... weil ich so gar keine Vorstellung habe, was mich beim Neurologen erwarten könnte.
Schon verrückt, jahrzehntelang hat mich kaum mal ein Arzt zu Gesicht bekommen und nun gebe ich mir selbst die Klinke dort ständig in die Hand, aber immerhin spielt das Wetter mit.
Es ist einigermaßen warm, also werde ich mich vermutlich das letzte Mal in diesem Jahr in einen flattrigen Rock gewanden, so wird das mit dem Ausziehen nicht ganz so nervig, sofern überhaupt nötig.
Ich kann's nun mal nicht leiden ... 😁
Gesundheitlich nicht so Erfreuliches höre ich auch von A. und M.
Der Kleine hat mal wieder eine Erkältung aus dem Kindergarten angeschleppt, letzte Woche hat A. sich ein Attest für den Deutschunterricht besorgt, weil sie Halsschmerzen hatte, und nun ist es M., der Fieber hat und deshalb die für gestern angesetzte Prüfung wegen der Umschulung sausen ließ.
Man gab ihm einen Ersatztermin für nächste Woche, aber auch den möchte er lieber nicht wahrnehmen, weil er sich im Moment noch "sehr" krank fühlt.
Ob das gutgeht?
Ich entsinne mich, wie genau das Arbeitsamt bei F. damals hinsah, bevor er seine Umschulung genehmigt bekam.
"Sorgen Sie bloß dafür, dass er das auch wirklich durchzieht", sagte der Mitarbeiter damals zu mir, denn sonst käme er in Teufels Küche, d.h. diese Maßnahmen sind teuer und wenn der Verdacht aufkommt, dass man nicht wirklich Einsatz zu zeigen bereit ist, könnte man draußen sein, bevor man drin ist.
Ich an M.s Stelle wäre auf jeden Fall zur Prüfung erschienen, und wenn ich hingekrochen wäre, doch wenn er sich wirklich nicht dazu in der Lage sah, halte ich es für sehr gewagt, den netterweise gegebenen Ersatztermin gleich auch noch zu canceln.
Immerhin sind sie nun schon seit sechs Jahren im Lande, noch immer scheint man davon auszugehen, dass es weitere Jahre dauern wird, bis sie anfangen können, selbst etwas Geld zu verdienen, und wieder einmal stelle ich fest, wie hinderlich es bei Migration ist, wenn es im aufnehmenden Land eine riesige Community der eigenen Herkunft gibt.
Wie anders lief das doch bei meiner Schwägerin, als sie damals aus Thailand herkam.
Die Frage nach finanzieller Unterstützung durch den deutschen Steuerzahler erübrigte sich, da sie ja mit meinem Bruder verheiratet war, doch an Deutschkursen nahm auch sie teil.
Ansonsten musste sie sich einfach ins Leben stürzen, wie es hier üblich ist, denn sie fand ja nicht wie A. und M. sämtliche Läden und Dienstleister in ihrer Muttersprache vor.
So lernte sie die Sprache sehr schnell und entwickelte von Anfang an pfiffige Ideen, wie sie Geld hinzuverdienen konnte, ob sie nun auf Weihnachts- oder anderen Märkten thailändische Speisen anbot, prächtige Kunstblumen anfertigte oder sich als Friseurin oder Fußpflegerin betätigte.
Ein Tausendsassa ist sie und inzwischen verdient sie mit ihrer Thaimassage wohl längst mehr Geld als mein Bruder in seinem auch nicht schlecht bezahlten Job.
Der mir gestern Abend übrigens aus Sachsen whatsappte, wo er gerade beruflich ist.
Es gäbe überhaupt keine Landgasthöfe mehr, beklagte er, mit einfacher Gastronomie, wo man leckere Hausmannskost für recht kleines Budget bekäme.
Stattdessen nur noch Nobelläden, in denen man arm, aber nicht satt wird, also sei er dann zum Vietnamesen gegangen und habe sich für nur 7,50 Euro das Bäuchlein vollgeschlagen.
Ansonsten gab's hier gestern nur die Hühnersuppe, die Rexibubi schier verrückt machte, während sie auf dem Herd kochte.
Der kleine Racker kennt den Geruch ganz genau, wusste ab der ersten Minute, dass da später beim Abpulen jede Menge für ihn abfallen würde, und konnte es dann gar nicht erwarten. 😁
So, und nun werde ich mich langsam fertigmachen, überlege, ob ich den Weg in den Nachbarstadtteil zu Fuß gehen oder doch den Bus nehmen soll.
Mal sehen ...
Habt einen schönen Tag und ... bleibt bitte gesund! 😉
Das was du hier erzählst erinnert mich an meine Arbeitslosigkeit. Eines Tages bekam ich Post vom Arbeitsamt, damals noch nicht Jobcenter.
