Mittwoch, 12. Juli 2023

Tzäääää...

 "Gerade merke ich, dass es auch hier bei Blogspot eine Begrenzung für die Länge von Kommentaren gibt, auch wenn man deutlich mehr Platz hat als bei myblog.de

Diese Antwort auf den letzten Kommentar von gestern konnte ich jedenfalls wegen Überlänge nicht abschicken, deshalb nun hier:

Das ging mir ja genauso, lieber lifeminder, war ich doch am Anfang höchst skeptisch, als mir klar wurde, dass diese Familie ihren Glauben recht streng auslebt.
Gleich bei unserem ersten Treffen fragte mich M., ob ich für meine Hilfe etwas würde haben wollen, also Bezahlung.
Ich verneinte, merkte, wie er stutzte, und denke immer wieder daran zurück, wenn er ab und zu fast staunend feststellt, dass es überall "gute oder eben auch schlechte Menschen" gäbe, völlig unabhängig von ihrer Religion. (Was ihm von Haus aus offenbar ein ganz fremder Gedanke war.)
Ich denke, es ist ziemlich wichtig, was wir da machen, denn nur so kann man ja eigentlich gegenseitiges Verständnis bekommen für die Kultur des anderen - man muss es halt auch mal aus seiner Sicht sehen. ;-)
Kicher, und nun habe ich Kopfkino beim Gedanken, wie du auf dem stillen Örtchen vor Freude über die Musik zu zappeln beginnst. :-))))
Die Hühnersuppe, seufz, für mich passt sie auch absolut nicht zum Sommer und war dem Umstand geschuldet, dass ich am kräftig reduzierten Tier nicht vorbeigehen konnte. *g
Das mit den Linien finde ich interessant, denn bei ganz vielen Gelegenheiten empfinde ich Ähnliches, auch wenn ich es gar nicht so genau in Worte fassen kann.
Eine Art "inneres Feng Shui", so habe ich es für mich getauft, wenn ich z.B., sobald ich eine fremde Wohnung betrete, innerlich sofort anfange, sie umzuräumen.
Dieser Schrank gehört an diese Wand, das Sofa nach da - diese Bilder müssen da weg bzw. gehören umgruppiert usw.
Das hatte ich schon als kleines Kind. Wir waren ja ständig mit Papa zu Fuß unterwegs und ich entsinne mich z.B. an eine Steg-Konstellation an einem See, die ich sehr liebte.
Ganz viele Holzstege, Plattformen in unterschiedlichen Größen, immer mit kleinen Wegen verbunden, manchmal gingen sie auch direkt ineineander über.
Jedes Mal, wenn wir dort waren, richtete ich für Brüderlein und mich eine imaginäre Wohnung ein, hier die Küche, dort das Wohnzimmer usw. und ich sagte ihm genau, wo das Sofa stand, wo das Fenster war, so dass wir prima Mutter und Kind spielen konnten. *gg*
Auch bei der Optik von Menschen geht mir das so - diese enge Hose, die das dicke Hinterteil wie eine aufgequollene Kugel auf Stelzen wirken lässt, das geht gar nicht - die Linienführung stimmt nicht, das müsste ab der Taille ganz anders nach unten verlaufen oder ... dieser mächtige Haarbusch auf einem ganz zarten Körper, da stimmen die Proportionen nicht usw.
So etwas stört wohl mein Harmoniebedürfnis und schon werden die Farben zu grell, zu unfreundlich, die Ausgewogenheit fehlt, ohne dass es einen überzeugenden Grund dafür gäbe.
Schlimm für mich ist auch, wenn ich im Wartezimmer in einer Zeitung blättere und auf ein Kreuzworträtsel stoße, das jemand extrem schlampig ausgefüllt hat, krakelig und ständig über die Linien gehend.
Dann frage ich mich automatisch, was für ein Chaos in seinem Kopf wohl herrschen mag, wenn er nicht sieht, wie grauslich das ausschaut bzw. es ihn überhaupt nicht stört. *g*
Tannenbaumschmücken ist übrigens auch so eine Sache - ich selbst kann stundenlang an einem kleinen Bäumchen rummachen, bis wirklich jede Kugel, jedes Einzelteil so hängt, dass sich alles perfekt ergänzt, doch wenn wir dann bei meinem Bruder sind, stürzen sich alle gleichzeitig auf den Riesenbaum, Hauptsache, er wird bunt und voll.
Da sträubt sich alles in mir, weil die Ausgewogenheit fehlt, auch wenn ich natürlich trotzdem Spaß dran habe und nie ein Wort in dieser Richtung sagen würde, weil die anderen eh nur verständnislos den Kopf schütteln würden.
Und beim Fotografieren geht es mir natürlich ähnlich,, immer auf der Suche nach dem richtigen Winkel, den richtigen Farben und Proportionen, doch da kommen mir dann allerdings oft die Umstände in die Quere. Mache ich einen Schnappschuss, ist mir die Situation dann manchmal wichtiger, die nur jetzt in dieser Sekunde so festgehalten werden kann, oder ich habe z.B. den zappelnden Rex am Arm hängen, so dass ich gar keine Chance habe, mir irgendwelche Mühe mit meiner Position zu machen ...

