Freitag, 16. Juni 2023

In der Falle

 Genauso fühle ich mich, erst recht, seit wir gestern den endgültigen Auftrag für die neue Therme erteilten.

Viel zu früh, nachdem das alte Gerät ja erst neuneinhalb Jahre auf dem Buckel hat und wir nach der Anschaffung noch Unsummen zusätzlich hineinsteckten.

Blöd gelaufen, dass F. ausgerechnet am letzten Tag kränkelte, an dem wir alles mit Herrn A. in trockene Tücher  hätten bringen können, mit dem ich abgesprochen hatte, dass der Firmeninhaber dazukommen sollte, denn nun lief es ganz anders.

Im Gegensatz zum letzten Mal saß eine Mitarbeiterin am Empfang, die uns mitteilte, dass der Bereichsleiter, Herr U., an den wir uns laut A. wenden sollten, wenn er selber nicht da sei, gerade nicht im Hause wäre.

Ob wir warten oder mit einem anderen Herrn vorliebnehmen wollten?

Noch während wir überlegte, tauchte U. auf, den ich bisher nur vom Telefon kannte und zu dem zunächst mal gar kein Funke überspringen wollte. 

Was wir denn eigentlich noch wollten, der Vertrag müsste doch nur noch unterschrieben werden - er lag schon auf der Theke bereit, wie wir inzwischen wussten.

Nein, sagte ich, ich würde schon gerne noch mal kurz darüber reden, und stellte ihm nun die Fragen, wie ich sie mir vorgenommen hatte, also was er denn an unserer Stelle täte - altes Gerät reparieren oder gleich austauschen?

Mit so einer Frage bräuchte ich ihm gar nicht zu kommen, meinte er, denn das sei allein unsere Entscheidung ...

Bei der ich aber gern die Unterstützung eines Fachmannes hätte, wandte ich ein, doch so recht wollte er nicht heraus mit der Sprache und verwies mich darauf, dass ich von den Herstellern keine neuen Errungenschaften mehr zu erwarten bräuchte, da diese ja in Deutschland dank der Politik keine Zukunft mehr hätten und nach Möglichkeit ins Ausland fliehen.

Ganz dämlich war, dass sich das Gespräch weiter nur an dieser Theke in der großen Halle abspielte, die Dame hörte zu, was Herrn U. offenbar auszubremsen schien, denn er wurde deutlich lockerer und persönlicher, als diese mal kurz ihren Platz verließ.

Was aber nichts daran änderte, dass er es für zwecklos hielt, den Inhaber noch dazuzurufen, preislich sei da nichts mehr zu machen, allerdings würde er uns voraussichtlich Herrn A. für die Montage schicken und eventuell könne dieser dann zeitlich ja noch etwas herausholen.

Grrr, das lief ganz anders, als ich es mir erhofft hatte, und leider fehlen mir die Gene, um beim Handeln hartnäckiger sein zu können, und F. gehen sie erst recht ab.

Dieser stand seitlich hinter mir, ähnlich wie wenn Rex vor etwas Angst hat und sich nah am mich oder gleich hinter mich drückt, überließ das Reden völlig mir und so fühlte ich den "Schwarzen Peter" in meinem Kopf unaufhörlich wachsen, denn es war klar, dass die endgültige Entscheidung bei mir lag und wie ich sie auch fällte, sie konnte ja eigentlich immer nur falsch sein, zumal nun auch noch der Zeitdruck hinzukam, denn U. sagte, dass es voraussichtlich nicht nur zwei oder drei, sondern durchaus auch vier Monate dauern könne, bis das Gerät überhaupt lieferbar sei.

Für F. ist das Leben ohne warmes Wasser noch wesentlich beschwerlicher als für mich, denn ich bin ja einigermaßen hart im Nehmen, auch wenn es mir gelinde gesagt mächtig aufn Zeiger geht, das Shampoo immer kalt auswaschen zu müssen, und so war schon klar, dass er die Faxen dicke hat und zum Jasagen tendierte, also schloss ich mich ihm an, wenn auch deutlich zähneknirschend und bezeichnenderweise war dann ich es, die die Unterschrift leisten musste. 🙄

Ich glaube, unterm Strich war F. hinterher regelrecht erleichtert, dass die Entscheidung nun gefallen war, jedenfalls strahlte er, während mir selbst seitdem nur noch zum Heulen zumute ist, was ich ihm aber nicht zeige, denn was brächte es, ihn mit meinen Bedenken zu belasten?

Reicht ja, wenn einer sie mit sich herumträgt, und es muss eh die Zukuft zeigen, ob wir nun richtig gehandelt haben.

