Mittwoch, 2. August 2023

Fernweh, Freiheit, flotter Fleiß

 Hihi, da ist mir ja ein wahrer Zungenbrecher gelungen, ganz zufällig, weil mich plötzlich ein Bedürfnis nach Alliteration packte und mir nichts Besseres mit "F" einfiel, um eine spontane abendliche Aktion zu umschreiben.

Gerade versuche ich mir diese Überschrift selber mehrmals hintereinader laut vorzulesen - gar nicht so einfach, macht aber Spaß. 😂🤣😂

Zur Freiheit: Vorgestern hörte ich Iris Berben das im TV sagen, was ich selber schon so oft feststellte. Sie blickte ein wenig wehmütig auf die Vergangenheit zurück, sie sei in den Sechzigern und Siebzigern sozialisiert worden und heutige Generationen könnten sich vermutlich gar nicht vorstellen, in welch großer Freiheit man damals lebte, während inzwischen so gut wie alles reglementiert sei.

Genauso war es, wir durften noch reden, wie uns der Schnabel gewachsen war, mein Geschlecht wurde mir nicht ständig mittels genderverstümmelter Sätze unter die Nase gerieben, erstaunlicherweise fühlte ich mich trotzdem dem anderen Geschlecht (damals gab es ja nur zwei) nicht unterlegen, in Schwimmbädern und an Bushaltestellen sogar sehr viel sicherer als heute und ... die immer weiter anwachsende deutsche Bürokratie war noch nicht zusätzlich von der der EU zu einem derartigen Monster aufgebläht worden, als das man sie heute bezeichnen muss.

Freier war die Zeit, sehr viel freier, in fast jeder Hinsicht, besser konnte sie es nicht auf den Punkt bringen. 🙂

Zumal es ja auch noch keine "Verbots-"Partei gab, ohne die ich jetzt sogar die Freiheit hätte, in eine warme Badewanne steigen oder duschen zu können. Ohne Herrn Habeck und seine Wärmepumpen fördernde Gefolgschaft hätten wir unsere ja gar nicht sehr alte Heizung reparieren lassen (was in Punkto Materialverschwendung sehr im Sinne der Umwelt gewesen wäre), so aber zwang man uns zum Neukauf, der mit der Umsetzung allerdings auf sich warten lässt.

Gestern rief ich bei der Heizungsfirma an, nein, es sei noch gar nichts in Sicht, auch sie warten hängeringend auf Lieferungen, einerseits sind da die (hausgemachten) Weltmarktprobleme, andererseits der Ansturm, den die Grünen ausgelöst haben.

Klasse, das nenne ich mal Politik im Sinne der Bürger ...! 🙄🥵😡

Nun muss man schon in Urlaub fahren, dachte ich, wenn man sich mal wieder ordentlich waschen will, auf einmal bekam ich ungeheure Sehnsucht nach der Ostsee und schon bemühte ich die Suchmaschine im Internet.

"Dahme", das wärs mal wieder, ewig her, dass wir dort waren, und doch scheint es eben erst gewesen zu sein, dass Papa uns Kinder in die Milchbar direkt an der Promenade führte und uns Rote Grütze mit Milch spendierte

Auch F. hat den Ort später lieben gelernt, -fast hätten wir uns sogar mal ein Haus dort gekauft -, doch wie sähe es mit Quartieren aus, mit denen er gesundheitlich klarkäme?

Zentral muss es sein, nach Möglichkeit keine Treppen und direkt am Haus sollte man parken können.

Dann endeckte ich dies hier und war gleich hin und weg.

Direkt an der Promenade, man wacht morgens auf, schaut direkt aufs Wasser und die Wellen hört man die ganze Nacht über rauschen ... *träum*

Im September, wäre die Wohnung sogar noch frei, sollte ich also einfach buchen?

Seuuufz, nein, natürlich nicht, denn zum einen wird die Heizung verdammt teuer und zum Preis für die Wohnung kämen ja auch noch Kurtaxe, Fahrtkosten, das Hundehotel für Rex usw. hinzu.

