Mittwoch, 17. Mai 2023

Schon die Eltern meiner Dörflifreundin ...

 ... hielten es so, wie es mir aus Erzählungen von früher als "Altenteil" vorschwebt.

Sie waren noch sehr jung, gerade mal um die Dreißig, als sie ihr wunderschönes altes Fachwerkhaus abrissen und sich weiter hinten auf dem Bauernhof ein neues Wohnhaus hochzogen, in dem auch die Oma und deren schwerstbehinderter Schwager mit lebten.

Der Zufall wollte es, dass zwei gutbetuchte alte Tanten der Familie ohne eigene Nachkommen nach einer Lösung für ihre alten Tage suchten, also baute man ihnen - mit einem Laubengang verbunden - noch einen Bungalow neben dieses Haus und kümmerte sich fortan um sie.

Noch immer meine ich die beiden ab und zu auf dem Balkon stehen zu sehen - imposante Erscheinungen und durchaus respekteinflößend für uns Kinder - und so ging die Zeit dahin.

Die vier Alten hatten das Zeitliche gesegnet, meine Freundin und ihre Schwester heirateten in die Nachbardörfer, nur der Bruder blieb und zog mit seiner Frau zunächst in den nun freien Bungalow.

Dann machte man das, was ich wirklich clever finde, denn irgendwann wurden die Häuser einfach getauscht, d.h. der Bruder zog mit seiner eigenen Familie ins große und die Eltern hinüber in das kleine, denn sie waren ja nun alleine, benötigten nicht mehr so viel Platz und inzwischen setzt sich dies mit der nächsten Generation so fort.

Genauso hielt es meine Tante, die, der ich kürzlich zum 85. gratulierte.

Auch sie hat ihren Sohn, also meinen Cousin, nebenan im Haupthaus und nur dadurch komme ich gerade darauf, denn sie erzählte, dass dieser ihre Hecke gleich mitschneidet, und zwar mit einer Teleskop-Heckenschere.

Warum bin ich selber da nur nicht eher drauf gekommen?

Als ich mich letzte Woche zwei Tage lang mit unserer Hecke abplagte, geriet ich an den Rand der Verzweiflung, denn schon vor vielen Jahren hatte ich sie höchst mühsam per Hand von ursprünglich über vier Metern auf eine solche Höhe gestutzt, dass ich fortan alles mit einer kleineren Trittleiter erledigen konnte, denn dank meiner Höhenangst habe ich mit großen Leitern ja ein Problem.

Das funktionierte so auch - von innen konnte ich mit der Schere oben bis zur Hälfte hinüberreichen, die andere Hälfte erledigte ich dann von außen, bis Rex kam und seine Rennrinne anlegte.

Nicht die kleinste Chance habe ich mehr, von innen noch eine Leiter stellen zu können und selbst mit den Füßen auf dem Boden komme ich dank der Schräge, die er dort baute, nicht mehr nah genug an die Hecke heran, so dass ich mich nun schwarzärgerte, weil am Ende teilweise ein Irokesenschnitt bei meiner Aktion herauskam, blieben doch in der Mitte Büschel stehen, für die das Schwert einfach nicht lang genug war.

So eine Teleskopschere könnte wirklich die Rettung sein. Knapp 200 Euro werde ich inkl. Akku dafür wohl investieren müssen, so viel konnte ich im Internet schon mal in Erfahrung bringen.

Die große Frage ist nur, wie schwer mag so ein Teil zu halten sein?

Ich merke ja, wie meine Arme schon mit dem Rasentrimmer zu kämpfen haben, und den halte ich immerhin nur nach unten, werde ich dann in die andere Richtung überhaupt klarkommen können?

Seufz, watt ne Schitte, wenn man old wird und die Säfte nicht mehr so blubbern wie mit 20 - ich werde es wohl einfach ausprobieren müssen, sofern die in den Baumärkten solche Dinger vorrätig haben. 🙄

Immerhin war ich aber manuell gestern noch gut, nachdem das Fenstergedöns endlich erledigt war.

