... und diesmal leider ganz real, das war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, als ich gestern Morgen las, dass Treat Williams bei einem Motorradunfall ums Leben kam.
Da hatte der gute Mann eine Fluglizenz, sauste wohl ständig durch die Lüfte ... und muss sich ausgerechnet am Boden zerlegen.
Schade um ihn, war er doch DER Star des Filmes "Hair", der bis heute zu meinen absoluten Lieblingsfilmen gehört und den ich schon so oft gesehen habe, dass ich viele der Dialoge auswendig weiß.
Leicht überzogen, aber doch so treffend wird darin das Lebensgefühl der damaligen Zeit beschrieben, wie auch ich es kennen lernte, und nach wie vor habe ich meine helle Freude daran, wie George Berger alias Treat Williams in dieser Szene die spießige Feine-Pinkel-Getue-Gesellschaft vorführt:
Im dadurch wieder einmal erwachten Bewusstsein, wie kurz das Leben sein kann, von Natur aus ja eigentlich sowieso nur ist, beschloss ich jede verdammte Minute davon zu nutzen und mich von F.s Kötzelchens gar nicht groß aus der Bahn werfen zu lassen, also rief ich bei der Heizungsfirma an, sagte den Termin ab, auch wenn es leider der einzig noch mögliche mit Herrn A. gewesen wäre, der von nun an außer Haus tätig ist und auch noch in Urlaub geht.
Mit der "Neuen" vereinbarte ich, dass wir an jedem beliebigen Tag hineinkommen könnten, weil der Kollege von A. immer anwesend ist, der Firmeninhaber allerdings mittwochs nicht, und da ich mit diesem ja wegen des Gesamtpreises ganz gern noch verhandeln würde, fiel unsere Wahl dann auf den morgigen Donnerstag.
Mit der Folge, dass ich meine gesamte Wochenplanung komplett über den Haufen geworfen sah und flugs alles umstellen musste, so dass ich den Unter-der-Woche-Einkauf vorzog und auf diesem Weg gleich auch zur Bank ging, um die ersten Höchstbeträge, die man, ohne Vorzugszinsen zahlen zu müssen, abheben kann, von den Spar- auf F.s Girokonto zu transferieren.
Was für ein Glück, dass ich die Sparbücher grad noch zur rechten Zeit wiederfand. *mirmalselberuffeschulterklopfe* 😁
Als ich die Hallen des Kommerzes verließ, dachte ich wieder an "Hair" und damit auch an meine eigenen, die ja schon seit geraumer Zeit so dringend eines Schnittes bedürfen.
Die Nachbarin, mit der ich mich dafür eigentlich verabredet hatte, ist, hm, ein wenig verhuscht, sie vergisst so was immer wieder blitzeschnelle und U. hatte gemeint, ich müsse ihr immer wieder auf die Füße treten, so würde sie selbst das auch machen, denn sonst "würde die alles verpennen". 🤣
Was mir aber irgendwann dann schlicht zu blöd ist, also beschloss ich Nägel mit Köppen zu machen und einfach einen erneuten Versuch zu starten in dem Salon, den die langjährige Betreiberin infolge der Coronapanik verlor und der dann von einer anderen Betreiberin wiedereröffnet wurde.
Gleich erklärte ich dort, dass meine Haare am Morgen frisch gewaschen waren, ich also wirklich nicht mehr bräuchte als einen kurzen Schnitt - kein weiteres Gedöns, und nun hatte man etwas frei für mich um halb zwölf.
"Wie spät ist es denn jetzt?", fragte ich.
"Viertel vor elf."
Hmmm, grübel, nun stand ich da mit meinem Trolley und hatte genau eine Dreiviertelstunde Zeit.
Könnte ich das schaffen mit dem Einkaufen?
Ich riskierte es und schaltete den Doppelturbo ein, also im Sauseschritt hin zu Aldi, dort in fast waghalsigem Tempo durch den Laden gekurvt, alles eingepackt, durch die nun schon erheblich heiße Sonne nach Hause gerast, nur das Tiefgefrorene verstaut, alles andere musste warten, denn nun wurde mir die Zeit doch schon knapp.
Und wieder los, bis ich nach insgesamt ca. zweieinhalb Kilometern den Kreis sozusagen schloss, als ich nämlich wieder am Ausgangspunkt dieser Runde, dem Friseurladen, aufschlug.
