Montag, 15. Mai 2023

Norton-Freuden und andere

 Schon seit Jahrzehnten schwören wir auf Norton Security, was die Sicherheit unserer PCs angeht, und früher ging das ganz einfach - man kaufte sich im Fachhandel eine Diskette mit der Verlängerung für ein Jahr, schob sie ins Laufwerk und nach ein paar Klicks war man wieder zuverlässig geschützt.

Leider Schnee von gestern, Disketten sterben langsam aus, Frau und Mann von Welt erledigen so etwas heute per Download und leider ist Norton genauso dreist wie die Erfinder des für viele unerschwinglichen 49-Euro-Tickets und erwartet, dass der Kunde ein Abo abschließt.

In unserem Falle wären wir für drei Geräte mit 79,90 Euro pro Jahr dabei gewesen, eindeutig zu teuer, denn man bekommt das Gleiche im Internet auch für um die 15 Euro zu kaufen. 

Erledigt hatte F. dies schon vor einigen Wochen, doch installieren sollte man erst auf den letzten Drücker, weil einem sonst die Tage, die man noch hat, nicht angehängt werden, d.h. sie verfallen, weil der Schutz ab der Installation dann genau für 365 Tage währt.

Drei Tage zeigte mir Norton gestern auf dem Läppi noch an und da ich gerade ein wenig Zeit erübrigen konnte, bat ich F. um den gekauften Code, um mich ans Freischalten zu machen.

Was ich befürchtet hatte, trat ein, denn genau wie jedes Jahr nahm Norton die ellenlange Ziffern- und Buchstabenfolge zwar an, erwartete dann aber Zahlungsinformationen, da man ein Abo für uns einrichten wolle.

Nee, nicht mit mir! 😣

Die können mich mal kreuzweise mit ihren Abo-Wünschen, also machte ich mich im Netz auf die Suche nach einem Chat-Zugang zu einem Mitarbeiter - auch nicht mehr so einfach zu finden wie früher.

Immerhin, das muss ich Norton lassen, erreicht man auch sonntags jemanden und nachdem ich mich erst mal freundlich mit einem Roboter ausgetauscht hatte, verband dieser mich weiter zu einem jungen Mann, wie ich vermute, denn ganz eindeutig erschloss sich mir das Geschlecht aus dem arabisch klingenden Namen nicht.

Er erinnerte mich ein wenig an M., wie er ständig Höflichkeitsfloskeln einbaute, aber ansonsten kamen wir gut miteinander klar.

Er schaltete den Code für mich manuell frei, gleich für den großen PC mit, hängte die noch verbliebenen Tage, die sonst verfallen wären, sogar dran, doch dann baute er Mist und mein Läppi zeigte plötzlich eine Testversion an, die nach zehn Tagen beendet werden würde. 😮

Ich meckerte, er sah seinen Fehler ein, schickte mir per Mail einen Code, den ich bestätigen musste, um dann einen weiteren Code zu erhalten, wieder so ellenlang wie der ursprüngliche, den ich nun eingeben musste, damit er ihn wieder an die drei Tage anhängen konnte.

So weit war alles erledigt - ca. eine halbe Stunde hatten wir dafür gebraucht, doch dann, hihi, beging er einen weiteren Fehler, indem er mich nämlich fragte, ob ich sonst noch ein Problem hätte, bei dem er mir weiterhelfen könne.

Das Backup fiel mir ein.

Ich selbst erledige es, nachdem ich es lange schlicht ignorierte, inzwischen ab und zu manuell über Windows auf eine externe Festplatte, benötige Norton also gar nicht dafür, aber F. hat wirklich ein Riesenproblem damit an seinem viel zu vollgepackten PC.

Er treibt dort ähnliche Spielchen wie in Haus und Garten, alles sammeln, bis man am Ende den Überblick verliert, während ich selbst eher versuche, alles einigermaßen "schlank" zu halten.

Letztlich war es gut, dass ich das Thema noch zur Sprache brachte, auch wenn dies den Mitarbeiter wie auch mich noch reichlich Zeit kosten sollte.

Es stellte sich heraus, dass F. es mit seinem Gewurschtele geschafft hatte, den Speicher, den Norton einem dafür zur Verfügung stellt, randvoll zu packen, so dass wir an allen PCs schon seit Längerem ständig Warnmeldungen erhielten.

Also erst einmal entleeren und nun hielt mich der junge Mann offenbar für einigermaßen unerfahren bzw. er bekam wohl Angst, zu viel seiner Zeit opfern zu müssen, so dass er mich fragte, ob ich mit einem Fernzugriff einverstanden sei.

