Mittwoch, 13. September 2023

Lichtverschmutzung

 So lange habe ich mich darüber beklagt, dass mir sowohl die Straßenlaterne direkt vor der Hecke wie auch die Außenbeleuchtung des Heimes nebenan den Garten in der Nacht so erhellen, dass die Tierwelt durcheinandergerät und ich selbst keine Chance habe, Sterne oder gar Sternschnuppen gucken zu wollen.

Doch nun, wo ich es wirklich einmal gebrauchen könnte, fällt beides auf einmal weg - die Laterne ist wie auch die vorn vor dem Haus seit Wochen defekt und im Heim scheint man neuerdings auf den Stromverbrauch zu achten, zwar sehe ich durch die Fenster noch das Licht im Treppenhaus bzw. den Gängen, aber ansonsten liegt unser Haus im Dunkeln.

Was es für mich im Bad einigermaßen schwierig macht, denn der Lichtschalter versagt ja nach wie vor seine Dienste.

Auseinandergebaut ist er inzwischen:

Innen ist alles tadellos in Ordnung, nur am Deckel ist ein winziges Teil abgebrochen, so dass er sich nicht mehr bedienen lässt.

Übrigens habe ich inzwischen herausgefunden, dass man diesen Deckel offiziell als Flächenwippe bezeichnet, sehr hilfreich, wenn man im Internet auf der Suche nach Ersatz ist.

Rechts und links kann man sogar drücken, um das Licht ein- und auszuschalten, doch damit ich nicht versehentlich mitten ins Loch packe, wäre dazu etwas Licht hilfreich, das ich hätte, wenn Straßenlaterne und Heim wie gewohnt strahlen würden, was aber ja nicht der Fall ist.

Also liegt nun eine Arbeitslampe auf der Waschmaschine - wenn ich das Licht im Flur anlasse, kann ich deren Schalter ertasten und dann mit ihrer Hilfe auch die winzigen Drücker im Schalterloch - hihi, alles nicht so einfach, aber letztlich reicht es dann doch,um im Bad seinen Verrichtungen nachgehen zu können.

Eigentlich wollten wir gestern zum Baumarkt fahren, doch die Gewitternacht und der damit verbundene Dauerregen machten uns einen Strich durch die Rechnung, zumal mir dann auch noch einfiel, dass wir hier vor Ort ja einen kleinen Lampenladen/Elektriker haben.

Warum nicht erst dort einmal nachfragen gehen?

Sobald der Regen nachließ, tat ich es und hatte das Glück, direkt auf den Meister zu treffen.

Ein Blick auf den Deckel und den Zettel, auf dem F. die Daten, die auf von der Innenseite (püh, grad merke ich, dass sich mir schon beim bloßen Gebrauch des einst völlig harmlosen Wörtchens "innen" alle Härchen sträuben 🙄) abgelesen hatte, und schon sagte der Mann mit einer gewissen Verachtung in der Stimme:

"Ach, das ist 'Kopp', das kriegen Sie im Baumarkt ..."

Ob er meine, dass ich dort nur diese Flächenwippe ohne weiteres Zubehör bekäme, erkundigte ich mich, er bejahte und ich zog wieder meiner Wege.

An sich hätten wir jetzt gut noch losfahren können, aber nun verkündete F., dass er bereits Tee getrunken habe, und dann kriege ich ihn nicht mehr aus dem Haus, aus verständlichen Gründen, weil ich ihm ja immer Kräuter zur Entwässerung mit hineinpacke. 😁

Also hatte ich dank des Wetters nun einen Zeitgewinn zu verzeichnen und den nutzte ich gleich, um mich dranzumachen an meine "Erinnerungen einer Schülerin".

Über die Überschrift setzte ich ein Foto von mir mit Schultüte, dahinter eine Standtafel mit dem Datum der Einschulung, das ich aus dem Grunde für erwähnenswert halte, weil sie nämlich Anfang Dezember stattfand.

Heute weiß es kaum noch jemand, dass es damals vier Kurzschuljahre gab, als man nämlich den Schuljahresbeginn von Ostern auf den Sommer verlegte, für mich ein großes Glück, denn so rutschte ich noch in das letzte mit hinein, nur 6 Tage nach meinem 6. Geburtstag.

