1994 zogen F. und ich nach hier und auch damals schon war diese Stadt nicht mehr die, in der ich aufgewachsen war, aber ich war nur 12 Jahre weg, oft bei meinen Eltern zu Besuch gewesen, hatte daher die Verwandlung durch die sich veränderne Bevölerungsstruktur von Anfang an mehr oder weniger lückenlos miterlebt.
Bei A. sah das ganz anders aus, zwar besuchte auch sie hin und wieder ihre Mutter, doch die war inzwischen ganz in den Süden der Stadt gezogen, wo die "gehobeneren" Viertel sind und man noch relativ wenig davon mitbekam, was weiter nördlich abging, und so stellte sie erst nach ihrer endgültigen Rückkehr fest, dass nichts mehr so ist wie früher und es besonders für Frauen nicht mehr unbedingt ratsam ist, im Dunkeln allein unterwegs zu sein.
"Es wird bald dunkel", sagte sie vorgestern um halb sechs zu mir, "da habe ich Angst - weißt ja, wo ich wohne - und muss schauen, dass ich den Bus um kurz nach sechs erwische."
Was ich absolut nachvollziehen kann, denn mir ergeht es ja nicht anders.
Vor zehn, fünfzehn Jahren war ich abends noch häufig mit den Öffis unterwegs, merkte aber damals schon, wie mir das besonders an den Haltestellen zunehmend unangenehmer wurde. Wo einst um diese Zeit schaufensterbummelnde Paare unterwegs waren, gab es nun zunehmend größere Gruppen fast ausschließlich junger Männer, ein Freund (ein Bär von Mann) erzählte mir, dass er abends Muffe hat, und ich selbst ziehe es ebenfalls vor, nachts nicht mehr vor die Hütte zu gehen, außer mit Rex, und erwische mich, wie ich sogar dann erst vorsichtig nach rechts und links schaue, wenn ich nur U.s Haus verlasse, um die Straßenseite zu wechseln und meine eigene Tür aufzuschließen.
Und M. und A. trauen sich noch nicht einmal ihre Tochter am hellichten Tag allein zur Schule gehen zu lassen.
"Zu viele 'nicht gute' Menschen unterwegs", sagten sie oft zu mir, wenn wir darüber sprachen.
Veränderungen auch im Osten der Republik, stelle ich grad fest, denn mein Bruder schickt mir Fotos aus Sachsen, wo er beruflich unterwegs ist.
Reiheinweise einst sicher wunderschöne Altbauten mit prächtigen Fassaden, die nun verfallen, weil alles leersteht.
So schade ist das, zumal man hier ja immer mehr zubetoniert, um Wohnraum zu schaffen ... 😥
Immerhin gibt es aber auch Veränderungen der positiven Art, denn ... um es kurz zu sagen:
Kreuz vollends im Eimer, aber ... Teichumrandung fertig. 😁
Eine Megaquälerei war es, bis ich alle Steine abgeräumt hatte, die teilweise heftig schwer sind und dank Rex erst mal ausgegraben werden mussten, da er mit seiner Scharrerei ja ungeheure Mengen an Dreck durch die Gegend schleudert.
Dann alles mit einem Unkrautvlies abgedeckt und wieder beräumt - einmal wäre ich dank des löchrigen Bodens fast gestürzt und sah mich den Bruchteil einer Sekunde lang schon mit dem Kopf auf meine Steinhaufen knallen, konnte mich dann aber doch noch abfangen und bin jetzt sehr froh, dass ich es vollends durchzog, denn eigentlich war ich nach dem Abräumen so platt, dass ich den Rest auf heute vertagen wollte.
Hätte nicht funktioniert, denn nun würde mein Kreuz nicht mehr mitspielen, dem die Dauerbückerei nicht sehr guttat.
Endlich kommen nun auch die Schätze wieder zur Geltung, die die meisten Leute vielleicht nicht einmal bemerken würden, die mir selbst aber viel Freude machen, da sie von uns und auch meinen Eltern selbst gesammelt wurden:
Und noch etwas grub ich bei dieser Aktion aus, nämlich dies hier:
Ein "Schatz" der etwas anderen Art, weil er Rex gehört und ursprünglich mal ein Kauknochen war.
Schön weich geknietscht muss er ihn unter einem der dicksten Steine versteckt haben, doch wie er das schaffen konnte, ist mir ein Rätsel, denn ich selbst bekam ihn gar nicht hoch, ohne ihn mit der Schüppe anzuheben. 😲
Und nun muss ich hurtig in die Küche eilen, um 8 Schnitzel zu panieren und braten, schon für morgen, wenn es Kartoffelsalat geben soll.