Hm, ich kenne das natürlich vom Teamviewer her. Einst verbanden wir uns mit unserem Techniker darüber, als wir ihn noch benötigten, später benutzte ich dieses Fernwartungs-Programm dann, um den Laptop meiner Mutter im Schwarzwald auf dem Laufenden zu halten.

Einen Moment zögerte ich, aber dann gab ich ihm meine Einwilligung, letztlich gut so, denn ich muss zugeben, dass ich mich der Sache zu lange verweigert hatte, weil mich F. mit seinem ständigen Gedöns nervte.

Nun konnte ich ganz einfach mitverfolgen, über welche Wege er dort aufräumte, so dass ich das künftig selber erledigen kann.

Ich hätte es sicher auch allein herausgefunden, wenn ich mich endlich mal damit beschäftigt hätte, aber so ging es natürlich einfacher und ich hab mir die Mühe des Herausfindenmüssens erspart.

Nun habe ich die Automatikfunktionen abgestellt, werde Backups alle paar Monate mal manuell erledigen und ... hihi, unbedingt zuvor die alten immer löschen.

Damit war dann der gesamte Sonntagvormittag dahingegangen, aber nun herrschen wieder Überblick und Ordnung, wir sind für jetzt noch 367 Tage geschützt und so sehr mich Norton immer wieder verärgert mit dem Aufdrängen von Abos, so sehr macht man dies soch auch immer wieder wett mit der wirlklich hervorragenden Kundenbetreuung!🙂

Anschließend war ich platt, ausnahmsweise mal nicht körperlich, aber es hatte mich konzentrationsmäßig ganz schön gefordert, den Überblick zu behalten bei den vielen geöffneten und sich überlagernden Fenstern auf dem Monitor, zu beobachten, was der Mitarbeiter bei mir trieb, gleichzeigig mit ihm zu chatten und auch selbst noch Einstellungen zu verändern.

Immer wieder hin und her springen zwischen den PCs, dazu ein ständig hineinquatschender Gatte, der es irgendwie gar nicht zu kapieren schien, dass ich im Daueraustausch mit dem jungen Mann stand und dadurch gar keine Zeit hatte, mir seine Bemerkungen anzuhören. 

Um 15 Uhr fiel ich in einen, wie ich fand, wohlverdienten Schlaf und rührte mich tatsächlich erst gegen halb sechse wieder, um dann erschreckt festzustellen, dass ich ja noch nicht mal damit begonnen hatte, die ersten Fenster fürs heutige Putzen vorzubereiten.

Wobei das Putzen selber eh das kleinste Übel ist.

Keine Ahnung, wie viele ich in meinem Leben schon putzte, aber es muss in die Tausende gehen, denn meine Mutter hatte ja über 30 Fenster, für deren Reinigung ich die meiste Zeit meines Lebens zuständig war. Mindestens alle vier Wochen wollte sie dies erledigt wissen, da kann man sich schnell ausrechnen, wie ... erschreckend ... viel Übung ich darin habe. 😁

Das Drumherum ist bei mir das, was so aufhält.

So sehr ich hübsche Fenster liebe, ich muss durchaus zugeben, dass sie Arbeit machen, denn das ganze Gardinen- und Dekozeugs muss dann runter und später wieder sauber zurück an seinen Platz.

Heute habe ich mir Ess- und Wohnzimmer vorgenommen, ein Teil der Gardinen steckt noch in der Waschmaschine, während andere noch im Garten hängen oder auch schon wieder frisch gebügelt an den Fenstern sind.

Die großen Pflanzen in ihren schweren Kübeln durften über Nacht nach dem Abbrausen in der Badewanne trocknen, müssen nun wieder zurück und nach und nach formt sich das Bild, das ich so mag - alles strahlend sauber und einladend. 😊

Und während ich so vor mich hin schaffe, muss ich wieder an das Thema denken, worüber wir uns kürzlich so häufig austauschten, warum ich mich nämlich ungeheuer schwertäte, mich von den Dingen trennen zu müssen, die mich umgeben.

Seit ich denken kann, drehte sich bei uns sehr viel um die Vergangenheit, die Geschichte der väterlichen Familie ist bis etwa zum Jahr 1300 zurück dokumentiert, einfach nur durch die Gegend laufen gab es bei uns nie, sondern oft waren die Blicke auch nach unten gerichtet, könnte man doch sonst eine römische Scherbe oder eine Versteierung übersehen, je nachdem, wo wir gerade waren.

