Vorgestern wollte F. gerne einen Abenteuerfilm sehen, ich verzog beim Gedanken daran gelangweilt das Gesicht und kündigte an, dann ins Bett gehen zu wollen, um etwas anderes zu schauen.
Bis er erwähnte, dass es sich um einen Hund drehen sollte, da änderte sich meine Stimmung natürlich schlagartig und mein Interesse war geweckt.
Nach den ersten Szenen ging ich fast von einer der üblichen Tierkomödien aus, die mitunter richtig Spaß machen können, später entschied ich mich aber für "Märchen", das sich zwar um den riesigen Hund "Buck" drehte, der aber so vermenschlicht wurde, dass es letztlich dann doch nicht mehr viel mit Hunden zu tun hatte, denn im Grunde hätten alle mitspielenden Tiere auch kleine Aliens oder sonst was sein können.
So lächerlich mir die ganze Geschichte auch vorkam, irgendwie schaffte sie es doch, mich zu packen und mir nicht mehr aus dem Sinn zu gehen, zumal sie mich an irgendetwas erinnerte, nur kam ich nicht darauf, an was.
Bis ich mir eben mal die Mühe machte, nachzuschauen, wie dieser Film denn überhaupt hieß.
Natürlich, ... *koppklatsch* ..., "Ruf der Wildnis" von Jack London, das hatte ich als Kind mal verschlungen und wenn mich nicht alles täuschte, müsste ich es doch sogar noch haben?
Pustekuchen, offenbar ist es meiner kürzlichen Entschrottungsaktion zum Opfer gefallen, und das ist genau das, was immer wieder passiert, wenn ich mich ans Entrümpeln mache: Garantiert kommt dann schon bald eine Situation, wo ich es bereue, mich von etwas Bestimmten getrennt zu haben. 🙄
Es ist zu lange her, als dass ich mich noch deutlich erinnern könnte, wie ich das Buch damals empfand, zumal ich da ja auch noch keinen wirklichen Bezug zu Hunden hatte, aber interessiert hätte es mich schon, ob der gute Jack mehr Ahnung von ihnen hatte als diese Filmemacher mit ihrer Extrem-Vermenschlichung, die mich am Ende rätselnd darüber zurückließen, ob die Kernaussage womöglich sein sollte, dass Hunde zurück in die Natur gehören?
Weia, da hätte so ein Yorkie aber schlechte Karten, ganz allein unter Wölfen ... 😲😂
Gestern machte ich mich dann an die "Polnischen Krautnudeln", wofür ich zunächst einige Zwiebeln würfelte und mit Rinderhack in der großen Pfanne anbriet.
Dann kam durch die Presse gedrückter Knoblauch hinzu, Pfeffer und Salz, der besseren Verträglichkeit wegen etwas Kümmel und der in feine Streifen geschnittene Weißkohl:
Ich denke, es war locker eine Stunde, die ich das Ganze kräftig braten ließ, während ich auf der hinteren Platte Bandnudeln in Brühe kochte, so dass sie selber schon etwas Geschmack mitbrachten.
Dann alles vermengt und da ich noch einen Bohnensalat dazu gemacht hatte, sah F.s Teller am Ende so aus:
Beim ersten Bissen war es vorbei mit dem langen Gesicht, das er gemacht hatte, seit ich dieses Gericht ankündigte, denn es schmeckte ihm sehr gut, darf ich also öfter machen. 😀
Später wollte ich mir vom Bett aus anschauen, wie die dänische Königin in den Ruhestand ging und ihren Sohn zum Nachfolger machte, doch da begann F. zu moppern, er wolle das schließlich auch sehen ... *staun* ..., also verzichtete ich aufs Hochgehen und wir schalteten den großen Fernseher im Wohnzimmer ein.
Kaum hatte ich mich niedergelassen, meldete sich meine Freundin über WhatsApp und fragte an, ob ich Zeit für ein Päuschchen hätte.
