Montag, 28. August 2023

Verdrehte Welt

 Nachdem nun Geschlechter zu etwas ganz Beliebigem und keineswegs Dauerhaftem werden sollen, hat offenbar auch Blogspot Schwierigkeiten zu unterscheiden, wer was darf, denn gestern war ich auf einmal ausgesperrt.

Jeder andere konnte kommentieren, nur ich selbst durfte nich darauf antworten. So oft ich es auch versuchte und angezeigt bekam, Beitrag würde veröffentlicht, so oft war er jedes Mal hinterher verschwunden.

Bis ich dann dahinterkam, dass ich alles in der Rubrik Kommentare wiederfand, dort aber erst freischalten musste.

Wohlgemerkt, nur mein eigenes Geschreibsel betraf das, nur ich war von der Zensur betroffen, und das in meinem eigenen Blog. 😲

Und dann fiel mir wieder einmal auf, wie wenig man innerhalb von Familien doch mitunter zusammenpasst - klar, im Gegensatz zu Freuden kann man sich ihre Mitglieder ja nicht aussuchen.

Im TV sah ich die Tage einen Bericht über Mutter und Sohn, sie Gründungs- und immer noch überzeugtes Mitglied der Grünen, er dagegen in einer aufstrebenden Position bei der AfD.

So schlimm ist es bei uns zum Glück nicht, da ich mich ja jeder Ideologie, egal welcher Couleur, beharrlich verweigere, aber schlucken musste ich doch, als ich im Reiseblog meines Schwagers von "vielen anderen Fahrradfahrenden" las, mit denen gemeinsam sie auf einer Fahrradstraße durch die Stadt fuhren.

So sperrig, so unnötig kommt es mir vor und sogleich merke ich, wie ich beim Lesen automatisch in eine Abwehrhaltung verfalle, doch dann überwiegt mein Interesse an Rechtschreibung, denn ich bin mir wirklich nicht sicher, ob das so richtig geschrieben ist.

Zu meinem großen Erstaunen fand ich im Netz doch tatsächlich einen "Genderator", was aber - abgesehen von der überzogenen und in meinen Augen kontraproduktiven Ideologie - nichts an meinen Zweifeln ändert.

"Fahrrad fahren" schreibt man nach der vertrackten letzten Rechtschreibreform, die mehr Unsicherheit denn Klarheit brachte, auseinander, das "Fahrradfahren" natürlich zusammen, genau wie "Fahrradfahrer", doch meiner Meinung nach müsste man bei Einsatz des substantivierten Partizips Regel Nr. 1 entsprechend von "Fahrrad Fahrenden" sprechen, oder nicht?

Da will man so überkorrekt sein und macht unsere Sprache inkl. ihrer richtigen Schreibung dabei immer unkorrekter und schwammiger, aber vielleicht wird auch das nun immer beliebiger, genau wie unser Geschlecht? 

Apropos gendergerechte Sprache, gestern stieß ich durch einen anderen Blog darauf, dass die, die sie so gerne benutzen, offenbar ganz gezielt darauf verzichten, wenn es sich um unliebsame Zeitgenossen, Verbrecher oder auch nur Andersdenkende handelt.

Oder hat schon mal jemand von Coronaleugnenden gehört, von Verschwörungstheoretisierenden, von Mordenden, Raubenden oder Terrorisierenden?

Und wie sieht es mit dem Wort "Täter" aus? Müssten daraus dann nicht "Tuende" werden? 😁

Mir geht dieses immer Ungenauere schon mächtig auf den Zeiger, ein Student ist nun einmal etwas anderes als ein Studierender, ein Trinkender muss kein Trinker sein und ein Hürdenläufer würde sich vermutlich dagegen verwahren, als Laufender bezeichnet zu werden, oder doch nicht? 

Mein Logikempfinden spielt da jedenfalls nicht mit!

Und etwas verdreht ging es auch im Punkto Akku-Bewegungsmelder bei uns zu.

Nachdem ich bei U. ihre Flurlampen bewundert hatte, drückte sie mir ja eine davon in die Hand, die fortan Rex' Futterplatz verschönte:


 

Doch dann wurde es dunkel, also leer und Aufladen war angesagt.

F. versuchte sein Glück mit dem Adapter seines Handys, doch irgendwie rührte sich nichts, auch nicht, als ich selbst es später über den USB-Steckplatz an meinem Läppi probierte, das Licht sprang nicht mehr an.

Na ja, auch kein Drama, würden wir halt abends wieder die kleine Tischlampe an der Eckbank einschalten, sie benötigt nur 4 Watt, das ist zu verschmerzen, aber nun hatte F. Blut geleckt und begann sich im Internet umzuschauen.

