nun teilen wir uns das Teil, jeder trägt es für einige Stunden am Tag. 

Außerdem gabs noch den Teppich.

Seit meinem ersten Besuch stach er mir ins Auge, mal war er aufgerollt und lag an der Seite, mal konnte man ihn in vollem Ausmaß bewundern, nur verstand ich nie so richtig, warum er ihnen so wichtig zu sein schien, denn zwar gefielen mir die Farben, doch das Material erinnerte mich eher an eine Steppdecke denn an einen Teppich.

Nun endlich des Rätsels Lösung, denn ... wusstet ihr, dass es Teppichschoner gibt, die man wie ein Spannbetttuch über die Ecken zieht?

Mir völlig neu und nun staunte ich nicht schlecht, als A. eine Ecke lupfte und darunter ein wunderschöner und sehr feiner Orientteppich zum Vorschein kam. Fast weiß, kein Wunder also, wenn man was darüberzieht, zumal wenn man Kinder hat. 🤣


Und jetzt noch zu Rungholt.

Sagt euch dieser untergegangene Ort etwas, das "Atlantis der Nordsee"?

Vor einiger Zeit sah ich im Fernsehen eine Dokumentation darüber, in der in erschütterden Bildern gezeigt wurde, wie es für die Menschen gewesen sein muss, die sich für sicher im Umgang mit dem Meer hielten und dennoch in einer einzigen Nacht nicht nur ihr Hab und Gut, sondern vielfach auch ihr Leben verloren.

Gestern verfolgte ich mit Schaudern die Ankündigung der kommenden Sturmflut an der Ostsee mit und dachte daran, wie ich noch vor Kurzem von einem Urlaub in einem der Häuser direkt auf der Promenade träumte in dem Küstenort, in dem ich besonders in der Kindheit so oft war, aber auch später noch mit F.

Schon seit Langem bin ich Mitglied in einer örtlichen Internetgruppe und bekam nun mit, wie die Einwohner aufgerufen wurden, alles stehen und liegen zu lassen, um stattdessen beim Befüllen von Sandsäcken zu helfen.

Immer wieder gab es neue Videos anzuschauen, wie das Wasser sich in gewaltigen Wellen immer mehr näherte, wie der Strand verschwand und auch die Häuser an der Promenade immer nassere Füße bekamen. 

Wären wir letzte Nacht zufällig in Urlaub dort gewesen, so wie ich es mir vorgestellt hatte, hätte sich unser Bett auf einmal mitten im Meer befunden. *grusel*

Dazu der irre Geräuschpegel, da konnte einem wirklich angst und bange werden und ich nahm die Bilder prompt mit ins Bett, musste unweigerlich auch immer an das Schicksal der Rungholter denken.

Heute früh schaute ich fast als Erstes nach, wie es inzwischen aussah, aber offenbar hat man alles einigermaßen überstanden, wobei aber noch nicht klar ist, wie groß die Schäden sind und wie viel vom einstigen Strand noch übrig ist.

Ein Grund mehr für mich, die Sache mit der Heizung zu relativieren, denn ... es gibt wahrlich Schlimmeres als zu frieren und das Badewasser auf dem Herd kochen zu müssen. 

(Und schon wieder ein Strich weniger auf meiner Liste .... 😀)

 

Habt ein schönes Wochenende und ... bleibt bitte gesund! 😉


Freitag, 20. Oktober 2023

Frühe Vögel fahren gut

 Zumindest, was das Wetter angeht, und das auch nur halb, wenn sie nämlich zum Trödeln neigen.

Mir war bewusst, dass Dauerregen angekündigt war, also machte ich mich noch im Stockdunkeln bereits um kurz nach sieben auf den Weg zu Netto und kam auch trockenen Fußes hin.

Ach, guck an, haben die jetzt schon Tannengrün liegen?

Bissl früh, denn noch stehen meine Hängegeranien in voller Blüte, deshalb würde es mir in zwei oder drei Wochen dicke reichen mit dem Umbau der Blumenkästen auf Winterlook.

Aber haben die dann noch Grün oder ist das ein einmaliges Angebot?

Da, meine Lieblingsverkäuferin, die einzige, die von der alten Riege noch übrig ist, die könnte ich doch gleich mal fragen.

Wenn weg, dann weg, meinte sie und machte mir wenig Hoffnung, dass da noch mal Nachschub kommen würde, also setzte ich erst mal meinen Einkauf fort und grübelte währenddessen unablässig darüber nach, ob ich nun zuschlagen sollte oder nicht. (Muss das Zeugs ja auch irgendwie nach Hause bekommen.)

Reichlich Zeit ließ ich mir dabei, der Laden war noch herrlich leer und ich konnte mich in aller Ruhe auf die reduzierten Dinge stürzen, vor allem auf die Kohlrouladen, die ich entdeckte.

F. mag sie nicht, deshalb lohnt es sich nicht, sie frisch zu machen bzw. selber zu wickeln, aber wenn sie schon so fertig vor mir liegen und dann auch noch um 30% reduziert, da musste ich doch fast zuschlagen?

So arbeitete ich Stück für Stück meinen Einkaufszettel ab, packte auch einige teurere Teile ein wie Kaffee und Käse, die ich ganz bewusst für diese Woche notiert hatte, weil dem Prospekt mal wieder Coupons beilagen.

An der Kasse traf ich erneut auf meine Lieblingsmitarbeiterin und wir wechselten ein paar Worte, während sie alles über den Scanner zog, schon war alles erledigt und ich machte mich ans Umpacken in den Trolley.

In dem mir nun - jesses - der Bogen mit den Coupons entgegenleuchtete, denn vor lauter Tannengrün oder kein Tannengrün hatte ich das völlig verschwitzt.

