Gleich zwei habe ich davon und besonders das erste ließ F. ein wenig ungehalten reagieren.
Vorausgegangen war, dass ich in einer Nachbarschafts-App auf die Anfrage eines jungen Mannes stieß, der sich als Lehrer mit türkischer Muttersprache vorstellte. Seit drei Jahren sei er in Deutschland und suche nun Gesprächspartner, um sein Deutsch zu verbessern.
Egal, wer - aus welchen Gründen auch immer - wohin auswandert, ich bin kein Freund davon, wenn dann auf Sprache und Kultur des aufnehmenden Landes gepfiffen wird, ich selbst bemühe mich auch dann schon um zumindest ein paar Sätze, wenn ich nur in Urlaub fahre, weil ich alles andere als unhöflich empfinde.
Umso lobenswerter das Ansinnen dieses "Nachbarn" und da ich schon länger darüber nachdachte, ob ich mich nicht in irgendeiner Form einbringen könnte, wo doch so viele hier lebende Menschen mit der Sprache nicht klarkommen, schrieb ich ihn einfach mal an.
Es folgte ein kurzer Austausch mit dem Ergebnis, dass wir uns für Montagmorgen 10 Uhr im örtlichen Bäckerei-Café verabredet haben, und nun bin ich natürlich sehr gespannt, auf was für einen Menschen ich dort treffen werde.
Er beherrsche Englisch auf mittlerem Niveau, hatte er in seiner Anzeige angegeben, was mich zunächst vermuten ließ, wir müssten dann englisch miteinander reden, andererseits war sein Deutsch während des Schriftwechsels fast fehlerfrei, zu gut eigentlich, um von einer Übersetzungs-Software zu stammen.
Schaun mer mal, was wirklich dahintersteckt und wie er sich den weiteren Fortgang vorstellen würde, vorausgesetzt, es passt zwischen uns.
Das ist nämlich der Punkt, an dem F. mir in die Suppe spuckte, denn als ich ihm von meinem Date mit einem Unbekannten erzählte, reagierte er ziemlich empört:
"Ja, bisch jetzt völlig nebe der Kapp? Wer woiß, was des für a Type isch? Du kannsch di doch net oifach uf nen völlig Fremden oilasse .. Schlepp mir den bloß net hier an!."
Richtig wütend war er und bevor er sich noch weiter hineinsteigerte, gab ich etwas spitzzüngig zurück:
"Tja, mein Lieber, ich hätte es durchaus mehr zu schätzen gewusst, meine Sprachkenntnisse an die eigenen Nachkommen weiterzugeben, aber da du diese ja so erfolgreich zu verhindern wusstest, ist das dann eben eine andere Variante, oder macht es Sinn, alles, was man über Jahrzehnte in seinem Kopf ansammelte, irgendwann einfach nur mit ins Grab zu nehmen?"
Patsch, das saß, nun hörte er auf zu schimpfen, grummelte stattdessen nun leise weiter vor sich hin und nun warte ich den Montag einfach mal ab.
Das zweite Date wird mit später mit einem Kochtöpfchen stattfinden, denn am Dienstag hatte ich eine Bestellung bei einer Versandapotheke aufgegeben.
An sich würde ich viel lieber den örtlichen Apotheker unterstützen, wäre er nur nicht so schrecklich teuer, und eine gründliche Preisrecherche ergab, dass es auch bei den Internetanbietern erhebliche Preisunterschiede gibt.
Für medizerz.de aus dem Frankenland entschied ich mich, hocherfreut, dass dort im Gegensatz zu anderen Anbietern sogar Hustenlöser lieferbar waren, beschloss meine Schwedenkräutervorräte (die ich mittels Kräutermischung ja immer selbst ansetze) aufzustocken und außerdem eine Diclofenac-Salbe zu bestellen, denn in den letzten Monaten hatte mein kaputter Fuß sich häufig gemeldet und mehrmals merkte ich, dass Kytta nichts bewirkte.
Eine uralte Diclo-Tube hatte ich noch hervorgekramt, versuchte mein Glück damit und siehe da, auf einmal trat eine deutliche Besserung auf, deshalb nun dieser Wechsel.
1 - 2 Tage Lieferzeit hatte es geheißen, doch nix rührte sich, weder per Mail noch an der Haustür, so dass ich heute früh mal dort anrief, wobei ich klugerweise zuvor in meinen Account schaute.
