So zeitig fuhren wir beim Baumarkt vor, dass wir auf dem Parkplatz noch die freie Auswahl hatten, auch im Laden herrschte wohltuende Leere und die Infoschalter waren besetzt, was später meist nicht mehr der Fall ist.
Die Heizungsmonteure haben uns im Bad eine sehr scharfe Kante hinterlassen, als sie die Rohrabdeckungen aussägten, deshalb war F. auf der Suche nach einer Metallfeile, um das nachzuarbeiten.
Feilen hingen jede Menge im Regal herum, sehr weit oben, so dass man kaum eine Chance hatte, die Beschriftungen von unten lesen zu können, und auf der, die F. spontan für geeignet hielt, stand leider überhaupt nix drauf, wofür genau sie geignet war.
Also ließ ich ihn stehen (er braucht den Einkaufswagen wegen seiner Luftnot zum Festhalten) und eilte zum Infostand.
Tja ... der nette Mann kratzte sich am Kopf, wusste der Aufschrift auch nicht mehr zu entnehmen als wir, befragte dann den PC, der aber auch nur mitteilte, aus welchem Material die Feile bestand, nicht allerdings, welche Materialien man damit bearbeiten kann.
Telefonisch rief er Hilfe herbei, aber der ebenfalls sehr nette Mensch, der bald darauf angeflitzt kam, wirkte sich seiner Sache auch nicht wirklich sicher.
Gemeinsam beschlossen wir, dass wir es mit dieser Feile versuchen würden, und plauderten noch eine Weile mit ihm über Wetterkapriolen.
Dann weiter zu den Dachrinnen, doch auch dort begannen wir uns fast die Finger zu brechen.
Wir hatten ein Stück der vom Hagel perforierten mitgenommen, hatten gedacht, wir könnten die Endstücke, also all das, was heil geblieben ist, mit neuen Rinnen verbinden, doch irgendwie ließ sich nichts zusammenstecken.
Noch einmal zum Mann am Infoschalter, der diesmal selber mitkam, weil das sein Spezialbereich war, und leider zog er uns den Zahn des Anstückelns gleich, denn wie bei den Steckdosen und Lichtschaltern bastelt sich da jede Firma ihr eigenes System und nichts ist miteinander kompatibel.
Was für eine Sünde an der Umwelt!
Da erdreisten sich EU und Grüne, uns sogar vorschreiben zu wollen, wie wir unser Badewasser erwärmen, aber um so naheliegende Dinge kümmert sich keiner und Unmengen an Material und Energie werden einfach so verschwendet ... 😕
Das Verrückte ist, dass die Halterungen sogar passen, die Grundgröße stimmt also überein, es geht nur um die Abrundungen an den Kanten, die nicht zusammenpassen.
Mehr als 50 Euro wurden wir los - immer noch besser als die 238 Eigenbeteiligung, würden wir es durch Handwerker machen lassen und über die Versicherung abrechnen, aber noch sind wir nicht ganz sicher, ob es ausreicht oder wir womöglich noch etwas nachkaufen müssen, denn ... erst im Laden stellte sich heraus, dass mein lieber Mann sich gar nicht die Mühe gemacht hatte, genau auszumessen, wie viele Meter wir brauchen würden.😲
Wenn man sich nicht um alles selber kümmert ... 🙄
Auf dem Rückweg merkte ich dann, dass es noch mehr gibt, das ich künftig besser selber in die Hand nehmen sollte, denn die Fahrt wurde gegen die immer noch sehr tiefstehende Sonne fast zum Blindflug.
"Falls vor dem Haus frei sein sollte, tu das Auto mal nicht gleich in die Garage", sagte ich zu F., "lass es draußen, dann gehe ich die Scheibe putzen, das geht ja so gar nicht mehr!"
Und das war dann der Moment, in dem ich mir den alten VW-Bus vom Großonkel herbeisehnte, wo die Frontscheibe fast senkrecht verlief und ganz bequem zu putzen war.
Unser heiß gelieber Ford Orion wäre mir auch recht gewesen, denn er verfügte noch über keinen Airbag, d.h. das Armaturenbrett war noch keine dicke Wulst, so dass man auch bei ihm noch viel besser an jede Stelle herankam.
Auch ein Opfer der EU übrigens, denn er war noch tipptopp - wir hatten ihn einst als Neuwagen gekauft und immer gut gepflegt, doch ... nun wurden die Umweltplaketten eingeführt und auf einmal war unser Kat nicht mehr gut genug.
D.h. nur für Deutschland war er nicht gut genug, denn der Wagen ging dann für ein Trinkgeld nach Litauen, wo er womöglich heute noch herumfährt.
