... wäre die deutsche Gesellschaft 1996 schon so "woke", so gehirngewaschen und derartig einem "Katalog poltitisch-moralischer Pflichten" ausgesetzt gewesen wie heute.
Zu Letzterem hier ein Artikel, der es in sich hat, aber genau das widerspiegelt, was ich seit vielen Jahren, eigentlich schon Jahrzehnten wahrnehme, wie wir nämlich durch Veränderung von Ausdrucksweisen manipuliert bzw. in die gewünschte Richtung hin umerzogen werden sollen.
"Manual Framing" lautet hier das Zauberwort, dessen sich nicht nur Poltik und der öffentlich-rechtliche Rundfunk, sondern sehr gern auch die Wirtschaft bedient, und immer geht es um nichts anderes als um Manipulation.
Ein gutes Beispiel ist das Wort "Asylant", mit dem man einst jeden bezeichnete, der aus dem Ausland kam und Asyl beantragte.
Nicht wertschätzend genug, also wurden Asylsuchende daraus, dann Flüchtlinge, die selbstverständlich in Geflüchtete umgewandelt werden mussten, damit auch die Frauen sich darin wiederfinden können.
2015 fiel mir auf, dass viele Nachrichtensprecher auf einmal mit bedeutungsschwerer Stimme anfingen von Schutzsuchenden zu sprechen, was für viele, die soeben aus dem syrischen Bürgerkrieg geflüchtet waren, natürlich auch stimmte, selbst wenn sie auf ihrem Weg bereits viele sichere Länder durchquert hatten, aber mit ingebriffen waren automatisch dann viele Tausende junger Männer, die - den Versprechungen der Schleuser glaubend und das nötige Geld dafür habend - sich gleich mit auf den Weg machten und dies ja bis heute tun, sehr gerne zurzeit über den Weg über Weißrussland, von den dortigen Putin-Freunden nach Kräften unterstützt, um die europäischen, besonders die deutsche Gesellschaft vor immer unlösbarere Probleme zu stellen.
Und da wird es meiner Meinung nach gefährlich mit dieser extrem manipulierenden Sprache, denn natürlich baut man damit einen moralischen Druck auf, zumal wenn jeder, der sich wagt, auch Kritisches anzumerken, sofort die rechte Keule zu spüren bekommt.
Wenn abgesehen von den Menschen aus der Ukraine täglich rund 1000 vornehmlich junge Männer einreisen, dann macht das alle drei Montate in etwa eine Großstadt aus, und das in einem Land, das mit der Rezession kämpft, aus dem Betriebe in Scharen abhauen wegen der hohen Energiekosten (weil man ja meint, von hier aus das Weltklima retten zu müssen), in dem Fachkräfte fehlen, obwohl die Bevölkerungszahl so hoch ist wie niemals zuvor, und in dem es vor allem keinen Wohnraum mehr gibt, schon gar keinen bezahlbaren.
Wie lange soll das gutgehen und vor allem, wie lange wird man dann noch denen helfen können, die dieser Hilfe wirklich bedürfen?
Kontraproduktiv finde ich das alles und mehr als kurzsichtig gedacht, und genau darüber stolpere ich nun auch immer wieder in Bezug auf Hunde bzw. Tierschutz.
Fahrrad fahren wollte ich nur an diesem 17. August 1996 und kam doch mit Hund nach Hause, weil man es uns im Tierheim nämlich sehr leichtgemacht hatte.
Ein kurzes Gespräch mit dem Leiter in seinem Büro, schon durften wir durch die Gänge laufen und uns ganz allein und in Ruhe umsehen.
Aufgeregtes Gekläffe, manche gebärdeten sich wie verrückt vor lauter Aufregung über den seltenen Besuch, nur Püppi stand hoch aufgerichtet am Gitter ihres Zwingers und sah mir mit ihren braunen Rehaugen tief in die meinigen, ansonsten völlig regungs- und lautlos.
Das war's eigentlich schon, denn im gleichen Moment war es um mich geschehen, ich wusste einfach, wir beide gehören zusammen.
Ich ging F. holen, der achtlos an ihr vorbeimarschiert war:
"Komm mal und guck, was hältst du denn davon?"
"Jooo, sieht ganz nett aus, aber ..."
Und weg war er wieder, doch ich ließ nicht locker, holte ihn noch einmal zurück, sagte: "Guck doch mal richtig hin."
