Donnerstag, 1. Juni 2023

In die Pfanne gehauen

 Zunächst einmal tat F. es führerscheinmäßig mit sich selbst.

Vor vielen Jahren hatte man ihm mal eine Tasche geklaut, in der sich unter anderem sein (grauer) Führerschein befand. Irgendwann wurde er gefunden und er bekam ihn zurück, hatte sich aber natürlich längst Ersatz besorgt, nämlich den rosafarbenen, den er so hasste wie alles, was der Farbe Rot irgendwie nahekommt.

Also packte er die Gelegenheit beim Schopf, als es dann Karten-Führerscheine gab, schlug gleich im Januar 2000 zu und beachtete kaum, dass sich auf diesem Ding nur auch das EU-Logo befand, meinte auf der sicheren Seite zu sein, weil ihm die Faherlaubnis ja einst auf Lebenszeit erteilt worden war, natürlich nur, sofern man keine Scheiße baut. Dementsprechend findet man unter 4b auch nur zwei kleine Striche vor, d.h. es gibt kein "Ablaufdatum".

Doch nun schlug das Bürokratiemonster EU so richtig zu, wobei ich die Bestrebungen nach Vereinheitlichung durchaus nachvollziehen kann, es aber sehr viel besser gefunden hätte, wenn sich dies nur auf alle neu gemachten "Lappen" beschränkt hätte.

Stattdessen zwingt man viele Millionen von Menschen zum Umtausch und weil das noch nicht genügt und auch nicht genug Ressourcen verschwendet, müssen die Scheckkarten nun alle 15 Jahre erneuert werden, worin ich nur einen einzigen Sinn erkennen kann, nämlich die Bürger abzuzocken, denn das kostet ja auch richtig was.

Hätte F. sein ungeliebtes rosa Papier weiter behalten, hätte er aufgrund seiner frühen Geburt bis 2033 Ruhe, aber da er so schnell war, wird er nun dafür bestraft und ist bereits im Januar 2026 fällig, zumindest ich sah das so.

Nun findet man aber auf etlichen Seiten im Internet diese Tabellen, die aufschlüsseln, wer wann an der Reihe ist, und aus einigen geht es nicht ganz eindeutig hervor, dass sich die Regelung mit "vor 1953 geboren" wirklich NUR auf Papierführerscheine bezieht, demzufolge kam es dann zu einem Hin und Her mit seiner Schwester per WhatsApp, die es im Gegensatz zu mir anders auslegte.

Dann ruf doch beim Straßenverkehrsamt an, schrieb sie ihm immer wieder, weil sie mir nicht glauben wollte, und schließlich war ich es leid und versuchte selber mein Glück dort.

Zunächst erfolglos, weil man dienstags gar keine Sprechzeiten hat, und gestern lief dann zwar ein Band, das mir mitteilte, leider seien alle Mitarbeiter gerade im Gespräch dann folgte allerdings gar nicht erst eine Warteschleife, sondern direkt der Rauswurf - man solle es eben später erneut versuchen.

Das Spielchen kenne ich von den Ämtern in unserer Stadt inzwischen, denn seit Corona ist es immer schwerer, noch jemanden persönlich zu erreichen, und freien Zugang zum Bürgerservice, wie man ihn zuvor hatte, wird es wohl nie wieder geben - ist ja offenbar sehr viel bequemer so.

Als es im letzten Jahr um meinen eigenen Lappen ging, konnte ich auch niemanden erreichen, versuchte es dann per Mail und bekam erstaunlicherweise nach nur wenigen Stunden Antwort, und daran erinnerte ich mich nun, probierte das Gleiche wieder und erneut funktionierte es, wenn auch leider zu F.s Ungunsten.

Ich lag richtig, er darf im Januar 2026 den Geldbeutel aufmachen, sofern sich bis dahin überhaupt noch was darin befinden sollte, und natürlich ist fraglich, wie sich das mit der geplanten Altersdiskriminierung entwickelt, denn dann wird es so richtig teuer. 


