Sonntag, 19. Mai 2024

Ein spannender Tag

 Und los ging es schon an der Bushaltestelle - ich hatte wieder die etwas weiter entfernte ausgewählt für den Fall, dass meine Linie ausfallen würde, und dadurch kam ich in den Genuss, das neue Andersrum-Wartehäuschen auszuprobieren.

Man sitzt mit dem Rücken zur Straße und dem Vekehr, der auch samstags ziemlich stark ist, während man vorn direkt in die Fenster der Häuser glotzt, für die Bewohner sicher extrem unangenehm, sie haben nun dauerhaft das, was ich zum Glück nur hin und wieder erlebe, wenn LKWs direkt vor unserem Haus parken. 

Etwas seltsam fühlte es sich an, aber egal ob rückwärts oder vorwärts, das Sitzen erleichtert die Warterei auf jeden Fall und irgendwann kam dann auch ein Bus.

Er war wider Erwarten nicht ausgefallen, was dazu führte, dass ich eine gute halbe Stunde zu früh vor Ort war. Kein Problem, ich kenne die Räumlichkeiten sehr gut, vergewisserte mich an der Theke, dass das Treffen im Nebenraum stattfinden würde, sah hinein, fand ihn noch leer vor, also ging ich ins Freie, setzte mich dort an einen Tisch und rauchte erst mal ganz entspannt eine.

Irgendwann ging eine Frau an mir vorbei, die ich aber nur von hinten sah.

So ein kurzer Minirock?

Nein, die würde sicher nicht zu uns gehören, dachte ich, bekam aber dann durch die Fenster mit, wie sie sich ebenfalls erst an einen Mitarbeiter und dann zum Nebenraum wandte.

Also doch ...

Gemütlich aufgeraucht, dann ging ich hinein und wir stellten uns erst einmal vor, obwohl ich sie inzwischen auch erkannt hatte.

Wir waren in Parallelklassen gewesen, daher hatte sich unser einstiger Kontakt höchstens auf gemeinsame Kurse in der Oberstufe beschränkt, so dass ich auch von dem, was sie hinterher machte, nichts mehr mitbekam.

Ärztin ist sie, hat mehrere Jahre in Afrika gearbeitet, interessanter Lebensweg und sehr dankenswert, dass sie sich nun immer wieder ums Zusammentrommeln bemüht und solche Treffen organisiert.

Zu weiterem Austausch kamen wir nicht mehr, denn nun trudelten nach und nach die anderen ein, von ursprünglich mal rund 90 Schülerinnen fanden sich ganze 18 ein, dem Umstand geschuldet, dass von vielen die erheirateten Namen und Adressen schlicht nicht bekannt sind.

Aber immerhin, ein guter Teil davon war sogar aus meiner A-Klasse, wir waren die gewesen, die gleich in der Sexta mit Latein anfingen und es auch mindestens bis zum großen Latinum durchzogen, und natürlich hatten wir uns unendlich viel zu erzählen.

Einige sind Ärztin geworden, so manche Lehrerin gibt es und u.a. auch eine Diplomingenieurin, die mit ihrer steilen Karriere bei einem Weltkonzern nicht hinterm Berg hielt.

Außer mir haben sie alle Kinder bekommen und scheinen in gut situierten Verhältnissen zu leben, nur Astrid stach karrieremäßig etwas heraus, denn nachdem sie zwei Jahre lang Mathematik und Physik studiert hatte, fiel ihr auf, dass sie zwar begabt in dieser Hinsicht war, aber eigentlich gar kein Interesse an den Berufsfeldern hatte, die damit möglich waren.

Also brach sie ab, machte eine Ausbildung zur Physiotherapeutin und wurde damit richtig glücklich.

Hach ja, die Astrid, noch immer wohnt sie in dem Haus ihrer Eltern, wo ich sie damals so gerne besuchte, weil es auf dem Land war und nebenan ein Pferdegestüt, wo sie täglich reiten ging.

Und ihr Bruder erst, er sah aus wie der junge "Dr. Brinkmann", auch wenn es die Schwarzwaldklinik damals natürlich noch gar nicht gab, heimlich war ich bis über beide Ohren in ihn verknallt - Pech, er erfuhr es nie und hat heute 6 Kinder von 2 Frauen. 😅

Eigentlich hatte ich mir 20 Uhr als Grenze gesetzt, wollte F. nicht zu lange allein lassen und auch nicht in die Dunkelkeit kommen, aber dann gingen die Stunden doch so schnell dahin, dass ich mich erst um neune verabschiedete, und auch dann nur schweren Herzens, denn ich hätte durchaus auch noch bissl länger quatschen können.

Zumal ich dann auch noch herausfand, dass Anette zeitgleich mit mir für einige Jahre in Stuttgart gelebt hatte.

Von der Alexanderstraße begann sie zu erzählen und ich sagte :"Ja, die kenne ich, dort befand sich mein Orthopäde."

"Meiner auch!", lautete ihre Antwort und nun waren wir doch recht verblüfft, dass wir in der gleichen Stadt lebten, sogar den gleichen Arzt hatten und nichts voneinander ahnten. 😅

Ein wunderbarer Abend, von der Wärme und dem Gefühl der Zugerhörigkeit werde ich noch lange zehren und was mich auch erfreute, war, dass das durchaus kein "Verein alter Schachteln" war, der dort zusammenkam. 

Okay, zwei kamen mir schon etwas omihaft vor, aber alle anderen wirkten deutlich jünger, als wir ja tatsächlich nun einmal sind, alles Frauen, die noch mitten im Leben stehen und das auch ausstrahlen.

Sich selbst kann man natürlich am allerwenigsten einschätzen, aber immerhin sprachen mich so gut wie alle sofort mit Namen an, erkannten mich also auf Anhieb wieder, das lässt doch hoffen oder? 🤣

Und nun muss ich mich leider wieder dem profanen Alltag widmen und mal mit dem Staubsauger durchs Haus jagen.

Meine alte Freundin A. hat mir gerade für morgen abgesagt, so als hätte sie geahnt, dass ich sie zur Küchenhilfe degradieren wollte 🤣, auch okay so, denn dann werde ich mir ein wenig Ruhe gönnen, wenn die Kocherei erledigt ist.


Frohe Pfingsten, habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉



Samstag, 18. Mai 2024

Kaum hat die Saison begonnen, ...

 ... geht es schon wieder los, denn gerade las ich von der ersten Massenschägerei in diesem Jahr in einem unserer Freibäder. Ohne Polizeiaufgebot vor dem Eingang und Security geht vielerorten gar nichts mehr und später stellte sich heraus, dass einer der Randalierer sowieso schon per Haftbefehl gesucht wurde.

Die Kommentare unter diesem Artikel sprachen für sich und es sind nicht nur Deutsche, die sich inzwischen gar nicht mehr an solche Orte trauen und in großer Sorge um ihre Töchter sind, sondern schon lange hier lebende Türken zeigen sich genauso entsetzt, fragen sich, wohin dieses Land steuert.

Passend dazu fiel mir dieser Artikel von Christoph Schwennicke ein, der die Sache wirklich auf den Punkt bringt, denn was nützt es, wenn wir alle emsig gegen rechts aufbegehren und zu Demos gehen, wenn wir auf dem anderen Auge dann vor lauter Sozialromantik völlig blind sind?

Beide Seiten streben das Totalitäre an, die Unterdrückung der persönlichen Freiheit jedes Einzelnen - Letztere sogar besonders stark in Bezug auf uns Frauen - und ich denke, sie schenken sich nichts an Gefährlichkeit. 

Auch mir selbst ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken, heute schon wieder mit dem Bus unterwegs sein zu müssen, denn mein Klasentreffen findet in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs statt und wie es dort an den Haltestellen zugeht, das durfte ich ja in den letzten Wochen zur Genüge auskosten.

Der Gedanke, dass dann wieder Busse ausfallen könnte und ich sehr lange dort herumstehen muss, ist mir alles andere als angenehm und neben dem Umstand, dass ich F. eh nicht allzu lange allein lassen möchte, habe ich mir fest vorgenommen, mich vor Einbruch der Dunkelheit auf den Rückweg zu machen, einfach aus Sicherheitsgründen, denn sie sind überall, diese Jungherrengruppen. 

Die auch Menschen wie M. und A. so sehr beunruhigen, dass sie ihre achtjährige Tochter sogar am hellichten Tag niemals allein ihren Schulweg gehen lassen. 

Ich glaube, Deutschland hatten sie sich etwas anders vorgestellt, wobei aber auch sie ja ihren Glauben sehr totalitär leben, denn er bestimmt einfach alles, angefangen von der Verhüllung der Frau bis hin zur schneeweißen, kahlen Wohnung, in der sogar normales Fernsehen oder andere "lockere" Freizeitaktivitäten tabu sind - nichts soll von ihrer Religion ablenken und trotz hohem Bildungsgrad ist kritsches Denken genauso tabu.

Gutes Beiepiel ist, wie M. im letzten Jahr reagierte, als ich fragte, ob das Dursten während des Ramadans denn wirklich gesund sein könne.

Sein Gott wisse schon, was für ihn gut sei, antwortete er mir damals empört und ziemlich barsch, Herr Schwennicke beschreibt es wirklich sehr gut, warum ein moderater Islam immer seltener wird, denn die Tendenz geht eindeutig in Richtung Fundamentalismus, was M: und A. sicher gar nicht bewusst ist, denn Kritik an Gülen, dem Führer ihrer Bewegung, verbietet sich für sie ebenfalls von selbst.

Wie bei allen Religionsgemeinschaften/Sekten bekommen "die da unten" wenig von dem mit, was "die da oben" wirklich wollen, was ihre tatsächlichen Ziele sind, sondern man ist so gehirngewaschen, dass man brav alle Vorschritten in seinen Alltag integriert.

Vordergründig geht es darum, neben der Gottesverehrung ein "guter Mensch" zu sein, dieser Ausdruck begegnete mir in unsere Gesprächen schon sehr häufig und ich werde nie vergessen, wie M. mich vor weit über einem Jahr nachdenklich ansah, nachdem er mich gefragt hatte, ob ich für meine Hilfe Bezahlung wolle bzw. von irgendwoher Geld dafür bekäme.

Nein, hatte ich gesagr, ich wolle einfach nur etwas helfen, da es mich freute, wenn Einwanderer Interesse an unserer Sprache zeigten, und ich ihrer ja nicht ganz unmächtig sei. 

Dass ich überzeugte Atheistin bin, war ihm bewusst (diese Pille hatte ich ihm ja gleich am Anfang zu schlucken gegeben) und nun kam er ins Grübeln, dass es wohl doch nicht nur von der Religion abhängig wäre, ob jemand ein guter Mensch sei?

Eine späte Erkenntnis, aber eine wichtige, denn es gibt ja überall so 'ne und solche ...

Wobei ich aber sagen muss, dass sich viele besonders der muslimischen Frauen wirklich darum bemühen, auch wenn mir noch nicht ganz klar ist, ob das nur für Gülen-Anhängerinnen oder allgemein gilt.

Als F. noch im Krankenhaus war, fiel z.B. einen Tag lang der Aufzug aus, der vom Parkplatz hoch zum Eingangsbereich führte.

Mit mir gemeinsam versuchte eine alte Dame mit Rollator vergeblich ihr Glück, also wandten wir uns der sehr langen Treppe zu und natürlich bot ich ihr an, das Ding für sie hochzutragen.