Potzblitz, nun war da auf einmal der Hustenlöser als "nicht lieferbar" vermerkt - warum zum Teufel wussten die das am Tag der Bestellung noch nicht?
Auf jeden Fall war mir nun klar, wo der Haken saß, und die wirklich freundliche Dame bestätigte es mir am Telefon, nun haben die allgemeinen Lieferengpässe halt auch mich getroffen.
Wir einigten uns darauf, noch ein paar Tage zu warten. Sollten die kein grünes Licht von ihrem Großhändler bekommen, schicken sie mir den Rest zu und überweisen mir das zuviel Gezahlte zurück auf PayPal - damit kann ich leben, muss ich ja, wenn nix da ist. 😁
Andererseits war der Hustenlöser das dringendste auf meiner Liste und da man ihn zurzeit nirgendwo bekommt, habe ich mich mal umgesehen, ob man so etwas nicht auch selber herstellen kann.
Acetylcystein könnte wohl nur Hühersuppe liefern, die ich aber nicht habe und auch schlecht zu Hustensaft verarbeiten könnte, aber da ich eh sehr viel von Thymian halte, habe ich mich nun für dieses Rezept entschieden.
Kandis und Zwiebeln habe ich im Haus, Salbei und Thymian trotz der Jahreszeit reichlich im Garten, also werde ich mich nachher ans Werk machen, wenn ich vom Einkaufen zurück bin.
Mal sehen, ob ich F. dazu überreden kann, dreimal täglich einen Esslöffel davon einzuwerfen, aber wenn's klappt und vielleicht auch Wirkung zeigt, könnte das leicht zu einer Dauereinrichtung hier werden.
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀
Die Idee, diesen jungen Mann einfach mal anzuschreiben, ist doch super. Auch wenn die Chemie nicht stimmen oder es aus irgendwelchen Gründen nicht mit ihm klappen sollte, ist es ja immer aufregend, etwas auszuprobieren.
AntwortenLöschenImmer nur in seinem alten Sumpf zu stecken und über das Schlechte der Welt zu sinnieren, macht ja auch nicht glücklich.
Dass F. davon von vornherein nicht begeistert ist, kann ich mir denken, während du dich wahrscheinlich freuen würdest, wenn er mal ein Date außerhalb hätte :-)
Hoffentlich ist das kein veganes Café, hihihihi
Hab auch einen schönen Tag und lieben Gruß :-)
Hihi, nee, das ist eine ganz normale Bäckerei am Marktplatz, mit Café-Betrieb halt und mehr als ein Käffchen werde ich mir eh nicht leisten.
AntwortenLöschenWobei aber nett wäre, wenn's dazu zumindest Kuhmilch gäbe. 😂
Unnu geh ich mal darüber nachdenken, ob ich jemals das Gefühl hatte, in "einem alten Sumpf" zu stecken ... 🤣
Lieben Gruß zurück! 😀
Ich finde das sehr mutig von dir, was ich nicht verstehe, dass er seine Sprachkenntnisse verbessern möchte und sich dann mit dir in englisch unterhalten wird. Und ja, ich gestehe dir offen und ehrlich,. dass ich auch lieber die örtlichen Geschäfte unterstütze, aber wie erwähnt hast die lokale Apotheke ist nicht eben ein Schnäppchen-Paradies. Ich kaufe meine Medikamente bei medpex, einer Internet-Apotheke. Die Inhaberin hat ihren Laden an DocMorris verkauft. Von denen bin ich allerdings nicht der große Freund. Auch im Internet stelle ich große Preisunterschiede fest. Warum in Holland die Medikamente billiger sind habe ich noch nicht heraus gefunden. Danke für deinen Hinweis. Das Medikament das ich haben möchte kostet hier 36 Euro. Bei den Holländern 29 Euro. (Versand Apo). Ich wünsche dir einen guten Tag.
AntwortenLöschenGenau, Helmut, man muss da sehr genau die Preise vergleichen und in dem Falle waren die Franken am günstigsten.
AntwortenLöschenIn Holland haben wir früher schon mal Medikamente besorgt, wenn wir eh zum Einkaufen hinfuhren, früher lohnte das für Kaffee und Tabak, dann zogen die gleich, wobei ich aber echt mal nachschauen sollte, wie es inzwischen dort aussieht und ob die auch derartig inflationsgebeutelt sind.