Und wo ich schon bei "teuer" bin, gehts nun mit der Heizung weiter.

Um kurz vor 12 rief der Monteur an, er brauche noch ca. 40 Minuten, alles klar, doch dann schellte zur angekündigten Uhrzeit das Telefon erneut, ja, er stehe vor der Hausnummer soundso, doch da wohnten wir ja gar nicht?

Der Depp hatte die Postleitzahl nicht mit ins Navi eingegeben und war im falschen Stadtteil gelandet, denn unseren Straßennamen gibt es drei Mal hier.

So wurde es dann ein Uhr, bis er endlich hier war, und von da an sackte mir der Kinnladen immer mehr ab, denn wenn ich davon ausgegangen war, dass doch zumindest die hauseigenen Mitarbeiter von Viessmann ihre Geräte durch und durch kennen müssten, sah ich mich mächtig getäuscht.

Den Ordner mit den ganzen Rechnungen hatte ich ins Bad gelegt, zeigte ihm gleich, dass wir neben kleineren Beträgen im vorletzten Dezember über anderthalb Tausend Euro investiert hatten für die neue Steuereinheit sowie das externe Ausdehnungsgefäß.

Meine Beschreibungen, dass das Gerät nämlich nur im Winter einwandfrei seine Dienste tut, aber sofort den Geist aufgibt, wenn es wärmer wird, ließen ihn völlig ratlos gucken, nee, das könne so ja gar nicht sein.

Doch, ist es! 

Tja, dann müsse man wohl die Steuereinheit erneut austauschen ...

"Dann muss das aber eindeutig unter Gewährleistung laufen, denn es lief ja von Anfang an bei wärmeren Temperaturen nicht richtig!"

Jaaa, kam es nun zögerlich, da müsse er hören, wie es mit Kulanz aussähe ...

Häh? Das Ding hat noch keinen Sommer funktioniert, da geht es nicht um Kulanz, sondern um mein gutes Recht!

Das war offenbar nicht im Sinne der Firma Viessmann, denn nun begann er alles Mögliche durchzufummeln, rief nebenher einen Kollegen an, mit dem er die meiste Zeit quatschte.

Leider hörte ich nur, was er selber sagte, bekam aber doch mit, wie er ihm erzählte, im Schornsteinfegermodus springe das Gerät zwar an, aber das Wasser bliebe kalt.

Hin und her ging es und allzu gern hätte ich F. mit dabeigehabt, doch leider war der junge Mann erkältet - so sei das, wenn man Kinder habe, meinte er - und so stand ich selbst mit Maske dort, schickte F. sicherheitshaber weg und achtete auch auf reichlich Abstand.

Später wartete er dann auf einen Rückruf, stand währenddessen untätig im Garten herum, alles Zeit, die wir bezahlen müssen, aber darauf komme ich gleich noch.

Irgendwann brauchte er eine Leiter, besah sich alles von oben und kam dann auf den "Luftdruckwächter" - noch ein Test, ja, dieser sei offenbar defekt, wobei mir das alles andere als überzeugend klang, zumal er noch hinzufügte, von diesem Zusammenhang habe er auch noch nie gehört, das sei völlig neu für ihn.

Dann versuchte er, unsere Intallationsfirma zu erreichen, wo aber ein Dauerband lief, bis ich ihm anbot, es selber mal übers Festnetz zu versuchen.

Ja, das war ihm recht und bald hatte ich Verbindung zu einem Techniker, der aber nicht mitbekam, dass ich auf laut gestellt hatte und dadurch jedes seiner Worte hörte.

Er wisse eh nicht, warum "die Kundin" überhaupt den Werkskundendienst hätte haben wollen - recht verächtlich klang das und sofort rief ich laut: "Weil ihr Herr H. ja überhaupt keine Idee hatte, woran es liegen könnte und wir uns schon dumm und dusselig bezahlt haben!!!"

Die beiden einigten sich dann darauf, dass der Austausch dieses Wächters durch die normale Firma stattfinden würde.