Welch verschwendete Zeit wäre es gewesen, hätte ich noch bis zum nächsten Sommer warten müssen, denn einigermaßen lesen und schreiben konnte ich ja längst und wartete dringlich auf wesentlich mehr Input, um meinen bis heute andauernden Wissensdurst stillen zu können.

An sich sollen sich meine Erinnerungen natürlich hauptsächlich ums Gymnasium drehen, zu dessen Jubiläum ich diese Notizen ja nur mache, aber ich halte es für wichtig, auch die Grundschulzeit kurz zu streifen, weil im dritten Schuljahr nämlich das einschneidende Erlebnis stattfand, dass wir mit "den Katholischen" zusammengelegt wurden, während man uns zuvor getrennt voneinander unterrichtet hatte.

Heutzutage würde man uns natürlich sofort eine der "Keulen" um die Ohren hauen, mit denen man versucht andere mundtot zu machen und einzuschüchtern, indem man sie in Ecken drängt, wo sie überhaupt nicht hingehören.

"Katholophobie" vielleicht? 😂🤣😂

Wie dem auch sei, wir merkten schnell, dass "die" genauso tickten wie wir, denn auf keiner Seite war die Sozialisierung grundlegend durch die Religion geprägt worden, so dass wir im Grunde alle die gleiche erfahren hatten, was wichtig für mich war, schickte ich mich doch an, ein bistümliches Mädchengymnasium zu besuchen, eigentlich nur, weil Jutta P. nach dort wechselte. 😁

Dreieinhalb Seiten habe ich inzwischen schon zusammengeschrieben und hoffe einfach mal, dass es mir gelingt, den Zeitgeist einigermaßen anschaulich rüberzubringen, denn eines wurde mir durch die beiden Telefonate mit den Lehrern bewusst:

Oft schon dachte ich, egal ob ich nun las, wie Plinius der Jüngere den Ausbruch des Vesuvs beschrieb oder auch spätere Zeitzeugen irgendetwas darstellten - das alles ist heute gar nicht mehr nötig, wo doch alles so gut dokumentiert und aufgezeichnet wird.

Irrtum, ein sehr großer Irrtum ist das sogar, denn besonders der Herr Dr. xxx fiel ja aus allen Wolken über die kurzen Miniröckchen, die wir damals trugen, oder auch darüber, dass kein Mensch ans gemeinsame Pflichtbeten vor dem Unterricht dachte, während seine Kollegin völlig perplex war, dass wir Mädels gemeinsam mit einem männlichen Lehrer im Zugabteil saßen und uns auf Klassenfahrten abends zusammen an einer Feuerzangenbowle erfreuten, die im großen Topf über dem Lagerfeuer brodelte, während wir zu Gitarrenklängen saßen.

"Undenkbar heute, alles undenkbar!", lautete ihr Kommentar zu etwas, das für uns alles völlig normal war.

Vermutlich denkt man sich heute, so wie wir es damals auch taten, vor 50 Jahren sei die Welt eine altbackene und engstirnige gewesen, dabei ist es genau andersherum, denn niemals wieder erlebte ich eine derart freigeistige Zeit, besonders bei uns vom humanistischen Geist geprägt:

Es gab keierlei gedankliche oder sprachliche Tabus für uns, wir durften und mussten sogar wirklich alles in Frage stellen, hinterfragen, kritisieren und wenn wir eines mit voller Hingabe machten, dann uns die Köpfe heiß zu diskutieren, und keiner war da, der uns sogleich mit Keulen erschlagen oder in Schubladen gestopft hätte.

Und was ich gerade mit großem Erschrecken feststelle: Die Weltbevölkerung hat sich seitdem tatsächlich weit mehr als verdoppelt.

Das muss man sich mal reintun, in nur 50 Jahren ist das geschehen und wir raufen uns nun die Haare über Umweltzerstörung und Klimawandel, sollen lernen uns nicht mehr so zu ernähren, wie die Natur es für uns vorsah, statt dass man mal bei den wirklichen Gründen ansetzt, nämlich der völlig außer Kontrolle geratenen Vermehrung der den Planeten beherrschenden Spezies. 

