Freitag, 2. Juni 2023

Schon geht sie los, die Verschwendung

 Viel zu sehr sitzt sie mir beispielsweise auch beim Zähneputzen drin, die jahrzentelange Gewohnheit.

In der rechten Hand habe ich die Zahnbürste und ganz automatisch greife ich, wenn das Schrubben beendet ist, mit der linken freien Hand zum Warmwasserhahn, der ja bisher immer kaltes Wasser lieferte, da die Heizung um diese Zeit niemals eingeschaltet war.

Nun allerdings springt sie bei jedem derartigen Patzer an, zumindest dann, wenn sie läuft, wie sie das eigentlich soll, was es uns etwas erschwert, herauszufinden, ob es stimmt, was der Monteur sagte, dass sie nämlich im Standby-Betrieb zwar etwas Strom, aber kein Gas verbraucht.

Gestern wollte F. wie an jedem Ersten alle Zähler ablesen, ich bat ihn, das erst zu tun, wenn ich abends geduscht hätte (was übrigens gelang, auch wenn ich schon fast sauber war, als das erste warme Wasser kam), denn dafür muss man jedes Mal hinab in die Katakomben steigen, etwas umständlich, weil erst die Kellertreppe freigeräumt werden muss.

Tja, die Bitte war umsonst, weil ich seitdem schon zweimal beim Zähneputzen versehentlich fürs Hochfahren sorgte, grrr, da könnte man sich selber dann - na, ihr wisst schon, was ... 😖😂

Mehr denn je fehlt mir mein Papa gerade, denn mir schwebt vor, dass er mir beim Vorgängergerät von Junkers erklärte, dass dieses dank eines kleinen Kreislaufes, eines Vorlaufes immer für heißes Wasser sorgte und daher ununterbrochen Gas verbrauche.

Deshalb fing ich damals ja überhaupt erst damit an, die Therme auszuschalten, wenn sie nicht benötigt wurde, und ich entsinne mich, wie ich diesen Sparkurs an der Gasrechnung deutlich spürte.

Ticken die neueren Baujahre da anders oder hängt es vom Hersteller ab?

Ach Papa, melde dich doch mal und erklär mit das bitte ... *seufz*


Gestern hatte ich schon in der Früh um fünfe damit begonnen, einen großen Topf Spaghetti-Soße zu kochen, von F. beobachtet, der ansonsten gelangweilt über seiner Inhalation brütete.

Daher wusste er, was es mittags geben sollte, und - hihi - es ist wirklich eine Freude, wie er sein Futter zu genießen weiß, denn irgendwann im Laufe des Vormittags rief er auf einmal:

"Pübbiiiiieee?"

"Ja, was ist denn?"

"I woiß scho, was ich demnächst kriege und ... i freu mi schon soooo arg darauf ..." 🥰

So was tut der ständig durch die Gegend sausenden Hausfrau natürlich gut, die zu diesem Zeitpunkt bereits einen Einkaufsgang hinter sich gebracht hatte.

Nachdem es mit dem Gemüsedüngen per Eierschalen infolge von F.s Aufräumaktion ja nichts geworden war und diese zwar von Tomaten, nicht aber von Paprika geliebt worden wären, hatte ich beschlossen, stattdessen mit Bio-Dünger auf Guanobasis nachzuhelfen, wollte deshalb zu Rossmann und musste eh auch noch mal zu Aldi, wo man am Dienstag keinen Tabak vorrätig hatte.

Diesmal gab es welchen, wenn auch erst auf Nachfrage, und als der junge Verkäufer ihn aus dem Nebenraum geholt hatte und während er nun auspackte, erzählte er, dass dieser normalerweise immer in der Nacht von Sonntag auf Montag geliefert würde, was zurzeit aber nicht möglich sei.

Im Hauptlager würde auf einmal in großem Stil geklaut und solch relativ teuren Dinge dürften nun nur noch tagsüber fürs Ausliefern bereitgestellt werden und kämen daher verspätet in den Filialen an.