Ein saftiger Fluch, die Verkäuferin - ganz alleine im Kassenbereich, weil es immer noch so leer war im Laden - schaute mich fragend an, ich zeigte ihr die Coupons und ärgerte mich laut über mich selber.

Einen Moment später meinte sie: "Sollen wir rückbuchen?"

Fand ich sehr lieb, wollte ihr und auch mir aber ersparen, dass ich nun alles wieder auspackte und wir von vorne beginnen würden.

"Nee, müssen wir ja auch nicht", sagte sie, "geben Sie mir nur die teuren Teile und die fettesten Coupons, das kriegen wir hin."

Fand ich superlieb von ihr, denn sie musste wegen des Stornos sogar noch die Filialleiterin herbeirufen, flüsterte mir zu, dass ich es sei, die darauf bestanden hätte, falls diese meckern sollte.

Was sie aber gar nicht tat. Stattdessen plauderten wir nun zu dritt fröhlich miteinander und zwei Minuten später war alles erledigt und ich um 1,70 Euro reicher.  

So gute Laune hatte ich dadurch, dass es mir fast am Allerwertesten vorbeiging, als Petrus mich im Freien nun mit viel Feuchtigkeit empfing.

Zum Glück hatte ich eine Regenjacke angezogen, so erwischte es in erster Linie meine Jeans und die Haare, die hinterher allerdings klitschenass und traurig an mir herabhingen, aber was soll's, vielleicht bekommen sie dadurch ja einen Wachstumsschub? 😀

Eine gute Entscheidung war der frühe Start trotzdem, denn inzwischen hat es sich eingeregnet und wird wohl so schnell auch nicht mehr aufhören, was mich vor die Frage stellt, wie um alles in der Welt ich die Wäsche trocken kriegen soll, die ich gerade angeworfen habe?

Alles nicht so einfach ohne Heizung, aber ... hihi, gestern musste ich an das Maßband denken, das unsere Bundeswehrsoldaten früher hatten, um jeden Tag einen cm abzuschneiden.

So was könnte mich auch trösten, nur ein Maßband dafür zu zerstören, das sehe ich ja gar nicht ein, also malte ich mir eine Strichliste mit den noch verbleibenden Tagen. Jeden Tag wird es einer weniger, vorausgesetzt, es bleibt wirklich beim 4. und 5. Dezember mit dem Einbau:

Und dann war da natürlich noch mein gestriges Treffen mit A.

Wieder einmal stellte ich fest, mit welch strahlender Laune ich sie jedes Mal verlasse, die dann tatsächlich auch noch lange vorhält, weil es einfach nur Spaß macht mit ihr.

Nicht schlecht staunte ich, als ich das Wohnzimmer betrat und es komplett umgeräumt vorfand, auch wenn es ja ohnehin nur sehr spärlich möbliert ist mit zwei Sofas einem Esstisch mit 6 weißen Stühlen, einer kleinen Kommode und dem Fernseher.

M. habe das heimlich gemacht, erzählte sie, als sie nicht daheim war, so dass sie bei ihrer Rückkehr genauso blöd guckte wie ich jetzt.

Wie ich es besser fände, wollte sie wissen, vorher oder nachher, und ich ... hm, bin immer noch geteilter Meinung, denn einerseits stechen die völlig kahlen weißen Wände so nicht mehr ganz so scharf ins Auge, andererseits steht der Tisch nun direkt an der Wand und man man an ihm sitzt, sieht man eben nur das blendende Weiß statt wie zuvor aus dem Fenster.

Nachdem geregelt war, wo ich nun sitzen sollte, damit wir beide wie sonst auch über Eck gemeinsam ins Deutschbuch schauen können, ging es schon los mit dem Frühstück.

Immer unkomplizierter und lockerer läuft das und als wir aßen, hatten wir jede Menge zu erzählen, da wir uns ja drei Wochen lang nicht gesehen hatten.

Fast hätten wir dadurch das Lernen vergessen, aber dann legten wir den Turbo ein und stolperten gleich darauf über den Ausdruck "ehrlich gesagt", der im Buch vorkam.

"Verstehst du, was das heißt?"

Sie nickte, aber so zögerlich, dass schon klar war, dass dem nicht so war.

"Du sagst die Wahrheit - das Gegenteil von Lüge."

"Was heißt Wahrheit, was ist Lüge?"

Hm ... *grübel*

"Wenn ich dir jetzt erzähle, F. ist 30 Jahre alt und hat sportgestählte Muskeln (dabei zeigte ich auf meine Oberarme, machte einen Budybuilder nach), dann ist das ...eine Lüge."

Sie lachte auf, verstand es nun und meinte: "Ist es das, was Kinder manchmal machen, Lügen sagen?"

"Genau, nur benutzt man in Verbindung mit Lügen eher erzählen als sagen ..."

"Warum das denn, wo ist Unterschied?"

Seuuuufz, datt is aber auch ein Scheiß mit der deutschen Sprache ... 😂🤣😂

Wieder einmal stellte ich fest, wie selbstverständlich wir damit umgehen und wie schwierig sie mir sogar selber vorkommt, wenn ich sie anderen erklären soll, womit wir dann gleich beim nächsten Thema waren, nämlich dem Deklinieren von Adjektiven.

Sie notiert sich alles so ähnlich wie ich damals im Lateinischen, sooo viele Unregelmäßigkeiten gibt es, die man eigentlich kaum alle "am Reißbrett" lernen, sondern man vermutlich nur durch fortlaufende Übung verinnerlichen kann.

