Mittwoch, 12. April 2023

Und wieder Land unter, also Dauerregen, nachdem ...

 ... Petrus gestern aber dankenswerterweise brav mitspielte und keine feuchten Grüße vom Himmel sandte.

Gleich in der Früh war ich losgeflitzt zu Aldi in der naiven Hoffnung, dort könnten vielleicht noch einige Geranien vom Donnerstags-Angebot herumstehen.

Was natürlich nicht der Fall war, also arbeitete ich meine ziemlich übersichtliche Einkaufsliste ab und bekam damit den Trolley etwa zur Hälfte gefüllt, was sich kurz darauf als sehr praktisch erweisen sollte, denn von dort marschierte ich gleich weiter zu Netto, wo ich tatsächlich fündig wurde.

Bevor ich gestartet war, hatte ich zu F. gesagt: "Du, ich nehme mal das Handy mit, sollte ich Glück haben mit Geranien, kann ich die nicht alle tragen, dann müsstest du schnell mit dem Auto kommen."

Herrje, das kam gar nicht gut an, denn nun musste ich mir Gejaule anhören, dass er sich dann ja gleich schon fertigmachen müsste, kurzum, er war nahe an einer Panik, also unterbrach ich sein Wehgeschrei: "Vergiss es, dann mach ich meinen Dreck eben alleene ..." 🙄

Und nun hatte ich den Salat, denn im Eingangsbereich des Ladens stand ein Wagen herum, in dessen unterster Etage ich Hängegeranien entdeckte, ebenfalls 6er-Trays wie bei Aldi, wenn auch einen Euro teurer als dort und leider nur in einer Farbe, nämlich Pink erhältlich. 

Immerhin befanden sie sich nicht in Kartons, sondern verfügten über einen Plastikhenkel pro Tray, also überlegte ich, dass ich zwei davon mit der einen freien Hand tragen könnte, während ich die andere ja für den Trolley benötigte, in dem ich dann auf die vorangegangenen Einkäufe noch jeweils 10 Männertreu und Eisbegonien drapierte.

Mindestens zwei oder drei weitere Trays hätte ich eigentlich benötigt, aber mehr konnte ich beim besten Willen nicht transportieren, also zockelte ich dann heimwärts, einerseits froh, immerhin bissl was gefunden zu haben, andererseits aber auch noch leicht grummelig auf F.

Hihi, und kaum angekommen zeigte ich ihm das mehr als deutlich.

Er öffnete mir die Haustür, ich zog den Wagen die Stufen hoch, stellte ihn in der Küche ab und wollte gleich weiter in Richtung Garten, die Geranien dort abstellen, ohne mir zuvor den Küchentisch erdig zu machen.

Während ich mich drehte, verabschiedete sich die eine der Plastiklaschen aus ihren Verankerungen, zack, waren meine Blumen weg und landeten kopfüber auf dem Teppich, genau vor F.s Füßen.

"Datt haste nu davon", sagte ich zu F., der einigermaßen blöd guckte, sich dann aber gleich an die Rettung machte. Er bekam es hin, die Packung ohne größere Schäden zu drehen, drückte sie mir in die Hand und machte sich tatsächlich höchstpersönlich ans Auffegen der Reste.

Gerade noch mal gut gegangen und ich war wirklich froh, dass mir das nicht schon unterwegs passiert war, denn dann wäre gar nix mehr gegangen. Mist aber auch, dass man nur zwei Hände hat ... 🤣

Nun sieht meine Badewanne so aus, nicht so gut bestückt wie nötig, aber immerhin mal ein Anfang: 


 

Der Rest des Tages verlief entspannt, auch wenn wir mehrmals über das leidige Thema Schuhe-Ausziehen diskutieren mussten.

"Nimm die Clogs mit und wechsele sie direkt im Auto, wenn wir auf dem Parkplatz sind", hatte ich F. vorgeschlagen, aber er musste es ja besser wissen: "Nee, des mag i so ned, i zieh die Feschten an."

Das sollte sich später bitter rächen, aber davon ahnte ich jetzt zum Glück noch nichts.

Pünktlich waren wir dort und da F. eh den Schuhanzieher eingesteckt hatte, hatte auch ich mich für ein Paar meiner Neuerwerbungen entschieden.

