Samstag, 16. März 2024

Manchmal könnte ich ...

 Als ich vorgestern früh losging, sah ich, dass uns gutmeinende Zeitgenossen gleich zweimal bedacht hatten, zum einen lagen auf unserem Anänger drei ausrangierte Bratpfannen und zum anderen direkt vor dem Haus ein schwarzer Kackbeutel.

Prima, da sammelt man ganz brav die Hinterlasschaften seines Hundes auf, nur um die dann dem nächsten vor die Tür oder einfach ins Gebüsch zu werfen. 😡

Ein Stück weiter sah ich Fogendes:


Nun hat man auch die restlichen Bäume getötet - insgesamt müssen es mindestens 10 oder 12 gewesen sein und auf dem Rückweg erfuhr ich von einem Mann, der mit einem Klemmbrett an der Absperrung stand, dass alles wegkommt.

Das Haus, in dem mein ehemaliger Wahlleiter jahrzehntelang lebte und das nach ihm von dieser großen rumänischen Familie bewohnt wurde, die Garagen und vor allem auch diese kleine Grünanlage, die einstmals mit zwei Bänken, einigen kleinen Spielgeräten versehen war und hübsch bewachsen. Eine kleine Oase, in der ich einst Mütter mit ihren Kindern sah und die nun für den Bau neuer Wohnungen geopfert wird - was mir sehr bewusst machte, wie es mit unserem Häuschen nach uns weitergehen wird. 😞

Sie werden nicht ruhen, bevor nicht auch der letzte Fleck noch zubetoniert ist ... 😥

Gestern gab es dann bei der nächsten Einkaufsrunde noch ein kleines Erlebnis.

Ich hatte meinen Einkaufswagen an einer weniger frequentierten Stelle geparkt, wo er niemandem im Weg herumstehen sollte, während ich mir in der Umgebung einige Artikel zusammensuchte, doch nun kam meine Lieblingskassiererin mit einem riesigen Gitterwagen voller Ware angeschoben, also stand ich doch im Weg.

"Moment", sagte ich, "ich haue mal ab hier, dann haben Sie genug Platz."

"Das ist lieb von Ihnen", meinte sie und ich darauf lachend, "so bin ich nun mal."

"Das weiß ich", antwortete sie, "und ich wünschte, mehr Leute wären so wie Sie."

Ein ganz kurzer Satz nur und doch verriet er so viel darüber, wie sie sich bei ihrer Arbeit oft fühlen muss.

Angefangen von Leuten, die sich ihren Pfandbon zwischen die Zähne klemmen, während sie ihren Einkauf aufs Band packen, und dann erwarten, dass die Kassierinnen das selbstverständlich so hinnehmen und nicht ekelig finden, bis hin zu den Unfreundlichkeiten, denen diese immer wieder ausgesetzt sind, wie ich oftmals auch selber mitbekomme.

Man sollte beim Einkaufen viel öfter daran denken, dass die einen harten Job machen und sich über jedes nette Wort freuen.

Ein bisschen Verständnis, ein bisschen Wärme - das Leben könnte so viel angenehmer sein ...

Und nun muss ich mich hurtig durch den Tag wurschteln, denn für Montag habe ich mit meiner alten Freundin A. ausgemacht, dass sie herkommen wird, deshalb muss ich die Putzerei mal wieder vorziehen und mich ihr heute und morgen widmen.

Da man bei ihr nie ganz sicher weiß, ob sie eine Verabredung auch wrklich einhält oder infolge eines plötzlichen Stimmungsumschwungs absagt, werde ich nicht groß backen, sondern nur einen Apfel-Birnen-Strudel aus fertigem Blätterteig zurechtbasteln, der ist schnell fertig und zur Not verputzen wir ihn eben alleine.

Und heute steht erst mal die andere A. auf dem Programm. Um 17 Uhr werden wir uns bei ihr vor dem Haus treffen, früher als erwartet, denn eigentlich hatte ich ja nur mit gemeinsamem Fastenbrechen in ihrem "Bildungsverein" gerechnet und die Essenszeit dürfte erst um kurz vor sieben beginnen.

Erst gestern Abend zeigte sie mir die Einladung des Vereines und nun fiel ich aus allen Wolken, denn zunächst einmal wird es eine musikalische Darbietung geben, dann folgen ein Vortrag über das Fasten in Islam und Christentum, ein "interreligiöses Bittgebet", "Azan" (offenbar der Muezzinruf) und dann erst geht es ans Schmausen.

Die beiden vorletzten Programmpunkte stellen für mich als Atheistin ein durchaus zweifelhaftes Vergnügen dar, aber wer A sagt, muss auch B sagen, also muss ich da nun irgendwie durch.

Gut, dass F. gleich gesagt hat, dass er nicht mitkommen möchte, denn er hätte sicher nur noch die Augen verdreht ... 

