Freitag, 22. März 2024

Fehlendes Einfühlungsvermögen?

 Diese Frage stelle ich mir immer, wenn ich beim Einkaufen mitbekomme, wie manche Kunden Artikel aus den Regalen nehmen und sie einfach in ihre mitgebrachten Taschen packen, weil sie wohl keine Lust hatten, sich einen Einkaufswagen zu nehmen.

Machen die sich eigentlich mal Gedanken darüber, wie das auf andere, besonders aufs Verkauifspersonal wirken muss?

Genau, nach Diebstahl sieht das aus, denn es steht ja keinem auf die Stirn geschrieben, ob er beabsichtigt, seine Tasche an der Kasse wieder komplett zu entleeren und wirklich alles zu bezahlen.

Ich war lange genug im Verkauf tätig, um zu wissen, dass die Leute klauen wie die Raben, und man sollte sich nie auf den äußeren Eindruck verlassen, denn es gibt genauso den Obdachlosen, der absolut korrekt ist, wie auch die von der Optik her vermeintlich gut Betuchten, die sich trotzdem nicht scheuen, mal schnell einen Lippenstift in die Tasche gleiten zu lassen.

Sogar meine Großtanten taten es, warum auch immer.

In jüngeren Jahren hatte ich sie nur ehrlich erlebt, doch in hohem Alter, schon etwas tüddelig, begannen sie Diebstahl offenbar als eine Art Sport anzusehen - mit dem Ergebnis, dass sie in einem der beiden Dorfläden Hausverbot bekamen.😲

In meinen Jahren im Versandhandel half ich manchmal aus, wenn übermäßig viele Schufa-Anfragen abgearbeitet werden mussten, denn wenn teure Geräte bestellt wurden, wollten wir natürlich abschätzen können, wie gut die Chancen auf Bezahlung standen.

Da konnte man schon erhebliche Zweifel an der Menschheit bekommen, denn "KI", in diesem Falle hieß das "keine Information", bekam ich ziemlich selten zu hören, dageben aber häufig von einem geplatzten Kredit nach dem anderen und von Unmengen an nicht bezahlten Rechnungen, Mahn- und Vollstreckungsbescheiden usw.

Einmal sagte ich, nachdem ich zu sehr vielen Namen nacheinander ähnlich katastrophale Ergebnisse erhalten hatte, hoffnungsvoll: "Nun kommt ne Omi, die ist ganz sicher okay."

"Pustekuchen ...!", meine Telefonpartnerin lachte auf, denn auch "Omi" hatte jede Menge Dreck am Stecken. 🙄

Deshalb kann ich es gut nachvollziehen, wie diese Edeka-Filiale nun vorgehen will: Wer Waren nicht gut sichtbar in Einkaufswagen, mitgebrachtem offenen Korb oder in der Hand mit sich führt, sondern sie vor dem Bezahlen in Taschen packt, muss mit einer Anzeige rechnen.

Wenigstens eine klare Regelung, die den Mitarbeitern sehr helfen wird und auch den anderen Kunden, denn die massenhafte Klauerei schlägt sich auf die Preise nieder, auch wenn natürlich nicht jeder, der diese Taschen-Methode benutzt, ein Dieb ist.

Unnu gehe ich mich selber ins Einkaufsgetümmel stürzen, MIT Wagen 😁, und ich sollte nicht vergessen, dabei nach etwas Ausschau zu halten, das ich in die Dose von A.s Freundin packen kann zum Dank, dass sie mich so nett mit Köfte bedachte, auch wenn sie für unsere Gaumen viel zu scharf war. 


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉



4 Kommentare:

  1. Ich teile deine Ansichten. Beim Einkaufen habe ich immer einen Korb dabei. An der Kasse lege ich alle Ware auf das Band. Anschließend hebe ich meinen Korb so dass die Kasserin einen Blick rein werfen kann und sie sieht: der Korb ist wirklich leer. Das hat mir meine allererste Partnerin beigebracht. Sie war Marktleiterin bei Rewe und hat als erste Frau einen Lebensmittelmarkt geleitet. Natürlich gab es oft Diebstähle. Es gehörte auch dazu, dass sie und ihre Mitsrbeiterinnen geschult wurden, welche Tricks Kunden anwenden können. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass jetzt beim Ausverkauf bei real auch Einiges geklaut wird. Ich persönlich finde einen Diebstahl eine absolute Schweinerei. Sie auch davon berichtet, dass Ladendiebstähle auch von den sogenannten "besseren" Leuten veranstaltet werden.

