Freitag, 26. Mai 2023

Wie doof ist das denn?

 Nachdem myblog.de nach und nach seine Funktionen einstellte und uns am Ende vollends im Regen stehen ließ, sind nicht nur viele Erinnerungen, besonders an die Anfangszeiten mit Rex, für immer verloren, sondern man hatte ja auch die Mühe, ein neues "Zuhause" zu finden und einzurichten.

Angemeldet hatte ich mich hier bereits 2020, stand aber wie der Ochs vorm Scheunentor, wusste mit dem Programm kaum etwas anzufangen, alles fremd und die ganzen Fachausdrücke rund ums Einrichten waren ein Buch mit sieben Siegeln für mich, also behielt ich es als Notstopfen und kehrte nach jedem Ausfall sofort zu myblog zurück.

Bis es sich häufte und ich notgedrungen anfing, mich hier recht mühsam einzufummeln, fortan sprang ich hin und her und kam auch immer besser klar, verstand allmählich mit Blogspot umzugehen.

Als die lieb gewordenen Nachbarblogger dann alle zu wordpress wechselten, legte ich mir auch dort ein Konto an, was vor allem den Vorteil mit sich brachte, dass ich nun über dortige Blogs wie auch Kommentare per Mail auf dem Laufenden gehalten werde, ohne jedes Mal all meine Daten eintragen zu müssen, wenn ich meinen Senf zu etwas dazugeben möchte.

Ganz selbstverständlich ging ich davon aus, dass dem hier bei Blogspot genauso läuft, dass also Abonnenten Mails erhalten und gestern erst kapierte ich, dass dies nicht der Fall ist, denn man hat diese Funktion schon vor zwei Jahren ersatzlos eingestellt.

Was mich verdammt an das Sterben von myblog.de erinnert und richtig doof ist, denn was bringt ein "Abo", wenn man eh nix bekommt...? 🙄

Also schaute ich mir wordpress gestern Abend doch mal näher an, obwohl ich wusste, dass ich es schon vor einiger Zeit mal aufgegeben hatte, weil es mir noch sehr viel unübersichtlicher und komplizierter zu handhaben erscheint als Blogspot.

Das Ergebnis war wie gehabt, teilweise erinnert es mich an das Fotobuch-Programm von dm, aber während ich damit nach Anfangsschwierigkeiten schon bald hervorragend klarkam, breche ich mir hier nun weiter die Finger und ... blicke ehrlich gesagt so gut wie gar nix. 😳😂

Von daher bleibt abzuwarten, ob ich die Zeit und Geduld finde, mich da hineinzuwurschteln, oder ob ich es vorziehe, mich intellektuell etwas beschränkt zu fühlen und den Schwanz einzuziehen, also hierzubleiben. 🤣

Und gleich noch eine Gelegenheit gab es gestern, bei der ich mir richtig doof fühlte, als nämlich Rex auf einmal sehr unruhig wurde.

Ein Leckerli sollte er jetzt nicht haben, also musste ich schauen, wie ich ihn sonst beschäftigen konnte, der Garten bot sich an und ein Ball, der in seiner völlig ungenutzten Spielsachenecke im Esszimmer herumliegt.

Für Intelligenzaufgaben in Verbindung mit schmackhafter Belohnung ist er immer zu haben, aber im Gegensatz zu Püppi hatte er noch nie Freude am Apportieren oder bloßen Spielen.

Und auch diesmal ging der Schuss nach hinten los, egal wie sehr ich versuchte, ihm den Ball interessant zu machen - sobald ich ihn warf, widmete er ihm nicht mehr als einen gelangweilten Blick und war absolut nicht dazu zu bewegen, ihm wenigstens hinterherzurennen.

