Donnerstag, 15. Februar 2024

So wörtlich hatte ich es gar nicht gemeint, ...

 ... als ich vom unsäglichen Lärm der Laubbläser schrieb und vorschlug, die retlichen Bäume doch auch gleich noch abzuholen.

Als ich gestern vom Einkaufen kam, stieß ich nämlich auf dies hier:


Leider ist mir das noch viel drastischere Foto abhanden gekommen, das nämlich die kleine Grünanlage links von dieser Einfahrt zeigt, denn dort hat es einen sehr viel älteren Baum mit richtig dickem Stamm erwischt.

Beide Bäume standen auf öffentlichem Grund, doch das Fällen wurde so unsachgemäß durchgeführt und auf der anderen Seite hat sich keiner darum gekümmert, dass Stammteile und Geäst den Zaun plattmachten, dass ich davon ausgehe, dass die dort nun lebende Familie das kurzerhand selbst in die Hand nahm, so wie man ja die Grünanlage auch für den Auslauf der Schlachtenten zweckentfremdete.

Jede Wette, dass man das Begrenzungsmäuerchen des ehemaligen Spielplatzes (hier leider nicht sichtbar) auch noch einreißen wird, denn es dürfte um Platz gehen für die dicken SUVs, von denen sich - meist mit rumänischen Kennzeichen - immer mindestens fünf oder sechs in Hof und Einfahrt stapeln und weit auf die Straße hinausragen.

Wie schrieb mein Bruder vorgestern, als wir uns über seine einst so geliebte Heimat austauschten: "Diese Stadt ist im Arsch!"

Was ich mit einem kurzen "Jep!!!" nur bestätigen konnte.

"Was da abgeht (auch in Bezug auf die chineischen Einkäufe in die Infrastruktur), wäre in Thailand undenkbar", meinte er noch und ich wusste, worauf er hinauswollte, denn dort dürfen Ausländer überhaupt kein Land besitzen, fertig. 

Später dachte ich etwas wehmütig darüber nach, wie grün es hier einst war und wie gut man hier noch leben konnte, als wir vor nun genau 30 Jahren herzogen. 

Es gab Banken, jede Menge Geschäfte incl. Supermarkt, ein jederzeit begehbares Rathaus mit einem freundlichen Bürgerservice, Ärzte, Zweigstellen von Krankenkassen, ein Krankenhaus, das noch keiner Kette angehörte, ein Frei- und Hallenbad und sogar etliche Kirchen, die noch in Betrieb waren.

Alles Schnee von gestern, heute fahren selbst die Busse nur noch, wie sie wollen, wenn überhaupt - wir leben in einer Infrastrukturwüste (von den Löcherpisten mal abgesehen, die den Namen Straße längst nicht mehr verdient haben) - und dann kam auch gleich noch der nächste Schlag:

Der dm-Markt wird den Stadtteil verlassen, heftig für mich, denn ich habe dort viel eingekauft und mir werden die vertrauten Produkte sehr abgehen. 

Offenbar will Rossmann das Gebäude auf dem Aldi-Parkplatz übernehmen, dafür steht dann dessen bisherige Filiale am Marktplatz leer. 

Entweder dauerhaft oder vielleicht wird auch der nächste "Arabische-Luxusmöbel"-Laden dort einziehen, von denen wir hier schon drei Stück haben und die sich dadurch hervortun, dass sie immer geschlossen sind. 🙄

Immerhin etwas Erfreuliches gibt es aber doch zu berichten, auch wenn das Bild schon drei Tage alt ist, denn inzwischen haben wir längst wieder den üblichen Dauerregen und die frisch erblühten kleinen Kerlchen lassen traurig die Köpfe hängen:


Der Frühling wird kommen, das steht mal fest, auch wenn es mir im Moment leider das Einzige zu sein scheint, auf das man sich noch verlassen kann.


Und nun werde ich mich langsam herrichten, denn nachher bin ich mit A. verabredet.


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

2 Kommentare:

  1. Als ich gestern unterwegs war wurde ich auch mit sehr schlechten Straßen konfrontiert. Hier fehlt das Geld an allen Ecken und Enden, aber Hauptsache unsere Freunde vom neuen Bundesland sind allerbestens versorgt. Die kassieren Bürgergeld obwohl sie nicht mehr hier wohnen und bauen dort ein kleines Häusgen. Man muß das eben auch als Chance sehen für diese Leute.
    Schneeglöckchen und Krokusse fanden sich im Wald und in den Vorgärten. Ein Mann schnitt die Bäume auf seinem Grundstück. Sogleich stellte eine Teilnehmerin der Wanderung eine Frage an den guten Mann. Rossmann soll auch hier her kommen, so lauten derzeit einge Gerüchte. Aber eigentlich ist das hier eher dm - Land. Leider ist es immer noch nicht klar was nach mein real kommen wird.
    Hier gibt es schon mehrere türkische Friseurläden mit Dumpingpreisen.

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    1. Na ja, alle über einen Kamm scheren ist nie gut - ich weiß es z.B. von A., wie viele Ukrainer sich in ihrem Deutschkurs befinden und sich sowohl um die Sprache wie auch um Arbeit bemühen, wobei ich diese Zuwanderung aber für einfacher verkraftbar halte als die aus fundamental religiösen Kulturen..
      Mit den Läden ist es inzwischen wie bei einer Lotterie, da es sich ja fast durchgängig um große Ketten in Form von AGs handelt, gibt es keine persönlichen Bindungen mehr, also kommen und gehen sie, je nachdem wie gut der Rubel grad rollt.
      Schade ist das, und ja, diese Barbershops machen den regulären Friseuren das Geschäft kaputt.

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