Nein, das sei nicht nötig, es sei federleicht, das würde sie allein schaffen, antwortete sie und so machte ich mich an den Aufstieg.

Oben stand eine Gruppe Kopftuch tragender Frauen und nun bekam ich mit, wie eine von ihnen einige Stufen herunterkam und der alten Dame anbot, ihr den Rollator abzunehmen, ungeheuer freundlich und in tadellosem Deutsch.

Und genauso lieb und hilfsbereit erlebe ich die Frauen in A.s Umgebung und natürlich vor allem sie selbst.

Gestern schrieb ich ihr, dass ich den Dienstag für sie freimachen könne, wir könnten uns also treffen, wenn es ihr zeitlich passe.

Oh jaaa, sie freute sich sichtlich, unterstrich das mit etlichen roten Herzchen und fragte dann, wie es F. und mir gehe.

Ich erzählte vom CT-Termin am Mittwoch und das das spannend werden würde mit Bus und Rollator, woraufhin sie sich nach der Uhrzeit des Termins erkundigte.

Dann folgte ... das Angebot, uns dorthin zu fahren ... ! 🥰

So ist, sie meine liebe A., und ich antwortete, dass das Problem das Parken sei, da es dort absolut keine Plätze gäbe, aber sie meinte, egal, sie könne das "mit ihrer Arbeit verbinden".

Woraufhin ich dann antwortete, wir würden das am Dienstag besprechen, denn so genau verstand ich nicht, was sie mir sagen wollte.

Schon erstaunlich, nur ein bissl helfen wollte ich beim Deutsch-Lernen und gefunden habe ich dabei echte Freunde. 

Wobei auch U. sich gestern Abend auf einmal meldete. 

Wie es uns ginge und ... gell, ich wisse ja, dass sie jederzeit für mich da wäre, also wirklich IMMER, so schrieb sie es und auch sie dekorierte mit ganz vielen Herzen, die ich natürlich zurückgab. 😊

Ach, und noch etwas Positives gibt es zu berichten.

Erinnert ihr euch an diesen Menschen, der mir seit einigen Jahren 500 Euro schuldet?

Am Ende hatte ich ihn ja angezeigt und obwohl die Verjährungsfrist eigentlich schon abgelaufen ist, bekam ich irgendwann ein Schreiben der Staatsanwaltschaft, das Ganze sei an eine Schlichtungsstelle weitergereicht worden.

Von der ich selbst noch kein Wort hörte, aber dieser Mensch offenbar, denn Ende März bekam ich die ersten 50 Euro zurück und gestern erfolgte die zweite Rate.

Es lohnt sich also, sich zu wehren! 😀

Und auch Rex macht mir gerade wieder Freude, er futtert anstandslos auch die harten Knabbereien, toitoitoi, dass es so bleibt. 

Ansonsten wird dieser Tag heute hauptsächlich mal mir selber gehören.

Nach einem langen Gang mit Bübchen und dem Einsammeln schon wieder sehr vieler Schnecken muss ich mich nach dem Bearbeiten etlicher Umfragen später noch um F.s leibliches Wohl kümmern, dann heißt es duschen, herrichten, darauf hoffen, dass ein Bus fährt, und dann kommt die Spannung, wie es meinen Klassenkameradinnen wohl erging in den letzten Jahren. 😊

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Freitag, 17. Mai 2024

Ein neuer Sauerstoffmann ...

 ... beehrte uns gestern und zum Einstand ließ er uns gleich mal mehr als fünf Stunden warten, bis er um viertel nach fünf dann doch noch auftauchte.

Gegen halb vier hatte er aber immerhin angerufen, um mitzuteilen, dass er noch ca. eine Stunde benötigen würde, was eh länger wurde und was ich dann dazu nutzte, um meine am Morgen besorgten Blümchen einzupflanzen.

Letzteres war mir wichtig, um notfalls den heutigen Tag für Rex freizuhaben, doch hier rührte sich im Laufe des Tages dann einiges.

Zunächst einmal antwortete mir mein Tierheilpraktiker, dass er später noch vorbekommen würde, falls er die Zeit fände, was aber noch nicht sicher war und dann auch nicht eintrat.

Dieser Mann hatte früher seine Praxis bei uns um die Ecke und ich möchte mir nicht vorstellen, wie besonders Püppis letztes Jahr ohne ihn verlaufen wäre.

Menschlich ist er etwas gewöhnungsbedürftig, nichtsdestotrotz hatten wir uns irgendwie angefreundet und mitunter ging ich sogar auf dem Weg zum Einkaufen bei ihm vorbei, auf ein kurzes Schwätzchen, sofern es gerade leer war bei ihm.

Es war eine Win-win-Situation, ich verfüge ja über enige Erfahrung mit Kräutern, bin bei medizinischen Themen zumindest nicht ganz unbewandert, also hatten wir immer viel zu bequatschen, außerdem kümmerte ich mich um seinen ganzen Schriftkram, und zwar in Punkto Rechtschreibung, von der er null Ahnung hat.

Seinen Internetauftritt, das soeben geschriebene Buch, seine Flyer, alles brachte ich in Ordnung und im Gegenzug betreute er mein Püppchen völlig kostenlos, nur die Medikamente bezahlte ich und selbst als er in ihrer letzten Phase öfter vorbeikommen musste, wollte er keinen Cent dafür annehmen.

Das Lobesgedicht, das ich ihm irgendwann schrieb und in einen hübschen Rahmen gepackt hatte, hing in seinem Wartezimmer, so ging das hin und her mit uns beiden, ich war unendlich dankbar, dass ich ihn hatte, und nach Püppis Tod holte er sie mit Tränen in den Augen bei uns ab und übergab sie ans Krematorium.

Rexibubi hat er noch kennen gelernt, denn natürlich führte mein erster Weg mit ihm direkt in seine Praxis.

Dann aber verkrachte er sich mit seinen Vermieter, wanderte ab in den Nachbarort und kam dort mit dem Halten seiner neuen Räumlichkeiten in arge Bedrängnis, weil ihm die Corona-Panik wie so vielen anderen Unternehmern förmlich die Luft abschnürte.

Dadurch verloren wir uns aus den Augen, auch wenn ich zum Glück bei FB seine Aktivitäten grob mitverfolgen konnte.

Nun habe ich ihn also auf WhatsApp und es gab mir ein gehöriges Stück Sicherheitsgefühl, zu wissen, dass ich ihn auf diese Weise jederzeit erreichen kann.

Wie gesagt tauchte er nicht auf, aber inzwischen scheint mir, es ist auch gar nicht mehr nötig, denn mit Rex ging eine wundersame Wandlung vor sich.

Den ganzen Tag über hatte er Hartes noch verweigert, Nassfutter aber durchaus mit Appetit gefressen, bis es hier dann anfing nach "Göckele" zu riechen.

Bei Aldi hatte ich ein halbes Hähnchen um 30% reduziert entdeckt, fertig gewürzt in der Ofenschale, so dass ich es nur noch ins Rohr zu schieben brauchte, was sich dann - dem Nichtauftauchen des Gasmännchens geschuldet - bis zum Abend hinzog.

Wie immer bekam Rex Knorpel, einen Teil der Haut, eben alles, was ich selber nicht essen mag, und er genoss es über die Maßen.

Später nörgelte er dann, hatte noch mehr Kohldampf und ... oh Wunder, nun nahm er tatsächlich auch die harten Leckerlis und knabberte sie ohne jedes Zögern.

Heute früh das Gleiche, er putzte das Trockenfutter anstandslos weg und lutschte nicht wie gestern noch nur das Nassfutter ab, das ich untergemischt hatte.

Was immer es war, ich hoffe inständig, dass es damit ausgestanden ist und von selber wieder heile wurde - toitoitoi! 

Die vielen Stunden der Warterei zusätzlich zur vielen Arbeit und den ganzen Sorgen hatten mich ziemlich zermürbt, aber nun stieg meine Laune deutlich an, zumal der Gasmann festgestellt hatte, dass F. nur 15 von 45 Litern Sauerstoffvorrat im Tank verbraucht hatte.

Das müsste beobachtet werden, meinte er, womöglich könne man dann die Lieferungen auf nur noch alle zwei Wochen umstellen, was für mich natürlich ein gehöriges Stück Freiheit mehr bedeuten würde.

Außerdem hatten wir das mit dem Baden ganz gut hinbekommen. Der Stuhl erwies sich für die Wanne als ziemlich untauglich, weil er sich einfach nicht niedrig genug einstellen lässt. Wir versuchten es, setzten das halbe Bad unter Wasser, bis F. ihn rausschmiss und sich dann doch auf den Boden der Wanne begab.

Etas ungewohnt für mich, jemandem bei der Körperpflege assistieren zu müssen (habe ich vermutlich nicht mehr getan, seit meine kleine Schwester groß genug wurde, das allein zu erledigen), aber zum Glück sind wir so vertraut und locker miteinander, dass keiner von uns ein Problem damit hatte.

Als ich dann auch noch mein Göckele und einen Berg lecker angemachten Feldsalat im Bäuchlein hatte, war ich so guter Dinge, dass ich spontan beschloss, den so unerwartet aufgetauchten Feiertag für A. zu benutzen, die dringend Ansprache benötigt, soll sie nicht wieder in der Psychiatrie landen.

Also schrieb ich ihr und stellte fest, dass sie sich nicht wirklich in meine Situation hineinversetzen kann, denn sie fragte ganz unschuldig: "Bei dir oder bei mir?"

Natürlich gehe ich aus dem Haus, kann F. ja beim besten Willen nicht rund um die Uhr bewachen, aber wenn es sich so einfach einrichten lässt, vermeide ich es nach Möglichkeit, zumal ich auch erst mal gründlich die Schnauze voll habe vom Busfahren und körperlich so stark beansprucht bin, dass ich zusätzliche Bewegung echt nicht mehr brauche.

Apropos Bewegung: Als ich heute Morgen um fünfe den Garten betrat, wimmelte es nach dem nächtlichen Regen dort derartig von Schnecken, wie ich es selten erlebte.

Bei 47 habe ich aufgehört zu zählen, aber es waren noch sehr viel mehr von den Biestern, um die ich mich kümmern musste - jedes Mal Bücken, damit dürfte ich mein Frühsportpensum erledigt haben, oder? 🙄😁

Und wo ich nun schon so in Action bin, habe ich mir überlegt, dass ich kommenden Dienstag ein paar Stüdchen für die andere A. abzwacken könnte. 

Mal sehen, ob es ihr passt ...


Und nun werde ich erst mal per Bief wählen gehen, dann ab in den Garten, wo noch einiges an Arbeit auf mich wartet, bevor ich in die Küche wechsle.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Donnerstag, 16. Mai 2024

Warum sagt mir denn keiner, ...

 ... dass Montag schon wieder Feiertag ist? 😲

Nun ist hier alles vollends verdreht und ich weiß überhaupt nicht mehr, wie ich noch nachkommen soll mit dem Abarbeiten der Termine bzw. anstehenden Dinge.

Die liebe A. werde ich noch um eine weitere Woche vertrösten müssen, genau wie die andere, also die alte A., die ungeheuere Lust auf ein Treffen hat.