So stecke ich also mitten in der Zusammenfassung dessen, was ich speziell für diese Schule für erinnernswert halte, muss sondieren, was könnte wichtig sein, was interessiert keine Sau - ziemlich herausfordernd, was ich mir da wieder einmal selber ans Bein gebunden habe, aber ... es macht auch Spaß. 😊

Tja, und dann wollte ich mich gestern noch vergewissern, dass A. (nicht die türkische, sondern die deutsche, nämlich meine Freundin aus Jugendtagen) wie ausgemacht mitkommen wird zum Schulfest am übernächsten Samstag, doch dann antwortete sie mir, nein, sie sei schon wieder im Krankenhaus.

Bei dieser bipolaren Störung stoße ich wirklich an meine Grenzen - A. weiß es genau, dass sie ihre Pillen unbedingt nehmen muss, setzt sie aber immer wieder ab, weil sie meint, sie würden nicht helfen oder seien eh überflüssig, und dann rammelt sie voll hinein in die nächste Depression, die dann gefälligst in der Psychiatrie "behoben" werden soll.

Und immer wieder geht es dabei um ein bestimmtes Medikament, das sie "glücklich" macht, das sie aber nur kurz verschrieben bekommt, eben weil es Suchtpotenzial hat, und das sie sich dann von Mitpatienten besorgt und heimlich weiternimmt (nur um hinterher unter dem Entzug zu leiden).

Der Name des Medikamentes fällt mir gerade nicht ein, ist aber auch wurscht, denn gefallen tut mir das alles ganz und gar nicht, auch nicht, dass ich nur so schwer an sie herankomme.

Irgendwie erinnert sie mich ein wenig an eine Muräne, steckt irgendwo im Verborgenen, schießt ab und zu vergnügt hervor, juchu, da bin ich, lass was planen, doch macht man es dann, kann man fast Gift darauf nehmen, dass sie zum vereinbarten Zeitpunkt irgendetwas Vorgeschobenes an der Umsetzung hindert.

Sie hat keine Arbeit, keine Aufgabe (bis auf die alte Mutter, die sie immer wieder mal besucht), konzentriert sich darauf, möglichst oft die Wohnung zu putzen, jagt jedem Stäubchen hinterher, aber sonst ist da nix, und das ist natürlich zu wenig.

Ich wäre gerne bereit, täglich mit ihr zu schreiben, sie an ihre Pillen zu erinnern und vielleicht auch stimmungsmäßig etwas bei der Stange zu halten, aber auch da wieder das Muränenartige - einen Tag lang schreibt sie mehrmals, wir tauschen uns aus, doch genauso schnell ist sie wieder verschwunden und kommt nicht wieder hervor.

Schwierige Sache, von der ich so recht nicht weiß, was ich davon halten und wie ich damit umgehen soll.

Mit einer weiteren ehemaligen Klassenkameradin bin ich über Facebook locker in Kontakt, auch bei ihr leider Fehlanzeige wegen nächster Woche, denn genau einen Tag vorher fährt sie mit ihrem Mann in Urlaub, also werde ich wohl alleine hingehen müssen und die Chance ist nicht besonders groß, auf jemanden zu treffen, den ich kenne. 

So, und nun auf zum Baumarkt ...


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉


4 Kommentare:

  1. Hallo, Liebe "Rex-Mama!"

    Hoffentlich bekommst du das Teil für den Lichtschalter auch im Baumarkt! - Gibt es eigentlich was Neues von der Heizung? ... bald ist schon Oktober.

    Deine Freundin tut mir sehr leid.
    Aber sie müsste doch auch merken, dass sie die Pillen nur kurzzeitig glücklich machen, was mit ihr passiert, wenn sie diese übertrieben oft einnimmt? - Dass sie sich die von Mitpatienten bereits besorgen lässt, klingt schon sehr nach Abhängigkeit.

    Ich finde es beeindruckend, dass du auch für diese Freundin ein offenes Ohr und Herz haben möchtest und bereit wärst, mit ihr täglich zu schreiben. Beeindruckend!

    Dein Vortrag wird eine Wucht sein!
    Man hört bereits jetzt einen tollen Mix aus eigenen prägenden Erlebnissen und den Erinnerungen an die Schule im Allgemeinen.



