Montag, 25. Dezember 2023

Gerade entdeckte ich ...

 ... in einem sozialen Netzwerk ein Foto der kleinen Kirche im Dörfli meiner Kindheit.

Der Sohn unseres Nachbarbauern, mit dem ich bis heute in Kontakt stehe, hat es gestern Abend aufgenommen, das alte Gemäuer stimmungsvoll beleuchtet und neben dem glitzernden Tannenbaum sieht man sogar das Denkmal, auf dem die Kriegstoten verewigt sind, unter anderem auch der kleine Sohn von Großonkel und -tante.

Mit einem Schlag war es da, das innige Gefühl der Vertrautheit, das Wissen, wie sehr ich dort einst dazugehörte, und wieder war sie da, diese Wärme, die ich stets empfand, wenn mich das Dorf mit all seinen Bewohnern so herzlich aufnahm - mein persönliches kleines "Bullerbü", mein Zufluchtsort vor der Angst, die ich daheim meistens vor den Launen meiner Mutter haben musste, mit denen sie ja unser aller Leben dominierte.

Schön fand ich das, bedankte mich sogleich für das wunderbare Bild, wünschte Frohe Weihnachten und schon entspann sich ein munterer kleiner Austausch. 🥰

Gestern Abend, nun ja, wie geplant machten wir halt das Beste daraus und nachdem unsere Bäuche gefüllt waren, hatte F. reichlich zu tun, bis er alles ausgepackt hatte, was ihm das Christkind (das sogar mit dem Glöckchen läutete 😀) unter den Baum gepackt hatte:

Mit diesem Fußwärmer wurde es recht spaßig, denn immer wenn F. darin die Füße anhebt, nickt das Tier einem freulich zu und grinst 😂:


 

Heimlich hatte ich gehofft, F. würde sich für den weiteren Verlauf zu einem Spieleabend überreden lassen, was aber nicht der Fall war, also kam dann tatsächlich das, was seit 2007 (das letzte normale Weihnachtsjahr, da mein Papa noch lebte) unvermeidlich zu sein scheint, nämlich der Fernseher.

Für "Das ewige Lied" hatten wir uns entschieden und waren uns beide sicher, dass wir schon einen älteren Schwarz/weiß-Film sahen, in dem die Entstehung von "Stille Nacht, heilige Nacht" eindrücklicher thematisiert wurde, nur konnte ich leider bisher dazu nichts herausfinden im Internet.

Anschließend dann noch rübergeschaltet zur "Feuerzangenbowle", eine gute Idee, denn so oft wir diesen Film auch schon gesehen haben so können wir uns doch jedes Mal aufs Neue köstlichst darüber amüsieren.

Damit war es dann geschafft, den Abend herumbekommen, mehr darf man sicher nicht erwarten davon, wenn man es nicht auf die Reihe bekam, sich eine eigene Familie aufzubauen - kein Grund zum Jammern, aber auch keiner zum Jubeln, ein Abend halt, abgesehen von den Geschenken für F. einer wie jeder andere und jut is ... 😉

Heute Morgen fiel es mir dann auf, wie still es hier geworden ist, zumindest in Bezug auf Kirchenglocken.

Früher hörte ich vom Garten aus  je nach Windrichtung oftmals mehrere gleichzeitig läuten, aber eine Kirche nach der anderen wird dichtgemacht, Moscheen haben leider keine Glocken, also läutet nun gar nix mehr, irgenwie passend zur neuen Weihnachtsdunkelheit.

Schon seit Jahren beobachte ich, wie es immer weniger wird an den Fenstern, aber so heftig wie jetzt war es noch nie, tatsächlich ist unser Haus inzwischen das einzige in der ganzen Straße, wo es noch leuchtet, auch auf meinen Wegen durch den Ort sehe ich so gut wie nichts mehr und selbst am Heim nebenan hat man nun auch noch auf die kleinen Lichterbögen an den Treppenhausfenstern verzichtet. 🙁

Fast schade, denn wo Petrus ja nichts anderes mehr kann als Regen, hätten sich die Lichter sicher in den vielen Pfützen besser denn je gespiegelt .. 😅

Und dann war da noch mein kleiner Guschtl heute früh.

Schon seit mehreren Tagen hatte ich ihn nicht mehr gesehen, war ein wenig in Sorge, denn er ist mir doch sehr ans Herz gewachsen, zumal ich mir mit ihm ja auch ein Bindeglied zu meiner Mutter zurechtgebastelt habe.

Sie hatte einst ihren "August", der sie etliche Jahre lang täglich besuchte, und weil mich "mein" Amselmännchen so sehr daran erinnert, bekam es von mir halt den Namen "Guschtl" verpasst - vielleicht biste ja ein Urururenkel vom August, hatte ich ihm erklärt. 😁

Heute früh, es war noch nicht einmal richtig hell, was es aber eh seit Tagen gar nicht mehr wird, war er auf einmal wieder da, pickte munter auf dem Rasen herum.