Dieses Scheiß-Diebespack - Finger abhacken, dann wär Ruhe! 😎 *lieblichguck*

Daheim erfuhr ich dann, dass die Installationsfirma angerufen hatte, kaum, dass ich aus dem Haus war, und nun wurde es erstaunlich, denn man kündigte bereits für heute zwischen 13 und 14 Uhr den Besuch eines Monteurs an, obwohl ich ja mitgehört hatte, wie der Techniker am Telefon dem Viessmann-Mann gegenüber gejammert hatte, sie hätten in absehbarer Zeit überhaupt keine Termine frei.

Doof, dass ich nicht selbst am Apparat war, denn F. meinte, etwas gehört zu haben wie "es könne auch früher werden", und natürlich hat er nicht gefragt, ob es wieder der Herr H. wäre, der kommen wird.

Na, egal, ich werde mich halt beizeiten fertigmachen, das Bad habe ich eh schon wieder ausgeräumt, nachdem ich gerade erst alles wieder hineingetragen hatte, denn anschließend muss ich sofort wieder los, nämlich zu M., der sich sehr freuen würde, wenn ich um halb vier bei ihnen aufschlagen würde.

Man darf gespannt sein, ob sich das alles zeitlich so hinkriegen lässt, ansonsten freue ich mich aber darauf - Schlaf, besonders der mittägliche, wird eh überbewertet 😁, aber eines macht mir nun noch mehr zu schaffen als im Winter, nämlich der Zwang zum Schuheausziehen.

Zu dieser Jahreszeit habe ich die Socken längst in den Winterschlaf verbannt, renne nur noch barfuß in irgendwelchen leichten Schläppkes herum und da wirds nun wirklich ekelig für mich, wenn ich mit nackten Füßen in die Plüschpantoffeln steigen muss, von denen ich nicht weiß, wessen Schweißmauken schon drinsteckten. 😣

Immer wieder mal denke ich gezwungenermaßen über dieses Thema nach und zerpflücke meine Erinnerungen, aber da ist wirklich nichts, niemals habe ich es in Kindheit oder Jugend erlebt, dass man irgendwo die Schuhe ausziehen musste, nicht einmal beim Großonkel, bei dem sogar die Teppichfransen gekämmt wurden.

Es sei denn natürlich, es herrschte Matschwetter, dann kam man von selber auf die Idee.

Ich halte es eigentlich für ziemlich wahrscheinlich, dass diese Sitte mit den Einwanderern hier Einzug hielt, wenn sie aus Ländern kamen, wo man traditionell weder Stühle noch Tische benutzt, sondern sich alles auf dem Boden abspielt, das Essen mit inbegriffen.

Ich sehe es auf Fotos, wenn mein Bruder mit Familie in Thailand ist, wo man im Heimatort meiner Schwägerin ständig im großen Kreis auf dem Boden herumhockt, Möbel gibt es nur ganz spärlich.

Da leuchtet es mir ein, wenn man vor allem vielleicht auch keine Krabbelviecher mit in die Hütte schleppen will, die womöglich giftig sein könnten, und wenn man mehr oder weniger vom Boden isst, legt man Wert auf dessen Sauberkeit, auch wenn ich nach wie vor Straßenschmutz Fußschweiß vorziehen würde.

Und bei Nomadenvölkern im Nahen Osten oder Nordafrika musste sich ja erst recht eine völlig andere "Einrichtungskultur" entwickeln, denn erstens gibt es kaum Holz zum Möbelbauen und selbst wenn, würde es zweitens wenig Sinn machen, diese dann mit sich zu schleppen.

Gut vorstellbar, dass man in ein Beduinenzelt nicht noch zusätzlichen Wüstensand mit hineintragen will, daher bleiben die Latschen eben draußen.

Hier aber, wo die Fußböden ja eher kühl sind man an Tischen sitzt, gab es überhaupt keine Notwendigkeit, solche Sitten zu entwickeln, und etwas fällt mir doch gerade noch ein, nämlich die vielen Treppenhäuser, die ich durchs Zeitungenaustragen kennen lernte.

Es waren die Siebzigerjahre, die "Gastarbeiter" begannen ihre Famlien nachzuholen, und fortan ließen die Schuhe vor den Wohnungstüren Rückschlüsse auf die Bewohner zu.

Ach, diese Wohnung kann es nicht sein, dachte ich nämlich oft, während ich die Treppen hochstieg und nach der richtigen suchte, dort liest man keine deutschen Illustrierten - durchaus hilfreich, wenn es sich um Häuser mit sehr vielen Mietparteien handelte.

