Donnerstag, 21. März 2024

Hihi, dachten sie, sie könnten mich reinlegen?

 Um diesen Kommentar zum Genderverbot in Bayern geht es und natürlich stockte mein Lesefluss sofort an der Stelle, dass (nur) die "Bayerinnen" auch weiter die freie Wahl haben würden 😁, wohingegen ich bei Gebrauch des generischen Maskulinums flüssig weiterlese und automatisch alle Geschlechter mit einbeziehe.

Wäre man doch auch endlich in NRW bzw. meiner Stadt so umsichtig, aber nein, sie nerven weiter. In allen offiziellen Schreiben oder Bekanntmachungen wird gegendert, was das Zeug hält, und wenn ich dann von "Bürger*Innen-Politik lese, stellt sich mir reflexartig die Frage, ob eine Stadt auch Außen-Politik macht.

Ich weiß es gar nicht, ob es an meiner generellen Ablehnung von Ideologien liegt oder ob da nicht auch die Synästhetikerin in mir eine Rolle spielt, auf jeden Fall ergeht es mir bei Gegendertem ähnlich wie bei bestimmten Arten von Musik: Einige Jazzstücke empfinde ich als ungeheure Kakophonie, verbinde sie mit einem wahren Höllenfeuer aus Lila-, Dumkelrot- und Brauntönen, die giftig hochwabern, während Sopran-Arien für mich oft ein grelles Gelb haben, mitunter so neonartig, dass es mir fast unerträglich wird.

Genauso ergeht es mir mit der Sprache, an der ich an sich ja viel Freude habe, die mir aber schlagartig vergeht, sobald ich auf Genderformulierungen stoße. Zack, ist er weg, der Fluss, der mir sonst ins Gehirn läuft, um dort gleich weiterverarbeitet zu werden. 

Jeden Buchstabe, jedes Wort verbinde ich genau wie Zahlen und vieles andere sofort mit Farben, beispielsweise hat das W für mich meist einen Ockerton, der dann bei Wiese in ein Grün übergehen kann.

Als mir das zum ersten Mal bewusst auffiel, war ich drei Jahre alt, ich ging die Treppe hinunter, unten befand sich vor dem Eingang zu Opas Praxis eine lange Wandgarderobe, wo u.a. auch seine Mäntel hingen. 

Mantel >> Opa >> Zigarre >> braun >> 3, weil ich nämlich gleichzeitig darüber nachdachte, dass ich ja nun schon 3 war und seitdem hat diese Zahl ihre Farbe für mich nicht verändert, doch hielt ich dieses Verbinden verschiedener Sinneseindrücke bis vor gar nicht so langer Zeit für völlig normal, dachte, das erginge jedem so.

Was aber nicht der Fall ist, wie ich nun weiß, von daher ist es gut möglich, dass ich auf manches etwas anders reagiere als andere, aber für mich ist es beim Gendern halt so, dass der "normale" Farbfluss abrupt unterbrochen wird, dann sehe ich buchstäblich nur noch Schwarz und den Rest lese, höre oder sehe ich nur noch mit größtem Widerwillen weiter, wenn überhaupt. 

Von daher ein Hoch auf die Bayern, die sich mit ihrem Beschluss anderen Bundesländern angeschlossen haben, und nun hoffe ich, dass man dem auch bei uns folgen wird, bevor ich noch weiter "Rot" sehe, selbst wenn ich nur von "Beleuchung innen" auf irgendeiner Verpackung lese. 😂

Ansonsten nix Neues hier, abgesehen davon, dass ich eben mal mein Apfelbäumchen inspizierte und nun die zarte Hoffnung hege, dass es dieses Jahr mehr Früchte geben könnte als im letzten, in dem die Ernte ja mehr als überschaubar war.

F. habe ich vor 20 Minuten dies hier serviert:

... und nach ersten Begeisterungsrufen meinte er nun, nachdem er den Teller ratzeputz leergefuttert hat: "Boah, Eulchen, war das eine leckere Geschichte ..." 

Was will man mehr? 😊


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


4 Kommentare:

  1. Das ist doch ein großes Lob. was willste mher? Nun, diese Gendereien muß man nicht haben. Warum bestimmt eine Minderheit über eine Mehrheit? Untedrstützt von Politikern, die dem Zeitgeist huldigen. Was deine Abneigung gegen den Genderscheiß - entschuldige bitte diesen Ausdruck - so bin ich ganz bei dir. Ich habe von einer Bekannten gehört, dass ihr Baum in einem jahr keine Früchte trug, dafür im darauf folgenden Jahr so viele, daß man angst haben mußte, der bricht irgendwann zusammen. Hier scheint die Sonne, die die Blumen in den Vorgärten anstrahlt. Die Eichörnchen klettern gerne auf dem Baum vor dem Haus herum, denn es gibt viele Nüsse zu "ernten".

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    1. Genau, eine kleine Minderheit, die sich für die geistig-moralische Elite hält, drückt der leider meist schweigenden Mehrheit ihre Ideologien aufs Auge und Medien oder wer in der Öffentlichkeit steht, spielt oftmals mit, immer in der Angst, sonst die rechte Keule übergebraten zu bekommen.

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  2. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Ja, das Gendern stört auch meinen Lesefluss und die Bayern haben offenbar die Ideallösung dafür gefunden?

    Buchstaben mit Farben verbinden finde ich eine tolle Idee.
    Zumal es so, wie es bei dir ist, völlig logisch erscheint :)

    An das Apfelbäumchen kann ich mich gerade nur schemenhaft erinnern, jedoch hoffe ich auch das es euch viele Früchte beschert.

    So richtig schön deftig, Schnitzel mit Kartoffelsalat, darauf hätte ich jetzt gerade auch besonders Lust!



    Liebe - Genderfreie - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Lach, lieber lifeminder, Synästhesie ist ja eigentlich eher keine Idee, sondern in den meisten Fällen angeboren, ich fand, der verlinkte kurze Artikel erklärte das ganz gut.
      Da nur ca. 4% der Bevölkerung betroffen sind, ist das Ganze weitgehend unbekannt und auch ich selbst ahnte ja jahrzehntelang nicht, dass es sich dabei um etwas Ungewöhnliches handelt, ging ich doch davon aus, dieses Vermischen von Sinneseindrücken wäre bei jedem so.
      Genau, lecker deftig, so mag ich Essen, und F. erst recht ..., der freut sich heut schon wieder drauf, denn natürlich bekommt er das noch einmal. :-))

      Liebe Aber-so-was-von-genderfrei-Grüße zurück! 😀

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