    Liebe - bleib so wie du dich liest - Grüße
    Vom lifeminder

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Gar nichts leider, lieber lifeminder, der liebe Herr Habeck und sein Wärmepumpengefolge haben für so gründliche Panik unter den Hausbesitzern gesorgt, dass die Hersteller nicht nachkommen und schlicht nix ausgeliefert werden kann. :-(
      Meine Freundin, ja klar ist das Abhängigkeit. Erst war es der Alkohol, dann die Tabletten, irgendwie sucht man immer nach einem Strohhalm, der einem vermeintlich vor dem bösen Leben "beschützt" und wie immer steckt eine lange Geschichte dahinter und auch die Gene dürften wohl nicht unbeteiligt sein.
      Für mich eine etwas schwierige Situation, denn 40 Jahre lang habe ich nichts von ihrem Leben mitbekommen und auf der einen Seite ist da durchaus die alte Vertrautheit, doch auf der anderen Seite scheint es für sie seit damals keine wirklich konstruktive Weiterentwicklung gegeben zu haben, so das ich mein Tun damit habe, das einzuordnen, zumal sie sich ja auch ständig wieder komplett zurückzieht.

      Übrigens werde ich keinen Vortrag halten auf dem Schulfest, sondern es ist eher angedacht, dass die alten Filme laufen, ich weit vorne sitze und ab und zu kommentiere. Reine Stegreifgeschichte also, der sich hoffentlich andere anschließen werden, die damals ebenfalls dabei waren.
      Die Erinnerungen, die ich gerade schriftlich festhalte, hm, vielleicht können sie die einfach zu den Filmen packen. Wenn alles irgendwann mal wieder hervorgekramt wird, rundet es das Bild vielleicht etwas ab - wie es damals so war. ;-)

      Liebe "Muss lachen, denn ich weiß ja nicht, wie ich mich lese, dafür aber, dass ich auf jeden Fall so bin, wie ich schreibe, und sicher auch noch ein bisschen mehr"-Grüße zurück! 😀

      Löschen
  2. Hallo liebe Rex-Mama,
    na, hat's geklappt mit dem Kauf und dem Einsetzen der Flächenwippe? Wobei der Kauf wohl mühsamer war als der Einbau :-)

    Zum Glück kenne ich niemanden mit einer solchen Erkrankung wie sie deine Freundin A. hat. Ich wüsste da bestimmt überhaupt nicht, wie ich damit umgehen könnte/sollte. Sie leidet wohl schon länger darunter und sollte eigentlich wissen, wie die Folgen sind, wenn sie diese Glückspillen zu lange nimmt....

    Mir geht deine andere A. gar nicht aus dem Kopf.
    Ist "Heilpraktiker" überhaupt ein anerkannter Beruf? Wie ist da die Ausbildung eigentlich? Finanziert das Arbeitsamt Umschulungen nicht für Berufe, die gesucht werden? Hat schon jemals eine Firma einen Heilpraktiker gesucht?

    Ich denke allerdings auch, dass du ihr den Beruf der Apothekerin zu gruselig geschildert hast ;-)
    Meinst du, eine Apothekerin räumt die Regale ein und wischt Staub? Steht heutzutage überhaupt noch jemand den ganzen Tag hinter dem Verkaufstresen? Wie viele der Kunden wünschen wohl die Beratung eines Apothekers? Was ist dann die Aufgabe der Apothekenhelferinnen, wenn die Apotheker hinter dem Tresen stehen, die QR-Codes scannen und die Medikamente aus dem Schrank holen?
    Außerdem war A. doch bestimmt schon hundertmal in einer Apotheke bei ihren ständig kranken Kindern und dem Mann, der immer wieder mal zum Arzt muss ;-) und müsste gesehen haben, wie "gestresst" das Personal ist.

    Krankenhausapotheken gibt es hier auch in jedem KH, und sicher gibt es Möglichkeiten für Pharmazeuten außerhalb einer Apotheke.

    Darf sie eigentlich arbeiten, also ein Praktikum machen z.B. oder in einem Labor arbeiten, bevor ihr Beruf hier anerkannt ist?