Das läppert sich schon zusammen, vor allem aber sollten wir es wohl besser nicht riskieren, in der nächsten Zeit abwesend zu sein, denn wird das Gerät endlich geliefert, wird uns die Firma sofort für die Montage einplanen, während es mehr als fraglich ist, wann sie wieder Zeit dafür fänden, wenn wir nicht gleich zur Verfügung stehen. 

Und wenn sich das dann bis in Herbst oder womöglich gar Winter hineinzieht, dann würde es wirklich verdammt unangenehm ohne Heizung und warmes Wasser, aber ... zumindest ein bissl träumen davon tue ich trotzdem weiter. 🥰

Besser geht's ja eigentlich gar nicht. F. könnte, ohne erst hinmarschieren zu müssen, das Meer genießen, ich selber könnte drin baden und der Ort mit seiner zumindest früher schnuckeligen Promenade hat es mir seit jeher angetan.

Vielleicht dann wenigstens nächstes Jahr ...? 😉

Zunächst einmal also zurück in die im Moment sehr feuchte Realität. Wieder einmal regnete es, als ich mich für ein kurzes Mittagsschläfchen nach oben begab, doch abends um sieben fiel mir dann auf, dass der starke Wind zusammen mit der Sonne, die - welch fremder Anblick - ab und zu mal durch die Wolken lugte, dafür gesorgt hatte, dass der Wildwuchs im Garten zumindest oberflächlich trocken schien.

Mähen? Jetzt noch, obwohl mir eigentlich nur noch nach Sofa zumute war?

F. nickerte in seinem TV-Sessel vor sich hin, aber den ja schon am Vortag aufgeladenen Akku müsste ich doch auch selber in das Gerät setzen können?

Ja klar, also machte ich Nägel mit Köppen, sehr zu F.s Verblüffung, der erst aufmerksam wurde, dass ich fehlte, als ich bereits fertig mit der Arbeit war.

"Ha", meinte er dann (weil er keine Lust hatte, den Fuß des Schneiders zu reinigen 😁), "des hätt doch au bis morge warte kenne ..."

Nein, hätte es nicht, denn in der Nacht hat es wieder geregnet und das tut es auch jetzt noch, von daher war es mehr als richtig, dass ich in die Pötte kam, denn es war verdammt schwer, durch das Gestrüpp überhaupt noch durchzukommen, und mit jedem weiteren Tag wäre es noch mühsamer geworden.

Also gut so, habe ich zumindest damit momentan erst einmal Ruhe, nun war da nur noch das Sofa, doch vom TV-Programm wurde ich schnell wieder abgelenkt und auf einmal kam ich mir mit meinen Ostseewünschen fast spießig vor, ticken unser beider Familien doch völlig anders als wir. 😅

F.s Schwester verblüfft uns immer wieder, weil sie mal aus Kroatien schreibt, dann wieder vom Bodensee, plötzlich aus Kopenhagen und ab und zu kommen auch mal Nachrichten aus Dubai oder den Vereinigten Staaten, je nachdem, wo es sie und ihren Mann gerade hinzieht.

Auf meiner Seite schaut's nicht anders aus. Mein Bruder ist grad mit seinen Lieben in Thailand und nun schrieb mir meine Schwester, wobei es eigentlich um das Foto eines altbackenes Waschbecken ging.

Sie seien grad in einem Nostalgiehostel und sie fühle sich sehr an die Waschbecken erinnert, die wir früher in unseren Kinderzimmern hatten, schrieb sie dazu, was ich nur bestätigen konnte, und schon plauderten wir vergnügt über alte Zeiten, bis ich dann auf die Idee kam nachzufragen, ob sie nur auf einem Kurztrip seien oder richtig in Urlaub?

Na klar, es sind ja Sommerferien, natürlich begnügen sie sich da nicht mit ein oder zwei Tagen.

Tatsächlich sind sie mit den Rädern in Norwegen unterwegs und auf Instagram gibt es wieder herrliche Bilder zu bewundern, auch von dem kleinen roten Zelt, in dem sie schon so viele Nächte während ihres Sabbatjahres verbrachten.

