Freitag, 10. Februar 2023

Nachbarschaftliches

 Da setzt sich unser Gesundheitsminister abends in eine Talkshow und verkündet, ja, manche der Coronamaßnahmen seinen wohl doch überzogen gewesen, auch wenn die Panik, die man verbreitete, absolut gerechtfertigt gewesen sei.

Die Schäden, die die Politik anrichtete, gehen ihm wohl sonst wo vorbei und mit Sicherheit hat er nichts davon mitbekommen, dass mein geliebter Tierheilpraktiker daran pleiteging.

Leider verlor ich den persönlichen Kontakt zu ihm, seit er mit seinen Räumlichkeiten in den Nachbarstadtteil wechselte, aber dank der sozialen Netzwerke bin ich doch auf dem Laufenden, was ihn betrifft, und so las ich die Tage ganz erschüttert, dass er die Zwangsschließungen und nun auch noch die Inflation nicht verkraften konnte und seine Praxis verkaufen musste.

Er arbeitet weiter dort  - gegen Bezahlung - und selbst für telefonische Beratung muss er nun Geld verlangen, wie er schrieb.

Traurig ist das, zeichnete sich doch bei ihm einst alles durch unbedingte Tierliebe und große Menschlichkeit aus. 

Ohne ihn wären Püppis letzte Jahre anders verlaufen und das Schöne war, dass wir uns gegenseitig halfen: Ich kümmerte mich um die Lektorierung seines Buches und ums Korrigieren seines Internetauftritts sowie anderer Unterlagen, dafür zahlte ich lediglich für Medikamente und das Behandeln, selbst wenn er zu uns nach Hause kam, war komplett kostenlos.

Alle Seiten haben profitiert und genau so etwas wird ihm nun nicht mehr möglich sein, wo er ja nicht mehr sein eigener Chef ist. 🙁

Aber schön zu lesen, dass sich immerhin der Bundestag die Diäten wieder einmal erhöht - zumindest einigen im Lande sollte es ja auch weiter gutgehen. 🧐

Nachbar Nr. 2 ist mein Date vom Montag, denn wenn ich meinte, mir das Ganze vielleicht einfach aus der Welt schweigen zu können, habe ich mich getäuscht.

Gestern Abend schrieb er mich an - in hervorragendem Deutsch übrigens, dass er eigentlich vorgehabt habe, mich noch für diese Woche zu ihnen nach Hause einzuladen, aber ... ich hätte ja sicher vom Erdbeben mitbekommen?

Dies sei der Grund, dass er seine Einladung auf nächste Woche verschieben wolle, über einen genauen Termin könnten wir uns dann ja noch kurzschließen.

Tja, wer A sagt ... 🙄

Und dann ist da noch unser Nachbar F. mit seinem "Wie auch immer es genannt werden soll"-Haus. 

Gestern in der Früh berichtete ich (meinem) F. gleich davon und versuchte ihn so neugierig wie möglich zu machen.

Zum einen, damit er seinen Hintern endlich mal an die frische Luft bewegt, zum anderen in der Hoffnung, dass er dann auch gleich ein Foto schießen könnte, denn ich selber sehe das alles ja nur, wenn es noch stockdunkel draußen ist.

Mein Plan ging auf, wenn auch nur irgendwie, denn statt sich in die Grünanlage zu begeben und sich dem Geschehen von hinten zu nähern, nahm F. den kürzeren Weg über die Querstraße und bekam das Hauserl dadurch nur von der kurzen Seite her aufs Bild:

Im Hintergrund sieht man die Grünanlage und den Weg, über den ich mit Rex morgens in Richtung Gewerbegebiet laufe, und links das Fenster der Partyhütte, das sich hinter der Theke befindet.

Das hohe Gebüsch, das das Grundstück einst zum Weg hin abgrenzte, hat F. komplett plattgemacht. Bin wirklich gespannt, wie das am Ende mal alles aussehen wird.

