Dienstag, 24. Oktober 2023

Tippelgeschichten

 Jo, tippeln musste ich gestern reichlich und dem ausgiebigen Gassigang am Morgen folgte eine große Einkaufsrunde.

Dabei traf ich einen Nachbarn, mit dem ein längeres Pläuschchen fällig war. Er beklagte, wie sehr doch die einstige Partyhütte fehlt, in der wir uns alle so häufg trafen, manchmal zu geplanten Feiern, mitunter aber auch ganz spontan.

Wirklich traurig, welche Entwicklung durch U.s Trennung von ihrem Mann in Gang gesetzt wurde, der Zusammenhalt beginnt zu schwinden, weil man sich schlicht kaum noch sieht und schon gar nicht mehr austauscht.

Es ist gar nicht so lange her, da hörte ich so manchen sagen, hier bringe ihn keine Macht der Welt mehr weg, weil die Gemeinschaft mit Gold nicht aufzuwiegen wäre, genau dieser Magnet fehlt nun und schon mehrere Parteien sind weggezogen.

Die neuen Hausbesitzer sind bis jetzt durch die Bank strenggläubige Muslime, die Frauen noch aufwändiger verpackt als A. und auch wenn ich bisher noch mit keinem von ihnen ein Wort wechselte, kann ich wohl ausschließen, dass sich mit ihnen eine vergleichbare Gemeinschaft entwickeln könnte.

Sie kommen aus unterschiedlichen Ländern und von M. und A. weiß ich ja, wie sehr man sich da oft misstrauisch beäugt oder sogar aufeinander herabsieht, schon von daher dürfte es schwierig werden und hinzu kommen die etwas lockereren Sitten, wie sie in der Hütte gepflegt wurden.

Da floss immer reichlich Alkohol, mich hat das nie gestört, obwohl ich ja schon seit Langem selber gar keinen mehr trinke, aber für A. und M wäre es ein No-Go, von den Bekleidungssitten rund um den Pool mal abgesehen.

Ich glaube, das Schwierige ist, wenn althergebrachte, aus der Heimat mitgebrachte Traditionen eng mit Religion verknüpft sind, denn diese macht ein Aufweichen bzw. Annähern an freiheitlichere Sitten fast unmöglich.

Meine Freundin in Süddeutschland erzählte kürzlich von ihrer mehr oder weniger aus dem Ärmel geschüttelten Einweihungsfeier. Außer der jungen Hausbesitzerfamilie wohnt noch ein mittelaltes türkisches Ehepaar im Haus, ER spricht wohl kaum Deutsch, aber SIE ist unverschleiert und beide hatten kein Problem damit, gemeinsam mit den anderen Wein zu trinken - eine völlig andere Situation als bei uns, was vielleicht auch mit den sich wandelnden Mehrheitsverhältnissen zusammenhängen mag, die dort auf dem Land noch ganz anders sind.

Aber zurück zu M., meinem Nachbarn, der nicht nur das Auseinanderbrechen der Gemeinschaft beklagte, sondern wie wir durch EU und Grüne finanziell und überhaupt in die Bredouille geraten ist.

Genau wie wir und so viele andere Hausbesitzer ist er völlig ratlos, wie es mit dem Heizen weitergehen soll, wie und was, keine Ahnung, nur eines ist klar, es wird sehr, sehr teuer und besonders in reiferem Alter ist das erschütternd, weil man ja nicht mehr die Chance hat, mal eben Kredite aufzunehmen, alles komplett umzubauen, um es dann in den folgenden Jahrzehnten in Ruhe abzubezahlen. 😣

Nachmittags ging das Getippele dann weiter, denn sage und schreibe 14x musste ich zwischen Küchenherd und Bad hin und herflitzen, bis ich die Wanne so voll hatte, dass auch F. hineinsteigen mochte.

Stück für Stück geht das, zunächst muss vier Mal der Wasserkocher ran, bis auch das Wasser in drei Töpfen heiß ist.

