Dienstag, 25. Juli 2023

Glück gehabt

 Zumindest wettermäßig war das gestern so, denn just als ich losging für meine Erledigungen, hörte der Regen auf, um kurz nach meiner Heimkehr wieder einzusetzen und bis heute früh mehr oder weniger dranzubleiben.

Trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Ferienzeit war es in der Arztpraxis überfüllt, ich musste mich der Warteschlange draußen auf dem langgezogenen Treppenabsatz anschließen und hatte ein kleines Problem damit, meinen großen Trolley irgendwo abstellen zu können, ohne den man mich hier selten sieht, weil ich immer versuche, Wege so gut wie möglich zu kombinieren.

Irgendwie kriegte ich es gebacken, doch als ich endlich fertig war dort oben, bereute ich es, dass ich, obwohl ich mehrmals darüber nachdachte, nicht doch meine Maske aufgesetzt hatte, die ich nach wie vor immer in der Tasche habe, denn als ich den winzigen Aufzug betrat, versuchte sich eine deutlich schniefende Oma mit Rollator noch mit hineinzudrängeln.

"Das wird zu eng", sagte ich zu ihr, "warten Sie doch kurz, ich schicke ihn Ihnen sofort wieder hoch."

Ach was, das gehe schon, meinte sie und quetschte sich doch tatsächlich derart hinein, dass mir nichts anderes übrigblieb, als mich an die Wand zu drehen, mich ganz nah an sie zu drücken und den Trolley neben mir so hochzuheben, dass auf dem Boden Platz für ihre Räder blieb.

Fand ich mehr als dreist, aber ist schon klar, Rentner sind meist derart in Eile, dass sie keine halbe Minute erübrigen können ... 😯

Beim dm-Markt wunderte ich mich ein wenig, dass der junge Kassierer sich weigerte, mir meinen Bon auszuhändigen, den würde ich in der App finden, das sei umweltbewusster.

Ist es das wirklich?

Ich wage es zu bezweifeln und sehe den einzigen Vorteil beim Unternehmen, das auf der einen Seite Geld spart und auf der anderen damit eventuelle Reklamationen verhindert, denn genau das, ob mir nämlich die versprochenen Prozente abgezogen worden waren, konnte ich auf diese Weise nicht direkt ermitteln.

Wird für mich immer fragwürdiger, dieser Umwelthype, zumindest so, wie die Wirtschaft auf den Zug aufspringt, zumal mir in meinen vielen Umfragen immer wieder die Frage ins Auge sticht, ob ich denn bereit sei, für (angeblich) umweltfreundichere Produkte (gefälligst) mehr zu bezahlen?

Dass es bei vielen weniger um die Bereitschaft als vielmehr ums Können geht, scheint keinen zu interessieren, und ein gutes Beispiel ist Waschpulver, dass man neuerdings neben den dünnen Plastikbeuteln auch in Kartons anbietet, natürlich zu einem höheren Preis.

Dafür musste ein Baum sein Leben lassen und diese Verpackung ist merklich schwerer, dürfte also beim Transport mehr Energie verbrauchen.

Ausprobiert habe ich es, obwohl ich draufzahlte, doch das Ergebnis war eine Mordssauerei im Bad.

Das Zeugs zieht im Karton Feuchtigkeit, verklumpt so sehr, dass ich schließlich ich einen langen Schraubenzieher holen musste, um es loszuhacken, und beim Umschütten in meine Aufbewahrungsdose ging dann noch ein Teil daneben, der sich unvermuttelt vom Karton löste - wahrlich kein Vergnügen und ich beschloss spontan, das können die in Zukunft behalten.  😁

Dann musste ich gestern Abend wie nun schon so oft die Frage beantworten, welchem Geschlecht ich mich denn "momentan am meisten zugehörig" fühle, was mich jedes Mal aufs Neue verblüfft, denn ich fühle mich nicht zugehörig, schon gar nicht momentan, sondern ich BIN schlicht und ergreifend eine Frau, nicht mehr und nicht weniger, für mich aber eh zweitranging, denn vor allem anderen bin ich Mensch.

Daran musste ich zurückdenken, als ich heute früh über diesen Artikel herzhaft lachte: "Gorilla-Männchen bringt plötzlich Baby zur Welt".

Mir scheint, die Affen haben es da um einiges leichter als wir Menschen, zumindest in den westlichen Gesellschaften, aber was ich nun gerne wüsste, ist, woran die überhaupt das Geschlecht des anderen und mögliche Fortpflanzungsvorrichtungen erkennen, wenn diese von außen kaum sichtbar sind.

Ob das über den Geruch läuft, so wie es bei Hunden ja vermutlich der Fall ist, oder probieren die einfach aus? 😅

Und zum Thema echt oder unecht fallen mir grad noch meine Haare ein.

Als ich eine Freundin nach über 20 Jahren zum ersten Mal wiedersah, staunte ich nicht schlecht über ihre immer noch ganz dunkle Mähne, fragte unschuldig, ob das noch Natur sei, und kassierte mir einen Anraunzer ein: "Ja, glaubst du denn allen Ernstes, irgendetwas an mir wäre nicht echt, also Fake?"

