Wir waren unterwegs - den Grund dafür habe ich leider vergessen, als ich auf einmal neben uns eine Art Biergarten im Grünen bemerkte.
Nanu?
Noch einmal hingeschaut, ja, ich hatte richtig gesehen, meine Eltern waren dort und schienen auf uns zu warten, eine vertraute Situation, denn wie oft haben wir gemeinsame Ausflüge unternommen und in der Regel gehörte es dazu, dass Papa dann zu Kaffee und Kuchen oder etwas Deftigem einlud.
Aber ... waren sie nicht eigentlich tot? *grübel*
Doch, natürlich sind sie tot, das wusste ich genau, andererseits sah ich sie aber jetzt vor mir, war ich also in einer anderen Zeit gelandet, gibt es sie doch, die Paralleluniversen, wegen derer ich so gespannt verfolge, welche neuen Erkenntnisse die Quantenphysik hervorbringt?
Diese Überlegungen liefen in Sekundenbruchteilen in meinem Kopf ab, während wir uns fröhlich, eigentlich so normal wie immer, begrüßten.
Waren die beiden echt?
Also ich sah sie ja vor mir, aber könnte ich sie auch anfassen?
Einen winzigen Moment zögerte ich, dann machte ich es einfach, titschte meine Mutter ganz kurz mit dem Finger an der Schulter an und ... gucke da, ich fühlte einen Widerstand, sie war so echt und leibhaftig wie F. und ich.
Jedes der feinen roten Äderchen in ihrem Gesicht konnte ich erkennen, ihr Haar war noch sehr dunkel, keine einzige weiße Strähne und auch Papas Hemd gehörte zu denen, die ich vor mindestens 30 Jahren so oft bügeln musste.
So jung noch und jetzt fiel es mir auf, auch wir waren deutlich jünger - F. trug die beigefarbene Hose, in der sein Knackarsch so gut zur Geltung kam, das Jacket im Miami-Vice-Stil, das ich damals so liebte, hatte er abgelegt - es war aber auch wirklich warm und ... wie niedlich, endlich konnte ich sein Gesicht mal wieder komplett sehen, denn der Vollbart war weg, nur der Schnäuzer war noch da und ebenfalls noch sehr dunkel.
Nun legte ich die Hände um Mamas Oberkörper, beugte mich ein wenig zurück, sah ihr tief in die Augen und sagte:. "Wieee schöööön, endlich mal wieder ..." 😍
Sie nickte mir zu, es wirkte innig und irgendwie verstehend, wussten sie also, dass sie seit Jahren tot sind, und falls doch nicht, sollte ich davon dann etwas sagen?
Wenn es ihnen ebenso bewusst war wie mir, wäre eh alles gut, wenn nicht, würden sie mich womöglich für bekloppt erklären?
Andererseits, wenn ich sie darauf hinwies, könnte das natürlich für sie sehr tröstlich sein, zu wissen, dass es den Tod so gar nicht gibt, wie wir ihn uns vorstellen?
Eigentlich spielte es gar keine Rolle, zumindest jetzt nicht, denn alles war gut, so wie es gerade war - wir hatten ja nun alle Zeit dieser Welt und ... ich könnte bei Gelegenheit immer noch mit ihnen darüber reden ...
In diesem Moment wachte ich auf, mit einem ungeheueren Glücksgefühl tiefster Ruhe - der Anlass, warum F. und ich überhaupt unterwegs gewesen waren, war in der gleichen Sekunde aus meine Kopf verschwunden, aber der Anblick hat sich mir tief eingeprägt, angefangen vom Knackarsch über die jungen Gesichter bis hin zur Energie, die sie alle ausstrahlten.
Merkwürdig, dass ich "im Traum" jede Einzelheit von ihnen besser erkannte, als ich es im wachen Zustand jemals könnte, und jaaa, davon mag man mehr haben, das möchte ich noch öfter so "erleben". 😊
Ansonsten isses F. heute bissl mulmig zumute, denn ganz geheuer ist es ihm nicht, dass ich mein "Date" nachher in seiner Wohnung besuchen werde.
Den Zettel mit der Adresse habe ich ihm sicherheitshalber neben das Telefon gelegt und werde mich dann einfach mal überraschen lassen von dem, was mich erwartet.
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀
Rex-Mama, wenn ich dich erzählen höre mit deinen Träumen, dann bin sehr erstaunt über deine Einzelheiten. Ich kann mich nicht immer so bewusst an meine Träume erinnere, dann sind das eh nur Bruchstücke.
AntwortenLöschenBeschäftigst du dich auch mit deinen Träumen Mit einem Buch über die Träume und ihre Bedeutung?
Immer gelingt mir das auch nicht, Helmut, aber meist sind sie doch im Moment des Aufwachens sehr präsent.
AntwortenLöschenFrüher bin ich mitunter sogar aufgestanden, um mir einige kurze Stichpunkte zu machen, denn ohne vergisst man das Geträumte sehr schnell wieder. Heute reicht es meist, wenn ich noch mal kurz über das soeben "Erlebte" nachdenke, dann bleibts mit in der Regel im Kopf.
Diesbezügliche Bücher halte ich für ähnlich treffsicher wie Horoskope, denn Träume sind viel zu individuell, als dass es da allgemeinverbindliche Auswertungen zu geben könnte.
Aber natürlich denke ich schon drüber nach, finde es ja selber spannend, welche realen Dinge mein Unterbewusstsein miteinander verknüpft, wobei ich dieses Unterbewusstsein eh für viel zu wenig beachtet halte. ;-)
Liebe Rex-Mama,
AntwortenLöschenwie war dein Date, und wird es ein weiteres geben?
Diese Träume, wo meine Toten wieder ganz lebendig sind, die mag ich auch sehr gerne. Sind auch immer schöne Situationen, in denen ich sie treffe oder beobachte.
Genieße das!
Lieben Gruß
Genau, liebe Sparköchin, das sind Träume, die man öfter erleben mag, und mein Date war nicht minder erfreulich.
AntwortenLöschenIch werde morgen davon berichten. ;-)
Lieben Gruß zurück!
Hallo, Liebe "Rex-Mama!"
AntwortenLöschenZuerst fand ich deinen Traum gruselig.
Ich wartete darauf, dass der Traum zu m Alptraum werden würde.
Dann aber hat es mir Freude gemacht.
Zu lesen, wie du dich über die Ereignisse und die Wahrnehmung deiner Menschen gefreut hast. - Wie du von diesem Glücksgefühl eingefangen wurdest.
Jetzt hoffe ich sehr, dass dein "Date" auch ein Erfolgserlebnis war? ... und nicht "F's" Gefühl bestätigt wurde.
Liebe -traumhafte - Grüße
Vom lifeminder
Nein, lieber lifeminder, wurde es nicht, ich bin wohlbehalten wieder nach Hause gekommen.
AntwortenLöschenLiebe Traumhaft-Grüße zurück! 😀