Da, diese beiden musste er unbedingt haben - manchmal isser so, mein lieber Mann, dann packt ihn die unbändige Lust auf Kaufen, also nahm die Bestellung ihren Lauf.

Später am Tag unternahm er allerdings einen erneuten Anlauf und ich habe bis jetzt keine Ahnung, wo der Fehler gesessen hatte, denn auf einmal leuchtete es im Lämpchen rot auf, ein Zeichen, dass es lud, inzwischen tut es längst wieder brav seine Dienste und Rex kann wieder traurig in den meist ja leeren Napf schauen. 😅

Am Samsatag kam der Briefumschlag - mehr war es gar nicht - dann an und seitdem sucht F. nach einem sinnvollen Einsatzort für seine Neuerwerbungen.

Ganz doof ist es tatsächlich nicht, denn im unteren Flur haben wir seit vielen Jahren einen LED-Bewegungsmelder direkt in der Steckdose stecken und der reicht völlig aus, wenn man abends nur mal eben auf Klöle gehen will. Große Deckenbeleuchtung müssen wir so gut wie nie einschalten. Gut für die Umwelt und gut für den Geldbeutel, kann man nicht anders sagen.

Nun kam er auf die Idee, die Treppe zu beleuchten:

Gar keine schlechte Idee, zumal der Magnet auf diesem Metallrand bombensicher haftet, nur scheitert der schöne Plan nun an der Reichweite.

Will ich nachts mal nach unten, müsste ich die ersten beiden Stufen im Dunkeln betreten, erst dann springt die Lampe an, und das ist mir eindeutig zu gefährlich.

Schieben wir es aber noch weiter nach oben, wird Rex daran entlangstreifen und dann wäre es vermutlich vorbei mit dem "Bombensicheren" - irgendwie nicht so einfach alles, aber ich bleibe am Ball. 😂

Genau wie im Esszimmer, wo es jetzt weitergeht, obwohl ich die letzten vier Bretter gestern wie geplant fertigbekam.

Hier die Ecke vorher:


Und so sah sie nach meiner Aktion aus:


Schon ein Unterschied, oder? 😀

Nun geht es mit dem hohen Regalschrank weiter, auch hier noch einmal Bücher säubern und vor allem umsortieren, aber dann wird der Raum hoffentlich allmählich wieder Formen annehmen, die mir gefallen. 

Das Telefonat fand gestern übrigens nicht statt, vielleicht dann heute, außerdem muss ich gleich noch klären, ob es morgen beim Treffen mit A. bleibt - über Langeweile werde ich also auch weiter nicht klagen können.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😊

6 Kommentare:

  1. Gratuliere zum Ende der Schrubberei! Der Schrank wird ja nicht mehr so viel Arbeit sein, oder täusche ich mich da?
    In welchen Abständen muss diese Arbeit denn sein? (Ich könnte meine Wände gar nicht schrubben, das gibt die Oberfläche nicht her!)

    Lieben Gruß

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    1. Jo, davon war ich auch immer ausgegangen - Wände schrubben?
      Da hätte ich mir höchstens an den Kopf gefasst und lieber zu malern angefangen.
      Bis es mich dann vor vielen Jahren nervte, dass die Wand über einem Heizkörper so dunkel geworden war.
      Mir doch egal, dachte ich und fing an zu schrubben.
      Siehe da, das wurde wieder hell, so hell allerdings, dass ich die Ränder nicht lassen konnte.
      Einen sanften Übergang stellte ich mir ganz naiv vor, doch dieser verschob sich immer weiter und irgendwann merkte ich, dass ich nun auch den ganzen Raum machen konnte.
      Der nächste folgte und die unteren habe ich im Laufe der Jahre schon mehrmals gemacht.
      Nun allerdings raucht keiner mehr hier, daher hoffe ich, dass es bei Weitem nicht mehr so oft nötig sein wird.
      Bis auf einen winzigen Fleck an der Esszimmerdecke (dafür muss erst der Tisch weg, damit ich drankomme) bin ich nun komplett durch mit dem ganzen Haus und baue fest darauf, dass nun eine Weile Ruhe ist. :-))

      Lieben Gruß zurück!

      PS: Die Wände gehen übrigens eigentlich, wirklich anstrengend wird es erst kopfüber an der Decke.

