Mittwoch, 9. August 2023

Ja, was zum Kuckuck ...?

 So, so ählich, mitunter auch deutlich unfeiner, entfähr es mir gerade laufend, während ich verzweifelt versuche, den Rest von Decke und Wänden des Ess-, Arbeits- und Bücherzimmers endlich fertigzubekommen.

Ich gebe es zu, man wird im Laufe der Jahre betriebsblind, so viel ist es, was F. meint dort auf oder unter den Bücherregalen unbedingt deponieren zu müssen. Ich räme weg, schiebe beim Staubwischen hin und her, aber vieles habe ich im Laufe der Zeit einfach gar nicht mehr richtig wahrgenommen, und ... damit ist nun endgültig Schluss!!! 

Bevor F. in Rente ging, was das alles deutlich einfacher für mich, denn kam er heim, musste er damit leben, was ich hier gemacht hatte, während er nun argwöhnisch jeden Handgriff beobachtet und sofort aufschreit, wenn er seine "guten Sächles" in Gefahr sieht.

Eine leere Plastikose, in der sich vermutlich einst Schokonüsse befanden, nein, natürlich darf man so etwas nicht wegwerfen - stattdessen entfernt man das Etikett und sammelt Vogelfedern darin, die man irgendwo aufgelesen hat. 🙄

Damit hat er wirklich einen Tick, denn während ich eher einen Bogen mache um Federn, weil ich ja nie weiß, welche "Grippe" oder "Pest" das Tierchen gehabt haben mag, muss er sie alle aufheben und ... mir dann in die Bude packen. 😫

Und so läppert sich das - hier stehen seine geliebten alten Matchboxautos vor Karl Marx und Lessing herum, dort ziert ein Tintengläschen mit Federn die Autobiographie des Dalai Lama, dort stehen zwei Miniboxen auf Hemingway und vor dem Azteken muss unbedingt eine Taschenlampe das Regal verschönern ... *koppschüttel*

In den letzten Tagen habe ich mehrfach meine Aktionen wütend abgebrochen, weil es mich kirre macht, wenn bei jedem Handgriff einer anfängt zu jammern: "Hey, des lass nur, des brauch i no ..." 😡

Aber es nützt ja nix, denn sonst werde ich nie fertig, also muss ich mich wohl auf härtere Auseinandersetzungen gefasst machen.

Immerhin fiel mir aber dabei dieses alte Stück in die Hände, nämlich Tante Ännes Kuckucksuhr, sorgsam in einem Karton verpackt, unten der Beutel mit Zierrat und Zubehör: 


An Kitsch kaum noch zu überbieten, gewiss, doch andererseits liebte ich das Geschrei des kleien Kuckucks schon als Kind - eine wunderbare Erinnerung an die traumhaft schönen Zeiten im "Dörfli".

Tante Änne war die Schwester von meinem "Kächen", die ja die Frau des Großonkels war.

Wenn die beiden in ihrem umgebauten VW-Bus im ganzen Land nebst angrenzendem Ausland unterwegs waren, hing Tante Änne (ursprünglich auch noch mit Onkel Georg) in ihrem kleinen Wohnwagen hintendran und auf einer dieser Reisen muss sie die Uhr wohl in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts im Schwarzwald erstanden haben.

Über den Umweg über meine Mutter landete sie bei mir und in Stuttgart hatten wir sie sogar hängen.

Keine Ahnung, wie wir trotzdem schlafen konnten, denn der kleine Kerl vollführt wirklich lautes Geschrei, aber es klappte und die Nachbarn waren zum Glück sehr alt und beide schwerhörig. 😂🤣😂

Und nun? Was mache ich jetzt damit?

Wir sind 1994 hierher gezogen, seitdem fristete die Uhr ihr Dasein im Karton, aber nachdem ich sie nun so leibhaftig wiedersah, überkommt mich ein deutliches Verlangen, ihr wieder zu lauschen, obwohl ja auch die antike Standuhr schon genug Lärm vollführt. 😁

Die ebenfalls sehr alte Wanduhr (natürlich auch noch vom Onkel, der sie selbst auch schon geerbt hatte) haben wir im Wohnzimmer hängen und sie läuft, nur das Schlagwerk ziehen wir meist nicht auf, obwohl sie einen wunderschönen Klang hat, und nun bin ich sehr im Clinch mit mir selber ob der zusätzlichen Uhr... und auch mit F. 😂

Im Esszimmer gäbe es tatsächlich noch ein freies Plätzchen ... soll ich oder soll ich nicht?