Völlig irre alles ... ! *bösedenkoppschüttel*
Sehr rückenfreundlich war die Putzerei nicht, aber irgendwie gelang es mir, von der Vorderkante meines Beifahrersitzes aus alles zu wienern, hoffen wir mal, dass die Scheibe auch noch so funktelt, wenn die Sonne dann draufknallt.
(Aus jahrzehntelanger Fensterputzerfahrung weiß ich nur zu gut, welch böse Überraschungen man da erleben kann. 🙄)
Dann ging es in der Küche weiter, frische Salatsoße auf Vorrat wollte gekocht werden, außerdem noch Schokoladenpuddig und dann wurde es auch schon Zeit für F.s Mittagessen.
Neben all dem Gewusele hatte ich zwischendurch über A.s WhatsApp-Account ihrer Tochter zum 9. Geburtstag gratuliert und ihr viel Spaß bei der Party gewünscht.
Ihre erste eigene sollte es werden und den ganzen Tag über tauschte ich mich ab und zu mit A. darüber aus.
Sie hatte einen Tisch bei einem Indoorspielplatz reserviert, ich hatte mir die Website angeschaut und erkundigte mich nun, ob sie Essen und Trinken mitnehmen oder dort kaufen würde.
Nein, antwortete sie, das würden sie alles selbermachen, ihre Freundinnen hätten allerhand Leckeres vorbereitet.
Nanu? A.s Freundinnen auf der Geburtstagsfeier der Tochter?
Ich hakte nach und erfuhr, dass nicht etwa die Klassenkameradinnen eingeladen waren, bei denen B. ebenfalls zum Geburtstag eingeladen gewesen war, nein, sie hatte sich für ihre "privaten" Freundinnen entschieden, wie A. es ausdrückte.
"Ob denn auch Deutsche kommen würden", wollte ich wissen - nein, ausschließlich Türken.
"Ja, so läuft das in Deutschland mit der Integration", antwortete ich ihr halb seufzend, halb augenzwinkernd. Man nimmt die "fremde Kultur" bei offiziellen Dingen wie Kindergarten, Schule oder Arbeit in Kauf, aber sobald es privat wird, bleibt man doch bitte schön lieber unter sich, und das ist offenbar auch schon bei den Allerkleinsten so.
Das ist gar nicht mal als Vorwurf gemeint, zumindest nicht an die Zugewanderten, denn es ist ja logisch, dass jeder nach Geborgenheit sucht, und die findet man nun mal am ehesten in dem Umfeld, das einem seit jeher vertraut ist.
A. schickte mir immer mal wieder Fotos, natürlich trugen alle Mütter Kopftücher und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, ob auch die kleine B. in ein, zwei oder vielleicht erst drei Jahren ebenfalls eines aufsetzen wird. Dann womöglich sogar mit großem Stolz?
Es waren nicht wirklich gute Gedanken, die mich zu diesem Thema den Nachmittag über begleiteten, denn mir kommt das vor wie ein riesiges Sozialexperiment, das man in Mitteleuropa seit einigen Jahrzehnten durchführt, und am Ende dürfte der endgültige Niedergang der Demokratie stehen, doch dann besserte sich meine Laune schlagartig wieder, als A. auf einmal - es war inzwischen schon kurz vor halb acht - anfragte, ob ich zu Hause sei und ob sie mir etwas Pasta vorbeibringen dürfe.
Witzig, gerade hatte ich noch zu F. gesagt, dass ich irgendwie noch ein Hüngerchen verspürte und vielleicht ein Häppchen essen sollte, schon kam meine liebe A. daher mit solch einer Idee. 🥰
Eine halbe Stunde später stand sie mit der nun schon gar nicht mehr ganz so kleinen Tochter vor der Tür, die ich natürlich erst mal mit einem Glückwusch umarmte.
Nein, es gab gar keine Pasta, stattdessen hatten sie ein Tablett mit zwei Tellern Kuchen herbeigeschleppt - okay, switchte ich meine Gelüste halt um von würzig auf süß und fettig. 😁
An sich bin ich kein großer Freund von Sahnetorten, ein Stück einfacher Obstboden ist mir um Klassen lieber, trotzdem futterte ich später gleich zwei Stücke mit großem Appetit, einfach aus Freude darüber, dass sie an mich gedacht hatten.
Die Kalorien muss ich mir heute irgendwo abziehen, denn das war schon eine richtige Bombe.
F. hat sogar nach nur einem halben Stück aufgegeben, so viel Fett und Zucker sind wir einfach nicht gewohnt, und das ist sicher auch gut so, wie mir die Laborergebnisse beim Arzt ja kürzlich bewiesen. 😉
Für heute hatte ich mir eigentlich mal einen relativ ruhigen Tag verordnet, wäre da nicht der Wetterbericht gewesen, der für den Nachmittag das Ende des herrlichen Spätsommers und Regen ankündigt.
