... einwanderte, war ich ziemlich verblüfft darüber, wie geordnet und sauber dort alles erschien im Vergleich zum Ruhrgebiet. Die Einhaltung der wöchentlichen Kehrwoche war eines der obersten Gebote, sogar bohnern musste ich die Treppe und vom Bürgersteig vor dem Haus war sorgsam so gut wie jedes Stäublein zu entfernen.
Keine Frage, dass auch die Mülltonnen innen wie außen geschrubbt wurden, weil ... des händ mir schließlich scho imm'r so g'macht und so soll des au bleibe!
Ist das wirklich schon 41 Jahre her?
Es kommt mir vor, als sei es gerade erst gewesen, dass ich mit meinem Koffer und einer Reisetasche den Hauptbahnhof verließ und noch keinen blassen Schimmer hatte, wo ich abends schlafen würde.
Man lebte friedlich mit den vielen, meist aus dem ehemaligen Jugoslawien, Griechenland, Italien oder Spanien zugewanderten Menschen zusammen und selbst aus dem Stuttgarter Rotlichtbezirkt, dem "Städtle", an dessen Rand F. aufgewachsen war, hörte man kaum mal etwas von gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Bis 1994 sollte sich daran nicht viel ändern, außer dass man auf einmal sehr viel Sächsisch hörte, auch in unser Mietshaus war eine über Ungarn geflüchtete Familie aus Leipzig eingezogen, dann fiel die Mauer und wie so viele "Ossis" verließ auch F. seine Heimat, und ich mit ihm, auch wenn ich nie vorgehabt hatte, ins Ruhrgebiet zurückzukehren.
So lange ich meine Mutter noch im Schwarzwald besuchte, bekam ich zwar mit, wie sich auch dort im einst so beschaulichen Städtchen Waldkirch und im nahegelegenen Freiburg die Welt rapide zu verändern begann, nur bei Stuttgart selbst kann ich nicht mitreden, weil es über 20 Jahre her ist, dass ich zuletzt dort war.
Also muss ich mich diesbezüglich auf die Medien verlassen, überhaupt, was den Südwesten angeht, denn seit 2016 war ich ja gar nicht mehr dort unten, aber es erschreckt mich schon sehr, wenn ich lese, was dort inzwischen sogar schon an den Schulen abgeht.
Damit endet der verlinkte Artikel:
"Trotz des Anstiegs der Kinder- und Jugendkriminalität verneint Innenminister Thomas Strobl in der Antwort auf die Anfrage aber die Frage, ob der Einsatz von Sicherheitsdiensten an Schulen geplant sei. „Im Sinne der Gestaltung eines vertrauensvollen Miteinanders und positiven Umfelds, in dem Schülerinnen und Schüler sich entfalten und entwickeln können, wird eine entsprechende Maßnahme als nicht zielführend angesehen“, schreibt der CDU-Politiker.
„Zudem wären damit möglicherweise verbundene Maßnahmen wie Taschenkontrollen oder Durchsuchungen von Schülerinnen und Schülern Grundrechtseingriffe, für die es keine Ermächtigungsgrundlage gibt“, erklärte Strobl. dpa"
Und das erschreckt mich mindestens genauso sehr, denn ist es wirklich wichtiger, dass kein Schüler, kein Jugendlicher sich in seinen Grundrechten verletzt sieht, als dass man verhindert, dass Waffen und Drogen mit in die Schulen geschleppt werden?
Im vergangenen Jahr gab es 63 Straftaten allein gegen Lehrer, 40 davon Körperverletzungen (wie viele es zwischen den Schülern untereinander gab, möchte ich lieber gar nicht wissen) - da fällt mir echt gar nichts mehr ein, geht da wirklich das Recht auf Entfaltung des persönlichen Aggressionspotenzials über das auf Sicherheit aller?
Wäre es wirklich ein Drama, wenn bei Betreten der Schule in die Taschen geschaut würde?
Wie seht ihr das?
Dabei fällt mir ein, dass es während meiner Weiterbildungszeit völlig normal war, dass am Personalausgang von Karstadt eine Ampel hing. Jeder Mitarbeiter musste vor Verlassen des Hauses den Knopf drücken, leuchtete es grün, konnte man gehen, bei Rot wurde allerdings die Tasche kontrolliert.
Nicht sehr angenehm, aber ... es ließ sich durchaus überleben. 😁
Ansonsten gab es hier gestern zur Abwechslung mal kaum etwas Neues. Betten bezogen, sämtliche Unterdecken runter und nach draußen geschleppt, kräftig geschüttelt und gelüftet und später kam leider, fast so, wie ich es schon gerochen hatte, eine Absage von M. für das heutige Treffen.
Diesmal liegts aber nicht daran, dass der Kleine kränkelt, sondern es ist Opferfest und wie M. mir erklärte, ist es dann unter Muslimen üblich, sich kurzfristig für den nächsten Tag bei Familie oder Freunden selbst einzuladen.
Na denn ... 😁
Gut, dass es so kühl geworden ist, sich die Kekse halten und ich nicht gestern schon die Blumen besorgt hatte, die ich zur Feier des Hochzeitstages noch mitnehmen wollte.
Schaun mer mal, was dann nächste Woche ist ... 😀
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
Nun ja, liebe Rex-Mama, Veränderungen gibt es auch hier. Wenn ich nach Schdugard komm, dann meistens in ein Vorort, denn ich mag diese Stadt nicht. aber das war schon immer so. Hier in der beschaulichen Kleinstadt mit 45000 Einwohner hat sich gegenüber früher viel verändert. Es war mal unsere Kreisstadt. nach der Reform 1971 wurde alles aus Karlsruhe regiert. Statt Bürgernähe gibt es Bürgerferne.. Es gibt eine Stadt auf der Fläche von Heidelberg. Nahverkehr ist nicht so dolle und die Anzahl der Hausärte ist überschaubar.