Ihr Sohn, also mein Neffe, erzählte sie, sei gestern in Madagaskar angekommen, in der Heimat seiner Freundin, und da ihre Tochter ja schon seit Jahren in Argentinien lebt, fiel mir wieder einmal auf, was für eine globalisierte Sippe wir doch sind.

Vom in Südafrika lebenden Anhang, dem angeheirateten in Thailand und dem von F. in den USA sage ich mal gar nichts, reicht ja auch so schon. 😀

Und trotzdem bleibe ich dabei, ich hätte mächtig Bock auf Ostsee. 😁

Wobei dann die Tagesfahrt an die Nordsee wohl das Wahrscheinlichste bleibt, vorausgesetzt, Petrus könnte sich durchringen, uns doch noch mal etwas freundlicheres Wetter zu schicken.

Unnu geh isch meinen Kampf im Esszimmer fortsetzen, man gönnt sich ja sonst nix. 😂


Bleibt gesund und ... habt einen schönen Tag! 😊


4 Kommentare:

  1. Ich mahc dir einen Vorschlag liebe Rex-Mama am Baggersee Grötzingen gibt es neben einem Strand für Menschen auch einen Strand für Hunde, der ist auch markiert. ein preiswerte Unterkunft lässt sich vielleicht auch irgendwo finden. Wellenrauschen kann ich dir aber nicht besorgen. Heute haben wir die Wanderung unter das Motto gestellt: Bei schönem Wetter kann Jede(r) wandern. Das Einkehrziel Fischerheim Grötzingen bot eine gute Karte Wir hätten auch draußen essen können mit Seeblick.Zurück gelegt haben wir heute immerhin 7,3 Kilometer. Das Meer ist leider nicht in unserer Nähe. Das nächste größere Gewässer wäre der Rhein. Auch da kann man schön entlang laufen.

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    1. Lach, lieber Helmut, den Rhein haben wir hier selbst vor der Türe und Seen gibt es an jeder Ecke, aber nichts davon ist mit dem Meer zu vergleichen, wo ich ja nicht nur "entlanglaufen", sondern in den Wellen toben will und abgesehen davon hat Rex so große Schwierigkeiten mit Artgenossen, dass ein Urlaub MIT ihm purer Stress würde.
      Wenn, dann verbringen wir ihn also getrennt voneinander, zumal er sich im Hundehotel ja sauwohl fühlt, aber - es ist eh nix als ein Traum, denn die neue Heizung verschlingt Unsummen und vor allem sollten wir anwesend sein, wenn sie lieferbar ist und eingebaut wird.
      Wie viel Leute wart ihr denn diesmal beim Wandern?

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  2. Hallo, Liebe „Rex-Mama!“

    Ich würde mich für euch freuen, wenn ihr vielleicht wirklich mal herauskommen würdet!
    Aber wie du schon im Blog es schon ausreichend beschrieben hast, wenn nicht in diesem, dann ja vielleicht im nächsten. … und auch Tagestouren haben natürlich durchaus ihren Reiz und ganz eigenen Charme..

    Mir ist auch der Regen heute aufs Gemüt geschlagen.

    Dass du dir doch noch den Rasen bei der Nässe angenommen hast, finde ich sehr sportlich von dir.

    Ich hoffe, das Thema Heizung nimmt nun endlich mal Gestalt bei euch an und findet damit auch nach langer, langer Zeit endlich mal ein halbwegs gutes (wenn auch leider teures) Ende für euch.



    Liebe- Urlaubsträume – Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Jep, lieber lifeminder, mir geht der Dauerregen allmählich auch gehörig auf den Geist, wobei ich aber die kühlen Nächte durchaus zu schätzen weiß. ;-)

      Der Rasen, das war verdammt gut, dass ich das Schneiden in Angriff nahm, denn heute wäre gar nix gegangen und für die nächsten Tage klingt der Wetterbericht auch nicht verheißungsvoller.

      Liebe verträumte Traum-Grüße zurück! ;-)))

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