Sehr erschreckt sah ich gestern, wie man in der Türkei und Syrien nach dem verheerenden Erdbeben nun zunehmend auch gegen Plünderungen und Gesetzlosigkeit anzukämpfen hat.
So dünn ist es, dieses zarte Mäntelchen der Zivilisation, mit dem wir uns so gerne schmücken und das doch nichts anderes ist als ein hauchfeiner Überwurf aus Tüll, der jederzeit und an allen Stellen zerreißen kann.
Als ich später in der Küche zugange war und wie meistens ziemlich gelangweilt von den anfallenden Tätigkeiten, schaltete ich mir im kleinen Fernseher einen Infosender ein und lauschte, wenn ich schon arbeitsbedingt nicht allzu viel sehen konnte, begierig auf das, was man über das alte Ägypten zu berichten wusste.
Um den Niedergang des Alten Reiches ging es, das etwa von 2700 bis 2200 v. Chr. währte, eine Zeit wirklicher Hochkultur.
Nicht nur die Pyramiden entstanden, sondern es gab auch Literatur, Malerei und Bildhauerei sowie eine so gut durchdachte Verwaltung, dass sie sich noch weitere Jahrtausende bewähren sollte.
Auch medizinisch war man sehr viel weiter, als gemeinhin angenommen wird, und heutige Kulturen können von einer derartig langen Zeit mit Frieden und wachsendem Wohlstand nur träumen, doch dann folgte der Abschwung, von dem man vermutet, dass er auf Klimaveränderungen zurückging.
In alten Schriften liest man von gewaltigen Hungersnöten, in Ägypten, wo das Nilhochwasser und damit die Ernten ausblieben, in anderen Gegenden der Welt wie in Sumer oder am Indus kam es zu ähnlichen Umbrüchen, weil das Klima eben schon immer Kapriolen schlug, und vermutlich gab es auch bereits damals Leute, die sich daran ihre Nasen zu vergolden wussten, während andere der Not hilflos ausgesetzt waren.
(Kommt einem bekannt vor, oder? 😉)
Und dann kam ein Punkt, der mich erst recht aufhorchen ließ, denn inzwischen weiß man, dass es in der Folge auch zu Kannibalismus kam.
Die Menschen hungerten derartig, dass sie verzweifelt begannen sich gegenseitig oder auch ihre Kinder aufzuessen, und das aus einer hochentwickelten Zivilisation heraus, in der so etwas genauso verpönt war, wie es das heute ist.
So dünn ist der Faden, der das moralische Konstrukt, das wir uns errichtet haben, zusammenhält, das sollte man nie vergessen, nun, wo immer mehr Konflikte und Katastrophen über uns hereinbrechen ...
Das nächste Mäntelchen war eines, das ich mir noch zusätzlich zu meinen sieben Klamottenschichten gewünscht hätte.
Vorausgegangen war am Vorabend eine kleine Meinungsverschiedenheit bezüglich des TV-Programmes, die mich dazu brachte, mich schon um kurz nach acht ins Bett zu verkrümeln.
Wir haben es ja den ganzen Winter durchgehalten, dass die Heizung, wenn überhaupt, nur am Abend für wenige Stunden eingeschaltet wird, dementsprechend lief sie, als ich nach oben ging, und natürlich setzte ich voraus, dass F. sie beizeiten abschalten würde.
Was er aber nicht tat, stattdessen ballerte er bis Mitternacht Gas hinaus, so dass ich zu ihm, als er dann endlich im Schlafzimmer erschien, nur noch trocken sagte:
"Gratuliere, das war das Pensum für morgen, das du verbraucht hast, also mach dich auf einen kalten Abend gefasst." 🙄
Genauso lief es dann auch, ein sehr frostiger Abend wurde es, aber nachdem ich in der Presse ziemlich üble Meldungen las, wie E.ON gerade mit seinen Kunden verfährt, halte ich es für wichtiger denn je, den Daumen auf dem Gashahn zu halten. 🤑
Aber immerhin gab es auch sehr Erfreuliches, denn meine Küchentätigkeiten, so lästig sie mir auch waren, haben sich wirklich gelohnt.