Pünktlich auf die Minute und F. staunte nicht schlecht, als ich bereits eine halbe Stunde später schon wieder daheim war. 😅
Die Friseurgeschichte selber, na ja, früher gefiel es mir dort besser.
Man hat den riesigen, sich nach hinten hin zu einem Saal erweiternden Laden umgebaut, warum auch immer, denn da war eigentlich alles perfekt eingerichtet, nun wirkt es weniger freundlich und vor allem mochte ich es einst sehr, dass einem nicht jeder Passant auf die sich in Bearbeitung befindende Rübe glotzte, weil sich alles im hinteren Bereich abspielte.
Nun sitzt man vorne, ganz nah an der Tür, nicht gut durchdacht, aber so ist es halt.
Eine ganz junge Frau eilte herbei, gerade mal ein Jahr aus der Lehre, wie ich später erfuhr.
Was mich verblüffte, war, dass sie mit dem Glätteisen an meinem eh schon glatten Haar herumfuhrwerkte. So sehe sie besser, ob auch wirklich alles in jede gewünschte Richtung fiele, meinte sie, komplett neu für mich, aber okay, wenn man es jetzt so lernt, wird es wohl seine Richtigkeit haben.
Es war ganz witzig, sich mit ihr zu unterhalten, denn alles, was mehr als ein, zwei Jahre zurückliegt, schien für sie wie aus längst vergangenen Welten zu stammen und sie machte große Augen, als ich erzählte, dass Frauen in ihrem Beruf einst Friseuse statt Friseurin genannt wurden.
Für mich eigentlich recht praktisch, sagte ich, denn "Friseurin" wurde eigentlich nur die Ladenbetreiberin genannt, so wusste man anhand der Berufsbezeichung immer gleich, ob selbstständig oder angestellt ...
"Jaaa...", meinte sie nun nachdenklich und brachte mich damit innerlich zu einem mehr als lauten Grinsen, "eigentlich ist das ja auch schon nicht mehr richtig, denn heute muss ich mich ja wohl Friseur:Innen nennen oder wie das heißt." 😂🤣😂
So viel also dazu, wie das Gendern bei jungen Menschen ankommt ... 😁
Ihre Arbeit hat sie ganz ordentlich gemacht, nur ist mir das Ergebnis bissl zu brav. Meine Schwägerin kriegt das peppiger hin, mit mehr Pfiff halt und hinten isses mir zu lang und viel zu wenig gestuft, aber so sind se halt, die jungen Hüpperkes, die sich nicht mehr viel trauen. 😅
So richtig fiel mir das erst zu Hause auf, als ich mich gründlicher auch von hinten betrachten konnte, und nun muss ich bei jedem Blick in den Spiegel an die brave kleine Annika von Pippi Langstrumpf denken, kicher, das ging mir schon genauso, als ich damals vor der Einschulung meiner langen Haare beraubt wurde. 🤣
Übrigens ist es nicht nur bei Wasch- und Putzmitteln und Körperpflegeprodukten so, dass die Wohlgerüche nach und nach im Sinne von "Öko" verschwinden, sondern auch im Salon fiel es mir auf, dass es überhaupt nicht mehr riecht wie früher, eigentlich roch es dort nach gar nix. *schulternzuck*
Später wurde ich dann wieder mit Gewalt zurück auf das leidige Heizungsthema befördert, als ich nämlich hörte, dass unsere wunderbare Ampelregierung sich die nächsten Schwammigkeiten erdacht hat.
Wenn ich es richtig verstehe, soll das Verbot neuer Gasthermen nun zwar erst ab 2028 gelten, allerdings abhängig davon, wie weit die jeweilige Gemeinde mit der "Wärmeplanung" ist, die offenbar an die Fernwärme gekoppelt ist.
Wie darf ich das dann interpretieren, wo doch bei uns schon seit etlichen Jahren Fernwärmeleitungen liegen?
Nichts Genaues weiß man nicht, zumindest das ist nichts Neues, also werden wir morgen wohl in den mehr als sauren, eigentlich sogar extrem bitteren Apfel beißen müssen und das neue Gerät bestellen. 😓
Und hier noch die Schlussszene aus "Hair", der arme George Berger hat inzwischen seine prächtige Mähne verloren und nimmt mal kurz den Platz seines Freundes bei der Army ein, um diesem ein Treffen mit seiner Angebeteten zu ermöglichen, denn es darf ja keiner beim Durchzählen fehlen.