Ob es zu dem Thema eigentlich schon Bücher gibt?

Sonst könnte man ja mal eines darüber schreiben: Wie Klima, Möbel und Füße zusammenhängen ... 😂🤣😂

Schon immer habe ich übrigens Fußkettchen geliebt, bei der Optik habe ich es ja durchaus mit Details, beispielsweise mussten Gürtel, Handtasche und Schuhe einst bei mir immer farblich zusammenpassen und ganz unten mussten sich der Nagellack auf den Zehen und das Kettchen so ergänzen, dass das Gesamtbild sozusagen abgerundet wurde.

Kann ich mir nun sparen, denn Kette zu bunten Kuschelpuschen, datt is irgendwie auch ziemlich plemplem. 🤣

Und damit auch genug, nun muss ich hurtig los zu Netto, um mich anschließend auf den Rest des Tages vorzubereiten.

 

Lasst es euch gutgehen heute und ... bleibt bitte gesund! 😊

5 Kommentare:

  1. Weg mit allem was unnütz ist. In der Wärme sind das die Socken. Du gehst sicher gerne in unkomplizierten FlipFlops. Recht hast. Für einen Besuch bei Müller oder dm muß ich in die Stadt fahren. Und manchmal mag ich das einfach nicht. Oder wenn ich einige Besorgungen anstehen, die ich hier nicht bekomme. Seit Mittwoch bin ich Besitzer eines Hacken-Porsche, der mir von meinem Hausbewohner vermacht wurde. Damit werde ich einkaufen, so lange mein Auto ruht. Der Tacho muß repariert werden. Am Sonntag werde ich einem Nachbarort besuchen. Und extra für dich eine Geschichte in meinem Blog basteln.

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  2. Lach, so groggy, wie ich grad bin, bezog ich den Tacho nun direkt auf den Hackenporsche. 🤣
    Sinn machen würde das bei mir sogar, denn vermutlich habe ich damit in den letzten Jahrzehnten sehr viel mehr Kilometer zurückgelegt als mit dem Auto.
    Doof, wenn man nur so wenig Läden in Fußnähe hat, und auch wenn man dafür natürlich andere Vorteile hat, bin ich ganz froh, dass wir damals nicht in unser Haus im Schwarzwald zogen, denn da war man ohne Auto völlig aufgeschmissen.
    Wünsche dir viel Spaß am Sonntag und bin schon gespannt auf deinen Blog, der dann ja sicherlich Geschichtliches enthalten wird?

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  3. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Das mit Schuhe aus war bei uns nur selten ein Thema. Ob zu Hause oder auswärts. - Wobei ich im Sommer auch mag, offene Hausschuhe und sonst nichts an den Füßen zu tragen. Auch im Winter finde ich Hausschuhe urgemütlich. Wobei ich sicherlich genauso oft daheim einen festen Schuh an den Füßen trage.

    Ich hoffe, du kommst nun dazu, dich mal etwas zu erholen?
    Vielleicht sogar deine ausgefallenen Mittagsschläfchen nachzuholen? - Bleibt zu hoffen, dass es bei M. erholsam zuging?

    Wie Dinge aus einem großen Hauptlager verschwinden können, dass wohl regelmäßig ist mir ein Rätsel. Meistens gibt es dort doch Sicherheitspersonal. - Aber man liest es immer und immer wieder. Die Zeitungen sind voll mit solchen Berichten.

    Frau soll tun, was ihr Spaß macht.
    Wen sie Lust hat das Goldkettchen mit allem anderen übereinstimmt, dann nur zu.
    Wir Männer haben ja auch unsere Dinge, in die wir uns nicht hineinreden lassen.

    Auf das Buch: "Wie Klima, Möbel und Füße zusammenhängen" freue ich mich bereits jetzt.
    Hiermit bestelle ich offiziell vor :).



