Immer wieder fällt mir auf, wie sehr vieles von dem, wie wir Dinge betrachten oder mit ihnen umgehen, von beidem abhängt, vor allem auch von Letzterem.
Es gibt beispielsweise eine schon etwas ältere Schauspielerin, die in einer Vorabend-Krimiserie mitspielt. Als wir sie vor Jahren das erste Mal sahen, begannen wir beide zu lachen und ich sagte spontan "Loriot", weil sie mich optisch an eine seiner gezeichneten Figuren erinnerte.
Der Name ist ihr unter uns geblieben, doch je öfter ich sie sehe, umso mehr wächst sie mir ans Herz.
Nein, als hübsch im klassischen Sinne würde ich sie immer noch nicht bezeichnen, dafür aber als schön, weil das Gesamtpaket einfach stimmt und ihre Ausstrahlung mich immer wieder aufs Neue einfängt.
Sie steht zu sich und zu ihrem Aussehen und viel mehr Persönlichkeit kommt da doch herüber als bei Frauen, die sich nach Wunsch zurechtoperieren lassen und alle die gleichen Entenschnäbel durch die Gegend tragen ...
Schönheit liegt also wirklich im Auge des Betrachters und ... dieses Auge kann man durchaus selbst beeinflussen, wenn man das nur will.
Das ging mir gestern so durch den Kopf, als ich wieder von meinen vegetarischen "Frikadellen" aß, von denen ich ja ganze 12 Stück anfertigte, nachdem ich die Quellfähigkeit des Bulgurs so unterschätzt hatte.
Ich muss gestehen, ganz kurz hatte ich überlegt gehabt, sie einfach wegzuwerfen, nachdem F. sie ja rundheraus ablehnte und ich selber auch nicht wirklich begeistert war.
Aber ... Lebensmittel, die noch einwandfrei sind, wegzuwerfen, das kommt bei mir nicht in die Tüte. Ich habe mir "die Suppe" eingebrockt, nun muss ich sie auch auslöffeln.
Am zweiten Tag gehörte etwas Tapferkeit dazu, mich den nächsten beiden zu widmen, aber dann merkte ich, dass eigentlich nur ein Dip dazu fehlt. Inzwischen verputze ich sie mit Knoblauchsoße und ... guck an, so kann ich sie durchaus mit Appetit essen, weil ... ich es eben will! 😁
Fast bin ich sogar überzeugt davon, hätte A. sie mir vorgesetzt - mir schwebt vor, dass es auf den türkischen Fastenbrechens-Veranstaltungen eh etwas Ähnliches gab -, hätte ich sie vermutlich sogar gelobt, weil ich bei ihr gar nicht erst auf den Gedanken gekommen wäre, dahinter könnte sich Fleischliches verbergen.
Der Fehler lag im Selbstbetrug, im Versuch, etwas nachzubauen und F. dann diesen "Fake" auch noch unterjubeln zu wollen, während die Dinger als eigenständige Kreation durchaus durchgehen, auch wenn sie nie zu meinen Lieblingsgerichten zählen werden.
Zwei habe ich noch für heute Abend, dann ist das Thema erledigt. 😀
Außerdem erfuhr ich gestern auch noch etwas Interessantes, die unleidigen Mehrfahrtenkarten betreffend, die man ja leider nicht mehr beim Busfahrer kaufen kann.
Die städtischen Verkehrsbetriebe und sogar KI hatten nichts Besseres gewusst, als mich an den örtlichen Lottoladen zu verweisen, der aber gar nicht mehr existiert, oder man wollte mich zu Kaufland im Nachbarstadtteil schicken, wofür ich aber ja auch schon wieder eine Fahrkarte benötigen würde. 🙄
Auf dem Weg zum Einkaufen kam ich auf die Idee, doch mal in dem etwas überdimensionierten "Kiosk" nachzufragen, der nun in den großen Räumlichkeiten des ehemaligen Sonnenstudios residiert.
Eine sehr nette junge Frau erklärte mir, nein, sie hätten nachgefragt, dürften aber leider keine Tickets verkaufen, weil die Postagentur zu nahe sei, in der man sie bekäme.