Sein Pech, dass genau in dem Moment der Marschbefehl nach Vietnam kommt, und immer wieder bedrückt es mich, wie er noch beim Hineinmarschieren in die Maschine davon singt, dass er auf Gott vertraut:
Wie es endet und wie er für dieses Vertrauen belohnt wird, zeigt das Video und damit finde ich diesen Film, dieses Musical aktueller denn je, läuft doch jetzt, in jeder Sekunde, mitten in Europa der gleiche Wahnsinn ab, der dort schon beschrieben wurde.
Lernt die Menschheit denn wirklich nie dazu?
Habt einen schönen Tag ... und bleibt bitte gesund! 😉
Liebe Rex-Mama, da kann ich leider NICHT mitreden, dann ich kenne den Film nicht. Mir ist nur das Musical bekannt. Aber angesehen habe ich das auch nicht. Hab einen schönen Tag. Gestern waren wir wieder in eppingen und haben neue alte Häuser entdeckt.
AntwortenLöschenEs ist ja die Verfilmung des Musicals, Helmut, und in meinen Augen wirklich sehenswert, nicht nur aufgrund der tollen Musik.
AntwortenLöschenSchön, wenn ihr euch so an den alten Häusern erfreuen könnt, und schade, dass man heute so gar nicht mehr liebevoll bauen mag.
Hallo, Liebe "Rex-Mama!"
AntwortenLöschenEin Blog, wie ein Feuerwerk.
Du hast recht, früher roch es im Salon nach Haarspray und vielen weiteren gut riechenden, aber sicher nicht immer ganz gesunden Düften für die Lunge. - Aber anders wollte man es gar nicht haben, so roch es eben beim Friseur. Nacht vielen wunderlichen Mittelchen, die teilweise nicht zu identifizieren waren.
Ja, mir tat es auch leid um den Schauspieler.
Der überall heute in den Medien auftauchte. Das mit fliegen wusste ich nicht. - Umso tragischer.
"Die Hallen des Kommerzes", was für ein unbeschreiblich kluger und wahrheitsgemäßer Begriff, wenn nicht dort, wo dann? :)
Ich hoffe, du förderst auch weiterhin die Küken mit deinen Friseurbesuchen? - Sie wird es sich schon demnächst besser machen.
Dieses Hin und Her mit den Monteuren und Co. bei den Firmen, da blicke ich auch nicht mehr durch. Wie viel Urlaub haben die denn? - Das gab es doch schon öfters, dass man dir mitteilte, die haben Urlaub.
Ich hoffe, sehr "F" geht es mittlerweile wieder besser?
Hat sich "Rex" erneut nach unten zum Schlafen verzogen?
Ich hoffe, du hattest ein schönes Mittagsschläfchen?
Nachdem Morgen der nur im Sauseschritt verlaufen war, wäre es mehr als angebracht.
Liebe - haarige - Grüße
Vom lifeminder
Hihi, lieber lifeminder, da hast du recht, es war sicher nicht immer gesund, was wir früher rochen, aber gern taten wir es mitunter trotzdem, z.B. liebte ich den Geruch an Tankstellen. 😁
AntwortenLöschenDas Küken, seufz, dass es sich selbst als "Friseur:Innen" bezeichnete, sagt ja eigentlich schon genug über seinen Reifegrad und leider habe ich nicht die Kohle, um mich dauerhaft als Trainingsobjekt herzugeben und alle paar Wochen wieder hinzumarschieren, was man muss, wenn nur so zaghaft geschnitten wird.
Zu blöd, dass die neue, ebenfalls blutjunge Inhaberin nicht eine der ehemaligen Mitarbeiterinnen übernahm, denn die waren ausnahmslos klasse.
Die Heizungsfirma ist ja recht groß, mit Herrn A. hatten wir noch nie zu tun, der ja auch kein Einfacher Monteur, sondern beratender Techniker ist. Im letzten Jahr war es Herr H., der ständig krank war, mal Corona, dann plagte ihn über viele Wochen der Rücken und Urlaub bekommt er natürlich trotzdem noch.
Rex schläft nach wie vor unten, denn es ist ja sehr, sehr heiß bei uns und vom wieder mal entgangenen Nickerchen erzähle ich gleich noch.
Liebe "Von haarig bis zu widerborstig ist der Weg nicht weit"-Grüße zurück! :-))