Im Grunde sehe ich es ähnlich, würde ich von der Brünetten zur Megablondine oder umgekehrt oder hätte ich von heute auf morgen doppelt so große und auf einmal sehr steife Brüste, käme ich mir nicht mehr wie ich selbst vor. Das von der Natur Gegebene etwas zu unterstreichen, ist für mich okay, aber sie komplett auszuhebeln, das wäre nicht wirklich meins.

Von daher, Haare komplett färben, nee, muss ich nicht haben, aber ein paar zarte Strähnchen, die gefallen mir durchaus.

Dank der Coronapanik habe ich ja lernen müssen, sie mir selber zu verpassen, und gestern beim Einkaufen befand ich, dass es mal wieder an der Zeit wäre, also eine Packung "Nutrisse" mitgenommen und heute extra früh aufgestanden, weil ich richtig Bock darauf hatte und Ruhe dafür benötigte.

Wie gut, dass sich in all diese Begeisterung dann doch noch mein Gehirn einklinkte, denn - verdammter Mist - ich habe ja schon größte Schwierigkeiten, mir beim Haarewaschen das Shampoo mit eiskaltem Wasser wieder auszuspülen, wie um alles in der Welt sollte das dann mit dem Strähchenmittel funktionieren?

Keine Chance, also musste ich die Aktion vertagen, mit absolut offenem Ende, denn es ist erst 40 Tage her, dass wir die neue Heizung orderten, und man sagte uns ja klipp und klar, dass die Wartezeit locker bis zu vier Monaten oder noch länger dauern kann. 

So allmählich geht mir das gewaltig auf den Senkel, denn hier ist nach wie vor von Sommer keine Spur, sondern es ist viel zu kalt und so wird das Baden oder Duschen immer unerfreulicher. 🙄

Wie es sich dann Ende Oktober anfühlen mag, darüber denke ich jetzt lieber mal noch gar nicht nach ... 😁


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


4 Kommentare:

  1. Liebe Rex-Mama, da empfehle ich einen Umzug in den Süden. Trotz des heftigen Gewitters gestern inklusive Regen scheint schon wieder die Sonne. Ich habe deine Eindrücke vom Arztbesuch gelesen und bin gespannt, was mich beim HNO erwartet. Gestern bekam ich noch einmal einen Hinweis, dass der Arzt gut ist. Nach der Carolapanik kommt die Wetterpanik. Gerade lese ich bei der WetterApp, dass es ab 11 Uhr regnen soll. Mein Polo ist acuh wieder fahrbereit. Der Tacho wurde repariert. Man kann es auch so sehen: den Leuten irgendwelche Umweltgeschichten vorgauckeln um so die Preise anheben zu können. Gutes Geschäftsmodell. Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag.

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  2. Na ja, ich denke, das mit der Umwelt sind zwei Paar Schuhe, denn sie zu schützen, ist sehr wichtig, nur dieses Greenwashing, was weite Teile der Wirtschaft zunehmend betreiben, ist nichts anderes als eine riesige Gelddruckmaschine, mit der sich die Verbraucher noch besser als bisher ausnehmen lassen, weil ja nun immer der erhobene moralische Zeigefinger mitspielt.
    Zum HNO musst du? Mir fällt gerade auf, dass ich einen solchen tatsächlich noch nie im Leben benötigte - toitoitoi.
    Drücke dir die Daumen, dass dort alles so läuft, wie du es dir vorstellst.
    Ist hoffentlich kein allzu gravierender Anlass, der dich nach dort führt?

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  3. Jetzt musste ich lachen, denn mir war gar nicht klar, dass es Waschmittel auch im Plastikbeutel gibt. Ich kannte die immer nur im Karton. Selber hab ich seit vielen Jahren Bio-Flüssigwaschmittel. Nur für Notfälle, fleckentechnisch gesehen, habe ich zwei Portionen Waschpulver daheim.
    Das mit dem Baum kann ich nicht beurteilen, glaube aber, dass eher Recyclingpapier verwendet wird.

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    1. Davon bin ich ausgegangen, liebe Sparköchin, dass es zumindest Recyclingkarton war, allerdings ist dieser Kreislauf nicht unendlich oft durchführbar und letztlich ist trotzdem ein Baum dafür gestorben.
      Und das Mehrgewicht sollte man sicher auch nicht unterschätzen, aber ausschlaggebend war das Unpraktische für mich. Früher, in diesen Riesenkartons, da konnte man nach Herzenslust stochern, ohne dass alles über Bord ging, das funktioniert mit den kleinen nicht wirklich.
      Bio-Flüssigwaschmittel habe ich auch stehen, in einer Plastikflasche allerdings. Worin befindet sich deines denn?
      Bei mir sind die Kosten übrigens das Ausschlaggebende, dass ich Pulver meist vorziehe, denn das kommt deutlich günstiger.

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