Das haut alles nicht hin, mir steht der Sinn nach allem, aber nicht nach Besuch, zumal mir nun auch die Donnerstage fast komplett abgehen. Für heute bekam ich gestern Abend eine SMS, die den Besuch des Gasmännches zwischen 12 und 17 Uhr ankündigt, und man bittet darum, in beide Richtungen etwas mehr Spielraum einzuplanen, da man ja nie wisse ... 

Zwar könnte F. den Mann durchaus alleine hereinlassen, aber der ruft nur fünf Minuten vorher an, er wäre dann gleich da, was für F. viel zu knapp ist, Rex in den Garten ausgesperrt zu bekommen, wenn er es denn überhaupt schaffen würde, wovon ich nicht wirklich überzeugt bin.

Heißt also, meine Anwesenheit ist nötig und wegen des riesigen Zeitfensters geht mir dieser Tag mehr oder weniger komplett flöten. 🙄

Immerhin in der Früh konnte ich noch lossausen zu Aldi, wo es heute Pflanzen gab, denn wenn wir jetzt schon derartig an Haus und Garten gefesselt sind, möchte ich doch nicht ganz auf bissl Buntes verzichten.

Jetzt gerade probiere ich etwas aus, denn nachdem das Schmerzmittel nicht mehr wirkt, frisst Rex nach wie vor nichts Hartes, was mir natürlich große Sorge bereitet.

Wie schön war das damals zu Püppis Zeiten, als mein Tierheilpraktiker seine Praxis noch bei uns um die Ecke hatte, aber leider zog er dann in den Nachbarort und wurde später genau wie meine Frisörin durch die Coronapanik in die Pleite getrieben.

Auf FB hat er mehrere Accounts und es ist Glückssache, einen zu finden, auf dem er gerade aktiv ist, so dass er Nachrichten sähe, deshalb habe ich nun versucht, ihn unter der ganz alten Handynummer über WhatsApp zu erreichen.

Siehe da, das hat funktioniert und nun habe ich ein Fünkchen Hoffnung, dass er mir irgendwie weiterhelfen kann, ohne dass ich zum nun so unverschämt teuren Tierarzt müsste.

Abwarten ...

Immerhin gestern beim Einkaufen verlief es erfreulich, denn erstens merkte ich, dass ich wieder besser marschieren kann, ohne gleich in Atemnot zu geraten, und ich meine auch, der Husten würde nun deutlich weniger, und zweitens quatschte mich meine Lieblingsverkäuferin bei Netto von der Seite an, das sei aber mal eine tolle Frisur, die ich da hätte, ich sähe ja eh jung aus, aber jetzt doch glatt noch mal 20 Jahre jünger. 😂

Das hört man doch gerne und wenn ich das nächste Mal bei diesem Friseur vorbeikomme, werde ich auf jeden Fall mal eben reinspringen und "Balu", die ja nur freitags und samstags arbeitet, ausrichten lassen, wie groß die allgemeine Begeisterung über ihr Werk ist. 😊

Das wär's mal in aller Kürze, nun wird endlich der neue Badehocker ausprobiert und währendessen werde ich weiter darüber nachdenken, was ich eben las.

In unserer Stadt soll das modernste Gemeindezentrum Deutschlands errichtet werden.

Ui, dachte, ich sag bloß, die Kirchen machen doch mal was anderes als immer nur schließen?

Nö, dem ist nicht so, denn es handelt sich um ein christliches, sondern um ein alevitisches Gemeindezentrum und es bleibt vorsichtig abzuwarten, ob das nicht zu Konflikten mit den anderen islamischen Gemeinden führen wird. 


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Mittwoch, 15. Mai 2024

Und weiter geht's im Sauseschritt

 Irgendwann hatte ich gestern doch noch Erfolg bei der radiologischen Praxis und dann überraschten die mich wirklich, denn schon für nächste Woche Mittwoch hatten sie einen Termin für F. frei.

Drei Stunden vorher darf er nichts mehr essen, das packt er locker, aber was dann kam, erschreckte mich, weil die Dame nämlich sagte, sie bräuchten dann noch Laborwerte von Nieren und Schilddrüse, und zwar vom gleichen Tag.

Wie er das denn machen solle, fragte ich perplex, erklärte, dass allein dieser Auflug zum Röntgeninstitut F.s ganze Kraft kosten würde und dass er auf gar keinen Fall am gleichen Tag einen weiteren Termin bewältigen könne.

Abgesehen davon, dass man ja Laborergebnisse eh nicht am gleichen Tag bekommt.

Na ja, druckste sie nun herum, im Grunde dürften die Werte auch ein Jahr alt sein, was mir immerhin etwas brauchbarer klang.

Also wartete ich bis drei Uhr und rief dann noch in der Hausarztpraxis an, wo die Mitarbeiterin mein Problem zum Glück gleich verstand. Sie bemühte ihren PC, fand im KH ermittelte Nierenwerte - kein Wunder, war F. doch mit u.a. Nierenversagen dort eingeliefert worden -, tat sich aber bei der Schilddrüse schwer.

"Moment", sagte ich, "er nimmt doch L-Thyroxin, war zum CT und die Blutwerte müssen Sie doch mit Sicherheit auch ermittelt haben", und dann wurde sie auch fündig, allerdings mit einem Ergebnis vom Januar 2023, also vier Monate zu alt.

"Egal, damit müssen die dann leben", sagte ich nun rigoros, "denn anders ist es meinem Mann nicht zuzumuten", was sie genaiuso sah.

Womit nun meine Planungen für die nächsten Tage und nächste Woche schon wieder gründlich durcheinandergewirbelt wären.

Noch vor Kurzem hatte ich mir mit A. geschrieben, also mit der türkischen, und gemeint, dass es ab nächster Woche etwas entspannter werden müsste bei mir, so dass wir uns dann vielleicht endlich mal wieder treffen könnten, aber nun sehe ich, dass mir dafür höchstens der Montag zur Verfügung stehen wird, alle anderen Tage sind schon wieder voll. 🙄

Gleich muss ich zur Hausarztpraxis, die Ausdrucke abholen, und da ich noch nicht einschätzen kann, ob ich mit Rex nicht doch noch zum Tierarzt muss, werde ich diesen Gang gleich mit dem vorgezogenen Freitagseinkauf verknüpfen. 

Morgen früh muss ich um achte zu Aldi (zumindest ein paar Blümchen möchte ich nun doch noch haben) und später fürs Gasmännchen bereitstehen, von dem ich annehme, dass es morgen wieder kommen wird, und so habe ich dann für alle Fälle noch den Freitag für Rex - toitoitoi, dass es nicht nötig sein wird.

Und eine kleine Freude gab es grad auch noch, denn nachdem ich den Guschtl schon sehr lange nimmer gesehen hatte, saß er plötzlich wieder auf dem frisch gemähten Rasen:


Ob es ihm die letzten Wochen zu unordentlich war bei mir? 

Hihi, keine Ahnung, aber vorstellen könnte ich mir schon, dass er lieber auf einer übersichtlichen Fläche herumpickt, damit er sich nähernde Feinde schneller erkennen kann?


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Dienstag, 14. Mai 2024

Die nächste Sorge

 Seit einigen Tagen gefällt mir Rex nicht, er frisst immer schechter, verweigert zunehmend Hartes und eben verschmähte er sogar Nassfutter, nahm es erst, als ich ihm den Napf vor die Nase hielt, so lange, bis alles aufgeschleckt war.

Zunächst hatte ich das auf den neuen Futterplatz geschoben, an den wir uns beide noch nicht so recht gewöhnt haben, aber den alten bewohnt nun der Rollator, also müssen wir da durch.

Inzwischen befürchte ich aber, dass er irgendwo Schmerzen hat, zumindest an Zähnen und Kiefer ist oberflächlich nichts zu sehen, daher habe ich ihm nun von den Tropfen gegeben, die vom letzten Mal noch übrig waren, und warte vorsichtig ab.

Natürlich kommt das prompt, nachdem uns die OP-Versicherung hinauswarf, aber ich will mal nicht gleich den Teufel an die Wand malen, auch wenn es mich sehr beunruhigt.

Fest steht jedenfalls, ich soll einfach nicht zur Ruhe kommen.

Heute früh habe ich noch mal den Rasen gemäht, bevor der angekündigte Regen ihn so wachsen lässt, dass ich wieder kaum noch durchkomme, und dann stand die Verlängerung von Norton Security an.

Zwei Tage vor Ablauf kam ich endlich dazu, mich zu kümmern, wie vieles anderes ist auch das durch den Stress der letzten Wochen liegen geblieben und nun stand ich vor dem gleichen Problem wie auch schon die Jahre zuvor.

Norton will unbedingt seine schweineteuren Abos verkaufen, wir ziehen es aber vor, die Schlüsselnummer für ein Jahr für nur 15 Euro im Internet zu besorgen, doch dann lässt sich diese auch nach viel Gefummele nicht freischalten, ohne dass man ein Abo eingeht.

Immerhin haben die einen tollen telefonischen Kundenservice, wenn man die Nummer erst mal herausgefunden hat.

Keine Warteschleife, sondern sofort hatte ich eine Mitarbeiterin an der Strippe, an deren stark verbesserungswürdiges Deutsch ich mich erst einmal gewöhnen musste, aber nach einer halben Stunde war es dann erledigt und nun fühlen wir uns zumindest in dieser Hinsicht wieder gut geschützt.

In den Genuss einer Warteschleife komme ich trotzdem, denn nun versuche ich seit geraumer Zeit, einen Termin fürs CT für F. zu bekommen ... Wartezeit 11 Minuten wird verkündet, ich harre brav aus, doch nach ca. 10 Minuten fliege ich dann jedes Mal aus der Leitung und höre nur noch Besetztzeichen. 🙄

Also darf ich es gleich weiterprobieren, während F. gerade zu Mittag isst.

Noch kurz zu gestern - dieses Wohnmbil fuhr abends dann doch noch weg, aber zuvor knipste ich noch, welch freundlicher Zeitgenosse uns vom Armaturenbrett her ins Fenster schielte:


Kann man es erkennen?

Es war ein Totenschädel ... 😒

Und dann ist da noch die Harlekinweide, die einst so aussah (das kleine Bäumchen hinter den bunten Blumen):


... und leider den letzten Sommer nicht überlebte.

Nun bietet sich dieser Anblick:


Das heißt, oben ist alles abgestorben, aber unten kommen aus dem Stamm Blätter, die meiner Meinung nach wenig Ähnlichkeit mit einer Harlekinweide haben:


Also ein ähnliches Phänomen wie an meiner Kletterrose, erklären kann ich es mir nicht außer mit dieser "Ahnentheorie", die ich gestern entwickelte, die aber kaum zutreffen dürfte.

Und nun wieder ran ans Telefon mit mir ...


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Montag, 13. Mai 2024

So kann man sich irren

 Heute früh schaute ich die Nachrichten durch und stieß auf diesen Artikel oder besser gesagt auf diese "Meinung".

Ich weiß gar nicht, ob da überhaupt ein Foto dabei war, dieses jedenfalls nicht und nachdem ich den ersten Absatz gelesen hatte, dachte ich, es ginge um die Gefahr, die von Islamisten ausgeht, die von Kalifaten in Europa träumen und bekanntermaßen sehr gefährlich werden können.