Dann berichtete sie von Problemen mit dem Arbeitsamt, das wohl gerne hätte, dass M. hier wie in seiner Heimat als Mathe- und Physiklehrer arbeitet, deshalb nun der nächste Sprachkurs.

Er selber bildet sich parallel dazu im IT-Bereich weiter und möchte ganz auf diese Schiene, was das Amt aber nicht gut findet.

Aus mir unerfindlichen Gründen, denn gerade in solchen Fächern kommt es doch aufs Erklären an und das funktioniert nur, wenn man die Sprache richtig gut beherrscht.

Seltsam, aber mal abwarten, was er selber mir dazu nächste Woche sagen wird, denn dann soll er wohl mal wieder dabei sein.

Tja, und dann kam sie auf ihre Angst vor hier lebenden Landsleuten zu sprechen, die nun einmal zum großen Teil Erdogan-Anhänger sind und wohl ganz schön repressiv werden können.

Da ergeht es ihnen nicht anders wie hier lebenden Iranern oder auch anderen, die alle vor denen flohen, die sie dann hier 1:1 wiederfinden, so dass der gegenseitige Hass weitergeführt wird, was auch in Gewalt ausarten kann.

Soll das der Sinn unseres Asylsytemes sein, das ursprünglich einmal ganz anders gedacht war und nun immer mehr ausgehöhlt wird?

Viel Stoff zum Nachdenken, aber nun gehe ich erst mal in die Küche und brate meine Kohlrouladen an. 


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Donnerstag, 19. Oktober 2023

Badespaß

 Heute hat F. einen Arzttermin und ich selbst bin mit A., also der türkischen, verabredet, Grund genug für mich, gestern Nachmittag Herd und Wasserkocher anzuwerfen und Unmengen heißes Wasser ins Bad zu schleppen.

Vorteil bei dieser Aktion ist, dass mir, nachdem ich unzählige Male schwer beladen hin und her gewetzt bin, so warm geworden ist, dass es mich kein bisschen mehr störte, mich im unbeheizten Bad naggisch zu machen, denn anders macht es ja wenig Sinn, in die Wanne zu steigen. 😁

Etwas erschwerend kam allerdings hinzu, dass dort, wo eigentlich ein Lichtschalter ist, immer noch ein schwarzes Loch gähnt, weil die von Kopp sich so viel Zeit ließen und wir nun erst mal zum Baumarkt fahren müssen, um alles komplett neu zu kaufen.

Bedienen lässt sich das Licht auch so, denn im Loch sind rechts und links die kleinen Bügel, die normalerweise mittels Flächenwippe geschaltet werden und auf die man auch direkt mit dem Finger drücken kann, doch in dem Moment, wo man kochend heißes Wasser in einem kalten Raum auskippt, bildet sich natürlich sofort reichlich Dampf, der sich überall ablegt und auch in dieses Loch hineinkriecht.

Das erschien mir einigermaßen gefährlich, also sah ich mich gezwungen, auch noch das Fenster sperrangelweit zu öffnen, was den Raum weiter abkühlte, aber auf den Dampf eine positive Wirkung hatte. Trotzdem zog ich es vor, ohne Licht zu baden, nur um zehn Minuten später zu sehen, dass F. auf jede Vorsichtsmaßnahme pfiff und sich bei voller Beleuchtung im Wasser aalte. 😂

Sauber wären wir also mal, aber nun stelle ich doch betrübt fest, dass es immer unangenehmer wird, sich bei der täglichen Katzenwäsche am Waschbecken mit kaltem Wasser herumzuplagen, wenn der Raum selbst auch nur noch 12° hat, vom Haarewaschen mal ganz zu schweigen, das ich normalerweise alle zwei Tage mache. 

Na ja, noch knapp sieben Wochen, dann hat das - hoffentlich - ein Ende.

Übrigens sprach ich gestern mit dem Herrn K, auch noch mal über Wärmepumpen, weil F. seit einigen Tagen davon zu reden anfing, denn was weder ihm noch mir bewusst war, ist, dass man dafür ja auch noch einen richtigen Heizungsraum verfügen muss.

Den wir nicht haben, also können wir das Thema genauso vergessen wie die Fernwärme und die neue Therme war die richtige Entscheidung, wenn auch leider viel zu früh, denn das alte Gerät hat ja mal gerade erst 11 Jahre auf dem Buckel.

Was für eine Geld- und Ressourcenverschwendung, dem Umwelthype sei Dank! *koppschüttel*

Unnu muss ich sehen, ob F. mich auch mal ins Bad lässt, denn in einer guten Stunde muss ich schon los zu A.

Bin gespannt, was sie mir erzählen wird über die Stimmung, die gerade vorherrscht in der riesigen muslimischen Community, denn wenn ich sehe, was nun in Berlin los ist und auch hier bei uns schon abging auf den Straßen, wird mir mehr als mulmig zumute. 

 

Habt einen guten Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Mittwoch, 18. Oktober 2023

Wie tief will die Menschheit noch sinken?

 Noch nie hatte ich so viel Angst, die Nachrichten zu verfolgen, und doch tue ich es gerade noch sehr viel öfter als ohnehin schon, immer in dem Bewusstsein, dass jeden Moment irgendwer den offiziellen Beginn des dritten Weltkrieges verkünden könnte.

Unfassbar, alles nur noch unfassbar und ich halte mich an einem winzigkleinen Fünkchen fest, hoffe inständig, dass der Raketeneinschlag im palästinensische Krankenhaus nicht zu dem wird, was einst durch die Ermordung des österreichischen Thronfolgers und seiner Frau durch einen bosnisch-serbischen Attentäter in Gang gesetzt wurde.

