Freitag, 17. März 2023

Rundumschlag

So konnte man das gestern wohl nennen.

Zunächst marschierte ich zur Sparkasse, um Ordnung in unsere gegenseitigen Verfügungsrechte zu bringen.

Zwar hatten wir vor Jahrzehnten irgendetwas geregelt, mir schwebt vor mit doppelten Bankkarten, so dass einer ans Konto des anderen herankonnte, aber diese Cards sind längst nicht mehr gültig und nun wollte ich wissen, was wirklich Sache ist.

Zügig kam ich an die Reihe und hatte das Glück, auf eine etwas ältere Mitarbeiterin zu treffen, die sofort wusste, worauf ich hinauswollte, denn es ist nun mal so in einer Partnerschaft: Sollte einem ein Dachziegel aufn Kopp fallen, hat der andere nur mit einem Erbschein (brrr, was für ein schreckliches Wort) Zugriff auf dessen Konto, so man es nicht beizeiten vernünftig geregelt hat.

Ja, bei und beiden und für all unsere Konten bestehe Handlungsbedarf, so sagte sie es und für nächste Woche Donnerstag hatte sie einen Termin für mich, zu dem wir dann beide erscheinen müssen, gut so, dann kann ich das Thema danach ganz schnell wieder vergessen, denn angenehm ist es ja nicht unbedingt.

Von dort ging es weiter zur Apotheke, piesackt mich doch seit geraumer Zeit einer meiner dicken Zehen. Sogar nachts macht er das, der kleine Deibel. 🙄

Natürlich würde es mir im Traum nicht einfallen, Kohle für Dinge herauszuhauen, die ich auch locker selbst erledigen kann, also verbietet sich für mich so etwas wie "Fußpflege" von allein und mehr staunend höre ich immer zu, wenn U. davon erzählt, die sich seit jeher von der Fußpflegerin ihrer Omma gleich mit bearbeiten ließ. 😁

Also mal gegoogelt, was das denn überhaupt sein kann - hm, eingewachsener Nagel?

Grübel, so was kannte ich bisher nur vom Hörensagen, verstand eigentlich noch nicht einmal, wie das überhaupt passieren kann, aber nun musste ich wohl oder übel doch aktzeptieren, dass sich die Nägel wie so einiges am Körper mit zunehmendem Alter verändern, sie werden schlicht härter und störrischer und können sich dadurch schmerzhaft in ihre Umgebung bohren.

"Nagelweicher", auf dieses Produkt stieß ich bei meinen Nachforschungen und das Prinzip leuchtet mir auch ein, nur bekomme ich es leider in keinem der hier ansässigen Drogeriemärkte.

Bei Internetapotheken findet man es ab ca. 5 Euro, aber da dann ja noch Versandkosten hinzukommen, wollte ich erst mal den Preis der Apotheke vor Ort erkunden, was ich nun also erledigte.

8.10 Euro, jepp, das passte, günstiger wäre ich mit Bestellen auch nicht gefahren, also mitgenommen und damit das getan, was ich eigentlich eh bevorzuge, nämlich den örtlichen Handel unterstützt.

Der vorgezogene Freitagseinkauf war dann einigermaßen flott erledigt und so kam ich gerade rechtzeitig zu Haus an, um einen Anruf der Polizei entgegennehmen zu können.

Erinnert ihr euch, wie ich im vorletzten Jahr beim sehr frühmorgendlichen Gassigang mal vier junge Herren mit einem kleinen Hund beobachtete, die mir so wenig geheuer erschienen, dass ich mich bemühte, nicht von ihnen gesehen zu werden? 

Als ich las, dass genau so eine Gruppe am Tag zuvor Leute am nahegelegenen See überfallen und ausgeraubt hatte, meldete ich meine Beobachtung, weil ich davon ausging, dass man dadurch vielleicht ihren Wohnort näher eingrenzen könnte, um den herum sie auf ihre Beutezüge gehen.