Solche Schätze kamen dabei u. a. heraus, und nein, das ist nicht etwa ein bloßer Stein, sondern die Versteinerung eines richtig großen Seeigels:


Hier Ammoniten und versteinerte Muscheln:


Und bei diesem Fossil dürfte es sich vermutlich um Moose oder Ähnliches handeln:


Es fasiniert mich, mir vorzustellen, wie diese Erde vor vielen Millionen von Jahren wohl einmal aussah, ich wüsste zu gern, wie sie sich anhörte, und immer wieder, wenn ich mir diese Dinge anschaue, wird meine Phantasie in Gang gesetzt.

Und natürlich kommen die eigenen Erinnerungen hinzu, wie schön war es, wenn wir unterwegs waren, immer auf der Suche nach solcher "Beute", genau bei den Ausgrabungen, in die Papa ständig involviert war, ob es nun um den ehemaligen Stammsitz unserer eigenen Vorfahren ging, um ehemalige Römerlager oder auch um das alte Gehöft, von dem die Bauernkeramik stammt, die ich hier noch herumstehen habe, nachdem meine Eltern so ungeheuer viel Zeit ins Ausgraben, Reinigen, Zusammensetzen und Ergänzen investiert hatten.

So gesehen weist unser Häuschen in manchen Zügen durchaus musealen Charakter auf, es ist verdammt schade, dass es keine Kinder gibt, die davon lernen und profitieren könnten, und nun komme ich gerade ins Grinsen.

So viele Versteinerungen habe ich noch hier lagern, dass ich sie teilweise sogar mit zwischen die Steine der Teichumrandung packe.

Was aber, wenn eines fernen Tages Wissenschaftler vielleicht gerade hier eine Ausgrabung machen sollten?

Die werden eine schöne Nuss zu knacken haben, wie diese Dinge hierherkommen konnten, obwohl die entsprechenden geologischen Schichten hier gar nicht so weit an der Erdoberfläche sind, dass man auf sie stoßen könnte ... oder so. 😂🤣😂

Darüber werde ich mich weiter vergnügen, wenn ich jetzt die nächste Ladung aus der Maschine hole und damit die Gardine auf der Wäscheleine ersetze, die nun schon trocken genug ist, dass ich sie wieder aufhängen kann.

Man gönnt sich ja sonst nix ... 😂

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😊


12 Kommentare:

  1. Liebe Rex-Mama, was diese Läppi oder endere EDV Dinger betrifft, so bin ich eine absolute NULL. Ich habe meinen Läppi hier vor Ort gekauft. Ja, ich habe mehr ausgegeben wie bei Media Markt. Sollte es Probleme geben, dann packe ich meinen Läppi und laufe zu dem freundlichen Menschen, der übrigens aus Rußland kommt Nein, ich habe nicht das gleiche Sicherheitsprogramm wie du. Meins kommt von Kaspersky. es ist nicht unsicher, da ist mal wieder viel Getöse in den Medien gemacht worden. Neulich habe ich meine Steine aus Frankreich sortiert. Sie bleiben in Eerinnerung für schöne Momente in der Bretagne.

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    1. Lach, Helmut, genauso macht meine Freundin es auch, sie klemmt sich ihren Laptop unter den Arm und tippelt bei jedem Problem los zu dem kleinen Laden, wo sie ihn kaufte.
      Mir selbst wäre das zu unsicher, denn was ist, wenn der Laden mal dichtmacht?
      Kaspersky, jo, bis zum Angriff auf die Ukraine galt es als etwa genauso gut wie Norton.
      Inzwischen warnen viele westliche Regierungen davor, ob mit Recht, kann ich nicht beurteilen.
      Der Inhaber sagte aber wohl, von Russland gingen nun mal die meisten Viren etc. auf die Reise und er als Russe würde es dann eher als andere erfahren, was er als Vorteil betrachtet.
      Muss jeder selber wissen ...
      Deine Steine aus Frankreich sind ganz normale, also keine Versteinerungen oder so was?

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  2. Welchen Vorteil hat es eigentlich, wenn du kein Abo abschließt, sondern jedes Jahr die Scherereien mit dem Neukauf von Norton hast? Ich wäre da zu bequem :-)

    Gestern freute ich mich extrem darüber, dass du erst letzte Woche das Rezept deiner Minestrone veröffentlich hast. Kann ich so 1:1 übernehmen, wenn meine Bonner Mitte Juni kommen. Danke, danke!

    Lieben Gruß :-)

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    1. Ach, das freut mich ja, liebe Hermine, denn es hat uns allen vieren ja wirklich superlecker geschmeckt, sogar F. und das will was heißen bei Vegetarischem. ;-)
      Bin gespannt, ob ihr es auch so gern mögen werdet.