"Boah, einen Mordshaufen hat sie da liegen ...", immerhin das fiel ihm auf 🤣... und kurz darauf saßen wir auf einer Bank im Freien, beratschlagten uns kurz.
"Dir ist aber schon klar, dass das eine Menge Arbeit und Verantwortung bedeutet?", wollte er wissen.
"Ja, ist mir bewusst, aber Sissi (so ja ihr richtiger Name) isses, ich weiß das einfach."
Okay, damit war alles beredet, also wieder ins Büro, wo uns der Mann mitteilte, dass er in zwanzig Minuten zu schließen gedenke - es war Samstag zwanzig vor 12.
80 D-Mark hatte ich in der Tasche, aber das genügte nicht, denn auch damals wollten die schon ganz ordentlich Geld für ihre Tiere haben, also schwang ich mich aufs Rad und raste mit einem Affenzahn den weiten Weg in die Innenstadt, wo sich der nächste Bankomat befand.
Mit vermutlich hochrotem Kopf war ich buchstäblich um fünf vor zwölf zurück, F. hatte inzwischen den Papierkram erledigt, wir durften vor die Tür gehen und bekamen dort unser Mädchen inklusive einer Hundeleine ausgehändigt.
Noch einmal sah sie sich um, als wir vom Gelände trotteten, denn noch hatte sie ja gar keine Vorstellung, was nun wieder mit ihr geschehen würde, nachdem sie ja auch bereits das Straßenleben und den Tierschutz auf Gran Canaria erlebt hatte.
Hui, nun mussten wir schauen, wo man um diese Uhrzeit noch Futter herbekam, denn logischerweise hatte ich nichts Derartiges im Haus.
Klappte aber, Schlecker hatte noch geöffnet, zwei Tüten bepackt und an die Lenker gehängt, schon konnten wir uns auf den weiten Fußeg nach Hause machen, denn aufzusitzen traute sich keiner von uns mit dem fremden Hund zu.
Zum Glück war das Wetter prima, der Weg am Rhein entlang ein wirklich schöner und damit begann unser Leben mit Hund.
Zwei Wochen später klingelte es auf einmal, zwei Frauen vom Tierheim, sie wollten sehen, wie es das Tier getroffen hätte, und hätten vermutlich auch keine Scheu gehabt, uns Püppi auch wieder wegzunehmen, denn genauso hatten wir es unterschrieben.
Fand ich sehr gut, dass sie sich vergewisserten, um sicherzugehen, dass es ihren Schützlingen auch fortan an nichts fehlen würde.
Und genauso sollte man es meiner Meinung nach auch heute noch handhaben, doch stattdessen fiel mir in TV-Sendungen, wo es um die Vermittlung aus dem Tierschutz geht, immer wieder auf, was für ein riesiges Theater man inzwischen zunehmend darum macht.
Da müssen die Leute x-mal anreisen, probeweise Gassigehen, vielleicht den Hund auch mal für ein Testwochenende mitnehmen, es wird alles auf Herz und Nieren geprüft und das nicht nur ein Mal.
Deutlich überzogen in meinen Augen, und nun überlegte ich, wie es bei Rex lief.
Erst schrieb ich mir mit den Leuten von Gran Canaria etliche Male hin und her und nachdem die Entscheidung für Rex gefallen war, wurde dann eine deutsche Kontaktfrau zugeschaltet, mit der ich mehrmals lange Telefonate führte.
Eigentlich wollte sie herkommen, um sich die Gegebenheiten bei uns anzuschauen, aber irgendwelche Umstände verhinderten das und vermutlich hatte sie mich inzwischen auch schon gut genug kennen gelernt, hatte das Gefühl, mir vertrauen zu können.
Auch hinterher tauchte niemand hier auf, allerdings hatten die natürlich meinen Blog, der von der Insel aus intensiv mitgelesen wurde, wie ich später erfuhr, auch wenn es mitunter natürlich ziemlich haarsträubend war, was ich aus den Anfangszeiten mit diesem wilden Zeitgenossen zu berichten hatte. 😲😁
Und wie könnte so etwas heute laufen?
Nachdem ich kürzlich las, dass man in vielen Tierheimen jetzt sogar schon abgewiesen wird, nur weil man 60 oder älter ist, schaute ich mal auf verschiedene Websites, vor allem auch die des örtlichen Tierheimes.