Weit gefehlt, es ging um die AfD, die ich auf lange Sicht für nicht minder gefährlich für den Frieden im Lande halte, andererseits würde ich die Warnungen in den Medien lieber etwas gleichmäßiger verteilt sehen, denn man sollte sich vor Extremisten jeglicher Couleur hüten und nicht bei einigen schamhaft die Klappe halten.

Ansonsten hauptsächlich Kleinkram hier, wie z.B. dieses seltsame Gewächs, das sich in meine Kletterrosen gemogelt hat und zu dem mir die Lens-App Namen ausspuckt wie Feldrose oder Rosa Filipes.

Erklären kann ich es mir trotzdem nicht, denn mit Sicherheit habe ich nie etwas Derartiges gepflanzt. Hm ...


Hier noch mal die Blüten etwas größer für den Fall, dass jemand eine Idee dazu hat:


Der Fingerhut, der bei mir überall wild wächst, wenn ich ihn denn lasse, blüht wunderschön:

 ... genau wie die Iris:


Weniger erfreulich finde ich dagegen diesen Anblick hier, denn schon seit gestern Morgen steht ein Wohnmobil direkt vor dem Küchenfenster, so dass ich im Dunkeln sitze und auf nichts als diese weiße Wand starre:


Und dann ist da noch unsere Hecke, mit der ich mich bis gerade herumplagte.

Von innen diesmal, erst mit wackeliger Leiter auf Buckelpistenuntergrund, dann mit der Teleskopschere, die so verdammt schwer ist, dass ich sie kaum halten, geschweige denn vernünftig damit arbeiten kann.

Als dann auch noch viel zu früh die Sonne ums Eck des Heimes herumkam und mich nicht nur blendete, sondern auch noch viel zu sehr aufheizte, gab ich es auf, zumal man keine Chance hat, nicht erwischte Zibbels zu sehen, wenn man mit dem schweren Gerät direkt vor der Hecke steht.

F., der mir vom bequemen Stuhl aus hätte weiterhelfen können, tauchte leider nicht mehr auf, nachdem er sauer ins Haus verschwand, weil ich ziemlich erbost über seine blöden Kommentare war, die er sich einfach nicht verkneifen kann, obwohl er genau weiß, wie sehr ich das hasse, wenn ich die Einzige bin, die malocht (malochen kann) und sich dann noch anhören muss, wie falsch sie doch alles macht. 🙄

Wie gemein, dass sich ausgerechnet, als ich das Ergebnis knipsen wollte, ein LkW auch hier genau davorstellte, der das Heim beliefert, denn vor dem weißen Hintergrund springen einem die Zibbels natürlich erst recht ins Auge. 😣

Genauso unschön finde ich, dass der im Moment blühende Schnittlauch schon wieder von diesen kleinen Viechern befallen ist, die ihn seit Jahren heimsuchen und die ich ebenso wenig bestimmt bekomme wie das Rosengewächs.

Noch sind es nicht viele, aber irgendwann sitzt dann jeder Halm so voll mit ihnen, dass mir der Appetit darauf vergeht. Schade, denn wir essen ihn an sich sehr gerne.


 

Gut, dass es da auch noch die Sonne gibt, die im Farn ihre Farbenspielchen treibt, immer sieht es anders aus, aber immer schön ... 😊


 

Und nun muss ich mich ums Mittagessen kümmern gehen.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Sonntag, 12. Mai 2024

Hilflose Wut

 Bei uns in der Familie gab es nie ein gemeinsames Frühstück, weil Muttern gerne lange schlief, und so war es auch an jenem Muttertag, als ich 7 oder 8 Jahre alt war.

Mehrere Wochen lang hatte ich mein winziges Taschengeld gespart und sehe es noch heute vor mir, den kleinen quadratischen tönernen Blumenübertopf, der eine Backsteinmauer nachahmte, und das Stück teure Duftseife, in kostbares Seidenpapier eingewickelt.

Wie immer waren Papa und wir Kinder früh aufgestanden und damit auch wirklich Ruhe in der Wohnung herrschte für Mutterns Bis-in-die-Puppen-Schlaf, schnappte Papa Brüderlein und mich und fuhr mit uns "auf die Weide", wie er das gerne nannte.

Irgendwohin ins Grüne ging es immer, mal an einen See, mal in die Nähe eines Spielplatzes, etwas Spannendes fiel ihm immer ein und diesmal fuhren wir raus an den Niederrhein, aufs Land, wo ich noch einen hübschen Blumenstrauß pflücken wollte, der meine Geschenke vollends abrunden sollte.

Bis dahin lief alles wie am Schnürchen, bestens gelaunt kamen wir zurück, doch nun folgte das böse Erwachen, im wahrsten Sinne des Wortes.

Unsere Mutter war wider Erwarten etwas früher aufgestanden und fand nun ... nichts vor.

Sie hätte sich denken können, dass die Überraschungen noch kommen sollen, aber es nützte nichts, sie war so erbost, dass sie nicht gleich nach dem Aufwachen von uns beschenkt wurde, dass es ein schreckliches Donnerwetter gab.

Nein, meine Geschenke wollte sie nun nicht mehr haben, schickte uns zur Strafe sogar in unser Zimmer, wo wir die nächsten Stunden still aufharren mussten, und ihr Beleidigtsein, ihr strafendes Schweigen sollte uns die nächsten Wochen begleiten.

Es war das erste Mal in meinem Leben, dass mich Rebellionsgedanken überkamen. Ich saß bedröppelt im Zimmer, wagte keinen Mucks mehr von mir zu geben, aber ich weiß es noch genau, wie ich überlegte, wie gut es sich anfühlen müsste, Blumentopf, Strauß und Seife einfach aus dem Fenster zu werfen, stellte mir vor, wie alles auf dem Dach (wir wohnten in einer Mansardenwohnung) zu Bruch gehen würde ...

Natürlich tat ich es nicht, die Strafe hätte ich nicht ertragen wollen, aber immerhin diese heimlichen Revoluzzergedanken, die konnte sie mir nicht auch noch verbieten.

So klein ich noch war, dieses Erlebnis hat mich nachhaltig geprägt und nie wieder kam ich zu spät mit meinen muttertäglichen Pflichtübungen, die später meist so aussahen, dass ich tagelang herumwirtschaftete, um die ganze Familie inkl. Muttern an diesem Tag zu bewirten und verwöhnen.

Wirkliche Freude konnte ich dabei nie mehr empfinden, denn immer war mir bewusst, dass ich damit ja nur die Erwartungen erfüllte, die man an mich stellte, und dieses Geschenke-Kaufen zu bestimmten Gelegenheiten ist bis heute nicht mein Ding.

Also ich schenke schon gerne, aber vorzugsweise wenn jemand wirklich etwas braucht oder ich eine zündende Idee habe, worüber derjenige sich freuen könnte, unabhängig von diesen Pflichttagen, die eigentlich nur zur Ankurbelung des Konsums dienen.

Jeder hat alles, doch es ist nie genug, man sammelt immer weiter irgendwelchen Kram an, nur weil es "sich so gehört" ... 

Nichtsdestotrotz wären F. und ich natürlich froh, wenn wir heute noch Mütter hätten. 😉

Ansonsten lief der gestrige Tag wie erwartet, die optische Aufpeppung tat uns beiden gut und sogar meine Strähnchen gelangen mir prima.

F. montierte seinen neuen Badehocker gleich zusammen, von dem wir uns allerdings vorgestellt hatten, dass man ihn noch niedriger einstellen könnte, denn so wird das ein wüstes Gespritze werden:


Und - zu viel Arbeit hin oder her - so ganz ohne ein paar bunte Farbtupfer halte ich es im Garten denn doch nicht aus, also gab es zumindest eine erste Notbepflanzung:



Etwas Farbe zum Nicht-Muttertag, ob nun im Garten oder auf dem Kopf, so kann man es wohl zusammenfassen. 😊


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Samstag, 11. Mai 2024

Rundlauf

Als wir Kinder waren, fuhr Papa öfter mit uns zu einem Spielplatz, auf dem es einen Rundlauf gab.

In der Mitte eine Stange mit einigen Armen, überall konnte man sich dranhängen und drehen und irgendwie kam man immer auch wieder zum Ausgangspunkt zurück.

So ähnlich lief es gestern bei mir, wenn auch unter erheblichen Schwierigkeiten, denn die Atemnot macht mir heftig zu schaffen, alle paar Schritte muss ich eine Pause einlegen, weil ich einfach keine Luft mehr bekomme. 🙄

Da ich ja auf dem Weg zum Einkaufen auch noch F.s in der Apotheke liegen gebliebene Versichertenkarte abholen musste, beschloss ich einen weiteren kleinen Umweg in Kauf zu nehmen und bei dem Friseur einen Überraschungsangriff zu starten, bei dem ich letztes Mal war, nachdem ich ja in keinem Salon mehr wirklich heimisch wurde, seit dieser Staat mit seiner Coronapanik meine langjährige Friseurin in den Ruin trieb. 

Vor fünf Wochen hatte ich dort einen Termin ergattert gehabt, musste ihn aber wegen des grippalen Infektes sausen lassen und nun ging ich einfach hinein und fragte nach einem neuen.

Schon bei meinem Anblick rollte "Susanne" mit den Augen, denn jeder Platz war belegt, sie schien die einzige Mitarbeiterin zu sein und als ich dann noch mein Klassentreffen heute in einer Woche erwähnte, sagte sie klipp und klar, da sei kein Denken dran, Personalmangel halt ...

Wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein ... 

Während ich weiterkeuchte, überlegte ich, dass dieser Friseur, der sich nun in meinem Stammladen befindet, ja manchmal ein Schild draußen stehen hat, man habe gerade noch einen Platz frei - vielleicht hätte ich dort ja mehr Glück?

Zwar sind die Preise dort unverschämt und als ich ihn einmal ausprobierte, sah ich hinterher aus wie die kleine Annika von Pippi Langstrumpf, aber egal, ich war dieses Hochgefriemele soooo leid, irgendetwas musste passieren.

Nein, natürlich stand das Schild nicht draußen, also erst mal bei Netto rein, wo ich unter anderem eine große Dose Vanilleeis in meinen Wagen packte.

An der Kasse vermeldete dann die Mitarbeiterin, just als ich an der Reihe war, dass nun leider ihre Karte ausgestiegen sei. Sie müsse sich neu anmelden, aber das würde fünf Minuten dauern, und damit verschwand sie für eine ganze Weile.

Grrr ... auf geschmolzenes Eis hatte ich wenig Lust, also packte ich die Schale in eine der kleinen Gefriertruhen im Kassenbereich, und als es endlich weiterging, erinnerte mich die Dame hinter mir freundlicherweise daran, doch nun wollte ich es gar nicht mehr haben, denn es bestand ja ein kleiner Funke Hoffnung, dass das Schild beim Friseur nebenan inzwischen doch noch draußen stand und dann würde ich blöd ausschauen mit meinem Eis.

Also sollten sie es behalten, was ich kurz darauf bereute, denn es war die letzte Packung gewesen und das Schild war natürlich eh nicht auf dem Bürgersteig.

Lief irgendwie alles nicht nach Plan, aber das sollte sich kurz darauf ändern, als ich nämlich am dritten Frieseur vorbeikam, der sich hier im Ort noch erbarmt, auch Frauen zu bedienen (alle anderen sind längst in Barbershophand).