Interessant dabei finde ich, dass die Töpfe ganz unterschiedliche Größen haben und die Herdplatten ja auch, trotzdem fangen sie fast zeitgleich an zu kochen.

Für mich selbst reicht das Bad nach dieser ersten Welle so weit, dass ich mich hineinlegen und - wenn ich mich stark auf die linke und rechte Seite drehe und noch mit der Hand benetze - einigermaßen reinigen kann inkl. Haarwäsche, auch wenn diese dann leider mit einem eiskalten Wasserstrahl abgeschlossen wird, doch bei F. ist da kein Denken dran, er braucht mindestens die gleiche Wasserladung noch mal zusätzlich, also renne und renne ich, bis ich am Ende zumindest nicht mehr über Kälte in den Knochen klagen kann. 😅

Gleich werde ich ihn zum Arzt begleiten, denn ich vermute, dass heute ein Gespräch anstehen dürfte, auch darüber, ob er weiter im Prädiabetes-Programm bleiben muss.

Und dann schaun mer mal, wie es heute weitergeht ...


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

8 Kommentare:

  1. Tja, solche Scheidungen sind nix Gutes wie ich selbst erfahren habe. Doch andererseits erforderlich, um selbst nicht unter zu gehen. Politik wird schon lange nicht für das Volk gemacht, sondern für irgendwelche Eliten, die dabei Geld verdienen. Das war bei der Seuche so, das ist beim sogenannten Klimawandel genau so. Da fällt mir ein: Ab 60 Fahrtüchtigkeit nachweisen, aber bis 67 arbeiten. Genau mein Humor !!!!

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  2. Lach, lieber Helmut, genau diesen Satz habe ich auch schon in sozialen Netzwerken geteilt, denn es ist wirklich an Absurdität kaum noch zu überbieten, genau wie übrigens der Umstand, dass eine gewisse politische Richtung andersherum zu gern das Wahlalter auf 16 absenken möchte, die Jugendlichen also für reif genug hält für richtungsweisendes Mitbestimmen, während sie allerdings für das, was sie verbocken, nur begrenzt einstehen müssen.

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  3. Liebe Rex-Mama, da bin ganz deiner Meinung !!!! Hab einen guten Tag

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  4. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Unsere Regierung hat ihre Fehler. Insgesamt finde ich, ist das dennoch im Gegensatz, zu dem, was man um uns herum so wahrnimmt, okay. Natürlich muss man an Stellschrauben drehen. - Aber das wird schon. ... am stärksten war Deutschland immer, wenn es mit dem Rücken zur Wand stand.

    Dinge wie das Wirtschaftswunder etc. wären nicht möglich gewesen. Irgendwie und hoffentlich schnell finden wir auch dieser Krise wieder heraus. - Natürlich müssen wir im Momente uns viel zu sehr einsparen und Menschen, die ihr Lebenslang gearbeitet haben, sollte deutlich mehr im Geldbeutel haben. So könnte ich stundenlang weiter machen. ... dennoch bin ich optimistisch, was die Zukunft angeht. Für uns alle!

    Ich bin ja Duscher und kein Bader.
    Mein letztes Bad muss Jahrzehnte her sein? - Obwohl ich eine Badewanne im Badezimmer zur Verfügung hätte.

    Toll, dass ihr das so miteinander und füreinander managt
    Ich drücke so sehr Euch speziell die Daumen, dass da im Dezember in Sachen Wärme entscheidendes passiert.

    Du hast auch komplett recht, was Du sagst über das Bröckeln von Freundschaften. Sieht man sich erstmal nicht mehr, hat keinen regelmäßigen Kontakt, wird das weniger. ... und weniger irgendwann ist man füreinander nichts mehr als eine schöne Erinnerung.

    Ich wünsche Euch sehr, dass neue Kontakte oder die alten verstärkt wieder in Euer Leben treten.

    Oh, da fällt mir ein, was ist denn eigentlich aus Bailey geworden, gibts diesen Hund noch? - Kam mir gestern so in den Sinn? ...