Wobei mir einfällt, dass ich wirklich gerne mal Fotos von dir sehen würde. :-))))

Liebe Nun-vollends-verplappert-Grüße zurück! 😂"


So, das war also das, was nicht ins Kommentarfeld passte, und damit auch gleich noch mal zur Hühnersuppe, die zwar gut schmeckte, mir aber bei dieser Hitze wirklich den Schweiß aus den Poren trieb, so sehr, dass ich nach dem Essen beim Aufstehen zu F. sagte:

"Püh, ich glaube, grad merke ich, wie mir davon sogar inner Büx das Wasser vom Hintern troppt ..." 😮🤣

Gut, dass es heute Nacht geregnet und sich jetzt sehr abgekühlt hat, denn natürlich gibt es sie heute noch einmal, bevor ich morgen den Rest in Frikassee verarbeiten werde, und dann waren da noch die Gurken.

Die allererste selbstgezogene meines Lebens habe ich gestern geerntet:


Die Begeisterung hält sich irgendwie in Grenzen, denn die Schale ist viel zu hart, um sie mitzuessen, auch wenn immerhin die Kerne eine überschaubare Größe haben und voll genießbar sind.

Der Geschmack, na ja, Gurke eben, ich stelle nicht wirklich einen Unterschied zu den gekauften fest und F. ist sie auch ohne Schale zu hart.

"Man kann se esse", meinte er, "aber in den Kartoffelsalat brauchsch mir so ebbes net zu packe, da wär se mir zu hart, des will i nedde." 🙄

Fazit: Es ist eine nette kleine Spielerei, aber weder finanziell noch geschmacklich lohnt sich der Aufwand wirklich, also werden es vermutlich die einzigen eigenen Gurken meines Lebens bleiben. 😉

Und nun muss ich in die Pötte kommen, denn ab zehn Uhr werde ich an einer Online-Diskussion teilnehmen, die Rubelchen müssen ja schließlich rollen, auch wenn es eigentlich eher Kopeken sind. 🤣

Ach, aber eines fällt mir gerade noch ein: Gestern Abend hörte ich einen Wetterfachmann in einer Poltitalkshow sagen, dass China gerade Hunderte neuer Kohlekraftwerke baut und dass es auf das Weltklima absolut keinen Einfluss hätte, wenn das kleine Deutschland auf einen Schlag komplett im Meer versänke, will sagen, vollkommen klimaneutral wäre, weil nicht mehr existent.

Heißt also, es bringt absolut nichts, wenn man sich hier überschlägt, uns mit Vorschriften, Verboten und Kosten immer weiter zu piesacken, zumindest habe ich das so verstanden... 🙄


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

6 Kommentare:

  1. Ich höre von meinen ganzen Bekannten, dass es heftig gewindet hat. Die Tomatenstöcke mußten in Sicherheit gebracht werden. Hier vor Ort gab es dreimal ein Blitzen, ein wenig Regen und das war es dann auch. Eigene Gurken schmecken sicher um längen besser wie die gekauften. Da weiste was auf den Tisch kommt. Vor Jahren gab es mal bei Aldi Salatgurken aus Österreich. Die gibt es nun nicht mehr. Schade. Ds war für mich eine gute Alternative zu den Gurken aus Holland. Nun gibt es sie nimmer. Schade eigentlich.

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    1. Nein, mein Lieber, grad das war's ja, dass sie eben nicht besonders schmecken, sondern ganz normal nach Gurke und sich der Anbau von daher nicht wirklich lohnt.
      Aber dieses Ergebnis hatte ich auch schon vor vielen Jahren, als ich Tomaten anbaute und mir einbildete, wer weiß wie lecker die nun wären.
      Dann servierte ich sie meinen Eltern und bekam durchs geöffnete Fenster, als ich kurz was im Haus holen wollte, mit, wie sie sich leise darüber unterhielten.
      "Findest du, dass sie tatsächlich besser schmecken als unsere gekauften?", fragte mein Vater die Mutter und diese verneinte.
      Und letztlich musste ich ihr recht geben, als ich sie dann einmal probierte, neutral, ohne den vorherigen gärtnerischen Überschwang.
      Da war wirklich kaum ein Unterschied und so war es gestern halt auch mit der Gurke, bis auf dass die Schale ungenießbar ist. 😅

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  2. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das sogar im Blog, ich fühle mich geschmeichelt und geadelt :).