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
Nun, ich wohne gerade 8 Kilometer von meiner alten Heimat entfernt. Wenn hin und wieder da bin, bekomme ich mit wie sehr sich alles verändert. Es gibt in der Hauptstraße ein Wohnhaus, das neu entsteht. Hier war früher ein altes Haus, das abgebrannt ist. Lange war das Grundstück unbebaut. Nun entsteht ein neues Haus, wer es bauen lässt ist nicht bekannt. Um gewabnet zu sein habe ich mir ein elektroschocker gekauft. Ich denke 500.000 Volt sind ausreichend. Deine Arbeit rund um den Teich finde ich echt KLASSE. Hier wo ich wohne gab es auch mal einen Teich, den ein Vorbewohner angelegt hatte. Wie mir mein Mitbewohner sagte hat Jemand den Teich so verschandelt, dass eine weiter Nutzung nichr mehr möglich war.
AntwortenLöschenEinen Elektroschocker hatte ich auch einmal, damals war er aber nur zum Schutz gedacht vor anderen Hunden, wenn ich mit Püppi unterwegs war.
LöschenGebraucht habe ich ihn nie, heute ist er meines Wissens verboten und davon abgesehen glaube ich auch nicht, dass er mir weiterhelfen würde gegen eine Gruppe junger Männer, die Messer mit sich führen, denn die nehmen dir das Ding ab und lassen es dich selber spüren.
Am besten ist tatsächlich immer noch ein großer, wehrhafter Hund, aber das hängt noch zumindest sicher auch sehr davon ab, wo man lebt.
Ist in diesem Teich denn eigentlich noch Wasser?
Unser winziger war vor langer Zeit eine Schnapsidee meiner Mutter und sollte eigentlich noch um einen Wasserfall erweitert werden. Inzwischen alles nutzlos, denn das Betreiben von Pumpen und auch das Wassernachfüllen im Sommer kann man sich ja leider kaum noch leisten.
Hallo, Liebe "Rex-Mama!"
AntwortenLöschenZustände sind das bei Euch, wenn man sich so unsicher fühlt, das tut einem weh zu hören,.
Ich fühle mich bei uns in der Umgebung ziemlich sicher, auch in den Öffis.
Deshalb tut es einem leid, das Lesen zu müssen, dass sich Frauen so gut wie überhaupt nicht mehr vor die Tür trauen, sobald es dunkel wird.
Man sollte seinen Kids vertrauen entgegenbringen, sofern möglich, wachsen die nicht in Angst auf, wenn sie nicht einmal alleine den Schulweg zurücklegen?
Manchmal denke ich, hatte ich ein Glück, ich war in meiner Kindheit und Jugend frei wie ein Vogel, dennoch waren meine Eltern natürlich um mich besorgt.
Die Teichumrandung ist Dir wunderbar gelungen.
Das sieht toll aus.
Ich rätsel auch darüber, wie konnte "Rex" das Gummihuhn verstecken?
Liebe - Freiheit - Grüße
Vom lifeminder
Es geht bei A. und M. nicht um mangelndes Vertrauen in ihre Tochter, lieber lifeminder, sondern sie habe eher keines zu denjenige, die hier auf den Straßen unterwegs sind.
LöschenDer Grund kam gestern in den Nachrichten und hier kann man ihn auch noch mal nachlesen:
https://www.focus.de/panorama/neue-details-zur-statistik-kriminelle-auslaender-in-nrw-bei-drei-gruppen-steigen-die-zahlen-sprunghaft_id_259781211.html
Wobei diese Zahlen aber in Wirklichkeit deutlich höher sein dürften, denn darin werden keine Straftäter erfasst, die via Geburt einen deutschen Pass haben, aber oftmals trotzdem kaum Deutsch sprechen und in den nun einmal vorhandenen Parallelgesellschaften nicht anders sozialisiert werden, als es in der Heimat der Fall wäre - sehr patriarchalisch eben, mit hohem Gewaltpotenzial und einem sehr schrägen Frauenbild.
Nicht umsonst wollen zumindest die Anhänger der Gülenbewegung, also Menschen wie A. und M. raus aus der Parallelgesellschaft. Gestern schickte mir A. ein Video vom WDR über eine andere Stadt in NRW, wo jetzt im Ramadan die gleichen gemischten Veranstaltungen abgehen, wie ich sie erlebte. (Natürlich ebenfalls von ihrem Verein initiiert.)
Gestern kam ebenfalls im WDR ein Beitrag über eine kriminelle Kinderbande, die in Oberhausen eine ganze Geschäftsstraße terrorisiert, so sehr, dass die die Inhaber kleiner Läden ihre Türen inzwischen abschließen und mit Schildern versehen, bitte klopfen.
Heile Welt eben ... 🙄, und ich schätze, dass diese Umstände nicht für ewig auf die Großstädte beschränkt bleiben werden.
Das Gummihuhn, lach, das war ein leckerer Kauknochen, den er sich zurechtgelutscht und dann für schlechte Zeiten versteckt hatte. Nur wie, das ist die große Frage. 😂
Liebe Freiheit-funktioniert-nur,-wenn-sie-von-anderen-respektiert-wird-Grüße zurück! ;-)