Sehr kompliziert alles inzwischen, denn das mit dem Alter stimmt wohl mehr oder weniger, zudem ist nix mehr mit hingehen und einfach mal alle anschauen, denn nun muss man sich per Internet erst einmal ausgiebig vorstellen und bekommt dann mit Glück einen Hund vorgeschlagen, den man sich dann ansehen kommen darf.
Dann geht die Nummer los mit mindestens 5 Besuchen, es wird genau beobachtet, ob und wie man mit dem Tier zurechtkommt., viel zu umständlich, irgendwie sogar kompromittierend und wäre es damals schon so gewesen, hätte ich vermutlich bis heute keinen Hund.
Ich finde es unerlässlich, dass man genau hinschaut und hinterher auch überprüfen kommt, ob so ein Hund wirklich ein liebevolles Zuhause gefunden hat, schon weil auch die Gefahr bestehen mag, dass ganz üble Zeitgenossen auf die Idee kommen, sich dort Rassetiere zu holen, um sie im Internet weiterzuverhökern, aber ich halte es für kontaproduktiv, wenn man den Adoptionswilligen derartige Steine in den Weg legt.
Statt dass man sich in den Tierheimen freut, wenn wieder Platz für neue hilfebedürftige Geschöpfe geschaffen wird, gibt man den Willigen fast das Gefühl, Bittsteller zu sein, bis es einer Auszeichung gleichkommt, wenn man überhaupt ein Tier bekommt.
Das kann's doch nicht sein, oder?
Damit treibt man die Leute mit Macht zu den Züchtern und vor allem der Hundemafia in die gierigen Arme, die Nachwuchs auf Deibel komm raus produziert, um sich die Nasen zu vergolden, auf Kosten der Tiere, die wie Gebärmaschinen gehalten werden, und auf Kosten des wie am Fließband erzeugten Nachwuchses, der oftmals von schlimmen Erkrankungen geplagt wird.
So, das war's, was mich seit Tagen beschäftigt, denn ich kenne so einige, die sich darauf freuen, sich endlich, wenn sie in Rente gehen, einen Hund zulegen zu können, und dabei gerne auch etwas Gutes tun möchten, indem sie eben einen aus dem Tierschutz übernehmen.
Doch genau die lässt man dann im Regen stehen, qualifiziert sie als zu alt ab - eine volle Breitseite in die Flanken des Tierschutzgedanken, womit wir dann wieder beim "Katalog politisch-moralischer Pflichten" wären, die leider oft das Gegenteil von dem bewirken, was sie eigentlich wollen oder sollen ... 🙄
Unnu geh ich ebbes schaffe ... 😀
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
Ja, liebe Rex-Mama, da hast du wieder einmal den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich mache mir auch schon meine Gedanken darüber endlich diese Land zu verlassen. Denn ich möchte eben meinen bescheidenen Wohlstand nicht durch die irgendwelche selbsternannte Wohltäter für uns alle nicht zerstören lassen. Ja, es ist wichtig und richtig Tiere aus dem Heim zu holen. Bei meinem ehemaligen Schwiegervater war es Gott sei dank das gleiche Thema.Natürlich habe wegen des neuen Gassigesetztes auch an dich gedacht. Du machst es aber vorbildlich und das ist gut so.
AntwortenLöschenNatürlich ist es wichtig und richtig, Tiere aus dem Heim zu holen, statt sie maßanfertigen zu lassen, nur geht es mir gewaltig gegen den Strich, dass diese fast schon krankhafte Überbürokratisierungswut auch vor ihnen nicht haltmacht.
LöschenIch bin überzeugt davon, dass es hierzulande sehr viel mehr leidende Kinder als Hunde gibt, denn im Gegensatz zu großen Hunden braucht man fürs Kinderkriegen ja keinerlei "Erlaubnisschein" oder "Befähigungsnachweis", mal abgesehen von dem schrecklichen Mobbing, gegen das sich so viele Kinder und Jugendliche kaum noch zu wehren wissen.
Aber unwichtig, viel sinnvoller ist es doch, Hundehaltern ein Gassigesetz aufzuzwingen. 🙄
Rex - Mama, da stimme ich dir vollkommen zu !!! vielleicht wäre es für Kinder hilfreich, wenn die alten Herrschaften zuvor einen "Führerschein " machen müßten. Kinder sind eben keine Sache, die man bei Nichtgefallen oder Nichklarkommen irgendwo "abstellen" kann.
