Donnerstag, 9. Februar 2023

Überraschungen

 Seit zwei Wochen habe ich ein flüssiges Öko-Waschmittel zum Testen hier und bin wirklich überrascht von der Qualität.

Es bringt nicht nur eine gute Waschleistung bei nur 20°, sondern es duftet auch noch wunderbar frisch - das hätte ich von so nem Öko-Zeugs so nicht erwartet und bin nun gespannt, was es kosten wird, wenn es im Handel angekommen ist.

Hoffentlich nicht das Übliche, dass alles, was gut für die Umwelt sein soll, automatisch teurer ist?

Wenn nicht, könnten die auf jeden Fall eine künftige Kundin in mir haben. 

Und dann ist da Überraschung Nr. 2, die mich vor eine schier unknackbare Nuss stellt.

Vor einigen Tagen kam die jährliche Hochrechnung meiner privaten Rentenversicherung, in die ich seit sehr langer Zeit einzahle.

"Moment", sagte ich zu F., "lass das bitte mal noch aufm Tisch liegen, denn die schreiben von einem Beginn 1995, aber ich weiß doch genau, dass ich das noch in Stuttgart abgeschlossen habe. Man muss mal den Vertrag heraussuchen, irgendwas stimmt da nicht."

Schon letztes Jahr hatte ich deswegen gestutzt, es aber prompt wieder vergessen, das sollte mir nicht noch einmal passieren, also Ordner hervorgekramt, Police angeschaut - tatsächlich, unterschrieben habe ich sie im Dezember 1995 und Einzahlungsbeginn war dann im Januar.

Doch wie passt das zu meiner Erinnerung?

Es muss 1984 gewesen sein, als ich in dem Buchclub, bei dem ich arbeitete, mal am Servicetelefon aushalf, weil dort Not am Mann war.

So landete eine unserer Kundinnen bei mir, die Bücher verschlang, als würde sie dafür bezahlt, so viele bestellte sie ständig.

Sie war genauso alt wie meine Mutter, trotzdem sprang zwischen uns sofort ein Funke über, wir mochten uns immer lieber und weil dem so war, ließ sie sich bei künftigen Anrufen immer zu mir durchstellen und natürlich fiel dabei auch immer das ein oder andere private Wort.

So musste ich wohl auch erwähnt haben, dass ich zu heiraten gedachte, auf jeden Fall bekam ich eine ganz liebe Karte zur Hochzeit von ihr und rief sie daraufhin dann abends mal von daheim aus an, um mich zu bedanken - konnte ich ja schlecht auf Firmenkosten machen. 😁

Immer mehr freundeten wir uns an, sie wurde fast so etwas wie eine Ersatzmutter für mich, wohnte sie doch nur wenige Kilometer außerhalb von Stuttgart und bald folgten die ersten Besuche.

Noch heute sehe ich es vor mir, wie wir ihren Quittenbaum abernteten, während F. mit ihrem Mann die Holzvertäfelung im neu errichteten Wintergarten anbrachte - sogar Fotos habe ich noch davon.

Der Mann, mit dem wir uns ebenfalls prächtig verstanden, war in guter Position bei einem großen Konzern, sie selbst betrieb nebenher noch eine kleine Versicherungsagentur und das kam zum Tragen, als ich irgendwann mit ihr darüber sprach, dass ich ganz gerne zusätzlich etwas für meine Rente tun würde.

Sie habe da vielleicht etwas für mich, meinte sie, und sie würde mir ihren Herrn Schwarz mal vorbeischicken.

Was sie auch tat, das Angebot überzeugte mich und ich schloss den Vertrag ab, doch genau hier passt nun alles nicht mehr zusammen.

Unterschrieben habe ich wie gesagt Ende 1995, doch ... bereits im November 1993 hatten wir unser jetziges Häuschen gekauft und waren zum 1. April 1994 nach hier umgesiedelt.

Ich bin mir sicher, dass dieser Herr Schwarz mit uns am kleinen Couchtisch in der Stuttgarter Mansardenwohnung saß - einen größeren Tisch gab es dort gar nicht -, und ganz sicher hätte sie uns ja ihren Mitarbeiter auch nicht über fast 500 km hergeschickt.

Dem widerspricht aber das Datum des Vertragsabschlusses, denn da wohnten wir schon seit fast 2 Jahren nicht mehr in Stuttgart. 

Wie kann das zusammenpassen?

Grrrr, so sehr ich mein Hirn zergrübele, ich komme hier einfach nicht weiter, denn das passt hinten und vor nicht, zumal ich auch nie einen anderen Vertrag als diesen bei der "Volksfürsorge" abschloss. 

