Montag, 8. Januar 2024

Was für ein unwirklicher Morgen

 Das, worauf ich noch mal eingehen wollte, muss warten, denn der Tag fing mich mit ganz anderen Dingen ein.

Zunächst einmal weigerte sich mein Schlaf-Ich aufzustehen.

Rex kam schon vor fünfe maulend bei mir an, aber ich hatte so wenig Lust, das warme Bett zu verlassen, dass ich ihn zurück auf seine Decke schickte und auch später ungerührt blieb, als er sein Glück erneut versuchte.

F. war es dann, der sich erbarmte, und tatsächlich ratzte ich noch einmal tief weg und erblickte erst um halb acht wieder das Licht dieser Welt, wobei das der falsche Ausdruck ist, denn es war ja noch stockdunkel. 

F. hatte schon den Kaffee aufgesatzt und sich ums Büble gekümmert, sehr fein für mich, fast wie früher ... 😊

Morgens steht nach den üblichen Tageseingangs-Beschäftigungen für mich immer eine bestimmte Aufgabe am PC ganz oben auf der Prioritätenliste und als ich diese nach einigem Ruckeln endlich erledigt wusste, schaute ich erst mal in die Internetnachrichten, war doch neugierig, wie es mit den Bauernprotesten aussah.

Hui, in einem sozialen Netzwerk postete ein uralter Freund aus dem Dörfli meiner Kindheit ein Foto von einem Treckerkonvoi, der sich über eine schmale Landstraße durch den Schnee wälzte, und jemand hatte kommentiert, dass es die Regierung sicher zum Umdenken bringen würde, wenn ein paar Trecker eines der winzigsten Dörfer im Lande blockierten. 😁

Dann ging ich in den Garten und stellte fest, dass es immer noch nicht wirklich heller war, und vom bleigrauen Himmel nieselten feine Schneeflocken herab, dazu eisige Kälte.

Genauso war es angesagt, aber was mich verblüffte, war, dass meine Gießkannen, in denen ich das Wasser nach Möglichkeit stehen lasse, weil ich ungern welches vergeude, innerhalb nur einer Nacht eine dicke Eisschicht bekommen hatten, genau wie der Teich.

Verdammt, es wäre gar nicht gut, wenn sie deshalb aufplatzen, also machte ich mich sogleich ans Werk, denn irgendwie musste das Wasser nun hinaus.

War ein ziemlicher Kampf, denn nur zarte Rinnsale fanden den Weg ins Freie und es ist wahrlich mühsam, 10-l-Kannen längere Zeit kopfüber hochheben zu müssen, erst recht, wenn die Hände eh so kältelädiert sind.

So verging die Zeit und während ich mich herumplagte, hörte ich es auf einmal, ein dumpfes, aber unüberhörbares Hupkonzert aus Richtung der Autobahnauffahrt, also gehen nicht nur die Bauern weiter im Osten, sondern auch die vom Niederrhein inzwischen auf die Barrikaden.

Wie ich später las, ging es wohl an etlichen Stellen hier in der Stadt rund ...

Fast unheimlich fühlte sich die Situation an, diese nun schon ewig andauernde Düsternis um mich herum, die Menschen, die sich in diesem zutiefst gespaltenen Land immer mehr gegen "die da oben" zu wehren beginnen, dazu der sachte rieselnde Schnee, den das alles gar nicht juckt.

Und wieder einmal musste ich an das denken, was ich über die Lage, über die Stimmung vor den beiden Weltkriegen weiß, und das stimmte mich nicht eben fröhlich, denn allmählich scheint sich etwas zusammenzubrauen, was ruckzuck unbeherrschbar werden könnte ... 😔

Inzwischen schaut's anders aus, zum Glück, denn nun ist der Himmel aufgerissen, die Sonne scheint, welch fremder Anblick, und den Bauern wurde es vermutlich auch zu kalt, es herrscht wieder Ruhe.

Schaun mer mal, wie's weitergeht, was ich zumindest in einem Punkt schon ganz genau weiß, denn eben stolperte ich über ein Rezept für "Lasanki", also polnische Krautnudeln, das ich unbedingt einmal ausprobieren möchte.