Und weil ich fast schon krampfhaft versuchen will, versuchen muss, an diesem winzigen Funken Hoffnung festzuhalten, mache ich weiter mit dem täglichen Kleinkram, wohlwissend, dass er mir morgen schon lächerlich vorkommen kann, wie ein Relikt von der Insel der Glückseligen, auch wenn ich auf dieser schon lange nicht mehr lebe, es wohl auch niemals wirklich tat.

Gestern war ja das Impfen angesetzt, strahlender, wenn auch kalter Sonnenschein zur besten Nachmittagsgassizeit, also schickte ich zunächst F. vor die Tür, um die Lage hinter der Straßenecke zu sondieren.

Die Luft sei rein, verkündete er und so verließ ich mit einem sichtlich erregten Rex das Haus, nur um nach 10 Metern bereits einen Hund sich nähern zu sehen, der F.s Augen entgangen war.

Normalerweise bin ich mit ihm ausschließlich im Grünen unterwegs und nach Möglichkeit so, dass ich Ausweichstellen habe, wenn uns "böse Feinde" entgegenkommen, doch nun musste ich mit ihm in Richtung Städtle, also durch Straßenschluchten ohne Fluchtmöglichkeiten, aber nach dieser ersten Begegnung lief es gut und wir kamen ohne weitere Störungen an der Praxis an.

Ein netter junger Mann schickte uns in den Wartebereich, in dem uns das Glück noch einmal hold war - denn außer uns war niemand da, keine Hunde und vor allem auch keine Katzen, die mein ohnehin schon stark eingeschüchtertes Großmaul vollends irritiert hätten.

"Sitz, mein Bub, es ist alles in Ordnung ..." 

Brav führte er es aus und setzte sich ... genau auf meinen Fuß, wohl in der Annahme, dort sicherer zu sein, auch wenn ihn das nicht wirklich retten konnte. 

Nur zwei Minuten später wurden wir aufgerufen, endlich mal wieder vom Chef persönlich, der Rex mit einem Leckerli winkte, vergeblich, denn wie erwartet interessierte ihn das in diesem Moment absolut nicht.

Eine kurze Untersuchung - jawoll, das Herz klingt prima, auch das Abtasten ohne jede Auffälligkeit, die Ohren in Ordnung, nur etwas Zahnstein beginnt er zu entwickeln.

Später fragte mich F., ob die Spritze ins Ärschle gejagt worden sei, aber darüber konnte ich keine erschöpfende Auskunft geben:

"Woher soll ich das wissen? Vorne musste ich den zappelnden Hund festhalten und weiter hinten war der Kopp vom Doc dazwischen, aber ich vermute mal, dass du richtig liegst ..."

Dann waren wir auch schon fertig, kehrten zurück zum Empfang, wo ich bat den Burschen noch eben wiegen zu dürfen, wovon dieser allerdings gar nicht viel hielt, mit aller Kraft versuchte er mich zum Ausgang zu ziehen - bloß weg von da, wo man in den Hintern gepiekst wird. 😁

"Uiii, 28 Kilos? Watt bisse denn für ein Fettmops?", fragte ich, aber der Mitarbeiter beruhigte mich, nein, er habe doch eine prima Figur, er hielte sein Gewicht für absolut in Ordnung so.

Okay, wenn er das so sieht, ich selber bin anderer Meinung, zwei kg sollten runter, also muss ich bissl auf die Bremse treten.

Dann die Rechnung, tatsächlich 83 Euro, mehr als eine Verdoppelung seit 2020, denn da hatte ich 39,75 € bezahlt für die gleiche Impfung, und das ist nur die kleine, während die größere, die nächstes Jahr wieder ansteht, im Moment mit über 100 € zu Buche schlägt, wie er mir sagte.

Allein der Impfstoff koste inzwischen um die 50 €, führte er noch aus, und das sei bereits die dritte "Preisanpassung" innerhalb der letzten Monate gewesen.

"Na, warten wir mal ab, wie die Welt bis nächstes Jahr um diese Zeit überhaupt aussieht", sagte ich abschließend, "womöglich stecken wir dann mitten in Welt- und/oder Bürgerkrieg und keiner kräht mehr nach Impfungen für Tiere ..." 

Auf dem Heimweg hatten wir dann noch einmal Glück, so gesehen sogar doppeltes und wohl nur der Wiegeaktion zu verdanken, denn wären wir zwei Minuten früher zurückgekehrt, wären wir genau Rex "Intimfeind" von gegenüber in die Arme gelaufen, der mit seiner Menschin am Lostippeln war.

So sahen wir die beiden nur noch von hinten, aber doch nah genug, dass Rex sich gewaltig aufplustern und für den Angriff wappnen musste, was ihm aber nicht viel brachte, denn ziemlich rabiat beförderte ich ihm um die Ecke, also die Straßenecke meine ich, und als er den Retreiver nicht mehr sehen konnte, beruhigte er sich auch zusehends.


Zum Schluss noch eine, hm, Nachricht zumindest, ob sie gut ist, werden die nächsten Wochen zeigen.

In der Früh hatte ich bei der Heizungsfirma angerufen, eine neue Mitarbeiterin offenbar, die mir verprach, mich zurückzurufen.

Eben kam der Anruf, ein Herr K. - mir bisher ebenfalls fremd, aber er machte einen sehr kompetenten Eindruck und berichtete, er habe gerade Rücksprache mit Vaillant gehalten und leider müssten wir noch ein bissl weiterfrieren.

Selbst bei kleinen Einzelteilen sei der Markt im Moment wie leergefegt (danke, liebe Grüne!) und bei uns käme ja die Sonderabgasführung durch die Wand hinzu.