Erschwerend kommt hinzu, dass dieses Unternehmen 2009 zu 100% an die "Generali Deutschland" überging, und weiß der Deibel, was das für ein undurchschaubares Hin und Her bei Versicherungen ist, inzwischen bekomme ich diese Jahreshochrechnungen von der "Proxalto Lebensversicherung".

Bei einem Unternehmen, das es gar nicht mehr gibt, kann man nix mehr nachverfolgen, mein "Mütterlein" weilt längst nicht mehr unter den Lebenden, also werde ich mit diesem Rätsel leben müssen, für das mir absolut keine Erklärung einfallen will. 🙄

Was mich nebenher etwas unfröhlich stimmt, ist, dass mir beim Sichten der alten Unterlagen auch die Beispielrechung in die Hände fiel, die Herr Schwarz damals aufstellte.

Hätten sich die Zinsen so weiterentwickelt, wie man es damals meinte absehen zu können, hätte ich mit einer Zusatzrente von etwa 800 DM rechnen dürfen, das erschien uns absolut in Ordnung.

Inzwischen ergibt die Hochrechnung nicht einmal mehr 150 Euro, der Wiedervereinigung sei Dank, für die Kohl die D-Mark verscherbelte, und der katastrophalen Zinspolitik der EU infolge der Aufnahme immer weiterer wirtschaftlich maroder Staaten. 

Zwar erhöht die gute Frau Lagarde nun die Zinsen nach und nach ein wenig, doch leider nützt mir das absolut nix mehr, wenn dies dann sofort von der Inflation weggefressen wird. 😖

Unnu weiß ich grad gar nicht, worüber ich mich mehr ärgern soll, eben über diesen Umstand oder doch darüber, dass ich mein Rätsel nicht geknackt bekomme? 🙄😂

Egal, denn gleich beim Einkaufen gibt es sicher genug andere Gründe zum Ärgern, will es doch einfach nicht mehr aufhören mit den Preiserhöhungen, besonders heftig im Moment auch beim Hundefutter. 

Abgesehen davon ist es aber auch noch spannend hier, denn heute früh beim Gassigehen sah ich, dass unser Nachbar sein, hm, Tinyhouse? ... geliefert bekam.

Noch steht es zur Hälfte in der an sein Grundstück anschließenden Grünanlage und im Dunkeln konnte ich mir nicht mal ansatzweise vorstellen, wie das am Ende mal stehen und aussehen soll, wobei ich mich frage, wie er dieses riesige Ding, das aussieht wie ein überdimensioniertes Blockhaus, überhaupt bewegt bekommen will?

Da gibts gleich also noch einiges zu erforschen ... 😊


Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😀

9 Kommentare:

  1. Hallo liebe Rex-Mama,
    kann es sein, dass nach eurem Umzug von Stuttgart dieser Rentenvertrag neu bearbeitet wurde? Also nicht nur die Adresse geändert, sondern auch ein neuer Beitragssatz vereinbart wurde o.ä.? Persönlich musste der Herr Schwarz nicht kommen, das könnte ja per Post erledigt worden sein.
    Soweit ich gelesen habe, hat Generali die Verträge der Volksfürsorge übernommen, und Generali hat sie an Proxalto weitergegeben.
    Selbstverständlich musst du Informationen über deinen Vertrag bekommen!
    Lies doch auch mal bei der Verbraucherzentrale über Rückabwicklung alter Verträge, das könnte durchaus interessant sein.

    Wie das mit dem Tinyhouse deines Nachbarn weitergeht, würde mich auch sehr interessieren :-)
    Mein Schwiegersohn hat mal gemeint, ich könnte mir doch eines bei ihnen in den Garten stellen, aber die sind so teuer, und so nah an den Jungen dran möchte ich eh nicht sein. Von daher ist das leider keine Option...

    Lieben Gruß :-)

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  2. Nein, meine Liebe, da ist nachträglich nichts geändert worden, nur die neue Adresse teilte ich ihnen mit und natürlich folgte dann die Umstellung auf Euro - selbst der monatliche Einzahlungsbetrag ist noch der gleiche.
    Gut möglich, dass F. die uralten Kontoauszüge noch irgendwo abgeheftet hat, da könnte ich mal reinschauen, aber es ändert ja nix am Vertrag, den ich hier habe, sogar mit der handschriftlichen Berechnung, die ich mir von Herrn S. aufstellen ließ, nur dass ich eben meine, mir hundertprozentig sicher zu sein, dass das in Stuttgart stattfand, was aber nicht zum Datum passt. *grummel* gg
    Das Tinyhaus hat F. mit Sicherheit gebraucht übers Internet gekauft, von daher gehts vielleicht mit dem Preis, wenn ein bereits erschlossenes Grundstück vorhanden ist.
    Abwarten, was er berichten wird, und wenn ich morgen früh dran denke, nehme ich mal das Handy mit und versuche ein Foto zu machen.
    Meinst denn wirklich, das wäre zu nah dran an den Jungen?
    Du hättest dein eigenes, abgeschlossenes Reich, aber man wird ja nicht jünger und ich selbst wäre eigentlich sehr angetan von der Vorstellung, dann jemanden in der Nähe zu haben.