Eigentlich war der mir anhand der aushängenden Liste immer zu teuer erschienen, aber darauf kam es jetzt auch nicht mehr an, also schnell die Tür geöffnet, Kopf reingestreckt und gefragt, kackfrech, ob man mich nicht heute vielleicht noch irgendwo dazwischenschieben könne?

Und tatsächlich, eine sehr nette Mitarbeiterin, ich tippe auf Südosteuropa, erbot sich nachzuschauen, ob womöglich jemand abgesagt hätte.

Ob ich um 15 Uhr könne?

Ja, und ob ich konnte, um Punkt drei stand ich wieder im Laden und wir beide bekamen gleich einen superguten Draht zueinander.

Sie verstand sofort, wie ich die Haare gerne hätte, in Anbetracht dessen, dass sie sehr fein sind, gab es sogar noch eine fachmännische Beratung dazu, die aber zum gleichen Ergebnis führte, wie ich es mir eh vorstellte.

"Das gibt einen völlig neuen Look", meinte sie, "da freue ich mich drüber". 

"Ich auch", warf ich lachend ein und schon waren wir mitten in einer angeregten Plauderei, nachdem sie mich noch aufgefordert hatte, mich sofort zu melden, wenn ich es an irgendeiner Stelle lieber anders hätte.

Bald kamen wir auf die Inflation, den Hammerpreisen, die ihr Sohn am Vortag für zwei Kugeln Eis hatte bezahlen müssen, und damit hatte ich sie auch auf meiner Seite, als ich erklärte, dass es eben darum auch bei mir beim Friseur so günstig wie möglich abgehen sollte, also nur schneiden ohne viel Schisselameng. 😊

Was sie sehr gut nachvollziehen konnte und so vertraute ich mich ihr mit einem sehr guten Gefühl an, erfuhr nebenher, dass auch sie von diesem hartnäckigen Grippevirus erwischt worden war und tatsächlich mehrere Monate mit dem fiesen Husten herumgemacht hatte, der auch mich ja immer noch fest im Griff hat.

Am Ende war ich begeistert, vor allem auch, als ich mit nur 30 Euro davonkam.

Natürlich habe ich mir ihre Karte geben lassen, denn das mit uns wird eine dauerhafte Beziehung werden.

Selbst F. war sehr angetan von meiner neuen Frisur und weil wir nun so im Schönheitsrausch waren, nahm ich mir eben auch seinen Kopf noch vor.

Im Garten schnitt ich ihm Haare und ... sogar den Bart, an den er mich erstmalig heranließ.

Ergebnis sehr zufriedenstellend, was will man mehr?

Nun warte ich noch auf den Bade- und Duschhocker, den wir bestellt haben, da F. ja Bedenken hatte, sich in die Badewanne zu setzen.

Er soll zwischen 11 und 12 Uhr ankommen, dann werde ich F. abfüttern und mir selbst gleich noch ein paar blonde Strähnchen verpassen, um das Bild vollends abzuschließen.

Als ich nach nicht mal 20 Minuten beim Friseur herauskam, ging ich übrigens gleich noch weiter für ein paar kleine Besorgungen, und ... hihi, hatte ich es doch geahnt, mein Eis lag noch in der Truhe neben der Kasse, also stallte ich mich jetzt noch einmal in die Schlange und kaufte es doch noch, so dass der Vorrat wieder aufgefüllt ist und der Rundlauf komplett.


Habt einen schönen Tag und .... bleibt bitte gesund! 


PS: Heute Abend werden wir wohl den ESC anschauen und ich hoffe inständig, dass es dort nicht zu offenen Feindseligkeiten kommt.



Freitag, 10. Mai 2024

Wenn der Gasmann klingelt

Nein, das musste er nicht einmal, denn um kurz vor zwölf rief er an, er sei in fünf Minuten da,  und so öffnete ich ihm die Tür, sobald ich ihn vorfahren sah.

Auf höchstens 25 schätze ich ihn, fachlich macht er das tipptopp, sehr freundlich ist er und da das Befüllen des großen Tanks vor dem Haus immer eine ganze Weile braucht, kamen wir währenddessen ins Gespräch, in dem ich ihn zunächst einmal bedauerte, dass er am "Vatertag" arbeiten müsse.

Jo, meinte er, er wäre schon gerne mit den Kumpels saufen gegangen, aber ... er habe für den heutigen Tag 9 Arbeitstunden angesetzt, bekäme diese doppelt bezahlt, habe sich für morgen freigenommen und würde einfach abends zu den Kumpels dazustoßen.

Dann entdeckte F., der sich zu mir an die Haustür gesellt hatte, dass etwas im Briefkasten war.

Huch, zwei Briefe von der Stadt ...?

"Das wird für die Wahl sein", meinte das Gasmännchen und schon waren wir beim Thema Politik.

Fast alle seine Kumpels würden die AfD wählen wollen, sagte er und ich vermute, dass er sich dabei selber einschloss, auch wenn er es nicht offen zugab, denn ...

Genau das, was ich seit einiger Zeit immer in den Medien wahrnehme, zeigte sich hier, dass nämlich offenbar gerade die junge Generation einen ziemlichen Rechtsruck durchläuft´.

Sie wären es leid, nicht das sagen zu dürfen, was sie wirklich denken, meinte er, wobei ich ihm ja durchaus recht geben musste, aber auch gleich anfügte, dies würde sicher noch viel schlimmer werden, kämen tatsächlich die Rechten an die Macht. 

Dann kam er auf Ausländer zu sprechen, die es in unserer Stadt ja wirklich in enormer Anzahl gibt. Es ärgere ihn, wenn er Ukrainer in dicken Autos hier herumfahren sehe, während er für sein viel kleineres so hart arbeiten müsse und gleichzeitig auch für deren Lebensunterhalt, so wie für den vieler anderer, die gar keine Lust hätten, selber eine Hand krummzumachen. 

Gleichzeitig sähe er Rentner beim Flaschensammeln, da stimme doch hinten und vorne etwas nicht.

Natürlich stimmt hier vieles nicht, das sehe ich ganz genauso, trotzdem fuhr ich nun mit meinen Warnungen fort, dass die Rechten diese Misstände zwar überaus geschick zu thematisieren wissen, aber außer plumpen Parolen ja gar keine Lösungen parat haben und dass es MIT ihnen ganz sicher in eine Richtung gehen würde, die ihm am Ende noch weniger gefiele.

Nützte nichts, er sah die AfD als künftigen Wahlsieger und ... dann gäbe es da ja auch noch so eine Regelung, dass die sich mit irgendwem zusammentun müssten ..

Weia, nun trat immer mehr zutage, dass der junge Mann in seinem Fach zwar gut ist, aber ansonsten über kaum eine Allgemeinbildung verfügt, schon gar nicht in politischer Hinsicht, was mich wieder einmal über die Demokratie nachdenken ließ, die ja an sich ideal klingt, aber eben doch auch ihre Tücken haben kann.

Was, wenn demnächst auch die 16-Jährigen schon wählen dürfen, die über noch weniger Lebenserfahrung verfügen und unter Umständen noch viel ungebildeter sind?

Was natürlich nicht nur ans Alter gebunden ist, denn ich kenne auch genügend "alte Säcke", die von nix eine Ahnung haben, dafür aber willig Populisten auf den Leim gehen. 

Ist es gut, wenn solche Leute über die Zukunft eines Landes bestimmen, oder kann man sich trotzdem auf so etwas wie Schwarmintelligenz verlassen?

Abends sah ich mir eine Sendung über Indien an, "Ein Gigant erwacht", war einigermaßen fasziniert, wie Modi seine 1,4 Milliarden Einwohner trimmt auf Nationalstolz, gemeinsame Religion, Fleiß und Gemeinschaftsgefühl und nachdem ich mich ja sowieso oft mit dem Niedergang einstiger Hochkulturen beschäftige, liegt es für mich immer klarer auf der Hand, wie es weitergehen dürfte mit der Machtverteilung auf der Welt ... 

Die Wartezeit auf den Gasmann hatte ich mit Kochen verbracht, kaum war er weg, konnte ich F. eine Portion Spaghetti mit Tomaten-Hack-Soße nach Art des Hauses servieren, zum Nachtisch ein Stück Apfelkuchen und dann lockte ich ihn in den Garten, wo ich inzwischen den neuen Sonnenschirm aufgebaut hatte:


 

Farblich gefällt er mir tatsächlich sehr gut, bleibt abzuwarten, wie lange das Material mitspielt, und ansonsten konnte ich mich noch an dem erfreuen, was die Natur mir auch ohne neue Anpflanzungen anbot, wie z.B. der blühende Salbei:






Viel mehr wird es dieses Jahr wohl nicht werden, denn die Planzzeit habe ich bei F. im Krankenhaus verbracht und mir fehlt auch der Elan, mich nun auch noch ums Bewässern zu kümmern.

Und jetzt muss ich mich anziehen, um einkaufen zu gehen ...


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Donnerstag, 9. Mai 2024

Kurz noch mal zu den Kommentaren und ...

 ... warum mir Positives in den letzten Wochen so wichtig war.

Es fiel mir ja nicht nur erheblich auf, dass sich kaum einer besonders in der Anfangszeit, als F.s Leben noch an eine dünnen Fädchen hing, mal bei mir meldete, um zu hören, wie es ihm geht, sondern dazu kam ja noch, dass wenn mal jemand mit mir sprach, dann in der Regel Dinge kamen, die mich noch nach unten zogen.

Wobei es klar ist, dass in unserer heutigen Gesellschaft um Themen wie Tod und Krankheit nach Möglichkeit ein Bogen gemacht wird, die Werbewirtschaft macht es vor, alle wirken jung und fit, alles ist auf schön Wetter getrimmt, Probleme macht man im stillen Kämmerlein mit sich aus, wenn überhaupt, und die Folge ist, dass es altersübergreifend so viele "psychisch Erkrankte" gibt wie niemals zuvor. 🙄

Eine "Befreundete" aus dem Süden der Republik ist ebenfalls betroffen, d.h. sie hat in ihrem Leben nicht viel gefunden, das sie erfüllen könnte, und so dreht sich ihr Denken meist um ihre körperliche und seelische Befindlichkeit, Thema Nr. 1, wenn wir telefonieren.

Als F. noch auf der Intensivstation lag, meldete sie sich, wollte gerne plaudern und als ich dann von F. erzählte, kam sofort der Bericht über einen Bekannten von ihr und dessen COPD-Erkrankung.

Er sei inzwischen daran gestorben, vermeldete sie und genau das wollte ich natürlich in diesem Moment gar nicht hören, was ich ihr auch sagte.

"Ja nee, ist klar", meinte sie, "nur um dann gleich fortzufahren über diesen Verstorbenen.

"Heyyyy, ICH MÖCHTE DAS JETZT GERADE NICHT HÖREN, verstehst du das?", fragte ich und bat sie noch einmal, damit doch aufzuhören, obwohl das Kind natürlich längst in den Brunnen gefallen war und mir nun wieder ständig im Kopf herumspukte, wie verdammt gefährlich diese Krankheit ist.

Das gleiche Spielchen trieb Nachbar M. mit mir, als er mich beim Heckeschneiden erwischte.