AntwortenLöschenHuch? Wie sieht dieser Eintrag denn aus?
AntwortenLöschenSorry, das kam nur, weil ich diese zwei Sätze aus dem Artikel kopiert hatte, der Rest sollte ganz normal aussehen. *staun*
Jep, Helmut, ist hier auch so blöde gelaufen mit den Eingemeindungen und viele Bürger fühlen sich nicht mehr wirklich daheim hier, auch wenn es immerhin guten ÖPNV gibt.
ÖNPV, was ist das? Kann man das essen?. Wie soll eine alte Oma ohne Kinder und Auto zu einem Arzt kommen. In meiner alten Heimat gab es früher mal auch eineApotheke. die ist verschwunden weil es keinen Nachfolger ga. Und ja, meine Heimat ist nicht mehr vorhanden, denn diese Kunststadt ist es NICHT.Klar die Kinder die heute hier aufwachsen kenn nichts anderes. Es gab vor dem Zusammenschluß eine Abstimmung in der sich die Bürger gegen einen Zusammenschluß aussprachen. doch der Bürgermeister und der Gemeinderat war dafür. Heute sind viele umliegendden geminden mit dem Ergebnis unzufrieden.
AntwortenLöschenIst hier auch so, Helmut, die Leute wollen allzu gern wieder aus der Zwangseingemeindung raus und haben nach wie vor Schwierigkeiten damit, sich zugehörig zu fühlen.
LöschenDie Jungen übernehmen es oftmals tatsächlich von den Alten, vorausgesetzt, die lebten damals schon hier.
Liebe Rex-Mama,
AntwortenLöschennur kurz zwei Gedanken zu deinen letzten Artikeln. Mit dem ersten hast du mich an "meine" Libanesen erinnert, bei denen ich auf dem Markt immer das exotische Zeugs gekauft hatte. Taramas, Baba Ganoush, Petersilsalat, Schafkäse und so. Wenn mich der Vater mit seinen dunklen, endlos tiefgründigen Augen ansah, wäre ich jedes Mal fast dahingeschmolzen.
Was habe ich diese Familie gemocht!
Leider ist der Vater verstorben, den Marktstand gibt es nicht mehr ...
Zum Thema Schule entsteht bei uns gerade ein ganz anderer Skandal, weil nämlich in Salzburg eine Schuldirektorin die Eltern der Mädchen ersucht hat, dass die Gören nicht allzu freizügig bekleidet in die Schule kommen, sondern in angemessener Kleidung. Sonst wird ihnen schulseits ein XXL-Shirt übergezogen. Auch provokante Slogans auf Shirts (Fuck You und ähnliches) will sie nimmer sehen.
Kritisiert wird sie massiv, weil sie nur die Mädchen angesprochen hat und ihnen quasi die "Schuld" an der Sexualisierung gab.
Bin gespannt, wie das weitergeht.
Aber von Sicherheitsdiensten redet hierorts noch niemand :)
Lieben Gruß
Lach, liebe Sparköchin, bei uns war es das "Samtäugelein". So hatte meine Mutter ihren syrischen Krankenhausarzt getauft und als ich später zwei Monate an diesem Ort verbringen musste, kam bei ihr Eifersucht auf, weil ich ihn ja täglich sah. :-))
LöschenBei der Salzburger Schule bin ich auch gespannt, wie es weitergeht. Du wirst es weiterverfolgen, oder?
Bei uns gab es so was auch schon in den Siebzigern. Eine Klassenkameradin wurde nach Hause zum Umziehen geschickt, weil sie in einer durchsichtigen Bluse erschienen war mit nix drunter. 😁
Früher hätte ich es empört abgelehnt, aber inzwischen wäre ich tatsächlich sehr für die Einführung von Schuluniformen.
Gleich für alle, nix von wegen wer hat die teuersten Markenklamotten und von mir aus könnte es auch ruhig ein Handy- und Käppi- bzw. Kopfbedeckungsverbot geben im Unterricht.
Wie sieht es denn eigentlich bei euch in den Freibädern aus? Kommt es da auch zu so vielen Vorfällen?
Welche Vorfälle in Freibädern?
AntwortenLöschenSteht nix in den Medien von Vorfällen, auch persönlich hab ich noch nix gehört. Aber die Sensationspresse lese ich auch nicht.
Was bei uns öfter vorkommt, ist, dass ein Migrant (bisher ausschließlich Männer) einen Badeunfall hat, und das endet leider öfter tödlich. Sie sind das viele Wasser nicht gewöhnt, überschätzen sich und gehen irgendwann unter. Weniger in Bädern als im freien Wasser (See, Donau, ...).
Das kommt hier leider auch immer öfter vor, dass jemand im freien Wasser ertrinkt, und es betrifft nicht nur Migranten und/oder Jungs, die einen kennen Schwimmen von ihrer Heimat her gar nicht und die hiesigen lernen es nicht mehr, weil immer mehr Schwimmbäder schließen. :-(
LöschenLeider kommt es aber in den verbliebenen Freibädern gehäuft zu sehr unschönen Vorfällen, ohne Security geht oft gar nix mehr, weil viele junge Männer die Mädels und Frauen als Freiwild betrachten und gerne auch mal in Gruppen randalieren.
Das hat dann aber weniger mit Sensationspresse zu tun, sondern ist eher schon Normalität, die man dann in der Tageszeitung oder im Polizeibericht liest.