Samstag, 6. Mai 2023

Der Gugelhupf schmurgelt bereits ...

 ... im Backofen und bevor ich mich an Wurstsalat und Minestrone mache, nehme ich mir einfach einen Moment Zeit, mich der Tastatur zu widmen, obwohl die mich grad schon wieder ins Schwitzen brachte.

Dieses Foto hatte ich mir über WhatsApp selber auf den PC geschickt und bekam es einfach nicht gebacken, es von dort abzuspeichern:

Wie immer tue ich mich zu Anfang der Gartensaison etwas schwer, bis mir wieder alle Namen einfallen. Ich kenne die Pflanzen genau, aber mir kommt einfach nicht, wie sie heißen. 🙄

Also hatte ich die Lens-App zu Rate gezogen, musste dort aber etwas freigeben, das mir nicht behagte und jagte mich damit selber ins Bockshorn.

Lens brachte mich schon auf die richtige Spur, denn vermutlich handelt es sich um falschen Jasmin bzw. den Pfeifenstrauch, aber als das Abspeichern nun nicht klappte, schob ich das auf diese blöde Genehmigung und kam gar nicht auf die Idee, dass ich selber schuld war, weil ich nämlich versuchte, das Foto unter "Was isses?" abzuspeichern.

Am Fragezeichen lag es, das in den Dateien offenbar nicht gerne gesehen bzw. nicht akzeptiert wird, worauf man aber erst mal kommen muss. 🤣

Nun habe ich mich mit dem Kram so lange aufgehalten, dass ich den Backofen bereits ausstellen konnte, aber egal, denn mir fiel ein, dass ich ja auch in der Küche einen kleinen Fernseher habe, zwar nur mit terrestrischem Empfang, aber einer der Öffentlich-Rechtlichen wird ja die Krönung wohl übertragen, so dass ich während des Koches zumindest akustisch bissl was mitbekomme.

Eigentlich ideal, denn nur aufm Hintern zu sitzen, würde ich ja eh nicht fertigbringen. 😁

Und dann war da gestern auf dem Weg zum Einkaufen noch die Begegnung mit M., dem Nachbarn von ganz schräg gegenüber.

Schätze, spätenstens nächste Woche werde ich eh wieder mit U. zusammenhocken und dann  alles Neue erfahren, aber dank der vielen anderen Begegnungen, die man sonst noch hat, rundet sich das Bild auch vorher schon etwas, denn es ist viel im Umbruch um uns herum.

Fakt ist, die Partyhüttenzeit, die wir alle jahrelang so sehr genossen, ist vorbei, unwiderruflich, und das ist mehr als schade! 😥

Als wir 1994 hierherzogen, wohnten um uns herum fast nur alte Leute, gegenüber eine türkische Großfamilie und nebenan auch damals schon die direkten Nachbarn, die, an deren Katzenbäumen ich mich nun so erfreue.

Man grüßte sich, sprach auf der Straße ein paar Worte und für einige der Omis wurde ich zur Anlaufstelle, wenn sie mal wieder in Not waren, das Herz raste, die Waschmaschine streikte oder was auch immer los war bei ihnen.

Nach und nach starben sie, das Haus gegenüber wurde von der Stadt, der es bis dahin gehörte, verkauft, die türkische Familie musste raus und U. und ihr Mann F. kauften, zogen dort mit ihren eigenen Kindern und auch noch denen der Schwester ein, die ja mit ihrem Mann ein Schiff auf dem Rhein betreibt.

Und nun begann sich alles rasant zu verändern hier - ich wurde von U.s F. zur Weihnachtsfrau abberufen, obwohl wir uns bis dahin nur vom Sehen kannten, so gerieten wir in immer engeren Kontakt,  hinzu kamen neue Anwohner und alte Freunde von U. und F. - der Kreis wuchs und nachdem F. dann das alte Bahngelände gegenüber gekauft hatte, errichteten die Männer gemeinsam dort Garagen, aber eben auch die Partyhütte, in und um die herum wir so viel  machten, ob wir nun feierten, Tischtennis spielten, im Pool herumschwammen, darteten oder auch gemeinsame "Hoftrödel" mit anschließendem Grillen veranstalteten, es herrschte immer regens Treiben dort drüben, und das ist nun leider vorbei.

U. trennte sich von ihrem F., zunächst teilten sie das Haus unter sich auf, aber spätestens im August wird F. nun ganz aufs Gelände ziehen, wo er sich ja neben die Partyhütte einen großen Trailer gestellt hat.

Vor einiger Zeit traf ich ihn mal auf der Straße und war ja zutiefst betroffen über sein Aussehen. Der säuft sich zu Tode, dachte ich und tatsächlich spricht er dem Alkohol nun noch mehr zu als früher und scheint psychisch regelrecht abzukacken.😕

Mit seinem besten Freud, H. von gegenüber, die beiden trafen sich täglich in der Hütte, hat er sich wegen einer Lappalie derartig verkracht, dass dieser nun seine Garage räumen muss, auch seine Unmengen an gestapeltem Feuerholz mitsamt der Kreissäge vom Gelände entfernen musste usw.