"Ach, tatsächlich???"
Nun war ich wirklich überrascht und sicherheitshalber hakte sie beim ebenfalls anwesenden Opa auf Arabisch noch einmal nach, nickte dann und meinte, ja, er sei sich auch sicher.
Bei der Post sah ich dann ein klitzekleines Schild im Schaufenster, das auf den Ticketverkauf hinwies - heißt also für mich, wenn ich einen Ausflug in die Stadt plane, muss ich am Vortag extra los, um mir eine Fahrkarte zu besorgen, aber immer noch besser, als denen die versteckte Preiserhöhung in den gierigen Rachen zu werfen.
Vor vielen Jahren war es übrigens genauso, da holte ich mir die Tickets im damals noch lebenden Lottoladen und war natürlich hocherfreut, als die Servicewüste sich lichtete und ich sie endlich direkt im Bus erwerben konnte.
Nun gehts also wieder rückwärts ... 🙄
Bei Netto entdeckte ich dann einen 10-kg-Sack Kartoffeln für 6,49 Euro, den ich natürlich verhaftete und nach Hause zerrte.
Gut, dass ich damit meine Muckis schon trainierte, denn später machte ich mich noch mit der irre schweren Teleskop-Schere daran, die Gartenseite der Hecke zu schneiden, und heute früh kam es mir auch zugute, weil ich nämlich beim Gassigehen nun schon zum dritten Mal auf einen "Goldschatz" in Form von fünf großen Beuteln mit Leergut stieß.
Zwei Mal musste ich gehen, trotzdem wogen die Pullen ordentlich was, schätze, es müssten zwischen 50 und 60 Bierflaschen sein. Hier die erste frisch abgewaschene Ladung:
Unnu geht's muckimäßig weiter, denn ich will das gute Wetter nutzen, um die Hecke auch von außen auf Vordermann zu bringen.
So beschwerlich mir das auch sein wird, ich bin froh, dass ich es machen kann, bin in meinen Gedanken bei denen, die zurzeit von Hochwasser bedroht sind, und kann nur hoffen, dass es nicht ganz so schlimm kommt wie befürchtet.
Habt einen möglichst entspannten Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
Hallo, Liebe "Rex-Mama!"
AntwortenLöschenDank dir, denke ich nun auch wieder an die vom Hochwasser bedrohten. Das war gestern Abend bei Papa und mir längere Zeit Thema als wir die Tagesthemen sahen. - Über den Samstag verschwendete ich egoistischerweise keine Gedanken an die Bedrohten.
Hast du denn das Gefühl, diese Bierflaschen stammen immer vom selben Menschen? - Das reicht doch schon bis ins letzte Jahr zurück, wo du erstmals solche Flaschenfunde gemacht hast? - Mich würde ja stark interessieren, die Geschichte zu den Bierflaschen. - Wieso löst der Mensch sein Pfand nicht selbst ein?
Das mit den Tickets ist absoluter Mist.
Wieso kann man zum Beispiel das Deutschlandticket nicht, ohne Online zu sein, einfach am Bahnhof oder sonst wo kaufen. - Das Beschweren sich, dass es nicht so wie gewünscht angenommen wird, muss man sich da aber wundern? - Gäbe es Verkaufsstellen, die Leute würde es der Bahn "aus den Händen reißen".
Schleppe bitte nicht so schwer, dein Rücken wirds dir danken. - Ansonsten bleibst dabei, die "Rex-Mama" ist eine Power-Frau! - Damit meine ich nicht nur ihre Muskeln. ;)
Liebe - gemütliche sonntags - Grüße
Vom lifeminder
Lach, lieber lifeminder, über den "edlen Spender" denke ich oft nach, versuche mir immer wieder ein Bild von ihm zusammenzusetzen, denn es war ja nun schon das dritte Mal, dass ich auf so eine Riesenmenge an Leergut stieß.
LöschenHinter der Grünanlage befindet sich eine Kleingartenanlage, ich vermute, dass er dort ein Häuschen hat, sich ständig dort aufhält und pichelt. Ziemlich verkommen dürfte es aussehen, denn der ist sogar zu faul, Ascher zu benutzen, steckt seine Kippen mit Vorliebe in fast leere Pullen.