    Lieben Gruß :-)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hihi, liebe Hermine, ich hatte ihr gar nix über den Beruf des Apothekers erzählt, denn ich weiß ja eigentlich nicht viel darüber, sondern das war von Freunden von ihr gekommen, die ihr von dem grauenhaften Stehen-Müssen berichteten. Und daraufhin erzählte ich dann, dass ich es auch nicht anders kenne aus dem Verkauf.
      Und wenn ich drüber nachdenke, gibt es da wirklich einen großen Unterschied. Egal ob Barbershop, "Gemüseladen an der Ecke", eigentlich in jedem kleinen Laden, den Ausländer betreiben, sieht man die Inhaber oft gemütlich irgendwo sitzen, während das bei deutschen Läden weniger üblich ist.
      Heilpraktiker ist kein geschützter Beruf und ich habe ihr auch gleich klargemacht, dass es in diesem Bereich eher keine Chance auf Anstellung gibt, sondern sie sich dann vermutlich würde selbstständig machen müssen.
      Außerdem wären dabei natürlich erst recht Sprachkenntnisse wichtig, es sei denn, sie würde sich nur auf ihre Landsleute konzentrieren.
      Ich vermute mal, dass das zu den Tipps gehörte, die in ihrer Community ausgetauscht werden, wer was von welcher Stelle bezahlt bekommen könnte, halte es nach einigem Googeln aber auch für ziemlich aussichtslos.
      Auch zu Krankenhausapotheken habe ich nachgeforscht und herausgefunden, dass die mehr und mehr abgebaut werden, vielleicht ähnlich den Kantinen, die ja vielfach auch nicht mehr selber kochen.
      Vor Kurzem zeigte sie mir einen Zeitungsartikel über einen Freund von ihnen, der irgendwo in Niedersachsen eine einst deutsche Aptotheke übernahm - womöglich wird sie also bei ihren Landsleuten dann eine Chance auf Anstellung bekommen?
      Ich hoffe nicht, dass sie dann aus diesem Grunde wegziehen von hier.
      Sie selbst ist übrigens auch begeisterte Arztgängerin, hat gerade von einem zu dem ebenfalls türkischen im Nachbarstadtteil gewechselt, bei dem auch die Freundin von neulich ihr Praktikum als Ärztin macht.
      Wieder ein Beispiel mehr dafür, das zeigt, dass Integration in Sprache und Kultur für viele absolut unnötig erscheint, denn abgesehen von den Ämtern (sofern da nicht auch Landsleute sitzen) kann alles in der Muttersprache erledigt werden und tatsächlich spricht sie wohl nach wie vor außer mit mir und in der Schule mit niemandem Deutsch.
      Zu deiner letzten Frage: Ich habe keine Ahnung, was sie dürfte oder nicht, aber Fakt ist, dass sie beide ja bisher wohl die Deutschkurse als "Vollzeitjob" betrachten und gar keine Notwendigkeit besteht, "nebenher" noch Geld zu verdienen.

      Und die andere A., seufz, das ist so eine Sache mit der Bipolaren Störung, heftige Stimmungsschwankungen, mal hochbegeistert, aber man muss immer auch schnell mit dem Gegenteil rechnen, dazu eine mitunter stark verzerrte Wahrnehmung der Realität.
      Damals erzählte sie mal, sie seien am Vortag im Zoogeschäft bei uns nebenan gewesen und die kleine Schwester hätte bitterlich geweint, dass sie keinen der dort angebotenen Hundewelpen mitnehmen durfte.
      Als ich die Kleine trösten wollte, wusste sie von gar nix und ganz ähnlich lief es in Punkto Silvester. Ich hatte ihr letztes Jahr angeboten, zu uns zu kommen, aber nein, sie wollte zu einer Freundin fahren und schickte mit sogar WhatsApps, sie sei nun unterwegs, was es zu essen geben sollte und was sie sonst noch vorhätten.
      Als ich sie dann vor einigen Monaten im KH besuchte, hieß es auf einmal, nein, sie habe Silvester ganz alleine zu Hause verbracht.
      Ich glaube nicht mal, dass das bewusste oder gar bösartige Lügen sind, sondern ihr Gehirn verzerrt ihr buchstäblich so manches, schwer mit umzugehen, wenn man selbst eher auf Logik baut.
      Zur Flächenwippe gleich noch, sofern ich noch mal dazu komme, denn hier läuft grad mal wieder alles anders als geplant.

      Lieben Gruß zurück! :-)))

      Löschen