Schaun mer mal, wie das wird und nun sollte ich mich wirklich dem Alltag widmen, der heute schon um 5 Uhr begann, vermutlich weil Rex genau mitbekommen hatte, dass ich gestern für ihn einen Putenherz-Eintopf kochte. 

Der Bursche vergisst nix und so stand er dann auffordernd jammernd an meinem Bett, weil ihn die Lust aufs Frühstück packte. 😁


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉




7 Kommentare:

  1. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Hu, das mit den Hundhaufen, Bäumen und dem zubetonieren von allem was nicht niet und Nagelfest ist klingt fast ein bisschen trostlos.


    Ein freundliches Wort ist nie verkehrt.
    Die Leute in Supermärkten und Co. müssen wirklich für vieles hinhalten, sogar für vieles, dass sie gar nicht zu Verantworten haben.

    Bin sehr gespannt, ob deine Freundin "A" auftaucht und wie es ihr geht?
    Ansonsten wird sich zumindest "F" sicher über den leckeren Kuchen freuen.


    An deine andere "A" fällt es mir leichter zu glauben, dass sie auftaucht und dass ihr erneut einen richtig tollen Abend miteinander verbringt.


    Du kochst nur für "Rex" einen Eintopf?



    Liebe - manchmal könnte ich auch ... - Grüße
    Vom lifeminder


    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, lieber lifeminder, ab und zu mache ich das.
      Für Püppi habe ich sogar sehr oft gekocht, weil sie leichte Verdauungsprobleme hatte und mit meinen Eintöpfen (zusätzlich zu Trockenfutter) besser klarkam.
      Rex benötigt es nicht und mir sind die Zutaten inzwischen auch zu teuer geworden, aber als ich Putenmägen im Sonderangebot und dann auch noch um 30% reduziert entdeckte, konnte ich natürlich nicht vorbeigehen.
      Und er liebt es ... , auch wenn es mir heute früh den Schlaf kostete, denn bissl Spielraum hatte ich mir noch geben wollten, da es gestern ja spät wurde.

      Liebe "Manchmal könnte ich schon mit dir"-Lied-sing-Grüße zurück! 😀

      Löschen
    2. Find ich toll, dass du manchmal für Rex kochst.
      Kein Wunder, dass der Bursche es nicht abwarten konnte.



      Liebe -Roland Kaiser ist ein guter - Grüße
      Vom lifeminder

      Löschen
  2. Die Verkäuferinnen und Kassiererinnen machen einen haten Job. Dafür ist die Bezahlung mies.Ich sehe das genauso wie du liebe Rex-Mama. Als ich heute unterwegs war, sah ich wie viele Bäume abgeschlachtet wurden. Wenn ich gerade voller Wut bin, dann sage ich . Betoniert doch alles zu und streicht es grün an. Das ist ganz praktisch.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Darauf scheint es hinauszulaufen, uns die letzten Cents aus den Taschen rauben, weil es angeblich der Umwelt dient, aber dann Bäume schneller fällen, als man gucken kann.
      Genau mein Humor ... 🙄

      Löschen
  3. Liebe, du bist eben eine eloquente und emphatische Persönlichkeit weshalb es dir leichter fällt, Menschen zu erreichen, als so vielen Anderen. Klar ist auch, dass in so dicht besiedelten Städten Baugrund Gold wert ist, und alte Bauten diesen Wert oft verwässern. Es erstaunt mich allerdings, dass der Bodenrichtwert bei euch lediglich bei 215 €/qm liegt. Solcher Preis ist bei uns bereits im ländlichen Raum keine Seltenheit mehr.
    Habt ihr schon mal über eine Immobilienverrentung nachgedacht. Ein Nachbarehepaar hat dies vor einem Jahr gemacht. Nun ist er kürzlich verstorben, und seine Gattin ist so dement, dass sie in ein Heim musste. So kann Leben sein.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Seufz, lieber Faradei, hier ist leider vieles den Bach runtergegangen.
      Das große Mietshaus, in dem meine Großtante aufwuchs, ging später an meine Eltern, nachdem sie sie und den Onkel jahrelang finanziell unterstützt hatten.
      Letztlich eine sehr undankbare Rechnung, denn inzwischen hatte sich hier alles derartig verändert, vor allem auch dieser Stadteil, dass alles rapide an Wert verlor.
      Ende vom Lied, Muttern musste es nach Papas Tod für'n Appel und Ei verkaufen.
      Über solche Rentengeschichten habe ich durchaus schon nachgedacht, denke aber, dass sich für unser altes Schätzchen keiner interessieren würde, und weiß auch nicht, ob mir so etwas angenehm wäre.
      Hier wird es dereinst nur noch um den Bauplatz gehen, damit sich der Großgrundbesitzer von nebenan bis auf die Ecke ausdehnen kann.
      Halt noch mehr Beton, wen juckt das schon ...

      Löschen