Mittwoch, 10. April 2024

Kleiner Nebeneffekt des ...

 ... Herumkränkelns: 3 Kilos sind schon weg, völlig unbeabsichtigt, aber ich kann nicht behaupten, dass es mich stören würde.

Ansonsten muss ich kräftemäßig gut haushalten, gestern hab ich die zwei Stufen von der Speisekammer zur Küche nicht gepackt.

Patsch machte es und ich lag verdattert am Boden, ungewohnte Perspektive und wirklich keine angenehme.

Den Friseurtermin, den ich für heute ergattert hatte, habe ich abgesagt, hat ja keinen Sinn, weder fühle ich mich fit genug für den Fußweg noch möchte ich den ganzen Salon anstecken.

Apropos anstecken - 2 Wochen lang hat sich F. beharrlich geweigert, sich solidarisch zu erklären und mitzuschniefen, Gott sei Dank, denn noch obendrauf auf seine COPD braucht er wirklich keine Infektion.

Begeistert war ich, dass ich es offenbar gut schaffte, ihn zu bewahren, aber vorgestern Nacht veränderte sich seine Stimme auf einmal in Richtung einer "Sex Bomb" und nun habe ich hier zwei Jammergestalten herumhängen. 🙄

Bloß gut, dass es auch virtuelle Kontaktwege gibt, denn so bin ich auf dem Laufenden, dass es A. mit ihrer Schwester und deren Familie sehr gut ergeht.

Fotos schickte sie mir von ihren Unternehmungen und wieder einmal machte es mich traurig: 2 wirklich bildschöne jungen Frauen, die sich jeder optischen Individualität berauben, indem sie sich in sackartige Kleidung packen und Hals und Haare akribisch unter Tüchern verstecken.

Bei diesem Fastenbrechen im "Bildungs"-Verein erzählte man uns, dass sich Muslime keinesfalls damit brüsten dürfen, wie sehr sie mit Hungern und Dursten bereit sind, für ihren Gott zu leiden - ins gleiche Horn blies der Pastor der evangelischen Freikirche und mir wurde bewusst, dass diese Idee des Opferns für die Götter ja im Grunde fast so alt ist wie die Menschheit selbst.

Schon immer machte man für Dinge, die man sich nicht erklären oder nicht beeinflussen konnte, Götter verantwortlich und natürlich wollen diese gut geschmiert werden, damit sie sich wunschgemäß verhalten.

Nichts anderes als was ich als kleines Kind mit meinem bisschen Taschengeld machte, ich opferte es jede Woche, um mir bei meiner persönlichen Göttin, sprich meiner allmächtig scheinenden Mutter eine wenig gute Laune zu erkaufen, zumindest versuchte ich es, und es erging mir nicht anders als allen Opfernden seit Jahrtausenden, mal klappt es, mal nicht ...

Was soll das übrigens für ein gütiger Gott sein, der - worauf sich ja alle drei monotheistischen Weltreligionen berufen - Abraham zwingen wollte, ihm seinen Sohn zu opfern?

Auf der einen Seite ein fanatisch Glaubender, auch zum Allerletzten bereit, auf der anderen ein Narzisst, wie er im Buche steht?

Wenn unsere Spezies schon dieses unausrottbare Bedürfnis zu haben scheint, sich höhere Wesen zu schaffen, denen man die Verantwortung in die Schuhe schieben kann und die einem vermeintlichen Halt geben, warum kreieren wir dann nicht endlich mal Götter, die überhaupt nichts verlangen, sondern einfach nur nett sind und damit ein stets gutes Beispiel geben?

A. und ihre Schwester könnten wie Millionen andere ganz normale Frauen sein, müssten ihre Religion nicht wie ein Aushängeschild vor sich hertragen, sie könnten sich schicke Frisuren machen, sich in flotten Klamotten wohlfühlen und an jeder Sportart teilnehmen ...

Nebenher mussten wir unsere Einkaufsstudien vom letzten Mittwoch noch mal vertiefen, denn nun schickte mir A. ein Foto vom "Cappuccino"-Regal des Discounters, vor dem wir gemeinsam gestanden hatten.

Ganz blicke ich da auch nicht mehr durch, muss ich gestehen, so viele verschiedene Maschinen gibt es, so viele verschiedene Arten der Zubereitung, aber als sie nun fragte, ob das normaler Kaffee sei, konnte ich sie natürlich aufklären.

Hauptbestandteil dieses Instantpulvers ist Zucker, Kaffee macht nur 9% aus und ich denke, bei unserem nächsten Treffen sollten wir dringend mal über Zutatenlisten reden, die es ja nie schaden kann, sich genauer anzuschauen.

Als sie von meinem Rückfall hörte, klang sie recht bedröppelt, schon Mittwoch hatte ich das Gefühl, dass sie sich ziemlich sicher war, dass ich mir den Virus bei den Kindern eingefangen hatte.

Vermutlich war dem so, aber so ist das eben mit Kindern, als die Mädels meines Bruders noch klein waren, holten wir uns bei ihnen auch regelmäßig was ab. 🙄


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉

2 Kommentare:

  1. Liebe, die Grippewelle ebbt ab, so las ich heute in unserer Zeitung. So kann ich dir die Hoffnung vermitteln, dass ihr beide bald auf trocken Land anlandet. Frühverrentung ist bei euch ja inzwischen, ob eventueller Langzeitschäden, nicht mehr möglich, weshalb nur noch gilt: Hilf dir selbst, so hilft dir Gott! Ach so, Gott geht bei dir ja auch nicht, ergo bleibst nur noch du alleine - und da bist du ja bekanntermaßen göttlich ob deiner Überlebensstrategien.

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    1. Gut auf den Punkt gebracht, mein Lieber, als Atheist hat man niemanden, zu dem man sich flüchten könnte oder der einem Geborgenheit gibt.
      Das muss man sich gefälligst selber suchen - bequemer und kuscheliger wäre es anders, Ge- und Verbote hin oder her.
      Schon als Kind machte es mich ratlos, wenn ich andere sich etwas samt Regeln unterwerfen sah, ohne jedes Hinterfragen, ohne die Suche nach jeglicher Logik, die für mich ja etwas ganz Elementares ist.
      Letztlich habe ich sie beim Thema Religion gefunden, allerdings führte sie mich nicht zu Gott, sondern zu den Menschen. ;-)

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