Hach, das sind doch mal Probleme, oder? 🤣


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀

6 Kommentare:

  1. Ha, vor kurzem hat meine Mutter aus ihrem Vorrat - woher auch immer - eine sehr kleine ... Uhr ... gezogen. Sie kuckuckt nicht, also das Fenster ist ein fake, aber sie hat zwei oder drei Pendel. Unsere kommt angeblich aus der Schweiz (wieso? von wem?) und hat ein sehr schlichtes Äußeres.
    Die Uhr wurde repariert und hängt jetzt an der Wand, wo ich sie übersehen habe, woraufhin gleich der Haussegen schief hing. Aber ich glaube nicht, dass meine Mutter die jemals wieder aufziehen wird ...

    Lieben Gruß

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    1. Hihi, das geht ja wirklich gar nicht, bei den Eltern irgendetwas Neues zu übersehen.
      Meine alten Uhren haben alle nur ein Pendel, dafür aber zwei Gewichte, und aufziehen sollte man sie natürlich schon.
      Hat die deiner Eltern statt Kuckuck denn wohl einen anderen Schlag, womöglich sogar einen schön klingenden?

      Lieben Gruß zurück!

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  2. Ha, willkommen im Club mit der Kuckucksuhr, so was kenne ich auch noch. Unsere war allerdings dunkelbraun. Und ja, so altes Zeugs habe ich auch noch. Jetzt bin ich radikal beim Wegwerfen. Klar habe ich auch dinge die mir lieb und teuer sind, abeeer was bringt es mir, wenn ich sie noch weiter aufhebe. Was ich dich noch fragen wollte: die hiesige Bank macht Werbung für einen digitalen Nachlass. Haste dich damit schon auseinander gesetzt? Ich will das mal angehen.

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    1. Der digitale Nachlass bezieht sich doch nur auf deine digitalen Aktivitäten, oder?
      Nö, damit habe ich mich noch nie befasst und eigentlich isses mir auch ziemlich wurscht, finde den Gedanken sogar ganz nett, dass mein digitales Ego nach mir dann noch eine Weile weiterexistiert. ;-)

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  3. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Diese Probleme machten deutlich mehr Spaß beim Lesen als, wenn es um Warmwasser geht.
    Obwohl das sicher für dich weitaus weniger komisch ist, wenn "F" hier und da alles zuparkt.
    Vielleicht kannst ihm ja eine "Ecke" freiräumen, speziell für diesen "Krempel". - Dann wäre vielleicht euch beiden geholfen?

    Ich kann "F" sehr gut verstehen. - Mir gehts nicht anders, an manchem hängt man eben. Das kann man nur schwer loslassen, wobei mir das in letzte Zeit deutlich leichter fällt als noch vor einigen Jahren. - Bin gespannt, wie "F" und "du" euch einigt?

    Toll, eine richtige Kuckucksuhr, das ist sicher ein Schätzchen! - Ob die nochmals ein Plätzchen bei euch findet? ... wobei ich nicht weiß, wie nervig so eine Uhr sein kann? ... auch das will wohl genau überlegt sein?

    Diese Betriebsblindheit tragen wir wohl alle in uns. Manches wollen wir vielleicht auch unterbewusst gar nicht sehen? ;)




    Liebe - geordnete - Grüße
    Vom lifeminder







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    1. Hihi, natürlich kann so ein Ding höchst nervig sein, hängt halt auch sehr von der Stimmung ab, mal liebe ich den Sound meiner Uhren, mal könnte ich sie erschlagen. 🤣
      Zum Thema Platz für F.s gute Sächle schaffen sage ich gleich noch mal was. ;-)

      Liebe Chaosbekämpfer-Grüße zurück! :-))

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