Mittwoch, 24. April 2024

Sooo müde bin ich inzwischen, ...

 ... dass mich gestern früh die Kassierin vom dm-Markt von der Tür zurückrief mit der Frage, ob ich meine bezahlten Sachen dortlassen oder doch lieber mitnehmen wollte.

Ausgerechnet der Traubenzucker war es, ohne den im Moment gar nix geht, den ich doch glatt hätte liegen lassen ... 🙄

Zum Glück hatte ich mich auch nebenan bei Aldi mit etwas Obst eingedeckt, dann als ich F. nicht nur seine tägliche Banane, sondern auch Weintrauben und eine Mandarine anschleppte, futterte er alles mit gutem Appetit auf.

Nur seine Brezel, ohne die ich nie von Aldi zurückkehren darf, wollte er sich für den Abend aufheben, sie genüsslich beim Fernsehen knabbern - auch wenn er nur das erste Programm hat.

Die Fahrt zu ihm war wieder ziemlich bescheiden. Wohlweislich war ich wieder zu der etwas entfernteren Haltestelle marschiert, egal, wie bepackt ich war, und tatsächlich zeigte sich dort, dass mein Bus mal wieder entfiel.

Am Bahnhof sehe ich das immerhin auf der Anzeigetafel, die es aber an anderen Haltestellen nicht gibt, nicht einmal ein Häuschen oder Bänke existieren dort und so stand ich eine geschlagene Dreiviertelstunde direkt an der vielbefahrenen Straße herum und wartete mir die Beine in den Bauch.

Dann kam die andere Linie, wegen der als Alternative ich diese Haltestelle aufgesucht hatte, nein, natürlich kein großer Gelenk-, sondern ein normaler Bus und wie nicht anders zu erwarten, war dieser nun gerappelt voll.

Vorn beim Fahrer musste ich stehen bleiben, fand mit Müh und Not zwei kleine Stangen, an denen ich mich festklammern konnte, und bei dem ganzen Gewackele umfing mich ein unangenehmer Geräuschpegel.

Beim Fahrer brummte und piepte es ständig sehr laut, was mich stark an die Intensivstation erinnerte und extrem unruhig machte, während hinter mir eine Gruppe Afrikaner mächtig herumpalaverte und ein Baby ununterbrochen schrie.

Der nächste Bus war kaum weniger voll und so war ich dann froh, in die Ruhe von F.s Zimmer eintauchen zu können, zumindest so lange, bis die beiden Türken im Nebenraum Besuch bekamen, denn nun wurde es auch hier laut.

F. gefiel mir gut, auch wenn er etwas erschöpft war, weil sie ihn morgens gleich zweimal zu Untersuchungen gefahren hatten.

Und noch einmal erzählte er mir, wie belastend er besonders die ersten drei, vier Nächte auf der Intensivstation empfunden hatte. Die ganzen Apparate um ihn herum flackerten wie Lichtorgeln in allen Farben und ständig piepste es in allen Tonlagen.

Wirklich unbegreiflich, dass man ausgerechnet auf den Intensivstationen keine Fernseher anbringt, denn diese ganz alltäglichen und vertrauten Geräusche könnten erheblich dazu beitragen, den Patienten ihre Anspannung zu nehmen und es etwas erträglicher zu machen.

So allmählich hat er genug vom Flatterhemdchen, also werde ich ihm eine kurze Jogginghose mitnehmen (die lange wollte er nicht anziehen), schön weich, so dass sie beim Liegen nicht drücken wird, und ich hoffe, wenn er erst mal wieder komplett in den eigenen Sachen steckt, ist das ein weiterer Schritt in Richtung Normalität.

Schön immerhin, dass ich nicht mehr an die kurzen Besuchszeiten der Intensivstation gebunden bin, so konnte ich früher hin und dafür auch etwas zeitiger nach Hause, was Rex sehr gut tut, denn der arme Kerl leidet natürlich mit uns.

Nun muss ich noch  über die arme A. nachdenken, die ich offenbar etwas verschreckt habe, als ich ihr schrieb, dass im Moment kein Denken an ein Treffen ist.

Eben erkundigte sich ihr Mann, also M., nach F. und schrieb dazu, dass sie gern für mich da wären, wenn sie irgendwie helfen könnten. 

Was ich ungeheuer lieb fand und das sagte ich ihm auch, fügte hinzu, dass mir bewusst ist, dass ich in ihnen wirkliche Freunde gefunden habe. 🥰

 

Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte unbedingt gesund! 😉


2 Kommentare:

  1. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Bitte, gräme dich nicht. Dass du müde bist oder was vergisst ist völlig normal, du hast wahrlich derzeit genug kräfteraubende Baustellen auf deiner Agenda, um die du dich kümmern musst.

    Ich stimme dir absolut zu, gerade auf der Intensivstation würde vielen so ein wenig Ablenkung durch den TV guttun, davon bin ich auch überzeugt.
    Wieso die bei euch nur ARD haben, finde ich seltsam. Vater hatte bei seinem Krankenhausaufenthalt mindestens 20 Programme zur Verfügung, wobei er, wenn er schaute, auch auf ARD, ZDF, SWR meist blieb.

    Ich glaube nicht das du "A" verschreckt hat, wie du es richtig eingeordnet hast, mit ihnen hast du offenbar echt Freunde gefunden, niemand bietet einfach so leichtsinnig seine Hilfe an.

    Die Treffen mit "A" sind ja nur eingeschoben.

    Ob Sport oder Privat, Klamotten, in denen man sich wohlfühlt, sind mit fast nichts zu ersetzen. - Vater mochte sein Flatterhemdchen auch nicht so gerne, nach der Operation.

    Hoffentlich, gönnst auch dir du etwas Ruhe?



    Liebe - auf manche kleine Alltagsabenteuer könnten wir echt verzichten - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Ja, das ist seltsam, lieber lifeminder, aber ich habe das Gefühl, dieses Krankenhaus ist fast mehr auf ausländische Patienten als auf deutsche ausgerichtet. Es gibt ca. 50 Programme, aber außer dem Ersten versteht man nur noch bei DMAX, was gesagt wird, der Rest ist russisch, arabisch, türkisch oder was auch immer ....
      Ich denke, A. hatte den Ernst der Lage nicht richtig verstanden und als ich ihr nun antwortete, ich hätte gar keine Zeit für sie, bekam sie wohl Angst, sie könnte irgendetwas falsch gemacht haben.
      Ist aber inzwischen aufgeklärt, gestern Abend fragte sie an, wie es uns gehe - im Gegensatz zu meinem Bruder und meinen so genannten Freundinnen, die das alle nicht zu interessieren scheint.
      Und ja, dieses Flatterhemdchen ist grauslich, vor allem, da F. ja nun anderthalb Wochen lang drinsteckte.
      Selbst die Lungenärztin meinte gestern, als sie kurz zum Mitbewohner ging, oh, da ginge es jemandem aber offenbar deutlich besser?
      Das Orange zeigt halt Wirkung. ;-)
      Für Ruhe habe ich leider kaum Zeit. 5 - 6 Stunden bin ich täglich unterwegs rund um die Besuche bei F. und in der restlichen Zeit müssen hier dringend Dinge erledigt werden und ich muss mich auch dem armen Rex widmen.
      Eigentlich rotiere ich grad ununterbrochen ....

      Liebe "Ja, auf so einiges könnte ich gut und gerne verzichten"-Grüße zurück! -)

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