Ehrlich, zu Hause käme ich nie auf die Idee, mir festes Schuhwerk, das man womöglich auch noch schnüren muss, im Stehen anzuziehen, und einen Schuhlöffel benutze ich eigentlich immer, weil ich mir ja nicht den Fersenteil platttreten möchte.

Bei der Ankunft ging es noch einigermaßen glimpflich ab, ich selbst war schnell herausgeschlüpft, F. hatte etwas mehr Mühe, weil er sich für knöchelhohe Schnürschuhe entschieden hatte, aus denen er ja erst einmal herauskommen musste.

Dämlich fühlte es sich an, denn diesmal trat der Fall ein, den ich mir schon ausgemalt hatte: Natürlich hatte ich mich dem Anlass entsprechend etwas mehr aufgebrezelt als sonst, doch nun zum sorgsam aufeinander abgestimmten Outfit in Puschen durch die Gegend schlurfen zu müssen, das fühlte sich für mich an wie Vanilleeis mit sauren Gurken und ich überlegte, da hätteste eigentlich auch gleich inner Joggingbüx auflaufen können. 🙄

Nun ja, zehn Minuten später war ich eh untenrum unsichtbar, aber zunächst einmal übergab ich A. meine Mitbringsel, über die sie sich offensichtlich sehr freute. Sie trug sie in die Küche, während M. uns auf die beiden Sofas im Wohnzimmer bat, wo ich ja immer erst platziert werde, bevor es weiter zum Tisch geht. 

Der kleine Sohnemann taut von Mal zu Mal mehr auf und auch die achtjährige Tochter lernte ich nun endlich kennen, die ja bisher immer in der Schule war, während wir uns trafen.

Ein wirklich reizendes kleines Mädchen, irgendwie fühlte ich mich an meine Nichten erinnert, denn sie macht einen wirklich aufgeweckten Eindruck und sieht bildhübsch aus mit ihrem tiefbraunen langen Haar, dass sie zumindest jetzt noch ja zeigen darf.

A. hatte sich wie erwartet wieder so streng verschleiert, wie ich es bei unserer ersten Begegnung erlebt hatte. Die Haube (?) unter dem großen Kopftuch bedeckte die ganze Stirn, klar, ein fremder Mann, da darf dann wirklich nicht die kleinste Haarspitze hervorlugen ... 

Dann wurde es kurz etwas steif, als M. nun begann, sich F. noch einmal förmlich vorzustellen ... ich komme aus der Türkei, bin Lehrer, meine Frau Apothekerin usw., aber der kleine Bub sorgte alsbald für Auflockerung, als es nämlich auf einmal in der Küche patsch machte.

Ein Blick nach links durch die geöffneten Türen, schon sah ich vom Sofa aus die Bescherung.

A. hatte die Flasche mit der Salatsoße, die ich ihr mitgebracht hatte, zu nah an die Tischkante gestellt, blöderweise hatte ich sie noch mit Bändern verziert und eben diese reizten den Kleinen nun daran zu ziehen. 😂

Immerhin konnte ich ihr aber versichern, dass es etwas sehr Leckeres war, das nun dort auf dem Küchenboden herumschwamm. 🤣

Dann wurde zu Tisch gebeten, der sich so präsentierte:

In der Mitte sieht man einen Teller mit in Schokolade gehüllten Feigen, das sei, so erklärte mir M., der übliche Beginn des Fastenbreches, man äße eines davon und würde endlich auch etwas trinken.

Gegen den Durst gab es Wasser und eine selbstgemachte Zitronen-Orangenlimonade, die wirklich gut schmeckte, sogar mir, die ich ja eigentlich fast süchtig nach Kohlensäure bin.

Die Brötchen, na ja, Netto halt, die kenne ich und nun kam eh das Tomatensüppchen.

Ob ich auch Tomatensuppe koche, wollte A. wissen, ich bejahte und sie erkundigte sich, ob ich da auch Käse hineintue.

Nein, Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Kräuter, Gewürze, kurz beschrieb ich ihr, wie ich sie normalerweise zubereite, und sie nickte, meinte nachdenklich: "Ja, Zwiebeln ..."

Den Grund für ihre Frage verstand ich gleich darauf, denn sie hatte sich das Rezept aus dem Internet herausgesucht und war nun selbst überrascht, dass der Käse die Suppe sehr schwer essbar machte, denn das Zeugs zog sich wie Kaugummi und die hauchdünnen Fäden hüllten spinnennetzartig alsbald alles ein, egal, wie sehr man sich zusätzlich mit Gabel und Messer zu behelfen versuchte. 😂🤣😂

Die Suppe selbst, hm, sie war okay, aber etwas mehr Pfiff hätte ihr nicht schaden können.