Kurz darauf hatte ich sie an der Strippe und begrüßte sie mit den Worten. "Na, da haste aber Glück, dass ich Königs sehen wollte und nicht nickere", was sie wenig beeindruckte 😂, und so steckten wir alsbald mittendrin in ihren Erzählungen von den eigenen Unpässlichkeiten und vor allem über den 94-jährigen Vater, der allein gar nicht mehr leben kann, sich aber weigert, in ein Heim zu übersiedeln oder jemanden zur Pflege ins Haus zu nehmen.
Üble Situation, ihr einziger Bruder starb vor einiger Zeit völlig überraschend, vor Kurzem dann auch noch ihre Mutter und nun hat sie alles an der Backe, denn Schwägerin, Nichte und Neffe wollen zwar zwei Drittel erben, machen sich aber beim Kümmern äußerst rar, so dass sie nun ständig die mühsame Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf sich nehmen muss, denn ihr Auto konnte sie sich nach Eintritt in die Rente nicht mehr leisten. 🙄
Als wir nach anderthalb Stunden durch waren mit allem, war Königin Margrethe längst abgedankt und ihr Sohn in Amt und Würden, aber egal, wirklich wichtig war das ja nun nicht und so passte es ganz gut, dass die Quatscherei später weiterging, denn nun rief meine Tante an.
Wie immer ging es mit ihr hauptsächlich um Politik und erneut staunte ich, wie glasklar sie die Lage von Welt und Land mit ihren nun fast schon 81 Jahren analysiert, obwohl sie kein Internet hat und ihre Infos wohl nur aus Bildzeitung und TV erhält.
Verblüffend - offenbar verbringt sie viel Zeit damit, sich stundenlang Bundestagsdebatten auf Phoenix anzusehen, das muss man erst mal bringen. 😅
Und damit war der Tag dann auch so gut wie vorüber. Eine Konserve vom Mediareceiver gönnten wir uns noch, dann lockte das Bett und nun mache ich mich fertig für den Zahnarzt, darauf hoffend, dass der versprochene Anruf der EON-Mitarbeiterin nicht ausgerechnet dann stattfinden wird, denn mit dem Strom hänge ich ja nach wie vor im Ungewissen.
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
Jetzt hast du mich neugierig gemacht, liebe Rex-Mama, das werde irgendwann probieren, denn du hast das so gut geschildert. Und ja, Ruf der Wildnis war auch für ein Klassiker aus früher TV Zeit, genau wie so weit die Füsse tragen. Nein, einen König brauchen wir nicht. wir hatten mal was ähnliches, der wollte sich an seinem Schopf aus dem Sumpf ziehen und sein Comeback ist jämmerlich gescheitert und sein Doktorgrad hat er auch noch verloren der arme Kerl.
AntwortenLöschenDann bin ich ja gespannt, ob du es ausprobieren wirst, mein Lieber, und was du dann dazu sagst. :-)
LöschenHallo, Liebe "Rex-Mama!"
AntwortenLöschenIrgendeine Verfilmung von "Ruf der Wildnis" habe ich auch einmal gesehen. Wenn ich mich recht entsinne, war ich von der Geschichte recht gefesselt.
Ich glaube, so ein bisschen "Buck" der uns alle unseren eigenen Ruf folgen lässt, steckt in uns allen.
Deine Krautnudeln wirken vortrefflich.
Meine Eltern sahen auch den Rentengang der dänischen Königin an.
Toll, wie du immer fließt für deine Leutchen da bist.
Ob Mittags oder Abends. - Gibt es denn Zeiten, wo du das Annehmen von Anrufen Grundsätzlich verweigern würdest?
Liebe - "Na so was und "Na siehse" - Grüße
Vom lifeminder
So ging es mir ja auch, lieber lifeminder, trotz ihrer Schwächen packte mich die Geschichte, auch wenn ich davon überzeugt bin, dass es im Buch mehr Realismus und Tiefe gab und dies auch im Film möglich gewesen wäre, denn das Thema an sich ist ja wirklich interessant.
LöschenUnd nein, ich verweigere grundsätzlich keine Anrufe, allerdings höre ich das Telefon in der Regel nicht, wenn ich oben bin, und mein Handy bleibt eh unten.
Liebe Na-siehste-Grüße zurück! :-)