Freitag, 7. Juli 2023

Ja dann ..

 Wie gut, dass es noch die Erledigungen gibt, bei denen man hin und wieder mal den Nachbarn über den Weg läuft, denn seit U.s Ex-Mann das muntere Treiben in und rund um die Partyhütte zum Erliegen brachte, ist man nicht mehr so auf dem Laufenden wie früher, was in der Nachbarschaft so los ist.

Die Tage erst hatte ich M. von schräg gegenüber getroffen, ein wenig gehetzt wirkte er, weil er schon etwas spät dran war für seinen Termin in der Muckibude, die er neuerdings aufsucht, um etwas abzunehmen.

Gestern früh die nächste Begegnung - während ich meinen Trolley die Stufen an der Haustür hinabtrug, winkte ich ihm und seiner Lebensgefährtin zu, als sie gemeinsam ihren großen, schwarzen SUV bestiegen, nur um sie einige Minuten später auf dem Aldi-Parkplatz wiederzusehen, wo sie gerade das Auto verließen.

Na, so viel Zeitersparnis hat euch das nun ja nicht gebracht, dachte ich innerlich grinsend, was mir kurz darauf vergehen sollte, doch zunächst stand erst mal ein kleines Pläuschchen an.

Hach, sie seien ein wenig im Stress, erzählten sie, denn in wenigen Tagen ginge es für drei Wochen an die Ostsee, mit dem Auto, aber nur zwei Wochen nach diesem Urlaub würden sie den bequemeren Weg wählen, weil es dann nämlich noch einmal losginge, diesmal dann mit dem Flieger nach Mallorca.

Und weil so viel Urlaub ja nun wirklich stresst, wird SIE sich davon danach dann gemeinsam mit ihrer Schwester erholen, mit der sie nach Griechenland fliegen wird.

Klar, macht alles Sinn ... 😅, und während ich mich mit ihnen vorfreute auf das, was vor ihnen liegt, merkte ich auf einmal, dass mein Trolley sich viel zu schwer anfühlte. Verdammt, ich hatte vergessen, das eingeladene Altglas unterwegs zu entsorgen, also verabschiedete ich mich und trabte noch einmal flugs den halben Weg zurück, denn ich brauchte ja Platz in meiner Kutsche für das, was ich einkaufen wollte.

Als ich zurückkehte, kamen sie mir auf dem Parkplatz erneut entgegen, verließen gerade den Laden mit ... einem einzigen Teil in der Hand.

Wir winkten uns lachend zu, ich rief: "Watt man nicht im Kopf hat, hat man halt in den Beinen", sie grinsten, legten ihr Teilchen in den Kofferraum und nun trennten sich unsere Wege endgültig.

Bei meinem eigenen Einkauf war ich diesmal wirklich erfolgreich, hatte offenbar den richtigen Tag erwischt, denn gleich neun um 30% reduzierte Artikel fanden ihren Weg in meinen Einkaufswagen und so kehrte ich recht beschwingt nach Hause zurück, wo ich gegenüber den SUV wieder ordentlich geparkt sah.

Schad, dass ich mit den Schlenker mit dem Altglas erlaubt hatte, denn sonst hätte es mich wirklich interessiert, wer schneller gewesen wäre, wobei ich dieses Phänomen aber in der ganzen Nachbarschaft beobachte - Umwelt-Hype hin oder her, ich bin weit und breit die Einzige, die fast alles zu Fuß erledigt, benötige im Gegenzug aber auch kein Fitnessstudio, um was für mein Gewicht zu tun. 

Wir sind mitunter schon eine merkwürdige Spezies, oder? 

Mindestens genauso merkwürdig finde ich auch, was ich kurz darauf in der örtlichen Gruppe eines sozialen Netzwerkes las, denn neuerdings finden es einige der umherstreifenden Jung-Herren-Gruppen offenbar spaßig, den Leuten mitten in der Nacht ihre Haustüren einzuschlagen.