Hatte ich heimlich auf Köfte und derlei deftige Dinge, wie man sie aus der türkischen Küche kennt, gehofft, wurde ich nun  etwas ausgebremst, denn jetzt folgte ein Miniaufläufchen für jeden, bestehend aus Kartoffeln, etwas Hühnerfleisch, Pilzen und Bechamelsoße, alles überbacken und wirklich lecker, auch wenn ich selber eher nicht auf die Idee käme, zu einem Kartoffelgericht noch Reis zu servieren.

Sagen wir's mal so, die Auflaufportion hätte mindestens doppelt so groß sein dürfen, dann hätte es überhaupt keinen Reis gebraucht. 😃


 

Der  bunte Salat im Hintergrund war spürbar wieder mit Knorrtütchen angemischt worden, essbar, aber eben so einfallslos, wie ich Salate bei den meisten Leuten erlebe.

(Zu dumm, dass die mitgebrachte Soße nun auf dem Küchenboden war, hätte mich schon interessiert, was sie dazu gesagt hätten ...😁)

Zusätzlich gab es noch einen Joghurtsalat, wohl ebenfalls ein Rezept aus dem Internet, und, hm, eigentlich könnte ich nicht mal sagen, was für Gemüse er überhaupt beinhaltete, denn es schmeckte ausschließlich nach Naturjoghurt, erkennen konnte man nix und auch mit Gewürzen hatte man sich sehr zurückgehalten, sofern überhaupt welche drin waren.

Zum Nachtisch gab es Güllac, eine Milchspeise aus Maisstärkeblättern, die man so in der Türkei nur während des Ramadans isst:

... und natürlich den unvermeidlichen Schwarztee inkl. ständigem Wiederauffüllen des Glases, was ich in der Nacht dann zu spüren bekam, denn ich lag die halbe Zeit wach.

Alles in allem sehr gut essbar alles, nur ziemlich wenig türkisch eben und im Grunde hätte es fast alles so auch bei meiner mehr oder weniger vegetarischen Schwester geben können, bei der mir ebenfalls meist etwas mehr Pep im Essen wünschen würde.

Im Gegensatz zu mir musste sie bei uns zu Hause nicht in der Küche helfen, d.h. sie wuchs nicht so selbstverständlich in die Kocherei hinein wie ich, genauso erging es A. in der Türkei, sie hat es daheim nicht gelernt, ist nun auf Rezepte angewiesen und wenn dann Mut bzw. auch die Erfahrung fehlen, sie nach eigenem Geschmack zu verändern und aufzupeppen, ja, dann ist das halt so. 

Egal, es war ein wunderschöner Abend mit guten Gesprächen und viel Lachen und später kam dann noch Gänsehaut pur hinzu, denn auf einmal tauchte (ganz mutig) der kleine Akin neben mir auf und überreichte mir ein Kästlein.

Es sei in der Türkei üblich, seinen Gästen kleine Geschenke zu machen, führte M. dazu aus und nun wurde ich mit diesem hier bedacht:


Die Kette hat A.s Freundin angefertigt, also natürlich nicht die Kette selbst, sondern die kleine Handarbeit auf dem Anhänger, eine kleine Kostbarkeit, die mich zutiefst berührte. 🥰

F. bekam dies hier in einem hübschen Papierbeutel überreicht:

Sie hätten lange überlegt, was ihm denn wohl gefallen könnte, erzählten sie und sofort bestätigte ich ihnen, dass das eine vortreffliche Idee gewesen sei, denn Socken kann man ja nun wirklich immer gebrauchenk noch dazu so hübsche. 😊

Ja, so war dieser Abend, wie gesagt wunderschön und auch F. war hin und weg, ist noch immer am Schwärmen von dieser kleinen Familie.

Wenn dann nicht das Ende gekommen wäre. Gegen viertel vor elf waren die Bäuche zum Bersten voll, die Kinder wurden allmählich müde und für uns war es sichtbar Zeit zu gehen, also rein in die Jacken und raus vor die Wohnungstür.

Doch der nun wieder anstehende Schuhwechsel brachte F. schier ans Zusammenbrechen.