Überhaupt - um wie viel Wohnfläche ginge es denn eigentlich, weil ...

"Mit dem Bezirksschornsteinfeger habe ich das abgeklärt", unterbrach ich ihn, "von ihm aus geht alles mehr als klar."

Wobei das dann allerdings nur eine mündliche Absprache sei, klärte er mich nun weiter auf, würde der Bezirksschornsteinfeger wechseln, könnte es gut passieren, dass der nächste ein Paragraphenreiter sei und alles umschmisse. 😣

Aber okay, da es bei uns ja nur um ein wirklich kleines Haus gehe, wäre das alles händelbar und nun kamen wir auf den Termin zu sprechen.

Unter der Voraussetzung, dass Vaillant wirklich wie vereinbart liefere, bot er mir den 4. und 5 Dezember an für den Einbau.

Er habe das nun fest in der Terminplanung eingetragen, so dass es von ihnen aus also auf jeden Fall klargehe.

Heißt unterm Strich, das nächste Mal duschen werde ich erst können, wenn ich ein Jahr älter bin, aber immerhin hat man nun wenigstens überhaupt eine Vorstellung.

Bleibt zu hoffen, dass die Lieferung pünktlich stattfindet und dass die Welt bis dahin überhaupt noch besteht ...


Bleibt bitte gesund und ... voller Hoffnung! 😉

 


Dienstag, 17. Oktober 2023

Eine wirklich lauschige Nacht ...

 ... war das bei 8° Raumtemperatur im Schlafzimmer.nicht und ich glaube, so schnell habe ich noch nie die Hochrüstung für den Winter durchgezogen.

Normalerweise steigert sich das sachte, nach und nach legt man immer wieder mal ein Teil mehr zu, aber diesmal ging es ja wirklich von Null auf Hundert.

Damit es zumindest für den verfrorenen F. in der noch sommerlich glatten Baumwollbettwäsche etwas angenehmer wird, habe ich ihm gerade eine Fleecedecke übers Laken gezogen und geschlafen hat er erstmalig für diese Saison in seinem "Tischr", der beim Verkauf im Laden vermutlich als Damenkleid gedacht war:


Immer wenn ich mal wach wurde, musste ich grinsen, weil er sich sogar die Kapuze über den Kopf gezogen und sich so richtig eingekuschelt hatte in dieses plüschige Ding, wobei es uns beiden zum Glück piepegal ist, wie doof das aussieht. 

Hauptsache, es wärmt, und das tut es hervorragend, und weil es ihm so gut tut, hat er das gleiche Modell auch noch im Zebralook. 😁

Ansonsten habe ich einen Dödeltag vor mir, nicht ohne Grund mag ich nachnittägliche Termine gar nicht leiden, denn wirklich was G'scheits fängt man mit der Zeit drumherum dann auch nicht an.

Dolle gehofft hatte ich auf Regen, auf richtige Sturzbäche sogar, denn zwar würde ich mit Rex nachher klitschenass werden, müsste auf der anderen Seite aber nicht mit Artgenossen auf der Straße rechnen.

Gestern nachmittag machte ich mich ungefähr zu der Zeit, wo ich heute mit ihm losmuss, daran, die Hecke mit der Handschere von einigen langen Strippen zu befreien. Länger als eine Viertelstunde brauchte ich dafür ganz sicher nicht, aber schon in diesen paar Minuten zählte ich sage und schreibe fünf Hunde, die mit ihren Menschen unsere Ecke umrundeten und genau den Weg gingen, den wir ebenfalls laufen müssen.

Keine spaßige Aussicht und ich kann nur hoffen, dass mein Kreislauf stabil bleibt, denn sonst bekomme ich ein echtes Problem, den tobenden Burschen zu halten.

Seuuufz, und wenn wir dann endlich heile in der Praxis gelandet sein sollten, muss ich ihn auch noch irgendwie ins Sprechzimmer hineinbekommen.

Verrückt, aber die Coronapanik ist schuld, dass er diesbezüglich eine echte Phobie entwickelte.

Vorher fand er es auch nie besonders lustig, ließ aber doch alles einigermaßen willig über sich ergehen, doch seit ihn dort maskierte Menschen umgaben, ist der Ofen aus.

Klar, da lernt so ein Hund mühsam, sich auf die menschliche Mimik - die ja ganz anders ist als die von Hunden - einzustellen, und dann sind da auf einmal keine Gesichter mehr, sondern nur noch weiße Flächen, unter denen Stimmen hervorkommen, und das ausgerechnet an einem Ort, wo man in den Hintern gepiekst wird. 🤣

Abwarten, wie das wird, und nun gehe ich Fotos von der nächsten Arbeitshose machen, die ich zum Verkauf anbieten darf, weil F. schlicht aus ihr herausgewachsen ist, bevor er sie auch nur einmal hätte tragen können. 

 

Habt einen schönen, vor allem warmen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Montag, 16. Oktober 2023

Je mehr technische Möglichkeiten wir haben, ...

 ... umso schwerer wird es, jemanden persönlich zu erreichen.

Ist euch das auch schon aufgefallen?

Gerade wollte ich beim Tierarzt anrufen, um einen Impftermin für Rex zu vereinbaren, doch dort begrüßte mich "Lars", der neue Telefonassistent, der sich erbot mit weiterzuhelfen, vorausgesetzt, ich würde ihm drei Fragen beantworten.

Täte ich dies nicht, gäbe es auch keinerlei Hilfe, das machte er mir unmissverständlich klar, also laberte ich genervt mit dem Roboter und staunte nicht schlecht, als mich nur Minuten später eine Mitarbeiterin zurückrief.