Auf dem Rückweg fiel es mir wieder auf, wie sehr sich unser einst so schöner Niederrhein verändert hat, denn wo man einst kilometerweit über die herrliche Landschaft schauen konnte, versperren einem nun überall hässliche Windräder die Sicht - klar, wo soll der Strom sonst auch herkommen für die vielen E-Autos und die Wärmepumpen, auf die Habeck nebst Gefolge so abfährt?

Apropos Wärmepumpen, Herr U., der sehr gut zu verdienen scheint, erzählte noch, dass er im Laufe der letzten 20 Jahre drei Häuser gebaut habe, alle mit Wärmepumpen, die ihn keinen Cent gekostet hätten, da sie zu dieser Zeit zu 100 % vom Staat gefördert wurden.

"Bezahlt wurden Sie also von Ihrem Geld", sagte er zu uns und meinte damit die Steuergelder, die es ihm ermöglichten, dass er nun dicke Mieteinnahmen hat.

Irgendetwas machen wir selbst total falsch, oder???? 🙄

Gut war, dass ich von meinen Grübeleien abgelenkt wurde, weil wir, wenn wir schon dort in der Nähe waren, noch zu Kaufland fuhren. F. wartete im Wagen und wegen der Hitze versuchte ich mich zu beieilen, was aber gar nicht so einfach ist, da ich in dem riesigen Laden immer noch ziemlich herumirre und dem alten Real nachtrauere, der wesentlich übersichtlicher eingerichtet war.

Immerhin ein Mittagsschläfchen bekam ich gestern und oben erfreue ich mich jedes Mal daran, wie hübsch sich mein Blumenkasten entwickelt hat, nachdem ich doch solche Schwierigkeiten hatte, Geranien zu bekommen, und die Bacopas eigentlich nur als Notlösung mit dazugepflanzt hatte, die mir nun so gut gefallen, dass ich das in Zukuft wohl öfter so machen werde:


Und da ich nun das Handy eh in der Hand hatte, hier noch drei weitere Bilder, ein Teil der Hängeampeln:


Die darunter schon beachtlich wachsenden Tomaten:


 Und, kicher, hier merkte ich erst hinterher, dass ich meine Füße mit auf dem Bild hatte, aber immerhin kann man gut erkennen, dass sogar die Farbe von Hausschuhen und Nagellack perfekt zu der der Blumen passt. 😂🤣😂

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 🙂




4 Kommentare:

  1. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Ich finde es einfach toll, wie du dich vor deinen Mann stellst und ihn auch schützt.

    Dass du den Mut hattest die Entscheidung zu treffen verdient Respekt. Ich bin sicher, ich hätte noch drei- bis viertausendmal überlegt, was mache ich, bevor ich zur selben Entscheidung wie du wahrscheinlich gelangt wäre.

    Ich finde, dass "F" so ein wenig an Rex erinnerte, drück auch unendliches vertrauen von "F's" Seite in dich aus.

    Dieser "U" sollte sich was schämen.
    Klar ist es eure Entscheidung, jedoch wird er doch zumindest eine klare Tedenz haben, wie er sich im gleichen Fall verhalten hätte?
    Wer so seine Kunden "tritt", kann nicht so wahnsinnig viel von ihnen halten!

    Deine Blümchen und Bäumchen sind der Hammer. Das wirkt doch sehr harmonisch.
    Kann es sein, dass ich die "Hexe" dort erblickt habe?



    Liebe - verhexte - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Hihi, lieber lifeminder, nein, die gute alte Hexe ist das nicht, die steht ja im Garten (alias Rupfhuhn), während dies hier der Blick vom Bett aus zum Schlafzimmerfenster hinaus ist, der leider sehr gelitten hat, seit sie hier ständig Bäume fällen und dann auch noch der Sturm zuschlug.
      Wie sich U. benahm, gefiel mir auch nicht sonderlich, andererseits hatten wir die Sache mit dem Gerätetausch natürlich x-mal durchgesprochen, aber dann schiebt F. mir den letzten Rest halt gerne alleine zu nach dem Motto, entscheid du, i woiß ja au nedde ...

      Liebe Man-kann-auch-ohne-Hexe-verhext-sein-Grüße zurück! 😊

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  2. OOOOHHH, was ist denn das für ein Benehmen, sein Kunden zwischen Tür und Angel abzufertigen, das geht gar NICHT!! Heute war ich bei meinem Versicherungsmenschen. Ein lockeres Gespräch und die Empfehlung von meinem Bekannten, der der gleichen Versicherung hat wie ich gehabt habe,. Langsam ist mir bewußt wo die einzelnen Dinge bei meinReal stehen. Am Wochenende gibts hier ein Feschst Heuer waren sie beim Aufbau der Zelte. Morgen soll es noch wärmer werden wie heute. Schau mer mal.

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  3. Dann wünsche ich dir richtig viel Spaß auf dem Feschle, lieber Helmut, du gehst doch hin, oder?

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