      Norton, ähm, 65 Euro Ersparnis sind kein Argument, aufs Abo dankend zu verzichten?
      Wie gesagt bekamen wir den Download im Internet für 15 Euro, während wir bei Norton mit 79,90 pro Jahr dabei wären.
      Und zum Thema "Bequemlichkeit" hab ich morgen ein richtiges Schmankerl zu berichten, kann es immer noch nicht fassen ...

      Lieben Gruß zurück! :-)

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    2. Upps, die Ersparnis hab ich total überlesen oder nicht kapiert. Das ist ein überzeugendes Argument 👍

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  3. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Was für ein Abenteuer, um seine Computer-Security zu verlängern. Kein Wunder, dass du danach dein Schläfchen umso mehr genossen hast.
    Die Zeit mit Disketten und Co. trauere ich bis heute etwas nach. Wobei mein Computer, der hat jedoch auch schon einige Jahre auf dem Buckel noch über seine Disketten und CD Laufwerk verfügt.
    79 Euro und 15 Euro, das ist schon ein Unterschied wie Tag und Nacht.
    Respekt das du dafür den eigentlich erholsamen Sonntag geopfert hast!

    Ich frage mich nach deinen "Ausgrabung-Ergebnissen", was wohl passiert wäre, wenn ich stets mit offenen Augen durch die Äcker und Felder aus meiner Kindheit gelaufen wäre, was sich dort wohl alles finden lassen hätte?



    Liebe - putzmuntere - Grüße
    Vom lifeminder

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  4. Jede Menge vermutlich, lieber lifeminder, denn Worms ist ja ein wirklich geschichtsträchtiger Ort, auch was die alten Römer angeht:
    https://www.regionalgeschichte.net/rheinhessen/worms/einzelaspekte/das-roemische-worms.html
    Für meinen Papa wäre es eine ständige Herausforderung gewesen, mehr herauszubekommen, und da auch unsere Gegend einiges an Vergangenheit zu bieten hat, beschäftigte er sich während meiner Kindheit z.B. intensiv mit der Phosphatmethode, mittels derer sich herausfinden ließ, ob ein Boden Überreste menschlicher Besiedlung aufzuweisen hat.
    Wie oft waren wir in Wald und Flur unterwegs, um Bodenproben zu nehmen, die Papa dann daheim auswertete - spannend war das, und die Ausgrabungen natürlich sowieso.
    Als F. und ich noch das Haus im Schwarzwald, genauer gesagt in der Rottweiler Gegend hatten, musste er so manches Wochenende mit mir über die Äcker stiefeln, weil ich auch dort auf der Suche nach römischen Scherben war, und ... hihi, ruckzuck war er angesteckt, genau wie er auch in Franken großen Spaß daran hatte, mit auf die Suche nach Versteinerungen zu gehen.

    Liebe Immer-neugierig-Grüße zurück! 😀

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  5. Liebe Rex-Mama,
    da bin ich wieder einmal froh, dass ich mich vor ein paar Jahren für Linux Ubuntu entschieden habe, denn hier gibts regelmäßig gratis Updates für alle Programme d. h. ich muss mich genau um gar nix kümmern. Diese Updates sind im allgemeinen ein Übel, finde ich, wenn sie kostenpflichtig sind!
    Lieben Gruß

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    1. Bei Windows sind Updates auch kostenlos, liebe Sparköchin, hier ging es um zusätzlich gekauften Virenschutz, den wir uns gönnen, obwohl der Defender inzwischen angeblich völlig ausreichen soll.

      Lieben Gruß zurück! :-)

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    2. Das meine ich ja: bei Ubuntu ist ziemlich viel Software gratis dabei, eigentlich alles, was du willst. Du installierst das einfach, und das wars. Zukaufen muss ich gar nix, aber ich kann, wenn ich mag, an die Community spenden, damit die Weiterentwicklung finanziert ist.

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    3. Ja, das hatte ich schon richtig verstanden, deswegen erwähnte ich ja auch den Defender, das windowseigene Sicherheitssystem.
      Da scheiden sich halt die Geister, die einen meinen, dieser genüge vollkommen, so wie die meisten Linux-Nutzer auch denken, dass die hauseigene Abwehr genügt, die anderen empfehlen zusätzlichen Schutz und zu denen gehöre ich dann auch eher, zahle die paar Euro gerne, sofern ich eben nicht in ein teures Abo gezwungen werde.
      Übrigens schwört einer meiner Cousins, ein Informatiker, auch auf Linux und versuchte es mir auch schon schmackhaft zu machen.
      Ich blieb trotzdem bei Windows, denn ich muss mich ja um alles allein kümmern und finde dafür die meisten Hilfestellungen im Netz, weil es eben das meistgenutzte ist, wenn dadurch leider auch etwas anfälliger für Bedrohungen. .

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