"Ja, guten Morgen, Guschtl", sagte ich zu ihm, ziemlich laut sogar in meinem Überschwang, "da biste ja endlich wieder. Kommst du von der Mimi und sollst mir frohe Weihnachten wünschen? Dann sag ihr mal, dass es mir fehlt, wie es einst war ..."

Und dann weiter: "Bleib mal bitte noch nen Moment, ich hol nur mal schnell das Handy, nicht abhauen, hörst du ...?"

(Der Bursche ist so niedlich, immer wenn ich mit ihm rede, hebt er das Köpfchen, so als würde er mir tatsächlich zuhören, und hüpft dann immer weiter auf mich zu, bis oft nur noch anderthalb Meter zwischen uns liegen.)

Flitzte los, kam zurück und sah schon von Weitem dick und groß Rex in der Hintertür stehen.

Verdammt, ganz sicher hatte er damit den Guschtl verjagt ...

Nö, hatte er nicht, der kleine Federkerl hatte brav ausgeharrt, auch wenn er Rex nun verächtlich sein Hinterteil zeigte: 


Das freute mich doch sehr und wenn ich mal durchzähle, dann stelle ich fest, dass inzwischen mehr Tiere als Menschen mein Leben täglich begleiten - fein, dass es sie gibt. 🥰


Habt einen schönen ersten Weihnachtstag und ... bleibt bitte gesund! 😉


6 Kommentare:

  1. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    In sein eigenes "Bullerbü" zu fliehen, das brauchen wir Menschen wohl von Zeit zu Zeit alle. Wobei das "Bullerbü" für jeden wohl etwas anderes ist.

    Die Fußwärmer für "F" sind der Hit.
    Die schauen wirklich freundlich und spaßig aus, wenn sie dann noch ihren Zweck erfüllen, wunderbar.

    Zum Film:
    Es gibt eine Schwarz weis Version von 1967 und sogar eine von 1933, Filme die sich um die Entstehung von "Stille Nacht" drehen.

    Bei uns nimmt der Trend wieder zu, wir haben hier Ecken im Ort, da sind von Weihnachtslichten bis zum beleuchteten Rentier alles vorhanden.

    Ob Hund oder Vogel, dem Charme der "Rex-Mama" kann sich einfach kein Tier entziehen. :)




    Liebe - Entdecker - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Danke für die Info, lieber lifeminder, da brauche ich nicht weiter zu suchen, werde aber irgendwann mal schauen, ob es die älteren Versionen womöglich in einer der Mediatheken gibt.
      Schön, wenn es bei euch noch solch weihnachtliche Ecken gibt. Vermutlich gibt es das hier auch noch irgendwo, je nach Bevölkerungsstruktur der Statdteile, aber da ich hier kaum mal herauskomme, kann ich halt nur von dem reden, was ich sehe, und das ist halt ... nichts. 😅

      Der Fußsack war übrigens ein Volltreffer - F. hat schon wieder seine Füße drinstecken und offenbar ist das wirklich schön warm so. 😊

      Liebe Entdecker-Grüße zurück! 😉

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    2. Nachtrag: Der Film von 1933 heißt: "Das unsterbliche Lied" und der von 1967: "The Legend of Silend Night"


      Liebe - ruhige Nacht - Grüße
      Vom lifeminder

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    3. Danke, vermutlich war es der ganz alte, den wir schon einmal gesehen haben, zumindest liest er sich bei Wiki nach sehr viel mehr Gefühl, als es diese neue Version transportiert.
      Der Film war nicht schlecht, sogar ziemlich gut besetzt, aber irgendwie fehlt den dargestellten Personen das Fleisch auf den Rippen und zumindest mir gelang es nicht wirklich, mit einer von ihnen innerlich mitzugehen.

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  2. Boah, das ist eine Erinnerung an frühere Zeiten, lienbe rex-mama, als vor der Bescherung das Christkind eine Glocke läutete, die weiße Schiebetüre geöffnet wurde, der Christbaum mit echten Kerzen, die angezündet waren, uns anstrahlte. ich habe nun in meinem Bekanntenkreis Jemanden die genau wie du sich um herrenlose Hunde in Spanien kümmert.

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    1. Aber ja, mein Lieber, genauso musste es sein und sogar eine Schiebetür gab es auch bei uns. :-)
      Das mit deiner neuen Bekannten klingt ja spannend. Hat sie selber einen Auslandshund adoptiert, hilft sie bei der Vermittlung oder wie genau bringt sie sich da ein?

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