Einige Riesenäste des Schmetterlingsflieders mussten dran glauben und ich schaffte es gerade so, den Haufen in kleine Stückchen zu zerteilen und zu entsorgen, bevor es anfing zu tröpfeln.

Offenbar ist Petrus mir zurzeit ausnahmsweise mal wohlgesonnen, denn auch vorgestern hatte ich die großen Gardinen gerade von der Leine gefischt, bevor er da oben loslegte, wenn er das gerade auch etwas seltsam macht.

Habt ihr schon mal "Halbregen" gesehen?

Ich staunte jedenfalls nicht schlecht darüber, denn just als ich mich nach vollbrachter Arbeit aufseufzend für ein Friedenspfeifchen auf meinen Gartenstuhl setzte, ging es los.

Fluchend brach ich ab, verzog mich nach innen, doch als ich kurz darauf gucken ging, weil Rex Auslass begehrte, fand ich meinen Stuhl nur zur Hälfte nass vor.

Als habe jemand mit dem Lineal einen Strich gezogen, war die eine Seite mitsamt der Armlehne voller dicker Wassertropfen, die andere dagegen komplett trocken.

Klar hat jede Wolke auch ein Ende, aber so abgezirkelt habe ich das noch nie erlebt und merke jetzt, ich hätte es knipsen sollen. 

Was ich aber nicht tat ... 😁

Ha, und nun werde ich gleich mit einem sauguten Gefühl zur Sparkasse und zum Einkaufen losmarschieren.

Eigentlich hatte ich vor, bei dieser Gelegenheit endgültig einen Termin auszumachen, um die Sache mit den verschwundenen Sparbüchern irgendwie zu einem Ende zu bringen - was für eine Wohltat, dass das nun nicht mehr nötig ist, denn es war schon peinlich genug, dass ich es war, die bereits dreimal dort erklären musste, was F. angerichtet hatte, irgendwie, ähm, denn wie soll man anderen etwas klarmachen, dass man sich selber kaum erklären kann? 🙄😏😂🤣


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

 



4 Kommentare:

  1. Liebe Rex-Mama,
    habt ihr vielleicht einen Baumarkt in der Nähe, wo du dir so ein Teleskop-Ding mal zeigen lassen kannst?
    Das Gewicht ist schon ein wesentlicher Faktor, da lohnt sich ein Ausflug zum Baumarkt eventuell.

    Lieben Gruß

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  2. Genau, liebe Sparköchin, deshalb schrieb ich ja, ich muss gucken, ob die in den Baumärkten welche vorrätig haben.
    Zum Glück kann man den Warenbestand der Läden bei den meisten inzwischen im Internet einsehen, so fahren wir dann hoffentlich nicht umsonst los.

    Lieben Gruß zurück! :-)

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  3. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Das mit dem Häusertausch wie du es beschreibst, gab es vor einigen Monaten auch bei unseren Nachbarn. Eltern ins Kleinere, Sohn mit Freundin ins Größere. - Wobei der Vater sich freut, nun nicht mehr so viel Rasen mähen zu müssen :).

    Probiere ich im Baumarkt mit den Teleskopdinger ruhig mal ordentlich aus. Ich bin sicher, die haben etwas, das ideal für dich ist. Es gibt, sicher bedarf?

    Ich wünsche dir viel Freude beim Sparbücher vorweisen.
    Vor allem aber das du der Bank eine lange Nase drehst, da sie ruhig etwas mehr auf euch hätten zugehen können. - Ich glaube immer noch nicht daran, dass es unmöglich für die Bank gewesen wäre, euch einfach neue auszustellen.

    Halbregen finde ich einen schönen Begriff.



    Liebe - Feiertags-Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Genau, lieber lifeminder, das ist wirklich für alle Seiten eine Win/Win-Situation, wenn man die Häuser tauschen kann.
      Das mit der Bank sehe ich wie du, besonders im Computerzeitalter sollte man meinen, dass da ganz einfach geholfen werden können müsste, aber letztlich war es dann ja trotzdem gut so, denn teuer wäre es auf jeden Fall geworden.

      Liebe Feiertags-Grüße zurück! :-)

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