"Hach, ist das schön, Ihre Stimme statt den blöden Lars zu hören", verkündete ich ihr strahlend, wobei mir Letzteres allerdings verging, als sie mir mitteilte, dass ich für die kleine Impfung, die dieses Jahr nur ansteht, mit 83 Euro zur Kasse gebeten werde. 

Gar nicht lange her, da zahlte ich keine 50 € dafür ... 

So gesehen ist es kein Wunder, was ich in der Früh bei Aldi mitbekam, wo ein Kunde der Kassiererin erzählte, dass man in der Filiale im inzwischen so in Verruf geratenen Stadtteil, in dem man zu Zeiten meiner Kindheit und Jugend noch gut leben konnte, schon wieder eingebrochen habe.

"Das ist nix Neues", sagte sie, "da ist jeden Tag irgendwas, es vergeht echt keiner mehr ohne Horrormeldung von dort und arbeiten will da auch keiner mehr gerne ..."

Klar, wenn das Geld hinten und vorne nicht mehr reicht, kommen halt nicht nur professionelle Diebesbanden auf solche Ideen. 😟

Bitterkalt ist es übrigens geworden von einen Tag auf den anderen. Nur noch 8° zeigt das Thermometer akutell an, wir sitzen schon wieder in etliche Lagen gewandet hier und eben jammerte F. nach seinen Handschuhen, die auch er nun im Haus trägt.

Keine Frage, dass von der Heizungsfirma bis jetzt noch keine Antwort kam auf meine Mail, oder? 🙄

Ansonsten war der gestrige Tag aber angenehm. Meine Freundin aus dem Süden meldete sich aus ihrer neuen Wohnung und schwärmte mir vor, dass sie nun morgens beim Aufwachen vom Bett aus auf gleich vier Burgen schauen kann, überhaupt scheint sie mir nach nur einer Woche schon richtig angekommen zu sein in der neuen Umgebung.

Schön ist das und beeindruckt war ich auch von meiner Tante, die mir mit ihren fast 88 Jahren einer der strukturiertesten Menschen in meinem Umfeld zu sein scheint.

Zu leer ist es ihr im Haus nach dem viel zu frühen Tod des Sohnes, der infolge seiner Krankheit die Einliegerwohnung bezogen hatte, um näher bei seinen Ärzten zu sein.

Tagsüber ist immerhin noch der Schwiegersohn da, der unten die Praxis meines Onkels übernommen hatte, aber auch der will sich nächstes Jahr zur Ruhe setzen und dann will sie ebenfalls umziehen.

Wohl dem, der über das nötige Kleingeld verfügt, denn sie hat sich bereits "betreute Wohnungen" angeschaut, die sich gerade in der letzten Bauphase befinden. Gefiel ihr wohl sehr gut, was sie sah, und sollte sie pflegebedürftig werden, kann das dort nahtlos ineinanderübergehen.

Trotz allem Kummer ein sehr angenehmes Niveau, alt zu werden, denke ich. 

Und nun muss ich hier dringend einige Dinge erledigen, damit es mir dann noch für ein Nickerchen reicht, denn morgen werde ich keines bekommen, weil die Tierarztpraxis ausgerechnet für 15 Uhr einen Termin für mich hatte.

Egal, ich werde gottfroh sein, wenn ich ihn schadlos überstanden habe, denn so ganz weg ist der Schwindel noch nicht - könnte ein Tanz wie auf rohen Eiern für mich werden, wenn wir dann unterwegs noch auf viele von Rex' "Feinden treffen sollten, was unvermeidlich sein dürfte. 

Ha, aber immerhin noch etwas Positives, denn heute Morgen hatte ich auch noch versucht, den Bezirksschornsteinfeger anzurufen, der uns erfahrungsgemäß in den nächsten Tagen auf die Bude rücken würde für die jährliche Pflichtüberprüfung der Heizung.

Auch er natürlich nicht direkt erreichbar, aber gerade rief er mich zurück, sah es ein, dass wir uns diese Kosten sparen können, wenn das Gerät ja eh nicht anspringt.

Wie schon bei unserem letzten Gespräch schimpft er heftig auf die krude und völlig unausgegorene Politik, die die Ampel in Bezug aufs Heizen anrichtet, meinte, sie bauten gerade noch mehr Mist, das Ende der irren Fahnenstange sei noch gar nicht erreicht, und dann einigten wir uns darauf, dass ich mich melde, sofern wir doch noch einmal ein neues Gerät bekommen haben sollten.

Wofür er mir aber immerhin ein wenig Hoffnung machte, denn er habe munkeln gehört, dass sich die Lage bei den Lieferschwierigkeiten nun ganz leicht entspanne.

Schaun mer also mal ... 


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Sonntag, 15. Oktober 2023

"Ich hab dich lieb ..."

 Für eine Stunde hatte ich mich gestern Mittag nach oben zurückgezogen, schlief ein und träumte, dass meine Mutter diesen Satz zu mir sagte.

Hähhhh???

Nie in meinem ganzen Leben habe ich Worte wie diese von ihr, von Papa oder überhaupt von jemandem in unserer Familie gehört und nun empfand ich sie fast als peinlich, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich darauf reagieren sollte.

Einfach nur "Ich dich auch." sagen und schnell wieder zur Tagesordnung zurückkehren oder sollte ich ihr meine Verblüffung zeigen und nachhaken, was den Sinneswandel herbeigeführt hatte?

Zum Glück wurde ich in diesem Moment wach, was mich einer Entscheidung enthob, aber das Erstaunen begleitete mich noch eine Weile, genau wie wieder einmal die faszinierende Frage, wie unser Gehirn, vor allem das Unterbewusstsein wohl funktionieren mag.