AntwortenLöschenHm, schau mal bitte hier:
Löschenhttps://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/10/PD22_454_225.html
Laut statistischem Bundesamt lebten 2021 210.000 Kinder in Heimen oder Pflegefamilien, im Grunde ist es also schon so, man kann "loslegen", wie man mag, zur Not übernimmt dann ja der Staat alles Weitere, mal ganz abgesehen davon, dass viele für ihren Nachwuchs finanziell nicht selber sorgen können.
Wobei ich aber gern zugebe, dass es tatsächlich immer unerschwinglicher wird, sich Kinder noch erlauben und allein dafür geradestehen zu können, nicht anders als bei Hunden.
Allein die Tierarztkosten haben sich durch die von oben verordnete neue Gebührenordnung verdoppelt und auch das Futter ist sehr viel teuer geworden.
Zu allem Überfluss werden wir dann noch zum Dank dafür, dass wir aktiv etwas für unsere Gesundheit tun und Tiere aus den Heimen befreien, mit einer Strafsteuer belegt. :-(
Hallo, Liebe "Rex-Mama!"
AntwortenLöschenNie hätte ich gedacht, dass mich ein Blogbeitrag um Hund und Tierheime (sieht man von den Stellen ab, mit eurer Püppi) so mitreisen könnte.
Das ist ja wirklich allerhand. - Dann fragst dich, wieso du überall lies, dass die Tierheime voll sind. - Kein Wunder.
Wie läuft denn das in Spanien, ähnlich?
Denn die müssen ja auch überbevölkert sein, wenn die ziemlich willig und schnell zur Tötung von Tieren schreiten? - Oder spielt mir da mein Kopf einen Streich, das ist nicht so?
Hatte denn "F" eigentlich seine Augen schon auf einen anderen Hund geworfen, bevor er sich doch für eure Sissi umstimmen ließ?
Deine Geschichte, speziell wie du dich von deiner Urangst gegen Hund losgesagt hast und dein Herz für diese Tierchen entdeckt hat, finde ich nach wie vor sehr erstaunlich.
Schön, dass ihr zueinander gefunden habt. - Denn ohne Hunde, hätte ich nie die Chance gehabt deine Blogs zu lesen und es ist wohl fraglich, ob der Blog sonst existieren würde? - Also Danke, Püppi & Rex ;)
Liebe - immer mehr zum Hundesympathisant werde - Grüße
Vom lifeminder
Erst gestern jammerten sie wieder im TV, lieber lifeminder, dass viele deutsche Tierheime kurz vor dem Zusammenbruch stehen, weil sie heillos überfüllt sind.
LöschenWas natürlich wirklich kein Wunder ist, wenn sie rund um die Vermittlung so ein Theater machen.
Mich erinnert das übrigens an Zustände in patriarchalen Kulturen, wo Familien sich gegenseitig ihre Kinder zum Heiraten verschachern, ohne dass diese selber die Möglichkeit hätten, sich umzuschauen und selber einen Partner auszusuchen.
Die machen da einen Bürokratieakt draus, erst soll man sich dafür entscheiden, einen Hund aufnehmen zu wollen, und den Rest übernehmen sie, indem sie einen nicht mehr alle ansehen lassen, sondern nur noch vor die Wahl stellen, nimmste den oder keinen.
Völlig irre, denn wie gesagt hätte ich vermutlich bis heute keinen Hund, hätte mich nicht bei Püppi die Liebe wie ein Blitz getroffen.
In Spanien und vor allem Südosteuropa bringen sie meines Wissens eingefangene Tiere nach wie vor gnadenlos um, es sei denn, sie hatten das Glück, wie Püppi oder Rex bei einer Hilfsorganisation zu landen, von daher rettet jeder Platz, der wieder frei wird, buchstäblich ein Leben.
Diese Entwicklung vom Angsthasen zum Hundemenschen ist übrigens gar nicht so erstaunlich, denn glaube mir, wenn man erst mal anfängt, sie als denkende, fühlende Lebewesen wahrzunehmen mit ganz eigenem Charakter, dann beginnt die Sache ungeheuer spannend zu werden.
Es ist im Grunde gar nicht viel anders als mit Menschen - man tastet sich vorsichtig aneinander heran, kommt sich näher und man lernt immer besser sich zu verstehen und miteinander zu kommunzieren.
Ehrlich, wenn man das ernsthaft macht, gibt es kaum etwas Erfüllenderes als die enge und immer noch vertrauter werdende Beziehung zu einem Hund.
Liebe "Zu gerne wüsste ich, wie du es empfinden würdest"-Grüße zurück! 😊