    Lieben Gruß zurück! :-)

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    1. Schade, wäre eine einfache Erklärung gewesen. Jetzt musst du leider weitergrübeln :-)

      Meine Jungen sind nur knapp 1km weg, das ist ein netter kleiner Spaziergang, aber so weit, dass man nicht in Hausschuhen hingehen kann ;-)
      Ne, ne, ich kenne mich. Ich würde ungefragt gute Ratschläge erteilen und immer wieder ungefragt nach dem Rechten sehen. Da gibt es jetzt schon Disharmonien, wenn ich meine Gläser zurückhaben will, die Kinder Schoki oder Eis möchten usw.
      Eine Hühnerleiter hochklettern, um ins Bett zu kommen möchte ich auch nicht, und auf meiner schönen, sonnigen Terrasse möchte ich weder von Familie, noch von Nachbarn behelligt werden :-))) Passt schon so wie es ist.

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    2. Wer mag es denn nicht, wenn die Kinder Schoki oder Eis möchten? *g*
      Von einer Hühnerleiter ist mein Nachbar sicher weit entfernt, denn das sieht mir eher nach einem Mobilheim aus, das sicher mehrere Räume hat.

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    3. Sicher gibt es da verschiedene Raumaufteilungen bei den Tinyhäusern. Wird wohl wie bei den Wohnwagen und Wohnmobilen sein.
      Ich kenne die nur aus dem Fernsehen, hab noch nie eines betreten :-)

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  3. Liebe Rex-Mama, das ist Scheiße hoch 3 und das braucht in der heutigen Zeit KEIN Mensch!!! Du weist aber auch, dass du die Erträge aus dieser Versicherung auch noch versteuern darfst. 150 Euro in der heutigen Zeit ist schlichtweg ein Witz. Und wir haben ja auch eine Niedrigzinsphase die auch nicht eben vorteilhaft für Lebens- und/oder Rentenversicherung ist. Mit den Tiny Häusern das ist ja schon eine Mode. Doch meisten Städte und Gemeinden sind dafür nicht vorbereitet. Hier auf dem Campingplatz gibt es drei zur Miete. Ja, ich sehe das genauso. Jünger werden wir alle nimmer. Deshalb wäre ein solches Projekt, wo sich alles auf einer Ebene befindet vorteilhaft. Und diese Dinger kosten dann auch 100.000 Euro. Ich habe mal ein Bericht gesehen über einen Mann, der ein solches Haus gekauft hat. Um seinen Schlafplatz zu erreichen hatte er eine steile Treppe zu bewältigen. Tja, da fällt mir ein wenig an die Zukunft gedacht. Wie sieht das aus, wenn er nimmer klettern kann?

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    1. Eben, alle jammern über fehlenden Wohnraum, aber die Gemeinde sind weder vorbereitet noch flexibel und legen den Tiny-Willigen Steine in den Weg, wo es nur geht.

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  4. Also nein, liebe Rex-Mama, Hermine und Helmut, klettern muss man im Tinyhouse nicht unbedingt, wenn man ins Bett will. Im kleinen unbedeutenden Österreich gibts eine Firma, wohnwagon.at, die alles in einer Ebene anordnet. Das mit dem Preis ist schon so, allerdings ist man dann auch einigermaßen autark.
    Nach Abschluss der Schule hab ich bei einem Kollegen, der bei einer großen Versicherung gelandet war, eine Lebensversicherung abgeschlossen. Kurz darauf hat meine Mutter eine Ausbildungsversicherung ausbezahlt bekommen, die sie für mich bei meiner Geburt abgeschlossen hatte. Mit Ach und Krach hat sie den Betrag herausbekommen, den sie eingezahlt hatte. Von Inflationsabgeltung, Zinsen bzw. Rendite keine Spur.
    Daraufhin hab ich meine eigene Versicherung sofort wieder aufgelöst und ab da nur noch konservativ gespart. Das war die beste Idee, die ich haben konnte, denn alle anderen haben im Laufe der Zeit ordentliche Verluste mit ihren Versicherungen gemacht.
    Meiner Meinung nach waren das damals alles fahrlässige Berechnungen.
    Lieben Gruß

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    1. Nanu, liebe Sparköchin, hast du tatsächlich eine Möglichkeit aufgetan, wie sich konventionelles Sparen noch lohnt?
      Wir machen damit seit Jahren Verluste - null Zinsen, dafür wird das Geld aber immer weniger wert.

      Lieben Gruß zurück! ;-)

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