Mehrmals probierte ich mein Glück, doch jedes Mal war ich es selber, die losflitzte und das Ding wieder einsammelte, immerhin veranlasste es meinen Hund aber, mir einigermaßen interessiert dabei zuzusehen, und das lenkte ihn dann so davon ab, dass er ja eigentlich auf Krawall gebürstet sein wollte, dass er es am Ende vergaß und wieder ganz friedlich wurde. 😂🤣😂

Am Abend dann "Der Junge muss an die frische Luft", der Film über Hape Kerkelings Kindheit und den Selbstmord meiner Mutter.

Ein absolutes Déjà-vu für mich, nicht weil wir ihn schon einmal gesehen hatten, sondern weil ich mich sofort in meine eigenen Kindheit zurückversetzt fühlte.

(Klein-)Gartenidyll vor qualmenden Fabrikschloten, die Sprache des Ruhrgebietes und die damals noch so typische Herzlichkeit der hier lebenden Menschen.

Erst vor einiger Zeit hatte ich alte Schwarz/Weiß-Fotos gesichtet, auf denen mehrere Generationen zusammenkamen, in heute altbacken erscheinenden Wohnungen gemeinsam feierten, alle sehr feingemacht, Bier durfte nie fehlen, genauso wenig wie die Flasche Korn für die Männer und der Eierlikör für die Damen. 

Und wenn was ausging und die Läden schon zuhatten, dann gabs ja noch die Bude an der Ecke.

Ja, genau so, wie der Film es zeigt, war es wirklich und besonders bei der Szene, wo die Mutter zum kleinen Hape sagt, er dürfe noch fernsehen, so lange er wolle, sie ginge schon mal ins Bett, musste ich wie schon beim letzten Anschauen erheblich schlucken, denn genau das habe ich mit sieben Jahren ja auch erlebt.

Nur dass ich cleverer war als der arme Bub, intuitiv erfasste ich, dass bei der ungewohnten Großzügigkeit in Bezug aufs Fernsehen etwas nicht stimmen konnte, absolut nicht stimmen konnte und dass ich mich, statt mich zu freuen, wohl besser sorgen sollte, vor allem, als Mutter dann auch noch sagte, ich solle dem Papa, wenn er zurückkehre von seiner Reise, ausrichten, der Reinigungszettel für seine Hose stecke am Lichtschalter.

Meine beste Freundin war kurz zuvor an einem Hirntumor gestorben, ich wusste also um den Tod, doch von der Möglichkeit, ihn sich selbst zuzufügen, hatte ich mit Sicherheit noch nie gehört, trotzdem schnallte ich es irgendwie, was Muttern plante, klammerte mich die ganze Nacht an sie, ließ ihr keine Ruhe, bis sie irgendwann einschlief - vermutlich vom Alkohol, der wie immer eine Rolle dabei gespielt hatte, "erschöpft". 

Noch heute sehe ich die Pillensammlung da liegen, die sie sich schon vorbereitet hatte und die auch am nächsten Morgen noch so dalag, denn noch kapierte ich es ja gar nicht, dass sie es waren, die zum schrecklichen Ende führen sollten.

In späteren Jahren konfiszierte ich sie dann natürlich, genau wie Rasierklingen oder was ich sonst noch so fand ... 

Schade, dass "der kleine Hape" nicht in meiner Nachbarschaft wohnt, zu gerne würde ich mich mit ihm über diese Erfahrungen mal austauschen und selbst beim letzten Satz des Filmes, den er selbst übernimmt, gehe ich absolut konform mit ihm.

Er sagt, er sei sie alle, also Onkel Kurt, Tante Bertha, Oma, Opa, Vater, Mutter, selbst die Kaminschlote und die Bude an der Ecke usw. und zu dem gleichen Schluss komme ich ja auch immer wieder: 

Ich bin das Produkt aus meinen Genen und sämtlichen Erfahrungen, die ich jemals in meinem Leben machte.

Diese Erfahrungen werden heute durch einen weiteren interkulturellen Austausch angereichert werden, zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt für mich, nämlich mittags um drei, weil es ja leider bei M. und seiner Frau anders nicht mehr passt, seit auch sie endlich im Deutschkurs ist.