Natürlich funktioniert der Buschfunk, er wusste also Bescheid und als er mich nun nach dem aktuellen Stand fragte, erwähnte auch er gleich einen Bekannten mit COPD und auch über ihn kam dieser vernichtende Satz: "Gut, er ist inzwischen daran gestorben, aber ..." *koppschüttel*

Es geht mir nicht um Süßholz-Raspeln oder Beschönigen, aber etwas mehr Feingefühl würde ich mir schon wünschen, zumal diese Leute das doch auch ständig einfordern, wenn es um sie selber geht ...

Da war mir diese Frau im Wartezimmer wie übrigens auch deine Tipps, lieber Faradei, wirklich tausend mal lieber, denn so etwas ist es, was man in einer solchen Situation braucht: Schon klar, wie scheiße die Situation ist, aaaaber ... man kann damit leben und sich darauf einstellen! 

Und nun zu gestern:

Erst ging ich zum Bankomaten, um F.s Konto zu schröpfen, dann gleich weiter zum Sanitätshaus und nur Minuten später stand ich mit "Leo" auf der Straße, weihte ihn gleich ein und tippelte damit zur Apotheke, wo es ja noch ein E-Rezept einzulösen galt.

Während ich dort am Tresen stand, staunte ich nicht schlecht, dass Leo mir abhaute, also ist der Boden dort im Laden offenbar leicht abschüssig und da ich ja noch sehr ungeübt bin, hatte ich meine liebe Mühe, den Burschen wieder einzufangen und auch so zu drehen, dass er wieder voll manövrierfähig war.

Bezahlt und ab nach Hause.

Zum Glück kenne ich dank meines Trolleys sämtliche Bürgersteige sehr gut, weiß also, wo man ohne abzusetzen einfach weiterrollen kann und bald darauf klappte ich das Gerät vor der Tür mit nur einem Klick zusammen und hob es die zwei Stufen hoch zur Haustür.

F. war, auch wenn er weiß Gott andere Lieblingsfahrzeuge als ausgerechnet einen Rollator hat, davon recht angetan:


Und ich hoffe, wenn er die erste Hemmung, sich mit so etwas in der Öffentlichkeit zu zeigen, erst mal überwunden hat, wird er damit vermutlich einfacher zu seinen Arztterminen kommen als mit dem Auto und der verdammten Parkplatzsuche.

Dann wollte ich ihm seine Bank- und die Versichertenkarte wieder rauslegen, doch ... verdammt noch mal, Letztere fehlte, sie war einfach nicht in meinem Geldbeutel, so oft ich diesen auch ausräumte.

Hatte ich die überhaupt zurückbekommen in der Apotheke? *grübel*

Ich war so auf den wegrollenden Rollator konzentriert gewesen, dass ich es tatsächlich nicht wusste, also rasch ein Anruf, ja, die Karte lag dort - offenbar sind weder die Apotheker noch die Kunden schon so richtig daran gewöhnt, dass man sie nun braucht, um Rezepte einzulösen.

Musste ich jetzt echt noch mal los, obwohl ich doch schon sooo kaputt war?

Hm, eigentlich würde es auch am Freitag reichen, wenn ich sie auf dem Weg zum Einkaufen abhole, oder benötigt der Sauerstoffmann sie am Donnerstag?

Also schnell eine Mail an meine Sauerstofffrau geschrieben und nachgefragt.

Nein, der braucht sie nicht, also konnte ich mir diesen Zusatzgang ersparen und mich aufs Staubsaugen stürzen - man gönnt sich ja sonst nichts und die Pizza für den Mittag wollte auch noch gemacht werden. 🙄

Nachmittags war ich dann rechtschaffen k.o., doch was machte ich dumme Nuss, anstatt mich nun endlich aufs Sofa zu legen?

Hihi, ich ging in die Küche und buk einen Apfel-Krümelkuchen.

Zusätzliche Arbeit, die nun wirklich nicht auch noch nötig war, allein - das Ergebnis war soo lecker, dass ich dann doch noch hochzufrieden mit mir und meinem Aufraffen war.

Und nun sitze ich hier und werde den Feiertag mit Warten verbringen.

Ich hatte mir der Sauerstofffrau vereinbart, dass ich am Vorabend der Lieferung nun immer eine SMS mit einem Zeitfenster bekomme, die auch eintraf.

Doch dieses Fenster geht von 11 bis 15 Uhr, das heißt, damit ist der Tag ziemlich gelaufen, denn weder vor- noch hinterher fängt man dann ja noch was G'scheites an. 

Egal, ich bin eh gespannt, ob das mit dem Sauerstoff eine dauerhafte Sache wird, denn F. verzichtet nun schon immer öfter drauf, kommt wohl sehr gut auch ohne klar und der Doc hatte ja eine ähnliche Andeutung gemacht.

Schaun mer mal ...

 

Habt einen schönen Feiertag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Mittwoch, 8. Mai 2024

Im ziemlich vollen ...

 ... Wartebereich des Lungenfacharztes sprang mir eine Frau förmlich ins Auge, die mir gegenüber saß.

Etwa in meinem Alter wirkte sie trotz Rollator und in dessen Tasche steckendem mobilen Sauerstoffgerät irgendwie sehr jungendlich, zupackend und so sprach ich sie einfach an, befragte sie zu ihren Erfahrungen mit beiden Gerätschaften.

Alsbald waren wir in einen nunteren Austausch verstickt und mein Gefühl hatte nicht getrogen, obwohl sie bereits seit 28 Jahren mit COPD geschlagen ist, lässt sie sich davon nicht unterkriegen und nimmt inkl. Autofahren aktiv an so gut wie allen Bereichen des Lebens teil.

Oh, wie gut mir ihre positive Art tat, das ist doch etwas anderes als all die, die man so trifft und die nichts Dringenderes zu erzählen wissen, als dass ein Bekannter von ihnen just an COPD verstorben sei.  (Auch Nachbar M. hatte in dieses Horn geblasen, als er mich neunlich beim Heckeschneiden ansprach.)🙄

Bewegung, Bewegung, Bewegung, das war es, was sie mir vor allem für F. ans Herz legte und was ihm so schwer zu vermitteln ist, wo er doch seine Tage inzwischen am liebsten vor PC oder Fernseher sitzend verbringt, aber da wird er durchmüssen, so geht das nicht weiter.

Dann wurde ich aufgerufen und leider sprang beim Doc nicht so ein Funke über wie bei dieser Frau und wie es mir sonst so oft im Leben passiert.

Ein rothaariger, blässlicher Mensch, etwas jünger als erwartet und irgendwie geht ihm jegliche Ausstrahlung ab - ein ganz Gemütlicher, wie F. es ausdrückt.

Ja, Mitdenken war nicht so seins - ich hatte, bis er auftauchte, mein "halbes Büro" auf dem Schreibtisch ausgebreitet, sprich, Zettel, auf denen ich meine Fragen notiert hatte, saß nun dort mit Kuli bewaffnet, um die einzelnen Punkte abzuarbeiten, und er tat sich ein wenig schwer mir bei den Gedankensprüngen, die sich nicht vermeiden ließen, zu folgen.

Zum Sauerstoff nebst leichterem Mobilgerät meinte er, ja, er wisse ja gar nichts Genaueres darüber, was das KH sich gedacht habe, und auch sei er nicht sicher, ob das dauerhaft für F. eingeplant sei.

Trotzdem empfahl er aber die dauerhafte Zufuhr, im Gegensatz zum Hausarzt, so dass ich nach wie vor ständig andere Empfehlungen höre und überhaupt nichts Verlässliches weiß.

Gut, dass ich mit dieser Frau auch darüber gesprochen hatte, denn sie hatte aufs Gefühl verwiesen, dass einem das selber die besten Fingerzeige gäbe, was gerade richtig sei.

Oh, meinte der Doc dann, das Ergebis des im KH gemachten CTs gefalle ihm aber sehr gut und ... man müsse in den nächsten Wochen ein weiteres machen zum Vergleich.

Wofür ihm nun allerdings die Werte fehlten. Ob uns das KH keine CD mitgegeben habe?

Nein, hatte man nicht, also solle ich mich darum kümmern, die noch zu bekommen.

(Ginge das nicht von Arzt zu Arzt viel einfacher? *grübel*

Damit war ich dann gleich beim nächsten Punkt, nämlich dem Hinkommen zur radiologischen und später auch zu seiner Praxis.

Wie es aussähe mit einem Schein fürs Parken auf Behindertenplätzen?

Ich bekam die gleiche negative Antwort wie schon beim Hausarzt. Ich könne das beim Versorgungsamt versuchen, aber die Aussichten seien gleich Null. 🙄

"Wie sieht es dann wenigstens mit einem Rollator aus?"

Ja, den können man ja verschreiben ...

Wer ist denn "man", wollte ich nun wissen, er oder der Hausarzt?

Das sei egal, das könnten sie beide, meinte er und darauf ich: "Na, denn man ran, worauf warten Sie noch?"

So stand ich eine halbe Stunde später wieder im Freien, den Kopf voll wie ein Rathaus, aber immerhin das Rolli-Rezept in der Hand, also ging ich gleich weiter zum Sanitätsgeschäft.

Unser Stadtteil ächzt unter Leerstand, kaum dass es überhaupt noch Geschäfte gibt, aber immerhin dieser Laden hält sich über die Jahrzehnte und nun betrat ich ihn erstmalig.

Natürlich hatte ich überlegt, dass man im Internet sicher günstigere Preise findet, andererseits kommt es hier auf Qualität an, auf Reparaturmöglichkeiten und ich wollte so ein Ding auch sehen, fühlen, hochheben, ausprobieren.

Die Krankenkasse zahlt 77 Euro dazu und es gibt sogar reine Kassenmodelle, sauschwer und gar nicht gut zu handhaben, also fiel meine Wahl auf den "Leopard", leichter Alurahmen, 6,4 kg und einige Feinheiten, die mir gut durchdacht zu sein scheinen. In kräftigem Mittelblau hatten sie ihn dort stehen, genau die richtige Farbe für F. und mit rund 270 Euro eigener Zuzahlung auch im Preis noch vertretbar.

Also Fotos gemacht, Prospekt bekommen und ab nach Hause, wo ich F. den Leo so schmackhaft machte, dass er einwilligte, zumal nach meiner Erzählung von jeder Dame im Wartezimmer.

Angerufen, ja, sie machen die Papiere fertig, gleich kann ich den Leo abholen gehen und werde ihn direkt in der Apotheke ausprobieren, denn später fiel mir ein, dass ich mit dem Doc über F.s Notspray geredet hatte, aber nun war ich mir unsicher, ob er dies wohl gleich als E-Rezept ausgestellt hatte.

Ein weiterer kurzer Anruf in der Praxis, ja, ich lag richtig, kann das Spray also gleich ebenfalls einsammeln, wieder mal ein Hoch auf diese neuen E-Rezepte, die mir das Leben wirklich erleichtern.

Ach, während ich mit dem Doc verhandelte, war mir übrigens auch der Gedanke gekommen, doch mal wegen mir selber zu fragen, weil sich ja Husten und Atemnot bei mir nun schon seit über 6 Wochen halten.

Ob ihm da nicht etwas einfiele, was mir helfen könne, hatte ich gefragt und er schaute mich groß an und meinte, ja, woher er das denn wissen solle?