    Liebe - auf ein noch weiterhin langes Bloglesen - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Ich fürchte, lieber lifeminder, das Deutschland von heute kann man in keinster Weise mehr mit dem aus Zeiten des Wirtschaftswunders vergleichen, in denen übrigens die ersten Weichen gestellt wurden für die starke Zuwanderung aus anderen Kulturen.
      Heute muss man es wohl als "Vielvölkerstaat" bezeichnen, wir sitzen auf einer tickenden sozialen Bombe, denn die Interessen der diversen Gruppierungen lassen sich kaum noch unter einen Hut bringen und immer weiter strömen die Menschen aus dem Ausland in großer Zahl hinein in unser Sozialsystem, während die Wirtschaft in eine Rezession geschubst wurde und Kommunen, Kindergärten, Schulen, Wohnungswirtschaft und Ämter mit der Überbelastung nicht mehr klarkommen.
      Wenn dann noch Ideologen statt Pragmatiker das Sagen haben, zudem noch in vielem abhängig von der EU, dann ist das leider ein gefundenes Fressen für die AfD und es weiß ja auch noch keiner, wie es mit der Ukraine und dem Nahen Osten weitergeht - beides könnte uns noch weit größere Migrationswellen bescheren und dann sind wir ganz am Ende.
      Tatsächlich sehe ich im Moment unter unseren Politikern, egal, welcher Partei angehörig keinen einzigen, dem ich es zutrauen würde, den völlig verfahrenen Karren wieder flottzumachen.
      Bei Freundschaften ist immer die Frage, worauf sie beruhen bzw. was darin überhaupt das Verbindende ist.
      In unserer Umgebung war das eben die räumliche Nähe, die Nachbarschaft, die ganz unterschiedliche Leute miteinander verband.
      Ziehen sie aber weg, ist genau dieses Verbindende nicht mehr da und so löst sich das dann auf.
      Das Schöne war ja, dass man viele um sich herum wusste, die auch im Notfall mal dagewesen wären, das geht nun mehr und mehr flöten und lässt sich durch die, die nachziehen, nicht ersetzen.
      Wobei ich dann wieder beim Vielvölkerstaat wäre, dessen Gruppierungen parallel zueinander statt miteinander leben.

      Bailey lebt nicht mehr, es dürfte ca. ein Dreivierteljahr her sein, dass wir uns alle ein letztes Mal in der Partyhütte versammelten, um sie dann auf dem großen Grundstück zu beerdigen.
      Als Ersatz hatte sich U.s Ex dann ja diesen Spencer zugelegt, den er inzwischen aber nicht mehr hat, denn allein ist er gar nicht in der Lage, einen so großen Hund in den Griff zu bekommen. :-(

      Liebe "Aber ja, wir wollen noch sehr lange gegenseitig unsere Blogs lesen"-Grüße zurück! 😊

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    2. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

      Stimmt, das mit Spencer hatte ich vergessen. Ich erinnere mich wieder. Danke!

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  5. Gestern waren bei uns in den Radiogeschichten Auszüge eines neuen Romans zu hören: "Dschinns" von Fatma Aydemir, indem die deutsche Autorin die Gastarbeiterstory vom anderen Ende her aufrollt - wir haben diese Woche den Schwerpunkt "100 Jahre Republik Türkei".
    Ich finde es sehr gut geschrieben und werde sehen, ob ich es in der Bücherei aufgabeln kann.
    Lieben Gruß

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    1. Hat man sich diesen Schwerpunkt beim Sender gesetzt oder gilt er für ganz Österreich?
      Als Kind hörte ich gelegentlich von anderen, dass die Väter auf Montage waren und nur ab und zu nach Hause kamen.
      Vermutlich hatte man sich das mit den Gastarbeitern ähnlich gedacht, doch dann lief es halt anders?

      Viel Glück mit dem Buch und lieben Gruß zurück!

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