Wahrscheinlich ist es zu langweilig, immer nur auf Autos oder Passanten loszugehen, also fand man ein neues Betätigungsfeld. 🙄

Kein schöner Anblick, was auf den Fotos dazu zu sehen war, und nun bin ich einmal mehr froh, dass ich vor einiger Zeit bei unserer Versicherung anrief und auf einen so tollen Sachbearbeiter stieß.

In Windeseile hatte er uns mit allen Verträgen in günstigere Tarife gepackt (man sollte wirklich regelmäßig dort anrufen!) und da die Ersparnis ganz beträchtlich war, nahm ich im Gegenzug endlich die Glasbruchversicherung mit hinein, die mir jetzt sinnvoller denn je zu sein scheint. 

Sonst gab es nix Neues, außer dass F., als er nach sich nach dem Essen zurücklehnte und genüsslich über das volle Bäuchlein strich, meinte:

"Pübbiiiie, woisch, wovon i grad träume?"

"Nee, sag mal ..."

"Von einer schön warmen Badewanne, i woiß scho kaum no, wie sich des anfühlt, aber ... es muss herrlich sein." 

Oh ja, ich kann's ihm nachempfinden, auch mir fehlt es, aber er leidet wohl noch sehr viel mehr als ich unter dem fehlenden warmen Wasser, weil ich ja eher der Typ bin, der die Zähne zusammenbeißt und den Hintern mit wahrer Todesverachtung hineintunkt in die eiskalte Pfütze. 😁

"Wie händ die des früher nur hinbekomme???", fragte er und ich sagte: "Die waren damals doch ganz anders ausgestattet ..."

Genauso war es ja auch, bei Omma gab es eine Waschküche mit einem Kohleherd, der über eine sehr große Oberfläche verfügte, auf der das Wasser in riesigen Waschkesseln erhitzt wurde.

Es dann in die Zinkwanne umzuschöpfen und dabei herumzukleckern, war kein großes Problem, denn natürlich gab es auf dem Boden eine Senke, während wir heute weder über die Räumlichkeiten noch übers Zubehör verfügen.

Natürlich könnte ich auf dem Herd in vier Töpfen Wasser erhitzen, aber allein beim Gedanken, einen mit kochender Flüssigkeit gefüllten 14-l-Topf ins Bad schleppen zu müssen, stellen sich mir schon die Nackenhaare auf und ich wüsste auch gar nicht, wie ich ihn dort gekippt bekommen sollte, ohne mir die Beine zu verbrühen. 🙄

Was für ein Glück, dass es nun immerhin wieder wärmer werden soll, denn wie es aussieht, kann das Spielchen ja noch monatelang so weitergehen.

Eines hat Habeck auf jeden Fall erreicht, dass die Leute nämlich nun wie verrückt die letzten Gasthermen bestellen, und dementsprechend groß sind die Lieferschwierigkeiten. 

Ha, etwas anderes läuft dafür aber wie geschmiert.

Erinnert ihr euch, dass ich schon so  lange nach einem Bügel-Geldbeutel suche?

Seit die Leute alle so viele Scheckkarten bei sich tragen und immer weniger Bargeld benutzen, sind die völlig aus der Mode geraten. Noch letzte Woche in der Stadt war ich deswegen sogar in einem Lederfachgeschäft, vergeblich, auch dort gab es nichts in dieser Art, schon gar nicht mit zwei Fächern, wie ich es benötige, und zufällig schaute ich gestern mal im Internet danach, wurde überraschenderweise fündig, bestellte und obwohl die Sendung erst für nächste Woche angekündigt wurde, sah ich eben bei DHL, dass sie bereits ins Zustellfahrzeug geladen wurde und noch heute ankommen soll.

