Samstag, 8. April 2023

Von Date bis Käsekuchen

 Schon wieder ein Date, ob es wirklich ein "blindes" ist, weiß ich noch nicht mal, und wieder kam es einfach so auf mich zu, flatterte irgendwie herbei und gab dem Tag eine ganz andere Wendung als gedacht.

Wie schon so oft war FB erheblich daran beteiligt, in einer Gruppe geht es dort um das "Damals" in unserer Stadt, es werden alte Fotos gezeigt und Erinnerungen ausgetauscht.

Jemand erwähnte unseren guten alten "Rockkeller", jenes riesige Gewölbe, das damals in gewissen Kreisen sehr beliebt war. Die Abgefahrenen, die Kiffer und Junkies, die führenden Rockergangs, die etwas wilder Veranlagten, die, die eher gegen den Strich gebürstet waren, all das tummelte sich dort im Schatten der überdimensionierten Boxen, aus denen so ganz anderer Sound dröhnte, als man es aus den Läden mit der Glitzerkugel kannte.

Darauf bezog sich nun dieser Jemand, als er das Bild einer Häuserzeile dort umme Ecke kommentierte, oh ja, er erinnere sich gut, wie oft er da mehr oder weniger entlanggetastet sei nach einer erheblich langen Nacht im "Rockkeller".

Hihi, da konnte ich mitreden, hatte ich doch den gleichen Heimweg und entsann mich gut, wie beschwerlich er mir oft erschien, nachdem das viele Abzappeln auf der Tanzfläche ja doch recht durstig gemacht hatte. 😁

Mit der Folge, dass ich unterwegs, während ich versuchte durch den längst grauenden Morgen so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, oft dachte, ein Klo, ein Himmelreich für ein Klo ... 😂🤣😂

Also hinterließ ich ebenfalls einen kurzen Kommentar mit dem Hinweis, dass wir da wohl über ganz ähnliche Erfahrungen verfügten, und hakte das Thema innerlich auch schon wieder ab.

Einen Moment später allerdings bekam ich eine Privatnachricht mit der Frage, ob ich zufällig xxx xxx kenne?

"Jo, das sollte ich wohl, ist mein Bruder", antwortete ich grinsend und schon landeten wir mitten in einem angeregten Austausch, der - mit vielen Unterbrechungen natürlich - den ganzen Tag andauern sollte und erst nachts um halb zwölf ein Ende fand.

Ein ehemaliger Klassenkamerad meines Bruders war das, der auch oft bei uns zu Hause war, allerdings wohl erst zu der Zeit, als ich schon nach Stuttgart abgedüst war, von daher wollte mir sein Foto aus damaligen Tagen nicht wirklich etwas sagen, aber natürlich hatten wir genügend Gesprächsstoff, zumal, als wir dann auch noch darauf kamen, dass er ebenfalls zur Zunft der Schreiberlinge gehört, hobbymäßig, denn beruflich scheint er sich irgendwo in einem sehr interessanten Feld zwischen Innenarchitektur und künstlerischen Holzarbeiten zu befinden.

Parallel dazu schrieb ich mir natürlich auch noch mit meinem Bruder über WhatsApp, aber irgendwie spielte er bald nur noch eine untergeordnete Rolle als Bindeglied, denn besonders der neue und womöglich auch alte Bekannte staunte sich einen weg, wie viel wir uns auf Anhieb zu sagen hätten, obwohl wir uns ja vermutlich gar nicht oder nur kaum kennen. 😄

Wir müssten uns doch wohl dringend einmal im Biergarten am Rhein treffen, sobald das Wetter es zuließe, meinte er und ich stimmte zu, wenn auch laut auflachend, weil ich ihn gleich darauf hinwies, dass das interessant werden könnte, weil ich allerhand "Konfliktpotenzial" sähe. 😁

Was sich sowohl auf das Thema "Lyrik" bezog, zu der ich ja so meine eigenen Vorstellungen habe, als auch auf die Tatsache, dass er mir irgendwie ultragrün zu sein scheint, seit vielen Jahren ohne Auto, ohne Fernseher usw. (Fehlt nur noch, dass er gendert ...) 😅

Irgendwie scheine ich es anzuziehen, ob nun Gülen-Bewegung oder megagrün, immer passt es auf den ersten Blick hinten und vorn nicht zusammen, kann sich dann aber doch zu etwas Gutem entwickeln, also warten wir es einfach mal ab, und spannender, als wenn alle in die gleiche Richtung denken würden, finde ich solche Gegensätze ja sowieso.

Ein weiterer Zufall dabei ist, dass er sich von Berufs wegen sehr gut mit der Sanierung alter Häuser auskennt, kann ja nicht schaden, wenn man so jemanden kennt, zumal er meinte, eine erste Begutachtung sei kostenlos, bei allem Weiteren würde dann mindestens ein Stück Käsekuchen fällig. 🤣

Kein Wunder, wenn ihm der Speichel tropfte, denn zwischendurch hatte ich mich ja in die Küche abseilen müssen, um eben diesen anzufertigen.

Die selbstentwickelte Magerversion ohne Boden, bis aufs Obst zuckerfrei und auch nur mit so viel Fett wie unbedingt nötig, damit er nicht auseinanderreißt:


Lecker isser geworden und bevor es am Nachmittag das nächste Stückchen in den hohlen Leib gibt, werden wir gleich erst mal losdüsen zu Getränke- und Baumarkt.

Man gönnt sich ja sonst nix am Osterwochenende, wo vermutlich überall der Deibel los sein wird. 😂


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀



 


4 Kommentare:

  1. Da werden auch gleich bei mir Erinnerungen wach, liebe Rex-Mama. Manchmal trafen wir uns bei einem Bekannten, der zusammen mit seinen Eltern einen Außsiedlerhof bewohnte. Unser Rockgewölbe war eine ehemaliger Stall. Einer spielte Disc-Jockey.Wir anderen nippten Whisky - Cola oder pur. Irgendwann zu später Stunde kreiste ein Joint. Ich blieb da außen vor. Es ergab sich, dass ich mal diesen Bekannten aus jener Zeit traf. Er hat immer noch die gleichen langen Haare und lebt in einem Haus, das seine Verwandten errichtet haben. Die leben selbst in einem großen Haus mit einer Arztpraxis zur Miete. Ich wünsche dir ein schönes Osterfest.

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    1. Lach, Helmut, ja, so war das damals wohl überall, ob Dachboden, Keller oder eben auch Scheune, irgendwie fand sich immer eine Möglichkeit für einen privaten Fetenraum, und da ging ganz gerne die Post ab.

      Auch dir ein schönes Osterfest! 😀

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  2. Liebe Rex-Mama,
    der Kuchen schaut sehr gut aus. Ganz vorstellen kann ich mir das trotz Rezept nicht, aber Topfenkuchen ist insgesamt nicht unser Lieblingskuchen, deshalb beschäftige ich mich nicht so damit.
    Schön ist es, Erinnerungen auszutauschen. Aber interessant, dass Erinnerungen auch sehr unterschiedlich ausfallen können …
    Lieben Gruß

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    1. Aber ja, liebe Sparköchin, Erinnerungen müssen ja eigentlich unterschiedlich sein, weil jeder die Dinge aus seiner eigenen Sicht erlebte und interpretierte.
      Wenn z.B. meine Schwester und ich unsere Eltern beschreiben sollten, kämen vermutlich ganz verschiedene Menschen dabei heraus, weil jeder von uns sie ganz anders wahrnahm und auch andere Dinge mit ihnen erlebte.

      Lieben Gruß zurück! 🙂

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