Hätte er doch mal auf mich gehört, dieser Depp, und gleich die Clogs angezogen, denn statt in diese bequem hineinschlüpfen zu können, mühte er sich nun auf einem Bein ab, das zweite in den Schuh zu bekommen, was ihm im Stehen überhaupt nicht gelingen wollte.

Also humpelte er halb auf Socke, halb in dem einen Schuh drin zur Treppe, ließ sich dort niederfallen, hatte sich bei der Aktion aber derartig übernommen, dass ich wirklich Angst bekam, derartig rang er nach Luft.

Schließlich war ich es, die ihm in die Schuhe half und die Schleifen band, und dann hatte ich meie liebe Mühe, ihn bis zum Auto zu bekommen.

Vielleicht 100 m waren es bis zum Parkplatz, mindestens 20 Minuten benötigten wir dafür, immer wieder musste er sich an eine Wand lehnen oder sogar eine Sitzgelegenheit auf irgendeiner Blumeneinfassung suchen.

Endlich daheim angekommen war er noch nicht mal mehr in der Lage, den Wagen in die Garage zu fahren, das allererste Mal in den 29 Jahren, die wir hier nun wohnen, dass er über Nacht draußen auf der Straße blieb, also der Wagen, nicht F. ...

So kann das, was manchem als selbstverständliche Sitte erscheinen mag, für andere, die daran nicht gewöhnt sind, schnell zu etwas sehr Unangenehmem werden, aber er hat es ja überlebt, und das ist die Hauptsache. 😉

... auch ich selbst wäre übrigens ohne F.s Schuhanzieher in Schwierigkeiten geraten, denn im Leben wäre ich ohne das Ding nicht mehr in die neuen Treter hineingekommen, sprich, ich hätte sie wohl oder übel hinten platttrampeln müssen. 😂


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀



 


8 Kommentare:

  1. Tolle Sache, was du da erlebt hast. Ich melde mich nur kurz, denn ich war in der Nacht von Montag auf Dienstag mit Schwindelanfällen im Krankenhaus, dabei hat sich bei der Untersuchung herausgestellt, dass ich früher ein paar kleine Schlaganfälle hatte. Nur damit du informiert bist, wenn ider kommenden Zeit nicht kommentiere.

    AntwortenLöschen
  2. Jesses, lieber Helmut, das sind ja ganz heftige Neuigkeiten. :-(
    Ich wünsche dir von Herzen, dass sie dich ganz schnell wieder richtig fit bekommen, und gell, du hältst uns auf dem Laufenden bitte?

    AntwortenLöschen
  3. Liebe Rex-Mama, selbnstverständlich informiere ich dich rechtzeitig. Danke für deine guten Wünsche. Glaubst mit dieser Nachricht ging mir der Arsch auf Grundeis.

    AntwortenLöschen
  4. Aber ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen, was das für ein böser Schrecken war. Wichtig ist, dass du jetzt auf die Ärzte hörst und gut auf dich aufpasst, und wirst sehen, nachdem der erste Schock verdaut ist, wird es auch psychisch wieder aufwärts gehen.
    Fühl dich mal gedrückt.

    AntwortenLöschen
  5. Alles Gute, Helmut! Jetzt folgt wohl ein längerer Ärztemarathon, um die Ursache des Schwindels zu finden und die Einstellung der Medikamente, um weiteren Schlaganfällen vorzubeugen, oder? Wirst froh sein, in Deutschland zu leben ;-)

    Liebe Rex-Mama,
    da hast du ja doch schon einiges angeschleppt für den Garten. Sicher kommen noch öfter Angebote ...

    Haben sich M. und A. an die deutsche Küche anpassen wollen, wenn sie so offensichtlich nicht typisch Türkisches aufgetischt haben?
    Ich durfte bei meiner Mutter auch nicht an den Herd. "Ich lass mir doch von dir nicht mein Essen verderben", hat sie ihre Töpfe verteidigt, und ich habe meine Freundinnen beneidet, die Kuchen backen und kochen durften. Handlanger musste ich schon spielen, zusehen war auch gestattet, und schließlich hat man den Geschmack ja jeden Tag erlebt, so dass ich eher denke, es ist Geschmackssache, ob man eher deftig oder mild gewürzt mag.

    Du kennst doch sicher das Buch von Corinne Hofmann "Die weiße Massai", hast du es vielleicht in deinem Fundus? Da ist auch die Episode über das Nicht-Trinken in der Hitze, das die Massai so halten, während die Schweizerin viel Flüssigkeit für lebensnotwendig hielt. Ich kann mich nicht mehr an die Begründung der Massai erinnern, aber mir erschien das damals beim Lesen einleuchtend.

