Dank des unverhofft freien Vormittags und dem Umstand geschuldet, dass es ausnahmsweise mal nicht regnete, konnte ich mich gestern dringend notwendigen Arbeiten im Garten widmen, zumal auch meine Hände in diesem Jahr besser mitspielen als in den vergangenen.
Toitoitoi, denn obwohl es ja in diesem Winter schon einige sehr kalte Phasen gab und wir anfänglich auch noch ohne Heizung dasaßen, blieben die dick aufgeblähten, tiefroten Wurstfinger bisher weitgehend aus.
Wäre toll, wenn sich das tatsächlich dauerhaft verbessert hätte. 😊
Während ich an den Rosen herumschnipselte, die welken Überreste des Chinagrases schnitt und auch das ein oder andere Häuflein einsammelte, fiel mein Blick auf dies hier:
Auf den ersten Blick nichts Besonderes, sollte man meinen, nichtsdestotroz schaffte es diese kleine Überlebenskünsterin aber doch, mich zu faszinieren, denn das ist sie wirklich.
Gerade habe ich ein Foto entdeckt, das 1983 in meiner kleinen Ein-Zimmer-Wohnung in Stuttgart aufgenommen wurde, da ist diese Yucca bereits zu sehen, das heißt, ich lebe schon länger mit ihr zusammen als mit F., und da unser 38. Hochzeitstag nicht mehr fern ist, will das schon was heißen.
Als ich in meine schnuckelige Mansardenwohnung umzog, landete sie auf der Frühstückstheke, die sich beidseitig an den Zugang zur offenen Küche anschloss, ihre beiden Arme reckten sich immer gewaltiger nach oben und als der eine die hölzerne Decke zu sprengen drohte, musste er ab.
Was Frau Yucca überhaupt nicht störte, flugs bildete sie einen neuen und so nahm ich sie dann vor 30 Lenzen mit nach hier, wo sie seitdem auf der Küchenfensterbank steht.
Wirklich wuchtig ist sie im Laufe der Zeit geworden und immer beschwerlicher wurde es, sie quer durchs Haus bis ins Bad zu schleppen, wo all meine Pflanzen immer in der Wanne abgebraust werden, wenn ich die Fenster putze und sowieso alles abräumen muss.
Im letzten Frühjahr wurde es mir zu viel, ich holte die Gartenschere und säbelte die eine Seite kurzerhand ab, was mir das Tragen seitdem sehr erleichtert und natürlich auch mehr Tageslicht in die Küche lässt.
Recht lieblos war ich vorgegangen, hatte einfach kurzen Prozess gemacht, doch nun stand ich da mit dem abgeschnittenen Teil in der Hand und brachte es nicht fertig, es in den Müll zu geben, also bohrte ich es einfach auf einem freien Eckcken in meinem ehemals so schönen Beet in die Erde, ging natürlich davon aus, dass es dort schnell das Gammeln anfangen würde, so dass ich es dann endgültig entsorgen könnte.
Pustekuchen, hatte ich heimlich darauf gehofft, dass die Ur-Pflanze in der Küche mit so viel Lieblosigkeit übelnehmen und ebenfalls den Geist aufgeben würde, hatte ich mich getäuscht. Nicht einmal der abgesäbelte Stamm war sauer, sondern begann sofort neu auszutreiben:
Und der Teil im Garten störte sich nicht einmal am vielen Frost, er steht da wie eine deutsche Eiche und nun bereue ich, dass ich den Standort so schlecht wälhlte, denn genau unter dem Schmetterlingsflieder werde ich bald vor dem gleichen Problem stehen, dass er nämlich zu groß wird und dann nicht genügend Platz hat:
Abwarten, wie das weitergeht. Womöglich wird sie dort dann endlich auch mal blühen? 😊
Ansonsten war da noch der Strudel, den ich mit einer Mischnung aus Äpfeln, Birnen, Rosinen, gehackten Mandeln, drei Esslöffeln Grieß, etwas Zitrone und Zucker füllte.
Eigentlich waren die Birnen nur eine Notlösung, weil sie wegmussten, aber am Ende stellte sich das als deutliche Bereicherung heraus, gab dem Ganzen noch mehr Pfiff und als ich F. ein noch warmes Stück davon gemeinsam mit einer Kugel Vanilleeis servierte, kannte seine Freude kaum noch Grenzen. 😊
So, und nun hänge ich ein wenig in der Schwebe, hatte schon beizeiten bei A. angefragt, ob es ihr besser geht und ich den morgigen Tag einplanen soll, doch bis jetzt keine Antwort, also wird sie wohl krank im Bett liegen und es wird diese Woche gar nix mehr, so dass ich morgen und übermorgen für meine Einkäufe nutzen kann, und zwar MIT Trolley.
Lasst es euch gut gehen und ... bleibt bitte gesund! 😉