Gerührt am Sein, ähm, oder so ... 🥰

 Los mit den guten Gefühlen ging es schon gestern Abend, als U. mir über WhatsApp schrieb, dass sie ihre Prüfungsergebnisse bekommen habe.

Das Luder hängte einen traurigen Smiley an, mir rutschte schon das Herz in die Hose, aber dann kam das freudestrahlende Zungeraus, sie hat nämlich eine 2,6 bekommen und ist überglücklich damit.

Ich gratulierte ihr und schrieb dazu, wie stolz ich auf sie sei, weil ich weiß, dass dieses Wort für sie eine ganz spezielle Bedeutung hat, und sofort kam von ihr, oh ja, sie sei es auch auf sich selbst, nur um gleich darauf zu fragen, ob sie das überhaupt dürfe.

Darauf ich: Und dass du das darfst, das ist eine heftig tolle Leistung, finde ich.

Und dann kam von ihr dies hier: 

Drück dich.😘
Danke dass du mich stärkst. Du bist echt der Hammer. Hab dich lieb 😘🥰

Ja, watt'n? Da muss man doch gerührt sein, oder? 😊

Ich jedenfalls war es und bin es noch immer, wobei ich da noch nicht ahnte, dass F. noch einen draufsetzen würde.

37 Jahre ist es nun her, dass wir um diese Uhrzeit mächtig aufgeregt waren, sollte es doch um 12 Uhr mittags aufs Standesamt gehen, und nicht einmal der Umstand, dass "High Noon" zu F.s Lieblingsfilmen gehört, konnte ihm die wachsende Spannung nehmen, während wir ihn in den Hochzeitsanzug nebst Fliege zwängten. 🤣

Wo ist sie nur geblieben, die Zeit? 

Das war doch eben erst?

Selbst wenn ich mir vergegenwärtige, dass meine Mutter damals erst 45 Jahre alt war und nun schon seit 8 Jahren nicht mehr unter uns weilt, fühlt es sich für mich immer noch an, so lebendig ist jede Sekunde dieses Tages, dass ich es nicht fassen kann, dass es wirklich schon so lange her sein soll. 

Einst gingen F. zum Hochzeitstag immer essen und anschließend noch ins "Stüble", doch das verlor sich, nachdem uns durch den Umzug unser Lieblingsbalkanese nicht mehr zur Verfügung stand, und da wir beide nie wirkliche Anhänger dieser ständigen (Zwangs-)Schenkerei waren, wurden allmählich Tage wie alle anderen daraus, na ja, fast jedenfalls. 

Diesmal aber hatte F. anderes im Sinn, das merkte ich schon seit einer Weile, weil Geheimnisvolles vor sich zu gehen schien und dann auch noch ein kleines und vor allem federleichtes Päckchen ankam, das er sofort verhaftete.

Heut früh dann die Überraschung, als er mir etwas liebevoll Verpacktes überreichte, das sich dann als dies hier entpuppte:

Ja, wow, da war ich nun wirklich hin und weg, vor allem auch über seinen Riecher für den richtigen Zeitpunkt.

Eigentlich bin ich kein besonderer Schmuck-Fan, aber es gibt zwei silberne Halskettchen mit jeweils einem kleinen Diamanten, die eine stammt von Großtante Kä, die andere von meiner Mutter, und beide trage ich ständig, genau wie Ohrringe, ohne die mich wohl niemand mehr sah, seit ich mir als Kind ... endlich ... Löcher schießen lassen durfte.

Als junge Frau mochte ich es durchaus auffällig an den Ohren, Modeschmuck halt, gerne sehr große Ringe oder sonstwie viel Gebammele, bis ich dann eine Nickelallergie entwickelte und nur noch "Echtes" an den Lauschern vertrug.

Das machte sich F. zunutze, der eh kaum einmal wusste, was er mir zu Geburtstagen oder Weihnachten schenken sollte, also wurden es dann sehr oft Ohrringe, im wahrsten Sinne des Wortes, denn immer wieder kam er mit Kreolen an, obwohl er eigentlich sehr gut wusste, wie gern ich es habe, wenn es "baumelt", und das tun Ringe ja nun einmal nicht.

Hänger waren es, die ich - abgesehen vom Modezeugs - am liebsten trug, aber immer wenn ich endlich welche hatte, bestand die Gefahr, einen davon zu verlieren, weil die Bügel sich allzu schnell einmal heimlich öffnen.

Die letzten Hänger hatte ich mir selber gekauft, so wie ich es mag, eine Mischung aus Gold und Silber, und sie hielten es dann tatsächlich auch viele Jahre aus an mir, bis einer davon zerbrach, Materialermüdung wohl. 

Nun ja, Vorrat habe ich ja genug, also trug ich fortan wieder Kreolen, die durchaus gut aussehen, nur kommt mir da meine Faulheit in die Quere, denn ich lege sie ja abends nicht ab und dann kann es beim Schlafen schon passieren, dass sie sich verdrehen und alles etwas wehtut.

Und hier lande ich nun wieder bei meinem ominösen Kopfschmerzen, denn vor drei Tagen fiel mir auf, dass ich mir vom Arzt statt der dubiosen Epilepsiepillen womöglich besser ein Antibiotikum hätte verpassen lassen sollen.

So daran gewöhnt, dass die Ohrläppkes immer mal ziepen, hatte ich es tatsächlich nicht mitbekommen, dass sich das linke klammheimlich ziemlich entzündet hatte und nun steif geschwollen war und auch noch ist.

Also runter mit dem Gedöns, seitdem liegen sie im Bad auf dem Regal und als F. nachfragte, berichtete ich vom öhrlichen Geschehen und dass dies mit der Form des Schmuckes zusammenhinge, nicht ahnend, dass er da schon Ersatz besorgt hatte, so als hätte er es wirklich gerochen, dass es Zeit wäre für neue Ohrringe. 😂🥰

Eine tolle Überraschung war das und nun bin ich froh, dass ich, wenn ich schon meinerseits kein Geschenk für ihn habe, zumindest für sein leibliches Wohl vorgesorgt habe.

Beim Kuchen ging ich diesmal keine Kompromisse mehr ein mit Silikonform und Mikro-Backofen, sondern ich machte ihn wie früher und nun sah er auch wieder so aus, wie er das soll:

Ein erstes Stückl bekam er gestern gleich zum Probieren:

... und freute sich seitdem schon auf sein heutiges zweites Frühstück, das er sich eben unter großer Begeisterung einverleibte. 

Immerhin kann ich froh sein, dass ausgerechnet das sein Lieblingskuchen ist, denn würde er stattdessen auf fettige Cremetorten stehen, hätte ich ein echtes Problem, wo doch das Abnehmen bei ihm ansonsten so gut klappt im Moment. 😉

Zu Mittag gibts dann noch einmal Hühnerfrikassee mit Reis und Bohnensalat und auch da kann ich mir seiner Begeisterung sicher sein, was will man also mehr? 😀

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 🙂