Einfach und sofern man das Hack im Angebot bekommt, auch kostengünstig, und für mich klingt das richtig lecker, auch wenn F. bis jetzt noch die Augen verdreht bei der Aussicht darauf. 🙄😁


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

6 Kommentare:

  1. Für deinen Gießkannen-Morgensport bewundere ich dich. Ich hätte vermutlich ein altes Leintuch im Vorzimmer ausgebreitet und die Kannen reingeholt, wo das Wasser von selbst geschmolzen wäre. Bei solchem Wetter wie derzeit gehe ich höchst ungern ins Freie, muss ich sagen.
    Lieben Gruß

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    1. Na ja, lach, ein Vorzimmer habe ich nicht, sondern einen Flur, aber da es sechs oder sieben Kannen sind, wäre der damit dann doch etwas zu voll, denn Rex flitzt ja ständig rein und raus.
      Außerdem wären mir die Kannen für eine solche Aktion unten zu erdig, aber es ging ja auch so. Die letzte war hartnäckig, also habe ich sie in die Sonne gestellt und nun konnte ich auch die noch entleeren.
      Hoffe nur, dass es wirklich wie angekündigt schnell wieder wärmer wird, denn die großen Regentonnen sind randvoll.

      Lieben Gruß zurück!

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  2. Ich kann es nachvollziehen, dass du noch keine Lust zum Aufstehen hattest, liebe Rex-Mama. Ja, draußen ist es a.....kalt das habe ich heute morgen selbst erlebt. Trotz Handschuhe an hatte ich kalte Hände. In den kommenden Tagen soll es weiter kalt bleiben. Tja, es ist eben Winter. Es gibt GUTE Proteste, das sind die der Klimasekte. Böse Proteste, weil Rechtsradikal unterwandert (das sind Behauptungen OHNE Belege). Ich sage nur, die Einheitspartei aus CDU/CSU, FDP, SPD und Grüne muß vorsichtig sein die Europa-Wahl kann schlimme Folgen haben.

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    1. Ich fürchte, ob rechts-, links- oder wie auch immer radikal, das verwischt sich gerade zusehends, wobei sich die Klimakleber allerdings selber in die Pfanne gehauen haben, denn ich kenne niemanden, der sie gut fände, von meiner Schwester vielleicht mal abgesehen. *g*
      Mit dem Einheitsbrei gebe ich dir recht, Helmut, denn zum einen hat Links-Grün Politik und Bürger mit der ständigen rechten und vermeintlichen Moralkeule vor sich hergetrieben und zum anderen versuchte Merkel sicher auch in fremden Gewässern Wähler zu fischen, so dass am Ende alles mehr oder weniger das Gleiche war.
      Die Folge ist, dass sich nun immer mehr neue Parteien bilden und vermutlich wird Deutschland bald ähnlich wie Italien immer schwerer regierbar sein, sofern sich nicht auch hier einer der Autokraten durchsetzt, die als Erstes dafür sorgen, dass sie nicht mehr abgewählt werden können, dann die Gerichte entmachten und den Bürgern am Ende sogar das Denken verbieten.

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  3. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Dass die Bauern auf sich aufmerksam machen müssen und sollten, ist klar. Ob sie dafür jedoch alles zustellen müssen, wie sie es teilweise getanzt haben? - Man kann auch anders protestieren und dabei gesehen werden.

    Ich finde es sehr sympathisch, dass du dir das gegönnt hast und einfach nochmals die Decke über den Kopf gezogen hast.

    Fast noch besser gefiel mir, dass "F" sich ums "Büble" gekümmert hat.

    Die Düsternis ist heute erstmals ganz klaren Sonnenschein gewichen, das groteske. Heute sind es leichte Minusgrade und deutlich kälter als in den vergangenen Wochen.

    Hast du denn eigentlich einen Extra-Ordner oder Mappe, wo du deine Dörfli Erinnerungen alle aufbewahrst? - Ich finde es schön, wenn auch manchmal völlig unerwartet wieder alte angenehme Erinnerungen geweckt werden.




    Liebe - reale - Grüße
    Vom lifeminder


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    1. Zumindest die Aktion mit der Fähre war natürlich ein No-Go, ansonsten bin ich mir im Moment gar nicht so sicher.
      Wie ich las, haben die Bauern von den allgemeinen Preiserhöhungen wohl sehr profitiert und konnten im Schnitt ihre Gewinne wohl fast um 50% erhöhen. Als ich die absoluten Zahlen las, schlackerte ich sogar mit den Ohren, denn die waren verdammt hoch.
      Was aber wie überall natürlich nur für einige gelten wird, von daher bin ich eher dagegen, Subventionen wieder mal mit der Gießkanne zu verteilen. Einige haben sie nämlich gar nicht nötig, andere dagegen sehr.
      Man müsste genauer hinschauen.
      Mein Dörfli kommt hier im Haus eigentlich überall vor, denn ob antike Standuhr oder andere Möbel, einige davon stammen noch aus dem Schloss - ich leben also aktiv mit all diesen Erinnerungen, trotzdem habe ich aber natürlich einen separaten Fotoordner nur fürs Dörfli. :-)

      Liebe Real-bis-verträumt-Grüße zurück! :-)

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