M. wusste nun gestern zu berichten, dass die Hütte, abgesehen von der Theke, inzwischen komplett leer ist, sogar den große Tisch und die Bänke, die M. vor Jahren für uns alle zimmerte, musste er rausholen und vermutet nun, dass F. seinen Trailer auf diese Weise quasi um einen weiteren Wohnraum erweitern will, wie gesagt, das war's dann mit der Partyzeit. 🙄

Dann kamen wir noch aufs Thema Hunde zu sprechen, natürlich auch auf den schwarzen Schäferhund Spencer, den F. sich ziemlich gedankenlos nach Baileys Tod aus dem Internet besorgte.

Er muss ja arbeiten, so dass das arme Tier den ganzen Tag alleine ist, und dann auch noch in der Hütte oder einer Art Zwinger auf dem Gelände, und es kommt hinzu, dass er weder Ahnung noch Interesse hat, das Tier auch nur ansatzweise zu erziehen, was mich alles zusammen ziemlich auf die Palme bringt.

M. selbst war mit dem Miniyorkie unterwegs, der ihm und seiner Lebensgefährtin noch blieb, nachdem der andere mit nur 6 Jahren das Zeitliche gesegnet hatte.

"Ja", jammerte er, "das war MEIN Hund, während dieser hier so anders ist und mich je nach Laune auch mal beißt. Gestern war die Züchterin bei uns und meinte, der sei halt nicht ganz sauber im Kopf ..."

Er hoffe aber trotzdem, dass dieser mindestens noch 10 Jahre leben würde, denn noch einmal würden sie sich auf keinen Fall einen anschaffen, man würde ja auch nicht jünger und wolle es einem Tier nicht zumuten, dann womöglich allein zurückzubleiben.

Hm, M. ist anderthalb Jahre jünger als ich und zwar gab ich im grundsätzlich recht, denn auch ich denke ja über diese Dinge nach, konnte es mir dann aber doch nicht verkneifen zu sagen:

"Ja, das ist halt auch ein Unterschied, ihr lasst eure Hunde quasi maßanfertigen vom Züchter, während wir ja nur Ausschuss nehmen, Tiere, die sonst keiner haben will oder die womöglich sogar grausam getötet würden. Für Rex z.B. ist jeder Tag ein Gewinn, den er nicht im Zwinger des Tierheimes verbringen musste, von daher sehe ich das etwas lockerer und würde auf jeden Fall dann über ein älteres Tier nachdenken, das genauso dringend wie er damals ein Zuhause bräuchte."

Dem konnte er sich nicht verschließen, aber es war schon klar, dass die beiden niemals einen Tierheimhund nehmen würden, denn es sollte unbedingt etwas Vorzeigbares sein, mit Stammbaum und Papieren, scheiß doch drauf, wie überzüchtet das Ergebnis dann ist.

Steifftier-Mentalität statt echter Hundeliebe, so nenne ich das für mich, denn auch bei ihnen gibt es keinerlei Erziehung, sondern man will etwas zum Kuscheln, etwas, um nicht alleine auf dem Sofa zu sitzen.

Ich sagte - während der Mini, den M. gänzlich unbeachtet an langer Leine auf dem Bürgersteig rumspazieren ließ, die ganze Zeit herumkeifte und just in diesem Moment versuchte, zwei vorbeikommende Schulkinder anzugreifen: "Bei der Erziehung spielt die Größe überhaupt keine Rolle, jeder Hund braucht sie, egal wie groß oder klein, das ist nicht anders als bei Kindern, Grenzen und einen verlässlichen Rahmen sollten sie schon kennen lernen."

"Ja, aber Kindern kann man erklären, was und warum man etwas von ihnen möchte, das kannste bei nem Hund nicht", ... was mir die Steifftiermentalität gleich wieder bestätigte, denn viele Hundehalter kapieren es überhaupt nicht, wie sehr man mit so einem Tier kommunzieren kann, wenn man es nur will.

"Das bleibt jedem selbst überlassen, ob er sich die Mühe machen will", meinte er dann noch, von mir gekontert mit: "Eigentlich sollte das nicht so sein, denn einem Hund tuste keinen Gefallen, wenn du ihm keinen Rahmen vorgibst, du machst ihn damit extrem unsicher ..." - was sein Mini ja auch während der gesamten Gesprächsdauer bestätigte. 🙄

Irgendwie ist das die Krux - immer wieder höre ich Leute sagen, nein, auf gar keinen Fall einen Hund aus dem Tierheim, man weiß ja nie, was sie erlebt und welche Macken sie haben, aber genau für diese Macken sorgen sie dann selbst, indem sie sich Welpen vom Züchter machen lassen und an ihnen so ziemlich alles versauen, was man versauen kann. 