AntwortenLöschenIch wurde einbestellt und mir wurde gesagt, daß ich einen Kurs für Leute mit kaufmännischen Wissen zu absolvieren habe. Sollte ich das nicht wollen hätte ich mit Kürzungen zu rechnen.
Ein Bekannter von mir erzählte, das Gleiche wie es dir dein Bruder berichtet. Oft gibt es nicht einmal ein Möglichkeit zum Übernachten geschweige denn zum Einkehren. Auf seiner Wanderung macht er so, daß er vom Frühstück ein Brötchen mit nimmt damit er unterwegs was zu essen hat.
Gell, damals waren die noch ziemlich streng, aber Rot-Grün hat ja alles sehr locker gemacht, wobei die Kosten für solche Maßnahmen aber natürlich nicht niedriger geworden sind.
LöschenUnd ja, dass diese urigen alten Landgasthöfe aussterben, das ist sehr schade.
Hallo, Liebe "Rex-Mama!"
AntwortenLöschenBleibt zu hoffen, das beim Neurologen alles reibungslos verlief. Aber das recht nervös zu sein, solltest dir herausnehmen.
Abgepultes Huhn. Mir würde es da nicht anders gehen wie "Rex", ich könnte mich da auch schon stundenlang vorher darüber freuen.
Auch hier, wenn auch nicht in der Familie ist die Erkältungs- und Schnupfenzeit angebrochen.
Ich hätte wahrscheinlich auch versucht an der Prüfung teilzunehmen an "M's" Stelle. - Er schien mir nicht schlecht vorbereitet, dass er auch den Ersatztermin jetzt schon gestrichen hat, könnte ihm wirklich auf die Füße fallen. Denn das Arbeitsamt oder auch die IHK ist bei so etwas sehr, sehr genau.
Könnte es sein, dass "M" einfach Angst vor der Prüfung hat, er deshalb die Prüfungen herauszögert?'
Deine Schwägerin scheint auch eine pfiffige Frau zu sein voller Tatendrang. Ebenso sehr vielseitig, liegt wohl in der Familie. ;)
Liebe - bleib von Erkältungen und allem Übel verschont - Grüße
Vom lifeminder
Das ist die Frage, lieber lifeminder.
LöschenSie haben mir ja beide erzählt, wie sie sich vor und während der Flucht genau informierten, in welchem Land es am meisten gäbe, wo man also am besten versorgt würde, auch gesundheitlich und ich erkenne bei ihnen etwas hypochondrische Züge, während sie mir beide nicht wirklich belastbar erscheinen und auch noch viel Energie für ihren intensiv gelebten Glauben benötigen.
Da läuft einiges schief. Der deutsche Staat macht es Menschen relativ leicht, wenn sie einmal in der sozialen Hängematte gelandet sind, - dass auch etwas gefordert werden könnte, hat man ja ziemlich zusammengestrichen, überdies ist es ungeheuer schwer, berufliche oder Studienabschlüsse anerkannt zu bekommen.
Rechnen kann M. als ehemaliger Mathelehrer natürlich und es dürfte ihm längst klar geworden sein, dass er - nach erfolgter Umschulung - schon einen gut bezahlten Job finden müsste, bevor er seiner Familie das bieten kann, was sie im Moment haben, wie z.B. eine schicke, immer überheizte Wohnung in Toplage.
Womöglich will er das einfach noch bissl aufschieben? ;-)
Meine Schwägerin, ja, sie ist wirklich klasse, hat sich nach nur ganz wenigen Schuljahren nach Bangkok begeben und dort einen Frisörlehrgang gemacht. Damit machte sie sich dann selbstständig, lebte in dieser gewaltigen Großstadt sehr gut davon und konnte auch finanziell für ihre beiden Kinder sorgen, die daheim bei den Eltern geblieben waren, nachdem sie sich von ihrem Mann längst hatte scheiden lassen.
Sie hatte nie wie so manche südostasiatische Frau die Absicht, sich einen vermeintlich reichen europäischen Mann zu suchen, wollte nie ins Ausland, doch dann kam ihr die Liebe dazwischen ...
Da sieht man sehr gut, welchen Unterschied Religion und Kultur ausmachen können.
Meine Schwägerin stand schon als Kind mit Spitzhut auf dem Reisfeld und wusste auch später immer ihren Mann zu stehen, während A. unter Stoffmassen verhüllt und so gut wie möglich vom Leben abgeschirmt wurde und noch nie allein auf eigenen Beinen stand.
Wenn ich es so recht überlege, wird mir ... besonders als Frau ... der Buddhismus immer sympathischer. ;-)))
Liebe Erkältungsfrei-Grüße zurück! :-)