Vorerst die letzte Gelegenheit also, Wäsche im Garten zu trocknen, also riss ich heute früh alles Decken- und Kissenzeugs vom Sofa und steckte es in die Waschmaschine.
Bis es trocken ist, werde ich den Polsteraufsatz von Herrn Hoover hoffentlich mit großem Erfolg ausprobiert und auch noch das Bad geputzt haben, dann kann die neue Woche kommen, die auch schon wieder randvoll gepackt ist, zumal wir ja die Dachrinne auch noch montieren müssen.
Habt einen schönen Sonntag und ... bleibt bitte gesund! 😉
Das ist doch sehr gut, wenn man auf Jemanden trifft dessen Spezialgebiet das ist. Glaubst du wirklich den grasgrünen geht es wirklich um die Umwelt? Und der EU schon zweimal nicht. Es geht in erster Linie um den Niedergang und Deindustrialsierung von Deutschland. Es ist sehr gut, wenn es Menschen gibt, die mit einem Stückerl Kuchen auf einen warten. das ist doch sehr hilfreich. Und ich sehe, daß es Menschen gibt, die doch tatsächlich noch mitdenken.
AntwortenLöschenMir persönlich zeigt es wie wertvoll solche Menschen sind.
In erster Linie sehe ich, dass das Thema Umwelt eine riesige Gelddruckmaschine ist, denn ob Windräder oder was auch immer, einige vergolden sich die Giernasen ganz erheblich daran. 🙄
LöschenHallo, Liebe "Rex-Mama!"
AntwortenLöschenÜber eure Erlebnisse im Baumarkt habe ich gestaunt. Noch mehr allerdings, über dieses Steckkastensystem, wo jeder sein eigenes macht. Würden die Firmen nicht profitieren, wenn überall dass selbe aufeinander passen würde? - Oder ist es wie mit den Ladenkabeln, die ja auch irgendwann demnächst für Mobilphone komplett angepasst werden sollen, dass dann wahrscheinlich eine Firma Spitzenreiter ist und alle anderen sich um Range zwei kloppen?
Wie toll, dass "A" an euch dachte.
Über die Private Freundinnen staunte ich ein wenig. - Mag denn ihre Tochter nicht auch mit Kindern aus Deutschland und anderen Nationalitäten befreundet sein? - Das wäre ein echtes aufeinander zugehen gewesen. - Wobei ich mich frage, ob ich nicht letztendlich auch auf das vertraute und gewohnte an einem solchen Tag wie einen Geburtstag gesetzt hätte? - So wie du es ja auch beschrieben hast.
Ich warte seit Jahren auf den Blogeintrag in dem die "Rex-Mama" Seitenlang beschreibt, wie sie nur TV schaute, zwischendurch ein Schläfchen machte und ansonsten wunderbar mit "F" und "Rex" den Tag fröhlich verbummelte.
Liebe - nun ist schon Herbst - Grüße
Vom lifeminder
Ich fürchte, lieber lifeminder, sie verdienen genau daran, dass nichts kompatibel ist, denn so wie wir jetzt müssen ja auch andere alles komplett neu kaufen. 🙄
LöschenBei der Tochter ist es sicher nicht die Sprache, die im Wege steht, sie spricht ja perfekt Deutsch, sondern die Religion.
So wie wir als Kinder im Schwimmverein aufwuchsen, ist es bei ihnen der gülenistische "Bildungs-"Verein, der nichts anderes ist als ein Religionsverein.
Die beiden Kleinen müssen dort zweimal in der Woche zum Koranunterricht, werden also von Anfang an streng indoktriniert und vermutlich sind ihnen Mütter, die nicht mal ein Kopftuch tragen, irgendwie suspekt.
Ich bin gespannt, wie es läuft, wenn die Pubertät einsetzt, könnte mir aber denken, dass die Tochter auch sehr schnell ein Kopftuch aufsetzen und sich in wallende Gewänder hüllen wird.
In meiner, lach, ja sehr ausführlichen Antwort auf deinen letzten Kommentar war ich auf Abnabelung eingegangen, die für mich im Vergleich dazu wirklich einfach war.
Hier wird das eher nicht gelingen, weil eben uralte Traditionen und Religion eine so große Rolle spielen. Man grenzt sich deutlich sichtbar ab, fühlt sich denen, die das ebenso tun, umso verbundener und gemeinsam geht man davon aus, den einzig richtigen Weg eingeschlagen zu haben, der leider keine Kritik oder Hinterfragen zulässt.
So ein Bummeltag, hihi, ich fürchte, abends hätte ich dann das Gefühl, dass dieser Tag völlig verschwendet war, von Befriedigung wäre da keine Spur. 😉
Liebe "Seufz, hier ist der Herbst auch mit einem Schlag angekommen"-Grüße zurück! :-)