    Jedenfalls habt ihr euch gut unterhalten, das war doch die Hauptsache, oder?
    Warum stellen sie eigentlich keinen Stuhl hin, damit ihr eure Schuhe leichter umziehen könnt? Warum bittest du nicht darum?

    Sicher wirst du heute besser schlafen :-)))

    Lieben Gruß :-)

    AntwortenLöschen
  6. Lach, liebe Hermine, auch ich war natürlich von meiner Mutter lediglich zum Handlanger degradiert worden, d.h. ich war für die Arbeiten zuständig, die sie selbst nicht gerne machte, Kartoffeln schälen, Salat putzen, Zwiebeln oder Speck schneiden usw.
    Jeden zweiten Sonntag war ich allein für die Küche zuständig, wobei dann aber z.B. das Gulasch von Muttern bereits vom Vortag stammte, das heißt, ich musste mich nur noch um den Rest kümmern, aber grundsätzlich bekam ich halt doch einen guten Einblick in alles, was dort geschah, vor allem ein Gefühl dafür, wie man mit welchen Speisen umgeht und welche Gewürze und Kräuter zu was passen.
    Diese Selbstverständlichkeit, so war mein Gedanke, geht Leuten, die zum Kochen Rezepte benötigen, vermutlich ab, während ich selbst ja so gut wie alles frei Schnauze mache und nur beim Backen auf Rezepte zurückgreife wegen der Mengenangaben.

    Du hast richtig getippt, denn natürlich habe ich "Die weiße Massai" im Regal stehen. Nur an die Sache mit dem Trinken kann ich mich leider nimmer erinnern und überlege gerade, ob ich bei unseren Tunesienurlauben und der Sahara-Safari womöglich irgendetwas hörte, es wäre g'scheit, auf Flüssigkeit zu verzichten.
    Wäre das tatsächlich ein guter und gesunder Trick, um mit Hitze umzugehen, dann sollte man doch annehmen, dass die dort Lebenden es immer so handhaben würden, statt es sich nur für 30 Tage im Jahr wie eine Art Zwangsopfer aufs Auge drücken zu lassen?

    Und nein, unsere Gastgeber hatten das Essen sicher nicht wegen uns auf weniger türkisch umgestellt, sondern vor allem ihn treibt die ständige Sorge um die Gesundheit um, er hält alles Mögliche für schädlich, beispielsweise gekaufte Limonade. Fleisch haben sie bis auf ein Mal in der Woche ganz gestrichen, und auch da darf es maximal etwas Hühnchen sein.
    Deshalb erinnert es mich ja so an meine Schwester, irgendwie Ökos, wenn auch aus verschiedenen Beweggründen.

    Hihi, das mit dem Stuhl wäre vermutlich fast undenkbar - nicht auszumalen, wenn seine Beine den schnöden Boden des Treppenhauses berührten. 😁

    Die strecken nicht einmal den Kopf heraus, wenn Besuch kommt.
    Ich selbst habe immer auf dem Treppenabsatz auf Gäste gewartet, während sie die Wohnungstüre öffnen, dort die Puschen bereitstellen und sich dann ganz weit in den Flur hinein zurückziehen.
    Für mich heißt das, nur noch in Clogs hingehen, und auch F. wird es vermutlich so halten, sollte es noch einmal zu einem Besuch kommen, denn dieses Theater ist uns beiden zu viel - man kommt sich ja wie der Oberdepp vor, wenn man sich da im Treppenhaus abmüht mit "richtigen" Schuhen.
    Wäre es mir in diesem Falle nicht wichtig, wäre so etwas normalerweise übrigens Anlass genug, künftig auf Besuche zu verzichten.

    Lieben Gruß zurück und ja, diese Nacht hat es wieder geklappt mit dem Schlafen. 😀

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich war noch nie bei Türken bzw. Moslems zu Besuch und bin jetzt doch baff.
      Wie? Du klingelst, dann summt der Türöffner an der Haustür und die Wohnungstür wird geöffnet - und die Gastgeber sind verschwunden? Es steht keiner an der Tür/am Treppenabsatz und guckt, wer da überhaupt kommt und keiner nimmt den Besuch in Empfang???
      Beim Verabschieden verschwinden sie auch und helfen nicht in die Jacken oder warten mit dem Türschließen bis ihr sicher an der Haustür seid? Bei uns ist es doch üblich, zumindest bis zum Treppenabsatz mitzugehen...
      Also das würde ich schon mal ansprechen! Wie gehen sie denn mit den eigenen Eltern/Großeltern um? Werden die auch sich selbst überlassen?