Klasse, das muss ich schon sagen, und wenn das Ding dann auch noch meinen Vorstellungen entspricht und in die Hosentasche meiner Jeans passt (ganz wichtig wegen klauen), dann werde ich es gleich wegpacken, denn dann kann F. es mir zu Weihnachten schenken. 🤣


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉



8 Kommentare:

  1. Ja, liebe Rex-Mama, da werden wieder Erinnerungen an frühere Zeiten wach. Zunächst wurde am Samstagabend eine Zinkbadewanne gefüllt und das kleine kerlchen dort hineingesteckt. Später dann wurde der große Kessel im Bad angeheizt mit Holzscheiten und Briketts. die Wanne wurd nicht ganz gefüllt, wäre zu viel Wasser gewesen. Und ja, ich gebe zu das hat mir sehr gefallen. Eine neue Geldbörse habe ich mir auch gegönnt und da ich mit dem "alten" hoch zufrieden war bestellte ich den Geldbeutel gerade noch einmal. Natürlich soll das Bargeld verschwinden. Ich bin mal gespannt wie das wird mit dem digitalen Euro. Ach ja, Thema digital. Kürzlich erzählte mir eine Bekannte, dass ihr Hausarzt sauber ist, weil das neue E-Rezept einen großen Aufwand für ihn ist und nix funktionert. Wieder so ein undurchdachter Murks. Digital ist ja die große Zukunft. Natürlich braucht man da auch wieder billige "Fachkräfte" aus dem Ausland. Vornehmlcih aus dem neuen Bundesland Ukraine. Dort sitzen die besten Fachkraäfte.

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    1. Jep, Helmut, genauso war das, genau wie übrigens meist nur ein Raum in der Wohnung geheizt wurde. Ich sehe es immer noch vor mir, wie mein Großonkel im Winter immer auf die Thermometer sah und bei 19° immer den Schlussstrich beim Heizen zog, denn das reiche völlig aus, sagte er immer.
      Für mich eine gute Schule, ich hab es so beibehalten, sowohl mit dem Wasser- wie auch dem Brennstoffsparen, aber heut kommen die jungen luxusverwöhnten Schnösel daher und wollen mir erzählen, was für ein riesiger Umweltsünder ich doch mein Leben lang gewesen sei. 😡
      Das mit dem zweiten Geldbeutel war eine gute Idee, ich habe es auch schon so gemacht, wenn mir ein Paar Schuhe über die Maßen bequem erschien.
      Die Digitalisierung sehe ich auch als zweischneidiges Schwert an, auf der einen Seite erleichtert sie vieles, auf der anderen kostet sie Unmengen an Arbeitsplätzen, obwohl es doch immer mehr Menschen gibt, die alle Arbeit benötigen würden, und vor allem bricht alles zusammen, wenn es technische Ausfälle gibt.
      Die Gier der Wirtschaft nach Arbeitskräften aus dem Ausland, seufz, das hatten wir schon einmal, als die Schwerindustrie so dringend danach verlangte. Größtenteils kamen Ungelernte, die sich dort aber prima anlernen ließen, doch als diese Industrie sich dann in Luft auflöste, landeten sie in den Sozialsystemen und viele sind dort bis heute, weil es keine neuen Arbeitsplätze für sie gab.
      Darauf könnte es wieder zulaufen, wenn wir weiter in die Rezession schlittern, aber das scheint keinen zu interessieren, dass dann alle von immer weniger Einzahlern durchgefüttert werden müssen.

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  2. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Bei uns schotten sich gerade die Nachbarn so ein wenig ab, je jünger sie sind, desto mehr scheint mir. - Umso schöner, dass deine zumindest zum Plauschen aufgelegt sind. Wobei ich über diese Urlaubsflut schon sehr staune. Urlaub vom Urlaub - das ist ein ganz neues Konzept.

    Wer schlägt den Haustüren ein? - Was für Menschen müssen das sein? Ich bin mir nicht sicher, ob ich dazu fähig wäre, selbst wenn ich wollen würde wollen. - Schämt euch alle, die sowas machen!

    Mit der Versicherung, das war Trickreich. - Richtig gut gemacht.

    Das Thema mit dem Wasser, es ist ein Graus, dass das einfach kein Ende bei euch nimmt. - Man muss euch doch helfen können?
    Ich kann mich auch noch daran erinnern, wie meine Oma und Mama und Papa davon berichteten, dass früher zu Kinderzeiten, das Wasser für die Badewanne erwärmt wurde- irgendwie muss das auch urig gemütlich gewesen sein? ... dennoch möchte ich den Fortschritt von heute - hier zumindest - nicht missen.

    Deine Km die du fast täglich zurücklegst, bewundere ich sehr. Sowohl mit Rex als auch für das Einkaufen und mehr.