    Liebe - zusammenhängende - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Na ja, lieber lifeminder, wenn ich nach Hause komme, fliegt alles "Auswärtige" sofort von mir, d.h. ich ziehe die Schuhe aus, steige in meine Home-Kluft und auch die Arme und Hände müssen sogleich von allem befreit werden, was sie schmückte.
      Deshalb würde ich aber trotzdem nie auf die Idee kommen, von Gästen zu verlangen, dass sie sich ihrer Schuhe entledigen, denn ich empfinde das nach wie vor als unhöflich und es entspricht unserer Kultur auch überhaupt nicht, wie ich sie kennen lernte.
      Ich habs ja mal erklärt, dass ich es für eine "Errungenschaft" anderer Kulturen halte, wo man eben traditionell auf dem Boden sitzt und dort auch isst - was in unseren Breiten ja nicht der Fall ist.
      Was das Klauen angeht, ich fürchte, die kriminelle Energie ist stark angewachsen, kräftig gefördert durch unseren Staat, der ja z.B. Ladendiebstahl kaum noch bestraft und damit immer verlockender macht. Außerdem belegt er Tabakwaren mit derartigen Horror-Steuern, dass sich fast zwangsweise ein riesiger Schwarzmarkt für geklaute und geschmuggelte Ware entwickeln musste.
      Dementsprechend lohnt es sich für Diebesbanden so richtig, denn da geht es um viele Tausender, die locken, und Wege finden sich offenbar immer.
      Hihi, mein Fußkettchen - übrigens nicht aus Gold, sondern immer nur Modeschmuck - würde ich mir eh nicht nehmen lassen, aber darum ging es ja gar nicht, sondern darum, dass es zu Plüschschlappen ziemlich lächerlich wirkt, so wie der Schuhausziehzwang ja eh jedes gut durchdachte Outfit zerstört.

      Liebe Grüße zurück! :-)

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  4. Das wissen sie ja gar nicht, liebe Hermine, denn es wäre ihnen sprachlich schwer zu vermitteln und ich könnte mir denken, dass sie sich mehr oder weniger beleidigt fühlen würden, käme ich mit meinen eigenen Puschen dort an, denn in patriarchalen Kulturen neigt man ja zu einer gewissen Ehrenrührigkeit.
    Außer zu mir jetzt und einigen offiziellen Stellen hatten sie ja überhaupt noch keinen Kontakt zu Deutschen, sondern landen wie die meisten Ankommenden in der eigenen, längst vorhandenen und enorm großen Community.
    Ihr Anwalt ist Türke, ihre Ärzte, die Fahrschule, die künftige Kindergärtnerin des Kleinen, eigentlich alles um sie herum und im Grunde ist ihnen hier alles mehr als fremd.
    Zum Beispiel können sie es gar nicht nachvollziehen, dass wir nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit Tee trinken, und mit ihren Fragen erinnern sie mich manchmal an den türkischen Schornsteinfeger, der jahrelang zu uns kam.
    Er war sogar hier geboren, sprach makellos Deutsch, trotzdem war ihm unsere Kultur absolut fremd und er löcherte mich ständig.
    Und immer wieder fällt mir auf, dass M. fast staunend feststellt, auch Nichtmuslime könnten offenbar "gute Menschen" sein, was offenbar nicht dem entspricht, was sie zu Hause vermittelt bekamen, und mir auch erklärt, warum so viele uns einfach nur verachten.

    Du hast also früher auch geraucht?
    Das mit den Nichtraucherhaushalten kenne ich natürlich auch noch, vornehmlich allerdings aus der Familie, denn unsere Freunde suchten wir uns schon so aus, dass es passte. *g*
    Ich selbst wäre nicht so unhöflich gewesen, Nichtrauchern die Bude vollzuqualmen, aber ich muss schon zugeben, dass ich mich bis heute bei Rauchern wohler fühle, weil ich es einfach gemütlicher finde, nicht ständig die Gespräche unterbrechen zu müssen, weil man mal eine rauchen gehen will.

    Mit der Heizung kommt es noch ärger, erzähle ich gleich von, wobei ich die Frage aber immer noch nicht klären konnte, ob da überhaupt so etwas wie ein Vorlauf integriert ist, denn an sich ist das Gerät ja ein Durchlauferhitzer und vom Thermostat im Wohnzimmer lasse ich nach Möglichkeit die Finger, weil das Menü ziemlich kompliziert zu bedienen ist.

    Lieben Gruß zurück und meine Daumen sind gedrückt für dich! 😘

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