Seit vier Uhr bin ich auf den Füßen, gleich muss ich los zum fretäglichen Großeinkauf und wenn ich dann den schweren Trolley nach Hause gezerrt, alles ausgepackt und verstaut habe, bin ich in der Regel erst mal geschafft.

Dann folgen weitere Arbeiten und wenn ich mich gegen halb drei eigentlich für ein kleines Erholungsschlummerchen zurückziehen würde, werde ich mich stattdessen erneut auf den noch mal gleichen Fußweg begeben. 

Aber egal, denn auch wenn ich jetzt noch deswegen leise vor mich hinquengele, bin ich doch ziemlich sicher, dass ich am Ende wieder bester Laune zurückkehren werde, denn Spaß hat es bis jetzt noch jedes Mal gemacht mit dieser netten Familie. 😊


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀



4 Kommentare:

  1. Rex-Mama, in den Zeiten in denen ich mein Blog "Gochsheimer Notizen" führte war der Blog kostenfrei. Allerdings habe ich immer wieder Bilder gelöscht, damit er kostenfrei bleibt. Es war viel von der Kapazität begrenzt. Ich weis es allerdings nicht wie es heute ist. Mit dem Blogspot Teil komme ich klar, allerdings denke ich mit Wehmut an meinen WordpressBlog zurück. Ich gestehe aber meine Schwieirgkeiten mit der heutigen Wordpress-Ausgabe oder bin ich einfach zu inkompetent. Ich hatte mich bei Blogspot einmal selbst ins Aus befördert und war nicht in der Lage, das teil zu reaktivieren. Jetzt bastle ich wweniger herum um nicht wieder ein solches Mißgeschick zu erleben.

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  2. Lach, absolut inkompetent bin ich ja auch noch, was wordpress angeht, aber immerhin habe ich heute mal einen ersten Eintrag geschafft.
    Wobei ich aber dort bisher noch nicht mal die Möglichkeit entdeckte, einen Button fürs Abonnieren hinzuzufügen.
    Kurz gesagt, ich beiße mir ziemlich die Zähne aus daran und kann dich gut verstehen, dass du lieber vorsichtig bist, Helmut.

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  3. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Das sind Erfahrungen die man keinen wünscht. Schon gar nicht, wenn es sich um geliebte Menschen handelt.

    Wordpress birgt für mich als kostenfreien Blogger noch immer viele Geheimnisse. ... und doch funktioniere ich hier mittlerweile einigermaßen. Ich trauere noch immer dem alten Blog nach, aber was nun mal nicht mehr ist, ist nicht mehr.
    Ich bin der Überzeugung, bald schon fühlt sich WordPress wie ein wirklich Blogzuhause an.. Was es bisher nur durch Kommentare von Hermine, "Sparköchin" und dir tut.

    Rex wirkte wohl etwas gelangweilt.
    Ich würde darauf wetten, dass er schon bald wieder spielen möchte, wenn es so gar nicht passt :).

    Geht es denn "F"" wieder richtig gut?

    Ich hoffe, du bekommst trotzdem noch etwas Ruhe für dich.
    Auch wenn ich mich schon freue auf deine neuen Eindrücke aus "M's Welt".

    Den Film über den junge "Hape" haben meine Eltern auch angesehen. - Ich hatte es leider nicht geschafft.



    Liebe - Blog-Familien-Grüße ;)
    Vom lifeminder

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    1. Nein, lieber lifeminder, von richtig gut wird man bei F.s Gesundheit nie mehr reden können, denn COPD ist ja leider nicht heilbar.
      Wordpress, seuuufz, noch immer breche ich mir mindestens die Finger, wenn nicht sogar den Kopf bei der Fummelei und leider ist mir im Moment die Zeit bissl knapp, mich wirklich intensiv damit auseinandersetzen zu können, aber ich schaue nebenher immer mal, ob es nicht doch noch klick macht in meinem Gehirn und ich die Logik hinter allem erkenne, sofern es denn eine gibt. ;-))

      Liebe Familien-Grüße zurück! :-)

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