    Genau, dass aufeinander zugehen ist das wichtiges, was wir in Bezug auf Menschen mit anderen kulturellen Hintergrund machen können.

    Ich würde wahrscheinlich wirklich vor Freude auf dem "stillen Örtchen" zappen, wenn da Musik gespielt werden würde.

    Dieses innere "Feng-Shui" trage ich auch unabsichtlich in mir.
    Offenbar sind wir beiden auch sehr fantasievolle Menschen?

    Ach ja, die Bilder. Ich muss mich wirklich nun mal damit befassen. Ich schulde auch noch Blütenfotos der "Sparköchin".
    Auch ich bin ein Fan von Schnappschüssen und manchmal gibt es Situationen, da ist Winkel und co egal, Hauptsache die bestimmte Situation ist eingefangen. ... Schließlich gibt es auch jedes gemachte Foto "so" nur ein einziges Mal.

    Das mit 100 Kohlenkraftwerken in China hatte ich nicht mitbekommen, bin aber ebenso verwundert wie du. Dort geht es, hier nicht?

    Auch bei dir bewundere ich deine Lust immer wieder neue Dinge sofort auszuprobieren. So wie nun zum Beispiel mit den Gurken.



    Liebe - wir brauchen mehr Platz im Blog für Kommentare - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Kicher, lieber lifeminder, es blieb mir ja nix anderes übrig, nachdem ich mal wieder so viel rausgehauen hatte, dass es sogar hier den Platz in den Kommentaren sprengte. 🤣
      Aber immerhin angenehm, dass man das hier angezeigt bekommt, statt dass das Geschriebene einfach verschwindet wie im alten Blog.
      Zu China und den Kohlekraftwerken hier mal ein Link:
      https://www.focus.de/politik/der-china-versteher/chinas-kohle-irrsinn-und-deutschland_id_195936583.html
      Während es in Deutschland durch das Hochtreiben der Preise und immer heftigere Verbote und Vorschriften in Richtung Deindustrialisierung geht, wählt China den gegenteiligen Weg, um seine Bevölkerung bei der Stange zu halten, denn immerhin strebt man ja die Weltherrschaft an.

      Neue Dinge ausprobieren, lach, täte man es nicht und würde sich immer nur in vertrauten Bahnen bewegen, würde das Leben schnell langweilig, oder?
      Für mich sind neue Erfahrungen sozusagen das Salz in der Suppe des Lebens. 😀

      Liebe Mehr-Platz-bräuchte-die-ganze-Erde-Grüße zurück! 😉

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  3. Liebe Rex-Mama,
    beim Thema "Schrift im Kreuzworträtsel" würde ich gerne einhaken. Weil ich die Sache von einem komplett anderen Blickwinkel aus betrachte.
    Gerade beim Arzt sitzen oft ältere Menschen, deren Handschrift im Laufe ihres Lebens gelitten hat. Da flutschen die Buchstaben nimmer so flüssig übers Papier. (Außerdem hat man manchmal die Zeitung auf den Knien.)
    Diese Menschen sind vermutlich stolz drauf, was sie noch alles wissen - und das finde ich auch bemerkenswert. Da schau ich nicht, ob die Buchstaben kalligrafisch fehlerfrei sind, sondern freu mich mit ihnen über ihre geistige Aktivität.
    Ist ja nichts für die Ewigkeit.

    Lieben Gruß

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    1. Lach, liebe Sparköchin, das war auch wirklich das blödeste Beispiel, was ich da gerade einfiel, denn da ich so selten beim Arzt bin, schaue ich gerade da natürlich auch kaum mal in Zeitungen. (Ausnahme waren die vielen Termine in der Augenklink im letzten Jahr, aber da wurde ich meist gleich getropft und konnte eh nix sehen. 🤣)
      Bei Älteren würde ich es natürlich auch ganz anders sehen und mich freuen, dass sie sich bemühen, aber es waren meist Leute in meinem Alter, wo es mir auffiel, ob nun mein Bruder, Freunde oder auch eine meiner Cousinen, die mir in Windeseile mein Lieblings-Logiktrainerheft mit ihrer Krakelei versaute, als sie mal zu Besuch bei uns war.
      Es geht auch nicht um Kalligraphie, sondern einfach darum, dass es mich stört, wenn die Linien ständig übermalt werden.
      War mir schon in meinen Schulheften wichtig, zumindest die meiste Zeit. 🤣

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