      Achso... kicher, das Risiko, dass du das Essen "verderben" könntest, ist deine Mutter auch nicht eingegangen :-)))) Stimmt schon, die Kochvorgänge, die Zutaten, das Abschmecken hat man trotzdem mitbekommen. Meine "kleine" Schwester, nur 18 Monate jünger, hat auch bei uns viel weniger mitbekommen als ich.
      Aber im Lauf des Lebens sind auch viele neue Gerichte dazu gekommen, die meine Mutter nie kennengelernt hat, und was ich auch zum Teil aus Kochbüchern oder jetzt Chefkoch&Co geübt habe - und immer noch üben muss :-)

      Tja, mit dem Nicht-Trinken ist vielleicht ein Unterschied, ob man in Mitteleuropa oder in Asien/Afrika lebt. Die Begründung der Massai-Mutter weiß ich auch nicht mehr, und das Buch habe ich längst zurückgegeben oder anderweitig entsorgt, keine Ahnung mehr.

      Hab einen erfolgreichen Tag bei Aldi und liebe Grüße :-)

      Löschen
  7. Ich habe keine Ahnung, ob das den heimischen Sitten entspricht oder nur M.s persönliche Eigenart ist, auf jeden Fall habe ich ihn noch nie auch nur die Nasenspitze aus der Wohnungstür herausstrecken gesehen.
    Bei meinem ersten Besuch war das sogar recht verwirrend für mich gewesen. Man geht die Treppen hoch und in jeder Etage öffnet sich geradeaus ein langer und sehr breiter Gang, von dem rechts und links die Türen abgehen.
    D.h. man sieht es also nicht, wo eine Türe geöffnet ist, und es war nur dem Umstand zu verdanken, dass der Kleine im Inneren einen Piepser von sich gab, sonst wäre ich weiter nach oben marschiert, natürlich in der Annahme, dass sich jemand im richtigen Stockwerk zeigen würde.
    Das mit den Jacken passiert dann ja eh innen, aber ansonsten scheinen sie fast Panik vor dem Treppenhaus zu haben.

    Ich komme vor der Tür an, sehe vielleicht drei Meter entfernt M. in seinem Flur und hinter ihm drängen sich dann A. und der Kleine an der Wand zusammen. :-))

    Wann sie am Ende die Türe schließen, bekomme ich nie mit, weil ich ja draußen im Treppenhaus in meine Schuhe steige, sofern sie noch dastehen *gg* und mich dann abwende, während M. halt drinbleibt.

    Die Kocherei, ja, ist klar, dass sie sich im Laufe der Jahre eh verändert und auch immer mal wieder neue Sachen hinzukommen.
    Ich kriegte ja vor ein paar Jahren z.B. mal Lust auf Djuvecreis und habe dann auch erst mal Rezepte gewälzt, um zu gucken, was die da so hineinpacken.
    Nur käme ich dann eher nicht auf die Idee, eines davon komplett abzukupfern, sondern ich hatte damit eine Grundvorstellung und habe dann quasi einen Zusammenschnitt gemacht und es so kombiniert, wie ich dachte, dass es Sinn ergäbe und uns schmecken würde.
    Das meinte ich mit der Erfahrung, dass man halt genug Grundkenntnisse hat, sich dann nur noch Anhaltspunkte sucht und nicht etwa ganze Rezepte von A bis Z genau nachmachen muss.

    Zum Trinken fand ich grad noch diesen Artikel hier:

    https://www.gesundheit-adhoc.de/trinkmythen-bei-tropenhitze-worauf-es-wirklich-ankommt-ist--2.html

    Hihi, ist also wohl wie bei fast allem, ständig kommen irgendwelche "Gurus" daher und empfehlen dies oder jenes, mal gehts ums Trinken, mal um angebliche Wunder-Foods, doch unterm Strich gilt wohl, nix Genaues weiß man nicht. 🤣

    Liebe Grüße zurück und ... bei Aldi war ich diesmal erfolgreich. :-)

    AntwortenLöschen