"Das kommt sehr viel günstiger für Sie", erklärte er mir, was mich nun natürlich gewaltig vor der Rechnung bibbern lässt, die von Viessmann kommen wird, denn offenbar nehmen die Horrorpreise, wenn sie sich denn schon mal herablassen, sich persönlich zu kümmern.

Natürlich hatte ich mir einen Zettel mit Fragen bereitgelegt, die ich nebenher stellte, unter anderem bezog ich mich auf das, was mir der Zuständige von der Fernwärme gesagt hatte, der ja meinte, neuere Thermen seien in der Regel umstellbar auf Biogas bzw. Wasserstoff.

Was denn Biogas sein solle, fragte er mich nun allen Ernstes und nein, von solchen Umstellmöglichkeiten habe er noch nie gehört und es sei auch nicht so, dass solche Geräte, wie der Fernwärmemann meinte, heutzutage noch 15 bis 20 Jahr hielten.

Meist müssten sie schon nach 10 Jahren ausgetauscht werden.

Da fällt einem doch gar nix mehr ein, oder?

Soll man allen Ernstes alle 10 Jahre etliche Tausender in eine neue Heizung stecken?

Die ham se doch nicht mehr alle, jeder macht uns verrückt zum Thema Umwelt, doch die Hersteller arbeiten genau in die andere Richtung, um so viel Ressourcen wie möglich zu verschwenden? Hauptsache, der Rubel rollt immer kräftiger in die gierigen Mäuler ...

Ja, früher sei das alles sehr viel besser gewesen, meinte er noch, da hätte man locker 30 oder noch mehr Jahre Ruhe gehabt, aber so würde heute leider nicht mehr gebaut, zumal sich ja auch die Vorschriften ständig änderten.

Für die Zukunft zu raten wusste er mir absolut nichts, denn die Branche sei genauso verunsichert wie die meisten Hausbesitzer Deutschlands, da haben EU und allen voran der liebe Herr Habeck mit seiner Gefolgschaft wirklich ganze Arbeit geleistet. 

Und wieder biss ich auf Granit, als ich vom Thermostat im Wohnzimmer bzw. dem Außenfühler anfing, weil ich ja von Anfang an der Meinung war, da müsste ein Zusammenhang zum Nichtanspringen des Gerätes bestehen, da es ja eindeutig temperaturabhängig ist.

Nein, das könne nicht sein und überhaupt könne nur eines von beidem installiert sein, also Thermostat oder Außenfühler. 

Obwohl ja beides vorhanden ist ... (???)

Komplett abklemmen, so wie ich es gerne hätte, ginge auf jeden Fall mal gar nicht.

Was für ein Scheiß, ich brauche diesen ganzen Mist gar nicht, sondern will mein Gerät dann einschalten, wenn ich in einzelnen Räumen heizen möchte oder kurz mal warmes Wasser benötige, ansonsten hat das aus zu sein, statt klammheimlich Strom und womöglich auch noch Gas zu fressen.

Nein das ginge so nicht, es müsse immer eingeschaltet bleiben und man könne dann ja am Thermostat einstellen, wann es anspringen solle.

Verdammt noch mal, ich will das so nicht, ich will keine festen Uhrzeiten, sondern selbst und flexibel entscheiden, aber ... das darf ich nun so gar nicht mehr, sondern muss von jetzt an im Winter ständig durchs ganze Haus rennen, um die Heizkörper an- oder abzudrehen, denn wenn sie so wie bisher halb aufgedreht blieben, würde das Gerät immer wieder anspringen.

Hinzu kommt der Einhelbelmischer in der Küche. Er spuckt am meisten Wasser aus, wenn er etwa auf der Mitte steht, geht nun nicht mehr, denn dann laufe ich Gefahr, dass das Gerät im Bad anspringt, nur weil ich Nudelwasser in den Topf lasse, und im Bad habe ich zwei Hähne und bin seit Jahrzehnten daran gewöhnt, auch den linken mit dem roten Punkt aufzudrehen, weil ich nämlich in der rechten Hand den dreckigen Putzlappen habe, den ich kurz auswaschen möchte.