Immerhin kauft er nur Markenbier, scheint also mit seinem Bürgergeld oder was auch immer einigermaßen über die Runden zu kommen.
Seinen Führerschein hat er vermutlich längst versoffen, sonst würde er sich für seinen reichlichen Konsum Kästen statt einzelner Flaschen besorgen und ich könnte mir denken, dass er womöglich einen Mini- oder 1-Euro-Job hat, von dem aus er dann seine tägliche Saufration holen geht.
Würde er das direkt von zu Hause aus erledigen, könnte er ja sein Leergut mitnehmen. So aber sammelt er es und wenn er es dann loswerden will, ist es zu viel, um es noch auf einmal tragen zu können, also stellt er es einfach in die Grünanlage.
Ab und zu bekommt er offenbar Besuch von einer Frau, diesmal waren zumindest drei kleine Piccolofläschchen dabei ...
So viel zu dem, was sich Sherlock Rex-Mama zu diesem Menschen denkt ... 😂🤣😂
Mit dem Deutschlandticket hast du recht, auch das ist so eine Servicewüstenbaustelle, wobei ich aber nicht weiß, wie viel mehr es gekauft werden würde, wäre es einfacher.
Wer täglich pendelt, wird es haben, und wer so wenig wie ich mit den Öffis fährt, für den lohnt es sich schlicht nicht.
Power, seufz, keine Ahnung, ob ich sie wirklich habe, aber ist ja eh egal, die Dinge müssen nun einmal erledigt werden und da mir keiner irgendwas abnehmen könnte, muss ich halt durch ... irgendwie. ;-)
Liebe Badewannen-Grüße zurück! :-))
Der Plot denn du da dir überlegt hast über den Flaschensammler ist famos, das würde ein großartiger TV-Film werden. Fällt nur noch ein tragisches oder hoffentlich eher ein Happy End für "Herr Flaschensammler".
LöschenLiebe - Geschichtensammler - Grüße
Vom lifeminder
Haben diese 4er-Tickets denn ein Zeitlimit, liebe Rex-Mama, wenn du den Kauf planen, also einen Tag vorher kaufen musst, wenn du fahren willst?
AntwortenLöschenIch bin da völlig ahnungslos, kenne nur die 10er-Streifen, wo man abstempeln musste wie viele Streifen man für eine bestimmte Strecke brauchte. Aber die waren endlos gültig, glaube ich. Das war allerdings vor 50 Jahren in Nürnberg so, keine Ahnung wie das heute läuft.
Wenn ich in Bonn öffentlich fahre, kaufe ich online das entsprechende Ticket, entweder Einzel-, Tages- oder Wochenticket, da weiß ich gar nicht, ob und wo es welche stationär zu kaufen gibt. Und hier im Dorf habe ich das Problem sowieso nicht - wo keine Busse, da keine Tickets ....
Lieben Gruß :-)
Nein, liebe Hermine, eigentlich haben die kein Zeitlimit, außer dass mindestens einmal im Jahr die Preise erhöht und sie damit ungültig werden.
LöschenDa ich nie weiß, wann und wie oft ich überhaupt Öffis benutzen werde, lohnt sich eine Bevorratung daher nicht, zumal ich deswegen schon häufig den Rest eines angebrochenen Tickets verschenkt habe.
Mit dem Handy kaufen kann man hier natürlich auch, aber gerade das will ich ja nicht, mag mein Handy an Haltestellen überhaupt nicht hervorholen, weil es einem viel zu schnell aus der Hand gerissen wird, übrigens auch der Grund, warum ich keinerlei Geld-App auf dem Ding habe.
Die Zehner-Streifenkarten, seuuufz, die gab es hier in meiner Kindheit, herrlich war das, denn damals war das noch richtig günstig, wenn auch meinen Eltern trotzdem zu teuer, als dass ich mit der Straßenbahn zur Schule hätte fahren dürfen.
Marschieren hieß die Devise, und das bei jedem Wetter. 😁
Lieben Gruß zurück! :-)