Seuuufz, voll mein Thema und sehr verführerisch, mich weiter hineinzuvertiefen, nur um der Kocherei zu entgehen ... 😂🤣😂, aber es nützt ja nix, nun gehe ich die Messer schwingen, nicht ohne allerdings vorher noch meine Tante anzurufen, um ihr nachträglich zum gestrigen 85. Geburtstag zu gratulieren.

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😊

 

 


6 Kommentare:

  1. Tja, der Alkohol ist eine schlimme Sache. Veränderungen was Häuser betrifft gibt es auch hier. Neue Häuser werden gebaut, alte abgerissen und durch neue Gebäude ersetzt. Auch im alten Ortskern, den es hier gibt. Ehrlich gestehe ich, dass ich keine Ahnung habe, was bei dir da wächst und blüht. Ich weis wie Lavendel und Hortensie aussehen, das genügt meistens. Nun habe ich von einem blühenden Blütenmeer zu berichten, dass ganz allein und von selbst sprießt. Ich werde mal ein Foto machen, vielleicht kannst du erkennen um welche Pflanzen es sich hier handelt.

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    1. Das macht mich oft traurig, Helmut, wenn ich sehe, wie sie alte Ortskerne abreißen, denn war nachkommt, sieht oft sehr lieblos und einförmig aus.
      Auf dein Foto bin ich sehr gespannt, vielleicht können wir es ja klären, was da wächst.

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  2. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Ich bedauere den Mann und offenbar früheren Freund von Euch sehr. Auch der Hund tut mir sehr, sehr leid. - Das muss man erst einmal fertigbringen, dass ich wirklich einen Hund ausgesprochen bemitleide.

    Um die schöne Partyhüttenzeit für Euch tut es mir leid.
    Aber sagt man nicht, wo etwas endet, ist auch Platz wofür Neues, auch wenn ich keine Ahnung hätte, wie das bei Dir jetzt in Sachen Nachbarschaft aussehen könnte?

    Dazu der Krache zwischen Freunden.
    So was tut immer doppelt und dreifach weh, wenn man Menschen einbüßt, die man gerne hat oder hatte.

    Glückwunsch an die Tante! 85 Jahre ist eine Leistung. Hoffentlich hat sie noch viele weitere gesunde und schöne Jahre vor sich!

    Was Du wohl wieder in Deiner Küche gezaubert hast?



    Liebe - freundschaftliche Blog-Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Zum Glück hängen wir nicht im Krach mit drin, lieber lifeminder, d.h. wir kommen mit allen nach wie vor gut aus, nur muss man jetzt halt sehr aufpassen, sich nicht zwischen die Stühle zu setzen, zumal ich ja mit seiner nun Ex-Frau, nämlich U., ziemlich befreundet bin.
      Ist schon heftig, wie sich die Trennung zweier Menschen auf alles drumherum auswirken kann, wobei es natürlich aber für die Kinder sehr viel schlimmer ist als für uns.
      Das Schöne war halt das Zwanglose, man ging einfach hinüber, wenn man Lust auf Gesellschaft hatte, Geburtstagsfeiern oder Silvester, alles wurde dort begangen, niemals musste jemand in die eigenen vier Wände einladen, das machte alles so herrlich unkompliziert.
      Und der Hund, ja, mir tut er auch sehr leid, auch wenn ich ihn immer noch nicht wirklich gesehen habe, sondern immer nur bellen höre.
      Meine Tante, leider habe ich nur den AB erreicht und fürchte nun, was wahr wurde, was sie bei unserem letzten Telefonat vor ca. 2 Wochen befürchtete, dass sie nämlich für eine Herz-OP ins Krankenhaus musste.
      Ich kann nur hoffen, dass es ihr gut geht, denn mit ihren Kindern habe ich leider gar keinen Kontakt, nachdem meine Mutter das alles ja jahrzehntelang verhinderte.

      Liebe freundschaftliche Blog-Grüße zurück! 😀

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  3. Liebe Rex-Mama,
    die Pflanze auf dem Foto hätte ich eher für eine Verbene gehalten, aber vielleicht irre ich mich.
    Ist aber eh egal, Hauptsache, sie blüht schön!

    Lieben Gruß!

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    1. Ich sag's ja, liebe Sparköchin, immer zu Beginn der Gartensaison stelle ich mich erst mal deppert an, was die Namen der Pflanzen angeht, und sogar Lens spuckte mir als Erstes Verbenen aus.
      Keine Ahnung, was mich ritt, das nicht glauben zu wollen - ich denke, ich hatte die grünen Blätter etwas anders in Erinnerung, tendiere nun aber dazu dir und Lens Recht geben zu wollen.
      Mal abwarten, wie sie sich präsentieren, wenn sie etwas gewachsen sind, denn ich habe mehrere davon. ;-))

      Lieben Gruß zurück!

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