Offenbar hält sich in einer der vielen Windungen immer noch das kleine Mädchen versteckt, das sich so verzweifelt nach der Liebe der Mutter sehnte. statt immer nur schlechte Laune, Drill und Strenge zu erfahren?

Wobei es nicht zu übersehen ist, wie unterschiedlich in den Familien mit dem Thema Zuneigung umgegangen wird. 

Papa war durchaus ein "Küsschen-Typ", immer begrüßten und verabschiedeten wir uns so, während Muttern so etwas eher ablehnte, dafür aber innerhalb ihrer Ehe wohl kaum zu bremsen war, was Körperlichkeit anging.

Genau wie meine Oma, also ihre Mutter, übrigens. Noch vor Kurzem hatte ich Briefe in der Hand, wo sie ihrem letzten Lebensgefährten in der per Anzeige ins Leben gerufenen Kennenlernphase mitteilte, dass sie trotz ihres Alters noch großen Wert auf Sex lege. 

Ich glaube, ich erzählte es schon einmal, wie F. diese ansonsten sehr kalte Frau so sehr überraschte?

Irgendwann hatte er sie einmal kennen gelernt, als wir ein Familientreffen im Schwarzwald veranstalteten, nun war sie - etliche Jahre später - bei den Eltern hier in der Stadt zu Gast.

Wir fuhren hinüber und nie werde ich das Bild vergessen:

Oma saß im Wohnzimmer im Sessel und mein lieber F. stürmt mit einem "Hallo Ömchen" auf sie zu und drückt ihr einen saftigen Schmatzer auf die Wange. 

Völlig verdattert war sie, genau wie wir alle, doch F. merkte gar nix, ihm erschien es als das Normalste der Welt, sie so zu begrüßen. 😂🤣😂

(Ich glaube nicht, dass jemand anderer aus der Familie sie jemals küsste oder von ihr geküsst wurde. 😁)

Andere dagegen gehen fast schon inflationär mit Liebesbekundungen aller Art um. U. z.B. sagt ständig zu ihren Kindern "Lieb dich", auch mir gegenüber kommt ihr das oft von den Lippen und wenn wir uns grad nicht sehen, dann schreibt sie es mir halt.

Letztlich ist beides kein Garant für erfüllte und dauerhafte Beziehungen und erst recht nicht für die Entwicklung psychisch stabiler Kinder, vermutlich hängt es wie bei allem vom richtigen Maß ab und sicher auch vom Tiefgang, die dahintersteckt, oder?

Ansonsten nix Neues hier - kalt isses geworden und inzwischen geht bei bei mir schon wieder nix mehr ohne Handschuhe.

Trotzdem werden meine Finger sicher bald wieder anschwellen, keine besonders erfreulichen Aussichten, aber nun mal nicht zu ändern.

Mit A. bin ich seit gestern Morgen fortlaufend in Kontakt, um zu sehen, ob sie klarkommt.

Tut sie, aber besonders gut klingt es alles nicht, wobei mir immer wieder auffällt, was für ein Teufelskreis das ist.

Eben fragte ich, womit sie den Tag verbringen wird, bis sie abends wieder zurück ins KH muss, und die Antwort lautete: Haare waschen und Sofa.

Immer wieder das Gleiche, sie hat schlicht nix zu tun, zum einen fehlt oft der innere Antrieb,  zum anderen ist die kleine EU-Rente aber auch derart niedrig, dass das Geld gar nicht für irgendwelche Unternehmungen reicht, und hat sie dann mal eine Aufgabe, geht der Schuss auch noch nach hinten los.

Kürzlich musste sie einige Wochen lang nach ihrer alten Mutter sehen, weil deren Lebensgefährte in der Klinik war, und schon kippt sie psychisch wieder völlig aus den Latschen.

Mist, riesiger Mist und auch hier kommt mir wieder das Thema Internet, denn wüsste sie damit besser umzugehen, wäre das vielleicht doch ein kleiner Ausweg aus der ständigen Einsamkeit. 

So, und nun mal sehen, ob sich meine Frendin aus Süddeutschland heute vielleicht meldet. Sie ist letzte Woche endlich umgezogen, nachdem sie ja jahrelang vergeblich nach einer Wohnung suchte und auch die jetzige nur aufgrund persönlicher Beziehungen bekam.

Bin gespannt, wie sie sich dort einlebt, und hoffe, dass damit zumindest bei ihr die Einsamkeit ein Ende hat, denn die neue Nachbarschaft klingt sehr gut.

Selber anrufen kann ich sie nun nicht mehr, da sie das Festnetz abmeldete und nur noch Handy hat, wofür mir wiederum die Flatrate fehlt.

Also abwarten und falls sie sich nicht meldet, sollte ich wohl endlich meine Tante anrufen, so wie ich es mit ihr auf der Beerdigung ihres Sohnes vereinbarte.

Zum Schluss noch die Farben des sich verabschiedenden Sommers:


 

Rot, gelb, grün - immerhin hier eine Ampel, die in ein paar Wochen Schnee von gestern ist. 🤣😂🤣


Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Samstag, 14. Oktober 2023

Schwere Geburten

 Besonders heftig war es mit dieser blöden gemeinsamen E-Mail-Adresse, an der ich mir gestern fast die Zähe ausbiss.

F. ruft sie am Desktop-PC über Outlook ab, wahlweise auch mal über Thunderbird, während ich mich am Läppi auf Letzteres beschränke, was aber auch ziemlich wurscht war, bis er ja vor einiger Zeit drüben alles in den Sand setzte und der ganze Computer zu neuem Leben erweckt werden musste.