Bratkartoffeln und Wurstsalat gab es:
... und das hat uns beiden so richtig nach mehr geschmeckt - was ich befriedigen kann, denn heute gibt's das Gleiche noch einmal. 😁
Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😀
Liebe Rex-Mama,
AntwortenLöschenvor vielen Jahren hab ich einmal ein Buch gelesen über Überlebende eines Flugzeugabsturzes in den Anden, die auch ein Todesopfer gegessen haben.
Ich fand das moralisch gar nicht so schlimm, aber der Mann war ja auch schon tot (und hielt sich frisch im ewigen Schnee).
Lieben Gruß
Ja, liebe Sparköchin, von dieser Sache in den Anden habe ich auch gehört und ich fürchte, von den Ägyptern ist es gar nicht bekannt, ob sie in dieser Hunger-Phase nur bereits Verstorbene aßen oder ob sie sie womöglich töteten für diesen Zweck.
AntwortenLöschenIn ersterm Fall wäre es dann ja fast so etwas wie "Organspende", oder? (Nun komme ich echt ins Grübeln. ;-))
Lieben Gruß zurück! 😀
Kein schönes Thema, liebe Rex-Mama und Sparköchin.
AntwortenLöschenDa befasse ich mich lieber mit den Bratkartoffeln und dem Wurstsalat :-)))
Bratkartoffeln würden mir jetzt schmecken, aber auf Wurstsalat hätte ich jetzt nicht mal bei nur zwei Klamottenschichten Appetit. Wurstsalat verbinde ich mit sommerlicher Erfrischung :-)
Bei mir gäbe es bei euren Temperaturen im Haus nur heiße Suppen und Entöpfe. Und viel Tee mit Rum ;-)
Lieben Gruß :-)
Weia, liebe Hermine, dann müssten wir ja ununterbrochen heiße Suppe schlüfen, wenn's temperaturmäßig was bringen sollte. 🤣
AntwortenLöschenDie Wahl war einfach den Vorräten geschuldet und natürlich auch dem, was ich grad im Sonderangebot mitnehmen konnte, denn etwas kochen, einfach weil man mal Lust drauf hat, das war früher. 🙄
Immerhin war der Salat aber nicht eisekalt, denn im Winter lasse ich so was kurz in der Mikro überschlagen, so hat es dann doch noch gepasst.
Beim Getränk könnten wir prima aufteilen - wir den Tee und du den Rum? (F, kriegt jeden Tag eine ganze Kanne, aber statt Rum geb ich Ingwer rein. 😁)
Lieben Gruß zurück und hab einen schönen Abend! 😀
Tja, ich denke nach den Römern werden auch die Europäer von der Bildfläche veschwinden. Durch was, das werden wir sehen. Ich habe nicht nachgemessen, welche Temperaturen bei mir herrschen. Allerdings war es mir auch nicht wirklich kalt. Und im Bettchen bleibt mir noch die Möglichkeit eine zusätzlich decke zu verwenden. Heute war es ein richtig toller Tag. Die Sonne heizte bis zu 11 Grad ein. so habe ich am Nachmittag entschlossen eine Runde zu drehen mit über 10000 Schritten. Dein Wurstsalat wäre auch was für mich gewesen. Und ja, die Dummen sterben NICHT aus. Die oliv-grüne Friedenspartei und Klimahysteriker bekommen 18,2 %.
AntwortenLöschenStimmt, Helmut, bis jetzt ist noch jede Hochkultur irgendwann auch wieder verschwunden - mit Ausnahme der Chinesen vielleicht, die es aber auch immer sehr gut verstanden, sich nach außen abzuschirmen.
LöschenIm Vergleich zu den rund 3000 Jahren, in denen das alte Ägypten blühte, wird die Zeit Europas sehr kurz sein, denn wir werden einfach überrollt werden von Menschenmassen aus Afrika und Asien, die auf der Suche nach einem besseren Leben sind.
Wie misst du deine Schritte eigentlich? Hast dann eine Smartwatch am Arm oder machst es per App auf dem Handy?