War bisher egal, wenn die Heizung ja eh aus war, nun darf ich den Hahn nicht mehr benutzen, weil sie sonst hochfährt.

Eine Riesenscheiße also alles, vor der Viessmannrechnung bibbere ich, genau wie vor der, die vom Installateur noch kommen wird, sofern wir denn überhaupt erst mal einen Termin haben, und was mich völlig kirre macht, ist der Gedanke, dass womöglich weder Steuereinheit noch Ausdehnungsgefäß eine Macke hatten, wenn es denn wirklich von Anfang an nur an diesem "Wächter" lag, sofern das wirklich die Ursache ist.

Immerhin ist dieser ganze Mist aber gut für die Figur, denn er brachte mir einen unfreiwilligen Fastentag ein, weil mir am Abend der Appetit endgültig vergangen war ... 😣


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 🙂


(Bei mir hat Letzteres hoffentlich geklappt, denn bis jetzt keinerlei Anzeichen, dass ich mich bei dem heftig schniefenden Monteur, den ich sogar noch mit Papiertaschentüchern versorgen musste, angesteckt haben könnte.)

4 Kommentare:

  1. Ich habe mir schon echt übrelegt wegen Altersdiskriminierung das europäidsche Gericht für Menschenrechte anzurufwn. Seit ich aber weis wer da im Hintergrund die fäden zieht nämlcih dieser Freizeit - Ungar George Soros lass ich lieber meine Finger davon. Und ja, wenn du mit dem einwand kommst die Gerichte sind unabhängig, dann kann ich dir nur sagen, das waren die noch nie. Schon mal was von GVG gehört? §146 und 147 . die geben genaue Auskunft.

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  2. Och, keine Sorge, Helmut, ich bin von unseren Gerichten auch nicht wirklich überzeugt, spätestens nicht mehr seit dem Urteil des BAG, das besagt, dass Leiharbeiter weiter für gleiche Arbeit mit Hungerlöhnen abgespeist werden dürfen.
    Für den Ausbau des ganzen menschenverachtenden Sektors kann man der SPD wohl auf ewig dankbar sein. :-(

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  3. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Es tut einfach weh, dass diese Wahnsinn bei euch kein Ende zu nehmen scheint.
    Was mich jedoch viel mehr ärgert, dass die euch munter weiter zahlen lassen.
    Wo ist denn die Kundenfreundlichkeit?
    Als Unternehmen sollte ich doch versuchen auch Kunden zu gewinnen? - Zumindest sehe ich das so.

    Eigentlich müsste doch die Firma auch einiges an Kosten übernehmen?
    Da wurde erneuert, ausgetauscht und erneuert und nichts ist passiert.
    Wie ich das sehe, wurde da auch telefoniert und telefoniert ohne einen Schritt weiterzukommen? ... das will man euch alles blechen lassen?

    Sorry mir ist das nicht sympathisch, was die da mit euch veranstalten.

    Das war anfangs auch mal amüsant zu Lesen, jetzt tut es einfach nur weh, man betet das man selbst dasselbe nicht erleben muss und für euch doch noch zumindest einigermaßen alles gut wird.



    Liebe - kulante - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Hallo lieber lifeminder,

      ja, ich ärgere mich auch schwarz hier und natürlich ist man in Deutschland als Kunde oder Bürger sehr oft der Dumme.
      Habeck hat mit seinen wirren, übereilten und völlig unausgereiften Ankündigungen nicht nur die Hausbesitzer, sondern auch gleich viele Firmen mit in Panik versetzt, deshalb hat Viessmann sein Kerngeschäft ja prompt in die USA verkauft. Von daher dürfte es dieser Firma nun sonst wo vorbeigehen, ob die Endkunden mit ihnen zufrieden sind, denn sie wollen ihnen ja eh nix mehr verkaufen.

      Liebe Dieser-Regierung-gegenüber-mit-der-Kulanz-am-Ende-Grüße zurück! :-)

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