Dadurch geriet ich in einen sehr netten Kontakt mit einer Kripobeamtin, die ich dann im letzten Jahr noch einmal anschrieb wegen des Menschen, der sich von mir 500 Euro erschlichen hat, die er mir unter immer neuen fadenscheinigen Ausreden immer noch nicht zurückzahlte.

Eine reine Internetbekanntschaft, schön dusselig, auf so etwas hereinzufallen, aber nun war das Kind mal in den Brunnen gefallen und Peinlichkeit hin oder her, irgendetwas musste ja geschehen.

Sie reagierte sehr verständnisvoll, zog mir den Zahn des Sich-schämen-Müssens sogleich und hielt eine Strafanzeige für angebracht, die zu erstatten ich aber noch zögerte.

Prompt ließ ich mich noch weiter einlullen und mit immer neuen Lügengeschichten abspeisen, bis mir dann sozusagen zur Feier des Hochzeitstages endgültig der Kragen platzte, und so schrieb ich besagte Dame erneut an, entschuldigte mich für die lange Unterbrechung und teilte ihr nun alle mir zur Verfüngung stehenden Daten mit, u.a. auch eine Adresse im Osten der Republik, die ich beim Detektivspielen herausgefunden hatte, während dieser Mensch stets behauptete, ganz woanders zu wohnen.

Gestern früh um achte hatte ich schon eine Antwort, doch leider mit der Nachricht, dass sie die Dienststelle gewechselt und unseren Mailwechsel daher an die nun zuständige Abteilung weitergeleitet habe.

Seufz, das fand ich nun gar nicht so angenehm und fühlte mich nicht sehr wohl bei dem Gedanken, dass meine immerhin etwas vertraute Ansprechpartnerin mir nicht mehr zur Verfügung stände und ich nun irgendwie in der Luft hinge, doch nun kam - nach nur ganz wenigen Stunden bereits - dieser Anruf.

Dem Himmel sei Dank, wieder eine Frau, noch dazu eine, zu der der Funke sofort übersprang, wir zwei unterhielten uns mindestens eine Viertelstunde höchst angeregt mit dem Ergebnis, dass sie den Vorgang umgehend an die Staatsanwaltschaft weiterleiten wollte.

Wirklich viel Hoffnung konnte sie mir nicht machen, aber nach der Erfahrung, die ich nach dem Tod meiner Mutter machte, als Betrüger ihren Namen aus der Todesanzeige entnommen und auf ihn ein Sky-Paket bestellt hatten, konnte ich mir das fast schon denken.

Damals gab es eine eindeutige Adresse in Berlin, an die der Receiver geliefert worden war - das Haus habe ich mir bei Google-Earth angesehen, trotzdem war es der Staatsanwaltschaft wohl zu viel Aufwand, dort einmal nach dem Rechten zu sehen, also wurde die Sache eingestellt.

Abwarten, ob mir nun das Gleiche noch einmal droht, auf jeden Fall bin ich aber begeistert, wie gut und schnell unsere Polizei reagiert, die ja nix dafür kann, wenn's weiter oben dann hängt.

Und nebenher habe ich es nun auch amtlich, dass die von mir ermittelte Adresse die richtige ist, insofern hat es also schon mal was gebracht. 

Der Rest bleibt abzuwarten ...

Irgendwann war dann der Abend da und blöderweise kamen die "Bergretter", eine der Serien, die F. so gerne schaut und die mich unsäglich langweilen, also verkrümelte ich mich ins Bett, widmete mich dort zunächst meinem nach wie vor innig geliebten Mr. Monk, um dann hinterher zu Maybrit Illner umzuschalten, weil mich das Thema interessierte und ich auch immer gespannt bin, was Boris Palmer zu sagen hat, doch ausgerechnet, als es endlich so weit war, forderte die Natur ihr Recht - der Tag war wohl doch etwas arg rummelig gewesen - und ich pennte selig ein.