Und da man hier nix sieht, habe ich heute früh, als mein Turbo-Rexi mich schon um vier Uhr aus dem Bett warf, das Handy mitgenommen.

Natürlich war es noch finstere Nacht, aber man kann doch erkennen, dass das Ding ziemlich groß ist:


Wobei es auf dem Bild aber eher kleiner wirkt, als es wirklich ist. Mir kommt es riesig vor, auf der anderen Seite befinden sich weitere Fenster und eine ganz normale Haustür und ich denke, es gibt wohl zwei Zimmer, Essbereich, Küche und Bad.

Im Gegensatz zu meinem ist dieser F. handwerklich unheimlich ambitioniert, d.h. er kann richtig was und vermutlich wird er innen alles rausreißen, dämmen und dann ganz neu gestalten, so dass das es eine ziemlich komfortable Behausung werden dürfte.

Nicht die schlechteste Alternative zum klassischen Wohnen, oder?


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀


4 Kommentare:

  1. Hallo, liebe Rex-Mama,
    hey, das wie-auch-immer-es-genannt-werden-soll-Haus sieht ja klasse aus! Ein Tinyhouse, ist es jedenfalls nicht, behaupte ich mal. Ganz sicher wird es eine Einweihungsparty geben :-)

    Hast du zu deinem Date denn A gesagt? So habe ich das nicht verstanden, eher wie ein sich beschnuppern und gucken, ob's passen könnte.

    Nicht mehr sein eigener Chef zu sein, muss nicht die schlechteste Alternative sein. Mein Schwiegersohn ist auch nicht mehr selbständig, hat seit Oktober eine Festanstellung mit geregelter Arbeitszeit, Urlaubsanspruch, 13. Monatsgehalt, betrieblicher Altersvorsorge, Fahrtkostenzuschuss und - vor allem - zuverlässigem Einkommen.
    Wie immer hat alles seine zwei Seiten....

    Hab einen schönen Tag (hier ist er grau) und liebe Grüße :-)

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  2. Lach, liebe Hermine, das Haus wird ja eh direkt neben der Partyhütte stehen, von daher wird, wenn überhaupt, die Party dann wohl eher dort stattfinden. Aber gucken dürfen wir sicher mal ... ;-)
    Na ja, doch, irgendwie hatten wir beide A gesagt, das mit der Gülen-Bewegung kam mir ja erst am Folgetag. Aber nun warte ich es einfach mal ab ...
    Grundsätzlich sehe ich das mit dem Chef-Sein schon auch wie du, denn gerade in Deutschland erschweren sie einem ja alles mit derartig vielen Vorschriften, dass es oft schon daran scheitert.
    In diesem Falle ist es halt schade, weil er nicht nur einen Beruf, sondern eine richtige Berufung hat - er ist mit vollem Herzen dabei und es wird ihm deutlich weniger Spaß machen, wenn er nun Dienst nach Vorschrift machen muss.

    Dir auch einen schönen Tag - hier scheint ausnahmsweise mal die Sonne - und liebe Grüßle zurück! 😀

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  3. Liebe Rex-Mama,
    wenn das Haus erst einmal isoliert und gedämmt ist und alle Anschlüsse verlegt und eine Heizung drin ist, lässt es sich in dem Haus sicher gut leben. Scheint aber noch einiges zu tun zu sein.
    Komisch, an eine selbständige Erwerbstätigkeit habe ich - als Haupterwerb - nie gedacht. War mir viel zu riskant, und ich habe zu viele Menschen gekannt, die sich permanent selbst ausgebeutet haben.
    Aber so kleine Nebensachen als Freie habe ich immer gern gemocht, auch heute noch.
    Lieben Gruß

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  4. Ich auch nicht, liebe Sparköchin, zumindest nicht ernsthaft, weil mir der bürokratische Aufwand viel zu groß wäre.
    Meine Schwägerin machts mir allerdings vor, ihre Thaimassage (im eigenen Haus) brummt so, dass sie sich vor Kunden kaum retten kann.

    Lieben Gruß zurück! 😀

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