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  2. Werden wir wieder von einer Minderheit beherrscht beim Thema Sprache. Das mit der Lampe wäre schon eine gute Idee, aber in der Nacht die Treppe runter hageln kann ich mir nicht wirklich prickelnd vorstellen. Bei der Anzahl deines lesestoffs kann ich nicht mithalten. Aber die Ecke sieht sehr frisch und sauber aus. Du bringst mich auf eine Idee - Bettwäsche wechseln könnte bei mir auch mal wieder anstehen. Doch für Winterbettwäsche halte ich es noch für zu früh. Freitag kommt ein Monteur und schaut sich meine Waschmaschine an, die hat die Angewohntheit zwischendurch mal "faxen" zu machen. Dann blinkt eine Anzeige auf "Wasserzufuhr prüfen". Dann stellt die Maschine den Betrieb ein. Ich bin sehr gespannt was dabei rum kommt. werde berichten. Heute gab es mal wieder ein Blunzengröstl.

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    1. Absolut richtig, lieber Helmut, es ist eine kleine Minderheit, die alle anderen moralisch unter Druck setzt und wer anders denkt oder nicht mitspielt, bekommt halt Keulen jedweder Art um die Ohren gehauen.
      Das mit deiner Waschmaschine klingt ja nicht so gut. Hast du die Einspülkammer geprüft, vielleicht auch mal Essig ins Weichspülerfach gegeben und den Hahn von innen beschaut, ob da nichts verstopft ist?
      Womöglich liegt es auch am Aquastopp, aber das wird der Monteur hoffentlich schnell herausfinden.
      Bin gespannt, was dabei herauskommt, und bettwäschemäßig halte ich es wie du, noch ist dort Sommer angesagt.

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  3. Hallo, Liebe "Rex-Mama!!"

    Derzeit bin ich etwas "Gendermüde", das Theme erschöpft mich mehr und mehr. Große Ausnahme, wenn es so hübsch und unterhaltsam aufbereitet ist wie in deinem Blog.

    Ich werde es, trotz allem bemühen, wahrscheinlich nie verstehen, was man sich genau davon erhofft. Außer das es unsere Sprach komplett verkompliziert. Beim Reden als auch beim Schreiben. - Vielleicht bin ich da zu sehr aus der Zeit gefallen.

    Das Wort "Genderator" finde ich lustig zu lesen und grausam für Kopf und Ohren zeitgleich.

    "Drehen sie am Genderator, danach bitte ihr Geschlecht festlegen".

    Stück für Stück wird das mit deinen Bücherschranken und Wänden. Man freut sich mit dir, wie du dich langsam deinem Ziel näherst.

    Über so einen Bewegungsmelder mit Licht im Haus müssen wir auch mal nachdenken. Wir haben Bewegungsmelder im freien, falls Besucher den kleinen Weg zur Einfahrt im Dunkeln vor das Haus überbrücken möchten.



    Liebe - ob Rex wirklich galoppt kann? Ich glaube, Rex ist eher der nimmermüde Sprinter - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Genau das kommt dabei heraus, lieber lifeminder, dass die Leute dieser Sprachverhunzungen müde werden - ich selber schalte z.B. bestimmte TV-Sendungen gar nicht mehr ein, wenn ich weiß, dass dort gegendert wird, und bei Texten höre ich mit dem Lesen auf, weil es mich schlicht nervt und ich keine Lust habe, mich ideologisch manipulieren zu lassen.
      Es ist letztlich genauso kontraproduktiv wie die Straßenkleberei der in der Regel dafür bezahlten "Aktivisten" und man erreicht damit genau das Gegenteil von dem, was man ursprünglich bewirken wollte, nämlich Abwehrhaltung.
      Übrigens spreche ich "gendern" stur mit "g" am Anfang aus statt mit "dsch" und hatte darüber auch schon Diskussionen mit meiner von der Schule stark beeinflussten Nichte, denn
      ich sehe es nicht ein, warum ein aus dem Lateinischen stammendes Wort, das sowohl vom Englischen wie auch dem Deutschen übernommen wurde, nun als Anglizismus Einzug in unsere Sprache halten muss, die man gerade eh emsig zu verkomplizieren bemüht ist und sie auch noch immer ungenauer macht.
      Das Paradoxe daran ist, dass man im vermeintlichen Bestreben, wirklich jedem, also auch der kleinsten Minderheit in jedem Satz gerecht zu werden, die große und ablehnende Mehrheit zu manipulieren versucht, etwas, das man sonst eher aus autoritären Regimen kennt.
      Diese Bewegungsmelder sind wirklich praktisch und eine gute Möglichkeit, Strom zu sparen, ohne dass es dadurch unkomfortabler wird.

      Liebe "Ich glaube, Rex beherrscht jede Gangart"-Grüße zurück! 😀

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