    Ich hoffe, der Bügelgeldbeutel kann deine Erwartungen erfüllen und schenkt dir ein wenig Freude.



    Liebe - fortschrittliche - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Das sind die gleichen Gruppen junger Herren, die auch die Schwimmbäder unsicher machen, lieber lifeminder, sie haben nix zu tun, also ziehen sie herum und da sie dazu neigen, unser Rechtssystem und die Polizei zu verlachen, lassen sie die überschüssigen Kräfte ungehemmt an einer Gesellschaft aus, in der sie sich nicht heimisch fühlen, die sie oft sogar verachten.
      Die Plauschfreudigen, lach, das sind halt die, die bis vor Kurzem zum Partyhüttenkreis gehörten, aber es werden weniger, denn wenn ein Haus verkauft wird, ziehen meist Menschen ein, die sich streng an ihrer Religion ausrichten und mit uns eher weniger zu tun haben wollen.
      Wobei es aber auch schon mit dem bloßen Grüßen immer schwieriger wird. In der an U.s Haus angrenzenden Häuserzeile sind vor Kurzem zwei junge Familien eingezogen und ich würde keine der Frauen erkennen, weil sie sich mit ihren Hijabs so ähnlich sehen.
      Die Rennerei, lach, mir ist es ehrlich gesagt ein Rätsel, wie man auf der einen Seite viel Geld für Muckibuden raushauen kann, um dort etwas fürs Gewicht zu tun, auf der anderen dann aber mit dem SUV dort vorfährt und diesen auch sonst für jeden noch so kurzen Weg benutzt, der zu Fuß ebenso gut zu erledigen wäre.
      Ich habe meine Bewegung jedenfalls kostenlos ... 😂
      Und jaaaa, das Baden hatte früher durchaus etwas Heimeliges. Ich liebte es, wenn bei Tante Änne im Bad der Wassertank von unten befeuert wurde, was etwas ganz Besonderes war, weil man es nur einmal in der Woche tat.
      Ansonsten wusch man sich mit Seife und Waschlappen am Waschbecken. Ging genauso gut, nur dass es eben sehr viel besser für die Umwelt war. (Und für die Haut auch ...)

      Liebe "Mal Fort-, mal Rückschritt"-Grüße zurück! -😉

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  3. Noch ist es nicht verboten, nicht zu duschen oder nicht zu baden. Ich wasche mich seit Jahren mittels Waschlappen, ohne jedwede nachteiligen Erkenntnissen. Im Gegenteil; mir dient es der sozialen Nähe, wenn meine Partnerin und ich uns gegenseitig damit guttun.
    lg Faradei

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    1. Oh, lieber Faradei, das heißt, ihr verzichtet seit Jahren aufs Baden und Duschen und wascht euch stattdessen gegenseitig mit dem Waschlappen?
      Wenn ich es so richtig verstanden habe, na klar, so kann man es natürlich auch machen, wobei ich selbst aber Wanne oder Dusche vorziehe (sofern ich denn warmes Wasser habe), nur muss das eben nicht jeden Tag sein, sondern zwischendurch gehts auch mal am Waschbecken. 😉

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  4. Liebe, waschen ist hier eine Beiläufigkeit. Wesentlich dabei ist die Zuwendung, die Durchblutungsförderung, die Faszienlösung und die regelmäßige Inspektion des größten Organs, der Haut. Kaltes Wasser hat nach Sebastian Kneipp noch zusätzliche positive Aspekte und ist durch Waschlappen-Rubbeln ganz schnell aufgeheizt.
    lg Faradei

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    1. Nun haste mich zum Lachen gebracht, denn auf die Idee, so feste an mir herumzurubbeln, dass sich der Waschlappen allein durch die Reibungswärme erhitzt, bin ich noch nicht gekommen. 😅
      Mit der Haut hast du natürlich recht, die sollte man schon regelmäßig überprüfen und wie den ganzen Körper dazu anregen, gut durchblutet zu werden.
      Es klingt nach einer sehr innigen Beziehung, was du da beschreibst - wunderbar, wenn man sich so nahe ist.

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