Montag, 15. April 2024

Intensivstation

 Gestern Abend gegen halb acht musste ich den Notarzt rufen, weil F. auf einmal kaum noch ansprechbar war.

Chaos - sechs oder sieben Mann im Haus, F. hatten sie im Esszimmer auf den Boden gelegt und ihm sein Shirt vom Leib geschnitten. Eine Situiation, die ich meinem übelsten Feind nicht wünschen würde, so ich denn welche hätte.

Dann nahmen sie ihn mit, erst hieß es, zum Krankenhaus hier vor Ort, was sich aber leider kurz darauf änderte, sie brachten ihn auf die andere Rheinseite in ein wesentlich weiter entferntes und für mich nur schwer zu erreichendes Krankenhaus.

Nach ein, zwei Stunden sollte ich dort mal anrufen, sagte mir der Arzt, was mich dann bis etwa Mitternacht beschäftigte, denn ich hing ständig in irgendwelchen Warteschleifen, wusste dann aber immerhin schon die Station, nämlich die Intensivstation.

Noch später konnte ich dann endlich mit einer Ärztin reden: Offenbar hat sich die Erkältung bei ihm zur Lungenentzündung ausgewachsen und im Zusammenspiel mit COPD sorgte das dafür, dass er das CO2 nicht mehr ausreichend ausatmete und sich langsam vergiftete.

Nun bekommt er Sauerstoff, Antibiotika und man prüft, ob auch noch eine Blutvergiftung vorliegt.

Mehr weiß ich selber noch nicht, bin nach einer schlaflosen Nacht vollkommen gerädert, werde gleich wieder versuchen anzurufen, denn besuchen darf ich ihn wohl erst ab 15 Uhr.

Als man ihn in den Notarztwagen packte, öffnete gegenüber U.s Sohn sein Fenster, rief rüber, was los sei und ob er was tun könne.

Später kam ich darauf zurück, d.h. ich ging kurz zu ihm hinüber und konnte zum Glück abklären, dass er heute mit dem Auto mit mir hinfährt. Eine Sorge weniger, denn ich werde ja einiges mitnehmen müssen.

Und nun bleibt mir nur noch beten - zu wem auch immer - und alles tun, damit ich nicht auch noch aus den Latschen kippe, denn ich habe hier ja auch noch einen großen Hund.

Den ich, als sich das Blaulicht näherte, kurzerhand am Kragen packte und in den Garten aussperrte und der nun gar nicht versteht, wo sein Herrchen abgeblieben ist.

Ich im Grunde auch nicht. Irgendwie bin ich noch wie in Schockstarre.


Bleibt gesund!

6 Kommentare:

  1. Ohje, deine Schockstarre kann ich absolut nachvollziehen, meine Liebe!
    Immerhin ist F. jetzt in intenivster ärztlicher Behandlung und unter Kontrolle, so dass er hoffentlich bald auf dem Weg der Besserung sein wird.

    Wie schön, dass dich U.s Sohn chauffiert! Ein Problem weniger...

    Alles, alles Gute!! 🙏

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    1. Danke dir, meine Liebe, und ja, nachdem ich heute früh endlich mit der behandelnden Ärztin reden konnte, bin ich auch zuversichtlicher, denn heute Nacht klang das alles andere als gut.
      Jetzt wetze ich gleich noch mal (war in der Früh schon mal) zum Hausarzt und um halb drei fahre ich dann mit S. los, wirklich eine riesige Hilfe, denn mit den Öffis ist es hier ja eine Katastrophe, vor allem, wenn man auf die andere Rheinseite muss.
      Wäre echt einfacher gewesen mit dem hiesigen KH.

      Liebe Grüße!

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  2. Ohje, Liebe, alt werden ist nichts für Feiglinge. Besonders gut fühlt sich da Hilfe in der Not an. Wichtig empfinde ich dabei, der Hilfe zu vertrauen. Auch meine besten Wünsche zur Genesung mögen ein winziges Teilchen zum Gelingen beitragen. Und vergiß bitte nicht dich selber streng zu beobachten, indem du die Expertise der Klinik nutzt.

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    1. Danke auch dir, lieber Faradei!
      Mich selbst kann ich zum Glück außen vor lassen, denn ich habe heute früh ja die Expertise unseres Hausarztes genutzt und mir ein Antibiotikum verschreiben lassen. ;-)

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  3. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Es tut einem unsagbar leid, dass es "F" so schlimm erwischt hat!

    Der Blog hat nicht dich, sondern sicher auch deine begeisternde Leser - darunter mich - in Schock versetzt.

    Ich hoffe, es finden sich in den nächsten Tagen Menschen, die dich immer wieder zu "F" fahren, damit du ihn regelmäßig sehen kannst.

    Bleibt zu hoffen, dass du dir deine Kräfte einteilst und dich nicht übernimmst.

    Für euch nur das Allerbeste!
    Sicher dürfen wir schon bald wieder im Blog lesen, wie sich "F" so herrlich über einen Kuchen oder anderes erstandene aus deinen Küchenfertigkeiten freut.



    Beste Genesung, Zuversicht und Kraft



    Liebe - bestimmt ist bald wieder alles gut - Grüße
    Vom lifeminder

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    1. Ich hoffe es, lieber lifeminder, ich hoffe es soooo sehr ...

      Herzlichen Dank für deine guten Wünsche und liebe
      Gute-Hoffnungs-Grüße zurück!

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