"Na, wer denn sonst, wenn nicht Sie als Fachmann???", hatte ich zurückgegeben, war aber auf taube Ohren gestoßen, so dass ich nun beschlossen habe, mir einfach eins von F.s Sprays zu kapern, natürlich erst, nachdem ich mir genau durchgelesen habe, dass es mir vermutlich ein wenig helfen könnte, ohne mir zu schaden. 😉

Fürs Mobilgerät hatte der Doc sich nicht zum Ausschreiben eines Rezeptes durchringen können, sondern lediglich zu einem Attest mit der Bemerkung, der Patient bräuchte etwas Leichteres - genau, wie es meine Sauerstoff-Ansprechpartnerin hatte kommen sehen.

Ich schickte ihr dann eine Kopie davon und sie meinte, das würde auch genügen und ich solle mich überraschen lassen, ob das leichtere Gerät nun mit der Post oder doch mit dem Techniker am Donnerstag käme.

Toll, dass ich sie gefunden und damit so unkomplizierten Kontakt zu dieser Firma haben kann, denn jedes Mal in der Warteschleife der Service-Hotline zu hängen und dann immer andere Ansprechpartner zu haben, das wäre sehr unschön ...

So, und nun muss ich mich auch schon fertigmachen, damit ich F. später mal so richtig den "Leo" machen kann ... 😁


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Dienstag, 7. Mai 2024

Blue Screen

 Mehr liefert F.s großer PC nicht mehr, und das ist der denkbar dämlichste Zeitpunkt, nun ganz den Geist aufzugeben, denn F. hat ja kaum noch eine andere Beschäftigung, andererseits ist mir aber momentan die Zeit viel zu knapp, mich nun auf Kauf und Einrichten eines neuen Gerätes konzentrieren zu können. 

Immerhin ließ sich aber die Sache mit dem Feiertag klären. Die Sauerstoffleute kennen da nix, die kommen immer, von daher bleibt es also dabei.

Mit der Tagegeldversicherung lief es auch nicht ganz so einfach, denn vorbei sind die Zeiten, in denen man einfach so eine Mail hinschicken kann.

Nein, ich musste mich erst im Kundenportal anmelden, wo man seltsamerweise der Meinung war, ich hätte bereits einen Account, für den mir aber nun die Zugangsdaten fehlten, da er mir ja völlig unbekannt war und es seit mehr als 20 Jahren gar keinen Kontakt gab.

Also half nur, das angeblich vorhandene Passwort zurückzusetzen, dann war ich endlich drin, hatte aber auch weiter keine Möglichkeit, einen Text schreiben zu können, sondern lediglich die Option, ein Dokument hochzuladen.

Was dann die Zuzahlungsrechnung des Krankenhauses war und nun bin ich gespannt, ob das so genügt, damit die die Kohle überweisen.

Tja, und dann fiel mir gestern noch ein, dass da doch noch etwas war, auf das ich mich eigentlich schon seit Monaten freute, nämlich mein Klassentreffen.

Das erste seit Jahrzehnten und wer weiß, ob darauf noch mal eines folgen wird ...

Samstag in einer Woche findet es statt und noch bin ich völlig unsicher, ob ich zumindest für ein, zwei Stunden werde hinfahren können.

Erstens ist da die Frage, ob ich F. allein lassen kann, zweitens die, ob es mir selber gut genug dafür geht, drittens habe ich das Problem, dass ich dafür schon wieder die verdammte Buslinie nehmen müsste, die besonders samstags ja so gerne ausfällt. 

Und außerdem, seuuufz ... extra mit Hinblick darauf hatte ich meinen Friseurtermin gelegt gehabt, so dass ich einen g'scheiten Schnitt hätte, aber nicht so frisch, dass es einen Kilometer weit nach Friseur riecht. Da kam mir dann der grippale Infekt dazwischen, dieser Mist, mit dem das ganze Theater anfing, und nun muss ich meine Borsten nach wie vor ihrgendwie hochstecken und komme mir damit vor wie meine eigene Omma. 

Nicht wirklich wichtig, natürlich nicht, aber trotzdem wäre es schön gewesen, wenn ich mich in meiner Haut wohlfühlen könnte, so ich es denn überhaupt packe, zu diesem Klassentreffen zu erscheinen. 

Und nun muss ich mich langsam fertigmachen, da ich nachher den Termin beim Lungenfacharzt habe, an dem ich F. sozusagen vertrete.

Bin gespannt, was da herauskommt und ob ich mit dem Mann klarkommen werde.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Montag, 6. Mai 2024

Einen schönen Schrott habe ...

 ... ich mir da kommen lassen und meine damit meinen neuen Sonnenschirm.

Farblich ist er so, wie ich ihn mir vorstellte, nur das Material ist allerbilligstes Plastik und ganz sicher nicht so, wie so ein Schirm beschaffen sein sollte.

Wäre ich nicht so entsetztlich schlapp und immer noch stark hustengeplagt (ich stehe F. an Atemnot tatsächlich kaum nach), würde ich ihn zurückschicken, so aber ist es mir zu viel Aufwand und ich benügte mich damit, so lange er eben hält.

Immerhin gelang es mir gestern aber, den neuen Schlauch an den Sauerstofftank zu fummeln, und so konnten wir nach drei Wochen die erste Nacht im eigenen Bett verbringen.

Eine Wohltat, nicht mehr das halbe Wohnzummer umbauen zu müssen, auch wenn ich dafür nun x-mal die Hühnerleiter klettern muss, bis ich F. mitsamt seinem Kabelgedöns und alles andere wohlbehalten oben weiß.

Mit Rex ging es ohne Schwierigkeiten, kein Verheddern, somit wäre ein Problem also mal gelöst.

Und die Nr. 2 auch, denn ich habe es heute früh in zwei Etappen geschafft, mich um den "Rasen" zu kümmern, was mich dank der Höhe sehr viel Kraft kostete und den Akku auch, den musste ich zwischendurch nachladen, was noch nie der Fall war.

Nun komme ich grad aus der Wanne, hätte F. gerne auch mal in selbiger gesehen, aber ... er traut sich nicht, will sich lieber wieder so notdürftig waschen. 

Und schon muss ich wieder springen und schauen, ob er klarkommt, und außerdem muss ich noch den nächsten Auffülltermin für den Sauerstoff abklären. Die hatten mir den 9.5. genannt, aber ich glaube nicht, dass die am Feiertag kommen, oder?


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Sonntag, 5. Mai 2024

Mehr als kniehoch ...

 stehen Gras und Unkraut inzwischen im Garten, kein Wunder, hänge ich doch sechs Wochen hinterher mit allem und natürlich ist es inzwischen unmöglich, auch nur einen Fuß ins Grün zu setzen, denn man erkennt ja nicht mehr, wo Bubis Tretminen lauern.

Für gestern war eigentlich Regen angesagt, aber nachdem es auch am frühen Nachmittag noch trocken war, beschloss ich, trotz aller Hektik den Akku des Trimmers aufzuladen, vielleicht würde ich ja später noch die Zeit fürs Mähen finden.

Hier ging es zu wie im Taubenschlag, ich unterwegs oder mit irgendwelchen Dingen beschäftigt und dazwischen immer das Warten auf die Paketboten, die im Laufe des Tages nach dem Sauerstoffmessgerät auch noch den Fuß des noch ausstehenden neuen Sonnenschirmes sowie den 15-Meter-Schlauch brachten. 

Letzteren habe ich nur mal provisorisch ausprobiert und denke, er müsste bis zum Bett reichen, ohne dass man den schweren Tank im Erdgeschoss verschieben muss, schwierig wird es nur mit Rex, der auf der Treppe weder über den Schlauch stolpern noch ihn versehentlich beschädigen sollte.

Wieder ein Punkt, den ich auf meiner Fragenliste für den Lungen-Doc notiert habe:

Sollte F. das leichtere Mobilgerät bekommen, für wie viele Stunden ist das dann aufladbar? Reicht das womöglich für die ganze Nacht und das Treppengedöns würde damit überflüssig?

So viel läpperte sich gestern wieder zusammen, zumal ich ja auch um F. im Moment wie um einen Pascha herumspringen muss.

Teetasse leer? Eulääh springt, damit der arme Kerl nicht mit Schlauch in die Küche marschieren muss, so geht es für jeden Furz und wenn er den Sauerstoff mal weglässt (was ich auch noch klären muss, wie viel und wie lange überhaupt gut ist), dann muss ich auch springen, um den Schalter am Gerät zu drehen, denn die Skala ist recht doof angebracht und lässt sich ohne Taschenlampe und Lupe kaum erkennen, was für F. schon wieder zu viel Gefummele ist ... 🙄

Viel zu spät merkte ich, dass ich den Akku nicht richtig ins Ladegerät gesteckt hatte, das Scheißding lud gar nicht auf, so wie es uns von Anfang an Probleme machte, weil einer allein ihn gar nicht wieder herausziehen kann, denn wenn er mal einrastet, dann so fest, dass er sich ohne körperliche Gewalt nicht mehr lösen lässt.

An sich wollte ich das damals gleich reklamieren, F. war dagegen, warum auch immer, also muss man nun mit diesem halbgaren Mist irgendwie klarkommen und Fakt war, nun war es zu spät, um noch mähen zu können, denn inzwischen waren die angekündigten schwarzen Wolken heran und bald darauf begann es für Stunden heftig zu regnen, so dass ans Mähen vorläufig nicht zu denken ist.

Ärgerlich, denn ich mag es ja gar nicht, wenn mich unerledigte Dinge so vorwurfsvoll anglotzen, obwohl sie längst erledigt sein könnten ... 😥

Heute muss ich mich Papierkram widmen und werde nebenher weiter über das Wort "Freund" nachdenken, das ich irgendwie immer weniger benutzen mag.

Wie aber soll ich Menschen wie z.B. meine alte "Freundin" aus Stuttgarter Zeiten dann bezeichnen?

"Bekannte" trifft es nicht, dazu haben wir viel zu viel miteinander erlebt, waren Kolleginnen, wohnten Tür an Tür, wissen sehr viel übereinander. (Bekannte sind eher Menschen, die ich auf der Straße treffe, mit denen man mal zwei Worte wechselt, aber sonst kaum Berührungspunkte hat.)

So sehr ich den links-grünen Gesinnungsdruck ablehne, der uns eine mutwillig verbogene und verkomplizierte Sprache diktieren will, in diesem Falle denke ich tatsächlich darüber nach, ob ich  in meinen Wortschatz nicht den Ausdrck "Befreundete" aufnehmen sollte, denn irgendwie trifft das ziemlich die Lücke, die sich für mich auf einmal sprachlich auftut.

Die Wenigen, die ich bisher als "Freund/Freundin" bezeichnete, wären damit sicher treffender beschrieben, entweder also von jetzt an in Anführungszeichen, ... Befreundete oder ... hihi, ich drücke mich auch weiter so aus wie bisher und denke mir meinen Teil dazu. 😁 

Das allerdings jedes Mal und gründlich, denn so leicht wie einst wird mir der Ausdruck sicher nie mehr über die Lippen gehen ...

Schade, dass ich gestern Abend so k.o. war, dass ich irgendwann bei "Denn sie wissen nicht, was passiert" einpennte, denn an sich hatte ich mich sehr auf die Sendung gefreut, weil es dabei immer viel zu lachen gibt, aber da hat die Natur ihr Recht gefordert, kann man nix machen, und nun flugs hinein in die Aufgaben, die heute erledigt werden wollen.

Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉


Samstag, 4. Mai 2024

Es wird nicht ruhiger

 Nachdem gestern beim Einkaufen so ziemlich alles schieflief, musste ich heute früh noch mal los, das Ergebnis auch nicht wirklich befriedigend, so dass ich umplanen musste, nun aber F. übers Wochenende gut versorgt bekomme.

Daheim ist großer Päckcheneintrudeltag, das hoffe ich zumindest.

F. hat sich einen Pulsoximeter bestellt, so dass wir nun seine Sauerstoffsättigung immer im Auge behalten können, außerdem könnte mein Sonnenschirm ankommen. Klingt im Moment überflüssig, zumal es wieder kalt geworden ist, aber ... F. muss unbedingt an die Luft und sollte die Sonne unvermittelt wieder knallen, ist Schutz dringend angesagt, von daher war es nötig.

Außerdem warten wir auf den 15-m-Schlauch, der sich ebenfalls auf dem Postweg befinden müsste.

Was gerade schon ankam, ist die Rechnung für die Krankenhauszuzahlung, stattliche 170 Euro, die wir gleich überweisen werden, bevor ich dann noch an die Tagegeldversicherung schreiben muss, die wir zum Glück seit unendlichen Zeiten haben.

Als ich eben unterwegs war, kam ich an dem vorbei, was ich in den sozialen Medien schon entdeckt hatte und was leider für meine Busplagereien genau zwei Tage zu spät kam.

Es geht um diese etwas weiter entfernte Haltestelle, die ich ja meistens sicherheitshalber aufsuchte für den Fall, dass die eine Linie mal wieder ausfiele - wie oft hatte ich gemeckert, dass es dort keinerlei Sitzmöglichkeiten gibt und man völlig ungeschützt vor Wind und Wetter direkt an der Straße steht.

Wobei mir aber klar war, dass es dort im Grunde unmöglich ist, ein Wartehäuschen aufzustellen, denn man kann es den Anwohnern ja nicht direkt vor die Fenster packen.

Nun haben sich pfiffige Köpfe diese Lösung ersonnen:


Auf den ersten Blick meint man, die Schildbürger hätten zugeschlagen. Wo gibts denn so was, ein Warteshäuschen, das mit dem Rücken zur Straße, also falsch herum steht?

Auf den zweiten wird aber ersichtlich, dass es anders tatsächlich nicht gegangen wäre, und ich finde das eine ganz vortreffliche Lösung, denn das oft sehr lange Herumstehen an dieser Stelle war wirklich sehr unangenehm.

Und dann gab es gestern Abend noch eine große Überraschung.

A., also die türkische, fragte über WhatsApp an, ob ich daheim sei, sie wolle etwas abgeben.

Einen Moment später war sie da, zu Fuß und mit beiden Kindern. 

Leider konnte ich sie wegen Rex nicht ins Haus bitten, also ging ich hinaus zu ihnen, bekam von den Kindern jeweils einen Blumenstrauß überreicht, das Töchterlein hatte dazu noch eine Gute-Besserungs-Karte gestaltet und die liebe A. drückte mir eine ganze Schale mit selbstgemachten Leckereien in die Hand.



Es war das erste Drückerchen, das ich seit jenem schrecklichen Sonntag bekam, und neben allem anderen tat mir das ungeheuer gut, vor allem auch, als A. mir eindringlich ans Herz legte, mich jederzeit zu melden, wenn sie mir irgenwie helfen könnten, egal ob tags oder auch nachts ...

Was sind das für liebe Menschen ... 🥰

Noch nicht einmal anderthalb Jahre kennen wir uns, nur ein bisschen beim Deutschlernen wollte ich helfen und dann sind wir uns trotz aller Sprachschwierigkeiten so nahe gekommen, dass ich über Ausdrücke wie Freund/Freundin/Freundschaft noch einmal intensiv nachdenken werde, auch wenn ich damit immer schon sehr vorsichtig umging.

Fakt ist, von denen, die ich bisher so bezeichnet hätte (inkl. Familie) kam so gut wie nichts, und damit meine ich jetzt nicht Blumen, Gebackenes oder auch Hilfe (ich komme ja alleine klar, toitoitoi), sondern ganz einfach das Nachfragen, die Wärme, die ich von diesen guten Seelen immer wieder empfange und die mir grad gestern wirklich ungeheuer gut tat. 

Die Krux ist, dass ich mir den Virus vermutlich an dem Tag eingefangen hatte, als die Kinder daheim waren, auch noch Besuch hatten und wir mittendrin lernten.

Wir werden in Zukunft sehr aufpassen müssen, dass ich nicht hingehe, wenn vor allem der Kleine zu Hause ist, der ja ständig kränkelt. 

(Ich kenne das noch sehr gut aus der Zeit, in der meine Nichten noch so klein waren. Ruckzuck hatten wir uns mit irgendwas aus dem Kindergarten angesteckt, nur damals war das noch nicht so gefährlich für uns.)

Und nun muss ich die englische Gebrauchsanleitung des Pulsoximeters studieren ...


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

Freitag, 3. Mai 2024

Eine ordentliche Plackerei ...

 ... war es gestern Morgen mit der Hecke.

Früher hätte ich darüber gelacht, aber auch ich selbst bekomme dank des hartnäckigen Hustens nicht gut Luft und dank meiner Wackelbeine (im Sommer muss ich mal sehen, ob man dagegen nichts tun kann) traute ich mich eh nicht auf die Leiter, sondern schnitt nur, so weit ich mit der Heckenschere hochreichen konnte, und das eh nur von außen, denn von innen ist es mir im Moment piepegal, wie das aussieht.

Erschwerend kommt hinzu, dass das neue Gartentor ja immer noch nicht installiert ist und ich Arbeitswerkzeuge sowie die gefüllten Abfallsäcke mühsam über die Notverrammelung wuchten muss.

Sonst konnte mir F. dabei zumindest insofern helfen, alsdass er von innen etwas annahm oder herüberreichte, nun musste ich auch das allein machen, also quälte ich mich ziemlich durch, schnitt überkopf und gebückt, kehrte, sammelte auf, packte in Säcke, rupfte Unkraut aus den Bürgersteigritzen usw. ...

Dann tauchte M. auf, der Nachbar von schräg gegenüber, frischer Frührentner und seinen Yorkie an der Leine führend.

Der Buschfunk funktioniert hier reibungslos, also wusste auch er Bescheid und war nun dementsprechend schnell heran - auf Neuigkeiten sind se ja alle immer scharf. 😁

Etwas ächzend erhob ich mich, brachte meinen Rücken in eine gerade Postition, stand Rede und Antwort, hörte mir vor allem auch an, wie es seiner Lebensgefährtin gesundheitlich geht, dann merkte ich aber, dass meine Beine zunehmend zu wackeln begannen, denn Stehen mögen sie gar nicht, also sagte ich ihm, dass ich nun weiternachen müsse und, hihi so ganz tief in mir drin schlummerte ein winziges Fünkchen Hoffnung, dass er vielleicht sagen würde, boah, du hast da noch derartige Berge liegen, weißte was, ich bringe schnell den Hund nach Hause und komme dir eben helfen.

Was natürlich nicht geschah, aber noch vor wenigen Jahren vermutlich ganz anders ausgesehen hätte.

So lange die Partyhütte in Betrieb war, trafen wir uns alle dort regelmäßig und man half sich gegenseitig. Sah F. z.B. vom Küchenfenster aus, dass gegenüber jemand viel von seinem Hänger lud, sprang er hinaus, packte eben mit an und andersherum lief es genauso.

Dann trennte sich U. von ihrem Mann, alles begann zu zerbrechen und schon ist sie dahin, diese einst so tolle Nachbarschaft mit all der gegenseitigen Hilfsbereitschaft.

Natürlich bekam ich meinen Mist auch alleine fertig, war gottfroh, als ich den letzten der schweren Säcke übers nicht vorhandene Tor gewuchtet hatte, und dann ging es drin im Haus weiter, wo ich wieder bis zum Abend ununterbrochen beschäftigt war, ohne dass wirklich große Dinge dabei gewesen wären. Lauter Kleinkram, aber eben zeitraubend ...

Unter anderem hatte ich einen vergnüglichen Mailwechsel mit der Sauerstofffrau, die bereits dafür sorgte, dass nun ein 15 Meter langer Schlauch unterwegs zu uns sein dürfte - ein weiteres Stück Freiheit für F., und auch für mich, wie ich hoffe.

Später wurde das noch ausstehende Medikament geliefert und unter reichlich Kopfzerbrechen stellte ich F. dann seine Pillenbox für die nächste Woche zusammen.

An sich kein Hexenwerk, aber etwas kompliziert wurde es durch das Kortison, mit dem man im KH anfing und das nun langsam verringert werden soll.

Vom KH hatte man ihm Pillen bis einschließlich heute mitgegeben, was für den Hausarzt aber offenbar aus den Unterlagen nicht ersichtlich war und so schrieb er mir den Medikationsplan ab Mittwoch, was ich nun um drei Tage verschob, weil ich denke, erst sollten die Tabletten vom KH weitergenommen werden.

Natürlich habe ich sämtliche Beipackzettel studiert und merkte dann auch noch, dass ich in der Hektik vom Dienstag vergessen hatte, die normalen Medis nachzuordern, also erledigte ich das über den AB und hoffe, dass ich sie gleich auf dem Weg zum Einkaufen in der Apotheke abholen kann.

(Schon eine tolle Sache, diese E-Rezepte ...)

Dann machte ich mich daran, sämtliche Unterlangen abzuscannen - einen Ordner rund ums Krankenhaus hatte ich eh von Anfang an angelegt, darin nicht nur Unterlagen, sondern auch alle Fotos und die Videos, die ich jeden Tag für F.s Schwester drehte, so dass nun alles wohlsortiert und beisammen ist.

Und so geht es gerade immer weiter, an dies muss ich denken, an das und ständig erweitere ich den Zettel auf dem Küchentisch, auf dem ich mir notiere, was ich am Dienstag mit dem Lungen-Doc alles besprechen will. 

Immerhin klappt es nun aber mit dem Schlafen auf dem Sofa ganz gut.

Schwierig macht es der Umstand, dass das Wohnzimmer recht klein ist, denn wenn ich TV-Sessel und Tisch weggeschoben habe, bleibt nicht mehr wirklich viel Platz, noch laufen zu können, und dann muss ich erst F. auf seinen Teil der Liegefläche verfrachten, bevor ich mich ans Ausziehen machen kann, denn er soll sich ja nicht anstrengen und krabbeln müssen ... 🙄

Hihi, und dann wurde es gestern noch einmal enger, denn die Gewitter zogen sich ja über Stunden hin, was unser Bübchen gar nicht erfreute.

So dicht wie möglich wollte er bei uns sein, und das hieß dann, hatte ich den Tisch ein Stück verschoben, lag er sofort mit mindestens einem Körperteil darunter, so dass ich ihn ständig hoch und zur Seite scheuchen musste und immer Gefahr lief, nun wirklich überhaupt kein Fleckchen mehr zu finden, wo ich selber noch sicher hintreten könnte, ohne mir bei den Umbaumaßnahmen die Haxn zu brechen ... 

Na ja, die Nacht ist vorbei, die Gewitter fürs Erste auch, aber es regnet weiter, also werde ich gleich wohl wieder auf die Mütze kriegen.

Man gönnt sich ja sonst nix und wer weiß, vielleicht ist so ein Regen ja auch gut für den Haarwuchs? 😁


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