Dadurch hat Thunderbird einiges an Ordnern rausgeschmissen, die ich seitdem am Läppi ebenfalls nicht mehr sehen kann, für ihn nicht weiter tragisch, da er sie ja über Outlook eh hat.

Okay, dachte ich noch ganz naiv, dann muss ich mich wohl oder übel auch bei Outlook anmelden, und damit nahm das Verhängnis seinen Lauf.

Schon x-mal habe ich mich an den verschiedenen Geräten durchgewurschtelt mit Eingangs- und Ausgangsservern, IMAPs, Pops, Port-Kennzahlen usw., doch diesmal war es zum Haareraufen, egal, wie ich es versuchte, Microsoft verweigerte mir den Zugriff. 😫

Stunden habe ich damit verdaddelt, nur um am Ende entnervt aufzugeben. Das Problem ließe sich sicher lösen, aber dann befand ich, dass es gar nicht wichtig genug ist, um noch mehr Zeit und Nerven zu investieren, zumal es ja eigentlich nur um die spezielle E-Mail-Adresse des Technikers der Heizungsfirma ging, weil ich mich ganz gezielt an ihn wenden wollte.

Also leitete mir F. die betreffende Mail weiter und sogleich schrieb ich dem Mann mit der Bitte, sich doch mit Vaillant in Verbindung zu setzen, damit wir vielleicht endlich mal erfahren, wann in etwa wir mit der Heizung rechnen können.

Pustekuchen, nur zwei Minuten später kam eine automatisierte Anwort, in der er den geneigten Lesern mitteilt, dass er sich nun für längere Zeit im Außendienst befindet, für Schreibtischtätigkeiten also nicht zur Verfügung stehe.

In dringenden Fällen solle man sich bitte direkt an die Zentrale wenden. 🙄

Mann, Mann, Mann, warum kann denn nichts, aber auch wirklich gar nichts mit dieser Firma mal reibungslos klappen?

Nun habe ich denen meine Mail weitergeleitet und bin mehr als gespannt, ob und wann jemand darauf reagieren wird. *koppschüttel*

Die nächste "Geburt" hatte meine liebe A. zu bewältigen, denn übers Wochenende sollte sie laut KH mal probeweise nach Hause gehen, obwohl sie sich dafür eigentlich gar nicht fit genug findet.

Es ist nicht sehr weit, aber halt doch ein ganzes Stück, das sie zu Fuß zurücklegen muss, und heute früh schrieb sie mir, dass sie Angst davor habe.

Vor dem Laufen an sich oder vor der Welt, fragte ich, und sie meinte, beides.

Hm, vermutlich hätte sie gerne gehabt, wenn wir nun schon wieder angefahren gekommen wären um sie heimzubringen, aber das erschien mir doch etwas überdimensioniert, zumal ich grad mit beiden Händen in anderthalb Kilo Fleischteig für Königsberger Klopse steckte.

Auch auf die Befürchtung hin, dass es F. nicht sehr angenehm wäre, schrieb ich ihr dann aber doch noch, dass sie das Wochenende im Prinzip natürlich auch bei uns verbringen könnte, wobei das allerdings nicht Sinn der Sache ist, denn sie soll ja lernen, ihren Alltag wieder allein zu bewältigen.

Inzwischen hat sie es gepackt, ist daheim, aber dafür ist ihr nun schwindelig, so dass sie sich erst mal hinlegen muss, obwohl sie einkaufen gehen müsste.

Das ist auch so'n Punkt, den ich nie werde verstehen können, warum Leute nicht wenigstens einen Grundstock an Vorräten im Haus haben, mit denen man problemlos einige Tage hinkommen könnte, aber nun isses so, wie es ist, und ich warte mal ab, ob sie sich im Laufe des Tages bekrabbelt oder womöglich doch noch Hilfe benötigt. 

Und dann habe ich mich auch noch selber in die Irre geführt, denn meist benötige ich für den Fleischteig, egal ob für Frikadellen oder Klopse, noch etwas Paniermehl, damit sie mir nicht auseinanderfallen.

Der Rest in der Dose würde mir nicht reichen, also nachfüllen, doch wo ...?

Grübel, ich müsste doch irgendwo noch welches stehen haben?

Doch wo?

Wo es hingehört, sah ich nix und nun überlegte ich, dass ich tatsächlich ja seit langer Zeit immer wieder mal vor leeren Regalen stehe, besonders bei Netto passiert das häufig. Normalerweise übertrage ich dann das, was ich nicht bekommen habe, auf den Einkaufszettel für die kommende Woche - sollte mir das durch die Lappen gegangen sein? 

An sich nicht meine Art, dass mir irgendwas ausgeht, aber wir leben ja auch nicht in normalen Zeiten, und schon war ich wieder abgelenkt durch A.

Dann beschloss ich, dass ich ein Ei einsparen würde, um weniger Flüssigkeit zu haben, und hoffte, dass es sich dann ausginge mit dem restlichen Paniermehl, bis ich auf den glorreichen Gedanken kam, sicherheitshalber doch noch mal die Speisekammer zu inspizieren.

Und siehe da - ich Depp, natürlich hatte ich den Nachschub irgendwann im Sommer beschafft und, da ich keine Lust auf Mehlmotten habe, korrekt noch zusätzlich verpackt.

Deshalb sprang mir die Packung nicht gleich ins Auge, aber nun war alles fein, das dritte Ei fand seinen Weg doch noch und inzwischen erfreut sich F. lautstark an seinem "Fresschen": 


Habt einen schönen Samstag und ... bleibt bitte gesund! 😉


PS: Sooo gut hat es ihm geschmeckt, dass er tatsächlich auch noch einen Nachschlag verlangte. 🤣