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    1. Eben, lieber Helmut, die Klauerei geht quer durch die Gesellschaft und es gibt so einige Tricks, zu denen natürlich auch dieses Benutzen der eigenen Taschen gehört. Man tut so, also wolle man selbstverständlich alles bezahlen, habe nur grad keinen Wagen zu Hand und wisse sich nicht anders zu helfen, und wenn's gerade passt, wenn man sich unbemerkt vorkommt, dann kann es ja auch mal passieren, dass man das Bezahlen dann vergisst. Nur versehentlich natürlich. 😁
      Gut, dass du gelernt hast, das Einkaufen auch mal durch die Brille der Mitarbeiter zu sehen. Das ist leider viel zu selten.

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  2. Hallo, Liebe "Rex-MAma!"

    Das sehe ich wie du. Man kann doch die Waren zumindest meist in den Wagen legen, dann auf das Kassenband. - Über die Oma, die lange Finger macht, staunte ich nicht schlecht.
    Ob man dafür vielleicht im Alter mehr empfänglich ist?

    Allerdings fühlt es sich nicht gut an, verdächtigt zu werden. Zweimal ist mir das passiert und das im selben Kaufhaus. Beim ersten Mal hat man sich nicht einmal entschuldigt für die falsche Verdächtigung. Ich war auch unsicher, habe mich da beschwatzen lassen, brav meinen Rucksack auszuräumen und zu zeigen, dass ich nichts gestohlen hatte, danach hat mich das tagelang beschäftigt, dass man überhaupt auf den Verdacht kommen kann, ich wäre hierzu fähig.

    Beim zweiten Mal bestand ich darauf, die Polizeit zu holen. Worauf der Kaufhausdetektiv kleinlaut wurde und sich nicht mehr sicher war, von sich selbst einlenkte, seinen Verdacht zurückzog und ich unbeschadet wieder meiner Wege gehen konnte. - Dennoch war es auch hier kein gutes Gefühl.

    Warst du nicht auch mal tätig in einem Getränkehandel, wie war es denn da mit dem stehlen?

    Bin gespannt, was dir für "A's" Freundin einfällt?
    Hoffentlich hattest du Sonnenschein auf deinen Einkaufswegen?




    Liebe Grüße legal aus dem Regal
    Vom lifeminder

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    1. Das kann ich nachvollziehen, lieber lifeminder, wie unangenehm das war, denn da ich ja immer meinen riesigen Trolley mit in die Läden nehme, passiert es mir ja auch immer wieder, dass ich gefragt werde, ob man reinschauen darf.
      Man sollte dann gar nicht erst Gedanken aufkommen lassen wie "wie können die mir so was zutrauen", sondern sich immer bewusst machen, dass es eben keinem auf die Stirn geschrieben steht, ob er ehrlich ist oder nicht.
      Den ständigen Generalverdacht erlebte ich schon während der Weiterbildung bei einem Kaufhauskonzern. Am Personalausgang hing eine Ampel, man musste einen Knopf drücken, leuchtete es grün, konnte man weitergehen, kam allerdings Rot, wurde man gefilzt.
      Nicht angenehm, aber ganz sicher notwendig und ich selbst fange bei Leuten genauer an hinzusehen, die große, "zufällig" offene Taschen mit sich führen, die sich anbieten, Waren einfach hineingleiten zu lassen. Drückt sich dann auch noch jemand sehr nah an den Regalen herum, schaut sich öfter mal um und befummelt oder untersucht einzelne Dinge auffällig lange, dann schrillen sofort die Alarmglocken in mir.
      Ganz übel kann es werden, wenn sie zu zweit oder in noch größeren Gruppen kommen - einer verwickelt das viel zu spärlich vorhandene Verkaufspersonal in ein Gespräch, die anderen räumen ab und man kann absolut nichts dagegen tun.
      Das sollte ich mir selbst öfter mal in Erinnerung rufen, wenn ich leicht gereizt reagiere, wenn ich gefragt werde, ob man in meinen Trolley schauen darf, denn ... die haben ja recht!
      Es wird irre viel geklaut und wir alle bezahlen dafür am Ende drauf.
      Getränke habe ich noch nie verkauft, aber kannst sicher sein, dass die Diebe auch da zuschlagen. Nicht umsonst sind zumindest die teuren Dinge in der Regel in abgeschlossenen Vitrinen.

      Liebe Legal-Regal-Regel-Grüße zurück! :-))

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