Blieb mir nur heute Morgen nachzulesen, und was ich sah, erschreckte mich wirklich, auch wenn ich nun verstehe, warum meine Freundin seit Jahren keine bezahlbare Wohnung findet.

Für mich war es jedenfalls neu, dass bei der Vergabe von Sozialwohnungen "Flüchtlinge" bevorzugt werden müssen.

Womit meine Freundin dann doppelt bestraft wäre, als würde es nicht schon genügen, dass sie nach 45 Jahren Arbeit nur eine so jämmerliche Rente bekommt. 😕

So, und nun munter hinein ins Leben, das heute wohl vom Garten dominiert werden wird, wenn F. erst mal los ist zu seinem Lungen-Doc-Termin. 

Irgendwie muss ich zumindest einige der Löcher und tiefen Gräben stopfen, die Rex auf dem einstigen Rasen verursacht hat, denn so kann ich kaum noch drübergehen, ohne umzuknicken, und ans Bett sollte ich schon noch herankommen können. 

Außerdem gilt es noch einiges vorzubereiten für den angedachten Gemüseanbau, mit dem ich hoffentlich im April schon werde starten können.

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 🙂

4 Kommentare:

  1. Da drücke ich ganz fest die Daumen, dass du am Ende dein Geld doch wieder siehst!
    Rexens Löcher im Garten sind gestopft, nehme ich an. Ich starte vielleicht morgen wieder einen Versuch. Sonst warte ich auf die nächste Woche, da soll es milder werden.

    Lieben Gruß!

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    1. Bei Weitem nicht, liebe Sparköchin, denn er hat inzwischen ja so gut wie den ganzen Garten zerlegt.
      Aber immerhin zwei davon, nämlich vor Teich und Beet, konnte ich einigermaßen stopfen, so dass ich wenigstens hintreten kann, ohne in einem tiefen Loch zu landen.

      Lieben Gruß zurück! :-)

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  2. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Wunderbar! - Dein Blog hat mich von allem abgelenkt, was um mich gerade so herum geschieht. Vielen Dank für die entspannten und spannenden Minuten, die ich auch heute wieder in deinem Blog verbrachte.

    Eingewachsener Nagel sind nichts Nettes und bedeuten auf Dauer nur ärger. Sowieso, sollte man seine Füße mehr gutes tun. Ich zumindest mach, das bei den Möglichkeiten die es heute gibt, viel zu wenig.

    Ich erinnere mich dunkel sogar an die Geschichte mit den 4 Männern. Zumindest bilde ich mir das ein. Ebenso an die 500 Euro, die man dir nicht zurückzahlen wollte.

    Gemüseanbau. Ich bin gespannt was du genau anpflanzen wirst und noch mehr hoffe ich, dass du dich nicht übernimmst, ich denke da besonders an deinen Rücken und Finger.


    Habt auch ihr bitte einen schönen Tag und bleibt natürlich auch weiterhin gesund :)



    Liebe - Gesundheit ist mit nichts zu ersetzen - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Oh, lieber lifeminder, dann hattest du auch schon Ärger mit eingewachsenen Nägeln?
      Für mich ist das tatsächlich etwas völlig Neues, aber man lernt ja nie aus. Deshalb erwähnte ich es hier auch, weil ich hoffte, dass es womöglich Tipps gäbe über diesen Nagelweicher hinaus. ;-)
      Meine Finger machen mir zum Glück nur im Winter Ärger, sobald die Temperaturen auf 15 oder 16 Grad klettern, ist das hoffentlich vorbei, so dass der Gartenarbeit nichts mehr im Wege steht.
      Die Menge des Gemüses wird sich eh in Grenzen halten, denn von der Optik her kann es mit meinen Blumen nicht mithalten, und wenn man schon nie in Urlaub fährt, will man ja wenigstens im heimischen Garten das Auge bissl verwöhnen. ;-)

      Liebe Gesundheits-Grüße zurück! 😀

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